1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Mr. 148.
Boykottirt find:
2. Brauerei F. Happoldt.
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Freitag, den 29 Juni 1894.
3. Böhmisches Brauhaus, Kommandit- Gesellschaft auf Aktien, A. Knoblauch. 4. Brauerei Karl Gregory, Berlin ( Adler- Brauerei). 5. Vereins- Brauerei Rigdorf. 6. Spandauer Berg- Brauerei, vorm. E. Bechmann, Westend bei Charlottenburg . 7. Aktien- Gesellschaft Schloß Brauerei Schöneberr lebhaft ein. berg.
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Brauerei Wilhelmshöhe, E. Lehmann, Berlin . Dem Brauerring gehörten nicht an und die Arbeiter forderungen sind durchgeführt bei: Münchener Brauhaus, Aktien- Gesellschaft, Berlin . Süddeutsche Brauerei, Karl Kintz u. Ko., Berlin . Dem Brauerring gehören nicht an, Aeußerungen über die Durchführung der Arbeiterforderungen liegen aber
nicht vor von
F. W. Hoffmann, Werder a. H. G. Bauer, Werder a. H..
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Durch Vermittelung der Bierkommission oder auf deren Anregung führen nachstehend verzeichnete Brauereien von auswärts Bier nach hier ein:
Brauerei in Wusterhausen . Exportbrauerei Rathenow .
das Bürgerliches Brauhaus, Dresden . Schloßbrauerei, Fürstenwalde . Bürgerliches Brauhaus( in Firma Müller), Frankfurt a. D. Bürgerliches Brauhaus( in Firma Quintern),
Ludenwalde. Brauerei Maß, Rottbus.
Kommunales.
Stadtverordneten- Versammlung. Deffentliche Sigung vom Donnerstag, 28. Juni,
Nachmittags 5 Uhr.
Bor Eintritt in die Tagesordnung richtet Vorsteher Dr. Langerhans folgende Ansprache an die Versammlung, die sich von den Plätzen erhebt:
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Der Ausschuß hat hiernach die Forderung, daß die dirigiren den Aerzte in bezug auf ärztliche Praxis nicht beschränkt sein sollen, auf fonsultative Praxis eingeschränkt; ebenso ist darauf verzichtet worden, daß sie im Krankenhause wohnen sollten, und daß der dirigirende Arzt im Krankenhause Moabit ein erprobter Bakteriologe sein müsse. Im Uebrigen ist der frühere Beschluß aufrecht erhalten worden.
11. Jahrg.
Das Projekt zum Neubau einer Gemeinde- Doppel- sein, daß es nicht mehr an der Zeit ist, neue 1. Schultheiß- Brauerei, Aktien Gesellschaft, Berlin schule in der Siemensstraße wird nach längerer private Konzeffionen auf Kosten der Stadt zu ertheilen. ( und Tivoli). Erörterung mit der Maßgabe genehmigt, daß über die Das gemeinsame Gut der gesammten Einwohnerschaft, die Brausebad- Anlage in dieser Schule später besonders be- städtischen Straßen und Plätze, soll hier gegen ein Almosen, ein schlossen werden soll. In der Debatte hatte Stadtv. Berg fleines Trinkgeld der privaten Ausbeutung zur Verfügung ge mann statt der vorgesehenen Bade- und Ankleide z e Il en einen stellt werden. Geschieht dies, so sind die Bedingungen, die uns gemeinsamen Bade- und Ankleideraum gewünscht, Stadtrath der Magistrat vorschlägt, ganz unverständlich. Wenn der VerBlantenstein diesen Vorschlag als ganz akzeptabel bezeichnet, trag auf 90 Jahre geschlossen werden soll, warum nicht gleich aber die letzte Entscheidung dieser Frage als einer Frage der auf 500 Jahre? Das wäre gar kein Unterschied. Es ist doch Schuldisziplin dem abwesenden Schulrath Bertram zugewiefen. ganz unbegreiflich, einen solchen Vorschlag in einer Zeit zu machen, Für die Brausebäder traten die Stadtvv. Cassel und