gleichen Wafficechts in efter Befung wäre bie uf87ang urit bieser Antmort sollte die Regierung nicht zögern
Ob die Entscheidung bereits am Mittwoch fallen wird, ist angefichts ber großen Rednerlifte ungewiß.
138. Sigung. Dienstag, ben 30. April 1918. Am Ministertische: Ministerpräsident Graf Sertling, Dr. Friedberg, Dr Drews, Bergt, v. EisenhartStothe.
Die Tribünen find überfüllt. Das Gaus ist sehr start belegt. Bräfident Graf Schwerin- Löwis eröffnet die Sigung um 11 Uhr
30- Minuten.
Zweite Lesung der Wahlrechtsvorlagen.
wir teine weiteren Worte.( Inruje redits.) Collie fi aber bet- uts Set Rönigten Staatsregierung ausstellen, daß irgend eine größere Bartei für den Antrag eintritt, sprechen.( Stürmische 8urufe rechts: Den Mut?) so werden wir namentliche Abstimmung beantragen.( Leb- Wenn er den Mut gehabt hat, einen solchen Angriff gegen die Re hafter Beifall Hints.) gierung zu richten( großer Lärm rechts, so daß Dr. Friedberg mehrere Minuten lang nicht zu Worte kommen kann). Sie wollen die Staatsregierung ja nicht einmal reden lassen.( Ers neuter Lärm rechts. Stufe links: Nuhe!- Abg. v. d. Osten( f.): Sprechen Sie als Abgeordneter ober als Regierungsvertreter?) Ich weise es entschieden zurüd, als ob die Regierung mit der Ginbringung biefer Vorlage eine schwere Schuld auf fich geladen und im Zentrum.) hätte. Sier handelt es sich um eine vom ganzen Volt gewünschte Reform.( Widerspruch rechts.- Beifall links
Bräsident Graf Schwerin: Ich bitte, meine Handhabung der Geschäfte nicht einer solchen Kritik unterziehen zu wollen.( Burufe lints: Sehr berechtigt!) Der Antragsteller hat sich durchaus im Rahmen der Begründung für seinen Geschäftsordnungsantrag gehatten.( Widerspruch links.)
Abg. Ad. Hoffmann( U. Soz.):
follte, würde ich das nach seinem Auftreten hier für sehr beBenn Graf Spee an der Front eine führende Stellung haben bentlich halten.( Pfui- Rufe rechts.) Man sollte zunächst einmal feststellen, ob alle Anwesenden auch Mitglieder des Hauses find, es find zu viel unbekannte Gesichter hier.( Große Heiterfeit.) Den Grafen Spee sollte man für seine Leiftung im uf der Tagesordnung steht: 1. der Gefeßenttourf betreffenderrenhaus beijeten.( Unruhe rechts.) Will sich die Redie Wahlen zum Abgeordnetenhaus, 2. der Gefeßentivurf gierung in dieser Weise auf der Nase herumtanzen laffen? Mit über bie Zusammensetzung des Herrenhauses und 3. der eisernem Besen muß Auskehr gehalten werden. Wie eine Erlösung Gefeßentwurf betreffend die Abänderung der Art. 62 und 99 der foll der Antrag angeblich an der Front wirken. Welche Front mein Berfassung. Graf Spee? Während seiner Rede machte es den Einbrud, als Ein Bertagungsantrag. shne Nachtruhe birekt aus dem Offizierstafins
ob er
-
-
-
Abg. b. Heydebrand( f.):
Jch Jann dem Abg. Lüdide nicht so unrecht geben.( hört! hört!) In dieser schweren Beit sollten innere Bwiespältigteiten bermieden werden. ja den Standal!) Weine Freunde find darin einig, daß die ( Abg. Cassel( Vp.): Sie entfesseln fachlichen Gründe des Grafen Spee anzuerkennen find. Wir würdigen den hohen Patriotismus, der aus seinen Worten hervorgeht. Wir weisen von unserer Seite aus die Art und Weise zurüd, mit der man seine Ausführungen behandelt hat. Wegen dieser Art und Weise werden einige meiner Freunde für den Antrag stimmen. Die Mehrheit ist der Ansicht, daß, nachdem wir die Vorlagen so weit beraten haben, wir auch die Konsequenzen ziehen müssen. Wir werden also in der Mehrheit gegen den Antrag stimmen.
