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fr. 125-1918

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Ausflüge der Liebe.

I.

Das ist ein grauer Tag gewefen, als wir uns das erftemal faben. Und es war gar nicht etwa Frühling und die Sonne schien auch nicht, denn die Sonne schenkt den Städtern im Winter und Borlenz nur selten ein paar mitleidige Strahlen.

Auch die Straßenbäume waren noch grau, und, da es lange nicht geregnet hatte, so ungewaschen. Die Gärtner in den Stadt­anlagen brachten den Sträuchern und Hecken die Begriffe von Mode und Kultur bei. Und wir versprachen uns, am fommenden Sonntag auszufliegen.

Ja brachte dir Treibhausrosen und füßen Kuchen mit und wir freuten uns auf den Weg, den wir gehen würden. Der Wind spielte mit deinem blonden Straushaar, und du wolltest immer noch nicht sagen, ob du Annamarie oder Marianne heißt. Aber hinter einem Hajelläßchenstrauch füßte ich deine roten Lippen und sagte Annamirl. Weil du blonde Locken trugft.

Und da war plöhlich der Himmel ganz blau, wie auf einem Madonnenbild, und man konnte weit hindurch und das verlorene Paradies sehen, in dem die schönsten Edelblumen blühten hinter einem roten Rosenzaun. Und am Eingang faß ein Engel und spielte mit den Glocken der Magnolienblüten.

In dieser Richtung gingen wir rüftig immerzu, die Blide hinter den halbgeöffneten Fensterläden unserer Augenlider, und wir merkten gar nicht, daß wir einen Berg vor uns hatten, bis die Straße steil wurde.

Dieser Berg wird uns Dinge sehen lassen, die wir in der Ebene nicht schauen können," sprach ich. Du nicktest und fchritteft immer tapfer mit. Von Zeit zu Zeit füßtest du mir die Augen und Sprachst: Jch sehe durch sie in alle Fernen."

Dann faßtest du meine Hand und sagtest leise: Unser Leben wird aufwärts gehen."

Ja," antwortete ich mit einem Blid auf unser Ziel Wir dürfen nicht die ebene Straße nehmen, die in alle Wege und Gassen mündet gleich einem Spinngewebe. Wir werden den Pfad der Entdeckung wandern.

Am Wege lud uns ein Gasthaus ein, in dem gespielt, mustziert und getanzt wurde, und wir gingen hinein. Du naschtest bon Deinem süßen Kuchen, gabst mir zuweilen unter spißbübiſchem Neden ein Stückchen und wir tranten aus blanken Gläsern, gold­fonnigen Wein.

Durch ein kleines Fensterstüc sahen wir in der Dämmerung das Geflimmer der Sterne, die immerzu Reigen tanzten, immer im Streislauf wie unser Blut, wie das Wasser, das zwischen Himmel und Erde wandert.

Ich aber flüsterte, während unsere Kelche einen Hellen Kling­flang zitterten: Wir werden immer vorwärts gehen und nie den Schatten Heimweh hinter uns achten. Denn wir suchen Neu­land!"

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Und auf einem mondhellen Umweg tamen wir zu einer Station, von wo uns eine Bahn zur Stadt fuhr...

II.

Es war ein sonniger Maientag, die Kaftanien blühten, und der Goldregen war wie ein wirklicher Regen von Gold. Wir waren so glücklich, weil wir fo frei waren, der Freiheit zu fröhnen. Weißt du noch, wie ich dich abhielt, am Mittag in die bier engen Arbeits­wände, die Gefangenenzelle Seiner Sehnsucht, zurückzukehren, und wie wir mit einer Trambahn den Heeresstraßen unseres Glüdes zustrebten? Ich hatte dir ein Buch mitgebracht, in dem vicl vom Alltag und von der Sonne stand, und als wir die ersten Feldwege er­reichten, pflückte ich dir Heckenkirschen und Geisblatt, die du zum Strauße bandest. Wir setzten uns an einen Aderrand und schauten einen mielpaare zu, das sich sein Nest zusammentrug und fich fchaltbaft nedte.

