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Luftangriff auf Zeebrügge .

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Nach einer Meldung der Frkft. Stg." äußerte der öster­reichisch- ungarische Außenminister, Baron Burian, auf eine Anfrage des Budapester Bürgermeisters Borczy über den Bukarester Frieden u. a. folgendes:

Unser König hat bisher jede Friedensmöglichkeit ausgenügt, und auch heute ist sein entschiedener Wille, jede Gelegenheit zu suchen, um mit unseren Gegnern einen womöglich ehrlichen, verständigen, dauerhaften Frieden zu schließen. Wir stehen so­zujagen auf der Friedenslauer, ohne uns an gewisse Gin­fchränkungsformeln binden zu wollen. Unsere ent­schlossene Ausdauer hat uns die bisherigen Erfolge ge­bracht. Auch weiterhin wollen wir in der einen Hand das Schwert, in der anderen den Delztveig halten."

behaglich, da ihr Land mit Ausnahme des unbedeutenden Curzon befont dentgegenüber, daß die Entente keine Friedens- 1& ormen annahmen, so daß Militär einschreiten mußte. Der Streifens um Monastir frei vom Feinde ist, und da selbst ein anträge zurückweise, ehe sie gestellt seien. Polenklub fordert Bevölkerung und Presse auf, alles aufzubieten, großer Sieg ihrerseits in Griechenland den Krieg nicht ent­Amsterdam, 9. Mai. Auf der Sindoro" trof der frühere damit sich derartige Fälle künftig nicht wiederholen. scheiden würde. Was dort gelegentlich an Gefechtstätigkeit Striegsminister Colŋn ein, der aus England zurückkehrte und so­zu spüren ist, darf nicht höher eingeschäßt werden, als die ge- fort nach seiner Ankunft in Holland nach dem Haag reiste. Colyn Burian auf der Friedenslauer. legentlichen Zuckungen oder Finten zweier Kämpfer, die das teilte einem Vertreter des Nieuwe Rotterdamschen Courant" mit, Schwert ab und zu erheben, ohne jedoch die Absicht zu haben, daß er als Direktor der Batavischen Petroleum- Gesellschaft zur Beherzigung der Interessen der Gesellschaft in zuzuschlagen. Dagegen verfolgen die Engländer in Palästina mit England gewesen sei. Was das Nennen seines Namens im 3u sammenhang mit den Friedensgezüchten angehe, großer Zähigkeit ihren Plan, sich in Syrien einen Außen- so schließe er sich ganz dem an, was Minister Balfour am Montag rosten für die Berteidigung Aegyptens zu er- im englischen Parlament erklärt habe. obern und zugleich die, Verbindung der Türkei mit Arabien au unterbrechen, indem sie die Sedichasbahn östlich des Jordan initten durchschneiden. Gelänge ihnen dies Unternehmen, so wäre wahrscheinlich rabien für die Türkei ver- Berlin , 9. Mai. Amtlich. Am 8. Mai mittags und abends loren. Man muß also den Kämpfen in Palästina eine begriffen starte feindliche Fliegergeschwader die Mole und das Dorf trächtliche politische Bedeutung zuerkennen. Bom englischen Beebrügge mit Bomben an, ohne militärischen Schaden anzurichten. Standpunkt aus hat Lloyd George recht, wenn er sich durch Durch Fliegerbomben auf die Kirche von Zeebrügge wurden drei die bissigen Ausfälle Nepingtons nicht irremachen läßt. Belgier und zwei Kinder getötet, zwei schwer und mehrere leicht Glücklicherweise hat bisher der Erfolg den heißen Be- verletzt. An der Landfront des Marinekorps wurden von unseren mühungen des General Allenby nicht entsprochen. Schon Jagdfliegern zwei feindliche Flugzeuge, über See ein drittes ab­Der Chef des Admiralstabes der Marine. am 2. April scheiterte ein Berfuch, mit beträchtlichen Kräften geschossen. über Es Salt gegen die Bahnstation Arman vorzubringen. Die Engländer mirßten mit schweren Verlusten über den Jordan zurüd, nachdent die Türfen durch deutsche Truppen verstärkt worden waren. Allenby hat dann beträchtliche neue räfte herangezogen, große Borbereitungen getroffen und ist gegen Ende April erneut über den Jordan gerückt, um gegen Es Salt vorzusießen. Er warf eine berittene Division gegen Storden vor, um den feindlichen Kräften in rechte Flanke und Rüden zu fallen. Aber diese Umfassungstruppe wurde von türkischen und deutschen Scharen ihrerseits unvermutet an­gegriffen und umgangen. Sie wurde geschlagen und mußte hr ganzes Geschütz in den Händen unserer Verbündeten essent, deren Hauptstellung inzwischen vergebens bestürmt worden war. In fünftägigen Rämpfen vom 30. April bis 1. Mai erlitten die Engländer eine volle Niederlage und Huteten erschlittert gegen den Jordan zurück. Sie haben bis­her feinen Bericht darüber veröffentlicht; daraus darf man schließen, daß der Schlag sie empfindlich getroffen hat.

