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Nr. 67 35.Jahrgang

An unsere Abonnenten!

Beilage des Vorwärts

Die mit den Striegsnöten verbundenen Schwierigkeiten aller Art machen sich auch im Zeitungsgetverbe recht un­angenehm bemerkbar. Trog unseres eifrigsten Bestrebens, umjeren Abonnenten ihr Blatt regelmäßig und frühzeitig zu liefern, lassen sich unliebsame Störungen leider nicht immer bermeiden. Wir bitten daher, bei eventueller verspäteter Lieferung Nachsicht zu üben. Die Hauptexpedition des Borwärts".

Groß- Berlin

Dorfrühling 1918.

Balb ist des Winters Macht gestürzt,

ba gibts tein Scheren und fein Schonen; die Nächte werden ihm gefürzt

wie nächstens uns die Brotrationen.

Die Amfel pfeift ihr Diraudet

beseligt in die Morgenweihe und tiriliert so nebenbei

auch von der nächsten- Striegsanleihe.

Die gute Sonne gleißt und lacht

und lockt die Blumen aus der Tiefe.

Bald kommt der Lenz mit Prunk und Pracht unb einer neuen Offensive!

Paulgen.

Freitag, 8. März 1918

Geheimnis. Die Vermutung liegt nahe, daß so manche Roßwurst follen jegt in amtlicher Form weitergeführt werden. Zu diesem auf anderem Wege als durch den Seleinhandel der Ladengeschäfte 8wed beantragt der Lichtenberger Magistrat bei den Stadtverord­an die Verbraucher gelangt und dann weit über den Höchstpreis neten, zur Führung der Eingemeindungsverhandlungen mit bezahlt werden muß. Auch dürfte in mancher angeblichen Kaninchen- Friedrichsfelde eine gemischte Kommission, bestehend aus vier oder Hühnerwurst, die der Käufer für teures Gelb erwirbt, eine Magistratsmitgliedern und sieben Stadtverordneten, zu wählen. nicht au tnappe Bortion Roßfleisch berarbeitet worden sein. Rein, 8wischen einigen Vertreterit beider Gemeinden ist in den Vor­man braucht wirklich nicht lange zu fragen, wo all' das Robefprechungen festgestellt worden, daß auf beiden Seiten der Wille zu einer Berständigung und auch Aussicht zu einer Einigung über fleif bleibt, das in Berlin erschlachtet wird. baben, wenn die den Wurstfabrifen gelieferten Fleischmengen hat inzwischen eine Eingemeindungsfommission gewählt. Die Bevölkerung fönnte mehr Stoßfleisch erhalten und es billiger die Eingemeindungsbedingungen vorhanden ist. Auch Friedrichsfelde größtenteils dem Kleinhandel zugeführt würden. Aber den Klein­gefchäftsinhabern ist es ja gar nicht möglich. für Schlachttiere die Steglitz . Antrag auf Berleihung der Stadtrechte. Die Ber Hohen Breise zu zahlen, die jetzt bei den Auftionen manchmal durch firebungen der Gemeindeförperschaften auf Verleihung der Stadt Ueberbietung herausgebrüdt werden. Es wird geit, daß man den rechte dürften in nächster Zeit wieder in den Vordergrund treten. im Verlauf der Tiere eingeriffenen Preistreibereien, die den Die heutige Sigung der Gemeindevertretung wird sich mit der offenen Ladengeschäften so bedeutende Fleischfrage beschäftigen, und zwar auf Grund eines Antrages des Ge­mengen entzieben, ein Ende macht. Wenn bas nicht auf meindeverordneten Windler über die Verleihung der Stadtrechte. andere Weise zu erreichen ist, so wird nur übrig bleiben, daß die Stadt selber die Stoßfleischverforgung übernimmt und unter Aus­schaltung des Großhandels die Kleinhändler beliefert.

