fr. 132-1918
Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Wenn man arbeitslos ist.
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Mittwoch, 15. Mai
Beruhigen Sie sich doch," sagt sie, ich werde Ihnen Geld und selber nicht. Mit gegenseitigem Vertrauen, ist es möglich, über Arbeit verschaffen." Und dann bittet sie wieder die Leute, gescheit alle mitlaufenden Irrtümer hinweg zur guten Kunst zu gelangen. zu sein und zu gebn. Ich gehe. Mit deutschem Gruß ergebenst
Ich werde Ihnen Geld und Arbeit verschaffen." So müßte jemand zu mir sprechen.
J. A.
Man muß schon arbeitslos sein und sich täglich auf der Suche nach neuem Brot befinden, wenn man etwas erleben will. Man kommt, wenn man fast den ganzen Tag auf der Straße liegt, da Vorschläge zur Bekämpfung der Bartflechtenepidemic. und dorthin, irgendwo und irgendwann trägt sich in einer großen Stadt immer etwas zu, und wenn man Glück hat, wird man Im Hinblick auf die gegenwärtig stärker als sonst auftretende, leicht Augenzeuge von diesem oder jenem. Man fommt unter 3. T. epidemische Bartflechtentrantheit werden vom Stabsarzt Dr. " Menschen", sieht und erlebt etwas." Im Anfang des neunten Jahrzehnts des vergangenen Jahr- Wochenschrift" gemacht. Es wird dabei festgestellt, daß selbst beint Meirowsy beachtenswerte Vorschläge in der Münchener Medizinischen Und das könnte einem viel besser gefallen als das Arbeiten in der Fabrik; immer hunderts war der Ritualmord von Tisza Eklar die große Sache epidemischen Auftreten der Pilzflechte bisher niemals ein foldies Anvom Morgen bis zum Abend: Tag für Tag. Man müßte des Antisemitismus. Ein junges Mädchen, ſechszehnjährig, war schwellen cer Bohleit beobachtet wurde, wie jetzt. Es handelt sich sich's leisten können, das Baronisieren. Behagen und gut be- verschwunden. Wo konnte es geblieben sein? Aberglaube und also darum, daß alle in Frage kommenden Stellen energische Maßtommen würde es einem schon. Es ist so schön jetzt draußen. Der Fanatismus waren auf dem Sprunge, und bald spukte das alte regeln gegen die Weiterverbreitung der Flechtenepidemie innerhalb Flieder und die Kastanien blühen und die Maiensonne wärmt und Blutmärchen in den Köpfen der Dorfbewohner von den Ufern der des Militärs und der Zivilbevölkerung ergreifen. Unter den Waßliebkost alles. Auf dem Weg nach Friedrichsfelde , wo ich auf dem Theiz; die Juden haben die Either ermordet. Die Antisemiten erMagerviehhof bei einer Striegsgesellschaft wegen Arbeit vorsprechen kannten die Gelegenheit, einen Fall zu schaffen. Ueber ein Jahr soll, statte ich dem Lichtenberger Stadtpark einen kurzen Besuch ab. lang stand Tisza Eglar im Brennpunkt europäischen Intereſſes. Er ist leer. Ich ſeze mich, auf ein Weilchen nur, auf eine Bant, Wer die Prozeßgeschichte lieſt, die mit einem Zusammenbruch der blice in die Kronen der Bäume, die sanft im Morgenwinde Anklage endete, war erstaunt über die Skrupellosigkeit, mit der gegen rauschen, und fluche der Welt und den Menschen. Immer arbeiten die uden gearbeitet wurde. sie. Arbeiten, verdienen, darben und entbehren. Leben, um sich zu töten, töten sich, um zu leben. Es ist feine Eyre und keine Befriedigung, in diesen Zeitläuften zu arbeiten.