Sieh die Vögel, sie sind frei und glüdlich, die Welt ist ihr Feld, und sie sorgen sich nicht viel darum, wo und wie sie wohnen. Aber wir sind arm und doppelt arm, weil wir nicht so einfach glücklich sein können. Und unsere Freiheit ist immer nur ein Sonntagsausflug, ein vorübergehendes Stehenbleiben der Uhr Sorge. Menu wir einen Berg genommen haben, tommt gleich wieder ein anderer und wieder einer. Statt aufwärts geht es immer wieder talwärts und heimwärts. Wir leben ständig zwischen Ebbe und Flut."

Auf einem Berge erblidten wir ein Schloß, und in Gedanken faben wir in feinem grünen Gartenfranz eine zarte weißgefleibete Frau in einer Hängematte und rotbackige Kinder, die sich Blumen auf den Platz streuten, auf dem sie Ringelreihen tanzten. Das find Menschen, die unfere schweren Berge nicht zu

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Pioniere.

Dienstag, 7. Mal

nehmen brauchen, um auf der Höhe zu sein. Aber ihre Höhen sind immer bezwinglicher nach Arbeit, nach Brot und Freiheit rufenden nicht unfer giel, unfere Höhen nicht das ihre. Die Wolfe, die der Menschheit. Es ist ein grandioses Lied. Der bedeutende Ge Sonne näher ist als der Baum und diesen verdunkelt, ist sie nicht stalter und Dirigent feierte doppelten Triumph vor den mitwirkenden vergänglicher?" Musikern und Sängerchören: ihm mit Recht von Tausenden von märts. Unwillkürlich umgingen wir den Berg und wanderten Straßen- Hörern bereitet. e. k. Da begegnete uns ein Handwerksbursche, der auf der Brandsohle lief und sang. Er rug in seinen Augen das Glück von fünf Grdteilen. Sein Stock war aus Indien  , fein Rauchtabak aus Amerika  , sein verschliffener Anzug im Urstoff aus Australien  , die Hautfarbe aus dem gelobten Lande und das trockene Brot, das er nebenher verzehrte, aus Europa  .

Noch immer höre ich seine Worte:

Die wichtigste Pflanze.

man, wie der Direktor am Münchener Biologischen Institut 9. S. Auf die Frage, welches die wichtigste aller flangen sei, erhält Francé in der Zeitschrift Ueber Land und Weer erklärt, stets un­richtige Antworten. Die einen entscheiden sich für den Weizen, die anderen für den Noggen oder die Kartoffel oder die Zuckerrübe, weit Gradaus, gradaus wohnt das Glüd, gereiste Leute, die besonders flug und originell fein wollen, geben Der wandert auf der Höhe," fagten wir, und an diesem Tage aber ist für die moderne Menschheit als die wertvollste aller Pflanzen immer gradaus, nie zurück." der sicherlich wertvollen Kokospalme den Vorzug. In Wirklichkeit sprachen wir nicht mehr viel von uns. der Hefepilz zu bezeichnen.

III.

Wir wollten schon immer hoch hinaus. Und nun find mir oben. Wir wohnen in einer Dachstube und nicht in einem Luft­schloß und haben einen Mitbewohner, dem wir das Flüggewerden lernen sollen. Dit wiegit du ihn auf deinen schlanken Armen und läßt ihn an unseren Topipflanzen riechen, hebst ihn hinaus zum Richt, daß ihn die Sonne segne. Die grauen Dächer find im Sommer wie das wellenwogende Meer, im Winter wie ein weißes Hügelfeld, und deine Gedanken find Möwen, die kühne Kreise schwingen und immer wieder zum Strande zurüdfehren.

