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Die Etatsberatung im Reichstag.

135. Gigung. Mittwoch, 27. Februar 1918,

bormittags 11 Uhr.

Am Bundesratstisch: Bayer, Graf Roedern, Dr. Solf, allraf. Ein Antrag zur Genehmigung der Strafverfolgung des Abg. Hente( U. Soz.) wegen Anstiftung bezw. Beihilfe zum Bergehen gegen das Gefetz über den Belagerungszustand wird abgelehnt. Erste Lesung des Haushaltsplans.

Dritter Tag.

Abg. Dr. Wiemer( Bp.): Die Auffassung des Abg. v. Heyde­brand über die äußere und innere Politik teilt die Mehrheit des Reichstages nicht. Wir sind mit den Bedingungen des mit Ruß land jezt abzuschließenden Friedensvertrages einverstanden. Die Stärke der deutschen Position wurzelt in dem Gedanken des Berteidigungstrieges. Bir billigen daher auch, was der Reichstanzler über Belgien gefagt hat. Im Gegensatz zu Herrn b. Heydebrand drücken wir auch unsere Genugtuung ganz vorbehaltlos über die Erklärungen des Reichskanzlers gegenüber den Wilson­schen Friedensgrundlagen aus, ohne daß wir hinzufügen wie wir fie auffassen. Auch ein Erb st üd aus der Michaelis Beit und fein gutes.( Heiterkeit und Beifall linke.) Bei der inneren Bolitit ist Herr von Heydebrand unwillig über die

Ausschaltung der konservativen Partei.

Mehrheit ihrer Wähler hinter sich. Vollkommen unberechtigt ist die lebrenhafte Gesinnung zugebilligt worden. Troßdem ist Behauptung, die legte Streitbewegung babe die Unreife des er zu 5 Jahren Festung verurteilt. Die Regierung glaubt, Ruhe deutschen Bolles erwiesen. Nur ein geringfügiger Bruchteil der in den Betrieben dadurch zu erreichen, daß sie die Vertrauens­deutschen Arbeiter hat gestreift. Wenn christliche Arbeiter mit männer der Arbeiter ohne Rücksicht auf ihre Diensttauglichkeit in s gestreift haben, so find fie terrorisiert worden. Hat doch Militärverhältnis gebracht hat. Freilich spricht sie nur Herr Scheidemann in einer Besprechung mit den Fraktionsführern von Sehern und Hundsföttern. Aber die Seher und erklärt, es hätten fich fozialdemokratische Arbeiter an die Fraktion Hundsfötter sind die vom Vertrauen ihrer Kollegen getragenen Ar­gewandt, die ebenfalls terrorisiert gewesen seien, mitzuftreifen, ob- beiter. Die Regierung glaubt dadurch die führenden Köpfe ent­twohl sie es nicht wünschten.( hört! hört!) Daß ausländische Ein- fernen zu können. O nein, für jeden abgeschlagenen Kopf wachsen flüsse bei diesem Streit mitgespielt haben, ist unbestreitbar. Die sofort zwei neue hervor. Der Streif ist von den Arbeitern mit Führer hätten sich darüber klar fein müssen, daß der Streit großen materieller: Opfern und Gefahren durchgeführt, nicht um riegsberlängernd wirken mußte. Die Erklärungen des kleiner wirtschaftlicher Vorteile willen, sondern aus reinem Staatssekretärs Wallraf billigen wir. Das Parlament darf nicht Idealismus zu politischen Zweden. Ihre Opfer­durch die Straße ersetzt werden.( Sehr wahr! b. d. Natl.) Herr bereitschaft und ihr Deut verdienen volle Anerkennung. Die Ge­bon Heydebrand hätte klar die danken und Gefühle, die sie zum Streit getrieben haben, teilen wir. Das Gerede von Landesverrat macht auf uns feinen Eindrud. Niemand kann im Gritst behaupten, daß es

verantwortungslosen Worte des Herrn von Oldenburg desavonieren müffen. Aber reiten wir diesen Oldenburger Gaul bier nicht zu Tode. Es ist ihm einmal nicht gegeben, das zurückzubalten, was fic ihm im Moment auf die Lippen drängt. Führer eines großen Teils des Volkes ist er dabei nicht.( Sehr wahr 1 links.) Der Burgfriede ist ein Traum aus einer schönen Zeit. Aber die Einig feit ist auch heute in großen Momenten notwendig. Wir lehnen den Boykott irgend einer Partei ab, die auf dem Boden der Landes­verteidigung steht.( Lebhafter Beifall bei den Nationalliberalen.) Staatsminister Dr. Solf:

in Deutschland 1 Million Landesverräter gibt. Der Januar- Streit wird als eine der größten Er­eignisse in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung fortleben. Die Arbeiter werden nicht aufhören, dafür einzutreten, daß Deutschland demokratisiert wird, bis der Boden geschaffen ist für die sozialistische Gesellschaft.( Lebhaftes Bravo! bei den Unabh. Soz.)

