Nr. 102-10335. Jahrgang
Gewerkschaftsbewegung
3. Beilage des Vorwärts
In der Generalversammlung des Deutschen Metallarbeiter- Berbandes, Verwaltungsstelle Berlin , erstattete zunächst der Kassierer Kollege Hennig für das 4. Quartal 1917 Bericht. Aus dem felben geht hervor, daß die Kauptkasse im 4. Quartal influſive eines Kassenbestandes von 42 328,44 M. eine Einnahme von 583 923,43 M. hatte. Unter den Ausgaben trat besonders die Summe von 64 313,20 M. für Krankenunterstützung hervor. An die Hauptkasse sind im 4. Quartal 351 052,85 M. abgeführt.
Die Lokalkaiſe weist inkl. des Kassenbestar bes eine Einnahme von 2 293 390,76 M. auf. Der Kassenbestand der Lokalfasse am 31. Dezember 1917 betrug 2166 761,61 20.
Die verhältnismäßig hohe Summe, die für Krankenunterstüßung ausgegeben wurde, beweist, was seit mehreren Quartalen schon beobachtet werden konnte, nämlich eine Steigerung der Krankenziffer, besonders unter den Frauen. Es ist das eine Erscheinung, die sich übrigens in allen Krankenkassen Berlins bemerkbar macht. Zurückzuführen ist das zweifellos darauf, daß einmal die gegenwärtigen Ernährungsverhältnisse den Arbeiter weniger widerstandsfähig machen; bei Frauen trägt die Ueberanstrengung hervorgerufen durch die fast vollständige Außerachtlasjung der Schutzbestimmungen wesentlich zur Erhöhung der Krankenziffer bei. Die Verwaltung hat bereits des öfteren die Behörden darauf aufmerksam gemacht, daß diese Außerachtlassung böse Folgen nach sich ziehen wird, ohne indessen nennenswerte Beachtung mit ihren Warnungen gefunden zu haben. Vielleicht wird das rapide Steigen der Krankenziffer die in Betracht kommenden Behörden jetzt zu der Einsicht befehren, daß hier Wandel geschaffen werden muß.
Nach dem Kassenbericht verhandelte die Generalversammlung einen Antrag der Ortsverwaltung, wonach der Lokalbeitrag in der ersten Klasse um 30 Bf., in der zweiten Klasse um 20 Pf., in der dritten Klasse um 5 Pi. pro Woche erhöht werden soll. Dafür wird die Erwerbslofenunterstützung für Arbeitslose in folgender Weise erhöht: Für Arbeitslose der 1. Klasse 1,20 M. Beitrag( 90 f.) bei einer Mitgliedschaft von 52-156 Wochen 13 M.( 9 M.)
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Für Mitglieder der 2. Klasse bei einer Mitgliedschaft von
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80 Pf. Beitrag 52-156 Wochen
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Für Mitglieder der 3. Klasse- 50 Pf. Beitrag( 35 Pf.) bei einer Mitgliedschaft von 52-156 Wochen 6,- M.( 4,50 M.)
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Montag, 15. April 1918
4. Mitglieder, welche länger als 26 Wochen dem Verband an gehören, erhalten außerdem für jedes ihrer Fürsorge unterstehende Mind 2 M. pro Woche( 1 M.).
Außerdem lagen noch folgende Anträge auf Abänderungen des Drtsstatuts vor:
5. Mitglieder, welche dem Verband noch nicht sechs Wochen an gehören, sowie Unorganisierte erhalten feine Unterſtügung.
Bisher hatte die Ziffer 5 folgende Fassung: Mitglieder, welche dem Verband noch nicht sechs Wochen angehören, sowie Unorgani fierte können nur auf besonderen Beschluß der Ortsverwaltung Unterstützung erhalten.
1V. Bei allen Streifs und Maßregelungen, welche in weniger als drei( zwei) Tagen ihre Erledigung gefunden haben, wird seitens des Verbandes feine Unterstüßung gezahlt.
V. Die erhöhten Beiträge treten 6 Wochen nach der UrabStimmung in Kraft. Die Erhöhung der Unterſtügung 13 Wochen nach Infrafttreten der erhöhten Beiträge.
( 7,-") Des weiteren wird der örtliche Zustuk zur Streit- und Gemaßregeltenunterstützung folgendermaßen erhöht: 1. Für Mitglieder der 1. Klasse 1,20 M. Beitrag( 00 Pf.) der Drisverwaltung gegen wenige Stimmen angenommen. Gemäß bei einer Mitgliedschaft von über 6 Wochen
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2. Für Mitglieder der 2. Klasse
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Nach kurzer Begründung durch Cohen wurden diese Anträge
einer Bestimmung des Ortsstatuts muß nun über diesen Antrag eine Urabstimmung stattfinden, deren Termin von der Drisverwaltung festzusetzen ist.
Um allen Mitgliedern Gelegenheit zu geben, an dieser Urabstimmung teilzunehmen, wird dieselbe an einem Sonnabend abend und Sonntag vorgenommen werden.
Der letzte Punft der Tagesordnung, Diskussion über den Vortrag betreffend Uebergangswirtschaft, der in der vorausgegangenen Generalversammlung gehalten wurde, ist dadurch erledigt worden, daß sich niemand zur Diskussion meldete.
Damit war die Tagesordnung der Generalversammlung ers schöpft.
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