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Das Ringen an Ourcq  - und Marnefront.

Telegramm unseres Kriegsberichterstatters

gegen

Dr. Adolf Söster.

Westfront, 2. Juni, mittags.

Durch die Umbildung des Marne  - Abschnittes Chateau- Thierry- Dormans zu einer Defensive flante ist unsere Heeresleitung in der Lage, ohne Schwierig feit eine Aenderung der Angriffsrichtung eintreten zu lassen, und der zunehmende Raumgewinn auf dem westlichen Schenkel, wo wir bis an den Ostrand des Waldes von Villers- Cotterets vorgestoßen sind, während südlich der Oise   bei Charlepont und Moulin- sous- le­Louvent der letzte Rest unserer Linie vor der großen Räumung des Frontbogens Arras- Soissons erreicht wurde, ein Beweis für die völlige Operationsfreiheit, die wir durch unsere Festsetzung auf den Höhen des Marneufers gewonnen haben.

Parteinachrichten.

Das gleiche Wahlrecht ist das Zeichen!

In Liegnis wurde dieser Tage eine von rund 1000 Ber­ionen besuchte öffentliche Voltsversammlung abgehalten, in der Genosse Dietrich-Breslau über das Thema Die Zukunft Dentichlands" sprach und mit den Friedens, und Wahlrechtsgegnern wirtiam abrechnete. Die Verfammlung gab ihrer Stimmung durch einstimmige Annahme einer Entschließung Ausdruck. Schon vor einiger Zeit hatte in Ziegnitz eine Versammlung getagt, die fich mit einem gleichen Thema beschäftigte. Der An­drang zu dieser Versammlung war so start, daß nur etwa ein Drittel der Erschienenen im Versammlungslokal Plaz fanden.

