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fr. 65

· 1918

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Mittwoch, 6. März

Das größte Säugetier Deutschlands  . und spricht allgemein von Tieren, so haben wir noch größere der Berfer nichts anderes als ein Berſuch war, die gesamte griechische

Von Dr. Tb. 8eIL.

Die Frage, welches das größte beimische Säugetier ist, fann um deswillen nicht leicht beantwortet werden, weil zu unserem Vaterlande auch die Küstengewässer gehören. In diesen kommen auch jezt noch hin und wieder Balarten vor, die bekanntlich Säugetiere find. So trieb sich im Frühjahr 1874 ein Finnwal an den Küsten her Ditiee umher. Er hatte häufig& ischer erschreckt, bis er am 23. Auguft zu seinem Unheil auf der Danziger Neede angelangt war. Hier lagen gerade drei Kriegsschiffe vor Anfer. Die Difi­ziere ließen sich selbstverständlich die Gelegenheit zu einer Walfiidjagd nicht entgehen. 75 Spipfugeln wurden, dem Walftich in den Leib gejagt, die ihm aber nichts gefchadet hätten, da sie nur Weichteile verlegt hatten. Jedoch ein Stich in den Hinter leib, der eine große Schlagaber durchschnitt, führte seinen Tod herbei.

Der Finnwal ist einer der schlanksten Wale und kann eine Länge von 25 Metern erreichen. So große Walarten find aller­dings an unseren Küsten nicht so häufig wie die kleineren. In den Küstenstädten find häufig in Museen und Kirchen die Stelette geftrandeter Wale oder anderer Seeungetüme aufbewahrt. Man staunt, welcherlei Tierarten unsere Stiften aufsuchen. So der

acht Meter lange Schwertwal, der grimmigfte Feind der. Walfiche,

der sie in Nudeln überfält und zerreißt.

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Sieht man von den Küstengemässern ab, so muß man doch un­bedingt die Säugetiere unferer Flüsse dazu rechnen. Die Dder mündung( Stine Schweine) soll ihren Namen von den in ihr häufigen Meerschweinen oder Tümmlern, einer Delphinart, haben. Dieser ist gewöhnlich 1 bis 2 Wieter lang, foll aber bis zu 8 Meter lang und 10 gentner schwer werden. Damit würde er in Wettbewerb mit dem Elm treten, der ebenfalls bis zu 3 Meter lang und 10 gentner schwer ist, der von den jetzt lebenden land­bewohnenden Säugetieren das größte ist.

Früher war der Wisent, bevor er ausgerottet wurde, imter größtes landbewohnendes Säugetier. Ein im Jahre 1555 in Preußen erlegter Wifentftier war 7 Fuß hoch und 13 Fuß lang, dabei 19 Zentner und 5 fund schwer. Heutzutage erreicht der Stier nur eine Höhe von 1.7 Meter und eine Länge von 3,4 Meter, fowie ein Gewicht von 500-700 Kilogramm. Der Wifent wird fälschlich als Aueroche bezeichnet. Diefer ist bereits lange vor dem Wisent ausgerottet worden. Gleich dem amerikanischen Bison bat der Wifent eine Mähne und furze Hörner, während der Aueroche Lange Hörner und feine Mäbne befaß. Da Wifente noch im Forst­revier des Fürsten von Pleß zu Mezerzig gehalten werden, fo lönnte man gewissermaßen auch heute noch den Wisent als das größte heimische Säugetier bezeichnen. Der ebenfalls ausgerottete Bär lann mit den genannten Pflanzenfreffern nicht in Wettbewerb treten In Sibirien   hat allerdings Baron Budberg Bären von 410-490 Silogramm Gewicht und 2,28-2,58 Meter Länge geschoffen. Ges wöhnlich wird aber die Länge mit reichlich 2 Meter und das Ge­wicht mit ŏ Zentner angegeben.

Die Balarten, die nur unsere Küstengewässer befuchen, kann man nicht als heimische Tiere betrachten. Die Seehunde dagegen, die ihre Kubebläge auf deutscher Erde haben, muß man unbedingt zu den heimischen Säugetieren rechnen. Bei der Frage nach den größten Säugetieren fommen auch sie in Betracht.

