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Nr. 122 35.Jahrgang

Reichstag .

157. Sibung. Freitag, den 3. Mai, 2 Uhr. Am Bundesratstisch: Freiherr v. Stein.

Anfragen.

Beilage des Vorwärts

Abg. v. Graefe( f.) verweist auf die brutale Behandlung deutscher Kriegsgefangener in Rumänien durch rumänische Offiziere, die später zum Teil in deutsche Hände ge­fallen sind. Legationsrat v. Keller: Soweit schuldige Offiziere in unsere Hände gefallen sind, wird nach Maßgabe des Gejebes gegen fie vorgegangen. Wegen der anderen einwandfrei bewiesenen Fälle haben wir von der rumänischen Regierung, abgesehen von der Frage der Entschädigung, unverzügliches Einschreiten verlangt, da­mit die schuldigen Offiziere für ihre Gewaltakte oder für die gröb liche Vernachlässigung ihrer Pflichten gegenüber deutschen Soldaten der verdienten Strafe entgegengeführt werden.( Beifall.) Abg. Dr. Herzfeld( U. Soz.) wiederholt eine im September 1917 vom Abg. Dittmann gestellte Anfrage, die dahin ging, daß der Stettiner Polizeipräsident eine Broschüre mit dem amtlichen stenographischen Bericht der Reichstagsfißung vom 20. Juli 1917 über die Kriegsziele der Regierung entgegen den Vorschriften der Reichsverfassung verboten habe.

worden.

Fuhrwert.

Oberst van den Bergh: Die Broschüre ist bereits im Oktober 1917 auf Anordnung des Obermilitärbefehlshabers freigegeben Abg. Dr. Struve( Vp.) führt Klage über die Gefährdung der ärztlichen Versorgung ländlicher Bezirke durch den Mangel an General v. Wrisberg: Den Wünschen der Zandärzte ist nach Möglichkeit Rechnung getragen worden. Abg. Ryffel( U. Soz.) beschwert sich darüber, daß das Leipziger Garnisonkommando den Mannschaften das Lesen der Leip ziger Volkszeitung" in den Kasernen und Massenquartieren verbietet, dagegen auf eigene Kosten zu herabgesetztem Bezugspreis die Leipziger Neuesten Nachrichten" liefert.

Ein Vertreter des Kriegsministeriums erwidert, daß ein Ber­bot gegen die Leipziger Volkszeitung " nicht ergangen ist. Wohl aber habe das Leipziger Garnisonfommando aus innerdienstlichen Gründen einem Auflegen dieses Blattes in den Kasernen wider raten. Die Kosten für den Bezug der Leipziger Nachrichten" würden durch private Zuwendungen gebedt.

Abg. Ryffel( U. Soz.): Die Mannschaften werden gezwungen, in jeder Stube eine Nummer der Leipziger Neuesten Nachrichten" zu beziehen und aus ihrer Tasche zu bezahlen.

Abg. Dr. Heckscher( Bp.): Nach deutschen Meldungen haben die Engländer in jüngster Zeit Dumdumgeschosse im Stampfe gegen unsere Soldaten verwendet.

General v. Wrisberg: Das englische Geschoß, äußerlich ein normales Vollmantelgeschoß, hat einen zweiteiligen Geschoßfern, der an der Spitze bisher aus Aluminium bestand, jeht aber aus Blei mit einer Papiereinlage besteht, wodurch besonders bösartige Verlegungen und Vereiterungen hervorgerufen werden. Wir wer­den alsbald bei der britischen Regierung vorstellig werden und die Einstellung der weiteren Verwendung dieses Gefchoffes verlangen unter Androhung von Gegenmaßnahmen. Hierauf wird die Beratung des

fortgefeht.