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nahmen, welche die Aerzte betreffen, wird besonders empfohlen, daß das Reichsgesundheitsamt zur Belehrung der Werzte eine aufklärende Schrift über Ursachen, Berlauf und Behandlung der ansteckenden Barislechten ausarbeiten möge, wie dies in gleicher Weise für die anderen übertragbaren Krankheiten üblich ist. Als unbedingt er Diese Borgänge sind die Unterlage der jüdischen Tragödie Infektionsquelle verzeichnet. forderlich wird die Einführung einer Anzeigepflicht mit Angabe der „ Ritualmord in Ungarn ", die am Montagabend der wirken, daß z. B. die Friseure viel mehr Vorsicht üben, wodurch Schon diese Maßnahme würde beDresdener Hofschauspieler Arnold Marlé in einer, aus Beniur- die Zahl der Uebertragungen erheblich verkleinert werden könnte. gründen nicht öffentlichen Veranstaltung der Zionistischen Ver- Denn die Hauptursache für die Weiterverbreitung Es ist so ländlich in Friedrichsfelde . Kleinstadimäßig mit ber- einigung" im lindworth- Scharwenka- Saal vorlas. Zivilbevölkerung liegt in den Rafierstuben. Schließlich sollen die prakEpidemie in der linischem Einschlag. Man muß seine Arbeit verlieren, um Gelegen- Der Dichter, Arnold Zweig , hält sich im wesentlichen an die nichen Aerzte auch dadurch unterstützt werden, daß die Stassen in erheit zu finden, eine andere„ Welt" kennen zu lernen. Man müßte geschichtlichen Linien. Aber er gibt den Vorgängen eine unendliche forderlichen Fällen die Genehmigung zur Behandlung mit Röntgenes so haben, so wohnen können wie der Pfarrer von Friedrichs- Ausstrahlung, verknüpft sie mit den Sehnsüchten und den Schmerzen strahlen geben. Für die Bartflechtenkranten selbst sollte ein Werkfelde. In der Seele des Arbeitslosen feimt Neid. Es ist gar nicht des zionistischen Judentums, und macht das Werk so zu der großen, blatt herausgegeben werden. Auf diesem ist so leicht für einen Mann, Beschäftigung zu finden. Ueberall fit übergeschichtlichen Tragödie. Aus der Geschichte des Ritualmordes wird die Erkrankung hauptsächlich beim Nasieren durch uniaubere Wäsche, ihnen mitzuteilen, daß ein Haufen Weiblichkeit und man hat so das Gefühl, als werde ein Mysterium. E3 bewegt sich aus dem Reich Satans, aus durch besomußte Häude und durch infizierte asierpinsel, häufig man wie ein Eindringling behandelt und Gs- Hinom( der Hölle) über die Erde zum Sitz Gottes, und zwischen aber auch durch franke Katzen. Hunge, Pferde usw. übertragen wirt. abgewieien. Ein Mann, der Stellung sucht! So jung noch und nicht im Felde. Inhalt iit mystisch. Gott und Satan kämpfen um die„ Gloris", über das Baden, über Halsbinden, Stragen usw. sollten bestimmte den Sphären weben die Geister und Dämonen. Aber der ganze Jeder Krante sollte seinen eigenen Rasierpinsel vernichten. Der hat eigentlich Glück und ist zu beneiden. Hat er auch feine Arbeit und fein Geld, so ist er doch um die Seele Jfraels. Aus Leid und Verfolgung baut sich das Aufklärungen verbreitet werden. neue Zion auf, das nicht machtpolitisch gemeint ist, sondern als eine Dr., Meirowsky geäußerten Meinung zuzustimmen, daß einer weiteren Auf jeden Fall ist der von Wiedergeburt aus dem Geiste, aus der Neligion. hördlich geregelte Maßnahmen gesteuert werden kann. Verbreitung der Bar: flechtenepidemie nur durch systematische, befan.
Noch hier. Noch am Leben.
fein heraus.
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Jm Rinnstein liegt in einer Blutlache ein toter Hund. Er ist von einem Straßenbahnwagen angefahren und getötet worden. Es stehen einige Menschen um ihn herum, meist Frauen, und blicken aus mitleidigen Augen. Eine, die ein Hündchen auf dem Arm bält, flagt:„ Armes Viecherl, daß du so hast enden müssen. Das Herz tut einem weh, wenn man jo etwas sieht."
