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Die Ukrainepolitik im Hauptausschuß.

es ist unverantwortlich.

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Der Ausschuß hat vor einiger Zeit verlangt, daß ihm die Auf- nicht um eine Einmischung in innere finnische Angelegenheiten| hoben. Das Auswärtige Amt hat ausdrücklich erklärt, Estland flärungsschriften" vorgelegt werden, die in der Armee des handelt, sondern um einen Kampf Rußlands mit Hilfe der und Livland gehören jenseits der gezogenen Grenze zu Ruß­Feldmarschalls v. Eichhorn zum Dienstgebrauch benutzt finnischen Anarchisten, Finnland seiner Freiheit zu be- land. Der Kanzler aber erklärt, daß man die Lostrennung dieser werden. In der gestrigen Eizung erklärte num rauben. Das ist sogar von sozialistischer Seite ausdrücklich an- Gebiete nuterstützen wolle. Das absprechende Urteil über die ge­Kriegsminister v. Stein: Ich habe gestern jedem der Herren Ab- erkannt worden. stürzte Regierung der Ukraine ist um so merkwürdiger, als die geordneten des Reichshaushaltsaussouffes ein Stück des Heftes 7 Wir sind von der rechtmäßigen finnischen Regierung um deutsche Regierung der Druckschriftenfolge:" Unser Vaterland" übergeben laffen. unseren Einmarsch gebeten worden. Diese Regierung mit diesen unfähigen" Leuten Frieden geschlossen, Meine Stellungnahme diesem Heft gegenüber hat sich nicht ge- ist von dem im Februar 1917 gewählten Landtag mit 100 gegen ja sie erst in ihre Stellen eingesezt hat. Das ist cine ändert. Ich lehne es ab, 80 Stimmen eingefekt worden, und dieser Landtag ist gewählt Politik der Hinterhältigkeit. Welch ein Zustand, daß die Regie nach dem freiesten Wahlrecht der Welt. Wir haben durch unser nicht, daß der politische Stampf in das Scer hineingetragen wird. heit und den Frieden an der Ostsee erlangen wollen und freuen Land geben, und ein deutscher Reaktionär, wie Herr v. Braun, Die Oberste Heeresleitung ist der gleichen Ansicht. Wir wollen Eingreifen nur die politische und militärische Sicherung erklärt, sie habe noch keine zuverlässigen Nach­richten aus der Ukraine ! Die Rada will den landarmen Bauern Im allgemeinen geht die Versorgung des Heeres mit Unterrichts- uns, feststellen zu können, daß uns dies bis zu einem gewissen gibt der Rada den Rat. den Bawern das Land zu verkaufen, um stoff von einer Zentra Istelle aus, aber auch die Armee- Ober- Grade, und zwar ziemlich weitgehend, gelungen ist. Durch die sie von vornherein in Schuldknechtschaft zu bringen. Die Befreiung Finnlands glauben wir auch Schweden einen sehr er­die ganze Schriftenreise durchgesehen. Heft 7 und einige andere Osten geleistet zu haben. Nach unseren bisherigen Erfolgen wer­kommandos stellen gelegentlich derartiges Material auf. Ich habe heblichen Dienst durch die Schaffung eines Schußwalles nach Sefte sind eingezogen, and es sind Vorkehrungen getroffen, den wir erfreulicherweise die finnische Expedition bald als im daß sich solche Vorfälle nicht wiederholen. wesentlichen abgeschlossen betrachten können. Was Estland und Livland

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anbetrifft, fann ich mich im wesentlichen auf die Erklärung des Reichskanzlers beziehen, die er im Großen Hauptquar­tier namens des Kaisers der estländischen und livländischen Deput­tation abgegeben hat. Bei dieser Gelegenheit möchte ich dem Jrr­tum entgegentreten, als hätten wir den rechtmäßigen estnischen Landtag gesprengt. Dieser alte estnische Landtag muß teine große innere Autorität gehabt haben, denn er ist überhaupt nur einen einzigen Tag aftio gewesen und war schon nicht mehr im Amt zu der Zeit, wo wir das Land betreten hatten.