Aus meiner Schülerzeit wird mir folgender Vorfall unvergeß­lich sein. Bei meiner ausgesprochenen Vorliebe für die Tierwelt war mir schon damals Brehms Tierleben in der Hauptfache be­fannt. Bei einer Fahrt nach Rügen   fam ich mit einem alten Sees erzählte. Jm Bewußtsein meiner Kenntnisse nahm ich an, daß der Mann mir und meinem Gefährten gediegenes Jägerlatein borsezen wollte, und erklärte seine Erzählungen für unglaubwürdig. Später habe ich mir deswegen Vorwürfe gemacht. Der Mann war febr ver­nünftig, denn er schwieg, obwohl er, wie sich herausstellen sollte,

bär ins Gespräch. Fer mir von Seehunden von 5 Bentner Gewicht

bollkommen im Recht war.

Zu meiner Entschuldigung will ich folgendes anführen. Wie fonnte ich abnen, wenn Brehm auf 20 großen Drudfeiten ben ge­meinen Seehund behandelt, daß er es unterläßt, anzugeben, daß an unseren tüsten noch die Mingelrobbe und die riesige Regelrobbe vor­tommen? Bei Rügen   ist die Kegelrobbe sogar häufiger, als der ge­wöhnliche Seehund.

Der Leser meiner Bücher weiß, daß ich ein großer Verehrer von Brehms Tierleben bin. Aber diefer Febler ist wirklich start. Die Regelrobbe foll bis 4 Meter lang und über 5 Zentner schwer werden. An Größe würde sie demnach unter Umständen den Elch übertreffen. Eine Jronie des Sciicfals war es, daß in dem von Brehm begründeten Aquarium zu Berlin   gerade ein Brachtegemplar der von ihm so schnöde unterdrückten Regelrobbe jahrelang eine Haupt­fehenswürdigtett bildete.

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Töchter der Hekuba.

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Die aufgeworfene Frage lönnte man also folgendermaßen be­antworten: Wenn man von den Küstengewässern und den ausge­so steht rotteten Säugetieren abfiest. an erster Stelle der Elch und der Wisent. Möglicherweise tommen Exemplare von der Regelrobbe und vom Tümmler vor, die den Eich an Länge über treffen.

Der Nährstoffbedarf der Kinder.