Etats des Reichswirtschaftsamts

Abg. Dr. Schulke- Gävernis( Vp.): Sowohl der Staatssozialis. mus wie das auf freier Konkurrenz beruhende Wirtschaftssystem haben abgewirtschaftet. Für unser Wirtschaftsleben muß eine weise Wisch ung beider erfolgen. Gebundene Wirtschaft für die großen Kapitalansammlungen, freie Wirtschaft für die berar­beitende Industrie, das Kleingewerbe und die Landwirtschaft, bei der der ominöse Produktionsztvang vollkommen verjagen muß. Freilich geht es auch hier während der Uebergangswirtschaft nicht ganz ohne staatlichen Zwang. Ohne solchen würden z. B. die aus dem Kriege heimfehrenden Kleingewerbetreibenden nicht in die Lage fommen, die nötigen Mohstoffe sich zu verschaffen; die Land­wirtschaft muß mit fünstlichem Dünger und mit Futtermitteln ber­forgt werden. Dieser staatliche 8 wang ist ein not­wendiges lebel während der Uebergangswirtschaft, und ist daher in den engsten Grenzen zu halten und sobald als mög­lich zum Verschwinden zu bringen. Die deutsche Volkswirtschaft muß aber auch wieder in engstem Zusammenhang mit der Welt wirtschaft kommen. Die Bedeutung der Weltwirtschaft ist heute jedermann klar geworden. Zu ihren Wiederaufbau muß alles geschehen. Dazu gehört auch die Neuordnung in Preußen, auch fie hat eine große wirtschaftliche Bedeutung und würde dem deutschen

27]

Pioniere.sha

Kaufmann die Rückkehr in die Weltwirtschaft erleichtern.( Schr richtig! bei der Volkspartei.) Nichts hat so viel zu der Antipathie gegen Deutschland beigetragen, wie die politischen Verhältnisse in Preußen.( Lebhafte Zustimmung links.)

Sonnabend, 4. Mai 1918

Groß- Berlin

Zur Linderung der Kohlenmifere

Abg. Rießer( natl.) vendet sich gegen den Staatssozialismus. Der Abg. Dr. Südefum trete so lebhaft für die gebundene Wirt schaft ein; aber bei ihrer Weiterentwicklung würde ihm wohl selbst hat die Berliner fozialdemokratische Stadtverordnetenfraktion folgen­vor den Geistern bange werden, die er gerufen. Freilich, für die den Antrag eingebracht: Die Stadtverordnetenversammlung wolle llebergangswirtschaft sind Eingriffe des Staates nicht zu vermeiden. beschließen, den Magistrat zu ersuchen, sofort Maßnahmen zu treffen, freien Wettbewerb der Kräfte zurückgekehrt werden. Der bemittelten, dasjenige Quantum Kohlen zu ver So schnell wie möglich muß jedenfalls zum freien Handel und zum um der Bevölkerung, insbesondere der minder Entwurf, den der Bundesrat für die Uebergangswirtschaft im fchaffen, welches ihr auf Grund des Wirtschafts Tertilgewerbe ausgearbeitet hat, würde diesem Zwecke allerdings planes für das Jahr 1917/18 noch zusteht, bisher nicht dienen, sondern das Wiedererwachen des freien Wettbewerbs aber nicht geliefert ist. möglichst lange hinausschieben.( Beifall bei den Nationalliberalen.) Abg. Dr. Wildgrube( f.): Auch meine Freunde erklären sich gegen die von den Sozialdemokraten gepriesene gebundene Wirt­schaft. Was ist bis jetzt zur Sicherung der Forderungen der deut= schen Gläubiger Rußlands geschehen? Gine besondere Sorge, für das Reichswirtschaftsamt muß das Aufblühen unserer Gisenindustrie sein. Dazu ist nötig die Erweiterung unserer Be­zugsquellen und dazu brauchen wir notwendig das Erzbecken von Longwy und Brien.( Widerspruch links und im Zentrum. Vize­präsident Dove ruft den Redner zur Sache.)

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Stiefeltausch bei der K.V.G.