Erfolgreicher war ihr Feldzug in Mesopotamien , no fie nach langer Bause in April ihren Vormarsch gegen Mosul wieder aufnahmen, anscheinend zugleich am Tigris entfangziehend und seinen Nebenfluß Adhem als Zufuhr­traße verwendend. Bom 27. bis 29. April und dann wieder am 2. Mai haben sie die Türken anscheinend zum Rückzuge genötigt. Soweit man sehen kann, stehen sie noch etwa 150 Kilometer von Mosul entfernt.

Curzon über Friedensmöglichkeiten. Gin Vergleichsfrieden jetzt eine Chimäre. forrigiert Cecil.

Curzon

Porträt unserer Schühlinge.

Ueber das neue ukrainische Hetmans- Kabinett schreibt Paul Rohrbach , deutscher Imperialist und daher sicher unverdächtiger Zeuge, in der Hilfe" folgendes:

Die

Obwohl Baron Bureian vorsichtigerweise erklärt hat, sich angewisse Einschränkungsformeln" nicht binden zu wollen, wird er doch nicht dem Zorn der Alldeutschen entgehen. Wir schen im Geiste schon ganzseitige Injerate, in der Deutschen Zeitung": Lieber Czernin , kehre zurück, es ist alles ber. geben...

Die Andrassy- Partei, die im ungarischen Abgeordnetenhaus etwa 40 Mitglieder zählt, hat ihren Austritt aus dem Verbande der Re­gierungsparteien erklärt.

Der Geist der Eroberungen.

Gine interessante Ausgrabung macht Albert Thomas in bet Zeitschrift Le fait du Semaine". Da schreibt jemand:

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Storopadski stammt aus einem alten akrainischen Geschlecht, dem schon ein früherer Hetman im 18. Jahrhundert angehörte. Er hat aber bisher mit der Ukraine und der ukrainischen Be­tocgung nichts zu tun gehabt, sondern war Peters burger Gardeoffizier und zaristischer General. Vor der Auflösung des russischen Heeres führte er gegen uns eine Kavalleriedivision. Er ist eine ähnliche Figur wie der finn­ländische General Mannerheim , der gleichfalls ein hoher Offizier von russischer Tradition aus der Zeit des Zacismus ist. Minister Lostyi. Prokopowicz, Teschtschenko und Nikowskyj wer­den als ukrainische Föderalisten bezeichnet, das heißt, fie sind Anhänger des Zusammenschlusses zwischen der Ukraine und Großrußland zu einem gemeinsamen Bundesstaat oder Staatenbund. Wajsilento, Butenfo, Kijanizyn, Ljubinskyi, Stettewicz sind Kadetten, das heißt bürgerlich- liberale, die von Anfang an zu der gesamirussischen Kadetten­partei gehörten. Dieser kadettischen Richtung gehört nament­lich Wassilenko an, statt dessen von anderer Seite als Minister­präsident auch Lyzohub genannt wird. Der Postminister Bu­tento ist kadett mit ausgesprochen großrussischem Stand­punkt. Der Justizminister Scheluchin hat sich einen Ramen als Berfasser einer extrem feindseligen Schrift gegen die deutschen Kolonisten in der Ukraine gemacht. Der Kriegsminister Sliwinski ist Pole , was besonders angemerkt werden muß, weil er die bewaffnete Macht des ukrainischen Staates zur Verfügung hat und es nahe genug, liegt, daß er sich bemüht, sie zum Schuße seiner Landsleute, der polnischen Großgrundbesizer, zu brauchen. Die seltsamste Gestalt im ukrainischen Ministerium ist der Admiral Koltschaf, ein Theaterheld unange­nehmen Genres, und als solcher schon zur zarischen Zeit bekannt. Während der Revolution war er noch unter den Bolsche wisten Befehlshaber der Schwarzen Meer- Flotte. Allerdings hatte er dort keine Autorität bei der Mannschaft, wie niemand von den bisherigen Offizieren der Marine. Von ihm stammt das Wort, wenn es nicht mehr ginge, in Rußland gegen die Deutschen zu kämpfen, so werde er sich den Amerikanernpedierte und beschoß zugleich ein englisches Dampfschiff. zur Verfügung stellen!