Abg. Erzberger( 3.):

Aber daran sind die Konservativen doch selbst schuld. Die Konier­bativen fönnen nicht verlangen, daß ein Minister vor ihnen Halt teine Lurusfrage.( Bravo ) Unfere Feinde dürfen darüber nicht Often ist auf ihrer Grundlage aufgebaut.( Gelächter b. d. Soz.) Die Kolonialpolitik ist für Deutschland eine Lebensfrage und 19. Juli 1917 bleibt eine bedeutsame Tat. Der Friede im Die Friedensresolution des Reichstags vom macht, wenn er unerfreuliche Erscheinungen des öffentlichen Lebens im Untlaren gelassen werden, daß wir unsere Kolonien wiederhaben Aus Estland , Livland usw. werden unsere Truppen sicher zu feststellen muß. Und es tann doch höchstens darüber geftritten werden, ob bei den Auseinanderlegungen der letzten Zeit mehr von wollen. General Smuts will Deutschland als Kolonialmacht ver- rüd genommen, sobald die Ruhe und Ordnung bort wieder­der äußersten Rechten oder von der äußersten Linken gesündigt worden nichten. Das ist nicht der Geist, der zum wahren Frieden führen hergestellt ist. Der Abg. Bebel hat einmal dem Fürsten Bülow ift.( Lebb. Zustimmung bei der Volkspartei, Lärm rechts.) fann.( Bravo !) Wir haben nie daran gedacht, Afrita zum Kriegs vorgeworfen, er rutsche vor dem Barismus auf dem Bizepräsident Dr. Paasche: Der Reichskanzler und der Vize- fchauplatz für Weiße zu machen. Wenn sich unsere tapferen Truppen Bauche. Ich will nicht untersuchen, wie weit der Abg. Haase fanzler wünschten den Burgfrieden wieder herzustellen, und ich bitte fremde Kolonie zu erobern, fo war ihnen das nur möglich, weil macht.( Seiterkeit.) Er meint, später müsse in Rußland der Res in Dstafrila solange gehalten haben und jetzt dazu übergeben, eine bor den Bolschewisten ähnliche Leibesbewegungen die Redner, ihnen bierbei zu folgen. Abg. Dr. Wiemer( Vp.): Ich will das gern tun, aber die Er- es uns gelungen ist, ihnen zweimal Waffen und Munition vanchegedanke unbedingt wieder auftauchen und den Frieden da­regung der Konservativen begreife ich nicht. Wir müssen doch fagen zuzuführen.( Bravo !) Eine Militarisierung der Kolonien durch gefährden. Das ist nicht nötig, wenn der Friede im Often dürfen, daß man auch von rechts teine Erregung ins beabsichtigen wir nicht. Aber die Entente hat diese imperialistischen im Rahmen der Reichstagsresolution vom 19. Juli 1917 geschlossen Wolf hineintragen foll( Lebhafte Zustimmung linte.) Biele, wie wieder die jüngste Rede des Generals Smuts beweist. wird, wenn er so geschlossen wird, daß weder Bolen, Litauer, Kur­Kennen denn die Konservativen die unerfreulichen Vorkommnisse der Gewiß mehren sich auch in England die Friedensfreunde und Gegner länder, Livländer gegen ihn protestieren. Allerdings verstehe ich legten Zeit nicht. Hat doch noch jüngst auf der Bündlerberianim- der panbritischen Strömungen. Aber hinter General Smuts und nicht, warum man dem Beschluß des litauischen Lan­lung Herr von Oldenburg von der nie derträchtigen Friedens- feiner Rede steht die britische Regierung, steben große Maffen, des rats auf völlige Unabhängigkeit nicht Rechnung trägt, resolution" gesprochen. Freilich kann der Reichstag nicht durch große Interessen, große Leidenschaften, und damit müssen wir rechnen. obwohl der Reichskanzler und die Oberste Heeresleitung die eigene einen Mann beleidigt werden, der die Gründe jener ( Beifall.) Verwaltung zugesagt haben. Auch beim Frieden mit Ru­Reichstagsentichließung ebenso wenig richtig einzuschäßen weiß, wie Abg. Bruhn( D. Fr.) spricht über den Streit. mänien darf man nicht augenblicklichen Vorteilen zuliebe die die Tragweite seiner eigenen Worte.( Sehr gut! politische Zukunft aufs Spiel feßen. Die Tints, Unruhe rechts.) Aber die Konservativen sind so erregt, weil sie ihre Herrschaft wanken fühlen.( Lachen rechts.)