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lassen, damit mußte die Regierung in Mißkredit gebracht werden. neue Regierung arbeitet nach diesem Rezept. Der deutsche Ober­befehlshaber hatte kein Recht, den Feldbestellungsbefehl zu er­will man etwa jekt den Bauern das Getreide mit Gewalt weg­nehmen? Mit Gewalt ist man in die Rada eingedrungen und hat sie nach Oldenburgschem Muster behandelt. Ganz Gegenteil zum Auftreten der Oesterreicher hat das Auftreten unserer Militärs alle Welt vor den Kopf gestoßen. Die Bauernversammlung war eigentlich eine Versammlung der Großgrundbesizer. Das deutsche Volk wird systematisch im Unflaren darüber gehalten, daß in der Ukraine ein Mangel an Lebensmitteln besteht. Die Rote Garde in der Ukraine hat in umfassender Weise nicht nur für das Volf, sondern auch für die deutschen Kriegsgefangenen gesorgt. Wie die Kosaken gehaust haben, das weiß man, und nun stellt man einen Kosakenhauptmann an die Epiße der Ukraine .

Aus der Mitte des Ausschusses heraus wurde die Vorlegung der ganzen Schriftenreihe gefordert. Abg. Scheidemann stellte fest, daß der Kriegsminister das Heft 7 glatt abschüttele, mon müßte aber auch wissen, wer der Verfasser dieser Schriften sei, insbesondere ob er sich auch bereits im Felde betätigt habe. Die Abgg. Gräfe, Gröber und Haose waren sich einig in der Ver­urteilung der Tendenz dieser Schriften. Abg. Noške fügte noch Binzu, daß diese Schriften auch in Mengen unter die Truppen verteilt worden sind. Berfasser des Heftes 7 ist ein Professor in Düsseldorf . Der Kriegsminister versichert, es jei Vorsorge getroffen, daß sich Derartiges nicht wiederhole. Auf den vaterländischen Unterricht im Heere tönne man nicht ver- Auch in Litauen müssen wir dasselbe Ziel wie in den anderen aichten. Ländern verfolgen. Die Litauer müssen sich eine eigene Ver= General v. Wrisberg nimmt in erregtem Tone die oberste Der Ausschuß wandte sich dann wieder dem eigentlichenwaltung und eine eigene Regierung schaffen. Wir Sceresleitung gegen die Bemerkungen des Vorredners in Schuh. Gegenstand der Beratung zu. fönnen sie hierbei unterstüben mit dem einen Vorbehalt, daß diese Abg. Gothein: Bon wirklichen Grenzsicherungen könne man Selbständigkeit sich innerhalb des Nahmens der mit der deut in einer Zeit nicht mehr reden, wo die Kanonen 120 Kilometer schen Regierung getroffenen oder noch zu treffen weit schießen. Das Ziel, das die Regierung sich im Osten geſtedt den Abmachungen hält. Der Aufbau der Verwaltung dieses hat, kann man in der jetzt beliebten Art nicht erreichen. Die finni Landes kann nur im Einverständnis zwischen der deutschen Zivil- schen Truppen haben Dinge zurzeit liegen. Wir müssen aber die Männer aussuchen, in der Mssicht, den Russen den letzten eisfreien Hafen wegzunehmen. verwaltung und der deutschen Militärmacht erfolgen, so wie die die russische Grenze überschritten, die dieser schweren Aufcabe gewachsen sind, und diese Leute müssen Diese Abschnürung vom Weltverkehr kann sich Rußland nicht ge­in Organisationen des Reiches eingeschaltet werden, oder wir müssen fallen lassen, das bedeutet einen neuen Krieg mit Rußland . Wir neue Organisationen hierfür schaffen. Abg. Graf Westarp hat für diese Auffassung ein Verständnis. Die Aussprache ist anders gelaufen als man dachte, es ist keine handlungen nicht erst in der nächsten Woche falten können, da hat lebhafte Bedenken gegen die Antwort, die der Kanzler der Nun noch zur Ukraine . Ich bedauere, daß wir unsere Ver- fommen wir im Osten nicht zu erträglichen Verhältnissen. haben ein Interesse daran, Rußland lebensfähig zu erhalten, sonst Anflage gegen die militärischen Stellen daraus geworden. Erz- wohl dann unbestrittene Nachrichten vorgelegen hätten, wodurch uns estnischen Deputation gab, die eigentlich nur eine Vertre, berger und Scheidemann haben mit Informationen gearbeitet, die voraussichtlich viel Mühe und Kampf erspart geblieben wäre. Wir offenbar parteiisch geführt waren. Die ufcainische Regierung hat müssen auf der Nichtigkeit unserer Information bestehen. Sie nicht, die Randstaaten sich selbst zu überlassen, sie sind nur der An­tung der Ritterschaft war. Die Fortschrittler wünschen uns um Schutz gebeten, den wir gewährt haben. Das recht aber weisen, was mit ihren Gedankengängen nicht übereinstimmt sicht, daß wir uns nicht auf alle Zeit dort binden dürfen. fertigt die militärischen Maßnahmen, die nur oder von ihren Nachrichten abweicht, mit einer Handbewegung oder