Freigabe der Kreife Teltow und Niederbarnim für

Gemüselieferungsverträge.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Reinidendorf. Lebensmittel. Da einzelne Händler noch Käfe borrätig haben, ist dieser an diejenigen Einwohner ihres Bezirkes zu verlaufen, deren Namen mit den Buchstaben M umb N beginnt. Die zweite Lieferung Räse ist den Händlern überwiesen worden. Der Verkauf für die Einwohner mit den Anfangs­Die Reichsgemüseftelle batte, laut Verfügung vom 31. Januar, buchstaben M- Z findet vom 9. d. M. ab in den bekannten Geschäften die Kreise Teltow und Niederbarnim für den Abfaluß von Lieferungs- täie). Der Verkaufspreis für Pfd. beträgt 1. ftatt. Die Lieferung besteht aus bayrischem Schweizerfäße( Rund­Wer seinen berträgen über Herbstgemüse durch die Gemeindeverbände gesperrt. Die Streife find jetzt aber von der Reichsgemüsestelle zugunsten der Säle bis zum 14. d. M. nicht abgeholt hat, verliert das Anrecht Groß- Berliner Gemeinden mit der Maßgabe freigegeben hierauf. worden, daß diefe zum Abschluß von Lieferungsverträgen über dort erzeugte er b ft gemüsemengen unter Berüdsichtigung der all­gemeinen Bedingungen berechtigt find. Nachträglich hat die Reichs. gemüseftelle die reise Leitoto und Niederbarnim auch für den Ab- Reinickendorf- West. Die Wählerversammlung, die am Dienstag­fchluß von Lieferungserträgen über Früb gemüse gefverrt, augleich abend stattfand, bot wieder ein neues Bild unabhängiger Ber aber ebenfalls zugunsten der Groß- Berliner Gemeinden freigegeben. fammlungsstörung. Nachdem die Unabhängigen vergeblich versucht Diefe allein find daher auch zum Abschluß von Lieferungsverträgen batten, fich wie in Lichtenberg der Versammlungsleitung zu be­fiber dort wabfendes Frübgemüse berechtigt. Die Pächter von mächtigen, erflärfen sie plöglich, daß sie in der Tegeler Versammlung Riefelgütern Groß- Berliner Gemeinden, wo diefe Güter auch liegen nicht genügend zu Wort gefommen feten und feine Sicherheit für mögen, dürfen nur mit den Eigentümergemeinden Lieferungs- bolle Redefreiheit hätten. Sie verließen deshalb lärmend den Saal auch über Herbstgemüse. berträge über Gemilie abschließen, sowohl über Frühgemüse als und bildeten dann draußen vor dem Bersammlungslokal Spalier, um Nachzügler vom Versammlungsbesuch fernzuhalten. In Tegel batte, nach dein Referat unferes Kandidaten Genoffen Bified, das ungefähr 1 Stunden in Anspruch nahm, der Una b hängige Landtagsabgeordneter Hofer eine volle Stunde bis 10 Minuten vor Eintritt der Polizeistunde das Wort gehabt. Und dabei schreien die Unabhängigen über Unterdrückung der Redefreiheit! Wir sind neugierig, welche Vors wände fie für ihren Feldzug gegen das Bersammlunger.cht noch finden werden.

gabe.

,, Der wahre Jacob" ist erschienen und gelangt heute zur Aus Lichtspiele Tauengien- Balaft. Der Film Der Antiquar von Straßburg" gelangt heute zur Uraufführung. Die Regie diefes Wertes unter fünstlerischer Mitarbeit von Hans Brennert und Rochus Gliese von Dr. Gg. Biltor Mendel. In den Hauptrollen find beschäftigt: die Damen Vilma v Mayburg. Edith Weller und Die Herren Ludwig Hartau , Bruno Eichgrün und Sturt Veipermann.

Die Versammlung in West- Steinidendorf felbft nahm troz ber Störung den besten Verlauf. Der Referent Genosse Rudolf 28issell und mehrere Diskussionsredner rechneten mit der Un­abhängigen Theorie und Bragis gründlich ab.

