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auch ferner dadurch, daß das Rechnungsjahr 1893 52 Unter| Steinmetstr. 23 den dort arbeitenden Gesellen Boykotibier holen; I losigkeit in diesem Jahre eine noch größere fei, als im ver­ſtüßungswochen umfaßte, während das Jahr 1892 53 Wochen ebenso verkehren die Arbeiter vom Neubau Mansteinstraße in gangenen Jahre. Ebenso nehme die Lohndrückerei immer mehr zählte und dadurch 1893 ca. 17 000 m. weniger Krankengeld zu Lokalen, wo Schultheiß  - und Schöneberger Bier verzapft wird. überhand. Der Normallohn sei bereits auf 50 Pf. pro Stunde zahlen war. Zum Schluß wurde auf die Veröffentlichungen im Vorwärts" und darunter herabgedrückt. Bei alledem wurde dem in Arbeit Die Verwaltungskosten sind, obwohl das abgelaufene Ge- in Sachen der Gewerbegerichts- Wahlen verwiesen. tretenden Maurer noch der erste Tagesverdienst einbehalten. Noch schäftsjahr mehrfache außergewöhnliche Kosten verursachte, um In einer gut besuchten Mitgliederversammlung der Unternehmer und Poliere. drückender sei die Behandlung und Unterdrückung seitens der 5 Pf. pro Kopf gegenüber dem Vorjahre geringer geworden. Dabei werde in übermenschlicher Nur darauf sei hingewiesen, daß das am 1. Januar 1893 Freien Vereinigung der Kaufleute sprach am Weise geracfert. Leider feien alle diese Mißstände gearbeitete Statut, welches an sämmtliche Mitglieder zur Ver- 13. d. M. Dr. Ar on 3 in einem interessanten Vortrage über nicht im Stande, die Berliner   Maurer aus ihrem Indifferentis­sendung gelangte, allein an Druckkosten, Buchbinderlöhnen, Be- den Fortschritt in der Naturwissenschaft. Redner erläuterte die mus zu erwecken, sie zu mannhaftem Vorgehen aufzurütteln. fanntmachungen zirka 3700 M., die Grweiterung der Geschäfts: Entwickelungsgeschichte des Dampfes und der Elektrizität. Bei Gegenüber der übergroßen Arbeitslosigkeit fet es unverantwort räume an Miethe und Umbaukosten zirka 2900 M., und die dem ungeheueren Fortschritt, den die Elektrizität namentlich im lich, daß auf dem Schloßbau eine zwölfstündige Arbeitsschicht Vertreterwahl im Februar v. J. zirka 750 M. erforderte, ferner, legten Jahrzehnt gemacht hat, könnte sie eine Wohlthäterin der herrsche. Wenn auf Seiten des Unternehmerthums nicht die daß infolge Ausdehnung der Krankenversicherungs- Pflicht auf die Menschheit werden. So lange wir aber tapitalistisch wirth­nöthige Einsicht vorhanden ist, so müßten die Berliner   Maurer Angestellten der Orts- Krankenkasse, auf dem Konto Verwaltungs- Schaften, wird sie dies nie, da in einer kapitalistischen   Gesellschaft selber so einsichtsvoll sein, auch in schlechten Zeitverhältnissen fosten rund 1400 M. an Krankenversicherungs- Beiträgen in Aus- für das Handeln der Menschen ist. Erst in einer sozialistischen   Besserung der Verhältnisse sei nur zu erwarten durch eine feste nicht das Gemeinwohl, sondern nur der Profit die Triebfeder nicht länger als zehn Stunden täglich zu arbeiten. gabe zu stellen waren. Gesellschaft wird die Elektrizität den Platz einnehmen, den sie Zusammenschließung der Berliner   Maurer. Das Zuſammen­Reicher Beifall bekundete das Einverständniß der Versamm: müsse die Berliner   Maurerschaft zu gleichem Verhalten an­halten der Berliner   Arbeiterschaft in dem jezigen Bierkriege lung mit dem Referat. Unter Vereinsangelegenheiten fordert spornen. Traurig sei es daher, daß die Kollegen auf einem Schreyer die auf unserm Boden stehenden wahlberechtigten Bau in der Kaiser Wilhelmstraße, wo der Polier Balke Arbeitgeber zur Einzeichnung in die Wählerliste auf. seines Amtes walte, ohne Widerspruch das ihnen von

Gerichts- Beifung.

verdient.

