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Wir lassen hier nun die Depeschen über die Vorgänge bei der Wahl folgen.

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nente Staatsoberhaupt in der aus allgemeinen Wahlen gesteckt haben. Sie warten, daß man ihnen das Beispiel[ hervorgegangenen Deputirtenkammer in der Minorität gebe". Nun, dieses Beispiel wird, wenn überhaupt gegeben, geblieben ist, so ist der neue Präsident schon durch die Ver- erst nach der Präsidentenwahl erfolgen. Diese ist's, die theilung der auf ihn gefallenen Stimmen als Vertreter des vorläufig alle Gemüther beschäftigt und keinen anderen Großkapitals charakterisirt. Gedanken aufkommen läßt. Den Débats" Die Bourgeoisie wird diesen Erfolg feiern, sie wird ihn es allerdings am liebsten, wenn man sich außer als eine Garantie einer ihr genehmen Politik in den nächsten ihrem Kreise mehr mit Trauerschmuck und sonstigen fieben Jahren betrachten, sie wird ihn als einen schweren Dingen beschäftigen würde, um mit ihren Freunden Schlag gegen das aufstrebende Proletariat Frankreichs   desto leichter und ungestörter selber die Wahl des deuten. Präsidenten leiten und bestimmen zu können. So fragt sich Sie täuscht sich aber, nicht die Casimir Perier  , aber jeder, wer wird aus der morgigen Wahl hervorgehen. Dupuy, Constans   bestimmen die politischen Verhältnisse, Selbstverständlich kann dies den Sozialisten, kann dies der die ökonomische Entwicklung ist stärker als dies, sie wird organisirten Arbeiterschaft nicht gleichgiltig sein. Können sie, die Freude der Bourgeoisie kurz sein lassen, sie wird den die überhaupt gegen jede Präsidentschaft sind, die ja doch Sieg des sozialistischen   Gedankens rascher herbeiführen als nur die monarchische Tradition unter anderem Namen fort­die Bourgeoisie und ihre Schußheiligen sich träumen lassen. fegt, auch keinen eigenen Kandidaten aufstellen, so können und müssen sie es wenigstens zu verhindern suchen, daß nicht ein ausgesprochener Feind der Arbeiterschaft und deren Emanzipationsbestrebungen zum Oberhaupt der fran­Versailles, 27. Juni. Die ftrengsten Maßregeln sind zösischen Republik   ernannt werde. Ein solch' ausgesprochener getroffen, um die Ordnung aufrechtzuerhalten und die Bugänge Feind ist aber Casimir Perier  , ein solch' ausgesprochener zum Rongreßfaal frei zu machen. Von 11 Uhr sind die Feind Charles Dupuy  . Beide find aber die Kandidaten der Straßen durch Cordons von Polizei- Agenten besetzt. In der Rue Gambetta  , in der sich das Gebäude des Ron- Ausbeuterwelt, die ihr Ganzes daran sehen, um einen der greffes befindet, ist der Wagenverkehr vollständig beiden Arbeiterfeinde als Sieger aus der morgigen Wahl boten, die Truppen sind in den Kasernen konfignirt, hervorgehen zu sehen. Das arbeitende Volt hat sie am Bahnhof ist eine Abtheilung des 5. Pionier Regiments beide als Ministerpräsidenten kennen gelernt und weiß, aufgestellt. was es von ihnen zu erwarten hat, gleichgiltig wer von ihnen Beiden an die Spitze der Republik   tommt. Ihre Barole ist darum: Weder Berier noch Dupuy. In der Wahl einer dieser Beiden sehen sie, wie Genosse Baillant an der Spitze der heutigen Petite République" ganz richtig hervorhob, eine soziale Kriegserklärung, deren Verantwortung die morgen zu einer Nationalversammlung Versailles  , 27. Juni. Der Saal des Kongresses und zusammentretenden beiden Kammern zu tragen haben die Tribünen sind überfüllt. Die Diplomatentribüne ist vollständig würden. Hoffen wir, daß Frankreich   von der Wahl des besetzt. Challemel- Lacour   als Präsident eröffnet die Sigung um einen wie des anderen dieser Mammonsknechte verschont 1 Uhr 10 Minuten mit folgenden Worten: Sie fennen das bleibt. schmerzliche Ereigniß, das den Zusammentritt des Rongresses veranlaßte, ein Ereigniß, das Frankreich   in Trauer versenkt und alle fremden Regierungen ohne Ausnahme tief bewegt." Challemel- Lacour   verliest die auf die Präsidentenwahl Depeschen. bezüglichen Artikel der Verfassung, erklärt die National versammlung für konstituirt und schreitet zur Aufstellung der Strutatoren durch das Loos. Dejeante begehrt das Wort, um die Abschaffung der Präsidentschaft der Republik   zu verlangen. Michélin   fordert gleichfalls das Wort. Der Präsident ver­weigert es beiden. Baudry d'Asson will sprechen, wird aber von zahlreichen Stimmen mit dem Stufe:" Schweigen!" unter­brochen. Man schreitet darauf zum namentlichen Aufruf der Mitglieder des Kongresses. Casimir Perier   wohnt der Sigung nicht bei.