Die Regierung wird nicht sagen: Auf zur Eroberung der Welt! Sie wird von der nationalen Unabhängigkeit, der nationalen Ehre sprechen, von Grenzberichtigungen, Wirtschaftsinteressen, Bor­fichtsmaßregeln, die von staatsmännischer Voraussicht geboten sind was weiß ich noch! Denn das Völkerbuch der Heuchelei und der Ungerechtigkeit ist unerschöpflich."" Das Recht des Volkes wird zu einem Koder der Enteignungen und der Barbarei werden... Wenn gewiffe Regierungen ihre Heere von einem Bol des Erdballs zum andern schicken, sprechen sie immer noch von der Verteidigung des heimischen Herds. Man fönnte sagen, als ihren Herd bezeich nen sie jeden Ort, an dem sie Feuer gelegt haben." So schrieb der französische Liberale Benjamin Constant gegen Napoleon I .

Kleine Kriegsnachrichten.

Madrid .

Beschlagnahme der spanischen Handelsflotte. 8. Mai. ( Savas.). Die Blätter melden, daß die Regierung dem nächst die gesamte Handelsflotte mit Beschlag belegen werde. Weibliche Maulhelden. Lugano , 9. Mai. Ein in Rom ab­gehaltener Rongres weiblicher Deutschenfeinde be schloß unter großer Begeisterung, weiter 3 tämpfen und den nächsten Kongreß in Udine ( das bekanntlich in Hand der Mittelmächte ist!) abzuhalten. Die Präsidentin nannte die Teil­nehmer am Stongreß Vestalinnen des Heiligen Feners, der Vater landsliebe und des siegreichen Widerstandes. Wollen die Vestalinnen persönlich weiterfämpfen und Udine zurüd­

erobern?

Handstreich eines N- Bootes. Amsterdam , 9. Mai. An die englische Presse wird aus Rom der folgende amtliche Bericht ge= meldet: Am 29. April beschoß ein feindliches U- Boot Carlo­forte auf der Sniel San Pietro westlich von Sardinien , wo eine Anzahl Schiffe auf der Reede lagen. Das U- Boot tor­

Während des Gefechts zwischen den Küstenbatterien und dem 11- Boot fielen zivei Granaten in die Etadt, wo zwei Per­sonen getötet wurden. Deutsche und englische Verluste bei Zeebrügge .