um sie, entsprechend dem Operationsplane des Generaliffimus Die Denkschrift der Juteralliierten Sozialistenkonferenz". Foch, zum Gegenangriff im Raume von Soissons  Die Denkschrift der Interalliierten Sozialistenkonferenz, die einzusehen. Ob sich dieses naheliegende Mittel, dem deutschen Vor- der Genosse Branting zufammen mit einem vom 10. März datierten Ms Hauptwiderstandsherde des Gegners wärtstommen Schwierigkeiten zu bereiten, als strategisch richtig Schreiben von Huysman und Vandervelde   am 29. April in Stod fcheinen allmählich die Gegenden südwestlich Soiffons erweisen wird, muß abgewartet werden, bis sich die Folgen bolm absandte, ist dem Parteivorstand am 3. Juni zugestellt worden. und südwestlich Reims   hervorzutreten. Das bedeutet unseres Bormasches zu beiden Seiten des Ourcq   Wie bereits in der letzten Sigung des Parteiausschusses mitgeteilt eine Wiederholung des Fochschen Versuchs im April, das übersehen lassen werden. Einstweilen kann Foch   der Gegenstoß bei wurde, hatte der Parteivorstand vor lurzem den Tegt von anderer deutsche Einbruchsloch durch Stöße in beide Flanken zu er- Soiffons höchstens eine gewisse tattische Erleichterung bringen. Jn Seite bereits erhalten. schüttern. Die in dieser Absicht geführten Gegenangriffe dem Maße, wie die Armee Hutier   an der Oise   an Boden ge­die deutsche Südostflanke beiderseits des winnt und unsere an der Ourcq operierenden Truppen in west­Ardre Flusses, die nebenher die bedrohte Beslefestung licher Richtung vorstoßen, gerät der Franzose bei Soissons   in eine Reims   retten sollten, wurden mit starken Kräften, aber ohne gewisse Sackgasse. den erstrebten Erfolg geführt. Die gleichzeitigen deutschen  Vorstöße von lediglich taktischer Bedeutung östlich Reims  zwangen den Gegner vielmehr zu neuer Gegenanstrengung an der andern Front. Wie anderswo, spielen sich auch auf dem Neimser Schlachtflügel die Bewegungen genau in der ge­planten Reihenfolge ab. Auf der rechten Flanke des deutschen  Einbruchsloches haben die zum Schube von Paris Jm Wahlkreis Liegnig Goldberg Hahnau find in bestimmten Hauptreserven Fochs die glänzenden weiteren Kooperationen der Flügelarmeen v. Boehn und letzter Zeit drei weitere gut befuchte Bolfsversammlungen abge­Hntier nicht hindern können. Durch Schluchten und über halten worden( in Haynau  , Goldberg   und Harpersdorf  ), in denen ebenfalls unser Reichstagskandidat Genosse Dietrich über die Plateaus, die aus den beiderseits verdrahteten alten deutschen  Friedens und Wahlrechtsfrage redete. Eine Resolution, die sich und neuverstärkten Stellungen von den Franzosen zäh ver­für den Verständigungsfrieden sowie für das allgemeine, gleiche, teidigt werden, geht die Säuberung des Höhen­geheime und direkte Wahlrecht einsetzt, fand auch in diesen Vers dreiecks zwischen Dise und Aisne   rücksichtslos vor­Französischer Heeresbericht vom 2. Juni nachmittags. iammlungen einstimmige Annahme. wärts. Nördlich des Waldes von Billers Cotterets Der deutsche Druck dauerte mit großer Stärke an der Front zwischen In Lübbena u fand am Sonnabend eine Versammlung statt, hält die französische   Widerstandslinie noch bis 5 Km. füd- Oise und Marne   an. Die äußerst heftigen Versuche am Nordrand in der der Reichstagsabgeordnete Hermann Müller über westlich, Soissons  . Doch stehen mit der heute gemeldeten des Waldes von Charlepont und Moulins- sous- Lou- Volk- Krieg- Wahlrecht" sprach. Die Berfammelten spendeten Neberwindung des Savières- Abschnitts deutsche pent wurden aufgehalten. Die französischen   Truppen haben den dem Redner, der die sofortige Auflösung des Abge. ordnetenhauses verlangte, lebhaften Beifall. Kräfte westlich Corch und Trocsnes dem vorspringenden Feind nördlich von diesen Orten zurückgeworfen. Mont de französischen   Soissonsbogen tief in der südöstlichen Flanke. Auf der ganzen Front zwischen Noyons und Reims   ist die Schlacht auch am 7. Tage nicht abgeflaut, sondern tobt bei allmählich eintretender Ausgleichung der numerischen Kräfte weiteren wichtigen Resultaten entgegen.

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Zwischen Oise   und Marne  .

Choisy, viermal von den Deutschen   angegriffen und von ihnen genommen, wurde von neuem durch die Bajonette der französischen  Soldaten zurückerobert, welche es behaupteten. 3 wischen Biezy und Ourcq   bemächtigten sich die Deutschen   der Dörfer Longpont, Courch, Faverolles und Trones, aber durch einen ener­gischen Gegenangriff eroberten die französischen   Truppen diese Ort­Die deutsche Defensivflanke an der Marne.chaften neuerdings zurück. An der Marne   haben die Deutschen  die Höhen westlich von Chateau- Thierry   erreicht. Die Franzosen halten den am linken Ufer gelegenen Teil der Stadt. Heftige Kämpfe fanden an der Straße Dormans- Reims statt, welche die Deutschen   füdlich von Olissy, Violanes und Ville en Tardenois ein wenig überschritten. An der Front von Reims   feine Verände rung.

Zur Kampflage an der Westfront, wie sie sich aus dem letzten amtlichen Berichte der deutschen Obersten Heeresleitung ergibt, schreibt der militärische Npr.- Mitarbeiter: Was sich jetzt an unserer Kampffront im Westen vollzieht, muß als der zweite Aft der mit dem 27. Mai neu begonneren deutschen   Offensive gelten. Die Durchstoßung der feindlichen Linien ist in einer Tiefe von mehr als 50 Kilometern in der Richtung auf die Marne   hin erfolgt. Nun­mehr handelte es sich darum, den erzielten Durchbruch Truppen namentlich strategisch auszuwirken, d. h. ihn nach den Flanken hin

