Nr. 57 ♦ ZS. Jahrgang
Seilage öes Vorwärts
Dienstag, 25. Februar 1 Hl S
Zur öeachtung! Alle Gekdseudungcu und Zuschriften für den„Vor- wärts" find nicht mehr an die Vorwärts-Buch- druckerei und Verlagsanstalt Paul Singer u. Co., sondern nur an den vorwärts-verlag H. m. b. Serlia SN 6$, Llnüenftraße 3, Postscheckkonto Nr. 87536, zu richten. vorwärts-verlag G.«. b. K.
GroMerlw Wohnungsbcschaffung nach dem Zkriege. Der P r« u tz i s ch e Städte tag bittet in einer Eingabe an den Mit/ister des Innern, allen Städten, die während der Heb«. gangsfleit nach dem Kriege gezwungen find, iflr kleine Wohnungen za sorgen, wirksame Hilfe durch Gewährung ausreichender Staatsmittel zu gewähren, um fte so in die Lag« zu versetzen, einen Einfluß auf die Bemessung der Wohnungsmieten in den in der UebergangSzeit erbauten Häusern auszuüben.____ Zur Versorgung mit Arbeiterkleidung will die RetchSbeiletdungSstelle große Mengen fertiger Kleidung aus dem freien Handel durch Vermittlung der in Frage kommenden Verbände herausziehen. Die Verbände haben ihr be- reitS die Zusage gegeben, daß sie bestimmte Mengen heranichaffen und ihr überweisen werden. Die immerhin nahe liegende Befürch� rung, daß die Konfektion die Gelegenheit benutzen könnte, minder werlige Restbestände loszuwerden, gilt der ReichsbekleidungSstelle als ungegründet.■ Sie Null übrigen« die ihr angebotenen Waren »ur nach sorgiältiger Prüfung abnehmen, die jeden Versuch, ihr logenannten Powel aufzuhängen, unschädlich machen ioll. Gegen die Meiderverteilung durch die ReichsbekleidungSstelle find in letzter Zeit manche Bedenken geäußert worden. Zu der B mängelung der Machart erklärt sie, daß von ihr gebotene Kleidung einfach sein müsse. Diese sei doch nicht nur für Berlin bestimmt, sondern auch für andere Bezirke, in denen man sich schlichter kleide. Es handle sich überhaupt um eine NotstandSaktion. Die ReichsbekleidungSstelle sei nicht dazu da, Daren so zu liefern, daß sie.reißend' Absatz finden. Sie müsse vielmehr Waren liesern, die dem Publikum— nicht gefallen. Bei der ReichsbekleidungS- stelle wurde das von einer leitenden Persönlichkeit in einer mit Preflevertretern veranstallelcn Besprechung ganz offen heraus- gesagt. Erfahrungen dieser Art seien mit Strümpfen gemacht worden, die man ungeiärbt gelaffen hatte, um nicht die Faser zu schädigen. Das Publikum habe die Strümpfe nicht abnehmen wollen, weil die graue Naturfarbe mißfiel. AI « Kommunalverbänd« sich bei der verteilenden ReuhSbekleidungstelle beschwerten, habe sie ihnen geantwortet:.Denn daS Publikum die Strümpfe nicht nimmt, so hat es sie noch nicht nötig.' Einige Kommunal- verbände hätten selber die Strümpfe färben laffen, und in kürzester Zeit feien sie dann ihren ganzen Vorrat losgeworden. Große Hoff- nungen fetzt die{ReichsbekleidungSstelle auf die Gewebe a u s Papierfasec. Die technische Aufgabe der Herstellung von Papiergeweben, die gewaschen und dabei gekocht werden können, sei jetzt vollkommen gelöst,, versicherte man uns bei der Reichs- bekleidungsstells. Die bisher aus Papier angefertigten Stoffe ver- wandeln sich schon bei einstündigem Kochen in Brei, die nach dem neuen Verfahren hergestellten aber vertrogen vielstündige» Kochen und werden dadurch nur geschmeidiger. Bei der Versorgung mit Arbeiterkleidung sollen künftig die Gewebe aus Textilfaser den Berufe» vorbehalten bleiben, in denen die Kleidung sehr abgenutzt wird oder wegen Arbeit im Freien warme Kleidung nötig ist. Die Berufe mit leichterer Arbeit sollen die Papiertleidung erhalten. Wir