Berlin ,

London , S. Mai.( Reuter.) Bei der Oberhausdebatte über die foibliche Propaganda und die Mittel, sie zu befämpfen, sagte Lord Curzon , des Herz des Volkes jei im großen und ganzen vollkommen gefund. Der Einfluß der pazifistischen Faktoren werde leicht über­fägt. Geit Beginn des Krieges hätten die Alliierten stets die öglich feit einer ehrenbollen, erfolgreichen Be­endigung des Krieges durch Unterhandlungen im uge gehabt, and feine Regierung der Adliierten habe derartige Ariesensor läge, fejon che fie bekannt waren, zurückgewiesen. 3 sei unter den Anmerken üblich, Friedensouvertüren von verani­wortlicher Seite frei zu untersuchen und die anderen Alli­So Rohrbach. Das Gros unserer Aldeutschen ist aber weten ins Vertrauen zu ziehen, sobald dabei etwas her- über den Sturz der bisherigen sozialistischen Regierung aus customme. Derartige Vorschläge seien gemacht worden und hätten innerpolitischen Gründen so hocherfreut, daß fie mut deshalb zu nichts geführt, weil die, von denen die Aktio= echt alldeutsch- den siegreichen Reaktionären a biffer! Deutsch schen Berluste bei dem Blockierungsversuch von Zeebrügge , un­9. Mai. Entgegen den unwahren Reutermeldungen, die die deut­nen ausgingen, davon wieder Abstand nahmen, oder feindlichkeit gern nachsehen. Denn die höchsten völkischen innig übertreiben, wird erneut auf die Meldung vom weil die Borschläge mit Rücksicht auf die Ehre und die Sicherheit Belange" erfordern in erster Linie Niederhaltung der Demo- 4. Mai verwiesen, wonach unsere Gesamtverluste 8 Tote und 16 indistutierbar waren. Was die jetzige Lage betreffe, fratic, erst in zweiter den Sieg Deutschlands . Diesen Lenten Verwundete betrugen, also in gar keinem Verhältnis zu den Ver­sei ein Vergleichsfriebe, wie jeder wiffe, augenblicklich unmöglich, da wäre wohl auch heute noch Großrußland mit 3ar und lusten der Engländer( 588 Tote, Verwundete und Vermißte) stehen. bas Land der größten Strise gegenüberstehe, die in seiner Geschichte Krieg hundertmal lieber als mit Bolschewiki und 8. Mai. ( Reuter.) Im Unterhause teilte der Präsident des Handels­Auch England schränkt den Reiseverkehr ein. London , jenials vorgekommen jei. Die Idee, daß jest ein Vergleichungsfriede crreicht werden könnte, sei eine Chimäre. Der Friede von Brest­amtes Stanley mit, daß die Ausgabe von Saisonfarten itost und der mit Rumänien jei nicht ermutigend. start eingeschränkt wird. Die Regierung beabsichtigt, das Solange der militärische Geist in Deutschland nicht nachlasse, könne Polnische Scham über den Krakauer Pogrom. Reifen um 40 Bros. zu vermindern. Wien , 8. Mai. Die Polnischen Nachrichten" melden: In der Das Grauen des Schlachtfeldes. Berlin , 9. Mai. Bei ihrem heutigen Sihung des Polenklubs wurde über die Krafauer Bordringen im Opernbogen fanden die deutschen Truppen noch Ausschreitungen ein Antrag Groß angenommen, daß der Polenklub des vorigen Jahres. Bis weit hinter den bisherigen englischen jetzt zahlreiche unbegrabene Engländerleichen aus den Kämpfen mit Bedauern feststellt, daß die Krakauer Polizei durch Stellungen lagen zahllose Tote herum, oft noch in voller Aus­ihre Bassivität und Unfähigkeit es dazu brachte, daß die anti- Stellungen lagen zahllose Tote herum, oft noch in voller Aus­rüstung, wie sie gefallen waren. Namentlich Boelkapelle und femitischen Unruhen, welche zu Beginn von einer fleinen feine Umgebung bieten durch die vielen unbestatteten englischen Schar halbwüchsiger Jungen gemacht wurden, bedrohlichere Reichen aus dem Jahre 1917 ein grauenhaftes Bild. verheerend wüteten. Indes Totleben seine Befestigungsarbeiten| 1856 nahm Rußland auf Vorschlag Desterreichs am 22. Juli die unermüdlich weiter betrieb, versuchte Mentschikon im Februar vor der Kriegserklärung 1854 von den Westmächten als Zweck des 1855 noch einmal, Gupatavia von den Truppen Omer Paschas zu Krieges und Grundlage des Friedens aufgeführten vier Punkte an, entjeizen. Doch auch dieser Versuch mißlang. Mit ungebrochener und fünf Wochen später trat in Paris der Friedenstongreß zujam­Heftigfeit tobbe der Krieg fort. men, auf dem am 30. März der Friede von Baris unterzeichnet wurde.