so zu erweitern, daß dem Gegner jede Möglichkeit genommen wird, durch stark massierte Angriffe gegen die Schenkel des vorgetriebenen Keils den erzielten Raumgewinn des Angreifers zu gefährden. Wann der Zeitpunkt gegeben ist, wo die Vorwärtsbewegung ein­zuhalten ist, um die Verbreiterung des Operationsraumes frontal zu den Schenkeln durchzuführen, hängt je von den Umständen, von den örtlichen Verhältnissen, der Stärke und dem Angriffspunkte der feindlichen Gegenoffensive fowie natürlich auch von allgemein strategischen Erwägungen ab. Man darf nämlich dabei nicht außer acht lassen, daß durch die Vortragung des Angriffes in so fteiler Form, wie dies aus der Richtung von Laon   geschehen ist, sich auto­matisch die Stampf front über ein ganz Beträchtliches berlängert: während die Basis, von der aus unsere Offen­sibe begann, nur etwa 40 Kilometer betrug, ist sie jetzt auf etwa 120 Kilometer ange to a chsen. Die elementare Oefonomie der Kräfte verlangt aber, daß die auf diese Weise elastisch ausein­andergezogene Front, wenn nicht wieder gefürzt, so doch min destens nicht einer weiteren Spannung ausge­sekt wird.

Französischer Heeresbericht vom 2. Jnni nachts. Die Schlacht geht weiter. Während des ganzen Tages haben unsere

von der Gegend der Durcq bis zur Marne  ,

wohin der Feind seine Hauptanstrengungen richtete, den Stoß der deutschen   Truppen mit zäher Tapferkeit ausgehalten. Die Deutschen   haben sich von neuem Faverolles bemäch tigt, aber alle ihre Angriffe auf Corch und Troesnes find gescheitert. Im Westen von Neuilly- Saint Front warfen unsere Gegenangriffe den Feind auf Passy en Valois zurück. Die Höhe 163 unmittelbar westlich von diesem Ort wurde nach erbitterten Rämpfen von unseren Truppen zurüderobert. Weiter südlich an der Front Torch- Bouosches wurden zwei feins­liche Angriffe hintereinander gebrochen. Auf unserem rechten Flügel haben wir Champlat zurüdgenommen und in der Rich­tung Bille- en- Tardenois Boden gewonnen. Sonst ist die Lage überall unverändert.

Französischer Bericht vom 3. Juni nachmittags. Diz französischen Truppen sekten gestern abend ihre Gegenangriffe an der ganzen Front einschließlich der Strede zwischen Ourcq  und Marne   fort, wobei sie an mehreren Stellen Fortschritte machten. Heftige deutsche Angriffe beiderseits der Straße Chateau­Aber auch andere Momente können bei einer Angriffsänderung Thierry- Paris zerschellten im französischen   Feuer südöstlich von eine bestimmende Rolle spielen, so besonders der sich versteifende Bouresches. Ueberall sonst wurden die französischen   Stellungen Widerstand auf einem der Keilschenkel und die dadurch bedingte gehalten. Die Verluste, die der Feind bei diesen Gefechten erfitt, Gefahr einer Flanfierung der an der Seilspige operierenden waren schwer. Die Franzosen machten etwa 100 Gefangene. Gruppen. Die Notwendigkeit der Schaffung eines hin- Paris  , 2. Juni.  ( Havas.) Matin" meldet: Ueber der reichenden Flantenschubes unserer bis an die Marne   Bannmeile entspann sich heute nacht ein heißer Kampf gegen vorgeftofenen Korps ergab sich zunächst auf unserem westdeutsche Fluggeschwader. Ginem einzigen Flugzeug gelang es, lichen Flügel, wo General Betain alle ihm in den Nachbar- durchzubrechen; es warf eiligst seine Bomben ab. Vier Personen abschnitten zur Verfügung stehenden Kampfmittel zusammenraffte, wurden schwer verletzt..

