Gewerkschaftsbewegung
Soziales.
Abgelehnte Bermehrung der Rentenausschüsse in der Angestelltenversicherung.
führungen des Ministers, die dahin gingen, mur folche Beute, bie| Bertrag felbft abhänge. Wäre der Vertrag vom Reichstag abge. fich der Verhegung ihrer Mitarbeiter schuldig gemacht haben, würden lehnt worden, mußte naturgemäß mit Rugiend der Kriegszustand Der preußische Landtag und die Eisenbahner. auf Anfordern der Heeresleitung wieder in das Heer eingestellt, wieder eintreten; ol ein neuer Vertrag, und vor allem welcher nachdem sie vorher zur Arbeit abfommandiert waren. Brunner neue Vertrag, dann zustandegekommen wäre, ist eine verdammt Bis auf den letzten Platz füllte am Dienstag eine vom Deut- meinte dagegen, man lönne fich der Ansicht nicht verfchließen, daß die Fraktion die Verantwortung aber erst recht nicht übernehmen, ernste Sache. Für die Annahme des Vertrages fonnte und wollte schen Eisenbahnerverband einberufene öffentliche Versammlung den es sich um Maßregelungen gewerkschaftlicher Funktionäre durch die der schwerwiegenden Folgen wegen die aus diesem Vertrage für großen Saal des Lehrervereinshauses. Der Verbandsvorsitzende betreffenden Dienststellen handele. Uebrigens sei es eine irrige Un- die Zukunft entstehen können. So entschied fie fich für Enthaltung. Brunner sprach über den preußischen Landtag und die Eisen- ficht, daß Unzufriedenheit unter den Arbeitern auf„ Verhegung" zu Wir wissen, daß es weder Mangel an Mut noch Schwäche war, die bahner. Zunächst unterzog er die Aeußerungen, die der Eisenbahn- rüdzuführen fei. Die heutigen Verhältnisse seien es, die die Arbeiter die Fraktion bei ihrem Beschlusse bestimmten; wir achten auch die minister im Abgeordnetenbaufe über die Verhältnisse der Eisen- unzufrieden machen Wer zufriedene Arbeiter sehen wolle, der müsse angeführten Gründe der Befürworter des Beschlusses, aber wir bahner gemacht hat, einer tritischen Würdigung. Der Einzug einer die Verbältnisse bessern. bermögen ihn trotzdem nicht zu teilen. Der Hinweis, daß die neuen Gewerffchaft im Eisenbahnbetrieb fagte der Minifter Auch in der regen Diskussion, an der fich eine Reibe von ment öfters angewendetes Mittel fei, genügt uns gar nicht. Eine Stimmenthaltung ein parlamentarisch zulässiges und im BarlaBollzieht sich im heftigen Kampf mit den alten Berbänden. Das Rednern beteiligte, fam die lebbaftefte Unzufriedenheit mit den Lohn- Kampfpartei wie die Sozialdemokratie jollte u. G. es eber auf fich ist nicht richtig. Unfer Verband hat sich mit allen für Eisenbahner und Arbeitsverhältnissen der Eisenbahner und der dringende Wunsch nehmen, einmal einen Irrtum zu begehen, als in geschichtlich doch Beftehenden Drganisationen rubig und fachlich auseinandergeiegt. nad zeitgemäßer Befferftellung zum Ausbrud. Nur mit einer Organisation lebt er im Stampf, nämlich mit dem so wichtiger Beit weder Ja noch Nein zu sagen. Enimeber ober! Erier Berliner Verband. Diefer bat uns in der heftigsten Weise Das dritte ist in diesem Falle bon llebel, und wir fürchten lebangegriffen und beschimpft. Dagegen mußten wir uns webren. Es lanaten Rufchrift entnehmen, in der Konfervenfabril von 8innert recht unangenehme Situationen bringen kann. Wir sind der MeiRecht sonderbare Zustände scheinen, wie wir einer an uns ge- haft, die Fraktion hat einen Präzedenzfall geschaffen, der ihr