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Nr. 83 35. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Mieterelend in Groß- Berlin.

Sonntag, 24. März 1918

schnellen muß. Stommunalpolitiler und leitende Beamte überläuft Auf jedem Treppenabsatz der Hinterhäuser findet man 3, 4 und selbst Heute bei dem Gedanken an das, was lommen muß, eine 5 Türen, hinter denen sich das Elend von 5 verschiedenen Miets­Gänsehaut. In der fühlen Sprache der Zahlen spricht sich parteien verbirgt, die aber ihr enges Loch noch vielfach mit After­der Direktor bc3 Statistischen Amts Schöneberg, Dr. Mietern teilen. Wie bei solchen Wohmmgsverhältnissen die Gefund Man lann mit einer Wohnung einen Menschen genau so gut se uczynsti in Heft 2 der Schriften des Deutschen Wohnungs heit der Bewohner leidet, wie das eng zusammengepferchte Bei töten, wie mit einer Art." Margarete Macmillan prägte das auf ausschusses über die Wohnungsnot bei Friedens einanderwohnen von alt und jung, von Männern und Frauen auf schreckende Wort. Werner Hegemann , einer der tübnsten und schluß aus. In folgenden lapidaren Säßen faßt er das Fagit einer die hygienischen und sittlichen Zustände wirken, darüber braucht hier geiftvollsten Köpfe auf dem Gebiete der Städtebau- und Wohnungs- mühsamen Statistit zusammen: In den lezten Friedensjahren taun noch etwas gesagt zu werden. reform, fagt dazu: Eine Art ist eine zum Widerstande aufreizende hatte die Bautätigkeit verlagt. Die Wohnungsnot erreichte einen Mir kam dabei aber ein anderer Gedante: Jit es wirklich so, oder eine plöglich erlösende Waffe; eine schlechte Wohnung ist ein bedrohlichen Umfang. Eine Katastrophe erschien unabwendbar. Da wie die Konservativen es immer hinstellen, da je der Deutsche schleichendes, verruchtes Gift, das, bevor es tötet, seine Opfer lange fami als Netter der Krieg." Die Einziehungen zum Heerese in gleichem Maße von Vaterlandsliebe, fritiflos sam betäubt, aus Menschen zu Zieren und aus Tieren zu bleich dienste und ihre wirtschaftlichen Folgen auf die einzelnen Haus- und uneingeschrän! t, befeelt fein müife? Gewiß, vegetierenden, fchädlichen Schattenpflanzen herabdrückt. Der Schrei stände vergrößerten die Zahl der Leerwohnungen; jedoch nicht selbst die deutschen Arbeiter haben heute mehr. als ihre Stetten der Empörung, der Warnungsschrei gegen dieses, den unfeligen wesentlich über den Normalstand. Ein allgemeiner Wohnungs- zu verlieren, und sie find an Aufopferungsfähigkeit von feinem Brüdern gereichte Gift muß von den Lippen der Menschen kommen, überfluß besteht gegenwärtig( 1917) nicht. Gerade an den Woh anderen Stand übertroffen worden. Aber den aus den die noch nicht infiziert sind." nungen, die jetzt besonders gebraucht werden, besteht also schon wohlhabenden Klassen hervorgegangenen Deutschen bietet doch Wie groß ist die Zahl dieser unseligen Brüder" allein in( 1917) vielfach ein empfindlicher Mangel. Der Wohnungsbedarf das gemeinsame Vaterland ganz andere Lichtseiten. Gie Groß- Berlin? wird bei Friedensschluß außerordentlich start sein, und zwar vor nennen ein Stück des Baterlandes ihr eigen, eine wirtliche Der Propagandaausschuß Für Groß- Berlin" fchrieb 1912 allem für Kleinwohnungen. Die zurzeit vorhandenen Wohnungen Heimat. Glückliche Erinnerungen an eine frob verlebte Jugend­im Geburtsjahre des Zweckverbandes Groß- Berlin daß in Groß werden in vielen Städten nicht ausreichen, um diesen Bedarf zu zeit Inüpfen sich an das trauliche Heim im Baterhause­und find Berlin 600 000 Menschen in Wohnungen hausen, wo jedes Zimmer decken." es auch weniger glückliche Tage gewesen die Heimatliebe vermag mit fünf oder mehr Personen belegt ist. Vier Jahre später, bei der hier tiefe Wurzel zu schlagen. Anders in den Mietstafernen der Wohnungszählung vom 15. Mai 1916, wurden in Groß- Berlin Großstädte. Kann sich zu der Mietwohnung Berlin­24 923 Wohnungen gezählt, die gar fein heizbares Zimmer haben Osten oder Wedding und Straße Nr. fo und so, und 393 506 Wohnungen, die nur ein heizbares Zimmer haben, of 4 Treppen, eine wirklich tief empfundene und in diesen mehr als 400 000 Wohnungen wohnen wie der eimatliebe entwideln? Schöneberger Stadtrat Dr. Licht in einem als erstes Heft der fleinen Schriften des Bürgerausichusses Groß- Berlin" jüngst erschienenen Bortrage angibt: 1 Millionen von den 3 Millionen Einwohnern Groß- Berlins.