Wir berichteten in Nr. 120 über das Erlebnis einer Frau, die bei der Kleider- Verwertungs- Gesellschaft( Berlin , Kommandanten­straße 80/81) ein Paar Stiefel ihres Mannes ablieferte, um danach ohne Bezugichein sogleich aus dem Lager der St.V.G. ein anderes Paar Stiefel laufen zu können. Als die für den Mann passende Größe nicht gefunden wurde, wollte man die abgelieferten Stiefel nicht zurückgeben, weil bei der K.V.G. eine Rückgabe ab Die Sozialdemokratie hat allerdings ein heilmittel, gelieferter Sachen unzulässig sei und übrigens die die Bergesellschaftung der Produktion; diese würde uns aber in die Suche nach passenden Stiefeln an den folgenden Tagen wiederholt wirtschaftlichen Zustände zurückführen, wie sie vor Jahrtausenden werden und Erfolg haben könnte. Die Frau bestand auf ihrer bestanden haben.( Lebhaftes Lachen links.) Gin Prophet ist den Forderung und setzte schließlich die Rückgabe durch. Wir inüpften Sozialdemokraten ja erstanden in Herrn Walter Rathenau an die Schilderung dieses Vorkommnisses den Wunsch, die St.3.G. In dem von ihm geleiteten Betriebe hat er freilich zu der von ihm möge fünftig vor der Ablieferung von Stiefeln feststellen gepriesenen Sozialisierung noch nichts getan, seinem sozialötono- lassen, ob die dafür verlangten anderen Stiefel vorhanden misch geschwollenen Leibe läßt er lieber die Bandwürmer seiner sind. Hierzu erklärt die.V.G., daß bei ihr für den Sabbildungen abgehen. Der Geist Walter Rathenaus muß vom Stiefeltausch ein Verfahren, wie wir es wünschten, schon besteht Reichswirtschaftsamt wie Pech und Schwefel ausgebrannt werden. und vorgeschrieben ist. Wer Stiefel abliefern und sogleich andere ( Hu! Hu! links. Heiterkeit.) taufen will, sucht zunächst im ersten Stockwert passende Stiefel aus, Staatssekretär des Reichswirtschaftsamts Freiherr v. Stein liefert dann im zweiten Stockwerk die eigenen ab, empfängt darüber erklärt die Ausbildung des Nachrichten dienstes für eine Bescheinigung, weist diese im ersten Stockwert vor und erhält eine sehr wichtige Aufgabe des Reichswirtschaftsamts. Die Klagen, gegen Bezahlung die vorher ausgesuchten Stiefel. Sehr schön! die Zwangswirtschaft und der Kriegssozialis Nur müssen wir bitten, dafür zu sorgen, daß auch wirklich immer mus hätten zur Zerreibung der kleinen und mittleren Betriebe nach dieser Vorschrift verfahren wird. In dem von uns geschilderten geführt, sind unberechtigt, sie sind zerrieben durch den 3wang, in Fall wollte die Frau selber sich zunächst vergewissern, ob Stiefel den der Krieg uns gebracht. Wir wollen die Uebergangswirt- der für ihren Mann passenden Größe vorhanden seien. Man gab schaft so führen, daß sämtliche freien Kräfte arbeiten können, ihr die beruhigende Anibort, daran werde es nicht fehlen. aber auch so, daß, solange die Knappheit herrscht, nicht der Schwache trotz Vorschrift hielt man es nicht für nötig, sie vor der Ab­vom Starfen unterdrückt wird. Der Abg. Schulze- Gavernis lieferung den passenden Ersaz aussuchen zu lassen. wünschte die Gestaltung der Friedensverträge, die uns wieder den Zugang zum Weltmarkt eröffnen. Ich glaube nicht, daß unsere Gegner, mögen die Friedensverträge aussehen wie sie wollen, ohne weiteres wieder in Frieden und Freundschaft mit uns Handel trei­ben werden. Wir müssen uns jedenfalls auch für die Uebergangs­geit ausrüsten, um mit unserer eigenen Wirtschaft auszukommen. Ausfuhr und Ginfuhr muß deshalb in einer Hand liegen, und das tann nur die Hand des Staates sein.