Unterstaatssekretär Freiherr von dem Bussche kommt hrez auf die gestern vom Freiherrn von Gamp gestellte Frage zurück, ob für den russischen Vertreter hier

ein Allerhöchstes Agrément

erteilt worden sei. Das sei nicht der Fall. Herr Joffe sei ledig lich mit einer Urkunde angelangt, durch welche er bei der Re­gierung als bevollmächtigter Vertreter( Botschafter) der russischen

Republik eingeführt wird.

Redner

darauf gerichtet find, unsere Brotversorgung sicherzustellen. Der einem Kraftwort zurüd. Demit bildet man keine geeignete Grund-/ Tatsache ist, daß die Militärs in den östlichen Randstaaten unum=

lage für die Besprechung. Man muß erst warten, bis tatsächliches Material vorliegt. Welche Aufregung entstand zunächst über den Feldbestellungsbefehl des Generals von Eichhorn,

Feldbestellungserlaß hatte nur die Aufgabe, den Anbau zu sichern, Jahren über die Zustände in diesen Gebieten irregeführt worden. schränkt herrschen. Der Reichstag und das deutsche Volk sind seit der Erlaß ist daher völlig forreft. Gin festes zugreifen war Was als öffentliche Meinung in Litauen ausgegeben nötig, weil sonst die ukrainische Regierung ihre Pflicht nicht erfüllt hätte. Die deutsche Militärverwaltung durfte auch nicht vor den wird, ist eigentlich nur die Meinung der Militär 3. Ber­Ministern Halt machen. Am besten ist es, sich mit der neuen Re- als er zunächst in falschem Wortlaut bekannt wurde, und wer wird treter dieses Volkes läßt man nicht nach Berlin und den Reichstags­gierung auf einen guten Fuß zu stellen. Ob diese Regierung groß- heute noch ernstlich bestreiten, daß irgendeine Ginwirkung auf die abgeordneten gestattet man nicht diese Gebiete zu besuchen. Der rujich orientiert ist, bleibt abzinvarten. Unsere Aufgabe fann Regierung und die Bevölkerung im Sinne des Erlasses unbedingt Vizekanzler war heute in der Rolle des Offizial- Verteidigers eines nicht sein, etwa zu verhindern, daß ein Zusammenschluß notwendig war, um zu erreichen, daß wir das uns vertragmäßig Systems. mit dem die Mehrheit des Volkes nicht einverstanden sein zwischen Großrußland und der Ukraine fich vorbe zugesicherte Getreide bekämen. Im übrigen habe ich mich kann. Die ukrainischen Bauern versammlungen, die zu reitet. Darin liege für Deutschland feine Gefahr. Die poli- gewundert, daß man bezüglich der Durchführung der Maß- ihrer Aktion tische Leitung des Reiches darf nicht allein entscheidend sein, ledig- nahmen in der Ukraine dem Vertrauensmanne des Reichs­durch militärische Stellen aufgeftachelt lich ein Ginbernehmen mit den militärischen Stellen ist erwünscht. tags, dem General Groener, gegenüber nicht das frühere worden find, bestanden aus Beuten, die wir in Deutschland 3ir= Auf unser Berhältnis zu den Randstaaten übergehend, meint Vertrauen befundet hat. Oesterreich Ungarn und Deutsch- tus- Baueru nennen. Auf dem jezt eingeschlagenen Wege der Redner, daß man diese Staaben sich nicht selbst überlassen dürfe. land gehen in der Utraine einig. Dak Dieſe Lämber eritreben den Aniolus an Deutſchland und darin Fällen gewiſſe Meinungsverschiedenheiten bestehen werden, lägt werden wir nicht 3 Serienben stojaten mit ihrem General an einzelnen zu dem erforderlichen Getreide tommen. Die müſsen wir sie unterstützen. Die ganze Kritik an den militärischen sich nicht vermeiden. Es ist aber bereits als falsch erwiesen, daß der Svibe find die Pioniere für das Wiedererwachen des Zarisnnis. Stellen war unberechtigt. Wenn der Kangler und sein Ver- wir bei den Getreidelieferungen zu furz gekommen sind. Die Beschleunigung des Eintritts der Reaktion widerstreitet direkt freter innerlich mit dieser Bolitik nicht einverstanden sind, wie Abg. Gine nachträgliche Prüfung hat ergeben, daß diese Behauptung dem deutschen Intereffe. Unsere Generale haben bei aller Tüchtigkeit Scheidemann das behauptet hat, dann sei das ein töllig unhaltbarer auf einem Irrtum beruhte. Wir sind damit vollkommen eben feine diplomatische Ader; wo sie hinkommen, zer­Rustand. Die Regierung darf nicht das ausführende einverstanden, daß wir uns in die innere Verhältnisse der Ukraine stören sie jede Sympathie, die wir bisher noch gehabt haben. Organ der Reichstag3mehrheit sein, das widerspricht nicht einmischen sollen. Das findet aber selbstverständlich seine Die Verhandlungen werden auf Mittwoch berbagt. der Verfassung; der Kanzler muß Grenze einmal in dem Zwecke des Einrückens in die Ukraine , der Herstellung der Ordnung, und dann in der Rücksicht auf unsere Truppen. Für uns ist die Frage, ob die Getreideliefe= rungen ordnungsmäßig und vertragsmäßig zur Ausfuhr kommen, praktisch viel wichtiger als die Frage, wer legitimer Herrscher in der Ukraine ist oder welche Lösung schließlich die Grundbesißfrage in der Ukraine finden wird.