Vogtwo täglich neue Erfindungen auf dem Gebiete der Elektrizität gemacht werden, wo diese Wissenschaft in einer fortwährenden Mit dem Ankauf einer 4457 Quadratmeter großen, an der Entwickelung sich befindet. Wir hier sind auf 6 Jahre gewählt Ecke der Duncker und Raumerstraße gelegenen, dem und sollen drei Generationen verpflichten! Der Respekt vor uns Berliner Bauverein gehörigen Grundstücksfläche für 213 936 M. felbst müßte uns verbieten, unsere Nachkommen mit solcher VerAus dem Brauerring während des Boykotts find ans. aur Errichtung einer Gemeinde Doppelschule erklärt pflichtung zu belaften. Die Kündigungsklausel habe feineswegs den Werth, den man ihr hier beilegt. Weiter hat der Magistrat getreten und die Arbeiter- Forderungen haben anerkannt: sich die Versammlung einverstanden. In Sachen der Vermehrung des ärztlichen die Zeit, in welcher die Erwerbung nicht vorgenommen werden Brauerei Carlsberg , Friedrich Reichentron, Char- Berfonals bei den städtischen Krantenhäusern tann, zu Ungunsten der Stadt verlängert. So eben erst haben Iottenburg. hat bekanntlich der Magistrat die Beschlüsse Der Ver: Sie die Konzessionsdauer für die Uraniasäulen erheblich verkürzt, fammlung schroff zurückgewiesen, ohne auch nur das geringste doch aus Rücksicht auf das öffentliche städtische Interesse; wenn Entgegenkommen in der Hauptfrage, der Anstellung dirigirender das bei diesem finanziell unerheblichen Vertrage fich als nothwendig sein zu lassen, hatte die Versammlung den Bescheid des Ma- geheurer Bedeutung, wie es die Hochbahn ist, der Daumen Aerzte, zu zeigen. Um die Angelegenheit damit nicht begraben herausstellte, dann muß doch bei einem Unternehmen von so ungistrats wiederum einem Ausschuß überwiesen, dessen Mehrheit strammer auf den Beutel gehalten und nicht eine Frist von für das Klügfte hält, auch in diesem Falle was ja nach dem 30 Jahren gewährt werden, während welcher die Gesellschaft sich Vorgange in Sachen der Lehrergehälter nicht mehr Wunder ungestört der Ausnutzung des Unternehmens hingeben kann. nehmen fann nachzugeben. Er empfiehlt folgenden Ver- Hoffentlich hat es sich zum letzten Male ereignet, daß ein Mits glied dieser Versammlung als Vertreter der Firma Siemens u. mittelungsvorschlag! In Erwägung, 1. daß die jest zu fassenden Beschlüsse über Halste im Sinne der Firma sich an den Verhandlungen in der die Organisation der städtischen Krankenhäuser auch präjudizir gemischten Deputation betheiligt hat, nämlich der Stadtv. lich werden müssen für neu zu erbauende Krankenhäuser, 2. daß Mommsen( hört! hört!) Aber weiter giebt die Stadt auch der das Krankenhaus in Moabit auch in Zukunft beim Eintritt Firma für den Fall des Erwerbes eine Binsgarantie von 5 pt., Brauerei Müggelschlößchen, Friedrichsgrößerer Epidemien vorzugsweise als Seuchen- Hospital wird er die ganze Anlage wird etwa 20 Millionen Mark betragen. Die hagen . halten werden müssen, ersucht die Versammlung unter Abände Stadt fann ihr Geld für 3/2 pCt. bekommen; es brauchten also Kaiser- Brauerei, Dummer und Kahl, ha r- rung ihres Beschlusses vom 1. März d. J. nunmehr den Ma- blos höchstens 750 000 m. jährlich herausgewirthschaftet zu Iottenburg. gistrat, folgender Beschlußfassung beizutreten: Bei jedem werden. Weswegen soll sich Berlin um einer Anlage von der drei abgemeinen städtischen Krankenhäuser, im Fried 20 Millionen willen in die Hände einer