Erweitert man unfere in der Ueberschrift aufgeworfene Frage Ringen teil. Eine Analogie findet sich auch darin, daß der Angriff Schwierigkeiten. Unsere Küsten besuchen riesige fische, z. B. die Nation unter der Herrschaft des weltumfassenden Reiches zu einigen. fo find die größten Fische Welie, Huchen. Störe, Lachse, Hechte uw. Tunfische, Haifische usw. Sieht man von den Küstengewässern ab, in der Donau   wird der Wels heute noch 5 Rentner schwer. So groß muß er auch früher in Deutschland   geworden sein, denn Auf Grund genauer Vergleiche über die den Kindern bis zum Blinius berichtet von den Welfen des Mains, daß man sie mit sechsten Lebensjahre und den Erwachsenen auf die Lebensmittel­Ochiengespannen aus dem Wasser ziehen müßte. Er wurde farten augeteilten Nährstoffmengen, ihren Gehalt an Nährstoffen und bis drei Meter lang. Daher nannte man ihn auch den deutschen   Nährwerteinheiten äußert Pfaundler in der Münchener Medizinischen alflich. Wochenschrift einige Vorschläge zur Aenderung und Verschiebung Uebrigens fab ich vor einigen Jahren einen Wels, der in dem der Nationen. Nach den Feststellungen hält sich für das ganze fleinen Blößenfee bei Berlin   gefangen war und eine Länge von Kleinkindesalter die Nation über den Bedarf. während im schul­178 Zentimeter besaß.. pflichtigen Alter die Nation zu den Bedarfszahlen herabfinkt und nach dem 10. Lebensjahre hinter dem Bedarf zurückbleibt. Damit würde die Tatsache im Einklang stehen, daß, im Gegensat zu ben Säuglingen und Kleinkindern, die Schulkinder, soweit sie sich an die Ration halten oder eine mehr als durchschnittliche Körper­bewegung freiben, häufig in einem mit dem Alter steigenden Maße an Körpergewicht einbüßen. Während die Nation, die fich für Säuglinge auf einem mäßigen Ueberschuß über den Bedarf hält, für Kinder des zweiten Lebensjahres dann plöglich auf reichlich das Doppelte des Bedarfs emporschnellt, um dann stufenweise bis auf die Nation, die für die Erwachsenen gilt, abzufinfen, wäre es nach sondern ansteigen au laffen. sollen Kindern bom Mit dem Ausbruch des gegenwärtigen Arteges bat infofern eine vollendeten ersten bis zum vollendeten vierten Lebensjahr die bis. neue Epoche der Weltgeschichte begonnen, als zum ersten Male feit herigen Zulagen für das zweite Lebensjahr helaffen werden und Bestehen der Erde alle Staaten, Völker und Maslen des Erdballes ihnen eine altersgenäß verfürzte Lebensmittelfarte für Erwachsene au einer einheitlichen Aktion zusammengeschlossen find. Es bandelt gegeben werden. Die so erzielte Einsparung follte dann den Kindern fich bier, wie in einem historischen Forschungsbericht von Profeffor vom 6. bis 14. Lebensjahr zugute fommen. Ein Mehraufwand von Eduard Meyer   in der lezten Sigung der Akademie der Wissen- Nabrung insgesamt würde durch diese Neuordnung nicht bedingt fchaften ausgeführt wurde, um den Abschluß einer Entwicklung, die fein, höchstens würde etwas mehr an Milch verbraucht werden, da­fich feit den Entdeckungsfahrten des 15. Jahrhunderts und den Ans für aber weniger an anderen Lebensmitteln. Eine Abhilfe tönnte fängen der europäischen   Kolonisationen zuerst langsam vorbereitete, nach Meinung von Pfaundler durch eine schärfere Erfassung der hierauf im 18. Jahrhundert durch die wachsende Ausbreitung Milch an den Erzeugungsstätten geschaffen werden. der englischen Macht und die Kämpfe diefet Macht mit Frank reich und Spanien   immer schneller vorwärts schritt, aber erst im Berlauf bes legten Menschenalters zum Abschluß gelangte, und gwar besonders durch die Belegung des Hauptteiles von Afrifa durch die Engländer sowie durch den Eintritt Japans   und der amerikanischen   Union   in die Weltpolitik. Schon diese in großen Zügen angedeuteten Zusammenhänge lassen Vergleiche mit der Ver­gangenheit als berechtigt und im Sinne der historischen Forschung auch als erfprießlich erscheinen. Ein Vergleichsmoment des gegen wärtigen mit dem Siebenjährigen Krege besteht darin, daß der Siebenjährige Strieg den beiden Mächten, die sich jetzt als die ent­scheidenden Potenzen des Weltkrieges gegenüberstehen, nämlich Eng Bu einer Rette geradezu nftlicher Erfahrungen führt die land und Breußen, die Grundlage ihrer Weltstellung geschaffen hat. tägliche, nicht einmal beabflcbtigte, sondern uns ganz zufällig auf­Aber der afritaniiche Kontinent und die gesamte ofta fiatiich- pazistiche Welt stoßende Beobachtung des Speiiesalzes in unseren Salzbehältern. blieb vom Siebenjährigen Kriege ebenso unberührt, wie im wesentlichen sich eines mäßig großförnigen, nicht allzu fein auch noch von den Nielenkämpfen der navoleonischen Zeit. Der östliche bertiebenen Speisesalzes, so fann mart die Wahrnehmung Kulturkreis und die westliche Welt wurden dann durch Indien   und machen, daß dieses ganz außerordentlich empfindlich für der den Feuchtigkeitsgrad durch die große Handelsstraße nach Zentralafien verknüpft. Seltsamerweise nicht Einen engeren Zusammenschluß auch in der staatlichen Ge- sowohl für den eigentlichen Feuchtigkeitsgrad der 8immerluft ftaltung und eine weithin reichende politische Wechselwirkung felbft als vielmehr für den großzügigen, durch die Windrichtung an­schufen die großen, von Zentralafien ausgehenden Völkerbewegungen gebahnten Feuchtigkeitsgehalt der äußeren Atmosphäre. Mit der und die aus ihnen hervorgehenden Reiche, die Wanderungen der Sicherheit unser feineren Aneroidbarometer fündet uns die Trocken­Indoftytben, der Hunnen, der Türfen, vor allem das gigantische beit des Salzes, die sich in der leichten Schüttbarkeit der auf das Weitreich Dichingiathans. Es handelte sich hier um außerordent- kleine Löffelchen genommenen Menge zeigt, die Trockenheit liche meltgeschichtliche Vorgänge, in denen in gewiffem Sinne der äußeren Atmosphäre schon, zu einer Zeit, wo noch der Regen ähnlich den beutigen Verhältnissen ein gewaltiger Teil der an die Fensterscheiben schlägt; fündet uns so die Beschaffenheit des gefehrt vermag bei noch strahlendem Sommenschein die zu feinsten Salzes für die nächsten Tage das fommende trockene Wetter, uma Alümpfchen geballte, bei hohem Feuchtigkeitsgebalt der Atmosphäre fest lebende, augenscheinlich feuchte Salzprife den für den nächsten Zag oder noch für ben Abend over die Nachi fommenden Regen oder Schnee zu fünden.