In einer Vollversammlung der Linken im Variété Theater waren ungefähr 100 Mitglieder zugegen; bas rabitale Element herrschte vor. Berninac, der den Vorsitz führte, schlug die Kandidatur Briffon's vor, welche einstimmig durch Zuruf an genommen wurde. Die Versammlung ertheilte dem Bureau Vollmacht, im Falle außerordentlicher Vorkommnisse beim Kongreß den Umständen gemäß vorzugehen.

Votums in den Part.

Versailles  , 27. Juni. Kongreß. Dupuy hat auf der Ministerbank Platz genommen. Der deutsche Botschafter Graf Münster ist auf der Diplomatentribüne anwesend; die Parteien find soviel als möglich gruppirt. Die Abstimmung vollzieht sich ohne Störung. Biele Mitglieder begeben sich nach Abgabe ihres Bersailles, 27. Juni, 8 U. 15 M. Nachm. Die Ab­ftimmung im ersten Wahlgange ist geschlossen worden, das Er gebniß wird in etwa einer Stunde bekannt gegeben. Versailles  , 4 Uhr 30 Min. Der Kongres wählte im ersten Wahlgange Cafimir Perier mit 451 von 853 Stimmen zum Präsidenten der Re­publik.

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Weitere Drahtnachrichten aus Frankreich   siehe unter

Politische Meberlicht.

Berlin  , den 27. Juni.

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bitte ich, Herrn Minister Grafen Eulenburg und Herrn Geheim­rath Hahn mein Bedauern darüber auszusprechen, daß der Ent­wurf des Sozialistengefeges in der Provinzial Korrespondenz amtlich publiziert worden ist, bevor er im Bundesrath vorgelegt war. Diese Veröffentlichung präjudizirt jeder Amendirung durch uns und ist für Bayern   und andere Dissentirende verlegend. Nach meinen Verhandlungen von hier aus mit Bayern   muß ich annehmen, daß letteres an seinem Widerspruche gegen das Reichsamt festhält.

