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Nr. 119 1918

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Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Das Band.

Zum ersten Mai.

Aleines, rotes Band!

Wann war es doch, daß ich dich zulegt trug? Richtig!... An einem schönen, blauen Vorsommertag, als die Luft noch nicht von brüllenden Geschoffen schrie, und die Erde noch nach Blumen, nicht nach Blut roch. Heute fällst du mir wieder in die Hand und rein steigt Erinne­rung in mir auf. Wir faßen den Nachmittag unter Bäumen. Grün wölbte fich die junge Frühlingswelt um uns, voll von Keimen und Blüten. Auch in uns schwoll Hoffnung und Sehnsucht. Der Geist einer neuen Zeit wiegte sich in den ſchwankenden Baumkronen, wenn der Die Sonne hatte uns gerufen und wir waren ihrem Auf ge­folgt. Nun breitete sie das meisterliche Werk ihrer Schöpfung vor " Sosoll auch die Menschenwelt werden. Lagt nur enre Sonne aufgeben und fein Halm wird mehr verfümmern."

Wind durch die Wipfel fuhr.

uns aus.

Diesen Text hast du, Sonne, uns von deiner himmlischen Tribüne gepredigt.

Wann ist das gewesen?

Weißt du es noch, fleines, rotes Band? Und das Band spricht zu mir:

Wohl weiß ich das noch gut. Du warst jung und feurigen Mutes. Deine Augen blißten und in deiner Brust ging das Herz im gleichen Schlag mit Millionen anderen Herzen."

Auch heute schlägt mein Herz noch gleichen Taft mit Millionen anderen Herzen, kleines, rotes Band.

Doch andere Farben trägt die Zeit. Schwarz wimpeln die Bänder im Wind, der voll Brand- und Blutdunst aus dem Besten bericht.

und blutrot flattert das Banner des Krieges vom Morgen zum

Abend.

Blutrot!

Es gibt kein anderes Rot mehr auf Erden. Oder doch, kleines, rotes Band?

Du leuchtest so anders im Lichte, bist wie der erfte Frühftrahl, der dem Aufgang der Sonne boranläuft.

Daß du mir heute vor das Geficht kommt, netne, rote Schleife, soll mich mahnen an alles, was gewesen, was noch ist und was immer sein wird, weil es sein muß.

Mut haben zur Sonne! Glauben an die neue Belt, die nicht in Schutt und Asche verschüttet werden kann!

Du wächst unter meinen Fingern, fleines, rotes Band, und rolft wie von einer endlosen Rolle ab.

Schon folgst du allen Straßen der Welt, läufft über Berge, Ströme und Meere und spannst die Welt in deinen Ring. An einem schönen, blauen Maitag wird die Erde wieder von Blumen duften, und die Luft wird zart und flar über uns stehen. Und dein Rot wird wieder leuchten, doch tiefer und inniger, Heines, rotes Band! Rarl Bröger