Vorläufer des Weltkrieges im Altertum. Ansicht Bfoundlers richtiger, im Altertum. Ansicht Pfoundlers richtiger, die Rationen nicht abfallen,

sammengefaßt wurde.

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Unser Speisesalz als Wetterkünder.

Wer ein offenes Auge für die Ileinen Naturerscheinungen hat, die uns dauernd umgeben, sei es an den in unseren Zimmern ge­begten Blumen, an fleinen Aquarien und gar vielem anderen, sei es an lebenden, sei es an toten, organischen oder auch selbst un organischen Wesen und Gegenständen, bermag mancherlei intereffante und belehrende Beobachtungen zu machen, beren Verfolg auf die Dauer viel Freude macht und dem Beobachter selbst zu Ruten ist.

Bedient man

Luft ift.

Gar manches Frauenkleid fann folgendermaßen vor den feuchten Ueberraschungen einer zu unternehnienden Sandpartie durch die ein­fache Befiftellung aus dem Inhalt des Salzfäßchens gefügt werden. Die Naturbeobachtung ist immer dankbar, selbst im fleinsten. Notizen.

Bölker der Erde zeitweilig zu einer Einheit historischen Lebens zu Als hauptsächlichsten Vorläufer des Weltkrieges im Altertum aber betrachtet Prof. Meyer den ungeheuren Kampf zwischen dem Perferreich und dem Hellenentum, der zwar fein Weltkrieg im Sinne der Gegenwart war, aber jedenfalls als die beste Analogie zu be­zeichnen ist. Auch im Altertum war die Stellung zur See und die Seemacht für den Verlauf der großen Weltkämpfe entscheidend. Dies ist natürlich, da erft die See den Zusammenschluß der einzelnen fontinentalen Gebiete zu einer politischen Einheit schafft und das Ringen um die Macht ermöglicht. Darum find die meisten großen Entscheidungsschlachten, bis zur Schlacht bei Actium   hinab, See­fchlachten geweien oder doch zumindest durch die Seestellung der- Der Krieg als Sprachbereicherer. Das seiner­fämpfenden Staaten wesentlich bedingt und oft erst ermöglicht worden. zeit vielbesprochene Wort Gott strafe England" hat den Erfolg ge­Bum erftenmal wurde der ganze Kreis der Mittelmeerbölfer von Spanien   babt, den englischen Sprachschatz um ein neues, dem Deutschen ent­bis zum Judus zu einer einheitlichen Aktion zufammengefaßt in lehntes Wort zu bereichern. Das Wort Strafe" und sein Zeit­dem großen Stampf um die Stellung der griechischen Nation, der wort strafen" find heute unbestrittener Besiz der englischen im Jabre 480 ausgefochten wurde. Xerres bot alle Wölferschaften Sprache, nachdem das offizielle Dgford Dictionary" das deutsche feines Weltreiches zum Dienst in Landwehr und Flotte auf, die Wort als gleichberechtigtes Mitglied der englischen Sprachfamilie verbündeten Karthager führten die in Afrika  , Spanien   und Süd- aufgenommen bat. Das Wort tauchte zuerst in der Soldatensprache frankreich  , auf Sardinien   und Korfifa geworbenen Soldtrappen in an der englischen Front auf und ging von hier in die Spalten der den Krieg. und auch die Etrusker nahmen auf dieser Seite an dem Tagespreffe über. Heute verstehen es die Londoner   Kinder.