Württemberg und, wie ich höre, auch Sachsen   wider­sprechen dem Reichsamt nicht im Prinzip, wohl aber angebrachter Maßen, indem sie die 3uziehung von Richtern perhorres ziren. Diesem Widerspruche kann ich mich persönlich nur anschließen. Es handelt sich nicht um richterliche, sondern um politische Funktionen, und auch das preußische Ministerium darf in seinen Vor­entscheidungen nicht einem richterlichen Kollegium unterstellt und auf diese Weise für alle Zukunft in seiner politischen Be­wegung gegen den Sozialismus lahm gelegt werden. Die Funktionen des Reichsamts können nach meiner Auffassung nur durch den Bundesrath entweder direkt oder durch Dele gationen an einen jährlich zu wählenden Ausschuß geübt werden. Der Bundesrath repräsentirt die Regierungsgewalt der Gesammt- Souveränetät von Deutschland  , dabei etwa dem Staatsrathe unter anderen Verhältnissen entsprechend. Bisher muß ich indessen annehmen, daß Bayern   auf diesen für Württemberg, Sachsen   und für mich persönlich annehmbaren Ausweg nicht eingehen wird. Auch die Klausel in Nr. 3 Art. 23, daß nur arbeitslose Individuen ausgewiesen werden dürfen, ist für den Zweck ungenügend. Ferner bedarf das Gesetz meines Erachtens eines Zusatzes in betreff der Beamten dahingehend, daß Betheiligung an fozialistischer Politit die Entlassung ohne Pension nach sich zieht. Die Mehrzahl der schlecht bezahlten Subalternbeamten in Berlin  , und dann der Bahnwärter, Weichen steller und ähnlicher Kategorien sind So= 3ialisten, eine Thatsache, deren Gefährlichkeit bei Aufständen und Truppentransporten einleuchtet. Ich halte ferner, wenn das Gesetz wirken soll, für die Dauer nicht möglich, den gesetzlich als Sozialisten erweislichen Staatsbürgern das Wahlrecht und die Wahl­barkeit und den Genuß der Privilegien der Reichstagsmitglieder zu lassen. Alle diese Ver­schärfungen werden, nachdem einmal die mildere Form in allen Zeitungen gleichzeitig bekannt gegeben, denselben also wohl amtlich mitgetheilt ist, im Reichstage sehr viel weniger Aussicht haben, als der Fall sein könnte, wenn eine mildere Version nicht amtlich bekannt geworden wäre. Die Vorlage, so wie sie jetzt ist, wird praktisch dem Sozialismus nicht Schaden thun, zu seiner Unschädlichmachung keinesfalls ausreichen, naments lich da ganz zweifellos ist, daß der Reichstag von jeder Vorlage etwas abhandelt. Ich bedaure, daß meine Gesundheit mir absolut verbietet, mich jetzt sofort an den Verhandlungen des Bundesrathes zu betheiligen, und muß mir vorbehalten, meine weiteren Anträge im Bundesrathe im Hinblick auf die ordentliche Reichstagssession im Winter zu stellen.

v. Bismarck." Dieser Brief ist, abgesehen von seinem historischen

Der 46. fozialdemokratische Reichstags Ab­geordnete. Aus Pinneberg   wird dem Wolff'schen Tele­graphenbureau das amtliche Wahlresultat aus dem Wahl­freise Pinneberg- Elmshorn gemeldet. Nach demselben erhielten von den abgegebenen 27 107 Stimmen von Elm( Sozial­de motrat) 13 814 Stimmen, Mohr( nationalliberal) 13 293 Stimmen. haben wir um 83 Stimmen die Zahl der bei der Stich­von Elm ist mithin gewählt. Somit wahl im vorigen Jahre abgegebenen Stimmen überschritten. Interesse, lediglich deshalb beachtenswerth ,, weil er gerade Glm hat 521 Stimmen mehr als Mohr und 1583 mehr als jetzt veröffentlicht wird, wo die internationale Reaktion bei der Wahl am 13. Juni d. J. erhalten. Sein Gegen- sich anschickt, die öffentliche Meinung für ein Vorgehen der kandidat Mohr erhielt 7299 Stimmen mehr als bei der Mächte gegen den Anarchismus zu bearbeiten. Hauptwahl und blos 39 Stimmen weniger als für Anti- Wer die Handhabung des Sozialistengesebes fennt, semiten, Nationalliberale und Freiſinnige zusammen am fie am eigenen Leibe erlebt hat, der weiß, daß dieses Gesetz daß wir lediglich eigener Kraft den Sieg verwaltungsinstanz noch immer weniger polizeilich abgeurtheilt 13. Juni d. J. abgegeben wurden. Man ersieht hieraus, ein Polizeigesetz ärgster Sorte war, ja daß die oberste Ver­danken, daß uns gegenüber die festgefügte einige hat wie die Gerichte.

