Parteinachrichten.
Die für die Parteitaffe bestimmten Geldsendungen find nur an die Adresse des Kassirers Albin Gerisch, Kazbachstr. 9, I, zu richten.
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taufend Ausständige befinden sich im Besize der Bergwerke in städter Amtsgericht einen groben Unfug" nicht erblicken und gewissenhaften Beamtenpflicht einerseiss, andererseits aber auch der Grafschaft Gogebic(?) in Michigan ; es tam zu Zusammen- lehnte daher den Antrag des königlichen Staatsanwalts auf Er ein Opfer der Denunziationswuth. Er hat sich, allerdings zu stößen, bei denen mehrere Personen getödtet wurden; Miliz ist öffnung des Hauptverfahrens ab. der Zeit als viel Menschen auf der Straße gegangen sind, nach an Ort und Stelle gesandt worden. Dem Reichstags- Abgeordneten Schulze in Königs seinem Dienst begeben. Rüffert ist nur bis zum Bürgergarten" Washington, 4. Juli. Vierzehn Gisenbahnzüge mit bergi. Pr. war die Schanktonzession entzogen worden und die mitgegangen, wo er Gäste bedienen mußte. Porth ist der 2000 Fahrgästen find in Bloomington aufgehalten worden. Bwischeninstanzen hatten auf seine Beschwerde sämmtlich gegen Ueberzeugung, daß er verdonnert werden wird. Er hat die Die Brücken der Atlantic- und Pacific- Bahn wurden bei ihn entschieden. Das Ober- Verwaltungsgericht dagegen hob die Verordnung gefannt, und sich infolge dessen wohl ge= Needles( San Bernardino) von Volkshaufen verbrannt. Verfügung der Königsberger Polizeidirektion auf und verurtheilte hütet, der Polizei im Wege herumzulaufen. Er habe Chicago , 5. Juli. Die Vereinigung der Direktoren sie auch zur Tragung der Kosten des Verfahrens. am 1. Mai nur für sich gefeiert und gleichzeitig der Eisenbahn- Gesellschaften hat beschlossen, heute zu versuchen, In Stuttgart war der Redakteur der„ Schwäbischen Geschäfte abgewickelt. Sengpiel ist ebenfalls nur ein Stück mitden Betrieb wieder aufzunehmen durch Erfezung der Streiten Tagwacht", Geiger, in einer Privatklagefache wegen angeb gegangen. Braun verweigerte jede Aussage. Appel hat erst ge= den durch andere hier eingetroffene Arbeiter. Die Direktoren licher Beleidigung eines Herrn v. Simolin- Bathory, arbeitet, dann nur einige Geschäftswege besorgt. Barth ist ebens erklären, sie würden sich auf keinerlei Bugeständnisse einlassen. früheren Hofmarschalls der Prinzessin zu Sachsen- falls nicht mitgezogen. Er hat von weitem wohl eine Menge Gleichzeitig beschloß die Regierung, die Aufreizer zum Streit Weimar- Eisenach, zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt worden, Leute gefehen, hat aber geglaubt, es sei dies ein Leichenzug. wegen verbrecherischer Verschwörung gerichtlich zu verfolgen.- weil das in einem Artikel Behauptete nicht wahr sein sollte. Er Hensel hat keinen Aufzug mit gemacht; er hat nichts darüber strengte gegen das Urtheil die Klage auf Wiederaufnahme des gelesen, daß das Spazierengehen verboten ist. Verfahrens an. Dem wurde stattgegeben. In der neuen Ver- Auch das Zeugenverhör verlief im großen und ganzen handlung brachte er gegen den Kläger derart schwerwiegendes wiederum so, wie in den Vorverhandlungen. Unbestimmte Aus. Material vor, daß dieser durch seinen Anwalt die Klage zurück- fagen 2c. charakterisirten die Aussagen der Polizeibeamten. Gelder zur Unterstützung der ausgesperrten ziehen ließ. Das Gericht erkannte nunmehr den Herrn v. Simolin Wachtmeister Born bestätigte zunächst, daß er Hensel mit Böttcher und Brauerei Arbeiter ersuchen wir, um Bathory sämmtlicher Kosten und Auslagen aller Instanzen, ein- feiner Frau durch die Wettinerstraße habe gehen sehen. Als Böttcher und Brauerei Arbeiter ersuchen wir, um schließlich der des Beklagten Geiger, für schuldig. Der Inhalt Hensel bestreitet, mit seiner Frau gegangen zu fein, erklärt Beuge Verzögerungen zu vermeiden, nicht an das Parteibureau zu bes in Frage kommenden Artikels war folgender: E3 waren," Born, daß er sogar eine Führerrolle" gespielt habe. adressiren; weder an den Kassirer Gerisch, noch an den Genossen fagt die Schwäb. Tagwacht", einige Andeutungen über die Zeuge Unger wird nicht vereidet, da er dasselbe aussagt Auer, der zur Zeit gar nicht in Berlin anwesend ist. Bediene negative Sittenreinheit eines gewissen hochadligen Herrn gemacht wie Born. Zwei Dresdener Kriminalgendarmen haben Hensel man sich zu dem Zwecke der Adresse der Expedition des„ Vor- worden. In höchster Entrüstung über diese, Berleumdungen" hatte der noch an verschiedenen Stellen im Zuge Führerrollen spielen sehen. Herr