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tief, über sein von der vielen Luft frischgewordenes Gesicht war ihr jetzt manchmal so, als wäre sie wieder das junge legte es sich wie ein bleicher Anhauch. Ich fürchte, sie Mädchen, das mit der Mutter seinen Spaziergang machte. So bringt meine arme Frau noch ganz mit herunter; die war brav, so wohlerzogen. Und doch innerlich wie anders! In Ein Roman aus unserer Zeit von Clara Viebig  . ja merkwürdig tapfer. Unser Aeltester war ihr Stolz; sie ihren Gedanken ein leidenschaftliches Begehren, eine himmel­ Kohl, Kohl, Exzellenz. Und Kohlrüben, Spinat, Erbfen, var noch so jung, als er geboren wurde, sie ist Kind mit stürmende Sehnsucht. Wenn das jemand wüßte! Bohnen; allerlet. Was soll man denn essen? Die Kartoffeln diesem Stimde gewesen. Er war ihr nicht nur Sohn der. Sie schrat zusammen. Ein Karren stand quer über dem habe ich drin, Gott sei Dant, daß wir so'n günstiges beste Freund. Er besprach alles mit seiner Mutter. Und sie Foldweg, das.- a' eines Esels schrie sie an. Es war ein Frühjahr haben! Wenn meine Jungens mal auf Urlaub mit ihm mehr als mit mir." Ein liebenswürdig- be- fleines struppiges Tier mit einem Fell, in allen Schattierungen tommen sollten, fann ich ihnen doch wenigstens was vor scheidenes Lächeln verschönte das alte Beamtengesicht. Er von Grau und Braun, and so ruppig, als hätte ein Wolf setzen. Meine Frau sagt: Auf dem Markt ist's nicht mehr war ja auch ein ganz besonders hervorragender Mensch." sich darüber hergemacht und darin gerauft. Aber das Tier zu bezahlen!" Unsereiner, der mit seiner Pension auszu- Geht es Ihren beiden Söhnen noch gut?" fragte die hatte ein Gesicht, als ob es sprechen könnte, seltsam ernst kommen hat, muß sich eben anderweitig Rat schaffen. Uebrigens Generalin.  hafte Augen. Lili fuhr im Vorübergehen mit streichelnder bekommt mir die Landwirtschaft ausgezeichnet." Der alte" Ja, Gott sei Dant! Der zweite, der Artillerist, ist frei- Hand über das verschabte Fell. Herr mit dem weißen Haar hatte Farben wie ein junges lich an der russischen Südwestfront, da geht nun auch eine Mädchen. Er lachte:" Das hätte mir früher einer sagen Offensive los; aber die Nussen sind ja nicht so schlimm. sollen, als ich noch auf meinem Drehstuhl im Ministerium Unser dritter, der Kleine, der Infanterist, hat's ganz still faß, daß ich hier einmal Mist spreiten würde! Aber Erzellenz. bis jetzt an der Somme; wir können darüber wohl ruhig es geht; es geht alles jetzt, Ich habe mir auch ein paar sein." Gartenbücher angeschafft, an ihrer Hand behandle ich diese ,, Gott   gebe es!" Die Generalin drückte ihm die Hand. fandige Scholle. Sehen Sie mal, Erzellenz!" Er zeigte stolz Was war der Aeltefte?" fragte Lili, als sie weitergingen. auf die schon aufgegangenen Erbsen; die stützenden Strauch Bar das so ein besonders hervorragender Mensch?" Es durchzuckte Lili?! Sie wäre am liebsten weiter reihen standen bereits. Es ist wirklich interessant, dies Frau von Voigt lächelte leicht. Ich habe ihn nie dafür gegangen: von Tirol, wer sprach hier von Tirol? Sie wollte Keimen und Werden zu beobachten. Ich hätte es früher gehalten. Er war Marineingenieur, hat ganz besonders früh nicht erinnert sein. Da war ja ein Grab- nun mußte sie nicht für möglich gehalten, daß einen das innerlich so und immer glatt seine Eramina bestanden, das war natürlich gleich wieder daran denken, es tat ihr weh. Und doch fragte beschäftigen tann. Es zieht glücklich von trüben Ge- für die Eltern sehr viel. Sie haben sich quälen müssen, drei sie: Wie fommt das Tier denn bis hierher?" Söhne studieren zu lassen. Ich glaube, die gute Frau hat Der Mann schnüffelte, er fuhr sich mit der Hand unter

danken ab."