Eine

Die Freie Vereinigung der Bau- Anschläger hielt am dem Polier verabfolgte boyfottirte Bier annehmen und trinken. 17. Juni eine Versammlung ab. Kollege Jacobi begründet Die Berliner   Maurer müßten sich wieder auf sich selbst besinnen, einen Antrag auf statutarische Festsetzung der Unterstützung. sich wieder organisiren, um nicht noch mehr zu versumpfen und Bon verschiedenen Rednern wird diesem Antrag widersprochen, vermöge der Organisation eine Befferung der Verhältnisse zu er schließlich aber festgesetzt, daß nach vierwöchentlicher Krankheit möglichen.( Bravo  !) Die folgende Diskussion zeigte, daß der eine Krankenunterstüßung von 15 M. eintritt. Das Sterbegeld Referent in seinen Ausführungen nicht zu schwarz gemalt habe. wird auf 30 M. bemessen. Die Schilderungen, die von den Diskussionsrednern über die Bauverhältnisse gegeben wurden, illustrirten das herrschende regelmäßige Versammlung ab. Stadtv. Wilke referirte über daß eins der größten Baugeschäfte, Held u. Franke, bereits Der Verband der Möbelpolirer hielt am 18. d. M. seine Glend in seiner ganzen Glorie. Als verbürgt wurde mitgetheilt, das Thema: Der Bier Boykott und welche Lehren ziehen wir Stundenlöhne von 45 Pf. zable. Fälle, wo auf Bauten boy­daraus?" Der Vortrag wurde mit Beifall aufgenommen und fottirtes Bier freiwillig" getrunken werde, wurden mehrfach an­nach kurzer Diskussion beschlossen, bis zur Beilegung des Streites geführt. Die Klagen über die Unzulänglichkeit der Baubuden und fein Bairischbier zu trinfen. Zum 2. Punft der Tagesordnung der Arbeitslöhne, über die schimpfliche Behandlung zc. wurden immer Statuten- Berathungskommission überwiesen. Statutenänderung" wurden die eingelaufenen Anträge der wieder laut. Scharfe Verurtheilung fand die geradezu erbärm Sodann wurden liche Arbeitsweise auf den modernen Schwindelbauten. Nicht den Kollegen Aliner als Gemaßregeltem 20 M. Unterstüßung viel besser seien infolge des Submissionsunwesens die Arbeits­gewährt. Es erfolgte hierauf die Abrechnung vom Maskenball verhältnisse auf den Staats- und Kommunalbauten. Alseitig und Ausgabe der Billets zur Dampferpartie. wurde Organisation empfohlen, gewerkschaftliche Organisation,

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nahme:

Hottehüh! Wegen Vergehens gegen das Nahrungsmittel­gefet hatten sich in der letzten Sitzung des Rixdorfer Schöffen­gerichts zu verantworten der Schlächtermeister Friedrich Otto Paul Krüger, dessen Ehefrau Franziska Krüger und der Schlächter­gefelle Otto Kossack. Krüger, welcher in Riydorf, Prinz Hand: jernstr. 43, eine Schlächterei betreibt, ist beschuldigt, Mettwurst mit Pferdefleisch verfälscht zu haben, Roffact wegen Beihilfe hierzu und die verehelichte Krüger wegen des Verkaufs der verfälschten Wurst unter Anklage gestellt. Sämmtliche Angeklagte bestritten, irgend etwas von Pferdefleisch zu wissen und behaupteten, nur Rind- und Schweinefleisch verarbeitet zu haben, wenn auch aller­geringster Qualität. Am 10. März d. J. hielt Frau Krüger auf dem Rixdorfer Wochenmarkt Fleisch- und Wurstwaaren feil, die fast ausschließlich von Arbeiterfrauen gekauft wurden, weil dieselben glauben, dort billiger zu kaufen. Seitens der Polizei wurden nun Don Krüger einige Wurstproben entnommen, wobei der Chemiker Dr. Stelzer feststellte, daß die Mettwurst zum großen Theil aus Pferdefleisch bestand, was auch schon das äußere Ansehen ergab. Wie Dr. Stelzer als Beuge und Sachverständiger vor Gericht bekundete, hat er die Wurst nach verschiedenen Methoden erprobt und stets war das Resultat daffelbe. Der Vertheidiger der Angeklagten bestritt zunächst, daß es überhaupt wissenschaftlich möglich sei, Pferde- und Rind­Frauen und Mädchen Bildungsverein des eine einheitliche Organisation. Für dringend nothwendig wurde fleisch in der Wurst zu unterscheiden und beantragte, darüber ein arbeitenden Volkes hielt am 19. Juni in Schöneberg   eine auch erachtet, demnächst entschieden Stellung zu nehmen immer mehr überhand nehmenden Markensystem. Gutachten des Reichs- Gesundheitsamts einzuholen. Der Gerichts- sehr gut besuchte Wanderversammlung ab, in der Frl. Wabnih zu dem werde von zwölf hof lehnte dies jedoch als unerheblich ab. Nach dem ausführ in einem recht beifällig aufgenommenen Vortrag über Die Der Postbau an der Prenzlauer Allee lichen Gutachten des Sachverständigen fönne es gar feinem Thätigkeit des Gehirns und die fünf Sinne" sprach. In der Maurern in Afford in die Höhe gebracht. In Würdigung Zweifel unterliegen, daß die von den Angeklagten entnommene Diskussion äußerten sich Frau Schädlich und Frau Klaute seiner Berdienste habe der Inhaber der Baufirma Held u. Franke, Mettwurst in der That mit Pferdefleisch verfälscht worden sei zustimmend zu dem Referat und forderten die Frauen zu recht Herr Franke den Stronenorden erhalten! Die Versammlung nahni und daher seien die Angeklagten zu bestrafen. Krüger wurden zu je 30 M. Geldstrafe eventuell 10 Tage Ge- Frau Mesch die Anwesenden, in dem Bierboykott die Sache Ueberstunden und Nachtarbeiten am königlichen Schloſſe. Sie ver Die Eheleute zahlreichem Beitritt in den Verein auf. Desgleichen ersuchte hierauf einmüthig folgende Resolution an: Die Versammlung nimmt mit Entrüstung Kenntniß von den fängniß, der Angeklagte Rossack zu 5 M. Geldstrafe, eventuell ein der Arbeiter tüchtig zu unterstützen. Tag Gefängniß verurtheilt. urtheilt eine derartige Maßnahme des Herrn Hof- Maurermeisters Die Barbiere und Friseure beriethen in einer in der Clemens und erwartet mit Bestimmtheit, daß in allernächster Zeit Zum Tode verurtheilt wurde in Braunschweig   eine Nacht zum 22. Juni abgehaltenen Versammlung ihre Stellung eine geregelte, den Berliner   Verhältnissen entsprechende Arbeits­Dienstmagd. Unser Bruderorgan, der Braunschw. Volksfreund", nahme zu einer eventuellen Lohnbewegung. Kollege Pobohs hatte zeit dort