Städtetag und Wohnungsnot. Im Jm Berliner Rathaus hat unter Bursis von Oberbürgermeister bon Borscht München ein gemeinschaftlicher Ausschuß des Deut schen und des Breußischen Städtetages afle Fragen berbandelt, die fich auf die Befämpfung der mit Kriegsende zu er wartenden Wohnungsschwierigkeiten beziehen. An den Beratungen haben auch Stadtbauräte und Städtestatistiker teilgenommen. Man ging davon aus, daß im Reich, als Gesamtheit genommen, mit einem fehr großen Wohnungsmangel gerechnet werden muß, während es andererseits nach vielen Richtungen ungewiß ist, in welchen ein zelnen Städten die Schwierigkeiten fich befonders zeigen würden. 18 befonders groß wurde die Gefahr eingefchäßt, daß wegen der Unsicherheit, die aus den übermäßigen Gestehungsfoften entspringt, Die Lichtspiele Neue Philharmonie, Copenider Str. 96/97, bringen weder die Privatbautätigkeit, noch auch die gemeinnügige Bautätig bom 8.- 14. März in Uraufführung den ungarischen Film Der Beit sich rechtzeitig entfalten werden. Deshalb foll an die Reichs- Dorflump". Hierzu zeigt die Neue Philharmonie Heidegretel". regierung und an den Reichstag mit der dringenden Bitte heran- mit Hella Moja in der Hauptrolle, und vom 12. an Dämon Gold" Niederschönhausen . In einer sehr gut befuchten Versammlung getreten werden, Reichsmittel zur Verfügung zu stellen, um aus der Serie Sibirien - Kameliendame. ftellte sich am Mittwoch Genosse Wisiell seinen Wählern bor. Eie lleberteuerung der ersten nach Kriegsende errichteten Bauten Seine Ausführungen, die verschiedentlich von regem Beifall aber Raubüberfall auf einen Wächter. In der vergangenen Nacht auch vom Widerspruch der erschienenen Unabhängigen unterbrochen auszugleichen. Außerdem sollen Maßregeln erbeten werden, um die Bereitstellung der wichtigsten Baustoffe, befonders von bauies, alegander str. 12, ein und warf dem Wächter einen fich den Abg. Büchner fommen lassen, der in einstündiger Rede brang eine größere Bande in das Gebäude des Handelswurden, fanden das lebhaftefte Intereffe. Die Unabhängigen baiten Holz und Ziegeln, zu angemessenen Preisen für den Kleinwohnungs- Sad über den Kopf, ftedte ihm einen Knebel in den Mund und nichts gegen Wiiielle Austührungen vorbringen konnte. Der bau zu fichern. band ibn auf der Treppe feft. Ein Mann mit scharf geladenem Führer der Unabhängigen am Drte glaubte für Bretticheid eine be­Revolver hielt ihn durch Drohungen weiter in Schach . Unterdessen fondere Lanze brechen zu müssen. Hierbei plauderte er aber aus, brachen die Räuber im zweiten Stod in das Geschäft von Seilwie wenig Butrauen die Unabhängigen felbst zur Führereigenschaft bronn ein und räumten für 100 000 M. Damentoäiche uim. aus. Breiticeids haben. Dieter hat einen Rebers unterschreiben in dem Geschäft von Siegmund Staphael im bierten Stod müssen, in welchem er fich verpflichtet, daß er in stablen fie für 20 000 M. Mufeline und andere Stoffe und schafften alle feiner abt jederzeit fein Mandat nieder dann ihre reiche Beute unangefochten weg.

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Die wohnungfuchende Kriegerfran

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Feuerkampf zwischen Schuhleuten und Einbrechern. Vor dem Haufe Augsburger Str. 56 gaben in der Nacht zu Muttwoch mehrere Einbrecher auf awet Schußmänner, die sie überraschten und ver­folgten, zwei Schiffe ab, ohne zu treffen. Die Beamten erwiderten mit ibren Browningpistolen. Die Verbrecher enttamen. Es steht fest, daß einige von ihnen Schußverlegungen erhalten haben.

legen würde, wenn seine politischen Anschauungen nicht mehr mit denen feiner Wähler überein. it immen follten. Es ist jedenfalls eine Vorsichtsmaßnahme, die bei Aufstellung von Kandidaten nicht üblich ist, denn solche unsicheren Kantonisten fucht man sich doch einfach nicht erst aus. über bei dem politischen Werdegang Breiticeibs ist sie wohl angebracht. Und da verlangt man von Arbeitern, daß sie einem Manne ihre Stimme geben sollen, dem die eigene Bartei nicht über den Weg Rätselhaftes Berschwinden eines Dienstmädchens. Die 25 Jabre traut. alte Marie Schumann, die m Lankwiz in der Kaifer- Wilhelmä 6 It Rudolf Bissell Am 14. März lautet auch in Niederschönhausen die Barole: Straße in Stellung war, ging am 23. borigen Monats aus, um Stiefel zu laufen. Seitdem ift fie spurlos verschwunden. Die Ver mißte trug eine blaue Jade und einen schwarzen Hut mit weißem