noch ist ein Irrtum des Miniſters, wenn er fagte, durch diese Kämpfe in Boisdam zu herrschen. In diefem Betriebe werben zurzeit 450 nung, die Fraktion bätte dem Vertrage zustimmen follen, obwohl werbe der Dienst im Eisenbahnbetriebe beeinträchtigt. Unier Berionen, vorwiegend Frauen befchäftigt. Der Lohn der letzteren wir die Bestimmungen des Vertrages und den Charakter des OstBerband Betrachtet es als eine feiner Aufgaben, die Eifen beträgt pro Stunde 40 Bi. nebft 10 Broz. Striegszuschlag, während friedens wirklich ernst genug beurteilen." bahner zur strengsten Erfüllung ihrer Dienstpflichten für Männer 75-80 Bf. Stundenlohn gezahlt werden. Die tägliche anguhalten. Wenn der Minister gemeint baben sollte Arbeitszeit beläuft sich auf 10%, Stunden. Besonders wird in der und feine Ausführungen lönnen so verstanden werden Rufchrift über die fanitären Zustände des Betriebes lage geführt. daß unser So Verband Beeinträchtigungen des Eisenbahndienstes berbeigeführt von denen gesagt wird. find für girta 400 Frauen fünf Alofetts vorhanden, daß Babe, fo werfen wir das mit aller Entschiedenheit zurück. diefelben oft in einem fich Der böcft unfauberen Ruftande befinden. Das gleiche soll auch auf Minifter fagte ferner, bie Gifenbábnverwaltung habe in diefer Beit die Aufenthaltsräume zutreffen. An Tifden fehlt es vollständia; genug für ihr Personal getan. Die Lohnfumme fei von 1314 Mil auch leiderfchränke für die Arbeiterinnen und Arbeiter sind nicht Entziehung aller Leistungen durch Rentenausschüsse, denen auch noch In der Angestelltenversicherung geschieht die Feffehung und lionen im Jahre 1916 auf 1865 Millionen im Jahre 1917 gestiegen, vorhanden. Die Folge ist, daß Kleiderdiebstäble an der Tages- sonstige Aufgaben wie die Entscheidung von Streitsachen über Beidie Lohnerhöhungen in diesem Zeitraum beliefen sich also auf ordnung find. 551 Millionen Mart. tragsleistung. Auskunfterteilung, Heberwachung der Renten Das ist gewiß eine stattliche Summe, aber Lebhafte Klage wird über die Behandlung geführt. Bir möchten empfänger ufw. übertragen ist. Das Angestelltenversicherungsgefes ber Minister hat unterlaffen, anzugeben, auf wie viele Arbeiter sie zunächst davon abfeben, die in der Zusdrift wiedergegebenen im spricht davon, daß die Rentenausschüsse nach Bedarf von der Reichs. fic verteilt. Auf den Einzelnen im riefenhaften Betriebe der Eilen Arbeiterinnen zum Abdruck zu bringen. Betriebe zur Anwendung fommenden Schimpfworte gegenüber den versicherungsanstalt für Angestellte mit Genehmigung des BundesBaba fommt nur recht wenig. Dabei ist noch zu berücksichtigen, daß Meifter namens Grece hervortun. Insbesondere foll fich ein rates errichtet werden. In Wirklichkeit besteht aber seither nur die Löhne der Eisenbahner seit je erheblich zurückstanden hinter den daß er fich den Arbeiterinnen gegenüber zu Tatlichkeiten hinreißen dem Site in Berlin . Er hatte schon bisher eine gewaltige ArbeitsVon ihm wird sogar behauptet, ein einziger Rentenausschuß für das ganze Reich mit 2öhnen gleichartiger Arbeiter in anderen Betrieben. Wenn der Iafie. Ein für die Arbeiterinnen iowohl wie für die Arbeiter be last zu bewältigen. Im Jahre 1916 verzeichnete er 118 864 GinMinister an Einzelfällen das Lohneinkommen von 1914 mit dem sonders au Klagen Anlaß gebendes Kapitel find die Leibes gänge und 130 644 Ausgänge. Die