Aktiengesellschaft bes richshain, in Moabit und am Urban, sollen fo- geben, von der sie im günstigsten Falle allerdings 4 pct., in bald als möglich außer den beiden ärztlichen Direktoren und Wirklichkeit aber, wie die Sachverständigen meinen, überhaupt den Assistenzärzten, zunächst mit beiderseitiger sechsmonatlicher nichts oder nur sehr wenig erhalten wird? Auf dem Kündigung angestellt werden: a) für die innere Abtheilung ein Grund und Boden der Bürgerschaft soll die Gesellschaft Verdienste in der Krankenbehandlung vollkommen selbständiger dirigirenden ihre gewinnen; für die Interessen der Die Arzt mit 4000 M. Gehalt, welcher nicht im Krankenhause zu Bürgerschaft geschieht aber nichts in der Vorlage. wohnen braucht und zu konsultativer Privatpraxis befugt Tariffrage wird von der Firma und dem Magistrat als zum ist. Dabei sind vorzugsweise solche Aerzte zu wählen, Ressort der Polizei gehörig, ganz ausgeschieden. Das ist aber welche eine spezialistische Vorbildung besigen; b) für die feineswegs der Zweck des Kleinbahnengesetes, der Stadt Berlin chirurgische Abtheilung ein dem ärztlichen Direktor unter zu verwehren, eine nothwendige Straßenbahnanlage selbst zu geordneter Oberarzt mit einem jährlichen Gehalte von 3500 M. machen. Soll es anwendbar sein, dann müßte erst nachgewiesen Im übrigen wird das dienstliche Verhältniß diefer dirigirender werden, daß Berlin seinen Verpflichtungen auf diesem Gebiete und Oberärzte, insbesondere zu den ärztlichen Direktoren, durch nicht nachgekommen sei. Von einem Einheitstarif ist keine Rede, eine von der Deputation zur Verwaltung der städtischen Kranken- obwohl keine Polizeibehörde ihm ihre Zustimmung versagen häuser zu erlassende Instruktion geregelt." würde. Der Magistrat will, zum Theil entgegen den Beschlüssen der Deputation, ruhig eine Bahn konzesfioniren, welche den Behnpfennig- Tarif nicht bringt und geradezu monströse Beförde rungs- Bedingungen enthält. Wenn die drei Theilstrecken und gar die zweite Wagentlasse bleiben, dann wird die Angelegenheit zum Theil der Lächerlichkeit anheimfallen. moderne Einrichtungen verlangen, nicht solche aus der Rumpel fammer des Mittelalters, wie die Verschiedenartigkeit der Klaffen Referent Spinola meint, man fönne bei der Geschichte in den Wagen der Hochbahn. So gut wie in der Pferdebahn diefer Vorlage mit Recht sagen: Last, Vater, genug sein des fönnen die Leute in der Hochbahn neben einander fizen. Als grausamen Spiels! Hoffentlich fomme es jetzt zu einer Einigung, Erwerbspreis soll seinerzeit der 25 fache Werth gezahlt werden, da der Ausschuß in 3 von den 6 Streitpunkten nachgegeben habe. obwohl doch bei etwaigen Verlusten die Dividende bei Die weitergehenden Anträge des Dr. Zadek( Anstellung eines der Uebernahme bis auf 5 pet. ergänzt werden soll, was dirigirenden Arztes und zweier Assistenzärzte für je 100 Krante, nur dem 20 fachen Betrage entspricht. Hier ist also auf Kosten Bildung von Spezialistenstationen, Anstellung eines ärztlichen des Steuersäckels eine große Munifizenz entwickelt. Das Inventar Verwaltungsdirektors), die derselbe auch diesmal im Ausschuß soll ferner mit 10 pet. über den Tagwerth übernommen werden! eingebracht habe, seien vom Ausschuß abgelehnt worden, da man Etwas Aehnliches kommt in den sonstigen Verträgen, die die Stadt den gegenwärtigen Zeitpunkt nicht für geeignet halte, organisa- schließt, nirgends