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Karlsborst. Heute, abends 8%, or: Deffentlice Wählerversammlung im Bürgerheim"( Inh. C. Schall), Trestowallee 88. Referenten: Reichstagskandidat Arbeitersekretär Rudolf Wiffel und Reichstagsabgeordneter Rob. Schmidt. Fichtenau - Klein- Schönebeck und Umgegend. Bahlabend Sonne

scheint noch immer bei manchen Hauseigentümern sehr flecht an geschrieben zu sein. Wieder berichtet eine, die es durchgemacht hat, uns ihre Erfahrungen. Bei der Wohnungfuche mußte sie von meb zeren Hauswirten oder deren Vertretern fich fagen laffen, daß man eine Striegerfrau nicht hinneinnehmen wolle. Vielleicht iprad, dabei noch der Umstand mit daß fie drei Kinder im Alter von 2 bis 7 Jabren hat, was bei vielen Hauswirten auch nicht gerade als Empfehlung wirkt. Jm Biebbofswinkel wurde die Wohnungfucherin von einer Hauswirtsgattin gefragt: Wieviel Personen sind Sie?" Das ist ja in der Regel der erste Puntt in dem Berhör, bas man zu besteben hat. Sie geftand ein: Bier". Hm! Sind Sie Kriegerfrau?"" Ja." Striegerfrauen nehmen wir nicht. Und bem unwillkommenen Gaft wurde die Tür vor der Naie zugemacht. Im Stadtteil des Wedding erging es der mit drei Kindern gefegneten Kriegerfrau ebenio bei einer Verwaltersgattin. Wieviel Perionen find Sie?" begann auch hier das Berhör. Vier." Sind Sie Kriegertrau?" Ja." Bedauere!" Das Band. Opfer dieses Bebauerns" wagte einzuwenden: Aber erlauben Sie was follen denn da die Kriegerirauen Wilmersdorf. Mangelhafte Fleischverforgung. Bu dem bon machen!?" Wütend schimpfte die Verwaltersgattin: Sie uns gebrachten Artitel Startoffeln anstatt Fleija dummes Weib!" und die Tür flog zu. Die abgewielene flagte auf schreibt uns bas städtische Nachrichtenamt Wilmersdorf : abend, 9. März, in Sperlings Sturhaus, Fichtenau , Moltkestraße. der Straße einem Schußmann ihr Leid und fragte auch ihn, was fie Die Stadt Wilmersdorf wird nicht nach dem Ergebnis der Anfang pünktlich 8 Uhr. machen solle. Der antwortete: Da bleibt Ihnen weiter nichts Bolfs zählung vom 5. Dezember 1917 mit Nahrungsmitteln be­übrig geben Sie mit Jbren Kindern ins Aigt!" Jns Aigl, liefert. vielmehr ist die bei der Verteilung von den Ober- Weißensee. Die Genoffen werden ersucht, sich am Sonnabend wenn sie als Kriegerfrau mit ihrer Familie durch abweisende Haus bebörden zugrunde gelegte Babl der hiesigen verforgungsberech von 5 llur ab und am Sonntag um 9 Uor zur Erledigung von wirte in Wohnungsnot gebracht wird!? Die Frau tulipite an die tigten Bevölkerung wesentlich niedriger. Ferner erhält Wilmers Bablarbeiten im Botal von Stärke, Charlottenburger Str. 8, ein­Schilderung ihrer Erlebnisse und an diefen Bescheid sehr bittere Be- dorf die für die recht zahlreichen Militärurlauber und für die infolge zufinden. trachtungen, deren Wiedergabe wir uns versagen müssen. der Hotelverringerung in Groß- Berlin gerade hier ständig anwachsenden Benfionen aufgewendeten Fleischmengen nicht vergütet. Diese Um Lichterfelde . Die Mitgliederversammlung am Mittwoch