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Gewerbeoronungs- Novelle, welche namentlich die Umgestaltung der gesetzlichen Regelung des Haufirhandels zum Zwecke haben wird, und die drei Unfallversicherungs- Entwürfe. Die letteren allein schon werden voraussichtlich einen umfangreichen Zeit­raum zur Berathung in Anspruch nehmen, als seiner Zeit die Krankenversicherungs- Novelle, und die Erörterung dieser hatte bekanntlich einen recht beträchtlichen Theil der Session 1890/92 gefoftet. Schließlich ist noch die Revision des Straf­prozesses zu nennen. Wenn nur die hier aufgezählten be­deutenderen Entwürfe dem Reichstage in der nächsten Tagung vorgelegt werden würden, so würde damit ein Pensum ge­schaffen sein, dessen Aufarbeitung recht viel Mühe verursachen würde, da der Etat und eine Reihe anderer Gesezentwürfe auch noch behandelt werden müssen, ganz abgesehen von den Initiativanträgen aus dem Hause, deren Zahl in der nächsten Session kaum kleiner sein dürfte, als in der ver­flossenen.

Herr Herrfurth, der frühere Minister des Innern, hat in dem Jurist. Literaturblatt" das preußische Drei­tlaffen- Wahlsystem sehr abfällig besprochen. Er weist nach, daß es seit seinem Bestehen, trotzdem es doch von Anfang an zu gunsten der Besigenden ausgetüftelt war, auch stets im plutokratischen Sinne verschlimmert wurde. Die letzte Veränderung sei wesentlich im Interesse des Großgrund­befizes vorgenommen. Wegen dieser Eingeständnisse eines hohen Beamten interessirt uns der Artikel. Sonst er warten wir natürlich keineswegs, daß unsere Ordnungs­stützen sich zur Abschaffung des Dreiklassen Wahlsystems aufschwingen werden. Auch Herr Herrfurth redet nur von dessen Reform.

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Die angekündigte Beschwerde- Ordnung für die Armee ist nunmehr publizirt. Der kaiserliche Erlaß datirt vom 14. Juni. Es ist nicht zu verkennen, daß dieser Erlaß den bisherigen Beschwerdeweg erleichtert. Während bisher die Beschwerde beim nächsten Vorgesetzten anzumelden war, bestimmt der kaiserliche Erlaß, daß die Beschwerde beim Kompagniechef unmittelbar und mündlich vorzutragen ist. Richtet sich die Beschwerde gegen diesen selbst, so ist sie bei dem nächstältesten Offizier anzubringen. Es fallen hier­durch viele Plackereien fort, die bei der Beschwerdeführung an die unteren Instanzen nur zu oft vorkommen. Der Beschwerdeführende verfällt daher weniger leicht den Strafbestimmungen wegen Abweichung von dem vorgeschriebenen, früher so komplizirten Dienstwege. Gegen die Beschwerde- Entscheidungen ist weiter Be­rufung bis zur höchsten und allerhöchsten Stelle zulässig. Eine Einwirkung auf den Untergebenen behufs Zurück­ziehung der Beschwerde ist untersagt. Eine gemeinschaft­liche Beschwerdeführung mehrerer Personen ist auch in dem neuen Erlaß unstatthaft, was die Bedeutung der Beschwerde­führung ungemein abschwächt. So wohl gemeint der neueste Erlaß auch sein mag, so befürchten wir doch, daß er im wesentlichen wenig ändern wird. Auch die neue Beschwerde- Ordnung giebt Gelegenheit genug, des Beschwerberecht des Soldaten unwirksam zu machen. Wir erkennen gern das Bestreben an, eine Besserung der bisherigen Uebelstände herbeizuführen; nur scheint es sehr fraglich, wie dieses mit dem Geist des Militarismus ver­einbarlich sein wird und ob dieser nicht schließlich auch die wohlmeinendste Verordnung unwirksam machen muß. Wenn man sich auch offiziös beeilt hat, von vorne herein die An­nahme zurückzuweisen, als ob der Erlaß durch die sozial­demokratischen Interpellationen beeinflußt sei, so glauben wir im kaiserlichen Erlaß auch die Spuren jenes Einflusses zu erkennen, wodurch der Werth des Erlaffes jedenfalls teine Einbuße erleidet. Ob und wie sich der Erlaß be­währen wird, können wir abwarten.-