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reattionäre Masse stand. Es kann deshalb blos Auch die Beamten, die mur im Verdachte sozialdemo erheiternd wirken, wenn die National- Beitung" noch immer fratischer Gesinnung standen, sind allerwärts im Deutschen  Einen vor der Präsidentenwahl geschriebenen Brief den Konservativen die Schuld an dem Mißerfolge ihres Reiche gemaßregelt worden, im wesentlichen sind Bismarck's unseres französischen Korrespondenten lassen wir als Margarinenmannes beimißt. Die Diskussion über die Wünsche durch den Uebereifer der Behörden ganz erfüllt Stimmungsbild in unseren Pariser Parteikreisen folgen: Ursachen dieses neuen sozialdemokratischen Sieges würde, worden, und trotzdem haben sie nicht die Sozialdemokratie Von der Trauerkundgebung über den Verluft Carnot's   obgleich sie nichts neues als altes Parteigezänke auffrischen überwunden, sondern Bismarck   zum politischen Tode ver­merkt man so wenig in den Straßen, daß selbst die ,, Débats" würde, einen breiteren Raum in der Preffe einnehmen, holfen. Wir sind unter der Herrschaft des Sozialistenges eges sich veranlaßt sehen, den Mangel an Trauerfahnen zu wenn sich nicht das ganze politische Interesse auf die Vor- die stärkste Partei im Reiche geworden, Bismarck   und sein rügen, die nicht einmal an allen öffentlichen Gebäuden an- gänge in Frankreich   konzentriren würde. Wir haben jeden- Klüngel sind aus der Verwaltung des Reiches hinaus­gebracht sind. Mit Ausnahme der Ministerien, der beiden falls keine Veranlassung, in diesen häuslichen Streit uns gedrängt und dies wäre vielleicht früher geschehen, wenn Kammern und des Palais de l'Elisée, dem Sige der einzumengen.- Bismarck's Wünsche wörtlich, wie sie in dem oben ver­Präsidentschaft der Republik  , ist eben kein einziges öffentliches Nicht ohne Absicht veröffentlicht gerade heute das öffentlichten Briefe stehen, erfüllt worden wären. Gebäude mit einer Trauerfahne versehen. Bei einer großen hiesige Bismarck- Organ, die Berliner   Neuesten Nachrichten" Zahl unserer Berwaltungen, flagt darum dieses Blatt, scheint einen Brief, den Bismarck   zur Zeit der Ausarbeitung des man nicht zu wissen, daß Frankreich   in Trauer ist und Sozialisten Gesetzes geschrieben hat. Derselbe fieht in dieser unerklärlichen Vergeßlichkeit" den Grund, lautet: warum die einfachen Bürger" keine Trauerfahnen aus- ,, Kissingen  , den 15. August 1878. Euere Hochwohlgeboren retter anbietet.

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Dies muß sich jeder sagen, der nicht die letzten sechzehn Jahre verschlafen hat und deshalb wird es nur Hohn­gelächter hervorrufen, daß sich jetzt der durch die Sozials demokratie zum Bankrott getriebene Bismarck als Staats­

