fr. 107-1918
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Von Rußland heimwärts.
Um 24. März verließ ein Lazarettzug mit 470 Gefangenen, Offizieren und Mannschaften, Petersburg und durchfuhr, am 25. März, nachmittags 4 Uhr, die deutsche Front bei Pstow. Endlich in deutschen Händen!, jo atmete jeder auf, als er Rußland ends gültig im Rücken hatte. Heraus aus der Unsicherheit, heraus aus einer Stadt, die ihre Einwohner nicht ernähren kann, weil die Zufuhr vom Lande künstlich ins Stocken gebracht wurde. Das Bewußtsein, die Lieben m der Heimat wiederzusehen, erfüllte alle mit feierlich freudiger Stimmung, der der Kommandant von Pskom in einer Ansprache an die Heimkehrenden auf dem Bahnhofe Ausdruck verlieh. Die Stimmung wäre noch besser gewesen, wenn die Kanonen im Westen auch ihre Arbeit eingestellt hätten und der langerfehnte allgemeine Frieden zustande gekommen wäre. So mancher dachte bei sich: Werden sie mich auch noch dahin schicken, nachdem ich jahrelang in russischer Gefangenschaft geschmachtet habe? Doch herrschte wieder Freude auf allen Gesichtern, als wir mit Nudelsuppe und Rindfleisch, Brot, Butter usw. berpflegt wurden und weiter der Heimat zufuhren über Dünaburg , Wilna nach Warschau . Hier wurden wir gebadet und von dem Nationalvieh der Mussen befreit. Die Gesunden tamen in Quarantäne und sollen dort 23 Tage bleiben. Die Kranten famen in Lazarette und werden auch einige Wochen bleiben, bis sie einigermaßen hergestellt sind. Die Angehörigen in der Heimat mögen nun nicht ungeduldig werden, wenn es drei bis vier Wochen dauert, ehe sie nach Hause Zum erstenmal feit zwei, drei Jahren und länger haben die Heimkehrenden am 28. März wieder in einem Bette geschlafen. In Rußland schliefen sie auf dem Fußboden oder auf Britschen, wie die Russen auch, und so mancher hat sich dadurch Rheumatismus und steife Glieder geholt. Toch wird gute Pflege und Nahrung, die sie reichlich bekommen, zur baldigen Genesung beitragen. Die meisten sind eigentlich gar nicht frant, sondern nur unterernährt. In Petersburg , wo dieser Transport schon zwei Monate und länger lag, war die Hauptnahrung Pferdefleisch und Dörrgemüse in endlofer Wiederholung. Es war die gleiche Stoft, von der die Mehrzahl der Petersburger Bevölkerung gelebt hat. Die Gefangenen in Rußland haben, soweit fie in größeren Orten waren, ein wichtiges Stück Weltgeschichte miterlebt, ste sahen den Sturz des Zarismus und der Bürgerklasse und dann wieder die Ablösung Kerenskis durch die jebige Slaffendiftatur der Bolschewiki, die sich auf die rote Armee ftüßt. In Petersburg durften die Gefangenen vollständig frei umhergehen bei Tag und Nacht, Theater, Kino und Zirkus besuchen, auf der Straßenbahn gratis fahren, ohne belästigt zu werden. Die persönliche Freiheit war also nach allen Richtungen garantiert. Dieser Zustand besteht schon seit dem Zusammenbruch der russischen Armee und der Herrschaft der Bolsche wifi in ganz Rußland . Also erhebliche Freiheiten, aber fein Brot! Manche Tage gab es gar kein Brot, dann wieder 50, später auch 100 bis 150 Gramm den Tag.
tommen.
Die Gefangenen wurden in Metersburg von wohlhabenden Russen, die zum großen Teil auch die deutsche Sprache beherrschen, gebeten, sie sollten doch zu Hause dafür sorgen, daß die deutschen Truppen nach Petersburg tämen, um Ordnung zu machen. Die selben Beute, die unter der Zarenherrschaft die Gefangenen beschimpften, schlugen oder gar erschlagen ließen, die sie den Strantheiten und Seuchen preisgaben, die Leute, die sich durch Geld vom Militärdienst losgetauft hatten, zu feige, um felbft für ihre Rechte und Interessen zu kämpfen, bitten jetzt die überlebenden Gefangenen, fie möchten ihnen gegen ihre neuen Bedrücker helfen! Wir hatten ihnen nur zu sagen: Helft Euch selber und macht selbst Ordnung, das ist Gure eigene Angelegenheit.