Ich bin unser Leuchtturmwärter, und meine Augen find das Licht, das deine Möwen lockt. Ich spiele mit ihnen und fliege im Richt der Blicke weit über die Meerberge. Sie sind eine Brüde zu unseren tanzenden Sternen. Wir brauchen die Straßen und Wege nicht mehr, es sei denn zunt Browverdienen. Unser Herz ist das gesuchte Paradies. Auf deinen Händen trägst du unseren Solumbus, der das Neuland sicher entdecken wird, das wir unserem Atlanten: Seele eingezeichnet. Stompaß wird unfere Liebe sein.. In uns muß es immer Sommer bleiben, damit wir durch die offenen Fenster unserer Seele das Land unserer Hoffnungsausflüge schauen können.... Julius gerfaß.

Liszt- Mahler- Fried

Diese Behauptung läßt sich schnell Beweisen. Lediglich der Hefe­pilz ermöglicht die Alkoholindustrien, die in Deutschland   allein jähr lich 2826 Millionen Mark Bier, Wein und Branntwein, auf der ganzen Erde ungefähr 15 Milliarden Mart produzieren. Ohne den Defepilz fann man auch kein Brot backen, der Gesamterlös der Bäder aber wird auf jährlich 60 Milliarden geschäßt. Man kann also mit gutem Recht sagen, daß die Hefepflanze der Menschheit jahraus, jahrein ebenso viele Werte verschafft, als ihr der Weltkrieg jeit fast vier Jahren raubt. Um so erstaunlicher und auch ein wenig beschämend ist es, daß der Mensch noch heute nicht vollkommen über den Hefepilz aufgeklärt ist. Aus den Lehr­üchern kann man erfahren, daß der wissenschaftliche Name Baccharomyces soviel bedeutet wie Buderpilz. und daß es sich um eine winzige, nur den tausendsten Teil eines Stecknadellopjes große farbloje, ezellige Pflanze handelt, die der Gestalt nach einem Ei ähnelt und eine so ungeheure Bermehrungstrait befigt, dab aus einer einzigen innerhalb zwei Stunden bereits zwei, in 24 Stunden also 4096, in 14 Tagen ungefähr 32 Millionen werden. Diese Menge stellt sich dann als eine graumeiße Masse dar, die man preffen kann, ohne daß dabei die einzelnen Bflänzchen zugrunde gehen. Es werden aus dieser Masse vieredige Stüde   herausgeprebi die dann als Preßhefe in den Großhandel kommen. Daß es sich um einen Pilz haudein soll, ist nicht sehr eine leuchtend, da man bereits 300 000 verschiedene Pilzarien tenui. Darunter gibt es viele Tausende, die in einem gewissen Abschnit ihres gebens hefepilzartig aussehen. Einen getvissen Einblid ge­währt immerhin die Betrachtung der sog. Nußtaufrautheit, die in Gestalt eines schwarzen Ueberzuges die Pappelblätter überfäll:. Unter dem Mikroskop ertveist sich der Ueberzug als ein Wald von winzig fleinen Bäumchen, von denen ständig fleine Fütchen herabfallen, die als Nebenfrüchte bezeichnet werden. selbst wächst schlauchförmig heran und ist von wunderlichen Gebilden erfüllt, die überall in Gestalt von winzigen Stäbchen und Bügelchen hervorquellen. Wo ein solches Kügelchen Boden faßt, bildet es bon neuem den Rußtaupilz, der dadurch unbegrenzte Zeit lang weiter Da erscheint denn Franz Liszt   als ihr erster und für seine leben kann. Wenn aber die kleinen Sporenkugeln nicht sofort wieder Zeit bedeutendster Dolmetich. Er ist so recht auch ein Bildungs- ein Bappelblatt finden, das sie aussaugen tönnen, so trennen produkt jenes romantisch verbrämten Neu- Hegelianismus, jenes fie ftändig befepilzartige Teilchen von ihrem Körper ab, die historisch gerichteten Heroenfultus, der damals allenthalben fein fähig sind, durch Sproffung zu wachsen. Diefe bilden wieder Wesen hatte. Der Musiker fucht, statt in die eigene Brust Hefezellen, und so geht es immer weiter. Da unzählige Bilz zu greifen, geschichtlich beglaubigtes Heldentum, das er zum Träger feiner eigenen Gedanken und Empfindungen macht. Die Lifztschen Sinfonien zeugen hiervon. Wir dürfen uns dieser großzügigen Tonschöpfungen doppelt erfreuen; denn ohne sie wäre der Nachwelt nur allenfalls das Andenken an den großen Klavier­virtuosen verblieben. Es ist wohl auch nicht minder merkwürdig, daß Liszt   erst auf Umwegen zur sinfonischen Umfegung jener heroi fchen Ideale tam. So tritt auch seine Dichtung Mazeppa", die Wagner furchtbar schön" erachtete und die ihn, als er sie das erstemal durchlas, ganz außer Atem" brachte, uns als erster Ge­dankenfeim in einer seiner Klavieretüden entgegen. Nun stand fie auf dem Programm der von Ostar Fried geleiteten beiden Schlußkorzerte der Freien Voltsbühnen.

