Auch literarisch war Carnot thätig, abgesehen von technischen Arbeiten veröffentlichte er eine Uebersetzung von John Stuart Mill's Wert über die Revolution von 1848.
Wir theilen im folgenden das Wesentliche aus den überaus zahlreich eingetroffenen Depeschen mit:
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Carnot.
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aller
Brisson ein, in dem er nach 10 Tagen das Finanzministerium| Persönlichkeiten verließen das Haus, um weitere Nachrichten zu 1 nacht wurde die Meldung von dem Attentat burch Ertrablätter übernahm. Nach dem Rücktritt Grevy's wurde er am 3. De- bringen. Die ganze Bevölkerung war in den Straßen ver- auf den Boulevards verbreitet. Sie rief überall Ergriffenheit zember 1887 gleich im ersten Wahlgang mit 616 von 827 Stimmen sammelt, nirgends war eine Weiterbewegung möglich, da die all- und tiefstes Mitgefühl mit dem Präsidenten hervor. Einzelne zum Präsidenten der Republik ernannt. Er war ein gemäßigter fammelt hatte. Um 91/2 Uhr fuhr der Wagen mit dem Minister die Thränen nicht zurückhalten konnten. gemeine festliche Beleuchtung alle Bewohner als Zuschauer ver- Personen lasen den Umstehenden die Depeschen vor, wobei viele Die Blätter Republikaner , persönlich ein tadelios anständiger Mensch, der präsidenten und dem Präfekten des Rhone - Departements in Richtungen geben ihrem Abscheu über das Attentat Ausdruck, feine öffentlichen Stellungen niemals zu irgend welchem Vor- rascher Gangart vor dem Theater vor. Die Menge rief jubelnd das umso mehr unerklärlich, als Carnot durch sein stets forrettes theil für sich oder seine Familie ausnüßte. aus:„ Es lebe Präsident Carnot." Der Ministerpräsident Dupuy Verbalten sowie durch die Lauterkeit seines Charakters sich die der Republik bemühte er sich, seine persönliche Meinung und seine Rufet nicht Als Präsident erhob sich erschüttert, winkte mit der Hand und antwortete: Achtung aller Parteien erworben hatte. Mehrere Blätter ernicht so! Prändent Carnot ist das Sympathien gegenüber den Wünschen der Kammern nicht zum eines Opfer schienen mit Trauerrand; einige konservative glauben, daß es Attentates geworden." Diese Worte machten sich um ein anarchistisches Attentat handle; die radikalen Blätter Durchburch zu bringen. Einen Schatten auf seine letzten Lebens- einen furchtbaren Eindruck. Zuerst herrschte tiefes Still- fprechen die Hoffnung aus, daß die Volksfreiheit und die Volkstage wirst die Bestätigung des Todesurtheils gegen den unzweifel- schweigen, dann wurden von allen Seiten Verwünschungen rechte unter dem Eindrucke des Attentats nicht zu leiden haben und Racherufe gegen haft irrsinnigen Attentäter Henry. den Mörder laut. Der Präfekt werden, da dasselbe von einem Italiener begangen worden sei. des Rhone - Departements trat in das Theater ein und theilte von Paris , 25. Juni. Im Ministerrathe berichtete Dupuy der Präsidentenloge aus das geschehene Attentat mit. Die Menge über das furchtbare Attentat gegen Carnot, welches in ganz schrie, in Wuth ausbrechend:" Tod dem Mörder, Rache dem Frankreich das Gefühl der Bestürzung hervorgerufen habe. Die Mörder!" Ter Präfekt des Rhone - Departements, Rivaud, wollte Leiche Carnot's wird heute Nacht eintreffen. Die Regierung die Einzelheiten erzählen, wurde aber bei jedem Worte von wird von der Kammer die Ermächtigung zur Veranstaltung Zwischenrufen, die der allgemeinen Erschütterung entsprangen, eines nationalen Leichenbegängnisses verlangen. Der Präsident unterbrochen. Endlich theilte der Präfett mit, daß angesichts des Munisipalrathes richtete an den Ministerpräsidenten Dupun des schrecklichen Ereignisses die Vorstellung nicht stattfinden werde. ein Schreiben, in welchem er dem Abscheu und Schmerze der 2yon, 25. Juni, Präsident