daß die Angliederung dieses Ländchens an Preußen Beabsichtigt Wahlrecht wieder abgelehnt, so gibt es keine andere Möglichfeit für sei. Dieses Gerücht wird jedoch von der Birkenfelder Landes- die Regierung, als das Abgeordnetenhaus aufzulösen. zeitung" dementiert. Tatsächlich hat die Oldenburgische Staatsregierung mit den Mitgliedern des Landtags und einigen Ausführungen des Vorredners an. Der christliche Verbandssekretär Streiter schloß sich den Vor einer Neuwahl während weiteren Stellen Fühlung genommen, um die Frage einer grundlegen des Krieges brauchten wir uns nicht zu fürchten, es hat bei den den Reorganisation der durch den Wiener Kongreß   gefchaffenen letzten Reichstagsnachwahlen weder Tote noch verwundete Berhältnisse unverbindlich zu erörtern. Entscheidende Entichlüsse gegeben, also werden wir auch bei den Landtagswahlen keine Ver­feien aber noch nicht gefaßt, insbesondere schwebten auch mit Preußen lustlisten zu erwarten haben. hierüber feine Verhandlungen. Ein Glüd für unsere Annegionisten, Generalsekretär Remmers erflärte für die Interessen­daß ihnen noch außerhalb Deutschlands   ein so großes Tätigkeits- gemeinschaft der deutschen   Beamten, daß die Mehrzahl der deuta schen Beamten auf dem Boden der Regierungsvorlage stehen. Er wies mit Entrüftung die Verdächtigung Heydebrands zurüd, der bom gleichen Wahlrecht die Auflösung der Pflichterfüllung der Be amten erwartet.( Rebhafter Beifall.)

gebiet winkt.

Die Behandlung der deutschen   Kriegsgefangenen in England Haben zwei fleine Anfragen der Abgg. Dr. Heckscher und Dr. Bell zum Gegenstand. Beide Anfragen gehen davon aus, daß auf Grund auverlässiger Nachrichten die Zustände in den englischen Gefangenen­Jagern zuiebends härter und unerträglicher werden. Insbesondere wird die Ernährung immer unzureichender, aber auch die sonstige Behandlung läßt zu wünschen übrig.

Landtag und Wahleaform.

Der Volksbund für Freiheit und Vaterland" hielt gestern abend in den Germaniasälen" eine Versammlung ab, die von Prof. Frande mit dem Wunsche eröffnet wurde, daß der unhalt­bare schwebende Zustand der Wahlrechtsfrage das Ende der Ent­fcheidung finden möge.

Als erster Redner sprach der nationalliberale Reichstagsabge­ordnete Dr. Blankenburg. Er glaubt, daß die vierte Rejung der Vorlage auch kein anderes Resultat liefern tönnte, als die vor­hergehenden. Selbst mit dem Zweistimmenwahlrecht ist es den Kon­servativen nicht ernst, denen es nur darauf ankommt, daß alles berunjeniert wird". Die Zusabstimme für Seßhaftigkeit würde eine Brämie für das breite Gesäß bedeuten. Es gibt teine andere Lösung als das gleiche Wahlrecht, sollte seine Einführung nicht anders als durch Auflösung zu erreichen sein, so würde ich darüber nicht schreien, wenn auch ein Wahl­kampf während des Krieges nicht zu den Annehmlichkeiten gehört. Wir müssen Respekt haben vor der namenlosen Masse, sie bildet den Grundstock der Zukunft Deutschlands  , zu dem wir Ver­trauen haben können. Geben wir dem Volke das gleiche Wahlrecht, es wird sich dessen würdig zeigen!( Beifall.)

Der zweite Redner, der Verbandsvorsitzende Hartmann der Sirich- Dunckerschen Geperfvereine, führte aus, daß es einen stich­haltigen Grund gegen das gleiche Wahlrecht nicht gibt. Wird das

Industrie und Handel.

Aus dem Berliner   Wirtschaftsleben.

Die Filter und Brautechnische Maschinenfabrik Art.- Gef. vorm. 2. A. Enzinger, Berlin   und Worms   wird nach reichlichen Abschre:- bungen und Rüdstellungen die Verteilung von 8 Prog. Dividende ( im Vorjahre 6 Proz.) verteilen.