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noch furchtbarer Feind, das Tafelzimmer. Sein Scheiden gekommenen Leute meiner Schwester?"- Sie schlafen hinzu: redet und gebe Gott  , daß ich helfen könne." war das Zeichen zu offenem Zwifte in der Gesellschaft. schon in wohlverriegelten Stuben," berichtete Vollbrecht:" Mein Herr, Euer Vater war hier," sprach Margarethe Manche, mit dem Geschlechte der Frösche theils befreundet, denn die ehrfame Frau meinte, sie könnten wohl selbst in kurzen Absätzen.-Er hat unmenschlich gegen mich ges theils verschwägert und verbunden, erkühnten sich, dem allenfalls das arme Fräulein getödtet, oder an einen Räuber wüthet. Argwohn und Grimm theilen sich in seine Seele. Stubenmeister Vorwürfe über sein hartes Benehmen gegen verkauft haben,"" Möglich wär' es allerdings;" er Unbezweifelt scheint es ihm, daß mein Bruder Wallraden den Sohn eines angesehenen Altbürgers und Schöffen zu widerte Dagobert: ich will morgen die Leute sprechen. aufgefangen, und daß ich die Anstifterin des Frevels gewesen. machen. Ohne Dagobert's Schuld an dem Vorfalle in der Gieb mir die Kerze und warte indessen auf den Vater." Jch tann bei dem ewigen Gott beschwören, daß ich un­Judengasse vertheidigen zu wollen, theils von Vorurtheilen Dem wie aus dem Himmel herabgefallenen Bubenstück schuldig bin, aber Herr Diether glaubt meinen Schwüren befangen, theils zu muthlos, um gegen die Vorurtheile anderer nachsinnend, stieg Dagobert die Treppe empor, und kam nicht. Wie soll ich ihn überzeugen? Sprecht! Ihr könnt anzufämpfen, sprachen sie von dem zahlreichen Anhange eben an Frau Margarethens Gemach vorüber, als dessen mir Euern Rath nicht verweigern, noch Eure Hilfe; denn Diethers, der sich in seinem Sohne schwer beleidigt sehen Thüre sich leise öffnete, und der Altbürgerin Stimme ein auch Euch verwickelt der Argwohn in seinen Verdacht. würde; von der Rache, die wohl auf eine oder die andere leises: Junter Dagobert! seid Jhr's?" daraus vernehmen Er glaubt ein Verständniß zwischen uns beiden wahrzu­Weise nachfolgen dürfte. Die Widersacher bestritten hin- ließ. Ja freilich, ehrsame Frau" antwortete der junge nehmen."" Ein schönes Vertrauen in Gattin und Sohn!" gegen verächtlich alle Mahnungen, verlachten jede Drohung, Mann:" Behüt' Euch Gott   und segne Euern Schlaf." erwiderte Dagobert aufwallend: Uns traut er einen Bund und gedachten des Ausgewiesenen und seines Vaters mit bleibt," flüsterte Margarethe, mit der weißen Hand aus von dieser Schändlichkeit zu? Wir sollten einen Menschen, den ehrenrührigsten Beinamen. Sie mögen versuchen, dem Halbdunkel hervorwinkend." Laßt mich den Augenblick unsere Verwandte an Räuber verkauft, wohl igar aus dem wie weit ihre Ohnmacht reicht;" rief der Schultheiß: ich benußen und tretet bei mir ein!" Dagobert stuzte, und Wege geräumt haben? Der Vater hat sich sehr geändert. habe meine Pflicht gethan, und werde als Stubenmeister Margarethens frühere unverhohlene Leidenschaft für ihn, Aber Ihr habt Recht, arme Stiefmutter. Wer nicht wie als Schultheiß mein Recht behaupten."- Für rebel- und auch zugleich etwas von des egyptischen Joseph's Ge- glauben will, muß die Ueberzeugung in der Hand sehen. lische Bürger giebt es noch Thürme!" drohte der Oberst schichte fiel ihm ein. Er zögerte. Um der göttlichen Um Guern Ruf und den meinigen zu retten, feze ich mich richter. Was ist hier auch viel zu scheuen?" lachte des Barmherzigkeit willen!" seufzte die Stiefmutter dringend, morgen zu Pferde, und reite in der Welt herum, bis ich Schultheißen   Neffe: Dagoberts   Wandel auf dem Konzil Einen Augenblick nur hört mich an. Fürchtet nichts, die Spur des Unkrauts gefunden."