Ein Antrag auf Berbagung mind abgelehnt. Die Abgg. Behrens( D. Frakt.), Jäckel( U. Soz.), Hoch( Soz-) verzichten aufs Wort. da weitere Bortmeldungen nicht vorliegen.( Heftiger Widerspruch Vizepräsident Dr. Baasche erklärt die Aussprache für geschlossen, des Abg. Carstens( Bp.), der sich zum Wort gemeldet hat.) Vizepräsident Dr. Baasche schlägt erneut Vertagung vor. Der Antrag wird abgelehnt.

Abg. Carstens( Vp.): Die Kohlenverteilung muß unbedingt beffer geregelt werden. Wir kämpfen nicht für Milliarden und Wiederaufbau des Reidjes.- Die Friedenswirtschaft soll nach Herrn Länderwerte, sondern für die wirtschaftliche Freiheit und den Rathenau und den Sozialdemokraten zu einer Beseitigung der Boibatwirtschaft und zu einer Wirtschaft der Berufsverbände unter baatlicher Kontrolle führen. Da gehen wir nicht mit, wir wollen Die private Initiative erhalten wissen.( Beifall bei der Volkspartei.) Sierauf verlagt das Haus die Weiterberatung auf Sonnabend, 2 Uhr.

Fahrpreiserhöhung auch auf der städtischen

Straßenbahn.

Und

Der Magistrat hat, nachdem durch den Vertrag des Verbandes Groß- Berlin mit der Großen Berliner Straßenbahn vom 1. Mai ab eine Fahrpreiserhöhung stattgefunden hat, beschlossen, auch bei der Berliner städtischen Straßenbahn vom 1. Juni eine Fahrpreis­erhöhung von 10 Pf. auf 12%, Pf. eintreten zu lassen; die Doppel­und Sammelfahrscheine sollen aber im Gegensatz zu den Bestim mungen bei der Großen Berliner Straßenbahn unbeschränkte ermäßigten Preise ausgegeben werden. Gültigkeit haben. Arbeiterfahrkarten werden zu dem bisherigen Den Stadtverordneten joll alsbald eine Vorlage hierüber zugehen.

Aenderungen beim Mehlbezug.

Beim Bezug von Mehl auf Brotkarten ist auf Wunsch der notwendig geworden, als die bisher gebräuchlichen lofen Empfangs. Kleinhändler aus zwedmäßigkeitsgründen eine Aenderung insofern bescheinigungen, die dem Kunden von Mehlkleinhändler gegen Ab­gabe des Wehlabschnittes der Brotkarte ausgehändigt wurden, be­feitigt werden mußten. Vom 13. Mai ab hat der Wehlkleinhäudler seinem Kunden die Abgabe jedes Mehlabschnitts in der Weise zu bescheinigen, daß er auf eine den Empfangsabschnitt darstellende Hälfte des Kopfs der Brotkarte, die entsprechend eingerichtet ist, seinen Firmenstempel drückt, oder seine Firma darauf schreibt. Gegen Abgabe einer jeden so bezeichneten Empfangsbescheinigung ( halber Brotfartenkopf) erhält der Kunde dann in der nächsten Woche wie bisher gegen die lose Empfangsbescheinigung 125 Gramm Mehl.

Erhöhung der Milchportionen.

Der Arbeitsplan des Reichstags. Der Seniorenfonvent des Reichstags trat am Freitag zu einer Sizung zusammen und einigte sich über die Gegenstände, die in der nächsten Zeit auf die Tagesordnung gesetzt werden sollen. Nach Er­ledigung des Etats des Reichswirtschaftsamts werden Belage auf die grünen AII"-Starten 1 Liter, auf die blauen B"-Starten ungszustand, Benjur und Schuhhaft besprochen. Dann 1/2 Liter und auf die braunen" C"-Karten/ Liter Vollmilch aus­folgen die Etats des Reichsamts des Innern, des Reichsgegeben. Auf Kranken- und Sonderkarten ist die aufgedrudte Menge schaamts und des Reichsjustiza mts. voll zu berabfolgen.