Wit tiefstem Ernst fonstatiert er der Statistiler das Ergebnis feiner Erhebungen. Ein Blick in die Anzeigenteile der Groß- Der liner Tageszeitungen zeigt uns, wie recht stuczynski bat. Wir lesen:

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Wenn trotzdem die deutschen Proletarier in voller Bflichterfüllung für das gemeinsame Baterland eingetreten sind, fo ist das wahrlich doppelt hoch zu bewerten!

Groß- Berlin

Die Berechnung der Kohlensteuer.

, 10 Mar! Vergütung, ter hübiche 2- Zimmerwohnung nachweist."( Neue Zeit" Charlottenburg , Nr. 39 vom 8. Februar 1918.) 20 Mart Belohnung! wer mir spät. 1. März 1918 eine Wohnung mit Gas, Stube und Stüche besorgen fann."( Eben­dort am 1. Januar 1918.), 20 Mar! Belohnung dem, Diese Zablen deuten nur die äußeren Umrisse des Groß der mir eine nette 2- Bimmerwohnung zum 1. 3. oder 1. 4. nach Berliner Mieterelends an. Hinein leuchten aber erst recht weist."( Charlottenburger Intelligenzblatt" vom 5. 2. 1918.) die Wohnungsuntersuchungen der Allgemeinen Drtstrantentafie der Gebe 50 War! demjenigen, welcher mit eine 2- Zimmerwohnung Stadt Berlin , durch deren Veröffentlichungen sich der Direktor in Charlottenburg ... besorgen kann."( Berl. Tagebl." vom 16. Fe der Kasie, Albert Rohn, ein unauslöschliches sozialpolitisches bruar 1918.) Verdienst und den ebenso unauslöschlichen Haß des Groß- Berliner Der Boden, auf dem wir leben müssen, der Wohnraum, ist Haus und Grundbesiges erworben hat. Der zulegt( 1917) vers leider durch fein Surrogat zu erfegen. Wohnungs- ,, Ersaz ist nicht Um den Mietern und Hauswirtent eine zuverlässige Methode öffentlichte Band bringt die Ergebnisse der Wohnungsuntersuchungen denkbar. Der Wohnungswucher, der scheußlichste von allen Arten zur Berechnung der Kohlenstener bei der Zentralbeizung zu während 1915/16. Danach wurden 1915 13,42 Proz. und 1916 des Wuchers, schießt in die Halme. Aus Zehlendorf werden Miet geben, haben zwischen dem Hausbesitzerverbande zur Regelung des 12.69 Proz. der von den Krankenbesuchern kontrollierten Kassen- steigerungen von 60 Proz. gemeldet; in Tegel ist die Mieterbewe Bentralheizungswesens und dem Mieterbunde Groß- Berlin" Ver patienten in Räumen angetroffen, die höchstens 10 Quadratmeter gung start beunruhigt durch auffällige Mehrung der Miet handlungen stattgefunden, die von der Schiedsstelle Berlin - Wilmers­Bodenfläche batten. Dentt man sich dort auch nur einen fleinen steigerungen. Der Groß- Berliner Terraintönig Kommerzienrat dorf und der Kohlenstelle Groß- Berlin unterstügt wurden und zu Schrank, eine Bettstelle und einen Stuhl hinein, so gewinnt haberland fämpft in Wort und Schrift hurtig und robust dafür folgendem Ausgleich führten: 1. Für das Geizjahr vom 1. April man ein Bild von der Enge des Raumes. Und in solchen eine allgemeine Mietsteigerung von 65 Proz. durchzuführen. Ge- 1916 bis 31. März 1919 foll die Kohlenfieuer mit 23 Pf. pro Räumen bon 10 Quadratmeter Bodenfläche wohnten 1915 schlossen in einer Phalang stehen Haus- und Grundbesitz zur Ber- Quadratmeter Grundfläche der mit Heizkörpern verschenen Stäume in der glänzenden Hauptstadt des Deutschen Reiches 387 Mite teidigung und Durchsetzung ihrer wirtschaftlichen Bläne bereit zum berechnet werden. 2. Für das Geizjahr 1917/1918( 1. Auguft glieder der genannten Rasie zufammen mit je 1 Berson, äußersten. In ihren Organisationen liegt eine gewaltige Straft. Sie 1918 bis 31. März 1918) sollen ur 20 f. gerechnet werden, 123. Strante zusammen mit je 2 Personen, 40 Stranke mit je beherrschen die fommunalen Verwaltungen und haben dominierenden dieser Einheitsfag vermindert id in demjenigen Verhältnis. 