Enden jetzt viele noch chlimmer und sind Menschen," sagte ein Mann. Ein buckliger Postaushilfsbote.„ Das Gescheiteste wäre, man vergiftete alle hunde.' s gibt ja doch nischt zu fressen for sie." Meiner wird noch alle Tage jatt."
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„ Na ist das noch' n Hund? Der ist ja nicht ville größer als' n Flohbock. Den ist eener alleene zum zweiten Früh stück auf."
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" Das könnte Ihnen so passen, das möchten Sie wohl.". Ich werfe, ehe ich gehe, noch einen Blick auf den Hund und sein Blut. Es ist so rot wie das, das in meinen Adern fließt, und war gewiß nicht schlechter. Es ist nur das Blut eines Hundes und gemahnt doch an den Krieg und der Menschheit namenlosen Jammer.
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Schon wieder ein Auflauf. So zwischen zwölf und Mittag. An der Ecke der Linden- und der Kommandantenstraße. Ich habe nicht viel Zeit, soll mich zwischen elf und zwölf Uhr in einem Buchdruckkontor in der Krausenstraße melden, bleibe aber dennoch stehn. Was ist passiert?
„ Hier, an diesem Laternenmast wollte sich vor Minuten ein Mann aufbammeln. Hier liegt noch der Draht." Und einer hebt ein Ende Draht auf aus dem Ninnstein und befühlt es auf seine Stärke.
Und wo steckt der Mann?
" In das Haus hier ist er ringerannt. Man müßte einen Schutzmann holen oder ihn nach der Unfallstation schaffen. Der scheint verrückt zu sein."
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Dder man müßte die Feuerwehr rauskloppen. Die ist ja nicht weitab." Ich gehe in das Haus, in das der„ Berrückte" geflüchtet ist. Der Toriveg ist schon voll von Normalen. Von geistig Gesunden. Sie drängen und schieben jeder will das Unifum sehen, das sich in der Mittagszeit auf offener Straße erhängen will. Da fizt es. Auf dem Treppenpodest. Verbirgt das Gesicht und schluchat. „ Seien Sie doch gescheit," bittet eine Dame in Schwarz die Normalen und nur ein wenig. Neugierigen. Zapt mich allein mit dem Menschen.
Und jetzt erhebt sich der Mensch, schwingt drohend einen Stock und belli etwas. Menschliche Laute sind das nicht, die über seine Lippen stürzen. Er ist ein noch junger Mann und träftig gebaut. Er sieht einem Bohemien ähnlich. Er will die Treppe höher hinauf, aber die Dame hält ihn fest.
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Pioniere.
Roman aus dem Norden von Ernst Didring . Er war auf dem Rückwege von Narvik und fuhr mit dem Fuhrknecht bis an die Grenze. Es war sonnig und warm und schön. Als er die Schwarze Bärin sehr schläfrig am Wegrand siken sah, hob er sie auf die Branntweinfässer. Alle Menschen sollten es an so einem Tage gut haben, dachte Hansson, auch wenn sie sich manchmal schlecht betragen hatten, wie zum Beispiel die Schwarze Bärin, die die Geschichte von der Bergschlucht nicht für sich behalten konnte.
Die Schwarze Bärin war für Hanssons Aufmerksamkeit, sie zum Mitfahren aufzufordern, nicht undankbar Sie fang die gemeinsten Lieder, die sie wußte, auf dem ganzen Wege bis an die Grenze, so daß selbst die Polareinsamkeit erbebte und die Schneeberge erröteten.