England nicht hoffen, einen ehrenbollen bauernden Frieden durch Verhandlungen zu erreichen.

Bord Curzon wendet sich zwar sehr scharf gegen die Idee eines jetzt möglichen Vergleichungsfriedens, troßdem bedeutet die stede fachlich eine Zurücknahme der Worte seines Minister­follegen Cecil, der fürzlich eine neue deutsche Friedensoffen­jive" vorausgesagt und schon im voraus abgelehnt hatte.

Eine denkwürdige Belagerung.

Aus der Geschichte Sebastopols.

Frieden.

,, König Lear."

( Jn der. Volfsbühne.)

Die erste Vorstellung zog sich ungebührlich in die Länge; der technische Apparat versagte noch, und so tam es, daß der Vorhang erst nach vier Stunden heruntergehen konnte. In der Gewitter­izene auf der Heide wollte es noch nicht recht klappen, wodurch natürlich die Stimmung beeinträchtigt wurde. Wenn beispielsweise fein Regenapparat in Wirksamkeit gesetzt ist, wird alles Reden von strömenden Wassergüssen zur Komödie. Inzwischen dürfte ja manches besser geworden sein auch die Darstellung.

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Zu den interessantesten und merkwürdigsten Belagerungen der Beltgeschichte gehört die der russischen Schwarze- Meer- Festung Da starb Zar Nikolaus I. , der Urheber des Krieges, am 2. März Cobastopol während des Krimtrieges. Nachdem durch die Stampf 1855 nach furzem Strankfein an den Folgen einer Unpäßlichkeit, handlungen der mit der Zürfei gegen die russischen Uebermacht die er in seiner eisernen Strenge auch gegen sich selbst nicht be­belüfte verbündeten Westmächte sowohl zu Bande wie auch zur See achtet hatte. Sein Nachfolger Alerander II., der den Frieden für menig oder nichts ausgerichtet worden war, beschlossen Frankreich sein Bolt ersehnte, bot den Westmächten an, in Verhandlungen ein­und England, die Salbinsel Strim zum entscheidenden Kriegsschau zutreten. Davon wollten diese aber nichts wissen, che die Ein­plaz zu machen und die Einnahme Sebastopols zu erzwingen, weilnahme von Sebastopol gelungen wäre; denn sie wollten nicht den jie hofften, dadurch der russischen Schwarze- Meer- Flotte die Lebens- Schein auf sich laden, besiegt worden zu sein. So wurde die Be­jahigkeit zu nehmen. Sin bolles Jahr dauerte die Belagerung, die lagerung forigesest. Ohne Unterbrechung, unter Aufbietung aller ber Ginnahme vorausging. Am 13. September 1854 erschienen 300 friegstechnischen Mittel der damaligen Zeit wurde der erbitterte Hibiſche, frantiche und englische Echiffe mit einer Gesamtbe- Kampf weitergeführt, der sich infolge der häufigen Russenausfäle jagung von 60 000 Mann unter der Leitung von Canrobert und oft zu förmlichen Schlachten steigerte. Nachdem verschiedene andere Bord Nahlan vor Eupataria, der der Festung Sebastopol borge- Angriffe fehlgeschlagen waren, riet der französische General Niel fagerten Hafenſtadt. Der Verteidigungszustand der Krim war zu den Alliierten, die Hauptbastion auf der Südseite der Festung, den biejer Zeit alles andere ale friegsfertig, und ein Sandstreich der Malakow, zum Ziel zu nehmen. Mit erbitterter Energie setzte sich Von den drei Königstöchtern gab eigentlich nur Maria Fein Verbündeter hätte gleich zu Anfang vermutlich ohne allzu große der neue Befehlshaber Pélissier , der später als Anerkennung für Opfer den Fall des michtigen Plages mit sich geführt. Da erfrankte seine Erfolge zum Herzog von Malakow ernannt wurde, für dieses eine charakteristische Leistung. Werner Krauß in der Gestalt des der Oberbefehlshaber St. Armand, und die Entschlußkraft der Ver- Biel ein, aber ebenso