nehmen an, daß auch die Wohlhabenden künftig auf Papierkleidung angewiesen sein werden, soweit sie sich nicht mit gehamsterten Stoffen eingedeckt haben. Bon der festen Bevölkerungspolitik". Der.Berliner Lehrerverein', die Organisation der Gemeindeschullebrer Berlins , nahm Stellung zu einer Teilfrage der Bevölkenmgspolitik. Lehrer Menzel erörterte in einem Vortrag über. B e o m t e n b e f o l d u n g und Bevölkerung«- Politik' die besonderen Maßregeln, durch die man die Beamten zu fleißigerer Beteiligung an der Mehrung de« KinderiegenS anregen will. Gegenüber den Plänen, von diesem Gesichtspunkt aus die Beamten- und Lehrerbesoldung zu ändern und Familien- zulagen zw geben, stellte der Reseren; die Forderungen der Be- amten« und Lehrerschaft auf. Die beste Bevölkerungspolitik für sie sei eine gute Gehaltspolitik, darum müffe vor Einführung von Familienzulagen zunächst das Diensteinkommen aufgebesieri und mehr den wirtschaftlichen Bedürfniffen einer Familie angepaßt werden. Nötig sei ein höheres Grundgehalt, kürzere Zulagefristcu, stärkere Bemeffung der ersten LlterSzulagen. Erreichung des EndgehaltS bis zum 4 b. Lebensjahr, reichlichere Dienst- Wohnung bezw. höheres WohnungSgeld. Menzel verlangte auch gesetzliche Bestimmungen, wonach in bestimmten Zeitabschnitten immer wieder die Gehaltssätze den eingetretenen Lenderungen des Geldwertes und de« BolkswohlstandeS anzupassen find. Soweit eine wirksame Bevölkerungspolitik besondere Familienzulagen für kinderreiche und unbemittelte Familien deS ganzen Volkes erfordert, hält er auch für die Beamten- und Lehrerschaft die Ergänzung deS nach obigen Grundsätzen bemessenen Dienst- einkommenS durch solche Familienzulagen für gerechtfertigt. Im Sinne dieser Ausführungen legte er Leitsätze vor, die der Lehrer- verein einstimmig billigte. ktraukcuhausmäugel. Unier den ErnäbrungSschwierigkeiten leiden auch die Kranken der Heil- und Pflegeanstalten. Schlimm sind Lungenkranke daran, denen ja eine besonders gute Kost dienlich wäre. Ein Schreiben, da« von sieben Lunkenkranken unterichrieben ist, geht uns aus dem Friedrichshain -Krankenhau« zu. Sie bitten uns um Vcröffcntlickrnng eines.Notschreis', der in erster Linie den Mängeln ihrer Verpflegung gilt. Mancher Lungenleidende, der mit dein geringen und bei der fetzigen Teuerung vollends unzuläng- lichen Krankengeld sich in der Familie uicht hinreichend pflegen lann, setzt seine Hoffnung auf ein Krankenhaus. Aber hier harrl seiner' eine bittere Enttäuschung. Die Unterzeichner der Beschwerde aus dem Friedrichshain -Krankenhau« klagem daß man nur zu oft ihnen Kohlrüben. Kartoffelsuppe und ähnliche Gerichte auflischt. Auch dicke Stullen mit dünnem Ausstrich können Wohl nicht als eine besonders nahrhafte Kost für Lungenkranke gelten. Milch, die für sie ein Hauptnahrungsmiltel fein sollt«, wird ihnen nur in geringer Menge gegeben. Nein, so dürftig braucht daS Krankenbaus die LungeltieiSendeu wirklich nicht zu beköstigen. Getadelt wird ferner, daß mau mit Wäsche spart, mit Leibwäsche wie mit Bettwäsche. I« dem Pavillon Iiis, der Lungenkranke beherbergt, soll eS vorgekommen fein, daß die Bettwäsche eines Kranken s Wochen hindurch nicht ge-