eingeführt wird. Gleichzeitig versprechen die anwesen­bringt über die Verhandlung folgenden Bericht: Eine Anklage das Referat übernommen. Er bedauerte, daß trotz der über den Kollegen, auf allen Bauten für die Aufklärung der nicht­wegen vorfäßlicher Kindestödtung wurde gegen die Dienfimage mäßig langen Arbeitszeit, welche die Kollegen in Berlin   haben, organisirten Kollegen zu wirken und alle Uebelstände der Deffent­Eusanne Sobirei aus Jarowschowo, zuletzt in Langelsheim  , ver- und trotz dem niedrigen Lohne   man in eine Lohnbewegung zur lichkeit preiszugeben." handelt. Die Angeklagte ist 23 Jahre alt und bisher noch nicht Beit nicht eintreten könne, weil viel zu wenig Kollegen organisirt Gegen eine Stimme fand ferner folgende Resolution Ans bestraft. Es ist die alte Geschichte, die sich immer wiederholt. sind und ein ausreichender Fonds nicht vorhanden ist. Redner Die Angeklagte stand bis zum Herbst vorigen Jahres in Langels: ermahnte die Kollegen, sich der Organisation anzuschließen, da- Die Versammlung beschließt: In anbetracht der miserablen heim in Dienst. Sie gab denselben auf und nahm Dienst mit im nächsten Frühjahr für eine Befierung der unwürdigen Verhältnisse im Maurergewerbe, sowie um der grenzenlosen Aus­in Timmenrode  . Von ihrem Dienstherrn Mönnecte war Lage gekämpft werden könne. In der Diskussion sprachen sich beutung in Butunft erfolgreicher entgegentreten zu können, ver­fie wiederholt gefragt worden, ob fte fich Mutter sämmtliche Redner gleichfalls gegen sofortiges Eintreten in eine sprechen wir alle, den alten Schlendrian ernstlich abzulegen, fühle. Es war dieses von ihr stets verneint. Am 8. Januar Lohnbewegung aus. Mehrere andere Kollegen äußerten noch ihr thatkräftig wieder in die Organisation einzutreten und demzu­wurde sie von einem Kinde männlichen Geschlechts entbunden. Bedauern, daß die Freie Vereinigung" die Forderungen der folge unseren alten Verein zur Wahrung der Interessen der Bis eine Stunde vor ihrer Niederkunft war es ihr gelungen, Gehilfen( Minimallohn von 8 Mart bei ganzer, 11 Mart Maurer Berlins und Umgegend hochzuhalten und beizutreten, Mönnecke ihren Zustand zu verheimlichen. Vierzehn Tage nach bei halber und 18 M. bei gar keiner Kost, ferner Arbeitszeit von sowie für Herbeischaffung geeigneten Materials zur Bekämpfung ihrer Niederkunft blieb sie noch bei M. Dann fuhr sie nach 7-9, Sonntags bis 5 Uhr) nicht bewilligt, sondern beschlossen der unwürdigen Zustände auf den Bauten Sorge tragen zu helfen, Goslar   zu einer Bekannten, um dort ihr Kind unterzubringen. habe, wenn die Gehilfen nicht andere Forderungen stellten, dann damit es besser werde trotz alledem!" Gegen Mönnecke hatte die Angeklagte geäußert, sie wolle nach wäre das Tischtuch zwischen ihnen und der Bereinigung zer Die zweite öffentliche Maurerversammlung Halberstadt   zu ihrem Bruder. Von Goslar   ist sie dann nach schnitten. Folgende Resolution fand einmüthige Zustimmung: Langelsheim   gefahren, da es ihr in dem ersteren Orte schwer Die Versammlung erklärt sich mit den Ausführungen des vom Sonntag tagte bei Joel. In feinem Referate tabelte der Ge wurde, für das Kind eine Unterkunft zu finden. In Langels- Referenten voll und ganz einverstanden und betont, daß es nosse Wilte besonders, daß man den Vertrauenspersonen, trotzdem heim begab sie sich zu einer ihr bekannten Frau, um bei derselben Ehrenpflicht jedes Kollegen ist, Mitglied der am Drte bestehenden man immerfort über schlechte Löhne cc. flage, fowenig Material ihr Kind in Pflege zu geben. Diese war dazu bereit, erklärte Organisation zu werden, um durch