Zahl der verschiedenen zur Erbon 1917 berglich, so hat er dabei außer Acht gelassen, daß in wird behauptet, daß in Gegenwart ledigung anhängig gemachten Sachen betrug 33 785, bon benen diefer Zeit die tägliche Arbeitszeit von 9 Stunden auf durchschnitt- und auch die Frauen sollen auf dem Hofe von oben bis unten Jahr 1917 übernommen werden mußten. Dabei beder Frauen, die Männer fich die Soien öffnen müssen fast ein Drittel, nämlich 10 852, a Is un erledigt in das lich 11 Stunden ausgedehnt worden ist. Das erhöhte Einkommen danach befühlt werden, ob sie sich Fleisch. usw. mit nach Hause schäftigte der Rentenausschuß bereits außer den höheren Beamten ist also nur zum Teil auf Lohnerhöhungen, zum anderen Teil nehmen. aber auf die Leistung von Ueberstunden, die ja mit einem Aufschlag Eine Behandlung ber bier im allgemeinen gefchilderten Art die Haupttätigkeit des Rentenausschusses erst mit Beginn des Jahres rund 150 Bureau- und Kanzleibeamte. Auch ist zu beachten, daß Bezahlt werden, zurüdzuführen. Nach den Angaben des Minsters wäre nicht gerade geeignet, die Lust und Liebe zur Arbeit der in 1918 einsetzt, da erst jetzt infolge der Möglichkeit der Erfüllung von berbienen die Arbeiter im Stüdiobn 30 Broz. mehr. Das trifft dem Betrieb Beschäftigten zu heben. Und da die Firma Geeres- Wartezeiten die allgemeine Festlegung von Leistungen stattfindet. nur für solche Drte zu, wo mit Rücksicht auf sehr niedrige Löhne lieferanin ist, dürfte auch die Seeresverwaltung damit nicht einein höherer Altorbaufichlag gewährt wird. In Berlin verdienen verstanden fein. Den Arbeiterinnen und Arbeitern fann daher der die Kleine Anfrage " eingebracht, ob nicht beabsichtigt jet, beat Jm Reichstag wurde deshalb von dem Abg. Schmitt- Würzburg die Studlobnarbeiter nach Ausweis der amtlichen Lohnlisten nur Rorwurf nicht erspart bleiben, daß sie nicht früh genug geeignete willen des Gesezes entsprechend eine Vermehrung der Senten 20 bis 22 Broz. mehr. Es fol ja nicht bestritten werden, daß das Schritte zur Beseitigung der im Betriebe vorhandenen Mißstände ausschüsse vorzunehmen. In der jekt vom Reichskanzler erteilten unternommen haben. Ginkommen der Eisenbahner in letzter Zeit durch Lohnaufbefferungen Antwort wird das verneint. Beim Vorhandensein mehrerer gestiegen ist, aber die Steigerung entspricht bei weitem noch nicht Rentenausschüsse, so heißt es zur Begründung, fönne nicht bie ben gegenwärtigen Eeuerungsverhältnissen. Statt der von uns gewünschenswerte Einheitlichkeit in der Auslegung des Begriffes der Berufsunfähigfeit gewahrt werden. Außerdem seien jeßt nicht die forderten Erhöhung der Stundenlöbne um 25 Bi find einmal 7 f. erforderlichen Beamten zu neuen Ausschüssen zu erlangen. und dann nochmals 4 Bf., im ganzen also außer der Teuerungsaulage 11 Bf. bewilligt worden. Die gesamten Aufbesserungen ber Schöpflin übt an der Stimmenthaltung der Fraktion im Löhne und Teuerungszulagen betragen etwa 80 Broz, während Sächs. Boltsblatt" scharfe Stritit. Er schreibt darüber u. a.:„ Bir die Kosten des notwendigsten Lebensunterhalte um etwa 200 Broz. bebauern diesen Beschluß der Fraktion außerordentlich, er wird ihr gestiegen find. Trotz der großen Summen, die der Minister im als Schwäche und als ein Mangel an Wut ausgelegt werden, was Abgeordnetenhause anführte, find die Lobnverhältnisse der Eisen- bereits