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fr. 120

1918

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Der Laubenkolonist.

Die Arbeiten im Monat Mai.

Donnerstag, 2. Mai

Die Aufführung fam den ungewöhnlich hohen Anforderungen, die der Dichter an seelische Kleinmalerei stellt, aufs glücklichste ent­haben. Wer nicht in der Lage ist, sich ein Nosenbeet anlegen zu Hellen Liebesjubel, sehr gut auch Hanna Ralph als Schwester. Einige Blumen wil gewiß jeder gern in seinem Gärtchen gegen. Prächtig war Erika Gla eßner in ihrem jungen sonnen­können, oder ein Staudenbeet, die den ganzen Sommer hindurch Vortrefflich fam in Abels Fremden das siegreich Liebenswürdige reichlich Blüten hervorbringen, der verfuche es mit einigen Sommer- und das gütig Weiche zur Erscheinung. Dlga Engl und Werner blumen. Sie werden teile an Ort und Stelle ausgefät, teils fauft Hollmann repräsentierten in feiner Abtönung die Generalin man sich in guten Gärtnereien junge Pflanzen. Einige Aftern, und den Bräutigam. Erstaunlich gelang Herrn Reinhold Levkojen, Reseda, Tagetes, Rinnien und andere mehr tönnten, ja Schünzel , dem in Frieda Richards Scheuerfrau eine farbige sollten in jedem fleinen Gärtchen vorhanden sein, schmücken fie Kontrastfigur zur Seite stand, die schwierige symbolische Figur des dieses doch in oft ungeahnter Weise und geben sie ihrem Pfleger alten Herrn. Starter Beifall rief die Schauspieler und den Autor doch viel Freude. Sehr dankbar, besonders für den Spätsommer oftmals vor den Vorhang. und Frühherbst, sind die Edeldahlien, die jetzt gepflanzt werden können. kch.