vereinte Kraft es dahin zu bedeutend unter die magistratliche Einschätzung( 55 Pf.) herunter zur Verfügung stelle. Heute schon seien die Löhne zum Theil aber, daß ihr 3 Mark für die Verpflegung zu wenig sei, worauf bringen, daß in eine Lohnbewegung eingetreten werden kann. die Beklagte versprach, 6 Mart pro Woche zu zahlen und reiste Im Weiteren erklärt die Versammlung, daß unter den jetzigen gegangen, die Lässigkeit und Gleichgiltigkeit der Kollegen mache nun nach Goslar   zurück, um ihr Kind zu holen. Am Verhältnissen in eine Lohnbewegung nicht eingetreten werden es den Unternehmern leicht, immer noch weitere Reduktionen folgenden Tage, den 25. Januar, nahm die Angeklagte ihren kann, diese vielmehr bis zum nächsten Frühjahr vertagt werden eintreten zu lassen. Der Redner berührt den schädlichen Einfluß Dienst an und begab sich dann am Nachmittage mit dem Kinde muß. Ferner erklärt sich die Versammlung auch mit dem Ver- den das forzirte Arbeiten auf die Solidität des Baues ausübt nach Langelsheim  . Hier angekommen, gab sie demselben auf dem halten der Agitationsfommission voll und ganz solidarisch." und fordert und namentlich die jüngeren Kollegen auf sich ihrer Bahnhof noch einmal die Brust. Hierauf verließ sie den Bahn- Die Kommission wurde hierauf durch die Wahl der Kollegen Pflichten gegen die Organisatien und Fachpresse mehr bewußt zu hof, begab sich nach der in der Nähe des Ortes fließenden Grane Gensler, Walter, Schneeweiß und Klostermann ergänzt. und warf das Kind, nachdem sie dasselbe vollständig entblößt, Mittheilung gelangte noch, daß über 14 Tage die Organisation theiligten, wurde festgestellt, daß durch die Schuld der Poliere Bur Legeler, Jänsch, Köhler und Kielmann sich be= ins Wasser. Noch an demselben Abend gegen 12 Uhr wurde im Lokale Sosenthalerstr. 38 ihre Sigung hat. zumeist die ungesunden Zustände auf den Bauten begünstigt das Kind bei der dortigen Mühle aus dem Graben gezogen. Be- Eine öffentliche Versammlung aller in der Schuhwerden. Ein Redner führt an, daß ihm von der Firma Lugino, reits am folgenden Tage wurde sie verhaftet und gestand auch und Schäftefabrikation beschäftigten Ar Neue Grünstraße, 25 Pf. Stundenlohn gezahlt sei, was be ihre unselige That ein. Sie zeigte heute über dieselbe tiefe Reue. beiter und Arbeiterinnen tagte am Sonntag in greiflicherweise große Entrüstung erregte. Eine Resolution wurde Die Geschworenen bejahen die Schuldfrage der vorfäßlichen Joel's Festsaal, Andreasstr. 21. Niederauer berichtete über angenommen, in welcher der Anschluß an die Organisation be Tödtung und daß die That mit Ueberlegung ausgeführt sei. Da den Streit bei Fürstenheim u. Komp., Andreasstraße, wo der huss Bekämpfung der Uebelstände zur Pflicht gemacht wird. nach blieb dem Gerichtshof nur noch übrig, nach dem An- artige Arbeitseinstellungen, hervorgerufen durch die eigenartigen Zum Schluß wurden noch Mittheilungen, den Bierboykott, die trage des Staatsanwalts das Todesurtheil über die Angeklagte Praktiken des Herrn Fürstenheim und seines Wertführers Lack'schen Schuhwaaren und die Gewerbegerichts- Wahlen be auszusprechen. Engel, der wohl alles andere, nur nicht das sei, was sein treffend, gegeben. Name befage, jährlich zwei, drei und vier Mal vorkommen. Der Mariendorf  . In der am 17. Juni im Teutschbein'schen jetzige Streif fei infolge von Lohnabzügen, die Herr Fürstenheim mit Aufstellung neuer Maschinen zu begründen suchte, hervor. Lokale in Marienfelde   abgehaltenen Versammlung des Arbeiter Der Wahlverein des 2. Reichstags- Wahlkreises hielt gerufen worden. Außer Bezahlung der früheren Lohnfäße fordern Bildungsvereins für Mariendorf   und Umgegend hielt Genoffe mit lebhaftem Beifall auf­am Sonnabend in den Kurfürstenhallen", Kurfürstenstr. 