Abg. Haase( U. Soz.):

Rann jemand behaupten, daß das Ultimatum an Ruß­beim Antritt feines Amtes vereinbarten Programm überein­land mit dem zivischen dem Kanzler und der Reichstagsmehrheit stimmt? Graf Hertling ist nur das Aushängeschild der Regierung, in Wirklichkeit herrscht

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die allmächtige Militärpartei,

Friedenssehnsucht auch in England

hysterische Angst der Rechten vor dem Frieden Zu den Erfolgen des deutschen Bolles hat die Arbeiterfchaft ein Friedensangebot machen tann, als gerade Deutschland ? Wie verstehe ich nicht. Welche andere Macht ist denn so stark, daß fie wesentlich beigetragen. Um so bedauerlicher aber war der Streit oft haben wir denn den Frieden angeboten?( Zuruf rechts: Gin­Das Verständnis für seine Beweggründe fehlt uns nicht, aber doch müssen wir auf das entschiedenste verurteilen, daß unter den einhalb Dusend Male!) Nun, ein neutraler Diplomat hat mir gegenwärtigen Verhältnissen zur Verwirklichung politischer Forde einmal gesagt: Ihr habt den Frieden nicht angeboten, sondern an­rungen das Mittel der Arbeitseinstellung gewählt die Ludendorff regiert. Die Bevölkerung von Libland und Est nicht zu eigen. Angeboten haben wir den Frieden nur im gedroht unter Zuchthausstrafe." Ich mache mir diese Auffassung worden ist, durch welche das Wohl des Vaterlandes bedroht und land soll nicht einmal das Recht haben, sich nach dem Kriege für Dezember 1916 und bestätigt hat der Reichstag dieses die Bemühungen für Frieden und Fortschritt nicht gefördert, son- den Anschluß an Rußland zu erklären. Das nennen Sie Selbst- Friedensangebot im Juli 1917. Sch begrüße es, daß dern gestört werden. Wir verurteilen es um so mehr, als die bestimmungsrecht, treiben Sie doch ehrliche Politit!( Buruf rechts: der Reichskanzler an die belgische Regierung eine direfte Einladung Folgen des Streits auch folche Arbeiter treffen, die gegen den Sie treiben russische Polttit!) Wie kann man jezt noch von einem zu Besprechugen im engeren Sereise gerichtet hat. Die Inter­Streit waren. Wenn nichtiozialdemokratische Arbeiter mit Berteidigungskrieg forechen und behaupten, wir wollen feinem Volte pretation, die gestern Herr v. Heydebrand den Ausführungen des geftreift haben, so doch wohl nur deshalb, weil die Maschinen still- etwas wegnehmen? Man sagt, die deutschen Truppen sollen Gendarmen Reichskanzlers über Belgien gab, war absolut falsch und muß gelegt waren. Der Zentralrat der H.- D.- Getvertvereine hat schon dienste leisten. Die deutschen Soldaten haben eine andere friegsverlängernd wirten.( Sehr richtig! bei der Mehr­vor dem Ausbruch des Streits eindringlich vor der Teilnahme ge- Empfindung, für sie ist es unerträglich, die Henker der heit.) Diese Auslegung muß falsch sein, denn der Reichskanzler warnt, und selbstverständlich haben die Kaffen der H.- D.- Gewerk der ruffifchen Revolution zu sein. Entgegen der Versicherung, wir hat sich ausdrücklich auf die Papst note vom 1. Auguſt berufen. bereine die Gewährung von Unterstügung aus Anlaß des werden uns nicht in die inneren Angelegenheiten Rußlands ein Der Reigstangler hat auch ausdrücklich betont, wir wollen in Streits abgelehnt.