Mittwoch, 1. Mai

und Weltverbreitung, und die Stadt nahm mit reißenden Schritten des Borjabres, eine für seine Verhältnisse auffallende Beständigkeit an Wohlstand und Blüte zu Ihre eigentliche Glanzzeit lag im gebracht und uns eine so zeitige Blüte und eine so vorgeschrittene 13. Jahrhundert, früher als die von Brügge   und Gent   damals Begetation beschert, wie felten. Dürfen wir doch nicht vergessen, konnte die Stadt am perlée mit Venedig   wetteifern. Und ein daß selbst die erste Hälfte des Wonnemonats, obwohl sie schon der Ktein- Venedig   des Nordens ftelte ste damals auch in wärmeren Hälfte des Jahres angehört, normalerweise immerhin ihrem Bilde dar. Denn der perlée war in jener Zeit in noch verhältnismäßig fühles Wetter bringt. Die Eigenschaft des zahlreichen Kanälen durch die Stadt geleitet; an der Tuchhalle Mai, gar oftmals feinem Ruf als Fürblingsmonat Unehre zu legten die Barken an, die die Waren ein- und ausluben, und der machen, ist in Boefte und Profa mehr als einmal spöttisch besungen mächtige heutige Viehmarkt war ein Wasserbecken, an dessen Ufern worden. So ist Friedrich Theodor Vischer   in seinem berühmten fich die Schifferhäuser erhoben, die als merkwürdige Denkmäler Roman   Auch einer recht derb über die Tüce des Schnupfen­dieser Vergangenheit Yperns übrig blieben. In diesem Jahrhundert bringers Mai bergezogen, und Wilhelm Raabe   gibt begann die Stadt sich zu zieren. Schon im Anfange des 13. Jahr verwandten Gefühlen in seinem Chriftoph Pechlin" mit folgenden hunderts errichteten die perner den gewaltigen Belfried( Turm), Worten Ausdrud: Redet uns nicht von den Wonnen des Maien; der der, 70 Meter hoch, weithin gebietend ins flandrische Land hinaus- Mai ift ein Lump, und wer ihn aus dem Kalender striche, schaute. In seinem obersten Gemache saß der Türmer und blickte der würde ein gutes Werk an der durch den grinsenden Betrüger achtsam über die Stadt, die damals weit mehr als später der vergällten Menschheit tun. Der September ist die Zeit, Gedichte Feuersgefahr ausgesetzt war, weil sie großenteils aus Holzhäusern zu machen und aus dem Leben ein Gedicht. Was bedeuten die bestand. Bur selben Zeit begann die Stadt ihre stolze Hauptkirche zärtlichen Gefühle, die mit den ersten Veilchen von der feuchten St. Martin, eines der schönsten Denkmäler gotischer Baufunst in Wiese unter regentriefenden Heden hervorgeholt werden und unter ganz Flandern  , zu erbauen. Auch im 14. Jahrhundert stand die große heißen Kräuter fissen und durch den Aufguß der Kamille des vorigen Weberstadt Westflanderns   noch in vollster Blüte, aber die fagenhaften Jahres abgebrüht werden müssen? Was bedeuten sie gegen den Bahlen von Hunderttausenden von Einwohnern, die von dem das Herzensrausch, welchen im Herbste Aphrodite von den Trauben maligen pern berichtet werden, sind wissenschaftlich schon darum pflückt und aus überschäumenden Bechern trinkt?" Und der frühere nicht haltbar, weil diese Hunderttausende sich nach den Wirt- Kladderadatsch- Dichter David Kalisch   läßt den Mai gar von sich schaftsverhältnissen des Mittelalters in der Stadt unmöglich hätten felbft fingen: Mehr Regen als Sonne,- Mehr Leid als Bonne, nähren können. Wenn Ypern   auf seinem Höhepunkte gegen 80 000 Und der geftrengen Herrn, die jeder kennt, Kurzes, doch herbes Einwohner gezählt hat, so war das viel. Für mittelalterliche Ber. Regiment, So ist man's bon je an nur gewohnt: Drum heiß hältnisse bedeutete das eine Großstadt ersten Ranges und so stellte ich in Deutschland   der Wonnemond." sich pern auch dar. Damals errichteten die Bürger ihre berühmten Tuchhallen, die eine Längenausdehnung von nicht weniger als 133 Meter batten; die Holzhäuser wurden allmählich von jenen charaktervollen und höchst mannigfaltigen Steinbauten des gotischen unter der Direktion Kayßler aus folgenden Mitgliedern zusammen­Die Künstlerfchar der Voltsbühne wird sich träumten; Spitäler, Gildenhäuser, Bauten aller Art bereicherten das Stiles verdrängt, die in Yperns Straßen noch bis zur Gegenwart Bild der Stadt.

segen:

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Notizen.