vor. Nach allem dieſem wird, da pure Abtorische Aenderungen in Erwägung zu nehmen. lehnung nicht zu erreichen ist, Ausschußberathung stattzufinden Unter Ablehnung der Anträge Zadek wird der Ausschuß- haben und dort werde ich es als Hauptaufgabe betrachten, die Stadt möglichst vor Schädigungen zu bewahren. Un durchführbar wäre antrag angenommen. ein solches für solches Unternehmen Nach langen Verhandlungen im Schooße der gemischten Stadt nicht. Berlin hat nicht nöthig, finanzielle Deputation und der von dieser ernannten Kommissarien mit Rücksichten in den Vordergrund zu stellen, die Stadt könnte sehr der Firma Siemens u. Halske ist noch dicht vor Thoresschluß wohl auf dem Gebiete der elektrischen Untergrundbahn vorgehen ein Vertragsentwurf zu stande gekommen, der die Errichtung und würde damit auch ästhetisch der Stadt einen Dienst leisten. elektrischen Hochbahn Nollendorfplay: Was eine Privatgesellschaft leisten kann, kann die Stadt auch. Warschauerstraße betrifft. Danach wird der Firma die Wenn man den Willen hat, würde sich auch ein Weg finden. Benutzung der in Betracht kommenden öffentlichen Straßen, Prinzipiell wird also diese Vorlage durchaus von uns verworfen, Wege und Pläge für die Hauptlinie und eine von der Luckenweil die Stadtgemeinde nicht das Ziel verfolgen darf, Private Die Magistratsvorlage schlägt den Abschluß des Vertrages walderstraße zum Potsdamerplatz zuführende Abzweigung auf zu bereichern. auf 40 Jahre vor. Nach dem Vertrag von 1891 war nur eine die Dauer von neunzig Jahren überlassen. Als Gegen Vorsteher Stellvertreter Michelet stellt fest, daß der Konzessionsdauer von 20 Jahren vorgesehen. Die Ausschuß- leistung zahlt die Firma jährlich nach Prozenten der Stadtv. Mommsen vor Beginn der Berathung den Saal vers mehrheit war mit dem Magistrat der Meinung, daß der Ab- Brutto Ginnahme ein Entgelt, welches bei einer Einnahme laffen hat.( Stadtv. Vogtherr: Großartiges Entgegenschluß auf die doppelte Zeitdauer die Gesellschaft durch die damit bis zu 6 Millionen 2 pet., von 6-12 Millionen für je 1 Million fommen! Heiterfeit.) verbundenen günstigeren Amortisationsbedingungen lebensfähiger 1/4 pet. mehr, also bei 11-12 Millionen 31/2 pet. betragen und Stadtfyndikus Meubrint: Die Vorlage wäre überhaupt gemacht werde. für jede weitere Million um 1/8 pet. bis zum Höchstbetrage von nicht gekommen, wenn Sie jetzt nicht Ferien machten( Große Stadtv. Stadthagen : Ich bitte, den Vertrag nur auf 4 pet. steigen soll. Die Züge sollen auf der Bahn in Zwischen Seiterkeit); sie hat uns in den letzten Wochen eine ungeheure 20, nicht auf 40 Jahre verlängern zu wollen. Die Gesellschaft räumen von höchstens 5 Minuten verkehren und zwar in den Arbeit gemacht. Das Kleinbahnengesetz hat die Mitwirkung der ist 1891 an uns herangetreten mit Anerbietungen, welche weit Monaten Mai- Oktober von 5/2 Uhr Morgens bis 121/2 Uhr Gemeinde bei der Festsetzung der Beförderungspreise aufmehr darstellten, als was die Stadt jetzt jegt erlangt. Nachts, sonst bis 12 Uhr Nachts. Den Erwerb der Bahn behält gehoben; ein privatrechtliches Verhältniß mit der Unter Sufzessive hat die Stadt nachgegeben, weil die Gesellschaft sich die Stadt nach Ablauf von 30 Jahren und danach von nehmerin hat sich aber nicht erzielen lassen. Bedenklich erklärte, finanziell nicht in der Lage zu sein, ihre 10 zu 10 Jahren vor. Die dahingehende Absicht der Gemeinde wäre es aber stets gewesen, von uns aus Preise für Verpflichtungen zu erfüllen. Nach dem Vertrage von 1891 follte ist der Firma 2 Jahre vor dem jeweiligen Termin anzuzeigen. 