und zu tun. Junge Pflanzungen find öfters zu gießen, um ein sich dem reizbar zarten Gewiffen des Frantschen Helden als schuld­gutes An- und Weiterwachsen zu erreichen. Sind die Pflanzen gut volles Verhängnis dar, als Fluch, der schwer auf seiner Seele im Wuchs, bilden sie die ersten neuen Blätter, dann ist es Zeit, lastet. In einem schonungslosen Geständnis deckt er seine allem mit der Hacke zwischen sie zu gehen und den inzwischen fest ge- Leben entfremdete Natur auf. wordenen Boden aufzulockern. Auch alle aufgehenden Saaten müssen Viel Feierstunden bringt der Mai nicht mit fich, im Gegenteil: gehackt werden, sobald dies ohne Schädigung der jungen Sämlinge darauf vor. Eigenartig bereitet die Figur des alten Herrn" im Vorspiel wer fein Stückchen Laubenland so bearbeiten will, daß es ihm gute geschehen kann. Bei einer Münchener Redoute, auf der Cordula, Es ist natürlich notwendig, daß alles in Reihen die jüngere Schwester, dem vornehmen elterlichen Haus auf Erfrüge abwirft, der hat nun alle Hände voll zu tun. Die meisten gefät wird. Das Hacken tann nie oft genug wiederholt werden, eine Nacht entflohen, den schönen Fremden Aussaaten sind ja schon im April getan, wozu das prächtige Wetter denn es ist von großem Einfluß auf das Wachstum und Gedeihen Male sieht, hat er das junge Paar belauscht. zum ersten Er wittert ja allen Grund gab. Was jezt noch zur Aussaat tommt, sind einige der Pflanzen. Das Unkraut wird dadurch schon im jüngsten Stadium in dem Jüngling einen Menschen ihm verwandten Schlages, Wiederholungen, vie etwa bei Erbsen und Karotten und dann als unterdrückt, so daß es gar nicht erst hoch kommt; das Lockern des dem die Gunst der Frauen zufliegt und der, im Herzen immer fühl, erstmalige Saat die Busch- und Stangenbohnen. Wo Land und Erdreichs sorgt aber auch für eine gute Durchlüftung, die zum voraus bestimmt ist, wie er selber als Einsamer den Lebensweg zu Saatgut zur Verfügung steht, ist eine zeitweilige Aussaat von Gedeihen der Pflanzen durchaus notwendig ist. Erbsen und Karotten sehr dankbar, da einmal grüne Schoten hütet eine lodere Erdoberfläche ein zu schnelles Austrocknen des Juan mit der auf dem Gebiete gleich erfahrenen alten Scheuerfrau Dann aber ver- Ende zu gehen. Dem durch die originelle Blauderei des alten Don stets gern gegessen werden, wie auch junge Karotten stets beffer tieferen Erdbodens. Das Gießen muß sich der Witterung| belebtem Vorspiel folgen die stark und wechselvoll bewegten Szenen schmecken als alte, ausgewadisene. Doch das sind schließlich Ge- anschließen. Es wird felten richtig ausgeführt. saumadsiachen. Ich würde für dieses Jahr raten, recht wenig un- wird zu wenig gegossen, trozdem sehr oft gegossen wird. Meistens des ersten Aktes. Der Fremde hat im Hause von Corbulas Mutter, Wenn der Klugen Generalin, Besuch gemacht, und auch die Herzen dieser reife Erbsen zu essen, vielmehr sie soviel wie möglich ausreifen zu gegossen wird, dann soll das Beet so viel Wasser erhalten, daß es und der älteren schon verlobten Schwester sich erobert. Das Ge­Injen, um für den Winter reife Erbien für die Küche zu haben. völlig von ihm durchtränkt ist, dann hat es für 8 Tage genug und spräch der drei, die mit dem Bräutigam zusammen den Fremden Der Nährwert des reifen Kornes ist doch ein vielmals höherer als die Pflanze bekommt doch etwas von ihm ab. Das häufige Ueber- erwarten, spiegelt die verschlungenen seelischen Reflege in intim der des unreifen. Aus demselben Grunde rate ich auch dringend zu brausen des Beetes, wodurch nur die Oberfläche für furze Zeit lebendiger Weise wieder. Der Bräutigam, ein nüchterner Dugendmensch, einem recht ausgedehnten Anbau von Busch, auch Stangen- feucht wird, hat gar feinen Zwed. Sind Erdbeeren und Rhabarber dem es mit seiner Liebe aber wirklich Ernst ist, hegt eine haßerfüllte bohnen, wo Stangen und Saatgut vorhanden sind. Besonders die vorhanden, so ist diesen reichlich Wasser zu geben, bei trüben, reg Eifersucht wider die neue glänzende Erscheinung. Sein Groll ent­Sorten mit weißem Korn, schließlich noch solche mit gelbem, sollen nerischem Wetter können sie auch Jauche erhalten. so viel wie irgend möglich angebaut werden. Wenn Frost lädt fich in kleinlich philiströsen Ausfällen. Die Kleine aber, die, Und zwar soll das droht, find empfindliche Pflanzen, wie Erdbeeren, eben hochgekommene inmitten des strahlenden Frühlingsglüdes ihrer Liebe von bösem geschehen, um auch alles mögliche ausreifen zu lassen. Es fann für Kartoffeln, schon aufgegangene Bohnen durch Bedecken zu schützen. Lungenleiden überfallen ist, glaubt unerschütterlich an den Geliebten. den Winter nicht genug gesorgt werden, und Erbsen und Bohnen Irgend ein Deckmaterial muß dafür vorrätig gehalten werden. find ja zurzeit unsere weitaus nahrhaftesten Nährmittel. Ihres viel Er fommt zurück von einem Gang zum Doktor, den er um Aus­reicheren Ertrages wegen, ist der Anbau der Bohne dem der Erbse wässert werden. Obstbäume müssen bei Trockenheit auch hin und wieder