Zur Sonntagsruhe in der Nahrungs- und Genuß­mittelindustrie. Der Reichs Anzeiger" theilt das Fol gende mit:

Gruppe XII vorgesehen, welche die für sie an Sonn- und Fest- Herr Pindter nimmt heute nach 29jähriger gemeins tagen erforderlichen Arbeiten auf grund des§ 105 c Absatz 1 schädlicher und seinem Berufe zur Unehre gereichenden der Gewerbe- Ordnung ohne besondere Genehmigung vornehmen Thätigkeit an der Norddeutschen Allgemeinen Bettung" dürfen. Hierher gehören u. a. die Molkereien( Meiereien), Abschied von seinen Lesern. Pindter's selige Erben, die Margarinefabriken, Schaum- und Obstwein- Fabriken, Bitronat Griesemann und Konsorten werden sich bemühen im Geiste fabriken, Obsttraut- Fabriken, Dörrobst und Dörrgemüse­

( Präferven-) Fabriken, Konservenfabriken, Stärke, Stärkesyrup- des Vorgängers zu arbeiten. Die Thätigkeit des Pindter's und Stärkezucker- Fabriken, Mälzereien, Branntweinbrennereien, haben wir im Leitartikel Bom offiziösen Preßsumpf" in Preßhefe- Fabriken und Effigfabriken. unserer Nummer 142 gewürdigt.

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Bei solchen Gewerbezweigen, wo die Zulassung der Sonn­tagsarbeit zur Befriedigung täglicher oder an Sonn- und Fest­In Grund und Boden sollten sich die Befürworter tagen besonders hervortretender Bedürfnisse der Bevölkerung des Militarismus in Deutschland schämen, wenn sie jährlich erforderlich ist, find die nöthigen Ausnahmebestimmungen nicht hunderte von Millionen dem Moloch Militarismus opfern, vom Bundesrath, sondern gemäߧ 105 e der Gewerbe- Ordnung wenn sie jede Militärvorlage mit Hurrahgeschrei bewilligen, von den höheren Verwaltungsbehörden zu erlassen und deshalb aber gleichzeitig für die im Dienste der Blut- und Eisen­gleichfalls in dem vorbezeichneten Entwurf nicht aufgeführt. politik auf den schleswig holsteinischen, böhmischen und Zu diesen Gewerbezweigen sind die Bäckereien, Konditoreien, französischen Schlachtfeldern Verwundeten betteln lassen. Schlachthäuser, Wasserversorgungsanstalten, Fabriken zur Her Wenn die Scham in Deutschland nicht ganz zu den Hunden ftellung von fünstlichem Eis und von Mineralwasser u. a. su geflohen ist, müssen die parlamentarischen Vertreter der Das Gleiche gilt von den Betrieben, die ausschließlich oder herrschenden Klassen vor Scham vergehen, wenn sie das vorwiegend mit durch Wind oder unregelmäßige Wafferkraft folgende Inserat aus der Malstadt- Burbacher Zeitung" bewegten Triebwerken arbeiten. Hierher gehören vornehmlich vom 25. Juni 1894 lesen: die Müllereien, abgesehen von den mit Dampf betriebenen. Was diese letteren betrifft, so steht der Entwurf auf dem Standpunkt, daß sie der Sonntagsarbeit nicht bedürfen, und daß dem von einzelnen großen Handelsmühlen

rechnen.

unter Hinweis auf die Konkurrenz des Auslandes ge­äußerten Wunsch auf Zulassung von Sonntagsarbeit um deswillen nicht entsprochen werden könne, weil bereits gegen­wärtig ein Theil der Betriebe dieser Art an Sonn und Festtagen eine 24stündige Unterbrechung eingeführt hat, und es der Absicht des Gesetzes entspricht, daß diese Ruhezeit auch für die übrigen Mühlen herbeigeführt werde.