8 Personen, 12 Stranke mit je 4 Personen, 2 Strante mit Einfluß auf die Staatsregierung. in dem Heizmaterial für 1917/1918 schon vor dem 1. Auguft je 5 und 1 tranfer mit 7 Bersonen. Wohlgemerkt: 8 Menschen, Was haben die Mieter dem organisierten Haus- und Grund- 1917 eingefahren war. 3. An diesen Säßen find beteiligt die darunter ein erwerbsunfähiger Staffentranter leben( wohnen!) in befig entgegenzustellen? Shre Organisation ist heute noch schwach; Geizung: für 1918/1919 mit 15$ i fir 1917/1918 mit 15 f.; einem Raum von 10 Quadratmeter Bodenfläche! 119 Stranke jedoch machen sich Muzeichen bemerkbar, daß der Wille der Mieter, das Warmwasser für 1918/1919 mit 7 Pf., fir 1917/1918 mit 5 Bf. wohnten in Räumen, die höchstens 6 Quadratmeter Bodenfläche sich zusammen zu schließen, unter dem Drud ihrer Not an Kraft 4. Obige Ausgleichung gilt nur für Schmelztots; für Gastots sollen halten. Krante() leben in Wohnungen, die nur 1,60 Meter hoch zunimmt. Groß- Berlin zählt rund 800 000 Mieter. Wenn noch erst Ermittlungen angestellt werden, ob und in welchem llm sind. In den Bayerischen Zuchthäusern tommen auf den Bellen es gelänge, immer nur fünf von je bundert Mietern organisatorisch fange die Koblensteuer feitens der Gaswerte abgewälzt worden ist. gefangenen 22 Kubikmeter Luftraum. Unter den Kaffenpatienten zu erfassen, entstünde eine Macht, die sich wohl mit den Haus- und Die Folge dieser Verständigung ist zunächst, das den Schieds­der Allgemeinen Ortsfrantentaffe der Stadt Berlin befinden sich Grundbefizerorganisationen meffen und deren wirtschaftliche und stellen der Ausgleich als Material zur Verfügung gestellt werden einige, die sich mit höchstens 5 Subikmeter Luftraum be- politische Kraft den Mieterinteressen die gebührende Achtung er- wird. Es ist aber zu erwarten, daß sie ihn als maßgebendes gnügen müssen. So leben in Berlin Strante, zum großen zwingen fönnte. Das tut bitter not. Prinzip anerkennen werden. Teil an Tuberkulose und anderen Infektionskrankheiten Wir verkennen nicht, daß auch der Hausbesitz durch die harten Leidende eingepfercht mit Gefunden, in fulturwidrigen Zeitumstände teilweise bedrängt ist und, um seinen wirtschaftlichen und fittenwidrigem Durcheinander: Erwachsene verschiedenen Verpflichtungen nachfommen zu fönnen, fich gezwungen sieht, die In Ausführung der Beschlüsse des Lebensmittelverbandes Geschlechts mit großen und fleinen Kindern, Familienangehörigen Miete au steigern. Es darf aber doch nicht gelitten werden, daß Groß- Berlin werden auf Abschnitt 13 der allgemeinen Lebensmittel und fremben Schlafgängern. Hat Hegemann nicht recht, indem er die Mietsteigerung das gesamte ulturnipeau farte der Stadt Berlin 100 Gramm Graupen, auf Abschnitt 16 der den Totschlag mit der Art als barmlos bezeichnet gegenüber dem der großen Maife Leistung sichwacher teter allgemeinen Lebensmittelfarte der Stadt Berlin 200 Gramm Leig meuchelnden Mieter- Massenmorden mittels der menfchenunwirbigen fen! t. Hierin liegt ein Problem, das nur im Wege der Gefeg waren entfallen. Wohnung? Bei Licht lesen toir ja, daß mehr als ein Drit- gebung gelöst werden tann. Dabei fönnte aber das Interesse der teil der Groß- Berliner Bevölterung in Wobnungen Mieter zugunsten der Bermieter zu kurz tommen, wenn die Mieter hausen muß, die entweder gar fein oder nur ein heizbares Zimmer nicht ihren Einfluß auf die Staatswirtschaftspolitit gewaltig ver­Soweit sind wir getommen unter der Wirkung des Hausbefizerprivilegs. Es würde den Rahmen diefes furzen Artikels sprengen, wollte ich hier darlegen, daß Mieter­elend und Hausbesigerprivileg zusammenhängen wie die Ilrfache mit der Wirkung.