Carnot nahm gestern Abend Das Publikum verließ in dumpjem Schweigen das Haus. Stadt Paris über das Attentat Ausdruck giebt. an einem Bankett Theil und brachte bei demselben ein hoch auf welches besagte, Um 11 Uhr wurde ein offizielles Bulletin ausgegeben, Die Nachrichten aus den Departements, besonders aus die Ausstellung aus, beglückwünschte die Aussteller zu dem großen beunruhigend, der Zustand des Präsidenten Carnot fei Lyon , Marseille , Lille und Bordeaux , geben die allgemeine ErErfolge und betonte, ein einziges Herz schlage in allen Fran- die Lebergegend aber nicht verzweifelt. Der Stich sei in regung und Bestürzung und den Abscheu über das Attentat zosen, wenn es sich um die Ehre, die Sicherheit und die Rechte Blutverlust erzeugt, der aber zum Stillstand gebracht worden sei. Paris find mit Trauerflor umhüllt, die Bewegung in der Begegangen und habe einen reichlichen wieder. Die Fahnen auf sämmtlichen öffentlichen Gebäuden in des Vaterlandes handele; dieselbe Einigkeit verbürge die Be Bald nach 11% Uhr begann der Blutverlust wieder. Die Aerzte völkerung ist sehr groß, man reißt sich um die Zeitungen welche wegung, welche auf den Fortschritt und die Gerechtigkeit gerichtet sei und von der Frankreich der Welt ein Beispiel zu geben entschlossen sich zur Operation, um womög.ich den Blutverlust über die letzten Augenblicke Carnot's berichten. Im übrigen habe. Nach dem Bankett formirte sich vor dem Handelsdauernd zu stillen. Alle ärztlichen Bemühungen erwiesen sich herrscht hier vollkommene Ruhe. palais eine lange Wagenreihe, in welcher der Landauer des aber als vergebens. Um 12 Uhr 45 Minuten starb Präsident Madame Carnot ist heute früh 7 Uhr mit ihren beiden Präsidenten Carnot als erster fuhr. Neben dem Präsidenten Dupuy an die Minister, die Präsidenten der Kammer und des fektur begeben. Die dichtgedrängte Menge begrüßte dieselben Ueber das Ereigniß richtete der Konseilpräsident Söhnen in Lyon eingetroffen und bat sich sofort nach der PräCarnot saß der Präfekt des Rhonedepartements, Rivaud. Der Senats und an andere Staatswürdenträger nachstehende offizielle ehrerbietig. Der eine Sohn wurde beim Anblick der zu Ehreu Wagen Carnot's fuhr um 9 Uhr 10 Minuten unter jubelnden Zurufen der dichtgedrängten Menge ab. Carnot dankte, fort- Depesche:" Präsident Carnot wurde auf der Fahrt von der feines Vaters mit Trauerfahnen beflaggten Straßen beinahe ohndauernd grüßend. Plößlich sprang in der Mitte der langgestreckten Handelskammer nach dem Großen Theater von einem Dolch mächtig. Fassade des Kommerzpalastes ein Individuum auf das Trittbrett mit einer Hand die Wagenlehne fest, mit der anderen Attentats gegen Carnot allgemeine Entrüstung. Alle Schiffe stich getroffen; der Mörder wurde sofort verhaftet; er hielt Marseille , 25. Juni. Auch hier herrscht wegen des des Wagens Carnot's, welcher sofort hielt. Die Zunächſtstehenden den Dolch. sahen den Präsidenten Carnot erbleichen und in den Wagen Präfektur gebracht, Präsident Carnot wurde sofort nach der baben Trauei flaggen gehißt. Es berrscht vollständige Ruhe; im zurückfinken; fie stürzten auf das Individuum los, welches durch ihn bemüht find. In dieser schmerzlichen Prüfung schließt sich zwischen den französischen und italienischen Arbeitern zu vers 100 die ersten Aerzte Lyons um übrigen sind Maßregeln getroffen, um jeden Zusammenstoß einen Fauftschlag des Präfekten des Rhonedepartements auf die die Regierung den Wünschen Frankreichs für den Präsidenten bindern. Das italienische Konsulatsgebäude, welches als eines Straße hinabgeschleudert wurde. Präsident Carnot hatte einen der Republik an. Gezeichnet: Dupuy." Madame Carnot ist der ersten Gebaude die Trauerflagge hißte, ist militärisch beſeßt; Stich in die Herzgegend erhalten. Neben dem