( Dört! hört! b. b. 2p.) Bei den vom mischen, wird Rußland jezt unter das laudiniice Joc grieben und Freundschaft mit Belgien leben und hat die Abg. Scheidemann gestern erwähnten Fällen scheint es sich um die gezwungen. Wir proteftieren auf das scharffte gegen diefe Ber- Le- Havre- Regierung zu vorbereitenden Friedensverhandlungen ein­Tameradschaftliche Unterstügung notleidender Arbeitskollegen aus gewaltigungspolitit.( 3ustimmung bei den U. Soz.) Der Utraine geladen. Danach ist die Interpretation des Abg. v. Heydebrand privaten Mitteln zu handeln. Die Konfervativen wollen aus vertrag ist mit einer nicht vorhandenen Regierung ganz unmöglich.( Sehr wahr! bei der Mehrheit.) Täuschen Dem Streit auf die unreife des Volkes schließen. Aber an abgeschlossen. Die Ukraine wird sich zweifellos wieder an Sie sich nicht über die internationale Bedeutung des belgischen den Ausschreitungen haben sich nur halbwüchsige Burschen und junge Rußland anschließen. Wir fönnen in dem Utrainefrieden keine Problems.( Sehr gut! bei der Mehrheit.) Die Friedens­Mädchen beteiligt und niemand fann doch ernstlich in Abrebe stellen, Etappe zum allgemeinen Frieden sehen. Die fog., Grenzberichtigung" bebatte im englischen Unterhause hat bewiesen, daß das deutsche Volt einschließlich der deutschen Arbeiterschaft in in Polen bedeutet nichts anderes als eine neue Seilung daß die diesem Kriege Gewaltiges geleistet und Polens . Auch aus Finnland berichtet man Schauermärchen. eine hohe politische Reife gezeigt In der Tat herrscht in Finnland rebolutionäre Ordnung. Man hüte sich, die Rolle des Befreiers etwa auch auf das selbst sich immer mehr ausbreitet. In unserer Presse sind die friedens­hat.( Sehr richtig links.) Der Streifbarf fein Semmnis ftändige und reife Volf Finnlands auszudehnen, das seit langem freundlichen Aeußerungen in jener Sigung leider so gut wie gar für innerpolitife. Reformen bilden, insbesondere muß das allgemeine Wahlrecht für Männer und Frauen nicht wiedergegeben worden.( Hört! hört!) In Frankreich ist das preußische Wahlrecht schnellstens der Lösung entgegen hat. Die Art, wie man im Osten jetzt Frieden schließt, kann man auf diese Stimmung schon sehr aufmerksam geworden. geführt werden. Deshalb freuen wir uns über die Erklärungen Deutschland nur zum Nachteil werben.( Lebh. Zustimmung Alle Friedensströmungen werden aber in Frankreich mit Ge­Ses Bizetanglers über das preußische Wahlrecht.( Beifall links.) bei den U. Soz.) Unsere Kinder und Kindestinder werden mit wat niedergehalten( 3uruf b. b. Unabh. Soz.: Bei uns Abg. Dr. Stresemann( nafl.): ihrem Blute die Folgen dieser Politit zu büßen haben.( Sehr auch!) Daß Präsident Wilson mit den Versailler Be­Der Frieden mit Rußland bedeutet die Niederringung Gegner im Westen. wahr! bei den II. Soz.) Und wie wirkt diese Politik auf unsere lüssen nicht einverstanden ist, ist gang offenbar. Der #nferee gefährlichsten Gegners. Glaubt jemand, daß unter dem Standpunkt des Abg. v. Heydebrand ist auch aus Gründen der Die Ereignisse der Eindrud des russischen Ultimatums eine irgend letzten Wochen werden uns in ihren moralischen Nachwirkungen dem Regierung Gerechtigkeit nicht haltbar. Nur aus Gründen der Not­die nicht böllig Weltfrieden näher bringen. wehr waren wir berechtigt, in Belgien einzurüden. Fallen diese Zunächst wird der rumänische ist, fich auf Sonderverhandlungen