im Konzert der Freien Wolfsbühnen. Nicht so nebenber, sondern in brennender Beziehung zur furchtbaren Gegenwart hatten in sechs von 12 Konzerten des Verbandes der Freien Volksbühnen Werte von Beethoven die Führung. Das begreift sich; denn Beethoven  ist der Angelpunkt für die seitherige Entwicklung der Juftrumental musik. Und die bewegt sich von der Klassizität hinweg über die Epoche der Romantik zur neuzeitlichen Musikperiode. Diese lettere ist, wenn wir in Heftor Berlioz ihren Urheber erbliden, fenntlich als programmatische Sinfonie. Das heißt: es sollte sich bei dieser Musik doch auch etwas denken lassen.

Von dieser Station zur nächsten, das ist zur Sinfonie mo­dernster Prägung, die mit Strauß und Gustav Mahler   ihren Gipfel erreicht hat, ist allerdings ein weiter Weg, sowohl in der musikalischen Gedankenwelt als der infirumentalistischen Ausdrucks­fähigkeit, für die es nur scheinbar feine Begrenzung. mehr gibt. Voll staunernder Bewunderung, zugleich erichittert und erhoben, vernehmen wir das gewaltige Riefenwert dieser 3 weiten fünf­jäßigen Mahlerfchen C- moll- Sinfonie, in deren vierten und letzten Satz ein Sopran- und Alt- Solo nebst gemischtem Chor inmitten des großen Orchesters verwoben find.

"

Der Bila

arten in der geschilderten Weise handeln, ist es einigermaßen be greiflich, warum die Wissenschaft nicht genau weiß, was der Hefe­pila eigentlich ist. Er gehört even als Nebenfruchtform zu irgendeinem anderen Bilz, den man noch nicht kennt. Das Neben früchtchen muß natürlich während seiner Sproffungszeit irgendetwas berzehren, wovon es zu leben vermag, und gerade hierauf beruht die außerordentliche Wichtigkeit der Hefe. Sie gerfest nämlich alle stärfemehl- und zuckerhaltigen Flüffigleiten, in denen fie lebt, fo. daß dadurch Alkohol und etwas Sohlensäure übrig bleibt. Ueberall in der Natur gibt es Hefezellchen, da so zahllose Baum- und Blatt­pilje ihn fortwährend als Nebenfrucht herstellen. Daher sind Hefen im Staub der Luft, in jedem Tropfen Feuchtigkeit. der freier Luft ausgefest ist, in jedem Lusthauch, der mit jedem Lufthauch, det mu jedem Atemzug von uns aufgenommen wird, vorhanden.

Notizen.

Is Lehrer des Geigenspiels ist Adolf Busch   an die Hochschule für Musik in Charlottenburg   berufen worden.