rothen Groß mit ihren beiden Söhnen und dem Dottor Planchon um 1 Uhr die Präfektur und die Mairie sind geschlossen, fordon des Ordens der Ghrenlegion brang unaufhörlich Blut hervor. Der Attentäter wollte entfliehen; die Menge, on- früh von Paris nach Lyon abgereift. Der Ministerrath tritt fänglich wie versteinert, ergriff ihn und hätte ihn zerrissen, heute in Paris zusammen; der Kongreß wird heute oder morgen wenn nicht eine große Anzahl von Polizeiagenten ihn zusammentreten. der Menge entrissen hätte. Unter Bedeckung von mehr als Nach beendigtem Berhöre des Mörders wurde dieser in ein zehn berittenen Gardisten wurde der Attentäter, welcher bartles unterirdisches Gefängniß gebracht, wobei Gewalt angewendet ist, Jacke und Müße trug und gesenkten Hauptes dahinschritt, Menge, welche fortdauernd schreit:„ Tödtet ihn!" Den ganzen werden mußte. Der Mörder ist streng bewacht vor der angesammelten nach der Polizeiwache gebracht, wo er sofort gefesselt wurde. Abend hindurch erwarteten dicht gedrängte Massen vor der PräAlsbald erschienen der Präfekt des Rhonedepartements und fektur Nachrichten über das Befinden des Präsidenten mit der größten andere dazu berufene Persönlichkeiten, um den Attentäter zu verhören. Der Mörder antwortete ohne Erregung, aber auch ohne Theilnahme. Bei der Nachricht vom Tode Carnot's wuchs die Großsprecherei in schlechtein Französisch und erklärte, er ſei Restaurants, wo italienische Reliner bedienstet sind, andere Aufregung ungeheuer. Die Massen warfen sich auf die Italiener, heiße Gäfario Giovanni Santo, sei 22 Jahre alt, Italiener, heiße Cäsario Giovanni Santo, set 22 Jahre alt, stürmten auf das Gefängniß los, den Tod des Mörders ver wohne feit 6 Monaten in Cette und fei am Sonntag früh nach langend. Das Restaurant Casati wurde vollständig verwüstet, Lyon gekommen. Bei seiner Durchsuchung fand sich ein Arbesgleichen beitsi uch vor, in Paris am 20. Juni 1894 abgestempelt; aus dem desgleichen die Café's von Mateffi und Materni. Die Polizei selben geht hervor, daß der Attentäter aus Montevisconti, Provinz des italienischen Konsulats getroffen. Als einige Personen schritt überall ein. Es sind besondere Maßregeln zum Schuße Mailand , gebürtig ist. Der Attentäter schrieb sodann mehrere Mailand , gebürtig ist. Der Attentäter schrieb sodann mehrere Worte auf, besagend: Cäsario Giovanni Corso Duca Genova bei französische Fahnen schwenkten, wurde geschrieen:" Nieder mit ben Fremden!"" Hinaus mit den Fremden!" Vor dem lich, aus ihm etwas anderes herauszubringen; der Attentäter italienischen Konsulat wurde die Menge mehrmals von der blieb dabei, daß er nur vor den Geschworenen sprechen werde. Polizei zerstreut und zog sich unter den Rufen: G3 lebe die für ein individuelles Verbrechen auf ein Volt auszudehnen. Inzwischen fuhr der Wagen des Präsidenten nach der Präfektur. Cesario ist zweifellos ein Anarchist; die Anarchie hat kein Vater Die Menge tonnte den Präsidenten Carnot ausgestreckt auf den Domergue hatte den Dolch des Attentäters Santo aufgeboben felbft; Leine Gewaltthätigkeit, feine Reaktion! Die Hebergabe Lyon, 25. Juni. Gin fechzigjähriger Mann Namens land; unsere Pflicht ist uns vorgezeichnet, machen wir über uns Wagentiffen, bewußtles, regungslos und die Augen erloschen, liegen feben; aus der Deffnung des Hemdes neben dem Groß- 25 Zentimeter lang, der Griff von vergoldetem Kupier, die reich weint, aber es iſt ſtart." liegen feben; aus der Oeffnung des Hembes neben dem Groß- und dem Polizeipräfekten Lépine übergeben. Der Dolch ist der Präsidentengewalt wird sich ohne Störung vollziehen, Frank cordon floß unaufhörlich Blut. Die Szene erschütterte die Menge Scheide ist von Sammet mit schwarzen und rothen Streifen. zu Thränen. Vor der Präfektur hoben General