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Notizen.
zelln
Auch
Es ist fünstlerisch bewundernswert, wie Zweig die Idee gestaltet. Die realen Vorgänge sind mit Bewußtsein in einem primitiven Stil gehalten. Aber darum ist, wie ein großes Streisrund, die unendliche Atmospähre. Das Mystische ist da als eine lebendige Verbindung, als schließender Kreis und hüllendes Licht. Es gibt Szenen, wie die nächtliche Begegnung der beiden Wanderer, des Feier ihres 90jährigen Bestehens der schwedische ForschungsIn der Gesellschaft für Erdkunde sprach zur oder der Tod des Knaben Moris in der verwüsteten Synagone, die asiatischen Tibet im Propheten Elijohu und des Dämons Pfefferkorn, des Renegaten, reisende Sven Hedin über die Kenntnis des innerein unendlicher Schauer durchweht, und die bei aller Symbolik doch in breitgelehrter Weise vor, was die antike elt, was die Wechsel der Zeiten. Er führte ganz unmittelbar seiend empfunden werden. Eine große Kunst der arabische Kultur und die neueren Zeiten von dem Lande wußten Seele ist hier am Werk. oder fabelten. Grstaunlich war es besonders zu sehen, wie bis in die lezten Jahrhunderte auf Grund der Angaben des antifen Geographen Ptolemäus falsche Vorstellungen von dem Flußsystem i- bets und Indiens sich erhielten. Hedin selber hat in seiner letzten Reise, deren Ergebnisse er jetzt in großen Werfen verarbeitet, die Ichten Probleme Tibets lösen helfen. Die nicht gelehrte Zuhörerschaft atmete dann auch auf, als er von den alten Karten zu eigenen
Herr Marlé durchglühte bei allem guten können das Werk nicht tief genug, traf auch die charakteristische Linie des Stils nicht ganz. Dennoch schuf er starte, nachhaltige Eindrücke. Die Dichtung Zweigs ist im Hyperion- Verlag in Berlin erschienen. Hans
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Eindrücken überging. Tibet, das höchgelegene, durch die höchsten Gebirge ringsum verbarcikadierte und bis in die neueste Zeit dem Fremden verschlossene Land ist vom Weltkrieg nicht berührt worSen. Im Gegenteil, es hat vor den raubgierigen Nachbarn Russen wie den Engländern Ruhe bekommen.
Den
Als Antwort auf seine Ernennung zum Ehrenmitgliede der Freien Sezession in Berlin hat Hans Thoma an diese einen Brief gerichtet, der wegen seines Gehaltes auch in weiteren Kreifen Beachtung verdient. Der Brief wird im Maiheft der Zeitschrift Kunst Theater in der Frankfurter Allee nennt sich und Stünstler" veröffentlicht: eine neugegründete Gartenbühne, die am Mittwoch, den 15., abends „ Ein bald Achtzigjähriger darf wohl solche Ehrungen un- 7 Uhr mit der Uraufführung des dreiaftigen musikalischen Schwanbedenklich annehmen, wenn sie auch von oft sich entgegengefezt fes Was man aus Liebe tut" von Lipschip und. Glaser, scheinenden Vereinigungen an kommen. In meinem Alter fennt Musik von Eduard Maher, eröffnet wird. man keine Befehdungen mehr, die aus Meinungen und oft recht grauen Theorien entspringen, man kennt nur noch die frei gewordene Kunst, die ihr Recht hat, weil sie ein Spiegelbild der faffenden Menschenseele sein will; die Zeit des Kampfes hat aufgehört mird ich sehe in allen Zweckvereinigungen der Künstler nur die Sorge um das Gedeihen der Kunst und ihrer Entwicklung, die nur in der Freiheit gedeihen kann.
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Kunst chronit. Die Kunsthandlung Fris Gurlitt, Pots damer Str. 113, eröffnet an Dienstag eine Ausstellung der graphischen Arbeiten von Hubert Wilm aus München.
Goethes Urfaust, die geniale erste Fassung des Faustproblems aus iciner Sturm- und Drangzeit, die ein günftiges Geichick lange Zeit nach Goethes Tode wieder in einer geheimen AGschrift ans Licht führte, wurde im Frankfurter Schauspielhaus mit großem Erfolge auf die Bühne gebracht.