erfreute Wo bleibt das Roßfleisch? ſtände haben im Laufe der Zeit zu einem erheblichen fich eines regen Besuches. Genosse Wenzel hob die Wichtigkeit Rotfleisch war niemals so begehrt wie jest in der Kriegszeit. Manto in der Nahrungsmittelbelieferung der Stadt geführt, der Niederbarnimer Reichstagswahl hervor und forderte die Genojien Bei der Snapphet anderen gleiches läßt sich's begreifen, daß gar das wir endlich einmal beseitigen mußten, um und Genoffinnen zu tatkräftiger Arbeit im Wahlkreise auf. Eme mancher feine frühere Abneigung gegen Roßfleischgenug überwinden wieder in geordnete Bahnen zu fommen. So erflärt sich die große Anzahl Mitglieder erklärte fich sofort dazu bereit. Dem Ge gelernt hat. Das Unangenehme ist nur, daß man in Berlin auch Minderbelieferung der Bevölkerung mit gleife in der vergangenen meindevorstand wurden für die fünf erledigten Size in den Unter bom Roifleisch nicht vel in den Läden au seben friegt. Die Roß- Woche. Unzutreffend ist aber die Angabe, es fei nur die Hälfte fügungskommissionen die Genoffin Jacubowicz und die Genoffen schlächter, die ihre Ware im Kleinverkauf an die Verbraucher ab- des den Einwohnern zustehenden Fleisches abgegeben worden. Ein Sentichel, Müller, Ramminger und Bints borgeicblagen. 2eba feßen, flagen über Fleischmangel. Sie tönnen die Nachfrage nicht aroger Prozentiaz der Einwohner hat die volle Fleischmenge erhalten. batte& lage wurde darüber geführt, daß es wohl befriedigen und sind genötigt, ihre Läden großenteils geichloffen zu leberdies batten Beriorgungsberechtigte, die fein Fletic bezteben babenden Leuten fo leicht gelingt, Millarten balten. Das erklärt sich nicht nur daraus, daß das Verlangen nach fonnten, das Recht, an Stelle von Pfund Fleisch 2%, Pfund Kartoffeln u erhalten. Ein spezieller Fall foll im Ernährungsausschus Roßfleisch , wie geiagt, bedeutend zugenommen hat. In Berlin sind zu entnehmen, eine Maßnahme, zu der andere Groß- Betliner Genteinden vorgebracht werden. Fünf neue Mitglieder wurden aufgenommen. jezt die Rozichlachtungen fo zahlreich, daß sehr viel mehr Roßfleisch aus ähnlichen Gründen bereits früber baben greifen müffen. Eine über den Ladentlich berfauft werden lönnte, wenn alles mit rechten von uns dem Kriegsernährungsamt übermittelte Eingabe erstrebt die Dingen zuginge. Richtigstellung ber bei der Belieferung Wilmersdorfs zugrunde ge­Bon fundiger Seite erhalten wir darüber die folgenden Mit- legten Zahl der Bevölkerung an. Es steht zu hoffen, daß sich das teilungen: Kriegsernährungsamt den von uns vorgetragenen Gründen nicht Die Berliner Robichlächter beziehen ihre Schlachttiere teils von berichließen und die erbetene Berichtigung vornehmen wird. In der Privatpersonen, teils aus den durch die Landwirtschafts - laufenden Woche erhält jeder Versorgungsberechtigte ohnehin pieder tammer auf dem Viebbof veranstalteten Auf die volle ihm zustehende Fleischmenge. tionen. Daß auf dem Lebensmittelmarkt heute Auftionen noch

Gerichtszeitung.

Ein Breslauer Kupfer- Prozeß"."