31, eine die zirka 50 Ausständigen die Entlassung des Werfführers, die Paul Jahn Berlin   einen Bersammlung ab. Einige anwesende Damen mußten sich auf der Fabrikant zugefagt, worüber er aber etwas Schriftliches zu genommenen Vortrag über Geistige Waffen des Proletariats". die Aufforderung des überwachenden Beamten bin entfernen. geben sich weigert. Da hinter diesem Herrn der ganze Fabri- In der darauf folgenden Diskussion sprach u. a. Genoffe die Aufforderung des überwachenden Beamten hin entfernen. fanten- Ring steht und in Zukunft kein Streit von Erfolg be- Barleyti. Charlottenburg  , die Ausführungen des Referenten Genosse Antric besprach in einem längeren Vortrage bie Stellungnahme des Kleinbürgerthums zur Sozialdemokratie". Gin- gleitet sein würde, wenn es nicht gelänge, zunächst diesen in einigem ergänzend. Laut Bericht der Bergnügungs leitend erwähnte er das provokatorische Auftreten einiger sich vor siegreich durchzuführen, so ermahnte der Referent die Aus- Rommission findet am Sonntag, 22. Juli, ein gemüthliches Bei­dem Versammlungslokal herumdrückenden Individuen und er­ständigen, unter feinen Umständen die Arbeit eher aufzunehmen, sammensein für die Mitglieder und Gäste nebst Familien bei mahnte die Genoffen, derartigem Betragen stets Ruhe und Be- bis die gestellten Bedingungen erfüllt seien; die Syrupathien der Teutschbein statt. sonnenheit entgegen zu sehen. Fußend auf dem ersten Abschnitt Berliner   Arbeiterschaft hätten sie auf ihrer Seite. unseres der Steglit. Am 18. Juni tagte hier eine öffentliche Frauen­ussionsredner waren der Ansicht, daß der Streik sehr bald zu versammlung, in der Fräulein Babnitz über den Bierboykott gang der Produktionsweise von dem embryonalen Handwerk der halb gunsten der Ausständigen entschieden sein würde, wenn es vor referirte. Nach einer längeren Diskussion, die sich im Sinne des barbarischen Völker im Alterthum ausgehend bis auf die jetzige nahme der Arbeit abzuhalten; mit den paar Streikbrechern, die allen Dingen gelinge, die Maschinennäher von der Wiederauf- Referats bewegte, wurde eine Resolution angenommen, die ihr Zeit. Daß das durch den Gang der Entwicklung immer mehr ins dem Fabrikanten jetzt zur Verfügung ständen, tönne er seinen Bee Einverständniß mit dem Referat bekundet und zur Unterſtüßung Proletariat hinabgedrängte Kleinbürgerthum sich nur zum kleinsten trieb unmöglich aufrecht erhalten. In einer Refolution er­Theil seiner Klaffenlage bewußt sei, beweise der bei Aufständen und klärte sich die Versammlung einstimmig mit dem Vorgehen der Lohnkämpfen der Arbeiter seinerseits wiederholt verübte Verrath. streikenden Arbeiter von Fürstenheim einverstanden, versprach sie Adlershof  . In einer gutbesuchten Wolfsversammlung, die Wie bei den Kämpfen der französischen   Arbeiter 1848 und 1870, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu unterſtügen. Das auf am 21. Juni in Wöllstein's   Lokal tagte, referirte Reichstags- Ab= so auch bei den großen Streits der Maurer und der Buchdrucker und zuletzt bei dem jetzigen Kampf der Berliner   Arbeiterschaft den Streik bezügliche Inserat in der Sonnabendnummer der geordneter Fri 3ubeil über den jezigen Stand des Bier­gegenüber dem Brauerring", überall war es das Kleinbürger Schuhmacher A. Schulz in ihren Kreisen nicht bekannt ist. Der Der Redner ging sodann auf die Saalfrage über, wodurch eine Bolts- Zeitung" hielt die Versammlung für Mystifikation, da ein