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Als eine Art Rechtfertigung, daß ich bei vielen Vereinigungen Ehrenmitglied bin, erlaube ich mir es auszusprechen, daß, wenn ich Zum 50. Geburtstage des Berliner Psychia ja ein Kämpfer war, ich nur damit zu tun hatte, in stiller Art ters Dr. Magnus Hirschfeld ist eine Festschrift des meine eigene Freiheit des Schaffens zu behaupten; wenn ich das wissenschaftlich- humanitären Komitees ini Verlage von M. Spohr durch ungewollt auch zu einem Kämpfer für die Kunst im all-( Leipzig) erschienen mit Beiträgen von Ernst Haeckel. Auguft Forel, gemeinen wurde, so kommt das von der Ausdauer, mit der ich Baul Kammerer, Friedrich S. Krauß, Dr. Jwan Bloch, Dr. Lipgegen vielfache Gegnerschaft durch mein langes Leben hindurch mich schütz. Dr. Baege u. a. Sämtliche Arbeiten beschäftigen sich mit der behauptet habe. Bedeutung Hirschfelds für das der Naturforschung neu erschlossene Künstler können ja doch nur gedeihlich ihrem Wesen nach Gebiet der Segualwissenschaft. schaffen, wenn sie sich frei, frisch, fromm und froh fühlen Dänemarks Millionäre. Das durchschnittliche Einsolchem Schaffen kann keine Dogmakunst schädlich wirken. Wir kommen in Dänemark ist, wie aus Raaes Bureau aus Kopenhagen müssen zu dem Vertrauen fommen, daß alle Bestrebungen in der gemeldet wird, um 88 Broz. gestiegen. Im Jahre 1916 gab es in Kunst aus dem ernsten Willen hervorgehen, das zu suchen und zum Dänemark 500 Millionäre gegen 227 im Jahre 1908. Von diesen Ausdruck bringen zu wollen, was in der Seele meist unbewußt 500 batten 460 ein Vermögen von 1 bis 5 Millionen Mark. 32 verborgen liegt und nach Gestaltung verlangt; wie die sich formt, besaßen 5 bis 10 Millionen, 7 andere 10 bis 20 Millionen und fönnen wir nicht überwachen, weiß es der Künstler meist vorher einer mehr als 20 Millionen.
bor
Hansson schien es, als hätte nie ein Wagen so niederträchtig gefnirscht. Er pfiff und schrie förmlich nach dem Amt
mann.
,, Der Wolf schläft", flüsterte der Fuhrknecht. Hansson lachte, schüttelte aber den Kopf. Im selben Augenblick erhoben sich hinter dem großen Stein drei Männer. Es war der Wolf mit seinen Knechten.
,, Prrr!" sagte der Wolf und trat auf den Steg. Der Fuhrknecht hielt sogleich das Pierd an.
Die Schwarze Bärin wachte bei dem Ruck auf, erblickte den Mann auf dem Wege und begann sofort zu singen: ,, Willst du einen Platz bei mir?"
Hansson hieß sie schweigen.
Amtmann.
,, Ach so, du liegst und sonnst dich", sagte er zu dem ,, Was hast du in den Fässern?" fragte dieser. Alle Lieder schlossen regel-" Sonfett," antwortete Hansson und traute sich hinterm mäßig mit dem schönen Kehrreim: Willst du einen Platz bei mir?" in einer traurigen Molltonart, die Hansson aufs ,, Kann ich mir denken. Das möchte ich mal probieren," tiefste rührte und ihn insgeheim finnreiche Pläne schmieden grinste der Wolf und gab seinen Knechten ein Zeichen, die ließ, wie er gelegentlich einmal Maja durchbrennen könne. bereitwillig herankamen.
Schon sah man zur Seite des Wegs das Haus des Amtmanns. Hansson war gespannt, wie es wohl mit der Fuhre werden würde, da der Oberingenieur die Bestimmungen über die Alkoholausfuhr in der letzten Zeit verschärft hatte, aber er verließ sich auf Hjorts Versprechen und sein gutes Glück.
Aus dem Hause stieg Rauch auf. Vielleicht saßen sie da oben gerade beim Essen, so daß sie das Fuhrwerk nicht gewahr würden. Die Schwarze Bärin hatte er glücklich zum Schweigen gebracht. Sie saß still und kopfnickend mit dem Rücken gegen die Fässer neben ihm im Wagen.