wechselt wurde. Daß diese mit den Regeln nicht nur der Gesund- heitSpflege, sondern auch der Sauberkeit schwer zu vereinende Unter- laffung unvermeidlich gewesen sei. können wir nicht glauben. Wie bei der Unzulänglichkeit der Beköstigung, so müffen wir auch hier annehmen, daß die Einschränkung weiter getrieben wird, als es nötig ist. Von den Klagen, die da« Schreiben enthält, haben wir nur eine Auswahl wiedergeben können. Die gerügten Mängel find um so bedenklicher und Abhilfe ist um so dringender zu wünschen, weil eS sich um Lungenkranke handelt. „Der Kaiserhof" bleibt Hotel. Nachdem der Berliner Magistrat der Gesellschaft ein größeres Darlehen zu günstigen Bedingungen gewährt hat, beschloß der AufsichtSral, von einem Berkauf abzusehen. Eine Viehzählung findet am 1. März im Deutschen Reiche statt. Sie erstreckt sich auf Pferde, Rindvieh. Schafe. Schweine, Ziegen und Federvieh»Gänse, Enten, Hühner). Auch die BerwendungSart der Pferde und die Zahl der Zuchteber und Zuchtsauen wird ertragt. Für das Königreich Preußen wird die Zählung wie bisher auch auf die Kaninchen sowie die Trut- und Perlhühner ausgedehnt. Die Zählung wird in Berlin durch vom Magistrat beauftragte Zähler vorgenommen. Die Ergebniffs dürfen nur zu amtlichen, statistlichen Arbeiten, jedoch nicht zu Steuerzwecken benutzt werden. lieber die den Viehbesitz des einzelnen betreffenden Nachrichten wird daS Amtsgeheimnis gewahrt.— Wer vorsätzlich eine An- zeige, zu der er aufgefordert wird, nicht erstattet oder wissentlich unrichtige oder unvollständige An« gaben macht, wird mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit G e l d st r a f e bi« zu 10 000 M. bestraft; auch kann Vieh. deffen Vorhandensein verschwiegen worden ist, im Urteil als für »dem Staate versallen' erklärt werd'n. Fahrplanändernnge». Wir machen auf die im Inseratenteil dieser Nummer mitgeteilten Fahrplanänderungen der Eisenbahn - direktionen Halle und Magdeburg aufmerksam. Kein Papier in den HaaSmüll! Nach einer Bekanntmachung des Oberkommandos ist es vom l. März an bei Straf« verboten. Papier , Pappe und Reste davon dem Hausmüll beizumengen.
Tharkottenkmrg. Der Haushaltsplan 1918. Die Stadtverord nsienvers ammlung wird sich in ihrer nächsten Sitzung am Mittwoch mir dem Haushaltsplan für 1918 beschäftigen. Der Magistrai schlägt, lote schon mitgeteilt, darin die Erhöhung deS Einkommen- steuerzuschlagS auf IM Proz. vor. Der Voranschlag schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 80 452 220 M. ab, wa» gegen 1017 ein Mehr von 0,7 Millionen Mark bedeutet. Auf die ordentliche Verwaltung entfallen 75,2 Millionen Mark, aus die auherordent- liche 11,2 Millionen Mark, infolge der starken Teuerung sind die Mehrzuschüsse für 1918 ziemlich hoch. Sie betragen gegen 1017 mehr: bei der allgemeinen Verwaltung 1,0 Millionen Mark, bei den höheren und Gemeindeschulen 158 000 M.. im Armenwesen 234 000 M., bei den Krankenanstalten 100 250 M., bei der Volks- gesundheitspflege 137 547 M., bei den sonstigen Gemeindeeinrich- tungen 190 872 M. Einen besonders hohen Mehrzuschuß gegen- über 1917 erfordert de: Anleihedienst mit 21� Millionen Mark bei einem Gesamtbetrag von 0,5 Millionen Mark. Auf der anderen Seite sind die Einnahmen der städtischen Werke stark zurückgegangen. Da« Elektrizitätsweck soll 885 000 M. weniger bringen als»m lau- senden Berwaltungsjahr, die städtischen Gaswerke sind mit 197 000 Mark weniger an Uebcrschüssen eingesetzt, auch das städtische Waffer- weck bringt weniger ein. Die Hauptursache hierfür ist in der stocken Kohlenteuerung zu suchen, die für die städtischen Wecke gegen 1017 allein ein Mehr von 3.7 Willionen Mark erfordert. Die Gemeindesteuern sollen zum Ausgleich des Fehlbetrags« mit einem Gesamtertrag von 27,4 Millionen Mack ein Mehr von 4,8 Millionen Mack gegen 1017 ergeben-, hiervon sind allein 4,4 Millro- nen Mar! auf die