boykotts, deffen bisherigen Verlauf, seine Ursachen und Wirkungen. thum, die Gevatter Budiker, Käse, Milch- und Grünkramhändler, Maschinennäher Gerwin erklärte sich unter dem Bravo der ingehende Debatte hervorgerufen wurde, in deren weiteren Ver­Schlächter, Schuster und Schneider, die zumeist nur von der Ar- Versammlung mit den Streifenden solidarisch, während der eben auf von dem Mitglied der Boykottkommission konstatirt wurde, beitertundschaft leben, sich aber in einer, jedem vernünftigen falls bei Fürstenheim beschäftigte Näher Berber die Abgabe daß zur Stunde wohl niemand mehr boykottirtes Flaschenbier Menschen schier unbegreiflichen Verbohrtheit dennoch, statt sich einer Erklärung ablehnte und sich es erst noch überlegen will, führe, da an demselben Abend sich der letzte Lokalinhaber ver­stellen. Der Redner resumirte sich dahin: an den Arbeitern sei agner gab befannt, daß der durch sein bekanntes Verhalten während die anderen Lokalinhaber sich darauf beschränken, neutral zu verhalten, strikte auf die Seite der Großkapitalisten ob er seine angenehme Existenz aus's Spiel segen tann. pflichtet habe, tein derartiges Bier mehr zu entnehmen. Acker= es, aus dem schnöden Verhalten dieser Elemente die noth- bei Mauff, Oranienstraße, sich seiner Zeit so auszeichnende Werk­wendige Lehre für die Zukunft zu ziehen und Händlern, lang- Auf welche nach wie vor Boykottbier führen, auch die nöthige führer Lang jezt in Görlitz   wegen etlicher Gaunereien eine lang auf eine Anfrage an Herrn Wöllstein und Herrn Leopold, der nur das Bier der sieben boyfottirten Brauereien zu meiden. Beachtung zu schenken. Jeder überzeugte Genosse habe seine An- jährige Gefängnißstraße absize. Rott machte Mittheilung von in der Versammlung anwesend war, erklärten beide Herren auf gehörigen dahin aufzumuntern, daß sie bei Einkäufen solchen und der ihm auf der Wache am Stralauer Play widerfahrenen Mitglied der Boykottkommission von Köpenick  , daß angesichts der der am Vormittag erfolgten Verhaftung vieler Flugblattverbreiter alle Fälle ihr Lokal herzugeben. Hiernach erklärte Genosse Feller, Geschäften fern bleiben und stritte am Bierboykott festgehalten wird.( Lebhafter Beifall.) Die Diskussion bewegte sich im Sinne Behandlung. günstigen Lokalverhältnisse in Adlershof   die Köpenicker   Genossen der Ausführungen des Referenten und wurde mitgetheilt, daß Zwei öffentliche Manrerversammlungen beschäftigte am wohl von dem Asylrecht in Adlershof   Gebrauch machen werden. leider vielfach von Arbeitern, denen man etwas mehr Verständ- 24. d. M. die Frage der Stellungnahme der Berliner   Maurer Nach dem Schlußwort des Referenten nahm man einstimmig den niß für das Elend der ausgesperrten Brauerei- Arbeiter zumuthen zur Lohndrückerei im Baugewerbe. Die eine Versammlung fand Antrag an, die Tellersammlung am Schluß der Versammlung dürfte, gegen die Bolksversammlungs- Beschlüsse verstoßen werde. im Norden( Swinemünder Gesellschaftshaus) statt. Hierselbst fortzusetzen und den Ueberschuß den ausständigen Kuhnheim'schen So muß beispielsweise der Lehrling der Bildhauerwerkstatt referirte BI auroc. Derselbe konstatirte, daß die Arbeits- Arbeitern zu überweisen.

Versammlungen.

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Alle Dis

werden.

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Durch die weitere Debatte, an welcher unter Andern

der Brauerei- Arbeiter auffordert.

mann

der fein

Verantwortlicher Redakteur: Wilhelm Schröder in Berlin  . Drud und Verlag von Maz Bading in Berlin  , SW, Beuthstraße 2.

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