auf das maßgebende Urteil der militärischen Stellen Rücksicht nehmen. Die Mehrheit des Reichstags übt offenbar einen ganz unzulässigen Einfluß auf die Regierung aus. Mit einer Kritik, wie sie hier geübt wird, nehme man dem Volke die Freude an den letzten Siegen und erschüttere den Siegeswillen.

Vizekanzler v. Bayer bedauert, daß Staatssekretär v. Kühl­

Politik gegenüber den Nandvölkern

Was den Regierungswechsel in der Ukraine anlangt, so steht

Ein Hoch- und Landesverratsprozeß vor dem Reichsgericht.

Der vereinigte 2. und 3. Straffenat des Reichsgerichts be

mann an den Berhandlungen nicht teilnehmen fann. Im Mittel- noch keineswegs feſt, ob er etwa als ein Unglück zu betrachten ist. endete nach sechstägiger Verhandlung einen Hoch- und Landesuche punkt der Beratungen hat das Verlangen gestanden, daß unsere Bedenken Sie doch die Verhältnisse der 11traine in den letzten ratsprozeß gegen 12 Personen aus der Dresdener Gegend, welche gesamte Ostpolitik einheitlich geregelt werden müßte. Aus diesem Wochen, welch jämmerliche politische und wirtschaftliche Zustände als Anhänger der Unabhängigen Sozialdemokratie verschiedene Gedanken heraus wurde auch der Rücktritt des Kom- und welche Unsicherheit dort herrschte. Die Regierung war gegen- Flugschriften verbreitet hatten. Die Angeklagten wurden verurteilt missarz für die Ostgebiete sehr bedauert, da er als eine über diesen schreienden Mißständen baten- und hilflos, und das ist zu Zuchthausstrafen bis zu 8 Jahren und zu Gefängnisstrafen bis Art Repräsentant dieses Einheitsgedantens anzusehen gewesen schließlich auch bei ihrer Zusammensetzung aus zum Teil zu 2 Jahren 6 Monaten. Im einzelnen wurden verurteilt: 1. die sei. Das ist irrig. Mit Polen hat dieser Kommissar überhaupt jungen und unerfahrenen Leuten auch kein Wunder. Kontoristin Wella Henker aus Döhlen, 23 Jahre alt, wegen nie etwas zu tun. Im übrigen hat sich herausgestellt, daß eine Vielmehr müßte man sich eigentlich darüber wundern, daß das versuchten Landesverrats in zwei Fällen und Aufforderung zum eigene Stelle, nicht bloß ein persönlicher Kommissar des Reichs- Volk diese Zustände überhaupt solange ertragen hat. fanzlers geschaffen werden muß, um die Randstaaten in geordnete Ingehorsam gegen ein militärisches Verbot in zwei Fällen zu Wie die Verhältnisse in der Ukraine liegen, ist eine militärische 2 Jahren 6 Monaten Zuchthau 3; 2. die Fabrikarbeiterin Regierungs- und Verwaltungszustände überzuleiten. Deshalb soll Berwaltung dort gar nicht zu entbehren. Ich erinnere mur an die eine Stelle errichtet werden, die an eine bestehende Reichsstelle an- Kämpfe, die gegenwärtig noch in der Ukraine mit den Truppen in Wargarete Hahn aus Birkigt, 19 Jahre alt, wegen versuchten gegliedert oder ihr eingegliedert wind. Die Beratungen über die den Nachbarländern ausgefochten werden. Wir dürfen uns aber Landesverrats und 3. die Fabrikarbeiterin Gertrud Grübler neue Organisation werden in der nächsten Zeit vollständig abge- nicht jett in einen Kompetensstreit zwischen der aus Zauderade, 20 Jahre alt, wegen versuchten Landesverrats und schlossen werden können. Militärverwaltung und der Zivilverwaltung in Aufforderung zum Ungehorsam gegen ein militärisches Verbot zu Das Ziel unserer der Ukraine verlieren. Es sind zu viele praktische Aufgaben, die je 1 Jahre 3 Monaten Gefängnis; 4. die Arbeiterin dort noch der Lösung harren, und da freue ich mich, feststellen