Endlich kommt noch eine Reihe von Betrieben in Frage, für welche die Geftattung von Sonntagsarbeit lediglich im Hinblick auf die zu gewissen Zeiten des Jahres eintretende außergewöhnlich verstärkte Thätigkeit für erforderlich erachtet wird. Die in dieser Beziehung gestellten Anträge( für Chokolade, Zuckerwaaren-, Oblaten, Bisquit, Honigfuchen­und Lebkuchenfabriken, für Reisschälmühlen, Zigarrenfortier­anstalten u. f. w.) werden gelegentlich der für die Saison­industrien" in Aussicht genommenen Bestimmungen besonders erörtert werden.

Für Zichoriendarren läßt der Entwurf an Sonn- und Festtagen folgende Arbeiten auf grund des§ 103 d zu: die Reinigung und Berkleinerung der Wurzeln, und zwar a) mit Ausschluß der Zeit von 6 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends, sofern in regelmäßigen Tag- und Nachtschichten gearbeitet wird, b) bis 9 Uhr Vormittags, sofern nur in Tagschichten ge ferner den ununterbrochenen Betrieb der Darren. Auf das Weihnachtsfest sollen diese Ausnahmen aber teine Anwendung finden.

arbeitet wird,

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Den Spiritusraffinerien sollen folgende Arbeiten an Sonn­und Festtagen mit Ausnahme der drei hohen Feste gestattet werden: der ununterbrochene Betrieb der fontinuirlichen Deftillirapparate, der Betrieb der nicht kontinuirlichen Deftillirapparate, soweit er zur Beendigung der vor 6 Uhr des vorhergehenden Abends begonnenen Destillationen erforderlich ift, der ununterbrochene Betrieb der Holzkohle- Filter und der Holzkohle- Glühöfen.

Bitte. Zwar sind schon Unterstützungsbeträge für den nothleidenden Invaliden, der bei Königgräß und bei St. Privat sein Leben fürs Vaterland aufs Spiel sette, in letzter Schlacht aber eine Verwundung erhielt, die ihn Zeit seines Lebens zum ausgiebigen Broterwerb untauglich machte, eingegangen, doch noch lange nicht genug, um den franken Krieger vor Noth zu schützen. Wir bitten daher noch um weitere Unterstützungen, welche man in der Exped. d. 3tg. niederlegen kann. Quittung, wie bisher, in dieser Zeitung. Mehrere Bürger.

Es gingen wieder ein: Ungenannt( 5) 3 M.-

Die mit ihren Erfolgen unausgesetzt renommiren­den Antisemiten scheinen auf den Opfermuth ihrer Partei­gånger nicht rechnen zu können, denn sie veröffentlichen ununterbrochen Aufrufe um Geldunterstützung. Den Stand ihrer Finanzen kennzeichnet folgende Stelle ihres Aufrufes: Helft uns, wir brauchen Unterstügung! Einerseits sind noch einige dringende Forderungen aus den letzten Wahlkämpfen zu decken. Eile thut dabei noth und wer uns helfen kann und will, der gebe schnell."

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Da steht die Sozialdemokratie, die lediglich auf Proletarierpfennige bei Sammlung ihrer Geldmittel ange­wiesen ist, ganz anders da. Freilich ist auch ein großer unterschied zwischen dem Opfermuth unserer Genossen und dem antisemitischen Maulheldenthum!-