be- funft über die Natur von Cordulas Krankheit fragen sollte, beruhigt durchaus vorzuziehen. Besonders gilt das von denen, die erst gepflanzt die Gesellschaft und bittet endlich um die Hand des Mädchens. Seine Da weder Erbse noch Bohne einen ge- wurden und von jenen, die reichlich geblüht und angefeßt haben. gefaßte Güte hält unerschüttert auch den beleidigenden Heraus düngten Boden benötigen, obgleich sie ihn sehr gut vertragen, steht Gerade jetzt, wo die jungen Früchte anfangen nach diefer Richtung hin dem Anbau nichts im Wege. So frostbart bilden, ist Feuchtigkeit im Wurzelwert unbedingt notwendig, so sich zu forderungen des Eifersüchtigen gegenüber stand. aber einerseits die Erbse ist, so empfindlich ist dagegen die Bohne. nicht die Früchte verkrüppeln und abfallen sollen. Der Schlußatt spielt einige Monate später, nach des Mädchens Bus diesem Grunde ist ein frühes Ausfäen durchaus zu verwerfen, muß hier Ein Gießen Verscheiden. Der Fremde hat getan, was er vermochte, bis zu dem schon da wir ja bis Mitte Mai noch mit oftmals starten Nachtfrösten zu mit dem der Baum für mindestens 14 Tagen genug bat. reinen Liebesglückes wachzuhalten. ein wörtlich ausgeführtes Wässern sein, legten Augenblide gelang es ihm, in ihrer Seele einen Schimmer rechnen haben. Ich rate daher, nicht vor dem 10. Mai die Saat zu Dasselbe gilt für Beerensträucher. Nur daß diese eine öftere Wäffe lich Liebende beim Sterben der Geliebten empfunden haben würde, Aber die Qual, die jeder wirl­Tegen, es sei denn, daß es sich um einen sehr geschüßten, warmen rung nötig haben, da ja ihr Wurzelwerkt nicht so tief geht. Ganz ist ihm zu seinem eigenen Entseßen fern geblieben. Standort handelt, oder um ganz fleine Flächen, Nicht aus die besonders berlangen die Himbeeren reichlich Basser. Gegen Raupen Liebe, nan bei eintretendem Frost schließlich deden fann. aus Mitleid hat er, als er ihr Todesurteil aus des Wagnis bleibt aber auch das auf alle Fälle. Ein und sonstiges Ungeziefer muß dauernd gekämpft werden. Es gibt Arztes Mund vernahm, um ihre Hand gebeten. Die Dankbarkeit Sparsamkeit bei der beffen zuviel, und ist man da nicht andauernd auf der Hut, ber- der Mutter und der Schwester drücken ihn. Ausfaat der Bohnen muß diesmal mehr als je walten. Er will nicht Es wird nichten fie Blatt und Frucht. Geht man dem Ungeziefer von vorn nochmals sich in eine Lage bringen, in der er lügen müßte, ja fast viel zu did gefät, fast alles. Die Bohnen legte man bisher herein auf den Leib, dann wird der Schaden meist nicht nennens- und stößt die glühende Leidenschaft der älteren Schwester mit in Reihen, in sogenannte Stufenfaat, das heißt, immer einige Korn wert. Das gleiche gilt auch für auftretende Krankheiten. All diefen einem offenen Bekenntnisse, wie es un ihn bestellt fei, ab. aujammen, in gewissen Abständen. Reihenabstände mögen 40 bis plagen fallen natürlich die schwächeren, schlecht ernährten Bäume 50 Zentimeter fein, die Abstände der einzelnen Stufen etwa 40 gentis und Sträucher zuerst zum Opfer. meter und in jede Stufe nur 3-4 Korn. Ein zu tiefes Regen ist falja, denn die Bohne ist ein Kind der Wärme, und je näher der Samen an der Erdoberfläche liegt, desto wärmer liegt er, desto eher und wüchsiger ist sein Reimen und Aufgehen. Gute Sorten, auch zum Ausreifen find: Weiße Flageolet, Kaiser Wilhelm und Weiße Jhenburger. Fast zu gleicher Zeit wie die Bohne, fät man im Freien auch Gurte und Kürbis aus. Beide verlangen den sonnigsten Platz, rebt nahrhaften, gedüngten Boden und die Gurke liebt zudem einen recht durchlässigen, humosen und milden Erdboden. Auch hier dürfen die Kerne nur ganz flach gelegt werden, doch müssen sie gleichmäßig feucht gehalten werden. Die Gurken legt man gewöhn lich in eine Reihe entlang der Beetmitte, während die Ränder des Beetes mit Salat oder Kohlrabi bepflanzt werden, die dann ab­geerntet sind, sobald die Gurken den Blaz einnehmen. Bei den Kürbissen Theater ronit. In der BoIlsbühne geht in Ab­machen, nur einen mächtigen Blätterbusch bilden und für jede am Sonnabend Nathan der Weise" in Szene. Pflanze nur einen Quadratmeter Land beanspruchen. Es find ( Theater in der Königgräger Straße.) Sorten mit länglichen Früchten, die sich in frosifreien, fühlen Die deutsche Einheitsschule behandelt in der Räumen bis zum Frühjahr aufbewahren laffen. Gute Sorten find Verse im" Simpliziffimus" auch einem weiteren Referkreis belaunt 8 Uhr, in der Aula Dorotheenstr. 12.( Diskussion.) Der Eintritt Der junge Dichter, der durch seine Hang- und stimmungsvollen Humboldt- Akademie Freie Hochschule Dr. Mar Apel am Sonnabend, von letzteren Kolozelle von Tripolis und Englischer Schmeerkürbis. Und nun die Tomate. Auch sie soll diesmal reichlich angebaut Ueberraschung. Es war gewiß noch lange fein Meiſterſtüd. Indes geworden, bereitete den Hörern feines Schauspiels eine freudige ist frei. werden. Lassen sich doch ihre Früchte so vielfältig verwenden, sei ein Wert, aus dem einem endlich wieder einmal der Ton eines