haben.

stärken.

Berliner Lebensmittel.

den durch befondere Werfanisidilber gefennzeichneten Kleinhandels­Die Abschnitte find von heute bis zum Dienstag in gefchäften abzugeben. Die Ware wird nad Ablauf der üblichen Frist zur Verfügung stehen. Auf Abschnitt 36 der Eierfarte fann vom 27. März bis 6. April ein Ei entnommen werden.

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Su demselben Thema wird uns geschrieben: Die lekte Flug blattverbreitung für die Wahl Wisfells brachte mich wieder einmal Die Bundesturufahrt des Arbeiter- Turnerbundes. in nähere Berührung mit den Wietstasernen vom Berliner Often. Als im Vorjahre der Arbeiter- Turnerbund seine erste große Es ist heute jedem, die einschlägigen Verhältnisse denkend über- Gin und zwei Höfe, Quer- und Seitengebäude, in die Licht und Bundesveranstaltung in Form einer begirlsweise über das ganze blidenden Bürger gewiß, daß das Groß- Berliner Mieterelend sich Luft feinen genügenden Zugang finden. Dort housen 3 und Reich verteilten Bundesturnfahrt" unternahm, da fonnte er, trop nun von Jahr zu Jahr noch steigern und mit der militärischen 4 Treppen hoch die Proletarier; bald wird man sie auch der Ungunft der seriegsverhältnisse an einem Tag mehr als 12 000 Demobilisation mit furchtbarer Rapidität ins Unerträgliche binein- lim Keller und unter dem Dache auffu en müffen. wandernde Arbeiterherner auf die Beine bringen. leber Das hängt nicht nur die vornehme Dame und sie die aus dem Volfe, Für heute die war eine Frau, und sie war eine Frau, und sie mußten jetzt zusammengehen, sie beide. Es gab soviel Leid in diesen Tagen, wie konnie man es tragen? Nur wenn man es gemeinsam trug. Gemeinsame Sorge, gemeinsame Arbeit. Der Friede mußte erst drinnen kommen, dann kant er auch draußen. XVII.