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bleiben!"

Da sagte der Ackerbürger, der Mist vom Starren ablud: Der hat ooch schon wat mitjemacht, meine Damens! Bat looben Se woll, der hat Munition jetragen, hoch uff de Berge. Wat hier Sand is, is da allens Berge. Der kommt aus Tirol." Das sagte er nicht ohne Stolz, und der Blick, den er dabei von der Seite seinem Esel gab, war freundlich.

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Er bückte sich und pflückte ein paar bescheidene Blümchen, sich manchmal nicht sattgegessen. Die Dienstmädchen hielten der Nase her: Ja, wissen Se, ich bin ja man bloß' n kleiner die zwischen den Pfählen wuchsen. Galant überreichte er fie immer nicht aus bei ihr. Ein Vergnügen haben sie sich Mann, soviel Geld hat unsereins nich flüssig, unt sich gleich Lili. Wenn meine Schwiegertochter es noch auch so tapfer jedenfalls niemals gegönnt, fein Theater, feine Reise. Alles wieder' n Pferd zu kaufen. Meine Jda haben se mir dazumal trüge wie Sie, gnädige Frau!" Er wollte Lili die Hand nur für die Söhne. Wenn die beiden ihnen nur erhalten abjenommen viel faugte sie ja nich mehr, sie war schon tüssen.. alt, aber mir war se noch viel wert. Da hat mir mein Sohn Lili errötete tief ach, wenn der alte Mann wüßte! Gr Lili machte ein ernstes Gesicht Ihre Gedanken flogen geschrieben: Vater, weißte" der war nämlich bei den Dester­würde sie nicht mehr bewundern. Nur weil ihr eine neue zu Bertholdis: da waren ja auch zwei Söhne im Feld. reichern, da im Gebirge, in Tirol hier sind viele Gjet. Hoffnung aufgegangen war, trug sie ihr Geschick jetzt ge- Gestern hatte sie die junge Frau gesprochen, die hatte schon Wenn ich einen taufen fann, friegste mal einen mit' n Trans. faßter. Trägt Ihre Schwiegertochter es so schwer?" fragte ziemlich lange feine Nashricht von ihrem Mann vor Verdun  , port. Ja,' n juter Sohn- Unteroffizier mein Friße, fie Leise. und er hatte bisher doch so regelmäßig geschrieben.' s ist oh ja. Nu is er nich mehr.". Er fuhr wieder unter der Sie ist noch immer gang berzweifelt, so wie am ersten Sperre", sagte Annemarie. Rudolf hat mich schon darauf vor- Nase her und schnüffelte. Seine fleinen, vom Staub des Tag, als unser Aeltester mit der Pring Adalbert unterging. bereitet".. Aber man merkte auf dem hübschen, frischen Ge- Ackers geröteten Augen blickten starr geradeaus, er sah don Sie ist sofort von Stiel zu uns hergefahren, fie brachte uns sicht doch eine gewisse Gespanntheit. Und der andere? Dh, Damen nicht ins Gesicht. die Nachricht; wir hatten ja keine Ahnung, wir glaubten ihn lieber Gott  ! Lili schloß die Augen, wenn sie an Heinz dachte: Auch sie blickten geradeaus, sie wagten den Mann nicht gerade auf einem Kommando an Land. Was haben wir ihr der flog bei Bapaume  ! anzusehen,- was hätten sie ihm auch sagen sollen? Wieder alles zum Trost gesagt! Sie hat doch den kleinen. Er ist Was fonnte sie dafür, daß ihre Gedanken immer mit ihm so ein Vater, der, alt und müde, übrig blieb, während der sechs Monatein prächtiges Stind!" Der alte Herr feufato flegen?! Wie im Traum ging ste neben der Mutter her, es lebensfrische Sohn vorausgegangen: war!( forts. folgt.)

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