Reich an Erfahrungen, aber materiell arm and törperlich geschwächt, fehren die meisten zurüd. Hoffentlich bietet ihnen die Heimat einen Ersatz für die vielen Leiden, die sie ertragen haben. In dieser Erwartung betreten sie den Boden der Heimat, bereit, wenn später dieser Weltkrieg zu Ende ist, an ihrem Teil wieder mitzuarbeiten an der deutschen Arbeiterbewegung.
Batum.
Die Naphthaftadt
Nach vierzigjähriger Ruffenherrschaft find türkische Truppen in die Stadt Batum eingezogen, die ihnen der Friede von BrestLitowst eingebracht hat. Länger als 250 Jahre, von Anfang des 17. Jahrhunderts bis 1878, gehörte die wichtige Stadt der Türkei , und im Russisch- Türkischen Kriege von 1877/78 wurde sie von den Russen zwar belagert, aber dant tapferer Berteidigung nicht ein genommen. Tropdem wurde Batum auf dem Berliner Kongreß
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Pioniere.
Roman aus dem Norden von Ernst Dibring.. Fünftes Rapitel.
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Freitag, 19. April
Der Fernsprecher um die Erde.
Die
era
Rußland zugesprochen. Rußland hat in den seither verflossenen Sonne Translaufafiens werben im Tschalwa- Tal, mur etwa zehn vier Jahrzehnten viel für die neue Erwerbung getan, wozu allers Kilometer von Batum entfernt, Tee und Bambusrohr mit Erfolg dings in erster Linie das ausländische Stapital beitrug, das hier angepflanzt. Run beginnt in der Geschichte Batums, das schon zur gewaltige Anlagen für die Naphthaverschiffung einrichtete. In Römerzeit bestanden hat, ein neuer Abschnitt, und es ist wohl zu westlich von der Stadt befinden sich die großen erwarten, daß die Türfen diesen wertvollen Besitz einem weiteren Petroleumniederlagen der„ Kaipigen und Schwarzen Meer- Naphtha- Aufschwunge zuführen werden. produktions- und Handelsgesellschaft", die der Firma Rothschild in Paris gehört. Mit ihren unbegrenzten Gelbmitteln haben die Bollkommenheit gefchaffen, wie sie nur noch Rockefeller in feinen Rothschilds hier Einrichtungen von einer Ausdehnung und technischen Bas beim Telegraphieren über jede Erwartung hinaus ge pennsylvanischen Petroleumanlagen befist! Für die Rothschilds fungen ist, nämlich die Rücksicht auf die Entfernung durch die Einhandelte es sich darum, ihre bei Balu am Kaipischen Meere, am schaltung fogenannter Relais fast völlig zu überwinden, war für Oftrande des Kaukasus geförderten Raphthaichage auf möglichst die Telephonie bis auf die neueste Zeit ein frommer Wunsch gebilligem und bequemem Wege in den Weltverkehr zu bringen. Im blieben, und seine Erfüllung ist schließlich von einer Seite gekommen, Jahre 1883 wurde mit dem Bau der großen Eisenbahnlinie be- von der sie wohl auch von gewiegten Fachleuten überhaupt nicht sonnen, die von Batum nach Baku führt und das Schwarze oder doch nicht in erster Linie erwartet worden ist. mit dem Staipischen Meer durch einen Schienenftrang bergeheimnisvollen Kathodenstrahlen haben dies Wunder vollbindet. Unablässig rollen auf diefer Babn die Züge mit bracht. Dabei handelt es sich nicht einmal um die drahtlose Teleden Zifternenwagen voll des wertvollen Naphthas, um in Batum phonie, sondern um die Möglichkeit, mit Leitungen gewöhnlicher mittels geeigneter Einrichtungen unmittelbar in die Zisternenschiffe Art Tausende von Kilometern weit zu sprechen, wo bisher die umgeladen zu werden, die in Friedenszeiten