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Töchter der Hekuba.

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wieder aufgemacht wird, das wird sich finden. ganz allein von euch ab, wie ihr euch benehmt. ift Schluß." Einige fingen an zu bitten: Ach, wir stehen doch schon lange. Wir haben ja tein Wort gejagt."

Dann tretet heran. Eine nach der andern."

Ein Roman aus unserer Zeit von Clara Viebig . Die feinen Damen, die hatten's gut, die nahmen sich hier so im geheimen, was sie brauchten: Eier, Grieß, Heringe, und Unter den ersten, die an die Schrante traten, war Gertrud wer weiß was noch. Darum verkauften sie ja auch hier bloß. Hieselhahn. Die standen nicht stundenlang wie ein armes Weib, dem es Es blieben nun noch eine ganze Menge: was follte man Der alte Richter faß auf seinem Stuhle vor der Türe; auf den Nägeln brennt. Und jetzt soll doch einer soviel benn machen? Wo anders war's auch nicht besser, stehen und es war eigentlich schon viel zu falt, um draußen zu siken, Recht haben wie der andere endlich mal!". Das hat er auch!" Die Augen der Generalin blisten. warten mußte man überall. Und man zahlte hier wenigstens aber seine Frau hatte ihn nicht hereingeholt, und so blieb er denn auf dem gewohnten Play. Der Kleine, der nicht mehr Wir nehmen uns nichts im geheimen. Das ist ja alles nicht so unverschämte Preise. llu- Als Gertrud die Ausweiskarte hinhielt, sah Frau von wußte, wohin mit sich so allein, zupfte den Blöden. Der finn, was ihr da redet. Wir haben's jetzt auch knapp. Aber Voigt ihr teilnehmend in das blasse Gesicht: das war ja die, lallte ihm vor:' ne Stulle,' ne Stulle!" Das sind lallte wir sind vernünftig. Wir machen uns flar, daß es nicht die vorhin ohnmächtig geworden war. Geht's Ihnen nun es nach. Die Novemberionne hatte feine Kraft mehr, die Unsere Braven draußen, sollen die besser?" Erde war feucht. Das Kleidchen des Knaben hatte sidy ver hungern? Da hungere ich lieber. Für die muß zuerst ge- Gertrud nickte: Danke." Sie war noch schwach, sie schoben, er rutschte auf den blanken Schenkeln. forgt werden!" fonnte taum stehen, aber eine lebhafte Empfindung, die sic Die Krüger, die von ferne stand, sah das voller Das Murren schwieg. Steiner jagte mehr ein Wort. durchpulste, jagte ihr wieder das Blut wärmer durch den Schrecken. War es nicht unverantwortlich, wie die Hieselhahn Aber Hermine von Voigt glaubte doch zu hören: Hunger, Störper. Es war doch zu blödfinnig von den Leuten, hier das Kind verwahrloste? Gustav sein Kind! Wenn es sich Hunger! Wie ein Schrei stieg es zum Himmel auf. Sollte die ganze Welt verhungern? Gab es denn nirgendwo einen aufzubegehren Sie taten sich selber den größten Tort an. nun erfältete, frant wurde?! Es wurde sicherlich frant, es Auch sie faut sich töricht und dunum vor: hatte sie denn vor konnte sterben. Eine Todesangst überkant fie; das liebe Fleck Erde mehr, wo des Lebens Fülle floß?! furzem nicht ganz ähnlich gedacht? Beschämt senkte sie den Kind! Gerade so hatte der Gustav damals auch ausgesehen: stopf: was nigte es jetzt, aufzubegehren Sie seufzte tief: das Köpfchen rund, voll mit blonden Böckchen und die Augen Stillhalten, das müssen wir!"

anders sein kann.

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ach ja, seine Augen, die waren's! Wenn sie den Jungen bloß mal zu Hause hätte! Sie wollte im kleiden in Gustavs Sachen. Da hatte sie noch seine ersten Schuhe, fleine Leder­schuhe mit roten Steppnähten, die würden dem Jungchen jetzt pasjen.