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Georges Dhnet ist in Paris   gestorben. Er hat seinen Ruhm überlebt. Sogar in Deutschland  , wo das Bürgertum seinen Bedarf an Rührseligkeit einst an seinem Büttenbefizer"( in der doppelten Form als Roman und Theater) befriedigte, ist er fon beinahe vergessen. In seinem Vaterlande hatte der Siebzigjährige fich eine Zeitlang wieder mit seinem Kriegstagebuch in Erinnerung gebracht.

und die sahen höchst merkwürdig aus. Sie waren von roten Ringen umgeben, und sein sonst so munterer, frischer Blid flacerte im Raume umher, ohne irgendwo haften zu bleiben. Es lag etwas Aengstliches, Gejagtes darin, aber auch etwas Hungriges. Und er schaufelte ununterbrochen mit dem rechten Bein, als er sich schweigend auf den Stuhl am Kamin fezte.

,, Bist du hungrig?" fragte Algren  .

Hungrig? Ich weiß nicht. Ja, vielleicht doch." Gerell

In Oskar Frieds vor dem Krieg hier schon mehrfach auf­geführtem Erntelied" spricht aber noch ein anderer Geist. Er heißt Weltsozialismus. Die Mühle erscheint hier als Symbol einer fonnte auch nicht auf dem Rücken liegen und rechnen, denn dann strömte ihm alles Blut zu Kopf. Aus dem Hause zu gehen war nicht möglich. Hansson hatte freilich die Arbeiter am Morgen hinausgehegt, damit sie den Weg zu den Neben­Roman aus den Norden von Ernst Didring.  baracken und zu Gerell freischaufelten, aber das war auch Nein, du! Draußen ist niemand. Jetzt bist du der alles, was an Energie aufzubringen war, und der geschaufelte Tegte Mensch auf der Erde in der legten Erdhütte, nach- Gang war sofort wieder zugeschneit. Dies in der Stube dent Städte, Paläste, Museen, Zivilisation, Kultur, Kunst, Sigen machte Algren   ganz frant. Er mochte nicht zu den alles, Menschen wie Tiere, ausgerottet sind. Und der Arbeitern hineingehen, denn er war überzeugt, daß er sie Sturni deckt dich mit Schnee zu. Und wenn ich den Rauch- stören würde, und Majas unnatürlich verlängertes Aufräumen sah ihn starr an. fang öffnete? Was hätte das für einen Zweck? Wenn du in feiner Stube wollte er auch nicht ermutigen, wie sehr sie schreist, hört dich niemand. Warum sollte ich schreien? Ja, ihn auch durch nachlässig zugeknöpfte Taillen und zärtliche da hast du recht. Was fümmert sich die Natur um einen Blicke in Versuchung führte. Schrei der Not, des Grauens, des Hasses, der Lust, der Wenn er sich angekleidet ins Bett unter die Decken legte, Freude oder der Liebe? Was rührt das die Natur? Sie ist so sehnte er sich fort von diesem allen, von Tunneln, Surven stumm und dumm, sinnlos, und das Sinnloseste von allem und Bauplänen, und das wütende Heulen des Sturmies ist, daß einmal der Mensch erschaffen wurde. Du darfst aber draußen erhöhte seine Stimmung nicht. Die Fenster waren nicht undankbar sein, Gerell! Du hast zu deinen Lebzeiten schon lange von Schneewällen zugemauert, und er mußte viel Hübsches gehabt. Weißt du noch die Zapfengeschichte? den ganzen Tag die Lampe brennen, um beim Arbeiten sehen Die war nicht übel. Daß ich nicht schlafen kann! Ich sehen zu können. glaube, der Sturm nimmt zu. Wenn nun dieser ganze Er fümmerte sich nicht um Tag oder Nacht. Das war Kitsch zufammenstürzt? Nun, dann wäre Schluß. Schlafe! abfolut gleichgültig. Er schlief, wenn er müde war, und Es ist Nacht.

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Unten in den Baraden begrüßten die Arbeiter den Sturm als eine willkommene Gelegenheit, sich ausruhen zu können. Wenn man nicht trant, schlief man.. Aber die Ingenieure faßen mit Feuereifer über ihren Berechnungen, wo sie gerade eingeschneit waren.