über das Schwarze Grenze ungefähr bei 1000 Slometer gefegt war. Starl von Barde. Meer und durch die Dardanellen ihren Weg nach allen häfen Süd- leben gibt von der neuen Errungenschaft in der Umschau eine und Westeuropas nahmen. Doch auf die Dauer war die trans- gründliche Besprechung. bie eine dieser Verfolgung fautafische Bahn dem immer mehr anwachsenden Güterverkehr nicht folgreichen Arbeiten bon ihren physikalischen Grundlagen gewachsen, und die Rothschilds ließen nach amerikanischem Vorbild, an wie es auch zwischen den rumänischen Erdölquellen und Konstanza stärkung von Fernsprechströmen im Bergleich zu den Telegestattet. Nachdem die Schwierigkeiten einer Ver. nachgeahmt wurde, eine gewaltige Nöbrenleitung bauen, durch die graphierftrömen betont worden sind, werden die ersten Versuche das Roböl aus den Quellen von Bata nach Michaelowo in ein zur Schaffung von Fernsprechrelats besprochen, deren erstes, für die Sammelbecken geleitet wurde. Von hier aus führt bie Leitung in mehreren Strängen nach Batum , unmittelbar lag. Der neue, anscheinend entscheidende Fortschritt gründet sich Bragis noch nicht branchbares Ergebnis vor etwa acht Jahren vorin die mächtigen Naphthatants, aus deren Inhalt die Petroleum auf das Stathodenstrahlenrelais, das, wie es merkwürdigerdampfer immer wieder durch Röhrenleitungen gefüllt werden. weife oft gefchehen ift. an zwei ganz verschiedenen Stellen 230 Kilometer ist diese Ueberlandleitung lang, die stets der Bahn- faft gleichzeitig erfunden linie folgt. Die Betroleumfelder von Baku , die Naphthaleitung, die von Robert von Lieben und in den Vereinigten Staaten von dem wurde, nämlich in Desterreich Pager und Hafeneinrichtungen in Batum und die mächtige Petroleum bereits in der brabilofen Telegraphie sehr bekannten Lee de Forest. flotte des Schwarzen Meeres stellen Werte von Milliarden dar, und Das Wesen der Erfindung und die Art, in der die Kathodenstrahlen die Befignahme von Batum durch die Türkei , durch die ein erbeb in einer Geißlerichen Röhre zur Verstärkung der Telephonströme licher Teil diefer Werte unter tirfifche Stontrolle kommt, bildet dienstbar gemacht werden, fann auf fleinem Raum nicht mit hinfür das bier angelegte franzöfifche stapital einen iweren Schlag. reichender Klarheit auseinandergefeßt werden. Es ist auch völlig ausgeschlossen, daß die Naphthaproduktionsund Handelsgesellschaft nunmehr Die benutzten Röhren haben einen Durchmesser von 8 Zentifrachtung für ihr Del erschließen fönnte; denn soweit Ruß durch eine Batterie auf rund 1000 Grad erbigt. Der Fernsprechstrom etiva neue Wege der Ver- meter bei einer Länge von etwa 30 Zentimeter. Die Kathode wird lands eigener Bedarf an Petroleum und anderen Naphthaproduften tann durch eine Röhre auf das zwanzig bis dreißigfache verstärkt, in Frage fommt, nahm er schon früber den Weg über die Stafpifee feine Seichweite in einer gewöhnlichen Leitung verdoppelt, also auf und die Bolga. Rugland fonnte aber schon vor dem Striege trop wenigstens 2000 Stilometer gebracht werden. Es steht aber nichts ausgedehntester Verwendung von Naphtha nicht mehr als ein Drittel im Wege, mehrere solcher Röhren hintereinander einzuschalten und der Erzeugung berbrauchen; zwei Drittel der Gesamtförderung damit eine praktisch beliebige Verlängerung des Fernspruchs herheizu nahmen über Batum den Weg ins Ausland, und auf