vom Heede weiß das Lüdensch. Wochenblatt" zu melden, Bezüglich des Selbstmordes des Abgeordneten daß der Selbstmörder eine Schuldenlaft von mehr als einer Million Mark hinterläßt. Die Wirkungen des durch diesen Selbstmord nunmehr hervorgetretenen Zusammenbruches der Halver Bank sind für die Bewohner der Gemeinde Halver geradezu furchtbar. Viele derselben sind an den Bettelstab gebracht und ein Händler H., welcher dabei sein ganzes Bermögen verloren hat, hat am Für Brauereien werden die Bestimmungen im§ 105c Mittwoch seinem Leben durch Erhängen Absatz 1 der Gewerbe- Ordnung im allgemeinen als ausreichend ein gewaltsames Ende gesetzt. angesehen, um diejenigen Arbeiten an Sonn- und Festtagen Wenn wir geleugnet hätten, Herr vom Heede sei keine zu ermöglichen, die im Brauereibetrieb auch an diesen Tagen würdige Stütze des heutigen Systems, wir wären beschimpft vorgenommen werden müssen. Die Bereitung der Bierwürze und verleumdet worden.- an Sonn- und Festtagen wird nicht für nothwendig erachtet. Der Entwurf sieht indessen aus wirthschaftlichen Gründen und zwar als einzige, auf grund des§ 105d zuzulassende Ausnahmebestimmung für Brauereien vor, daß in solchen Brauereien, die innerhalb eines Jahres nicht länger als sechs Monate im Betriebe sind, die Würze auch an Sonn- und Fest tagen mit Ausnahme der drei hohen Feste bereitet werden darf.

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Sachsen- Meiningen hat nun von seinem Landtage das Kalimonopol bescheert erhalten. Das luftige an dieser Gesetzesmacherei ist, daß in dem Ländchen, dessen Bode n schon sein langem durchforscht ist, Kalisalze noch nie ges funden wurden.

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Das schweizerische Parlament hat seine Ferien ans getreten.

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Der preußische Minister für Handel und Gewerbe hat die föniglichen Regierungspräsidenten ersucht, etwaige Wünsche auf Abänderung und Ergänzung des Entwurfs, die aus den Kreisen Dupuh soll weiter Ministerpräsident bleiben, Herr der Betheiligten vorgebracht werden, spätestens bis zum Casimir Perier hat trotz seines Suchens teinen anderen 1. August d. J. vorzulegen. Von einer mündlichen Be Ministerpräsidenten gefunden. Der Renegat der Radikalen, rathung des Entwurfs mit Bertretern der der Auflöser der Arbeitsbörse paßt trefflich zu dem Schütz­Arbeitgeber und Arbeiter wird voraussichtlinge Rothschild's, dem Renegaten der Orleanisten, Casimir

Der Reichskanzler hat vor kurzem den verbündeten Regie­rungen einen im Reichsamt des Innern ausgearbeiteten Ent­wurf der auf grund des§ 105d der Gewerbe- Ordnung vom Bundesrath zu erlassenden Ausnahmebestimmungen, betreffend die Sonntagsruhe in gewerblichen Anlagen der Gruppe XII der Gewerbeftatistit( Nahrungs- und Genußmittel), mitgetheilt. Die Bestimmungen für Robzuckerfabriken, Zuckerraffinerien und Regelung der Strafhaus Arbeit. Um den Wett Melaffeentzuckerungs- Anstalten sind in diesem Entwurf nicht bewerb, der dem freien Handwerk aus der Strafauftalts enthalten, da sie bereits vor einigen Monaten veröffentlicht und mit Vertretern der Interessenten berathen sind. Der Ent Arbeit erwächst, thunlichst zu beschränken, sollen fortan die wurf enthält lediglich für Bichoriendarren, Spiritusraffinerien Strafanstalten in größerem Umfange zur Anfertigung des und Brauereien Ausnahmebestimmungen auf grund des§ 105d. Bedarfs an Bekleidungsgegenständen für das Reine Ausnahmen sind für diejenigen Gewerbszweige der Heer herangezogen werden.-

lich Abstand genommen werden.