Rechnung der Einkommensteuer zu setzen. Charlottenburg . Ablieferung von Knochen. Der Magistrat hat eine Verordnung erlassen, wonach vom 4. März ab die auSge. kochten Knochen, die nicht mehr verwertet werden sollen, in den Haushaltungen und Speisebetrieben aufbewahrt und allwöchentlich an den Schlächter abgeliefert werde» müffen, bei dem der betref. sende Haushalt in die Kundenliste eingetragen ist oder der Betrieb auf Bezugschein Fleisch erhält. — Lebensmittel. Diese Woche gelangen zur Ausgabe: Fleisch 250 Gramm aus Abschnitt 0&— k der Reich« fleischlarte fKundenliste); Kartoffeln 0 Pfund auf Abschnitt 0 u— k der Kartoffelkarte(Kundenliste), 1 Pfund aus der eisernen Ration oder für diejenigen, die die eiserne Ration nicht erhalten haben. auf die beiden Abschnitte 2d der Sonderkartoffelkarte. Zucker % Pfund auf die Zuckerkarte vom 10. bis 28. Februar,% Pfund auf die Zuckerkarte vom 1. bis 15. März. Butter und Eier wie besonders bekannt gemacht.— Auf die Allgemeine Grotz-Ber liner Lebensmittelkarte mit Aufdruck Eharlottenburg: K u n st> Honig 250 Gramm aus Abschnitt 7 vom 28. Februar bi« 0. März zum Psundpreise von 73 Pf. für lose bzw. 75 Pf. für Paketwar«; Teigwaren 100 Gramm auf Abschnitt 0 vom 21. Februar bi« 2. Marz zum Pfundpreise von 60 Pf. für 2. Sorte bzw. 83 Pf. für 1. Sorte; Weizengrie-ß 100 Gramm auf Abschnitt 10 vom 28. Februar bis 0. März zum Pfundpreise von 32 Pf.— Aus die rote NahrungLmittelkam: Boranmeldung von Dörrgemüse, 200 Gr. aus Abschnitt 170 in der Zeit vom 25. bis 28. Februar.— Aus die HauShaltSbezugkarte: Kondensierte Milch(1 Büchse) oder sterilisiert« Milch(1 Flasche) auf Abschnitt Ii vom 21. Februar bi« 2. März je nach Vorrat, kleine Haushaltungen zweimal gestreift« Karten, bzw. kondensierte Malch(1 Büchse) oder sterilisiert« Milch (1 Flasche) je nach Vorrat, große Haushaltungen einmal gestreifte Karten; Magermilchpulver(100 Gramm).— Auf die Groß-Berltncr Rährmittelzusatzkarte für Jugendlich« mit Ausdruck Eharlottenburg: Jnlandsmarmelade% Pfund auf Abschnitt 8 zum Preise von 00 Pf. oder Sirup 1 Pfund zum Preise von 50 Pf. — Städtische Handelsschule für Mädchen. Junge Mädchen mit Volksschulbilduna, die sich dem kaufmännischen Beruf widmen wollen. werden am zweckmäßigsten in öffentlichen Handelsschulen vor- bereitet. Aufnahmefähig in diese sind Mädckccn mit guter(ab- geschlossener) Bolksschul- oder sonstiger mindestens gleichwertiger Bildung. Der erfolgreiche Besuch einer öffentlichen Handelsschule befreit vom Besuche der Pflichtfortbildungsschule. Privat- Handelsschulen gewähren diese Berechtigung nicht. Für die in Eharlottenburg wohnenden Mädchen kommt die städtische öffentliche Handelsschule für Mädchen in Betracht. Dauer des Schulganyes 1% Jahre, Schulgeld 80 M. jährlich. Anmeldungen nimmt die Direktorin der Mädchen-FortbildungS- und Fachschule Eharlottenburg, BiSmarckstr. 21/22, Montag und Freitag von 5 bis 6 Uhr nachmittags, entgegen. Spandau . Konscrvenvcrtauf. Vom 25. ab gelangen in der Verkaufsstelle 2 im Rathaus sowie in dem Laden Pichelsdorfer Straße 23 und in den Geschäften von Henning, Lhnarstr. 30, und Krebs, Seegesclder Sir. 35, folgende Konserven gegen Vorzeigung der Levensmittelkarten zum Verkauf: CarbonnadeZ FlamandeS zum Preise von 11,50 M. pro Dose, Boef a la mode zum Preise von 6 M. pro Dose. Bulgarenspeisc zum Preise von 2,55 M. pro Dose, Pilze in Tunke zum Preise von 2,25 M. pro Dose, Hühnerfleisch zum Preise von 10,50 M. pro Tose. SchSneberg. Lebeuöwittel. Es findet Voranmeldung statt bis zum 2«. Februar süc je Ve Pfund, also im ganzen 1 Pfund Marmelade auf Abschnitt 5 und S der Groß-Berliner Lebens- mittelkarte.— Ausgegeben werden in der nächsten Boche 100 Gr. Teigwaren auf Abschnitt 3 der Groß-Beckiner Lebensmittel-