90 Jahre festzusetzen. Wer kann sagen, ob nach 60 Jahren der sie mindestens 100, höchstens 300 Säulen errichten; jetzt wird Den Anschluß fremder Bahnen muß sich die Firma gefallen Behupfennig- Breis noch der angemessene und richtige ist? Viel diese Verpflichtung auf 50 bezw. 100 reduzirt. Von den wissen lassen. Für die Ueberführung der Bahn über die neue Ober- besser ist das Verhältniß der amtlichen Prüfung der Preissäge schaftlichen Reistungen der Gesellschaft, mit welchen sie an den baumbrücke zahlt die Firma einen Baubeitrag von 170 000 m. auf ihre Angemessenheit, wie sie in angemessenen Zeiträumen zu Säulen weit über ihre Verpflichtungen hinaus paradirte, ist sie Stadtv. Dinse beantragt Ausschußberathung, event. An- erfolgen hat. Beim Erwerb der Bahn vor Ablauf der Konauch allmälig gänzlich zurückgetreten. Ich habe nichts gegen die nahme einer Reihe von Abänderungen des Vertrages. zessionsfrist muß allerdings für das Inventar eine angemessene Bewilligung von 15 000 M.; aber wir dürfen einen reinen Stadtv. Giese ist erfreut über den Eingang der Vorlage, Entschädigung gezahlt werden. Nicht Muthlosigkeit ist es, welche Inseratenvertrag wie diesen, der ganz analog demjenigen aber schmerzlich berührt davon, daß dieser Eingang erst jetzt er- dem Magistrat verbietet, solche Unternehmungen selbst zu machen. eine vielföpfiger Magistrat und Stadtverordnetenmit Nauck u. Hartmann ist, nicht jetzt plötzlich auf 40 Jahre folgt und daß die Berathung in der letzten Sigung vor den Ein abschließen. Mit Naud u. Hartmann wird alle zehn Ferien stattfinden muß. Die Vorlage bilde den Ausgangspunkt Versammlung von 126 Mitgliedern fönnen nicht nach Art der Jahre neu akkordirt, bei der Verlängerung haben wir das fünf- einer ganz neuen Verkehrsentwickelung in Berlin . Sie bedinge Leitung einer Privatgesellschaft mit der gebotenen Promptheit fache der vorherigen Abgabe erlangt. Der Urania- Gesellschaft auch finanziell ein großes Engagement für Stadt ihre Beschlüsse über Einrichtung und Betrieb solcher Unterhaben wir dagegen ihre Verpflichtungen bis auf ein Drittel oder und fordere also bezüglich ihrer Einzelheiten zu äußerster nehmungen fassen. Ausschußberathung ist erforderlich. Vielleicht gar ein Sechstel erlassen. Daß die Gesellschaft nicht reusirt, liegt Vorsicht auf. Die Firma habe das Kleinbahnengeset hat die Angelegenheit für die Mehrheit der Versammlung solche 1892 bald für vielleicht auch daran, daß dort ganz unnüt hohe Direktorial- von auf die neue Anlage anwendbar Bedeutung, daß sie sich der Berathung auch in den Ferien gehalter gezahlt werden. Die Gesellschaft muß uns jedenfalls erklärt, bald nicht, wie es ihrem Interesse entsprach. Bei der unterzieht. mittheilen, wie ihre finanziellen Verhältnisse liegen. Die Gesell- Schwierigkeit der Sache sei Ausschußberathung unumgänglich, schaft hat jetzt nichts an uns zu zahlen, sie soll 12 000 M. und wenn man auch die dadurch bedingte Verzögerung beklagen mehr jährlich bekommen; weshalb ihr die Konzession verlängern? müsse. Die Stadt müßte dabei Millionen einbüßen. Stadtv. Singer: Wir stehen hier wieder vor einer Vorlage, die eine öffentliche Wohlfahrtseinrichtung auf dem Verkehrsgebiete einer privaten