Wir glauben, daß die Ausnahmebestimmungen von der Perier.- Sonntagsruhe ohne weitere Schädigung der Industrie un­schwer noch weiter eingeengt und vor allem präziser gefaßt werden könnten.-

Auf eine große Anarchistenverschwörung möchte man mit aller Gewalt die Ermordung Carnot's zurück­führen. Wir können unsere Leser nur aufs eindringlichste warnen, den mit einer augenfälligen Absichtlichkeit vom offiziöfen Telegraphen und der Bourgeoispresse verbreiteten Gerüchten gegenüber faltes Blut zu behalten und sich vor Augen zu halten, daß all' das Polizeigerede sich vielfach widerspricht, daß es sich um nicht mehr als Vermuthungen handeln kann, daß es in der kurzen Spanne Zeit seit Er­

keiten der Gefangenen seinem Pferde aufpackte, und sein ergrün ist's, und ihre Klugheit und Besonnenheit hat mir werden, so traf sich's auch hier. Das Ehgemahl des Heim. Knecht die Dienstleute derselben an Knebel und Leine legte, viele Freude gemacht. Sie benimmt sich so gleichgiltig, als tehrenden schnitt sich aus dem schweren Zeuge ein Gewand trabte ich mit dem Fräulein, einem sauberen, ja man möchte ob sie ein Rittersmann wäre, dem das Glück der Fehde mit ungeheuer bauschigen Aermeln, und ausgefteiften, mit fagen, schönen Weibsbilde, die Kreuz und die Quer, über untreu geworden. Aber im Innern scheint's dennoch un- Draht unterlegten Falten, in welchem die gelbe, unaus­Acker und Hecken und Bach davon, auf Neufalkenstein zu. heimlich zu stürmen, und damit sie nicht krank werde, und sprechlich magere und kleine Muhme kaum zum Vorschein Dem armen Geschöpfe wurde der harte Trab bald zu viel, etwa sterbe, bevor die Agungskosten angewachsen, und das kommen, kaum sich bewegen konnte. Der gewichtige Besatz und es hätte wenig gefehlt, so hätte die Arme den Geist Fanggeld bezahlt, haben Bechtram und Frau Else den Ent von Sammetstreifen und wollenen Botteln fiel so tief herab, im Sattel aufgegeben. Bisher hatte ich dazu gelacht, denn schluß gefaßt, Euch, dem Fräulein zur Erheiterung, einladen daß tum der Leinwandene Strumpf und der halbe Schuh der vornehme Herr hatte sich ausbedungen, daß man ohne zu lassen. Wallrade soll durch den Besuch ihrer Bluts des rechten Fußes sichtbar werden konnte; des linken, ver­Schonung mit ihr verführe; da sie aber schwankte und den freunde überrascht werden, und sich an den Märlein Petro- türzten, gar nicht zu gedenken. Ein ungeheurer Wetscher Kopf finten ließ, und bleich wurde wie der Tod, hatte ich nellens ergößen."-" Ich zweifle, daß unser Besuch die an einem breiten Lendengürtel mit einst versilbert gewesenen Mitleid, löste ihr den Knebel vom Munde, nachdem ich sie hochmüthige Dirne erheitern werde," entgegnete Beit schaden- Buckeln beschlagen, hinderte die Geputzte stark im Gehen; mit dem Erwürgen bedroht, wofern sie schreien würde, und froh grinsend: aber mir wird's ein Fest sein, daß Krämer- die vergilbte, aber auf die Dauer von einer Ewigkeit be­vergönnte ihr, an einem einsamen Waldrande ein wenig zu fräulein in seiner Erniedrigung zu sehen." Ja wahrlich; rechnete Halskrause, faßte das vertrocknete einäugige Antlig, raften. Ich bot ihr sogar einen Bissen von dem Brote und Du hast recht, guter Neffe!" fiel Petronella ein, die in wie in einen Korb, und der Hauptschmuck, von gesteiftem dem Knoblauch an, das ich im Sattelbeutel bei mir führte. ihrem Staats- und Abendmahlsrocke aus ihrem Winkel Schleiertuche, zwischen welchem die ergranten Haarflechten Sie schlug die Labung zwar aus, betrug sich aber so fried- rauschte. Mich gelüftet sehr, meine eitle