karte, ein Briefchen Süßstoff auf Abschnitt 05 der Schöneberger Rährmittelkarte: in den durch Anschlag kenntlich gemachten Ge- schäften ist Rübensauerlraut ohne Marken erhältlich.— Ferner findet eine Verteilung der F e t t st« l l e Groß-Berlin nach Maß- gab« der Aushänge in den betreffenden Geschäften für eingetragene Kunden statt. Bw zum 2. März ist eine Neueintragung in die Eier-Kundenliste zu bewirken. Wilmersdorf . Abgabe von Saurrkraut. In der nächsten Woche soll zirka V« Pfund Rübeniaueriraur auf den Kops der Bevölkerung zur Ausgabe gelangen. Der Verlauf ist den Kolonialwarenhändlern übertragen._ Neukölln. Lebensmittel. Es gibt in dieser Woche: Marmelade IM- Pfund auf Abschnitt 0 und 7 der allgemeinen Lebens- mittelkarte.— Fisch- u n o R ä u che r wa r e n: In den städti- scheu Fischhallen und Räucherwarengeschäftcn gelangt Klippfisch zum Preis« von 3 M. und gesalzene Stinte zum Preise dem 1,05 M. so Pfund zum Verkauf. Heringe werden sofort nach Eintreffen aus die einzelnen Geschäfte verteilt Der Verkauf auf Abschnött 02 der Warenbezugskarte wird sortgesetzt.— Auf Abschnitt 36 entfällt ein Ei._ Pankow . Lebensmittel. Diejenigen, welche auf den Bezugs- und OuittungSabschnitt 79 der Pankower Lebensmittelkarte Salz. Hering e noch nicht erhalten haben, können vom 25. Februar bis 2. März zirka 100 Gramm zum Preise von 25 Pf. im Raucher- Warengeschäft von Stechow, Breit: Straße 24. entnehmen. Auf Abschnitt 8 der gemeinsamen Lebensmittelkarte entfallen 100 Gr. Grieß zum Preise von 7 Pf. Die Anmeldung hat bis spätestens 27. Februar zu erfolgen. Die Ausgabe und der Verkauf der Ware wird noch besonders bekanntgegeben. Die War« muß spätestens innerhalb einer Woche nach anberaumtem Deckaufstermin von dem Kleinhändler abgeholt werden. Weißense«. Lebensmittel. In den Verkaufsstellen Pistorius- straße 24 und Eafeler Str. 2 können, vom 85. Februar bis 2 März entnommen werden: Sauergurken, Stück 23 Pf., Klipp- f i s ch(1 Pfund 2.70 M.). S t o ck f i s ch(1 Pfund 2ch0 M.),K ra ft- blutkonferven(1 Dose 1,55 M.) und Fischpudding(Dose 7,80 M.). Tüten, Taschen oder dergleichen sind mitzubringen. Lichtenber». Lebensmittel. In dieser Woche werden abgesehen, und zwar ohne Abtrennung von Marken: Frisches Gemüse, eingemachte Gurken. Stück 15 bis 20 Pf. In den städtischen Veckaufshallen Kronprinzen- und Maritstraße werden gegen Vorzeigung der Lichtenberger Lebens- mittelkarte bis zu 5 Pfund inländisches Rübensauerkraut zum Preise von 25 Pf. pro Pfund abgegeben.— Gegen Abtrennung von Marien: Auf Abschnitt 173 der Lichten. berger Lebensmittelkarte je% Pfund ausländische Zwiebeln zum Preise von 50 Pf. pro Pfund auf den Märkten und in den städtischen Verkauföhallen.— Gegen Voranmeldung auf Abschnitt 0 der gemeinsamen Lebensmittelkarte 100 Gramm Teigwaren ( Waffe rtvar«) zum Preise bor. 12 Pf. Abschnitt 0 J wird nicht beliefert. In den städtischen Fischhallen und bei den hiesigen Fisch- Händlern und Räuchenvarengeschäften werden abgegeben: Auf Ab- schnitt 183 L frifcheFIuß- undSeefischezu Tagespreisen, auf Abschnitt 164 E Räucherwaren. Für den Kauf von Fischen und Fischu'aren erfogt eine Voranmeldung in den Ge- schäften nicht. Für alle städtischen F'schhallen sowie für sämtliche Räuchertvarengcschäfte, welche städiischerseitS beliefert werden, ist der