Borius, der Wie man sich bemüht, das Attentat auszunüßen, ersicht Bräfekt des Rhonedepartements und der Bürgermeister den Als Augenzeuge des Attentats wurde von dem Polizei man aus der folgenden Depesche: Präsidenten mit großer Sorgfalt aus dem Wagen und verhört, welcher den präfekten außer Domergue auch der Polizeibeamte Lyon, 25. Juni. Der Attentäter nennt sich genau Cesario brachten ihn in das nächste Zimmer. Die herbeigeholten verhört, welcher den Attentäter aus den Händen des Santo Hieronymo und ist, soweit bisher festgestellt werden Merzte hielten eine Operation für nothwendig. Dr. Ollier er: war der Person des Präsidenten Carnot attachirt und gefährlicher Anarchist bezeichnet worden und man spricht feine in Empfang nahm. Dubois fonnte, Bäcker. Er war bereits seit langer Zeit als weiterte die von dem Mordstahl gemachte Wunde. Präsident hatte den Attentäter Santo verhaftet. Der von den Aerzten zur Verwunderung darüber aus, daß er nicht ausgewiesen worden Carnot erlangte hierauf die Besinnung wieder und sagte mit Verhütung der inneren Verblutung ausgeführte Schnitt war ist. Hieronymo hatte den Weg von Vienne nach Lyon , wo er deutlicher Stimme zu dem Arzte: Wie Sie mir wehe thun!" Die hierauf vorgenommene gründliche Untersuchung ergab, daß 12 Zentimeter lang und 8 Zentimeter tief. mit 60 Centimes eintraf, zu Fuß zurückgelegt. Die Straßen sind die Verwundung eine schwere und der Zustand ein sehr bedenk- ferner mitgetheilt: Die Wunde Carnot's war 8 Zentimeter tief geschlossen. Paris , 20. Juni. An Einzelheiten zu dem Attentate wird von einer dichtgedrängten Boltsmenge angefüllt, die Läden find licher sei, umfomehr als eine innere Verblutung zu befürchten Während der Operation der Erweiterung der Wunde wurde der war. Die Präfettur wurde abgesperrt, alle Zugänge zu dem Störper plöglich eiskalt. Die französische Verfassung bestimmt, daß im Todesfall Zimmer des Präsidenten Carnot wurden bewacht. Dr. Poncet glaubte im Operiren des Staatsoberhauptes beide Kammern als Kongreß sofort barrte die Menge, Schrecken lagerte auf allen Gesichtern; überall nicht fortfahren zu dürfen und, un den Körper wieder zu be hörte man die Frage, ob Präfident Carnot mit dem Leben davon leben, Fußwaschung mit siedendem Wasser vornehmen zu müffen.usammenzutreten haben, um zur Wahl eines neuen Prä kommen werde. Unterdessen hatte sich um 9 Uhr das Theater Ueber den Eindruck, den das Attentat gemacht hat, fidenten zu schreiten.
Draußen
Armee!" zurück.
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mit den zur Galavorstellung geladenen Gästen gefüllt, welche geben die folgenden Depeschen Aufschluß: mit Ungeduld die Ankunft des Präsidenten erwarteten. Blöglich verbreitete fich bas Gerücht, Präsident Carnot den Bräsidenten Carnot erregte hier furchtbare Aufregung und Paris . 25. Juni. Die Nachricht von dem Attentat auf fei das Opfer eines Attentats geworden. Dieses Ge- Bestürzung. Zuerst verbreitete sich das Gerücht davon in den rüicht rief eine furchtbare Bestürzung bervor, die Frauen Theatern und den Restaurants. Das Publikum eifte nach den schrieen auf, es entstand eine allgemeine Bewegung. Die offiziellen Beitungsredaktionen, um Einzelheiten zu erfahren. Nach Mitter
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Lyon, 25. Juni. Die Erregung der Bevölkerung nimmt zu. Italiener und Leute, die man für solche hält, werden in den Straßen verfolgt. Die Zahl der Polizei- Agenten ist verstärkt worden. Dieselben umringen die verfolgten Perfonen und bringen sie, um sie zu schüßen, nach den Polizeiftationen. Berittene um an bedrohten Punkten Hilfe zu bringen. Infanteriesoldaten Patrouillen ziehen in gestrecktem Galopp durch die Straßen, bewachen beide Zugänge zu der vom italienischen Konsul bewohnten Straße.