Abg. Heydebrand hat, wenn auch in milderer Form, den Vorwurf Vizepräsident des Staataminifteriums Dr. Briedberg: Der des Abg. Lüdide fich an eigen gemacht. Dieser Vorwurf nimmt fich fehr eigentümlich aus in dem Munde eines Abgeordneten, der die schwere Schuld auf sich genommen hat, daß
jahrelang die Wahlreform in diesem Danse verhindert
und im Zentrum.)
neuter ärm rechts.
-
Reb
Abg. Graf Spee( 8.): Wenn mein Antrag abgelehnt wird, so nicht aus fachlichen, sondern aus tattischen Gründen. Die Abgeordneten Bachnide und Lohmann wollen mir die Schuld für die unerhörten Ausfälle des Herrn Hoffmann in die Schuhe schieben. Wohin soll das führen, wenn man feine Anträge mehr stellen fann, weil err Hoffmann ausfallend wird. Ich wünschte, meine Stede würde im Wortlautin allen 8eitungen abgebrudt werden.( beiterfeit. Buruf des Abg. Hoffmann: Undan der front angeschlagen!) Ich würde mir mein Leben hätte.( bg. Leinert[ Soz]: Sie hätten lieber Ihr Mandat Iang Vorwürfe machen, wenn ich diesen Antrag nicht gestellt nieberlegen jollen!) Ge tann so weit tommen, daß noch die Parteien diefes Hauses, die Regierung und das Herrenhaus auf meinen Antrag zurückommen.
Abg. Graf Spee( 8., zur Geschäftsordnung): Ich beagirage, die Punkte 1, 2 und 3 der Tagesordnung abzusehen und die Be- gekommen wäre.( Großer Bärm und Pfui- Rufe rechts. Orb ratung der Angelegenheit bis nach Friedensschluß zu vertagen. nungsruf des Präsidenten.) Man sollte den Grafen Spee einem ( Große Bawegung im ganzen Sause.- Stürmischer Beifall Psychiater zur Untersuchung übergeben.( Neuer Bärm rets. Gelächter und heftiger Widerspruch lints. Algemeine und Pfui- Nufe rechts. 8weiter Ordnungsruf des Präsidenten.) Erregung.) Ich stelle den Antrag durchaus auf eigene Fauft wird der Antrag angenommen, so würde ich bie Kämpfer an der ( erneute lebhafte Erregung), in volle Ernst nehme ich das Front anffordern, bis zur Einführung des gleichen Wahlrechts ben auf mich. Der Stedner weist dann darauf hin, daß der Neichs- Kampf einzustellen.( Großer Lärm und Bfui- Nufe. Buruf fanaler v. Bethmann Hollweg feinerzeit im Abgeordneten rechts: Raus! Zuchthaus! Hochverräter! Saabes hause erklärt habe, daß die Wahlreform erst nach dem Striege erfolgen berräter!) Tönne.( Rebhaftes hört! hört! rechts.) Auch in der Oster- Bräsident Graf Schwerin: Begen diefer, die Gefühle des Hanbotschaft wurde darauf hingewiesen, daß noch Millionen draußen fes und des ganzen Landes tief verlebenden Aeußerungen rufe ich im Felde stehen, und daß im vaterländischen Intereffe die Reform Sie zum dritten Male zur Ordnung( Beifall) Ich werden ist.( Stürmische Strüstungsrafe rechts. hinausgeschoben werden müsse. Ich bitte, doch diese Erklärungen bitte, die Verhandlungen über eine so ernste rnb bedeutungsvolle hafte Bustimmung links und im Zentrum.) Sie find schuld daran, au beachten und einmal allen politifden Ehrgeiz und Frage in einem Lone an führen, der der Bedeutung der Sache ent- wenn die Wahlreform nicht schon früher erledigt worden ist.(& r= Wacht hunger auszuschalten.( Rebhafte Unruhe links und im überhört, daß Graf Spee von einer berdammten Reichstagsresospricht.( Burufe links: Berdammte Friedensresolution!) Ich habe Rentrum.) Wenn das Haus in Flammen steht, dann suchen alle lution gesprochen hat. Ich muß diesen Ausbrud als verleend Beifall und Händeklatschen linis Barteien doch zunächst gemeinsam das Feuer zu löschen. Bir aber für einen Teil der Reichstagsabgeordneten rügen. Im übrigen fann Wbg. Ad. Hoffmann( U. Soz.): Die Rechte hat uns gezeigt, wie streiten uns hier über neue Einrichtungen, ehe wir den Frieden ich mitteilen, daß auch ich von dem Antrage des Grafen Spee man die Regierung behandeln muß, wenn sie einem nicht zu Willen haben.