Herren. Harry Berber  ( Berlin  ), Hans Brahm  ( Hamburg  ), Im Jahre 1880 konnten die Operner mit Stolz der endgültigen Wilhelm Dieterle  ( Zürich  ), Jürgen Fehling  ( Wien  ), Hans Felir ( Berlin  ). Hans Halden  ( Polen  ), Guido Herzfeld  ( Berlin  ), Mar Hoch­Vollendung der Tuchhallen beiwohnen. Nur drei Jahre später da erhielt die Blüte der Stadt den ersten und zugleich entscheidenden stetter( Osnabrüd). William Huch  ( Berlin  ), Friedrich Kayzler( Berlin  ), Hieb. Da fam die große Belagerung durch die Engländer und die Rudolf Lettinger  ( Berlin  ), Eduard Rothauser  ( Berlin  ), Julius Sachs Genter  . Opern hielt ihr freilich stand, aber es bezahlte dennoch( Berlin  ), Paul Schmidt( Berlin  ), Erhard Siedel  ( Dresden  ), Ernst die Kosten. Die Stadtpatrizier, die hier nie von den demokratischen Stahl- Nachbaur( Wien  ), Hans Heinrich von Twardowski, Gustav Sünften aus der Herrschaft verdrängt werden fonnten, batten in von Wangenheim( Darmstadt  ), Richard Binburg( Oldenburg  ). ihrem Stolze und Hochmute die Arbeiterschaft stets gezwungen, furt a. M.), Berta Dubielzed( Düsseldorf  ), Helene Fehdmer  ( Berlin  ), Damen. Johanna Barda, Mary Dietrich- Schardt( Frank bor den Toren zu wohnen. Deren Wohnviertel waren bon

den Belagerern rasiert worden, und das nahm den Arbeitern das Charlotte Galdern( Bremen  ), Cläre von Gruner( Berlin  ), Gertrude Vertrauen und die Freude am weiteren Verbleib in Opern. Sie Halden( Oldenburg  ), Agathe Hefe- Bergema( Königsberg  ), Johanna zogen fort, fie trugen ihre Arbeitskraft anderen Stellen zu, und von Hofer( Frankfurt   a. M.), Elisabeth Horn( Mains), Luch von Jacobi diesem Augenblide an begann Opern unaufhaltsam zu finden. 1412( Berlin  ), Ida Liebisch( Barmen), Lucie Mannheim  ( Königsbera), war die Bevölkerung auf 12 000 Einwohner gefunden, 1470 betrug bele Sandrod( Berlin  ), Maria Beißleder( Berlin  ), Herta Wolff pern Bettler. In dem Mauerringe feiner mittelalterlichen Groß­fie nur noch 10 000 und 1486 war ein Drittel aller Bewohner von( Wien  ). stadt aber verkroch sich nun eine berödende Kleinstadt; und als die Stanäle und Beden des perlée zugeschüttet wurden, ba erhielt dies berödete pern breite Straßen und weite Bläge, die seine Berlassen beit noch empfindlicher fühlbar machten.