Berivandte zu be- der adligen Jungfrau zu sehen waren, schien in seiner un­lich, flug und ftille, daß ich meine Freude daran hatte, und grüßen, die es für einen Schimpf gehalten, daß das Leuen gefälligen Gestalt feineswegs geeignet, das nicht gefälligere ihr alle Erleichterung angedeihen ließ, bis wir in der berg'sche Wappen zu ihres Vaters Hause herabgestiegen ist. Angesicht der Geschmückten im geringsten zu verschönern. Dämmerung nach dem Schlosse gelangten, wo wir denn Sage doch, guter Beit, ob mein Gewand in den gehörigen Petronella hatte ein kleines Bündelchen zusammengewürfelt, auch die übrigen versammelt fanden. Die Dienstleute ließ Falten liegt und noch im stande ist, die Stiefnichte zu das sie unterm Arme trug. An Veits Seite stolzirte der man am anderen Morgen, ohne ihnen zu sagen, wo sie ge ärgern, und dem Hause der Leuenburger, wie dem Hause Raufdegen, auf seinem Kopfe prangte der befiederte Hut. wesen, laufen, und die schöne Gefangene blieb allein meiner alten Freundin, der Frau Else von Vilbel, Ehre Des Hornbergers Weißpfennige flapperten in einem weit­zurück." 811 machen?" Veit musterte aufmerksam und schimmernden Beutel an Veits Gürtel, und somit waren Aber, Gottes Marter!" rief Veit, der sich indeffen in wichtig das veraltete Prachtgewand, das sich schon alle zum Aufbruch fertig. Macht ein Ende," drängte seinen besten Buz geworfen, was fümmert uns denn seit einem Jahrhundert beiläufig von einer Leuen- Hornberg mit einem feiner kräftigen Hausflüche. Eh' es die verdammt lange Historie? Dergleichen Begebenheiten bergerin auf die andere vererbt hatte, und Zwölfe brummt, müssen wir auf und davon sein, und doch an Kreuz- und Hohlwegen sind mir doch, bei Gott ! bekannt der Hornberger biß sich in die Lippen, daß sie wird's hart halten, vor stockfinsterer Nacht Neufaltenstein genug."" Was Euch die Historie fümmert?" lachte der schier bluteten, um nicht beim Anblick des greisen Fräu- zu erreichen, wenn auch Räder und Hufe Feuer geben. Hornberger. Sehr viel, denn Ihr verdankt ihr ein paar leins in ein allzu beleidigendes Gelächter herauszuplagen. Für einen Wagen nämlich ist gesorgt. Die Muhme möchte zehr- und zechfreie Wochen, und die Bekanntschaft mit einer Der wunderliche, mit Figuren seltsamer Art gezierte Beug einen Ritt, selbander auf dem Rosse, nicht allzuwohl aus­liebenswerthen Base, denn keine andere ist Bechtrams Ge- des Gewandes von gelb und blaßrother Farbe, war von halten." Petronella verneigte sich geschmeichelt, und nahm fangene, als Eurer Margarethe Stieftochter Wallrade." Veits Urgroßvater, der eine Fahrt nach Welschland gemacht nun, mit einem Male erheitert, die Katze, die sich heimlich Wallrade?" freischte die Base hinter dem Mantel hervor; hatte, aus Venedig heimgebracht worden, in der Absicht, wieder herbeigefchlichen, untern Arm.- Donner und Beit sah aber den Hornberger mit ungläubigem Lächeln an. Daraus zwei Meßgewänder fertigen zu lassen, die er, während Wetter!" rief aber Beit: dem alten Bechtram ist gewiß So wahr ich, wie ein echter Christ, meine österliche eines Meersturmes, in seine Tauftirche verlobt hatte. sein Stündlein nahe, da er uns sogar einen Wagen schickt." Zeit gehalten habe", betheuerte der Hornberger, so völlig Wie es nun aber sich öfters trifft, daß die eifrigsten Ge­Bald- lober. hat mein Wort seine Richtigkeit. Das Fräulein von Bald lober. ist die Noth vorüber die saumseligsten Bezahler!

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( Fortsetzung forgt.)

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