Rom , 25. Junt. Die Morgenblätter veröffentlichen Artikel, Carnot begangene Attentat Ausdruck geben, und dessen höhe in denen sie ihrem Entfehen und ihrer Entrüftung über das gegen persönliche Eigenschaften hervorheben.
Paris , 25. Juni. Gegen 1 Uhr Nachts notifizirte der Minister des Auswärtigen Hanotaur den Vertretern der fran= Mehrere Mitglieder des diplomatischen Korps fanden sich unverzüg zösischen Mächte die Nachricht vom Tode des Präsidenten Carnot. lich im Elysee ein, wo sie sich in die Kondolenzlifte einſchrieben. Mehrere Blätter ermahnen zur Ruhe. Italien ist hier nicht im Spiel, hüten wir uns, die Verantwortung
Ueber die Vorbereitungen zur Wahl liegen die folgen. Stammer, sowie die in Paris anwesenden Minister traten den Depeschen vor: Paris , 25. Juni. Die Präsidenten des Senats und der Morgens 2 Uhr im Minifterium des Jnnern zu einer Be rathung zusammen. Der Kriegsminister General Mercier theilte mit, er habe an alle Armeekorps den Befehl telegraphisch übermittelt, sich tonsignirt zu halten.
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Paris , 25. Juni. Das Amtsblatt" veröffentlicht folgende Note:„ Der Prästoent des Senats, in feiner Eigenschaft als mern zu dem Kongreß nach Versailles auf Mittwoch, den 27. Juni, Präsident der Nationalversammlung , bestimmte, daß beide Kam Uhr Nachmittags einberufen werden, um zur Wahl eines Präsidenten der Republit zu schreiten."
Politische Leberlicht.
Berlin , den 25. Juni. Ein neues Ruhmosblatt ist dem Siegeskranze der SozialDer 46. Sozialdemokrat ist in den Reichstag gewählt. Gin neues Ruhmesblatt ist dem Siegeskranze der Sozialdemokratie von den wackeren Genossen im Wahlkreise Elmsborn- Pinneberg eingefügt worden.
Das uns das Wahlresultat meldende Privattelegramm lautet:
v. Elm( Sozialdemokrat) 13 766 Stimmen. Mohr( Mischmasch) 13 146 Stimmen. Genoffe v. Elm hat somit mit einer Majorität von 620 Stimmen gefiegt.
so wie der gegenübersiehende Kvedenztisch mit prächtigen verschiedenen Redestoffen stand dennoch die Menge beiGefäßen besetzt war. Die Becher der Gäste waren schou fanmen auf einem Knaul, als ob das Gespräch nur einen bekränzt mit den zum Fest gehörigen Maaslieben oder und denselben Gegenstand beträfe; zwei Herren allein hatten Ofterblümchen, und die voll angehäuften Binuschüsseln mit sich von der Versammlung abseits gezogen, und besprachen bemalten Ostereiern standen hin und wieder auf Tisch sich eifrig in einer Ecke des Gemachs: der Schultheiß und und Schrein aufgepflanzt, um den hin und her wandeln der Oberstrichter. Ihr würdet mich zur ewigen Dank den Herren und Frauen als eine kleine Ergöglichkeit des barkeit verpflichten," sagte der lettere, das Gespräch zu Ende Gaumens zu dienen, bis das Zeichen zum Mahle gegeben leitend, wenn Ihr dem Jungen irgend einen Denkzettel sein würde. Der größere Theil der ungemein ansehnlichen anhängen wolltet. Ihr findet eher die Gelegenheit hierzu, Bahl von anwesenden Stubengenoffen war im großen denn ich. Mir dürfte er schwerlich ins Gehege fommen." Borgemache versammelt, um den mächtigen Ofen, dessen Ich denke, mir ist er schon ins Gehege gerathen," entFlächen mit dem in Farben ausgeführten Wappen gegnete der Schultheiß finster: seid unbesorgt, ehrbarer der Vaterstadt geschmückt waren, so wie die Wände umher Herr; was man sucht, findet sich wohl; ich bin vielleicht mit der langen Heihe von Limpurgs Geschlechterwappen, mit fogar bald imstande, Euch über wichtigere Dinge Aufschluß den auf großen Bergamenttafeln geschriebenen Ordnungen zu geben, denn ich vermuthe nicht mit Ungrund, daß