Hansson gab dem Fuhrknecht einen Rippenstoß und deutete auf das Haus. Der Mann verstand und antwortete mit einem schlauen Grinsen. Er zügelte das Pferd und leise kroch der Wagen näher an die Grenze heran. Wenn sie erst an dem großen Stein rechts vorbei waren, fonnten sie sich eiligst aus dem Staube machen. Aber noch war es besser, so unhörbar wie möglich zu fahren.
Dhr.
Hjort hat mir versprochen, ich dürfe soviel Alkohol mitnehmen, wie ich will," sagte Hansson trotzig.„ Wir haben den Nuolja untergekriegt," fügte er erklärend hinzu.
" Sehr nett für euch, aber mich kriegst du keinesfalls unter." Der Wolf deutete auf die Fässer.„ Ladet das Konfekt ab," befahl er den Knechten. Da begann die Schwarze Bärtn zu toben und zu schreien.
Wir nehmen sie auch, wenn sie Lärm macht," bestimmte der Wolf. Die Senechte packten fie energisch bei den Beinen, holten sie vom Wagen herunter und trugen die Zappelnde und Schreiende zum Hause hinauf.
,, Hörst du nicht, was ich sage?" beharrte Hansson. hat es mir versprochen."
"
du hier und glott?" fuhr er den Fuhrknecht an, der vom Wagen heruntergeklettert war und nun gaffend dastand. Mach, daß du wegkommst, sonst geht's dir auch schlecht. Von Pferd und Wagen siehst du nie mehr eine Spur." Der Wolf packte den Mann am Arm, drehte ihn um und beförderte ihn mit einem Fußtritt auf den Weg.
Die Schmuggelei soll ein Ende haben!" schrie er Hansson an. „ Das ist gelogen," antwortete diefer tief verletzt. Ich bin kein Schmuggler. Kameraden." Er suchte in der Tasche. Ich habe Vollmacht von allen ,, Bemühe dich nicht," sagte der Wolf. Eine Vollmacht von Hjort wäre mir lieber gewesen."
Hansson stand und überlegte, ob er die Gelegenheit wahrnehmen und alle alten Differenzen mit dem Amtmann jetzt auf einmal erledigen sollte, während sie allein waren. Es fribbelte ihm richtig in den Fingern, und wären nicht die beiden Knechte wieder aufgetaucht, so hätte es auf dem Wege wohl eine Steilerei gegeben.
Der Wolf, der die ganze Zeit dastand und seine Pfeife rauchte, stellte sich noch breitbeiniger hin, als wolle er damit zeigen, wer hier der Herr war. Als die Knechte sich auf den Wagen schwangen und dem Hause zufuhren, grinste er nur und trottete hinterdrein.
büßen." Twi!" spuckte Hansson hinter ihm aus. Das sollst du Hansson war tief gekränkt. Er schmiedete alle möglichen Rachepläne gegen den Amtmann. Die ganze Schicht werde hergehen und dem Wolf das Haus anstecken und die ganze Sippe totschlagen. Dreißig Flaschen Kognat und fünfzig Liter Schnaps! Ja, das war eine feine Sache! Da würde der Wolf eine fidele Woche haben, denn er trank gern. Und Hjort dann obendrein seinem Wort nicht glauben. Das sollte Hjort nur wissen, dann kam es anders. Dumm, daß er sich das Versprechen nicht schriftlich hatte geben lassen, dann brauchte er jegt nicht wie ein Idiot ohne einen Tropfen auf der Landstraße zu stehen. Was würden seine Jungens sagen? Ihm wurden die Ohren ganz heiß.
,, Hast du das schriftlich?" fragte der Wolf. Hansson schüttelte den Kopf. Glaubst du mir nicht auf mein ehrliches Gesicht?" versuchte er zu scherzen, um den Amtmann milde zu stimmen.
„ Ehrlich, sagst du?" wiederholte der Wolf. Was stehst
( Forts. folat.)