( Burufe lints: Sie gießen Del ins Feuer!) Bir miſſen überrascht ift Wir werden dankbare Schüler fein. alles vermeiden, was auch nur den Anschein erweden tönnte, als herra fot worden bin. Buruf links: Unangenehm?) 05 die kraftvolle Einigkeit der gefchloffenen Front nicht auch im Abg. Hirsch- Berlin( Soz.): Innern vorhanden wäre. Alle Garantien, die man nur wünschen In feinem Barlament der Welt wäre es möglich, daß furz vor fann, find gegeben, daß die Abänderung der preußischen Berfaffung der Entscheidung über eine so wichtige politische Frage ein der erfolgen muß. Niemand wird fich dem entziehen fönnen. Es artiger Antrag geftellt wurde, der eine Herausforderung des ganzen Sandelt sich um nichts anderes als um die Frage des Beit- Balfes bedentet.( Sehr richtig! Hints.) Wenn irgend etwas dem punites, wann es geschehen soll. Der jezige Augenblid, wo Volte die Augen darüber öffnen tann, was unter einem Drei wir den ungeheuren Eriftenglampf führen müssen, ist der flaffenwahlrecht möglich ist, so ist es dieser Antrag. Der Antrag benbbar ungeeignette nach feber Richtung. Bollen Sie würde an der Front nicht wie eine Erlösung empfunden werden, er Dean unfere Helden ausschließen, die an der Front stehen? würde den Siegeswillen lähmen.( Sehr richtig! links Sie Annahme meines Antrags würde an der Front wie eine Unruhe rechts.) Wir freuen uns über die Grklärung des VizeErlösung wirken.( Lebhafter Beifall rechts. Gelächter im Ben präsidenten des Staatsministeriums und hoffen, daß bei einer Antrum und links.) Jch fomme von der Front. Dort begreift man nahme des Antrags noch heute, spätestens aber morgen das Abdie verdammte Friedensresolution des Reichstags geerbnetenhaus aufgelöß wird.( Beifall links.) Das preußische nicht.( Inrube links und im Bentrum.) Dort begreift man blese Boff würde darauf die richtige Antwort geben.( Beifall links Lachen rechts.) innerpolitischen Kämpfe nicht, während alles darauf ankommt, eine mütig und brüderlich zusammenzustehen. Der Kampf im Innern. stärti die Widerstandstraft unserer Feinbe, er bermehrt das unuige Blutbergießen. Aber auch im Inlande wird man Wir werben gefchloffen gegen ben Antrag Graf Spee Him aufatmen, wenn dieses Haus fagt, daß wir uns einigen wollen, und men.( Beifall.) Gewiß fönnen Bedenken darüber bestehen, ob es daß wir alles vermeiden wollen, was uns trennt.( Rebhafte Unter- Aber nachdem sie eingebracht sind, kann sich die Regierung einen richtig war, daß wir mit diesen Vorlagen jetzt befaßt worden find. brechungen und Zurufe: Zur Geschäftsordnung!) Präsident Graf Schwerin- 23wik: Ein Antrag, wie der vor solchen Antrag nicht gefallen lassen.( Sehr richtig! lints liegende, ift feit langer Beit nicht gestellt worben. Es und im Bentrum.) Graf Spee mußte sich bei ruhiger Ueberlegung Tiegen aber beftimmte Borgänge vor. Ju einem solchen Falle hat Annahme feines Antrages mit der Auflösung des Abgeordneten fagen, daß die Regiernug geradezu verpflichtet war, die ber damalige Präsident die Begründung des Antrage zugelaffen. Hauses zu beantworten.