zäh waren die Russen in der Verteidigung. Hofmarren, deffen Reden Untertöne von Bitterfeit und farkastischer bündeten wurde baburch wesentlich beeinträchtigt. In der Zwischen- Was die Feinde im Laufe des Tages zerstört hatten, bauten sie in Schärfe äußerten, Eduard v. Winterstein, wieder ein biderber jeit aber erhielten die Ruffen Bedeutende Verstärkungen durch die der Nacht wieder auf. So gelang es ihnen, noch am 18. Juni 1855 Kent, Konrad Veidt( Edgar) und Friedrich Kühne als Haus­rifische Felbarmee, wie sie jederzeit ungehindert von Norden und einen Sturm der Westmächte auf den Malafon und den benach- Hofmeister Oswald: das waren alles in allem gesehen schauspiele­Often herangeschoben werden konnten, und zudem wurden unter barten Redan abzuschlagen. Doch gleichwohl vermochten sie sich rische Darbietungen, die sich in mittel- oder unmittelbarer Nähe Leitung des genialen Ingenieurgenerals Lotteben die Festungs- nicht lange mehr zu halten. Der Anfang vom Ende war die Nieder- des Titelrollengestalters zu behaupten vermochten. Und das will anlagen in solchem Uetfange ausgebaut, daß sich der Plak zwölf lage, die sie am 14. August unter Gortschakow an der in die Reede einem Ludwig Wüllner als Dear gegenüber viel sagen. Monate Lang gegen Flotte und Landarmee der Verbündeten zu von Sebastopol mündenden Tschernaja erlitten. Ihr folgte ant Elementare Wildheit wird man von diesem gern auf der Linie halten vermisfe. Cin zweimaliger Versuch der Russen, die West- S. September die Eroberung des Malafow durch die Franzosen , mächte durch sen Angriff auf Sie Engländer bei Balaklava am während es den Engländern versagt blieb, den gleichzeitig unter- fünstlerischer Schönheit verharrenden Darsteller wohl nicht er­25. Oftober und Burch the Schlecht auf dem Plateau von Inkerman nommenen Sturm auf den Nedan zu gleichem Erfolg zu führen. warten. Aber sobald dieser Lear, die Bühne betretend, die Hand­am 5. November boat Meere abzuseiden, mißglückte zwar und Trotzdem jah Gortschakow es für den einzigen Ausweg an, die süd- lung an sich riß, wußte man, er ist und werde sein: jeder Zo endete mit ihrer Niederlage; doch wurde dadurch keine Entscheidung lichen Festungswerke in die Suft zu sprengen, den Rest der Flotte ein König, ganz so, wie ihn der Dichter gewollt. In lichten Geist­herbeigeführt. Der strenge russische Winter, der mittlerweile her zu versenken und sich auf die Nordseite der Bucht von Sebastopol momenten, doch auch, wenn ihn Wahnsinn schüttelt: ein König cingebrochen war, begann den des rauhen Klimas ungewohnten zurückzuziehen, die er zu hartnädiger Verteidigung einrichtete. bis er wieder zum hilflosen Kinde wird. Gerade hier, in den Truppen der Weſtmächte hart zuzusetzen, und diese, insbesondere Dieser eine Kampflag hatte die Russen 13000, die Alliierten 10000 Situationen kompletter Sinne- Umnachtung, schien mir Wüllner die Engländer, erlitten ungeheure Verluste infolge von Krant - Mann gefoftet. Da nun die Verbündeten, nachdem sie am 10. Sep­beiden und Seuchen aller Art. Aber trotz allem ließen sich die tember in die rauchende Seestadt eingezogen waren, ihrer Kriegs- wunderbare Echtheit zu beweisen. Kurz: er ist ein König Lear von Verbündeten ebensowenig zum Rückzug bewegen, wie die Russen ehre Genüge getan zu haben glaubten, zeigten sie sich endlich ge- großer Pracht und wird immer hinreißend wirken, wie ant ersten zur Kapitulation der Stadt, in der Krankheit und Tod gleichfalls neigt, in Friedensverhandlungen einzutreten. Am 16. Januar Abend.

ek.