Bis auf weiteres werden auf die roten A" Starten 1 Qiter,

er lag, ging auch nicht. Eine Möglichkeit war, auf die wieder in die Höhe. In immer größeren Streifen lief er Stlippen am Karsajokt zuzusteuern und dort eine Höhle zu umher. suchen, in die man hineinfriechen konnte. Aber dieser Aus- Das weiße Gewirbel wurde grauer. Er merkte, daß es weg war unsicher und nicht sehr verlockend. Roman aus dem Norden von Ernst Dibring Abend zu werden begann. Er lief und lief. Einmal blieb Wie bin ich dumm, dachte er. Es gab doch eine Erd- er stehen und hatte das Gefühl, er sei verrückt geworden. Oben auf dem Gletscher, wo der Schnee hart wie Eis hütte nördlich von Abistojaure. Die würde er in einer Er fah hinten im Schneedickicht jemanden vorbeilaufen. war, verlor er die Spur. Während er überlegte, nach welcher Biertelstunde erreichen können, wenn er nur in diesem schauer- Er wollte rufen, erschrat aber über sich selbst, daß er schon Seite er sich wenden sollte, sah er eine mächtige, schmuggraue lichen Wetter den Weg fand und heil durch den kleinen anfing, Gespenster zu sehen. Er fühlte, wie ihm die Sinne Wolkenwand heranziehen; ehe er zur Besinnung gekommen Birkenwald westlich von der Hütte hindurchfam. Zu den gelähmt wurden und alles in ihm nach Ruhe drängte, aber sein würde, mußte der Schneesturm da sein. Es war nicht Baracken zu kommen war unmöglich. Es war nur gut, daß in seinent Gehirn brannte ein einziger, eigensinniger, fleiner länger Zeit, über den Bären nachzudenken. Das beste er Proviant mit hatte, und die Schneehühner würden ihm Gedanke: die Hütte zu suchen. war, man versuchte, zu den Baraden zu gelangen, und zwar zustatten tommen. sofort.