mit Deutschland einlassen Die Resolution vom 19. Juli ist auch die beste Grundlage für unsere zusammengebrochen Gründe fort, so wird jede Annegion Belgiens zur Gewaltpolitik. Frieden folgen und damit beginnt die Liquidierung des wird. Krieges auf dem Balkan . Der Vormarsch unserer Truppen noch nicht völlig Die Pläne über 2ongwy und Briey sind doch in den maßgebenden Streifen begraben. Forderung einer großen deutschen Kolonialmacht. Wir verlangen im Dften galt dem edelſten Menschenwerk; es ist tief beſchämend, Für Eliah Lothringen haben wir schon vor dem Kriege die restlose Herausgabe aller unserer Kolonien. Sache der Friedens­daß hier im Reichstag gefagt werden konnte, die Hilferufe wären volle Autonomie innerhalb des Reiches verlangt. Aber berhandlungen wird es sein, daraus ein großes zusammen­in Berlin gemacht. Das Ultimatum an Rußland behandelt unfaßbar muß es für alle Sozialisten sein, Hunderttausende zu hängendes Kolonialreich zu machen. Afrika ist groß Estland und Livland anders als Kurland und Litauen . Aber das opfern, lediglich um Baltentum bildet eine Einheit, die nicht getrennt werden darf. Angesichts lichen Elsaß- Lothringen . Gerade die bürger, genug, um berechtigte koloniale Ansprüche aller Völker zu befriedi Parteien behaupten ſtets, die Bevölkerung Herr v. Heydebrand hat sich entrüstet über die Vorwürfe unferer militärischen Gesamtlage wäre ein neues Friedens- bei werde gen. einer Abstimmung Deutschland fich für Dem Reichsfanzler hat ein solches Warum des Vizekanzlers v. Payer gegenüber den Aldeutschen ausge­entscheiden. angebot verfehlt. widersetzen Gesuch sicherlich ferngelegen. Trotzdem erfüllt mich seine Einladung Stimmung der Bevölkerung auf das Aeußerste.( Sehr wahr bei nach der Rede des Herrn v. Bayer hat das wieder klar gezeigt. sie sich dann dem Plan einer sprochen. Weiß er denn gar nichts von der systematischen Hehe der A6­Alldeutschen gegen die Reichstagsmehrheit. Der Zeitungssturm an die belgische Regierung mit einigen Bedenken, denn ich fann den U. Soz.) Die hochherzige Anregung des Roten Kreuzes, auf( Sehr wahr!) Die Deutsche Tageszeitung" spricht von den Herren mich nicht einverstanden erklären mit der in der Bapstnote den Gebrauch der giftigen Gafe zu verzichten, hat die deutsche Bayer, Erzberger und Scheidemann , die aus entlarvtem Hochverrat aufgestellten Formulierung, daß Belgien wieder berRegierung dem Volte zunächst vorenthalten, und dann hat sie eine gestellt werden müsse, völlig unabhängig gegen wen auch Antwort erteilt, die der würde dieser großen Sache teineswegs ent- Borteil für ihre parteipolitischen Ziele ziehen.( Lebhaftes Hört! immer. Die den Vlamen von Herrn v. Bethmann Holweg gefprac.( Sehr wahr! bei den 1. Soz.) hört!) Der geradezu baterlandsfeindlichen Nede des gebenen Zufagen müssen erfüllt werden. Rumänien berbient Wie in der auswärtigen Bolitit, fo berrscht auch im Innern weifung notwendig gewesen. Der Leipziger Historiker Professor Herrn v. Oldenburg gegenüber wäre die schärffte Burud­feinerlei Rücksichtnahme unfererseits. Einem fo ruchlosen die Gewalt. Das zeigte sich ganz besonders beim Streif. Nie istök hat einwandfrei den Feinde gegenfiber darf man auch nicht auf eine Kriegs. entschädigung verzichten. Wenn man den Mut hat, sich auf