( Sehr richtig! links und im Bentrum.) Es folgte dann eine einstündige Begründung. Der Antragsteller Eine weitere Folge des wenig überlegten Antrages war die Rede - hat alio auch hier das Recht der Begründung. Abg. Graf Spee( 3., fortfahrenb): Selbst wenn das gleiche der äußersten Linken, die wir hier haben hören müssen und die jeder Abg. Graf Spee( 3., fortfahrenb): Selbst wenn das gleiche Sundige hätte voraussehen müssen. Die Würde und der Wahlrecht hier angenommen würde, so wäre das ein Pyrröussieg. Gruft diefer Stunde find damit tief herabgebrüdt worden, Was würden Sie denn erreichen? Bolitische Rämpfe, politische Hege und wir bedauern außerordentlich, daß das hat geschehen können. burch das ganze Reich. Der Redner wendet sich dann an den Graf Spee aber wird sich sagen müssen, daß er von der Berant Tnisterpräsidenten und erflärt, auch der Kaiser würbe fichwortung für diese bedauerlichen Vorgänge nicht frei ift.( Bei fuohl auf den Standpunkt dieses Antrages ftellen! Nach dem fal Iints und im Zentrum.-Widerspruch rechts.) stolzen Kaiserworte: Jch lenne feine Barten mehr. Ich tomme von der Front und hatte mich hier im Abgeordneter hause feit Februar trant gemeldet, weil ich dieses politische Qurcheinander nicht mehr vertragen fonnte. ( Lebhafter Beifall rechts, Gelächter im Zentrum und lints). dj tar braußen in der herrlichen Atmosphäre traft boller Stampfesstimmung. Ich war begeistert von der Stimmung dort draußen. Ich wünsche Ihnen allen, Sie hätten das mitgemacht, Sie ständen alle auf dem Standpunkt meines Antrags. Lasten Sie die Begeisterung auch auf sich wirken, zeigen Sie unseren Selden, daß wir hier einig sind. Saltet aus im Sturmgebrans!" ( Lebhafter Beifall rechts, Bhchen lints und im Zentrum. Der Worfizende der Zentrumsfraktion, Dr. Borfch, rebet erregt auf den Abg. Grafen Spee ein.)
Abg. Dr. Lohmann( nafl.):
Abg. b. Heydebrand( f.)
Det uns herrscht übereinstimmendes Bedauern barüber, daß wir mitten im Kriege uns mit diesen Vorlagen be faffen müssen. Gleichwohl waren wir alle bereit und sind es heute noch, in eine Beratung des Gegenstandes einzutreten. Der Antrag Graf Spee hat uns überrascht. Vieles von dem, was er gesagt hat, bedt fich mit unserer Auffassung. Indessen find die Gegengründe nicht außer acht zu laffen, und daher beantragen wir, die Sitzung auf eine Stunde zu vertagen.
Abg. Dr. Brütt( FL): Wir schließen aus dem an.( Sört! hört!
links.)
Abg. Dr. Bachnide( Bp.): Auch das hieße dem Antrag au viel Ehre antun. Für die Bertagung liegt kein Grund vor. Die VerVizepräsident des Staatsministeriums Dr. Friedberg: antwortung des Grafen Spee it so schwer, daß er fie taum wird Der Borschlag des Borrebners ist wohl für das ganze Haus, tragen fönnen.( Lachen rechte.) Wenn es in dieser Aussprache fogar für feine eigenen Barteifreunde überraschend gekommen. zu Auftritten gekommen ist, die wir tief beklagen müssen, wer hat Es hat aber auch die Regierung überrascht.( Hört! hört!) fie herbeigeführt?( Burufe rechts: Ihre Freunde!) Graf Spee Der Borschlag mag aus patriotischer Gesinnung hervorgehen. Aber hat uns in diese Lage gebracht und damit Herrn Hoffmann die Geich glaube nicht, daß seine Annahme diesen Erfolg haben würde.legenheit gegeben, Neugerungen zu tun, zu denen sich außer ihm ( Schr richtig! lints und im Zentrum.) Jezt eine Vorlage, die und seinen allernächsten Freunden niemand belemnt.( Sehr richtig! feierlich angefündigt worden ist und in deren Beratung Tints.) wir mitten brin stehen, auf eine ganz unbestimmte, unabsehbare
Zeit zurüdzustellen, würde den inneren Frieden unseres Bolles aufs tieffe gefährden.( Stürmische Zustimmung links und im Zentrum. Grobe Unruhe rechts.) Die Regierung kann dafür die Berautwortung nicht übernehmen und würde die Annahme des Antrages mit den äußersten verfassungsmäßigen Konsequenzen Beantworten.( Lebhafter Beifall lints und im Zentrum. Großer Lärm rechts.)