Sie fühlte eine steigende Angst. Und auch sie hatte plöhlich im Magen ein seltsames Gefühl; ihr wurde ganz schwach. Die auf sie zueilenden Gesichter erschienen ihr mit Frau von Voigt lächelte: das war doch eine, die Ein­einem Mal drohend ein gutes Tier, ein geduldiges ficht hatte! Es tat ihr wohl. Und nun glaubte fie dies Tier aber wenn es nun nicht mehr will?! feine Gesicht, dessen ernste Züge so deutlich von Erschöpfung Heringe, wir wollen ooch Heringe! Die ersten haben und Entbehrung redeten, wiederzuerkennen. Haben wir uns welche jetriegt, wir wollen ooch welche!" nicht schon einmal gesprochen in der Eisenbahn?" Wenn sie den Steinen bloß aufheben fönnte von dem Heringe, Heringe dit lieber Gott ! Es überkam Gertrud wurde rot. Es stieg ihr plöglich ein Gedanke nassen Boden! Aber fic traute sich nicht näher heran. Lezzthin Hermine von Voigt, daß fie hätte laut weinen mögen. Wer zu Stopf; er machte sie schwindeln. Het wallte es ihr zum war sie der Hieselhahn faum entwischt. Die fant dazu, hatte sonst ein paar Heringearmselige Fische groß Herzen: die, ja die hatte the damals so freundlich sich an- gerade noch, daß sie hatte wegspringen fönnen. Sie war geachtet?! In ihrer Stimme bebte Mitleid: Wenn ich sie geboten! Längst hätte sie einmal zu ihr hingehen können, gelaufen. Db die Hieselhahn sie da gesehen hatte? Die war euch geben könnte, ich gäbe sie euch ja so gern!" jie war nicht gegangen. Aber wenn sie nun nun?! jegt Stassiererin geworden, hier in der Verkaufsstelle der Ge­" Quatsch!" Es flang grob. Das können Sie jut jagen, In einer Hoffnungsvollen Aufwallung griff sie nach der meinde. Die Exzellenz hatte sie dazu gemacht; an der schien Sie haben fatt." Hand der Dame; sie fühlte den teilnahmbollen Blick. Es sie ja einen großen Sindkhalt gefunden zu haben. Ganz un­Ans Fenster wurde gepocht. Draußen standen auch noch ging wie Verständnis, wie Beruhigung, wie Trost von würdig mußte das Mädchen doch wohl nicht sein. Frau von welche. Sie wollten herein." Heringe, Heringe! Wir wollen ihm aus. Voigt würde sich ihrer sonst nicht annehmen. Und das fat Heringe!" Gertrude matte Augen erwiderten den Blick der Gene- fie. Frau von Rosst hatte erst gestern davon erzählt, gans Inmündige Kinder, unerzogene Kinder! Sie schreien und ralin, ihr müdes Herz schlug plöglich belebter. So ging es nicht zufällig, als sie heruntergefomment war, Schneerreißchen und toben, wenn man ihnen nicht den Willen tun fann. Die weiter; so ohne Vertrauen nicht. Eo feindselig, nur jeder Rosenrot ein paar Stohlblätter su bringen. Der Krüger war Generalin raffte sich auf, das war ja langit nicht so schlimm, für sich. Man mußte Vertrauen haben, der eine zum andern! es dabei wie ein Schrecken in die Glieder gefahren: ob die wie es Lärm machte. Ihre Stimme lang bell: Bas fällt euch Ihr war es, als könnte sie der Frau alles erzählen. Und Sieselbahn sie wohl auch angeschwärzt hätte? Ausgeschwat, benn ein? Benn's euch nicht ansteht, so schließen wir hier als würde die ihr helfen. Und sie selber tam nicht wie eine was zwischen ihnen beiden vorgekommen war? Das wäre den Verkauf. Ich bitte jegt den Raum zu verlaffen. Ob Bettlerin oh nein, sie empfand es ganz tlar jest: die war unangenehm.

( Forts, folgt.)