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eine große Bewegung von einem niedrigeren Niveau

andere

Zusammenhang der Vaterlandspartei und Alldeutschen mit den die See zu begeben und Kolonien zu gründen, muß man auch für aus betrachtet worden, als hier vom Staatssekretär Wallraf, Großindustriellen den nötigen Schutz der Kolonien sorgen.( Bravo ! bei den Natl.) der die ganze Bewegung als vom Ausland veranlaßt hingestellt hat. nachgewiesen. Zeitungen haben diese angekauft weit über dem Von einer Aufgabe unserer Kolonialmacht tann feine Rede iein. Als Beispiel führte er ein in der Unions- Druckerei in Zürich ge- Preis; so ist eine Zeitung, deren Wert vom Bejizer auf 700 000 27. ( Lebhafte Zustimmung bei den Nationalliberalen.) Die Beschliffe drucktes Flugblatt an; dabei ist in Dußenden von Gericis angegeben war, für 1% Millionen gekauft worden. In diesen der Londoner Sozialistentonferenz haben flar beurteilen festgestellt worden, daß dies eine fingierte firma Beitungen finden Sie lange Inserate, in denen dem ubli. wiesen, daß die Entente von ihren Eroberungsabsichten nicht läßt. ist und daß diese Flugblätter in Deutschland hergestellt sind. Auch um zum Privatverbrauch angeboten werden: Artillerie­Zu der Erörterung des preußischen Wahlrechts im Reichstag von den russischen Funksprüchen, die der Staatssekretär liegt nichts für Breußen Herabsetzendes. Im Gegenteil, es beweist erwähnt hat, haben die Arbeiter nichts erfahren, nicht Darf denn ein Privater überhaupt während des Krieges Flug­munition, Granaten, Schrappnells, Flugapparate, Automobile, die große Bedeutung der preußischen Politit für das Reich. einmal der Reichstag hat davon erfahren dürfen.( Sehr wahr! apparate und Automobile beziehen? Die Heeresverwaltung ( Sehr wahr!) Das preußische Wahlrecht wiberstreitet derartig b. d. Unabh Soz:) Weiter berief er sich auf die englische Presse, die wird die Lieferanten doch wohl kennen, und daß die Inferate a u s- immanenten Gefeßen der Gerechtigkeit, daß es lange hätte doch sonst immer als Lügenpresse bezeichnet wird. Herrländische Käufer anlocken sollen, glaube ich von dem Patrio= fallen müssen.( Lebhafte Zustimmung links.) Die v. Wangenheim hat behauptet, englisches und amerikanisches tismus der Inserenten denn doch nicht. Was wollen Sie also Gleichheit des Wahlrechts im führendeu Bundesstaat. Geld habe den Streif veranlaßt und man kenne die Geldgeber. mit diesen Inseraten? Ich stelle diese Frage öffentlich. Die ( Pfui! b. d. Unabh. Soz.) eraus mit den Namen! Die halten wir für eine Staatsnotwendigkeit. Die Folge des Fallens Arbeiter haben keinen Pfennig von anderer Seite genommen, son- Leute, die so viel Geld haben, werden wohl wissen, wozu fie solche der Wahlrechtsvorlage wäre eine Demokratisierung biel dern aus reinem dealismus die Opfer gebracht. Nicht Reichstagsresolution fämpfen, so darf man nicht über. Dinge machen. Und wenn solche Leute immer wieder gegen die weitgehender als wir sie wünschen. Je länger die Reform durch die Festigkeit der Regierung ist der Streit, zusammen rascht sein, wenn auch wir unsere Gedanken über diese hinausgeschoben wird, desto schwieriger wird es fein, gebrochen, wie der Staatssekretär behauptet; diese Festigkeit hat Dinge machen.( Lebhafter Beifall.) Ueber die Lügen gegen die wünschenswerten Stautelen gegen zu starke Demokratifierung vielmehr erreicht, daß der von Anfang an begrenzte Streit länger mich tröste ich mich mit dem Sat, daß nie so viel gelogen wird, zu erhalten. Ich verkenne nicht, daß es schwierig sein wird, gedauert und größeren Umfang angenommen hat. Er hat auch er als vor der Wahl, während eines Krieges und nach mit vielleicht hundert Sozialdemokraten in Breußen zu reicht, daß Blutgefloffen ist. Bedauerlicherweise ist auch ein der Jagd. Aber charakteristisch ist, daß der letzte Sturm ein­regieren. Aber mit 149 Konservativen unter Herrn v. Heydebrand Wachtmeister erschossen worden.( Rufe rechts: Von wem?) Das fette nach meinem Antrag im Hauptausschuh, es solle zu regieren, war auch nicht immer leicht.( Heiterfeit. Sehr gut! lints.) ist die Frage; unmittelbar nach der Tat behaupteten Hunderte von den wenigen Leuten, die zu exportieren in der Lage find, Die Verweigerung des gleichen Wahiredyts in Preußen müßte zu Leuten, es iei aus Versehen von einem seiner Kameraden geschehen. den größten Schwierigfeiten führen. Die national-( Lebhafter Widerspruch rechts.) Erreicht hat die Regierung Groll der Unterschied zwischen dem Jnlands- und Auslandspreis liberale Reichstagsfraktion steht fast einmütig auf dem Standpunkt, imd Erbitterung unter den Arbeitern. Ueber das rteil des daß im Reichsintereffe die Einführung des gleichen Wahlrechts im riegsgerichts gegen Dittmann brauche ich nicht viel werden. Die Kohlen, Stahl- und chemische Induftrie hat an diesem führenden Bundesstaat geboten ist, und hat dabei sicher die große zu sagen; es sind Dittmann mildernde Umstände und Geschäft nicht weniger als 644 Millionen Mark verbient, die in die

restlos abgenommen