Abg. Dr. Porsch( 8.):
Abg. Dr. Bachnide( Vp.): Da der Tatrag mit fiberwältigender Mehrheit abgelehnt wird, lohnt eine namentliche Abstimmung nicht. ( Abg. Streth[.]: Wir sind nicht so ängstlich!) Dann stellen Sie doch selbst den Antrag, Ziehen Sie doch die Konsequenzen aus Ihrem Uebermut. Für Sie fommt es nur auf die Aufrechterhal tung Ihres Parteibesisstandes an. Im nächsten Wahlkampfe wird Ihre Mehrheit zertrümmert werden.
Abg. Ad. Hoffmann( U. Soz.): Auch wir verzichten auf nament liche Abstimmung. Wenn Sie wollen, so bla miezex Giefich selbst auf namentliche Abstimmung auf.( Beifall rechts.) Abg. v. Genbebrand( L): Dann nehmen wir felbft den Antrag Die namentliche Abstimmung.
äußert Präsident Graf Schwerin geschäftsordnungsmäßige BeBebor munmehr zur namentlichen Abstimmung geschritten wird, benfen über die Zulässigkeit eines solchen Antrages.
den 70er Jahren hatte Windhorst die Einführung des ReichstagsAbg. Dr. Borsch( 8.): Es gibt dafür einen Präzedenzfall. In wahlrechts in Breußen beantragt. Die Linte erhob Widerspruch. ( Stürmisches Hört, hört! rechts) und beantragte die Bertagung auffechs Monate. Das Haus hat sich damals mit Mehrheit Berbagungsantrag ausgesprochen und die Bertagung auf ſechs Mofür die 8ulässigkeit der namentlichen Abstimmung über diesen nate beschlossen.( Sört, hört! recyts.) Allerdings ist aus diesen sechs Monaten eine bedeutend längere Zeit geworden.( Stürmische Seiterkeit.)
gelehnt.
In namentlicher Abstimmung wird ber Antrag Graf Spee ab. Für den Antrag stimmen 60 Konservative, dagegen bie 333 an beren Mitglieder des Hauses. Ein Abgeordneter enthält sich der Abstimmung.
Abg. Graf Spee( 3.): Ich war bei der Abstimmung leider nicht anwesend. Wäre ich hier gewesen, so hätte ich für meinen Antrag gestimmt.( Große Heiterkeit.) Darauf wird in die sachlichen Verhandlungen ein
getreten.
( Schluß in der Beilage.)
Abg. Dr. Borsch( 8.): Auch nach meiner Auffassung ist es für ben bebauerlichen Antrag zuviel Ehre, wenn seinettegen die Buenos Aires , daß in einer amtlichen Mitteilung des HanLondon, 30. April. ( Reuter.)" Zimes" erfährt aus Aber da eine große Bartei den Sibung berbagt werden soll. Bunsch danach ausgesprochen hat, glauben wir nicht widersprachen belsdepartements aus Washington unmisverständlich angedeutet wird, daß Argentinien die in seinen Häfen aufgelegten zu sollen. Der Antrag auf Bertagung für eine Stunde Schiffe in Gebrauch werde nehmen müssen, da es sonst wahr. wird mit den Stimmen der Sonservativen, Freitonservativen und scheinlich unmöglich sein wird, Schiffsraum für die Reisen des größten Teils des Zentrums angenommen. nach den Laplata- Säfen zur Verfügung zu bekommen.
Die Sigung wird um 12 Uhr daraufhin unterbrochen.
-
Nunmehr wird also fichtbar, was hinter den unlängst einlaufenden Nachrichten von Argentiniens Haltung gegen Deutschland zu suchen ist. Der Druck der Vereinigten Staaten auf die füdamerikanischen Länder ist auch in Argentinien am anderswo Erfolg brachte, angewendet. Mit dem ImportWerke, und, wie sich zeigt, wird dieselbe Methode, die schon bontott wird gedroht, und die Kriegslage macht es bequem, die Drohung zu verschleiern. Der Industriestaat droht dent Agrarstaat mit dem Boykott, und die harte Tatsache der Schiffsramnot macht seiner Diplomatie die Arbeit leicht.