diesen Weg führen. In den Bereinigten Staaten und unter Benuzung des Appawird die Naphthaproduktion auch fernerhin angewiefen bleiben. Im rats von de Forest bereits die beiden entferntesten Hauptädte Jabre 1803 betrug die Ausfuhr 54 Millionen Bub; 1903 war fie New York und San Francisco in unmittelbare Fernspruchrerbindung auf 81 Millionen Pud gestiegen, und sie dürfte bei Kriegsausbruch gebracht worden, obgleich der Abstand nicht weniger als 5000 kilo. 100 Millionen Bud schon weit überschritten gehabt haben. werte, die in Gestalt der trüben Raphthaflut und der daraus ge- aber die Liebenröhre den Vorzug, eine noch höbere Verstärkung zu Es ist begreiflich, daß die Stadt Batum angesichts der Milliarden- meter beträgt. In Europa gibt es danach keine Entfernung, die von einer Fernsprechleitung nicht zu besiegen wäre. Dabei hat wonnenen hochwertigen Erzeugniffe ihren Weg durch den aus bewirken, und man wird daber praktisch von der Möglichkeit einer gezeichneten, weiten und dank seiner bedeutenden Tiefe auch für die Umspannung des ganzen Erdenrunds mit einer Fernsprechleitung größten Seedampfer zugänglicher Hafen genommen haben, nicht nur einen großen Aufichwung, sondern geradezu eine Neugeburt erlebt sprechen können. hat. Is die Türfen im Jahre 1878 Batum verließen, war es ein unansehnliches, schmutziges Städten mit einigen tausend Einwohnern, meist Georgiern und grusinischen Lafen, deren Gleichgültigkeit und Teilnahmlosigkeit in ganz Kaulajien beinahe sprich wörtlich ist. Aber der Bau der großen Petroleumlager bereits brachte wurden herangezogen, und ihnen folgten zahlreiche Beamte und AnLeben in das bieber so ftille Gemeinwesen; Tausende von Arbeitern angelegte Straßen, an denen sich griechische und armenische Kaufgestellte der Petroleumindustrie. Rasch entstanden neue, modern leute niederließen, die moderne Geschäfte errichteten. nicht eben rühmliche Eigenart des alten Batum verschwand der Auch eine Mädchenhandel, der früher hier in Blüte gestanden hatte. Er galt der Verschleppung der wegen ihrer Schönheit im ganzen Orient berühmten Georgierinnen, der foa. Ticherlessenmädchen, in die Harems des Drients und die Luststätten der Levantiner. Heute hat Batum 50 000 Einwohner, die ein durchaus europäisch an mutendes Gemeintveien bevölkern. Eigentliche Sehenswürdigkeiten gibt es in der Stadt nicht. Ihre Erholung suchen die Batumer Kaufleute im Alexanderpart, der sich im Westen der Stadt längs des Nurie- Sees hinzieht, und in dem schöne Balmen und andere subtropische Der Diplomat. In einem seiner Werke sagt Thiers Gewächse ein ganz unrussisches Landschaftsbild zeigen. Aber Batum von einem Diplomaten: Ein echter Diplomat muß sein talt wie liegt ja meit füolich, auf der Breite von Konstantinopel , und der Eis, hart wie Stein, glatt wie ein Mal, neugierig wie ein Zeitungsragende Wall des Kaukasus hält im Winter die eisigen Winde vom schreiber, stumm wie ein Fisch, mißtrauisch wie ein Geishals, flug öftlichen Geftade des Schwarzen Meeres fern, die von den trans- wie eine Schlange, beweglich wie ein Wetterbahn, liftig wie ein tafpischen Steppen herwehen. Dank diefem Umstande und der heißen Fuchs und halsstarrig wie ein alter Gefangenenwärter." ment dieses Fliegers noch leichter in die Haut hineinglitt. Das ganze Geficht, Hals und Hände waren mit Beulen übersät, die abwechselnd gefragt werden mußten.