Bor einer Breslauer Straftammer wurde ein Brozek ber handelt, der ein Gegenstück zum Falle Supfer bildet. Angeklagt find die 42jährige Frau des Magistratsassistenten Gohla und dieser selbst. Die Frau hat jahrelang ein überaus luguriöses Leben zugelassen werden, wird manchem von vornherein ionderbar er- Lichtenberg. Der Jahresabschluß für 1916, den der Magistrat geführt und soll sich das Geld dazu durch groß angelegte fcheinen. Es tann daber nicht ohne Preistreiberei abgeben, feat fertiggestellt bat, schließt mit einem& ebtbetrag von Betrügereien berschafft haben. Sie nahm Darlehen zu die zur Warenverteuerung fübren muß. Bei den Pierdeauktionen 741 221 M. ab. Die Geiamtausgaben betrugen 11 178 150., die hohen Binsen auf und bezahlte dann die Zinsen aus neuen werden nicht selten für die Schlachttiere fogar Breise gezablt, die Einnahmen 10 566 188. Zuzüglich der Ausgabenreite von Darlehen. Ihren Geldgebern imponierte sie durch angebliche.hohe eine Innevaltung der im Kleinverlauf geltenden Höchstpreise un 184 209. ergibt sich die erwähnte Mehrausgabe. Gegenüber dem Beziehungen". Die Schuldenlaft stieg schließlich auf mehr als eine inöglich machen. Für den Verkauf der lebenden Bierde gibt es teine Boraniblag brachten u. a. mehr: die Sapital- und Schuldenber Million. Der Ehemann soll sie bei ihren Geschäften unterstützt Suchitpreise, so daß hier die Preistreiberei üppig gebeibt. Sie gebt waltung infolge böberer ginieneinnahmen 488 592 m., die Ge- haben. Als die bei Frau Gohla haussuchenden Beamten beträcht so weit, daß bei den verauktionierten Tieren der Preis für das meindeeinkommensteuer 849 461 M., die Gewerbesteuer 296 507 m., liche Lebensmittel vorfanden, über deren Herkunft die Frau fich Schlachtgewicht fich manchmal schon, auf 170 M. auf 1,80 M. und die Wertzuwachssteuer 48 015 R. Dagegen brachten die städtischen nicht zu äußern vermochte, bot sie jedem Beamten 4000 Mart Ve. gelegentlich noch höber stellt. Im Kleinberlouf aber ist dem Roß Werle Lichtenbergs an Ueberichüffen weniger 1882 762 M., nämlich bechungsgelder. Als. die Beamten das Geld ablehnten, erhöhte sie schlächter ein Höchstpreis von 1.40 M. für das Pfund Fleisch mit statt 2,4 Millionen, wie veranichlagt, nur 608 808 M. Bei den Aus- die Summe auf 5000 Mart und schließlich auf 7000 Mart. Zu­Knochen und von 1,80 M. für das Pfund Fleisch ohne Knochen vorgaben wurden in mehreren Verwaltungen nicht unerhebliche Er gleich steckte sie jedem Beamten 1000 Mart bar in die Tasche. Sie gefchrieben. sparnisse durch Minderausgaben an Gehältern und Löhnen, sowie ist deshalb auch wegen versuchter Beamtenbestechung Es find hauptsächlich ein paar Große, die bei den Auktionen an Armenpflegefoften gemacht, so bei der allgemeinen Verwaltung angeklagt. Außerdem wird ihr der Vorwurf gemacht, in berbo­bie übermäßigen Preise zablest. Sie können sich das leisten, weil in Höhe von 193 760 m. gegenüber dem Hausbaltsplan, bei ber tenen auswärtigen Lotterien gespielt zu haben. bon ihrer Ware nur wenig über den Badentisch verkauft wird. Armenverwaltung 83 199 M., bet der Straßenreinigung 33 390 M. Die Angeklagte behauptet, daß der größte Teil ihres Vermögens sondern das Meifte in Robwurfabriten wandert. und bei der Barfverwaltung 28 394 M. aus ihrem mütterlichen Erbteil stamme, das 30 000 M. betragen Bie folche Fabrifen es fertig bringen, mit teuer erstandenem Eingemeindungskommiffionen. Die feit einiger Zeit in ber habe. Material ungeachtet des bem Kleinhandel vorgeschriebenen Höchft Schwebe befindlichen, bisher erst unverbindlich geführten Ein­preifes für Rogwurft noch auf ihre Roften zu lommen, bas it ir lgemeinbungsverhandlungen soifchen Lichtenberg und Friedrichsfelde

Bei der Zeugenbernehmung gab das Dienstmädchen ber gausilie Bobla an, daß ber Ehemann ein bescheidenes Beben führte,