Es war fast finster geworden. Er taumelte wie ein Be­Er holte den Taschentompaß heraus und machte fich trunkener auf den Schneeschuhen umher. Bald warf der Er lief talwärts. flar, wo er war. Er mußte südöstlichen Kurs nehmen, Sturmt ihn um, bald stolperte er von selber und blieb lange Der blaue Himmel war schon lange verschivunden. Die um nach der Hütte zu kommen. Es war keine Zeit zu ver- Zeiten liegen, aber schließlich raffte er sich immer wieder auf. Wolkenwand stürmte vorwärts, mit zerfetzten, zerrissenen lieren. Was ihn doa) noch zum Ziele führte, war ihm nicht klar. Rändern, und löschte eine Bergformation nach der andern aus. Er setzte die Pelzmüße fester, prüfte die Schnallen der Vielleicht führte ihn der sechste Sinn des Unbewußtseins Einen Augenblick schnitt ein Sonnenstrahl hindurch und be- Schneeschuhe und erhob sich. richtig auf die Hütte zu, so daß er mit den Schneeschuhen an leuchtete mit Bliglicht die senkrechte Bergwand des Sierona, Jetzt hatte er den Sturm gerade im Rüden, und er sie anrannte und fiel. und dann brach der Sturm los, er fegte mit Riesenschwingen trieb ihn weite Strecken, wo er nichts weiter zu tun Der letzte Energiefunte flammte auf. Es dauerte nur dahin und hüllte alles in wirbelndes Weiß. brauchte, als sich aufrechthalten, aber das war bisweilen ein paar Minuten, da hatte er die Schneeschuhe abgelegt, die Gerell, der den Wind quer von hinten hatte, wurde schwierig genug, wenn der Sturm an den unsichtbaren Fels- Tür geöffnet und war in die Hütte eingedrungen; dann schneller vorwärtsgetrieben, als ihm lieb war, und er hatte wänden im Streise herum schnurrte und dann wie ein böser machte er die Tür zu, so gut er konnte. alle Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Wohin der Weg Zauberer herangerauscht fam und sich über ihn stürzte. Lange Drinnen war es stodfinster. Er zündete ein Streichholz ging, wußte er nicht. Man mußte auf gut Glüd mit dem Beiten lief er, ohne sehen zu können, so fegte der Schnee an. Es war kein Mensch darin. Durch den Rauchfang war Sturm laufen. nieder und berklebte ihm die Augen. bicker Schnee hereingewirbelt. Er hörte, daß der Birkenwald in der Nähe war. Es Er mußte bald bei der Hütte fein. Er blendete die Gerell tastete im Dunkeln umher und stellte die Flinte pfiff und flüsterte wütender um ihn her. Es fnisterte und Augen mit beiden Händen ab, um sehen zu können, aber er gegen die Wand der Hütte, warf den Rucksack ab und rollte knackte, als werde der ganze Wald niedergebrochen. Er fah nur ein unendliches wirbelndes Weiß, aus dem hier und den Schlafsack auf. Dann gelang es ihm wirklich nach warf sich zu Boden, um nicht kopfüber in den Wald hinein- da eine frumme Birke mit schwarzen, schwankenden Zweigen etlichen wunderlichen Sprüngen in der Finsternis, das Loch zukommen. hervorsah. Hätte er nur noch einmal den Rierona fehen zu finden und hineinzukriechen. Er nahm den Rucksack als Unter ihm brummte ein tiefer Unterton wie von vielen fönnen, wäre es die einfachste Sache von der Welt ge- Stopffissen und zog sich den Schlafsack über den Stopf, fo hundert Bären. Durch das Brummen hörte er, wie die wesen, die Hütte zu finden, in der er schon manches Weal hoch er fonnte. Jetzt mochte der Sturm da draußen hausen Bäume schrien und jammerten und wie sie getroffen, um im Sommer und im Winter bei Jagderkursionen übernachtet wie er wollte. Gerell lachte in seinem Sadt und meinte vor gefnidt und entwurzelt wurden. Bisweilen flang es wie hatte. wolluftvoller Müdigkeit zu sterben, indem er mit dem Be­hagen des Geretteten hörte, wie der Sturm im Rauchfang pfiff. Das war eine herrliche Schlafmufit.

Schüsse dort unten, und dann war es, als jubelte der Die wird jetzt gut verschneit sein, dachte er. Aber das Sturm, weil er eine riesenhafte Birke geknickt hatte, mit der Dach wird man doch immer sehen können. er lange im Kampf gewesen war. Der Sturm sekte noch Er begann hin und her zu laufen, um sie zu finden. Er Er wachte bei diesem selben Zon wieder auf und steckte heftiger ein, immer mehr Schüsse flangen im Walde, gehörte nicht zu denen, die sich beim ersten Streiche er den Kopf aus dem Schlafsack. Der Sturm tobte noch bis alles zu einer teuflischen Sinfonie antuchs. Der gaben. Dnein, der Sturm und er, sie verstanden einander. ebenso närrisch, und durch den Rauchfang stiebte noch immer Schnee sprühte und stiebte um ihn, wie er da zu- Sie waren ebenbürtig, und mußte er hier im Schnee um- der Schnee herein. Aber es war wenigstens wieder Tag. ſammengekauert hocdte, voll Spannung, ob er fich werde halten tommen, so wollte er erst seine legten Sträfte hergeben. Er Mit dem Schnee kam ein einigermaßen annehmbares Licht fönnen. Es war flar, daß er durch den Wald nicht hindurch umflammerte den Stock fester. Ein Windstoß fam und warf in die Hütte konnte. Das wäre wie Selbstmord. Da liegen bleiben, wolihn um wie einen Regel. Er lachte mir und rappelte fich

( Borti folgt)