in der Trinkstube, dem bedeutenden Namensverzeichniß von jenem Hause gewisse Verhältnisse obwalten, die bis jetzt Meistern und Gesellen, und den Panieren der Gesellschaft. gut gethan haben, sich mit den Schleier des Geheimnisses Plaudernd und schäkerud unterhielten sich die geputzten zu verhüllen." Meint Jhr, gestrenger Herr?" fragte Gäste von dem, was der Tag gerade gebracht hatte. Die der Oberstrichter schnell: Das wäre Wasser auf meine jüngeren Anwesenden sprachen von Scherz und Liebe, Mühle, und wenn die Dinge von der Art wären, mein zeigten sich gegenseitig die prachtvollen Ostereier, die sie Amt zu beschäftigen..., um desto besser."" Ich verempfangen, gefandt in zierlichen Körben, oder auf feidenen spreche noch nichts," antwortete der Schultheiß einlentend: und duftenden Kiffen, und mit den niedlichsten Sprüchen" Ich weiß von nichts. Die Zeit wird lehren, wie ich mich bemalt. Der zärtliche Freier benutzte das Dämmerdunkel zu verhalten haben werde." Der andere bückte sich mit des Dfenschattens, um der Geliebten das Geschenk wieder der Freundlichkeit, die willig vor dem Mächtigeren verzum Geschenke zu machen, und einen füßen Blick dafür zu stummt, und ihre Neugier in den Baum nimmt. Das erhalten. Gespielinnen und Freunde betränzten sich gegen- Stubenmeisteramt, das der Schultheiß bekleidete, machte seitig mit den Blumen, in welchen die Ostergeschenke ihm die nächsten Anordnungen der Tafel zur Pflicht, und gelegen, und mancher zärtliche Reimspruch ging von Munde als alles besorgt war, und er schon mit dem filbernen Zur Stichwahl in Ottenfen- Elmshorn. Wir bringen zu Munde. Während dessen redeten die jungen Frauen Stabe in das Gemach schreiten wollte, um der harrenden in vorstehender Notiz das Resultat der Wahl am legten von der Herrlichkeit der bevorstehenden Frühlingsfeste, die Gesellschaft das Zeichen zum Mahle zu geben, tam ihm der Sonnabend; leider war es uns nicht möglich, dasselbe in älteren von dem Barfüßer, der heute das wirksamste und Altbürger Diether Frosch haftig entgegen und zog ihn in der Sonntagsnummer, wie angekündigt, zu veröffentlichen. ergöglichste Ostergelächter erdacht, von der Deutschherren das Tafelzimmer zurück. Der Schultheiß erröthete leicht Unsererseits ist alles geschehen, um in Besitz des Wahl kirche, in welcher das ansehnlichste Osterlicht zu schauen bei diesem unverhofften Zusammentreffen, faßte fich jedoch ergebuiffes zu gelangen, leider aber hat uns das Wahl. gewesen, und von dem Bäcker, der die schmackhaftesten bald wieder, und sprach: Willkommen, mein wadrer Schöff. tomitee in Ottenien im Stiche gelassen. Fladen zum Feste geliefert. Unter den Männern ging Sehnlichst haben wir Eurer gewartet. Und Eure Ehefrau Trog wiederholter schriftlicher, mündlicher und telegraphischer hingegen vom Wechsel und Gewerbe die Sprache, von Ihr habt sie doch mit Euch gebracht, darf ich hoffen?" Bestellung hat das Wahlkomitee, obwohl es das Gegens Gerichten, Fehden und dem Konzilium. Troß diesen ganz Fortsetzung folgt.) theil zugesichert hatte, bis zur Stunde, wo wir diese
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Selbst gegnerische Blätter gestehen zu, daß Mohr die Stimmen sämmtlicher Gegner unserer Partei auf sich vereinigt hat, daß somit Genosse v. Elm allein der raftlosen Thätigkeit unserer Genoffen den Sieg verdankt. können auf diesen Erfolg stolz sein und können sicher sein, daß überall den Genossen dieser Sieg zum Anfporn zu weiterer raftloser Thätigkeit für die Partei des Proletariats
werden wird.
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