-" Ihr seid ein wackrer ist stadtbekannt, sein Leumund nicht ehrenvoll." Der mein lieber Sohn!"- Die Bitte klang so rührend, daß edler Mensch!" sagte Margarethe mit auflebender Hoff­verruchte Mensch will nicht einmal der Mutter Gelübde Dagobert ferner fein Bedenken trug, einzutreten in das nung, seine Hand in ihre gefalteten nehmend: Seid Ihr erfüllen, und Pfaffe werden!" klagte der Vetter der Frau warme trauliche Gemach, in welchen, beim halben Schimmer mein Hort, wenn mich die ganze Welt verläßt..., dann von Dürningen mit heuchlerischer Miene. Wohl uns, einer verdeckten Lampe, die schöne Margarethe in tiefem fürchte ich nichts. Guter Dagobert," fuhr sie mit dem wenn der lüderliche Pickelhäring sich nicht mehr in adliger Nachtgewande ihn empfing. Sein Herz pochte, seine Hand Ausdruck beschämter Dankbarkeit fort: leider kann ich Gesellschaft zeigen darf;" schrie des Oberstrichters Sohn, zitterte in der ihrigen, aber besonnener als fie, 30g er den noch nicht so offen gegen Euch sein, als ich es sollte, denn und der Schultheiß   fügte, wie mit prophetischer Zuversicht, Schirm von der Lampe, und fühlte eine Art von Be Ihr seid unfähig, mich zu verrathen und unglücklicher zu hinzu: Es dürften vielleicht bald ganz andere Dinge von ruhigung, da er in kein von lüfternem Verlangen erregtes machen, als ich schon bin. Indessen, fehrt Ihr zurück, so dem Hause der Frösche zur Sprache tommen!"- Die dem Gesicht, sondern in ein Anlig voll Kummer und Gram, in sollt Ihr mehr erfahren, von dem Ihr Euch nicht träumen geschmähten Geschlechte Anhangenden brachen schmollend thränenvolle Augen sah. Was begehrt Ihr?" fragte er laßt; und dann beklagt mich vollends, und flucht mir und zürnend auf; die Freuden des Festes waren gestört, sanft und mitleidig die weinende Frau:" Ich bin bereit nicht."" Ich verstehe Euch nicht," entgegnete Dagobert und aus der fröhlichen Ostertafel eine gallige Gasterei mit Wille und That; nur einen Rath verlangt nicht, denn unbefangen, ich hoffe auch nicht, jemals aus Eurem Munde geworden, an welcher Feindseligkeit und Haß ihr Panier ich bin gerade in einer ganz besonderen Stimmung, wo etwas Fluchwerthes zu erfahren; aber bei dieser Gelegen auffteckten.­mir alles bunt durch den Kopf geht." Ich bin grenzen- heit entfinne ich mich plöglich eines Auftrages, den ich von Berachtung gegen seine Feinde, aber auch ein ruhiges los unglücklich!" brach Margarethe unter bittern Thränen guter Hand erhalten, und dessen ich mich gegen Euch ent­Bewußtsein im Herzen, hatte Dagobert sein väterliches aus, und fant auf einen Stuhl: Ich bin ein armes Weib, ledigen muß, bevor ich ausreite, lieb Schwesterlein zu Haus wieder gefunden. Vollbrecht öffnete ihm die Thüre. not fehlerfrei, aber so entsetzlich sollt' ich doch nicht für suchen. Der arme Jude Ben David, der unter der An­Bater?" Wo ist mein Vater?" fragte er den Knecht. Der meine unschweren Vergehen büssen!" Der Gedanke klage unterhörter Verbrechen im Kerker jammert mit seinem gestrenge Herr hat sich durch den Peter zum Stadthaupt- und der Wunsch nach einem Fehltritt macht ihn oft zur hundertjährigen Vater, läßt Euch dringend um Hilfe an­mann leuchten lassen, um ihm die Anzeige von dem Raube Folter, als sei er schon vollbracht," meinte Dagobert; doch flehen." zu machen."" Gut;" versetzte Dagobert: Die zur bereute er schnell den Stachel seines Wortes, und setzte ( Fortsetzung folgt.)

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