Einführung des Franken als Münzeinheit in Rußland  . Der Petersburger" Djen  " teilt mit, daß der Finanzausschuß beschlossen hat, den Franken als Münzeinheit zu empfehlen, wo­durch der Nennwert des Rubels auf einen Franken herabgesetzt wird. Gleichzeitig soll das Dezimalsystem eingeführt werden.

Englischer Gummihandel und U- Boot- Krieg. Gin von der rauhen Faust des U- Boot- Krieges erfaßter Er­werbszweig ist auch der englische   Gummihandel. Der gewaltig ge­stiegene feindliche Bedarf an Nohgummi für die Fabrikation von hat mit der Schifferauinnot als marktbeherrschendem Faktor nicht Autobereifungen, Zeltbahnen, Militärmänteln und Stiefeln u. a. genügend gerechnet. So vollzog sich auf diesem Gebiet eine ähnliche Entwicklung, wie wir sie bereits beim überseeischen Handel mit Getreide, Fleisch. Wolle, Fett erlebten. Wertvolle Rohstoffvorräte häuften sich jenseits des Weltmeeres in den Gummierzeugungss ländern an und können aus Mangel an Transportgelegenheit nicht in der erforderlichen Menge nach Europa   gebracht werden. Um die Ueberproduktion und die Entwertung ihrer Plantagen zu bekämp­mit der britischen Regierung, die Gummierzeugung für 1918 um fen, versuchten die englischen Pflanzerverbände im Einvernehmen 20 v.. einzuschränken. Diese Maßregel schlug fehl, weil die hol­fländischen Solonien mit gilfe amerikanischer Händler* das_Ab­kommen durchbrachen und unter Umgehung des einst beherrschen­den Londoner   Gummimarktes direkte Geschäftsverbindungen mit den Vereinigten Staaten  , dem Hauptverbrauchsland für Gummi, anknüpften. Londons   Anteil am Weltgummihandel, der 1914 rund 55 b. H. betrug, ging infolgedessen 1916 auf 44 v.. und seitdem erheblich weiter zurück. Andererseits stieg der Gummiverbrauch in den Vereinigten Staaten   im Jahre 1917 auf nicht weniger 68 v.. der Welterzeugung, auf 175.000 Tonnen, gegen 50 v. H. im Jahre 1914, obwohl er bereits damals um 20 v. S. gegen das Vorjahr ge­stiegen war. Die Gummi erzeugenden Kolonien find eben bestrebt, das Risiko der Schiffahrt im Sperrgebiet zu meiden und direkt nach nordamerikanischen Häfen zu liefern. Auch die Japaner wollen sich von London   unabhängig machen und haben in Holländisch  - Indien große Gummipflanzungen erworben.

Die Furcht vor der deutschen   Petroleumkonkurrenz. Wall Street Journal  " schreibt: Vor einem Jahre erlangte Deutschland   die Kontrolle über die rumänischen Betroleum Felder; durch die fürzlichen Ereignisse in Ost- Europa   hat es die zufftichen Petroleum- Quellen in feine Gewalt gebracht. Die nächste Folge ift, daß das Europa   des Verbandes nur auf Amerifa als Petroleum abgeber angewiesen ist. Allerdings war dies schon seit Absperrung der Dardanellen der Fall, aber trotzdem hoffte man bisher immer noch, von Rußland   wieder Petroleum zu erhalten. Im letzten Jahre 1917 war Amerila mit 68 Proz. an der Weltproduktion beteiligt; im Jahre vorher mit 65 Proz. Wenn man von Merito, welches die englische Flotte mit Betroleum verforgt, absieht, so beherrscht merita jetzt den Petroleummarkt. Sollte Deutschland   Mittel und Wege finden, Schweden   und Norwegen  , denen die Bereinigten Staaten im Jahre 1916 11 bezw. 34 Millionen Faß Leuchtöl lieferten, mit Petroleum zu versorgen, so wäre das ein beträchtlicher Ausfall für die Vereinigten Staaten.