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Vorträge. Freitag 8 hr spricht in der Pfychologischen Gefellschaft( im Abgeordnetenhause) Dr. Albert Moll   über: Massen­hypnosen im Weltkrieg". Billette durch die Psychologische Ueber hilo Gesellschaft, Berlin   W 15, Surfürstendamm 45. fophie und Segnalethit spricht Dr. Verwehen in Bund Jm 16. Jahrhundert war pern ein Hauptfig des Widerstandes für Mutterschuß am Freitag 9 Uhr im Rheingold, Ebenholzfaal gegen die spanische Herrschaft. Nach achtmonatiger Belagerung Potsdamer Str. 3. Eintritt frei. Damals follen in der einst so stolzen Großstadt nur noch gwede scheint eine neugegründete Niebichegesellschaft zu beab­wurde es 1584 von den Spaniern erobert und übel ausgeplündert. Eine Ausschlachtung Riefdes für politische 5000 Menschen ihr Leben gefristet haben. Dann wurde die Stadt fichtigen. Wenigstens teilt ihr Geschäftsführer mit: Auf ihrem am perlée im 17. Jahrhundert der Spielball wilder Kriegs- Brogramm steht als Kriegsarbeit im Sinne von Nichies Wille stürme. Viermal wurde fie von den Franzosen ein zur Macht die Einfegung für einen starten deutschen   Frieden, der genommen, viermal zurüderobert. Sie ward franzöfifch, ein machtvolles Deutschland   berbürgt." Wir bezweifeln, baz wieder österreichisch und französisch Ypern   im Wandel der Zeiten. schließlich holländisch Niessche, der gute Eropäer" in seiner legten Epoche­und belgisch. Aber nun waren auch ihre schweren Zeiten tann hier überhaupt ausgebeutet werden unter feinem leber Opern ist heut eine Ruinenstätte. Und bis zum Jahre 1914 vorüber. Freilich die majestätischen Luchhallen drohten schon arg menichen die Annegionisten und Gewaltmenschen von heute ver­war diese Stadt ein einziges unvergleichliches Museum, ein lebendig den Verfall, und im Jahre 1794 wurde im Stadtrate der Antrag standen hat. erhaltener Abdrud alter Stadt- und Kunstherrlichkeit. Das Wunder gestellt, die Hallen und den Belfried niederzureißen. Doch ging war dabei, daß Opern sich sein schönes altes Geficht durch alle diese Gefahr gnädig vorüber, und das herrliche Bauwert wurde Bandlungen seiner Schicksale hatte erhalten tönnen. Wilde Kriegs- vielmehr im 19. Jahrhundert schonend und taktvoll wieder her stürme sind Jahrhunderte lang über diese von je strategisch wichtige gestellt. Ueberhaupt blieben Opern üble Restaurationstünfte erspart. Ansiedelung, die Hüterin der Pforte zwischen Belgien   und Frank- Die Stadt war in ihrem toten Winkel so hübsch vergessen, nur reich, dahingebraust; Opern wurde belagert, erſtürmt und wieder- schauluſtige Reisende wußten fie zu finden, und unter den Zeugen genommen und blieb doch stehen. Die Seuche der Restaurationen einer ehrwürdigen Bergangenheit lebte fröhlich ein genußfrohes Bürgergeschlecht. Bis der Tag des Schredens fam....

schritt durch Belgien   und zerstörte viel töftliches altes Kunstgut Opern blieb, was es war. Bis zum Jahre 1914...

Am perlée stand an dieser Stelle ursprünglich eine Burg. Sie wurde im 9. Jahrhundert von den, Normannen geplündert, von Balduin   dem Kahlen, Grafen von Flandern  , 902 wieder aufgebaut, und um die Burg fiedelte sich nach und nach die Stadt an. Ihr Schicksal wurde das Tuchgewerbe. Zu Tausenden flapperten in Operns Straßen die Webstühle, das perner Tuch genoß Weltruf

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Pioniere.

Roman aus dem Norden von Ernst Didring  . Er war noch dabei, als die Tür aufgestoßen wurde und die andern vier Bauern hereintaumelten, brummend wie böse Hunde und fluchend, weil er sie nicht benachrichtigt hatte, daß hier oben Feuer war.

nur

die

Dentfches Kunstgewerbe in Standinavien. Der Deutsche Werkbund   will diesen Sommer die voriges Jahr in der Schweiz   gezeigte kunstgewerbliche Ausstellung in Kopenhagen  und Stocholm vorführen. Friedensarbeit im Kriege.

- Die chinesische Industrie. Auch in China   soll die

bisher fehr rückständige Industrie mit allen Mitteln gefördert wer­den. Diesen Zwed will man unter anderem auch auf dem Wege der Erhöhung der Einfuhrzölle erreichen. Das chinesische Ackerbau­minifterium hat, wie der Neue Drient" berichtet, Ende 1918 eine Bählung aller modern eingerichteter Betriebe beranstaltet. Danach gab es folcher etwas über 20 000 mit 630 000 Arbeitern, für eine Der außergewöhnlich milde und formenreiche Sprit hat flah Bevölkerung von etwa 300 Millionen armselige Ziffern. Von den ganz so gebärdet, als wolle er in diesem Jahre seinem Bruder, Arbeitern waren etwa 1, weiblichen und 2 männlichen Geschlechts, dem Wonnemonat", den Nang ablaufen. Hat er uns doch, in und rund% entfieler auf die Textilindustrie, fast der ganze Rest schroffem Gegensatz zu der abnorm talten und rauhen Witterung auf die Nahrungsmittelfabriken.