Algren   nahm die Zeichnungen vom Tisch und legte sie aufs Bett, wo sie sich sofort behaglich zusammenrollten. Dann stellte er alle Delikatessen auf den Tisch, die er noch hatte, Margarine, Corned beef, drei Stückchen Hering auf einem Teller, ein großes Stück Brot und ein Stüd Käse in Stanniol.

BO

Willst du Kaffee haben?" fragte er. Dante", antwortete Gerell zerstreut.

Algren   füllte Wasser in den Kaffeekessel, nahm zwei Ringe aus dem Herd und stellte den Stessel auf die Sohlen. Dann deckte er den Tisch fertig, mit Tellern, Gabeln, Löffeln, zwei Staffectassen, einer Untertaffe mit Zuder und einer Dose fondensierter Milch, zäh wie Kleister, zu deren Deffnung er lange Zeit brauchte.

wenn er hungrig wurde. Das war ein sehr primitives Dasein, zu höherer Lebensfreude nicht besonders geeignet. Hanssons Versuche, ihn durch saftige Geschichten aus dem Leben der Haushälterinnen aufzumuntern, widerten ihn schaukelte mit dem Bein. Algren   fand, es fing an unangenehm Gerell sagte währenddes kein Wort, sondern saß nur und unsäglich an, und um seiner Aufdringlichkeit zu entgehen, ver­riegelte er die Tür zur Diele und öffnete nur auf Majas zu werden. wohlbekanntes Klopfen. ,, Nun, hast du ihn gekriegt?" fragte er schließlich, während Algren   hatte sich in alle Decken und Lumpen eingehüllt, deren er hatte habhaft werden können, so blies es durchs er Lärm und Gepolter draußen auf der Diele gehört und Er lag im Bett im Halbschlaf. Wie im Traum hatte er mehr Stots auf den Stamin legte. Gerell sah ihn an, und es war gut für Mgren, daß er Haus. Und doch war es ihm unmöglich, sich warm zu halten. Er mußte fortwährend aufstehen und wie närrisch angenommen, daß es irgendein betrunkener Arbeiter fei, der diesen Blick nicht bemerkte. hinaus oder herein wollte. Er drehte sich auf die Seite und in seinem einsamen Zimmer umherspringen, oder lange Zeiten versuchte zu schlafen, als jemand am Türgriff rüttelte und betonte ihn auf eine Art, daß Gerell zusammenzuckte und Ja, ich habe ihn bekommen," antwortete Gerell. Er damit hinbringen, Hände und Füße am Kamin aufzutauen. Klopfte. Wer ist da?" fragte Algren  . Und dann dachte er oft, wo Gerell wohl geblieben sein sich umdrehte. mochte. Daß er nicht zurückgekommen war, wußte er. Hansson ,, Den Bären, meine ich," sagte Algren   erklärend. ,, Den meinte ich auch. Was sollte ich sonst meinen? hatte die paar Schritte zu Gerell am Vormittag riskiert und ihn doch nicht angetroffen. " Ja, ich weiß nicht. Du sagtest das ihn so mert­würdig." " Findest du?"

Der Sturm hielt nun schon den fünften Tag an und be­zeigte teine Neigung, aufzuhören.

Ich bin es! Aufmachen!"

Algren   eilte zur Tür hin und riegelte sie auf. Gerell stand dort vollständig weiß von Kopf bis zu den Füßen. Er schüttelte den meisten Schnee von sich ab, schlug die Fellmüze gegen den Türpfosten und trat ein. Er stellte das Gewehr in die Ecke neben der Tür.

Algren   hüpfte umher und fror. Gut war es, wenn man im Bett lag, aber zu den Mahlzeiten mußte er auf, und er du

Na, das ist aber schön! Wir hatten schon Angst, daß " Algren   zögerte. Er hatte in Gerells Augen geschen,

Willst du nicht essen?*

Ja, danke."

Gorti. folgt)