Gesellschaft zur Ausbeutung überlassen will. Stadtv. Meyer II: Daß wir mit der Entwickelung der Immer noch nicht sind der Magistrat und die Mehrheit dieser Berliner Verkehrsverhältnisse noch nicht weiter sind, liegt daran, Versammlung zu der Ueberzeugung gelangt, daß es nicht Auf daß wir uns viel zu sehr von der Anschauung haben einfangen gabe der Stadt fein fann, Millionäre zu züchten; unt so lassen, der Kollege Singer heute einen nur allzuberedten mehr muß bedauert werden, daß solche ertragsreiche Unter- Ausdruck gegeben hat, nämlich daß das Privatkapital unter nehmungen von der städtischen Verwaltung immer wieder für von der Betheiligung solchen Unternehmungen Umständen ein Linsengericht privaten Aktiengesellschaften übergeben werden. allen auszuschließen ist. Die Stadt hat Doppelt schädlich ist dieses Vorgehen in einem Moment, wo wir im Gegentheil nicht das Recht, aus dem Steuersäckel die Uebernahme der Elektrizitätswerte in städtische Regie erörtern. Gelder für Versuche zu nehmen, deren Gelingen nicht zweifellos Der Magistrat hat zwar auf diesen Beschluß der Versammlung feststeht( Widerspruch); die Stadtverwaltung wird dadurch auf noch nicht geantwortet, aber die große Mehrheit, die diesen eine Bahn gebracht, deren Ende unabsehbar ist. Meint Herr Beschluß faßte, sollte doch erst recht beweisend dafür Singer, daß die Stadt sich auch auf Unternehmungen einlassen
Ich glaube hiermit öffentlich im Namen der Versammlung dem tiefen Schmerz unserer Mitbürger Ausdruck geben zu sollen über den Verlust der französischen Nation, über den abscheulichen Mord des edlen Präsidenten der französischen Republik.
In die Armendirektion wird an Stelle des aus scheidenden Dr. Zadek Stadtv. Stadthagen gewählt, der ihr bis vor einem halben Jahre, bis zu seiner unfreiwilligen Uebersiedelung nach Hamburg angehörte.
Die Vorlage wegen Abänderung des mit der Urania : fäulen Gesellschaft geschlossenen Vertrages hat der damit befaßte Ausschuß mit geringfügigen Modifikationen zur Annahme empfohlen und gleichzeitig eine Resolution vor geschlagen, durch welche der Magiftrat ersucht werden soll, mit der Gesellschaft und dem Wetterbureau über Wiedereinführung der Wetterkarten event. vom nächsten Etatsjahre ab in Verhand: lung zu treten und der Versammlung s. 3. eine Mittheilung bezw. Vorlage zu machen.
Ohne weitere Debatte wird dieser Antrag von der Mehrheit angenommen. Im Uebrigen wird der Vertrag und die Ne solution nach den Ausschußvorschlägen genehmigt.
Den Antrag Sachs II u. Gen. betreffend die Verbesserung des Pflasters in der Köpenicker und Schlesischen straße, den beiden Hauptzufahrtstraßen zur Berliner Ausstellung 1896 hat der niedergesezte Ausschuß im wesentlichen unverändert angenommen; danach sollen die beiden Straßen in das Verzeichniß der 1895/96 mit definitivem Pflaster zu versehenden Straßenzüge aufgenommen und daneben die möglichste Berbreiterung der Schlesischenstraße herbeigeführt werden.
Die Versammlung tritt den Ausschußvorschlägen ohne Debatte bei.
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Stadtv. Dinse ist zwar mit den Ausführungen des Stadtverordneten Singer über die Konzessionsdauer nicht einverstanden, bemängelt aber auch in scharfen Ausdrücken, daß der Magistrat sich bei dem Vertragsabschlusse nicht an die Beschlüsse der gemischten Deputation gehalten hat.
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