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Mal.

Sie waren bis zur Unkenntlichkeit bermummt, wie sie in den Schlitten lagen, und die beiden Arbeiter, die mit­gekommen waren, um hier und da den Weg frei zu schau­feln, mußten mächtig laufen, um einigermaßen lebendig zu bleiben.

lichen Stälte ihre Atemzüge nicht mehr sichtbar waren. Wie sie[ fielen einige Aeußerungen ein, die Algren getan haben sollte: dastanden, sahen sie aus wie eine schwarze Stulptur auf die Tunnelachse sei um zweiundeinhalben Meter falsch ge­weißem Schnee in der eisbleichen Nacht. rechnet. Das würde ja ein schöner Standal werden, dachte Der Oberingenieur und Hjort tamen frühmorgens auf er. Zweieinhalb Meter. Num, das hatte Boman zu ver­dem Wege nach Tornehamn angefahren. antworten, Boman und der Dberteufel. Vielleicht war auch alles nur Gerede. Das beste war, mit Algren   selbst zu sprechen und ihm ordentlich auf den Puls zu fühlen. Wenn es stimmte, mußte man die Sache rechtzeitig in Ordnung Aber die Wärme in der Hütte besänftigte ihren Zorn, bringen. Dieser Bursche Algren   pflegte nicht ins Blane hinein­und bald lagen sie im Kreise um den rofglühenden Herd zuschwaßen, wenn er auch ein bißchen wunderlich war. Firmt und sogen in voller Eintracht an den Flaschen. Sie fangen Der Oberingenieur war in seiner gewohnten liebens- in Mathematit war er. Er konnte es einmal weit bringen. und brüllten patriotische Lieder. Der Rausch brannte und würdigen Laune. Er hatte alles verkehrt gefunden und bei Universitätsprofeffor. fummte in ihren Gehirnen genau so wild und hikig wie das jeder Station auf dem ganzen Wege hierher geschimpft Der Schlitten hielt. Feuer im Herd, das sie unausgesetzt mit Birtentloben und seine Ueberzeugung ausgesprochen, daß die Bahn ficher ,, Was ist denn?" brummte der Oberingenieur aus fütterten. nicht rechtzeitig rechtzeitig fertig fertig werden würde. Hjort ber- seinem Pelz. Einmal vermochte einer von ihnen aufzustehen und zur suchte als Abteilungschef zu widersprechen, hatte es aber" Schnee", antwortete der Fuhrknecht. Und dann stehn Zür zu gehen, indem er etwas von Pferden murmelte, aber aufgegeben. Seit sie die Baracke verlassen hatten, in der sie mehrere Fuhrwerke drüben auf der andern Seite des dann taumelte er und stürzte und verbrannte sich eine Hand die Nacht zugebracht, hatten sie kein Wort mehr miteinander Schneewalls." am Herd, so daß er vor Schmerz wie toll schrie und die gewechselt. Hjort war feineswegs schlechter Laune, aber er Hjort stützte fich auf die Elbogen  . Die Arbeiter waren andern vor Freude jauchzten. Und dann prügelten sie sich, dachte, es möchte dem andern guttun, einmal zu spüren, wo- schon beim Schaufeln. Er schimpfte innerlich, daß man nicht tranken und schliefen über- und nebeneinander ein, während gegen man bei der Bahn eigentlich anzufämpfen hatte. auf den Schneepflug gewartet hatte. Nun mußte man hier das Feuer mit voller Macht bullerte. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, aber Hjort sah mindestens eine halbe Stunde liegen, nur damit dieser dick­Ünten am Wege standen die fünf Pferde allein in der durch die Spalte in dem wollenen Halstuch eine schmale Gold- töpfige Kerl seinen Willen durchsezte. Nacht. Sie schwigten schon lange nicht mehr. Die Nebel- tante im Südosten aufglimmen. Der Tag versprach also Was sind das für Schlitten?" fragte Hjort den Fuhr­hüllen waren völlig verschwunden. Die Pferde hatten statt schön zu werden. Er hatte allerdings dem andern abgeraten, tnecht. dessen ein dichtes Fell von Rauhreif bekommen, das unter die Fahrt bei dieser Kälte fortzusetzen, aber da dieser eigen- Wahrscheinlich Proviant- fünf Stud. Von den Kutschern dem Bauch in langen Fransen herabhing. Bisweilen schüttelte sinnig darauf beharrte, war es das beste, ihm seinen Willen sehe ich freilich nichts." sie ein Frostschauer, aber meistens standen sie mit hängendem zu lassen, vielleicht hielt er dann ein andermal, wenn wieder Hjort legte sich wieder hin und wartete. Der Ober­Kops still da und schliefen. Bisweilen streckten sie die Hälse, die Rede darauf kam, wie langsam es mit der Bahn ginge, ingenieur neben ihm sagte tein Wort, sondern lag regungslos als suchten sie nach einem unsichtbaren Beschüßer. Bisweilen den Mund. Er hätte nur wissen sollen, was die Leute hier in all seinem Belzwert. Als sie eine geraume Zeit gewartet fragten sie auch ungeduldig mit den Hufen in dem tiefen oben in bezug auf Effen und Frieren durchmachen mußten. hatten, wälzte der Oberingenieur sich auf die Seite. Warum schau­Schnee. Eine lange Weile stand das bierte in der Reihe Und über den Nuoljatunnel zu schimpfen und zu jammern war felt ihr nicht, ihr Faultiere?" rief er zu den Arbeitern hinüber. der Pferde und blickte zur Hütte hinauf, aus der der Rauch idiotisch, da er ja selbst und nicht Hjort auf die Idee ge- Sie antworteten nicht. Er sah sie bewegungslos in der Weg­zum Nachthimmel emporstieg, aber dann wendete es den kommen war, den Abiskowasserfall auszunuzen. Sie mußten öffnung stehen, die sie geschaufelt hatten, und durch die Stopf wieder zurüd und senkte ihn müde und ergeben gegen wohl bald in der Nähe sein, dachte Hjort. Deffnung sah man die Pferde und die Fuhrwerke auf der den Schnee. Er machte sich vorsichtig ein größeres Gudloch in bem andern Seite des Schneehaufens. Die Stunden bergingen. Es wurde fälter und immer wollenen Halstuch. fälter. Sogar das Nordlicht erlosch. Aber der Polarstern   Gegen den flar Hellblauen Himmel stand der Nuolja funkelte noch klarer. Leuchtend gelbweiß. Die ganze Schneehaube war frei und Nun standen die Pferde ganz still, und die Köpfe hingen#lar von Nebel, und am unteren Teil des Ditabhangs tief in den Schnee. Seins von ihnen rührte sich mehr. Hätte klaffte die Tunnelöffnung für die Bahn pechschwarz in all der jemand sie gefehen, so hätte er denten tönnen, sie schliefen. Wetze. Das einzige Mertwürdige an ihnen war, daß trok der fürchter- Das brachte Hjorts Gedanken auf andere Bege. Ihm

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Die Arbeiter stampften zu den Pferden hinüber. Was ist los?" schrie der Alte ihnen nach. Was steht ihr da und glott? Fahrt zu!" rief er und puffte den Fuhr­tnecht in den Rücken. " Das geht nicht." antwortete der." Wir kommen wegen der Fuhrwerke da drüben nicht vorwärts." Forth. folgt