zu Marie Griesbach aus Dresden , 21 Jahre alt, wegen Auf­ist, in Zukunft mit ihnen in Friede und Freundschaft zu leben. können, daß zwischen unserem politischen Vertreter in der Ukraine forderung zum Hochverrat, wegen versuchten Landesverrats und Namentlich hoffen wir Vorteile bezüglich der Sicherstellung und dem Feldmarschall von Eichhorn und seinem Generstabschef unjerer Ernährung und dessen, was man unter dem all- Groener ein durchaus gutes Einvernehmen besteht. Aufforderung zum Klassenkampf und zum Ungehorsam gegen cin gemeinen Namen Kolonisation zusammenfassen fann. Der Zum Schluß wende ich mich noch kurz zu der Frage der militärisches Verbot in zwei Fällen zu 4 Jahren Zuchthaus Anschluß dieser Staaten soll und muß uns cine militärische Siche Teilung der Gewalten zwischen der Obersten Heeresleitung und und 5 Jahren Ehrverlust; 5. die Bibliothekarin Margarete rung unserer Grenzen Rußland gegenüber verschaffen, auf die wir der Reichsleitung. verw. Just aus Burgk, 27 Jahre alt, wegen versuchten Landess nicht verzichten können. Auch über den Weg, den eine Wenn es nach den temperamentvollen Ausführungen des Abgeord- verrats zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis; 6. der Stein­einbeitliche Ostpolitik einzuschlagen hat, besteht zwischen meten Scheidemann ginge, dann hätten wir schon alle unsere druckerlehrling Kurt Schäfer aus Dresden , 17 Jahre alt, dem Reichstag und uns Ueberemstimmung. Es ist der Weg der Demission geben müssen. Ich glaube, das wäre auch für den wegen Beihilfe zum versuchten Landesverrat zu 8 Monaten Verſtändigung mit diesen Staater, nicht der Weg der Ver- Abgeordneten Scheidemann und seine Freunde nicht gerade die er- Gefängnis; 7. der Buchhalter Willi Richter aus Dresden , gewaltigung. Die Dinge in den einzelnen Staaten liegen freulichste Lösung gewesen. Wir haben uns aber einfach auf den 23 Jahre alt, wegen Beihilfe zum versuchten Landesverrat zu aber verschieden, daß es unmöglich ist, alle gleichmäßig zu be- Boden unseres Pflichtgefühls und unseres Verantwortungsgefühls 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis; 8. der Zeichnerlehrling handeln. Man muß die Verschiedenheiten der Verhältnisse be= rücksichtigen. Ueber Polen 3. B. fönnen Deutschland und Polen gestellt. Nur dieser Gedanke ist für uns auch immer maßgebend rno Gruhl aus Dresden - Cotta, 17 Jahre alt, wegen versuchten nicht allein entscheiden, da hat auch Desterreich- Ungarn und der Obersten Heeresleitung handelt. Ich kann nur sagen, daß, gewesen, wenn es sich um das Zusammenarbeiten zwischen uns Landesverrats usw. zu 1 Jahr 1 Monat Gefängnis; 9. der mitzureden. Aehnlich liegt es bei der Utraine. Daraus ergibt seit ich im Amte bin, noch nie ein Mensch den Versuch gemacht hat, Buchdrucker Marimilian Hünig aus Dresden , 66. Jahre alt, fich, daß für jedes dieser Völker notgedrungen eine eigene uns in der Betätigung dieses Pflicht- und Verantwortlichkeitsge- wegen Beihilfe zum versuchten Landesverrat in zwei Fällen sowie Politik betrieben werden muß. Wir freuen uns, durch fühls irgendwelche Schwierigkeiten zu machen. Ich Aufforderung zum Klassenkampf und Ungehorsam gegen ein mili­unser Einschreiten Finnland glaube: Sie können es uns getrost selbst überlassen, die Zu- tärisches Berbot zu 4 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehr­ständigkeit der Reichsleitung zu wahren. verlust; 10. die Maurerehefrau Minna Naumann aus Dres