Die Annahme, daß der Antrag eine leberraschung auch für bas Bentrum fein würde, trifft leider nicht zu. Graf Spae hat ben Wiederaufnahme der Sikung. Autong vielmehr in der Frathonssihung angekündigt, ist aber einmatig und bringend gebeten worden, den Antrag wieder bie Gibung. Die Geschäftsordnungsamtssprache über den Bräfident Graf Shwerin eröffnet um 1 1hr 20 Minuten autüdzustellen.( hört, hört! Kuts.) Er hat ihn auf eigene Antrag des Grafen Spee wird fortgefekt. Fauft gestellt. Nun tann man gewiß verschiedener Meinung barüber sein, ob es zweckmäßig war, im Kriege diese Vorlagen einguAbg. Lüdicke( ff.): bringen.( Hört, hört! rechts.) Aber nachdem die Vorlagen eingeDie bisherigen Verhandlungen haben bewiesen, eine wie Bracht worden sind und, wie ich anerkennen muß, bon einem großen große Schuld die Königliche Staatsregierung Teile bes Boltes die Erledigung dieser Vorlagen gewünscht wird, er- mit der Ginbringung dieser Vorlagen auf fich geladen hat.( Stür scheint es mir unmöglich, diesen Antrag anzunehmen. Meine mischer Beifall rechts. Unruhe links und im Zentrum.) Wäh Freunde werden ihn daher ablehnen.( Lebhafter Beifall links.) rend die Augen ganz Deutschlands nach Flandern gerichtet sind, ſpielen fich folche Vorgänge hier ab.( Pfufrufe rechts. Die VerAbg. Dr. Bachnicke( Bp.): antwortung hierfür trägt wiederum in erster Linie die KönigIch kann das Befremben nicht unterdrücken, daß der Präsident Iiche Staatsregierung( Erneute stürmische Zustimmung die Grenzen der geschäftsordnungsmäßigen Begründung des An- rechts. Heftiger Widerspruch links und im Zentrum.) Der AnSammten Friedensentschließung des Reichstags" den Herzen meiner Freunde und in weiten Streisen des deutschen trages fo meit gezogen hat, daß der Antragsteller von der bertrag des Grafen Spee ist eine Eat Er findet widerflang in But ptehen fönnen.( Burufe fints: Unerhört!-Glanball- Boites. Gewig, beaußen wat ein anderer Wind, ein Geist der Sehr richtig! rechts.) Was den Antrag felbft betrifft, so hat der Zuversicht und der Garde. Bei der gegenwärtigen Sage müssen wir Antragsteller entgegen den Gewohnhatten der Antike das Satyrfpiel aber den Antrag ablehnen.( etterfeit links und im Zentrum.) bor das Drama gestellt.( Sehr gut! fints.) Der Antrag ist ein Sobu auf die Krone( Stürmischer Widerspruch rechts. Rebhafte Vizepräsident des Staatsministeriums Dr. Friedberg: der Frtf. 8tg." zu wissen glaubt, ist bis zum Augenblick eine
-
Zustimmung links), ein Hohn auf das Staatsministerium und ein Sohn auf das Land.( Sturpischer Beifall links.) Was fashlich zu ben Ausführungen des Grafen Spee zu sagen ist, werden wir in der Aussprache selbst vorbringen, on diefen Antrag verjewenden
-
Ueber den Antrag Spee können die Aften wohl ge, schlossen werden. Smerhalb und außerhalb dieses Hauses ist das Urteil darüber wohl far. Wer ich mug Berwahrung dagegen einfegen, wenn der Abg. Lüdide den Mut gehabt hat, von einer
Die deutsch - holländischen Verhandlungen.
Saag, 30. April. Berliner Telegramme in holländischen Blättern schildern den Stand der Verhandlungen zwischen Schwierigkeiten als beseitigt hinstellen. Demgegenüber set Deutschland und Holland zu optimistisch, indem sie die bemerkt, daß zwar auf beiden Seiten der ernste gute Wille besteht, eine Regelung herbeizuführen, daß aber eine Aenderung bisher nicht eingetreten ist. Soviel der Storrespondent endgültige Antwort auf die deutschen Forderungen nicht eingetroffen, und voraussichtlich wird die Zweite Kammer heute( Dienstag) noch eine Geheimigung ab- halten.