Notizen.

dt.

gibt es neben den rankenden noch rankenloje, die ohne Ranken zu Bruno Frank : Die Schwestern und der Fremde." anderung des Spielplans am Freitag" Hanneles Himmelfahrt und

-

Garten

Die Gesellschaft für Erdlunde veranstaltet an­( cbeth fe es gefocht. Die Tomate verlangt aber viel zum quten innerlich Durchlebten und Durchfühlten entgegenschlug. Die beiden läßlich ihres 30 jährigen Bestehens Montag, 13. Mai, im Zoologischen Gedeihen. Erstens den wärmsten, sonnigsten Blaz, gleich der Gurle. Schwestern, die, ganz erfüllt von der Empfindung, daß eine große unsere Kenntnis des Landes im Wechsel der Zeiten( mit Licht­Dann einen recht gut gedüngten Boden und dann viel Wasser, auch Liebesleidenschaft das Höchste im Leben sei, bereit sind, diesem Bildern) sprechen wird. eine Festigung, in der Sven Hedin über Tibet , Sanche. Kann ihr das alles gegeben werden, dann lohnt sie die Glücke alle anderen Rücksichten zu opfern, hat der Autor in sicherer Mühen sehr reichlich. Es ist ratsam, sich sehr starke, in Töpfen vor- Zeichnung hingestellt. Wenn ihm das auch in der Figur des Fremden, fultivierte Pflanzen zu kaufen, auch wenn fie etwas teuer find. Die dem Angelpunkt des Stückes, nicht in gleichem Maße gelungen, und Verein für das Deutschtum im Ausland in Gemeinschaft mit lib­Eine ibland Estland Ausstellung wird vom eigene Anzucht ist sehr umständlich und gelingt selten gut. Das vieles da in schwebender Unbestimmtheit verharrt, ist doch der ländischen und estländischen Streifen veranstaltet. Sie wird von Ausflanzen sollte nie vor dem 15. Mai, besser erst nach dem 20. wesentlichste Zug, auf den es dem Dichter anfam, in einer innerlich Mitte Juni bis 15. Juli in Berlin in den Räumen der Akademie geschehen. geschlossenen und an seelisch erregenden Momenten reichen Szenens der Künste zu sehen sein. Bon sonstigen Arbeiten ist zu erwähnen, daß Anfang Mai die folge durchgeführt. In diesem jungen Menschen, einem verwöhnten Iegten ipäten Kartoffeln in die Erde müssen. Kohlrabi, Liebling des Glücks, dessen Energien nie vom Existenzkampfe und Kopffalat und alle anderen Kohlarten find noch zu pflanzen. strenger Verufsarbeit in Zucht genommen worden, hat sich der oft wie sie vor ihrer Verrufsung bestand, aufgenommen werden. Der Besonders soll jedes Fledchen mit Kopfsalat bestellt werden, da dem Jünglingsalter eigene Hang zu skeptisch bohrender Selbst Geschichtsschreiber Osteuropas , Prof. Theodor Schiemann , ist zu die fertigen Köpfe, wie Spinat zubereitet, ein wohlschmedendes beobachtung hemmungslos entfalten fönnen. Er sieht sich selber ihrem Kurator ernannt. Gemüse abgeben. Kohlrabi foll alle 14 Tage in Meinen Mengen gleichsam in dem Licht von Stirners Einzigen", dem jede Hingabe- Drahtlose Telephonie zwischen Washington gepflanzt werden, damit immer junge, zarte Knollen geerntet werden und jede Neigung nur als spielerisch zufällige Laune des eigenen nnd Paris ist, wie die Umschau" englischen Quellen entnimmt, Bon laufenden, allgemeinen Arbeiten ist viel zu beachten auf Selbstgenus erpichten Ich gilt. Doch dieser Dentart stellt erzielt worden.