Notizen.
verteilt werden. - Die Nobelpreise follen auch in diesem Jahre nicht
- Ukrainisch unb litauisch werden entsprechend der baben, im Orientalischen Seminar( Dorotheenstr. 7) unentgeltlich befonderen Bedeutung, die diese Sprachen jeht für Deutschland gelehrt.
Simon Dach von heute. Die Anzeigepflicht der heukleidungsstelle, Reichsmetallstelle und anderer Reichsstellen hat den tigen Menschheit und die Beschlagnahmefreudigkeit der Reichsbe feligen Simon Dach veranlaßt, das schöne Lied, das er einst dem Freundeskreise in Sönigsberg gewidmet hat, zeitgemäß für alle deutschen Staatsbürger umzudichten:
Der Mensch hat nichts so eigen, So wohl steht ihm nichts an Er muß es doch anzeigen, Daß man's ihm nehmen kann.
Die erste Meile ging leicht, wenn es auch sein Unangenehmes hatte, bis an die Hüften durch die eiskalten Flüsse zu waten. Für Algren war es eine neue Erfahrung, Es war finnlos, an Schlaf zu denken. Nachdem er die daß er ein Schwindelgefühl nicht unterdrücken konnte, Grenze des Tollwerdens gestreift hatte, verfiel er in tiefe wenn das eisige Waffer ihm über den Bauch troch. Aber Mit der Wärme lebte die Müdenplage in ihrem ganzen Apathie und bildete sich ein, er würde schließlich immun wer- nach turzer Zeit hatte er sich dran gewöhnt, mit durchSchrecken auf. Allen Leuten wurde die Laune durch diese den, aber die Hoffnung trog, und er ging wieder zur Wut näßtem Unterleib zu gehen, und fand schließlich, es sei eine stechenden Untiere verdorben. Die Mückenschleier der Arbeiter über. Er warf Meßstäbe und Zirkel beiseite und Hopste im Abkühlung, daß das Wasser in den Stiefeln platschie. Und wurden an einem einzigen Tage blutgesprenkelt von den Simmer umher und fluchte und verwünschte den Augenblick, durch den Birkenwald zu wandern war ein wirkliches HimmelTausenden von Mücken, die sie auf dem Gesicht totschlugen. wo er sich hatte verleiten lassen, sich um eine Anstellung an reich. An Schlaf war nicht zu denken. Es war in den Baracken der Bahn zu bewerben.
die Nächte hindurch ein einziges Stechen, Kragen und So hielt der Haß gegen die Bahn den ersten Einzug bei fonnte sich nicht erinnern, jemals vorher Birkenstämme ge Die Stämme leuchteten weiß durch das Grimm. Er Fluchen, und wenn die Arbeiter morgens heraustorfelten ihm. Die Bahn nahm ihm den Schlaf, sie machte ihn frant sehen zu haben, die so ganz wie Marmor schimmerten. Die und die Schlaflust ihnen noch in den Augenlidern hing, war und verrückt. Er machte sie für alles Schlimme verantwort Sonne spielte durch das Laubwert und glänzte auf den feines das beste, sich ihnen fern zu halten. lich, das ihm zugefügt wurde. Sie wurde gewissermaßen gezadten, fleinen, blanfgrünen Blättern. Die frischen Schüffe Es leuchtete vor Mordlust in dem blutgesprenkelten Weiß sein persönlicher Feind, den er jeden Tag vor sich sah, und des Dostes draußen auf dem Moor leuchteten wie Blutflecken, der Augen. Schlägereien flammten ohne ersichtlichen Anlaß der groß und start wurde und aus dem Boden selbst heraus- und daneben standen die filbergrauen Polarweiden, während auf, und dann wälzten sie sich zwischen Sand und Steinen, wuchs. die Stiefelabsäge gegen den Himmel gekehrt, während die Meffer blitten.
Besonders an den Samstagabenden, wenn die Schnapsflaschen aus Felsspalten und Kellerlöchern hervorgeholt wurden, hatte man das Gefühl, als lebe man am Fuße eines feuerspeienden Berges.
Und da fing er an, sich aus all dem fortzusehnen. Am meisten sehnte er sich hinauf auf die großen Schneeberge im Süden. Dort würde er schlafen können.