Verkauf von Raucherwaren wie folgt geregelt: vom 25. bis 27. Februar werden die mit rotem, vom 28. Februar bis 2. März die mit gelbem, vom 4. bi« 6. März die mft blauem, vom 7. bis O. März die mit grünem Aufdruck versehenen Lebensmittelkarten abgefertigt. Die Bezugsabschnitte sind in den KleinhandelSgeschäf- ten bis zum Mittwoch, den 27. Februar abends 7 Uhr abzuliefern. -«v— Meinickeudo es. Lebensmittel. Vom 1. März ab wird in den amtlich«! Bertaufsstellen gegen Abstempelung der Milchkarten Keks und Zwieback zu oen auf den Paketen aufgedruckten Preisen abgegeben. Auf Milchtarte I(Kinder biS zu 2 Jahren) wird 1 Paket KekS und 1 Paket Zwieback ausgegeben. Auf Milch- karte II(Kinder bi« zu 4 Jahren) l Paket Zwieback. Wer die Waren bis zum 8. März nicht abgeholt bat, verliert daS Anrecht hierauf.— Anträge auf Zuweisung von Zusatzzuckeckarten sind vom 26. d. M. an gegen Vorlegung der Geburtsurkunde oder eine« sonstigen Nachweise«, aus tvelchen fich der Geburtstag de« Kindes zioeifclöfrei ergibt, an die zuständige Brotkommission zu richten. Die Frist zur Abholung des ZucverS auf diese Zusatz- karten für die Zeit vom 1. bis 28. Februar wird bis 5. März ver- kängert._
Groß-Serliner Partemachrichten. FrederSdorf-PeterShagen. Mittwoch, den 27., abends Punkt 8 Uhr, bei Heuer in PeterShagen : Sonder-BezirkSabend. Sehr wichtige Tagesordnung. Elscheinen aller Ritglieder Pflicht! Der Vorstand.___ Gerichtszeitung. „Wilde Ehen." Da« OberwaltungSgericht hatte sich mit einem eigenartigen Rechtsstreit zu beschäftigen, welchen Bdr Post- iekretär a. D. K. und«ine Frau M. au« Frankfurt a. M. gegen den Polizeipräsidenten von Frankfurt a. M. wegen Aufhebung einer polizeilichen Verfügung erhoben hatte. Der Polizeipräsident hatte den erwähnten Personen unter Strafandrohung ausgegeben, ge- Irennte Wohnungen zu beziehen. Nach erfolgloser Beschwerde er- hoben K. und Frau M. Klage und stellten in Abrede, in wilder Ehe zu leben, wie angenommen werde. Während der Bezirks- auSjchuß die Klage als rmznläisig abwies, hob das ObervsrwaltungS- gericht die Voremscheidsing auf, wies die Sache zur erneuten Per- bandlung und Entscheidung au den Bezirksausschuß zurück und führte u. a. au«, die wilde Ehe sei nach ReickiSrecht nicht strafbar; auch in Preußen sei sie straflos; doch feien die OrtSpolizeibehördeu befugt, das eheähnliche Zusammenleben unverheirateter Personen zu trennen, wenn daS Zusammenleben öffentliche« AergerniS errege. Die Trennung sei zu erzwingen durch polizeiliche Verfügung, die sich aber nicht gegen jeden Verlehr der beideir Personen, sondern nur gegen ihr Zusammenleben richten dürfe._ Mus aller Mekt. Eine falsche SensativitSnochrlcht. Nach Kopenhagener Meldungen tollte am Mittwoch ein großer englischer HandelSgeleitziig auf der Reise nach Norwegen von einer schweren Katastroph: betroffen worden sein. Ein dänischer, ei» engltscher und zwei schwedische Dampter— so hieß e»— seien tzn Sturm untergegangen und von den LS Schiffen de« Zuges nur 8 in Berken eingetroffen. Tatiäch- lich ist von dem ganzen Geleitzuge nur eis englischer Dampfer in- folge Verschiebung der Ladung untergegangen. Siebe« Bauarbeiter todlich verunglückt. In Tratteudorf beim Spremberg stürzten sieben Arbeiter, die an einem Schornstein- bau beschäftigt waren, infolge GaLstbiuchL ab, und blieben auf der Stelle tot. Der Rote-Kreuz-Dampfer Florlzel, auf der Fahrt von St. JohnS (Neufundland ) nach New Jork, ist in der Nähe von Top Race gescheitert. Die 40 Fahrgäste und 60 Mann Besatzung sind sämtlich umgekommen.