zonnen.

25]

Pioniere.

Die Universität Dorpat wird wieder in ber Art,

frabbelten schlaftrunken durcheinander. Einer von ihnen herunter und auf das Pferd zu. Er tastete lange an stürzte auf Hjort zu, der ihm am nächsten stand, und wollte dent tief niedergebeugten Kopf herum und versuchte, ihn ihn ins Gesicht schlagen. Das hätte er nicht tun sollen, denn hochzuheben. Dann plößlich begriff er, stieß ein entseg­Roman aus dem Norden von Ernst Didring. che der Schlag traf, hatte Hjort ihn pariert und mit furchtliches Gebrüll aus und warf sich heulend in den Schnee. Das wollen wir doch mal sehen." schrie der Ober- barem Schivung dem Bauern einen Schlag an die Ohren Ein anderer der Bauern sprach allerhand schöne ingenieur, warf die Pelze von sich, wälzte sich aus dem bersetzt, daß er hilflos den Schneehang eine weite Strecke Worte zu feinem Pferde und streichelte es zärtlich am Maul, Schlitten heraus und lief nach vorn. während die anderen drei Fuhrknechte nur dastanden und gafften, während ihre Gesichter vor Stälte und Aufregung immer weißer und weißer wurden.

Sjort folgte ihm, niehr umt zu sehen, wie es gehen würde, als aus einem anderen Grunde. Es war nichts Ungewöhnliches, daß man im Winter nur mit großen Schwierigkeiten aneinander vorbeifam, besonders bevor der Schneepflug gefahren war. Man konnte nichts weiter tun

als warten.

Was steht ihr und gafft?" schrie der Oberingenieur, che er bei den Arbeitern angelangt war.

Von den Arbeitern antwortete niemand, aber der eine deutete auf das erste Pferd.

Der Oberingenieur blidte einen Augenblick auf den Ar­beiter, dann beugte er sich zu dem Pferde nieder, um ihm in die Augen zu sehen. Er zog den einen Handschuh aus und legte die Hand auf den Hals des Pferdes. Er nahm sie schnell wieder weg, dann ging er von Pferd zu Pferd und

befühlte sie alle.

..Diese Schufte!" schrie er. Wo sind sie?" Hjort, der spürte, wie ihm ein Blutstrom nach dem andern ins Gesicht schlug, deutete auf die Spur, die nach der

Erdhütte führte.

Mit dem Oberingenieur an der Spike stürmten fie dort­hin und stießen die Tür auf. In einem Haufen beieinander lagen die Fuhrknechte und schnarchten in ihren Pelzen. Das Feuer im Herd war schon lange niedergebrannt, und Glas­fcherben glänzten daneben.

hinunter trollte.

Das beruhigte die anderen Fuhrtnechte etwas, besonders als sie die beiden Arbeiter bemerkten, die ihre Spaten in der and hatten und Lust zu haben schienen, das Strafgericht fortzusetzen. Die Bauern standen schwankend im Schnee und glotten von einem zum andern, während einige von ihnen etwas Rotes von der Nase fortwischten. Endlich ermanute einer sich so weit, daß er fragte, was sie denn Böses getan hätten, daß man sie auf diese Weise mißhandle. Da würde der Amtmann ein Wort mitzureden haben.