Schließlich hielt er es nicht länger aus. Vielleicht hauptsächlich deshalb, weil er unvermutet auf Sarri stieß, der oben bei den Arbeitern stand, die eine Hand in die Brust tasche geschoben, während er mit Nomadenverachtung der Arbeit am Berge zusah.
die Blütenflocken des Rosmarins rosenrot schimmerten. Ueber die umgebrochenen Zwergbirken, die Sturm und Schnee gemeinsam gefällt hatten, frochen die hellen Ranken der Brombeere aus dem Renntiermoose empor, um die morsch gewordenen Sturmgeknickten zuzudecken. Ueberall wimmelte es von Blumen und Blättern, Blaubeer- und Preiselbeertraut, Heideftraut, Linneen und Wollgras, alles stredte sich der Es war, als müßte das gewaltsame und heiße Leben der Sonne zu, als wollte es die Urquelle des Lebens füssen zum Natur selber in diesen langen Sommertagen, wo die Sonne unausgesetzt am Himmel brannte, auch das Tempo des Blutes Dank, daß es aus Stälte und Dunkel auferstehen durfte. Bei Algren hatte Sarri schon ein paarmal getroffen und jedem Schritt gingen Schneehühner in die Höhe, Liebestranke, in den Adern der Menschen antreiben. Bisweilen ging ein pflegte immer mit ihm zu reden, denn er sprach sehr gut immer paarweise. Starte, frische Düfte strömten ringsumher Schneeschauer nieder, breitete eine weiße Decke über die Land- Finnisch, da er ein paar Jahre in Borga bei Verwandten ge- empor, und selbst die düstere Bartflechte, die sich überschaft, fühlte die Luft ab und lähmte die Mücken, aber nach lebt hatte. Sarri schien von Anfang an eine Sympathie all festklebte, hatte in der Sonne einigen Stunden brach die Sonne durch und leckte den Schnee für Algren gefaßt zu haben, nicht zum wenigsten wohl deseinen Anstrich von auf, und die Mücke wurde nach der kurzen schönen Ruhe Halb, weil dieser immer gut mit Tabak ausgerüstet war. doppelt lebhaft. Algren fragte Sarri, ob er in den Mittsommertagen mit Dies war in Glück und Sonnenglanz das große Fest Algren , der den Auftrag bekommen hatte, die Sturben ihm in die Berge gehen wolle. Sarri hatte große Lust, da der Auferstehung, eine Hymne der Natur, in die selbst der der Bahn zu berechnen, dachte, er müffe verrückt werden. er aber Gered versprochen hatte, ihn nach dem Rautasjärvisee Himmel mit hohen, hellblauen, klingenden Tönen einstimmte Freilich gelang es ihm, nach gründlicher Jagd jeden Morgen zu führen, schlug er vor, daß sie alle drei zusammen am ersten der Angelika, die am Rande von runden Bissen ausgezackt Sarri deutete entzückt auf die großen grünen Blätter
das Zimmer einigermaßen von Mücken zu säubern, indem schönen Tage loswandern wollten.
Freudigkeit.
er mit dem Handtuch gegen die Wände klatschte und die Die Wettermächte waren günstig. Am Tage vor der waren. Pfeife rauchte, aber es dauerte nicht allzu viele Tage, bis die Johannisnacht machten sie sich auf den Weg, Sarri an der" Jezt ist der Bär unterwegs." sagte er. reizenden Tierchen sich in bezug auf das Rauchen völlig afkli- Spige, mit frummen Knieen und mit einem folossalen Backen Algren vergaß Mücken und Schlaflosigkeit. Hier war der matisiert hatten und den Pfeifenschaft mit Vorliebe als Brome - auf dem Rücken, dann Gerell mit der Flinte über der Glanz des Abenteuers, hier war das Reich der Sage. Hier nade benutzten. Er verbrauchte mehrere Kilo Mückenöl, spürte Achsel und zum Schluß Algren mit einer guten Last gab es Troft für zerrissene, einsame Seelen. aber weiter feine Veränderung, als daß nun das Bohrinstru- im Rucksack.
Forts, folgt.)