der Abg. Haase von der Tribüne des Reichstags herab gebabner immer noch lange nicht genügend. Die Arbeiter in der tan hat. Wir glauben auch annehmen zu können, daß die Arbeiter Brivatindustrie baben böhere Löhne und fürzere Arbeitszeit. diesen Beschluß erst recht nicht verstehen werden, wenn sie sich den Wortlaut der Erklärung ansehen, denn dieser Wortlaut begründet Unser Bezband betrachtet es als feine Angabe, dafür ein eigentlich eine Ablebnung; logischerweise müßte nach diesem Wort- Berantwortlich für Politit: Erich Stutiner, Berlin ; für den übrigen Teil des zutreten, daß die Eisenbahner in Lohn und Arbeitszeit ebenso laut die Ablehnung folgen. Dafür aber wollte die Fraktion die Blattes: Alfred Sasiz, Neukölln; für Anzeigen: Theodor Glode, Berlin . Berlag: gestellt werden, wie gleichartige Arbeiter anderer Betriebe. In Verantwortung nicht übernehmen, denn sie fagte ihre Abstimmung Vorwärts- Berlag G. m. 6. S., Berlin . Drud: Borwärts- Budbruderet und feinen weiteren Darlegungen wandte fich Brunner gegen Aus- so auf, ale ob von ihrem Votum auch die Entscheidung über den
AMULAY
bifitationen.
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Parteinachrichten.
Nochmals der Oftfrieden.
Diese Erwiderungen find nicht ganz ftichhaltig, Zur Erzielung einheitlicher Gejebesauslegung ist die Rechtsprechung vorhanden. elchen Zwed hätte wohl sonst das Oberschiebsgericht? Da bie müssen auch die nötigen Beamten beschafft werden. Es wird abzu hier in Frage kommenden Arbeiten nicht liegen bleiben können, warten sein, in welcher Weise der eine vorhandene Rentenausschuß feinen jetzt erweiterten Aufgaben gerecht wird. Gollten sich bie Verzögerungen in der Abwidlung der Geschäfte vermehren, so wird erneut auf Abhilfe zu bringen fein.
Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co. in Berlin , Lindenstraße 3. Hierzu 2 Beilagen und Unterhaltungsblatt.
Kaufe mit Kriegsanleihe!
Bei Berfäufen und Bersteigerungen aus Beständen der Heeress und Marineverwaltung, die für Kriegszwecke nicht mehr gebraucht werden, fann die Zahlung an Geldes Statt durch Hingabe von Kriegsanleihe geleistet werden. Diese Borschrift erstreckt sich auf alles, was bei der Demobilisierung zur Abgabe an die Bevölkerung frei wird, also insbesondere auf Pferde, Fahrs
zeuge und Geschirre; Feldbahngerät, Motorfokomotiven und Kraftfahrzeuge nebst Zubehör; Futtermittel und sonstige Bor räte; landwirtschaftliche Maschinen und Geräte sowie Werks zeug; Fabriteinrichtungen mit den zugehörigen Maschinen und Geräten; Eisen, Stahl und andere Metalle; olz und sonstiges Baumaterial; Webstoffe und Rohstoffe aller Art.
Käufer, welche die Bezahlung in Kriegsanleihe leisten, werden bei sonst gleichen Geboten bevorzugt.
Die Kriegsanleihe wird zum voffen Rennbetrage angerechnet und bis zur Höhe des Kauf oder Zuschlagspreises in Zahlung ges Als Kriegsanleihe in diesem Sinne gelten jämtliche
nommen.
5% igen Schuldverschreibungen des Reiche ohne Unterschied sowie die feit der 6. Anleihe ausgegebenen 42% igen auslos. baren Schatzanweisungen.
Also: Nur die Kriegsanleihe, nicht der Befih baren Geldes, bietet Sicherheit dafür, daß der Landwirt und der Gewerbetreibende nach Friedensschluß das, was er braucht, aus dem frei werdenden Kriegsgerät erwerben kann.
Sei flug und zeichne!
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