" Wir haben keine Zeit, hier länger zu stehen und zu glohen. Ihr müßt euch dranmachen und ausspannen, damit wir vorwärts können!" kommandierte der Oberingenieur.

Die Fuhrinechte gehorchten mechanisch, waren aber so un­geschickt, daß die Arbeiter und Hjort helfen mußten. Schließ­lich gelang es ihren vereinten Anstrengungen, die Fuhr­werfe beiseite zu schaffen. Aber als die Pferde umgeworfen Da tam eine Sturzsee von dem Oberingenieur. werden sollten, um sie aus dem Wege zu bekommen, " Ihr verdammten Schufte!" schrie er. Ihr wollt vom mußten die Bauern das selbst tun. Die großen schweren werden, aufgehängt an der höchsten Birke, die es hier oben war frei. Amtmann reden, ihr Vichzeug? Aufgehängt müßtet ihr Ziere fielen mit dumpfem Gepolter in den Schnee. Der Weg gibt. Amtmann! Ja, wirklid), der Amtmann sollte cud) vor- Die Ingenieure trochen wieder in den Schlitten, nach­nehmen, ihr besauft euch dermaßen, daß ihr die armen Gäule dem Hjort den Bauern gesagt hatte, sie müßten nach der draußen stehen und erfrieren laßt. Ja, jest glott ihr. nächsten Barade gehen, um sich Hilfe zur Weiterschaffung der Vielleicht habt ihr jetzt die Augen ordentlich aufgetriegt, ihr Proviantfuhren zu holen. Lümmel! Und nun steht nicht da und gafft uns an, sondern macht kehrt und seht euch die Gäule an, die die ganze Nacht gestanden und auf euch gewartet haben, während ihr euren Rausch ausgeschlafen habt, ihr Hunde! Nun, seht ihr? Die Bauern hatten sich allmählich umgedreht und starrten erblaßt zum Bege hinunter, während die Arbeiter die Hände fester um den Spatengriff ballten.

Hjort half dem Bauern auf die Beine, der bei dem Schlage umgefallen war. Er war noch ganz schwindlig, und Der Dberingenieur sprang mitten in den Haufen hinein Hjort mußte ihn zum Wege hinunter geleiten. Erst als er und sluchte und teilte Fußtritte aus. Verdamtes Aas! da angekommen war, kam ihm ein Schimmer von Vernunft Satanshunde! Teufel!" schrie er und stieß und puffte sie. zurück, er stolperte auf das erste Pferd zu, raffte die Zügel Ehe die Schlafenden richtig wach geworden waren, hatten auf, troch auf den Schlitten hinauf und schnalzte, um das Hjort und die Arbeiter sie in den Schnee hinausgeworfen, Pferd in Gang zu bringen. Er riß und zerrte an den wo sie übereinander purzelten, ohne zu wissen, wie das zu Bügeln, bis es ihm dämmierte, daß mit dem Pferde etwas gegangen war. Schließlich friegten sie die Augen auf und Besonderes los sein mußte. Er troch wieder vom Schlitten

Dann fuhren die Ingenieure weiter. Reiner von ihnen sagte ein Wort. Sie hatten zuviel zu denken, und sie schienen beide unter den Pelzen und Fellen vor Kälte zu zittern. Und hinter ihnen her trabten die beiden Arbeiter, vor Frost in der Sonne zitternd, die Spaten auf den Schultern.

Alles umher war schön, rein und weiß. Das Marmor­schloß der Berge leuchtete, der Schnee glizerte wie Katzen­gold, und über allem wölbte sich eisblau, klar, unendlich der Himmel.

Hoch oben an der Bahn fah man die Silhouetten der Arbeitenden wunderlich klein und zusammengeschrumpft, aber fıtrz und klar flangen die Laute der Hacken und Meißel von oben her, ganz wie ein gut aufgezogenes Uhrwerk, das um Kleinigkeiten nicht stehen blieb.

Hjort schloß die Augen, aber er sah noch lange die fünf Pferde vor sich. ( Forti. folgt.)