Leste Nachrichten.

1- Boot- Angriff auf eine Fischerflotte.

Zuletzt sprach Genosse Hirsch; wegen der vorgeschritte nen Zeit faßte er sich ziemlich furz. Deutschland   wird im Aus­lande mit Preußen und dieses wieder mit seinen Junkern identifi­ziert. Der Zusammenbruch des Junkertums in Preußen wird viel dazu beitragen, die Meinung des Auslandes London  , 3. Juni. Neuter. Aus Belfast   wird telegraphiert, über uns zu unseren Gunsten zu wandeln. Sollte die Reaktion daß ein deutsches U- Boot am Donnerstagabend an der Küste der noch einmal einen Pyrrhussieg feiern, so wird sie daran keine lange Grafschaft Down eine Flotte von kleinen Fischerfahrzeugen Freude haben. Es wird für die Regierung nichts mehr übrig angriff. Den Besatzungen wurde der Befehl gegeben, in ihre Boote bleiben, als die nochmalige Ablehnung der Vorlage mit der so­fortigen Auflösung zu beantworten. Sie darf sich nicht darüber täuschen, daß das Vertrauen zu ihr im Schwinden be­griffen ist. So zäh wie die Reaktion an ihren Vorrechten festhält, so zäh fämpfen wir um die Erreichung unseres Zieles: das gleiche Wahlrecht!( Lebhafter Beifall.)

Zum Schlusse wurde einstimmig folgende Resolution ange­

nommen:

zu gehen. Darauf ging ein Regen von Geschossen auf die Fischer­fahrzeuge nieder. Von der aus 30 bis 40 Schiffen bestehenden Flotte wurden 12 versenkt. Der Neft   verdankte seine Rettung dem Umstande, daß das U- Boot bei seiner Arbeit gestört wurde und rasch tauchte.

Die spanische Epidemie.

London  , 3. Juni. Das Reutersche Bureau meldet aus Madrid  vom 2. Juni: Die unbekannte Epidemie, die vor etwa 14 Tagen in Madrid   auftauchte, hat sich mit riesiger Schnelligkeit ausgebreitet. In Madrid   allein sind über 100 000 Personen daran er­frankt, und die Zahl der Kranken nimmt noch täglich zu. Die Epidemie hat bereits nach den meisten Provinzhaupt­städten und nach Maroffo übergegriffen, wo sie die spanische Garnison ergriff. Sie hat sich namentlich in den dicht­bevölferten Distrikten so rasch verbreitet, daß die öffentlichen Dienste dadurch ernstlich in Frage gestellt werden. Gestern star ben an der Krankheit 111 Menschen, während der lezten Tage handelt es sich um Komplikationen. Gesunde Personen genesen in vier bis fünf Tagen. Für Menschen mit schwacher Gesundheit, vor allem für Kehlkopf- und Lungenleidende, ist die Krankheit ge. Ifährlich.

Die feitherige zögernde Behandlung der Wahlrechtsvorlage durch Regierung und Abgeordnetenhaus hat im Volke eine starke und berechtigte politische Erregung her­vorgerufen. Sie kann nur durch eine flare Entscheidung für das gleiche von jeder Einschränkung freie Wahlrecht behoben werden. Deshalb ist die Wiederherstellung des§ 3 der Regierungsvorlage, nach der jeder Wähler eine Stimme haben soll, Er­füllung einer dringenden vaterländischen Pflicht, den siegreichen Kämpfern an der Front und den Wählern in der Heimat das vor einem Jahr feierlich versprochene neue Staats­bürgerrecht nicht länger vorzuenthalten, sondern es schleunigst zur Durchführung zu bringen. Wir erwarten, daß die Regierung ungefähr 700. In allen Fällen mit tödlichem Ausgang ihren Entschluß, das Wahlrecht nötigenfalls durch eine Auf­löjung zu erzingen, ausführt und daß dann für den Wahlkampf alle Freunde des gleichen Wahlrechts eine geschlossene Front bilden werden