seine Unabhängigkeit und Freiheit gesichert zu haben, aber der eigentliche Grundgedante unieres Einschreitens ist gewesen, im Abg. Haase: Herr Joffe ist bei der deutschen Regierung be- den, 36 Jahre alt, wegen Beihilfe zum versuchten Landesverrat qu Norden in militärischer wie in politischer Hinsicht einen endgül- glaubigt, mehr bedarf es nicht. Für die Situation ist es bezeich- 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus ; 11. der Kaufmann Grich tigen Friedenszustand zu schaffen. Das war bis dahin nend, daß Graf Westarp mit der Ostpolitik einverstanden gewinsohn aus Dresden , 26 Jahre alt, wegen Aufforderung leider nicht der Fall. Von Rußland aus wurden, ob mit oder ohne ist. Der Weg, den man im Osten eingeschlagen hat, führt nicht Willen der russischen Regierung mag dahingestellt bleiben. Waffen, zu einem freundschaftlichen Verhältnis. zum Hochverrat, megen versuchten Landesverrats sowie Aufforde­Nie hat die Regierung Munition und Mannschaften nach Finnland zur Unterstützung den Weg der Verständigung gesucht, sie hat stets den Weg der rung zum Klassenkampf und Ungehorsam gegen ein militärisches der russischen Heereshaufen gesandt. Schließlich hat sogar der Bor- Gewalt beschritten. Die Behauptung, daß wir Finnland be- Berbot zu 8 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust; fibende des russischen Rayonfomitees der Regierung Finnlands den freien müßten, ist ein plumper Täuschungsversuch. 12. Der Klavierbauerlehrling Mag Schotola aus Deuben, Krieg erklärt. Diese Kriegserklärung, mag sie nun mit oder ohne Wir hatten dort keinen Feind, aber wir haben dort die Bauern 16 Jahre alt, österreichischer Staatsangehöriger, wegen versuchten Wissen und Willen der Petersburger Machthaber erfolgt sein, und Arbeiter niedergeworjen, zugunsten der Bour- Landesverrats zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis. stand keineswegs bloß auf dem Papier. Woher fämen denn sonst geoisie. Immer wieder mischen wir uns in die Verhältnisse anderer Die Angeklagten waren Mitglieder des sozialdemokratischen die Geſchüße, die Maschinengewehre, die Panzerzüge und Panzer-| Staaten ein. In Gitland stellt man Deputationen zusammen, die Jugend- Bildungsvereins für Dresden und Umgegend oder standen automobile und die ungeheuren Mengen von Waffen und Munition, im Gegensatz zum Willen des Volkes den Anschluß an Deutschland die von unseren Truppen in Finnland erbeutet worden sind? So fordern. Der estnische Landtag bestand zu Recht, man hat ihn 34 ihm in Beziehung. Nach Ausbruch des Krieges trat eine Spal­ist jüngst erst wieder nach den Berichten unseres Gesandten in einfach ausgeschaltet. In Estland herrschte Ordnung. bis unsere tung ein, und es bildete sich später unter den unabhängigen Sozial. Finnland in Rautus der ganze Stab des 42. russischen Armee- Truppen dort einrückten. Dann wurde die Preise unter- demokraten des Vereins eine besondere Kampforganisation, in forps, 20 Offiziere, gefangen genommen. Das beweist, daß es sich drückt und die staatsbürgerliche Freiheit aufgederen Hintergrund die Angeklagten Henter und Lewinjohn standen.

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