Hofmarschall, obwohl sein Name garnicht genannt war, die Hensel fragt an, wie viel denn eigentlich der Bug" Führer ge wärts", womit der Vortheil der sofortigen Kontrolle durch die Staatsanwaltschaft aufgefordert, mit der ganzen Schärfe des Gesetzes habt haben folle; es feien schon mehrere als Führer verurtheilt; öffentliche Quittung gegeben ist. gegen den verantworlichen Redakteur der„ Tagwacht" vorzugehen. unmöglich tönne auch er noch als Führer fungirt haben. Aber merkwürdig! Die Staatsanwaltschaft lehnte dies ab, ob- Wachtmeister Reinhold aus Löbtau giebt an, er sei mit wohl es sich um einen hochgestellten Hofbeamten handelte. Herr sieben Mann beauftragt gewesen, die Theilnehmer des„ Buges" v. Simolin betrat nunmehr den Weg der Privattlage, worauf zu zerstreuen. Er habe aber eingesehen, daß er dazu zu schwach sich zunächst das Schöffengericht mit der Sache zu befassen war, und habe es infolge deffen bei dem Notiren ihm bekannter hatte. Bei diesen erstinstanzlichen Verhandlungen fungirte Personen bewenden lassen. Er glaubt, Braun gesehen zu haben, Von der Agitation. Bei einer Flugblattvertheilung in Herr Amtsrichter Gmelin als Vorsitzender,( Beisitzer waren fann aber nichts bestimmtes behaupten. Schuhmann Peschke Jaderberg und Magdeburg wurden in einem Dorfe zwei ein Kaufmann und ein Dr. jur.). Der Beklagte hatte hat Borth , Müller, Rössig an der Cottaerstraße und SengFlugblattvertheiler von Bauern thätlich angegriffen. Die Bauern sich erboten, den Wahrheitsbeweis für die inkriminirten piel an der Dresdenerstraße gesehen. Auf die Frage geboten sogar den Knechten, den Sozialdemokraten mit Heugabeln Bezichte zu erbringen, und war auch der festen Ueberzeugung, des Vorsitzenden, ob es dem Schuhmann geschienen zu Leibe zu geben. Die Knechte beachteten den Befehl nicht, daß die von ihm beigebrachten Beweismittel vollauf genügen hätte, daß Müller einen Geschäftsweg besorgen wollte, waren also, wie das gewöhnlich der Fall ist, manierlicher und würden. Das Gericht aber war anderer Ansicht. Es erflärte erklärte der Zeuge, dies glaube er nicht; Müller ginge sonst immer gefcheidter als ihre Herren. Die dortige Gegend ist eine Hochburg den Wahrheitsbeweisantritt für durchaus mißlungen und ver- in Hemdärmeln auf der Straße, am 1. Mai habe er aber einen der Freisinnigen". urtheilte deshalb den Beklagten zu zwei Monaten Gefängniß. Rock angehabt! Die Mitglieder des Bremer Sozialdemokratischen Dis Gegen dieses Urtheil wurde natürlich Berufung eingelegt. In Schußmann Eberth tann nicht sagen, ob die Leute, die er gesehen, futirklubs versorgten am Sonntag die Dörfer Strohm, Strohmer der Zwischenzeit gelang es dem Beklagten, die seitherigen als Theilnehmer eines Buges anzusehen gewesen seien. Ihm habe deich, Seehausen, Hasenbüren, Mittelsbüren, Lankenau, Rabling: Beweise noch erheblich zu verstärken, so daß jeder, der es geschienen, als habe sich der Bug schon aufgelöst gehabt. Es hausen und Woltmershausen mit Schriften. Der Verlauf der mit der Sachlage vertraut mar, von der zweiten Instanz babe tüchtig geregnet und infolge dessen seien alle sehr schnell Agitationstour war im allgemeinen ausgezeichnet. Auffallend ein wesentlich anderes Resultat erwartete. Da sich die gegangen, um ein trockenes Unterkommen zu finden. Unter diesen war, wie die Bremer Bürger- Zeitung" berichtet, die Neugier Verhandlung der Sache bis zu den Gerichtsferien hin- Leuten hat er Rüffert und Güttler gesehen. Auch könne es mög der Landbevölkerung nach Tagesneuigkeiten. Auch Anfragen gezogen hatte, so waren es nicht die ständigen Mitglieder der lich sein, daß er Barth gesehen habe. über den Stand der sozialdemokratischen Bewegung waren nicht Strafkammer, die über die Berufung zu entscheiden hatten, Aehnliche Aussagen macht auch Schußmann Göbel. felten. sondern zum Theil Mitglieder der Ziviltammer. Dem Der als Zeuge vernommene Bauunternehmer Adam ist In 3eiß fprach Reichstags Abgeordneter Robert entsprechend setzte sich diese Ferienkammer folgendermaßen zu am 1. Mai mit der Unterstützung der Polizei beauftragt worden. Schmidt in einer öffentlichen Gewerkschafts- Bersammlung über sammen: Landgerichtsrath Elfäßer als Vorsitzender und Referent Er weiß aber nicht bestimmt, ob einer der Angeklagten sich am das Thema: Warum sind die Arbeiter unzufrieden? Bum Schluß( dieser Herr ist als Redner in deutschparteilichen Versamm- Buge betheiligt hat. Er glaubt, Porth gesehen zu haben, da forderte er die Anwesenden auf, der Gewerkschaft ihres Berufes fungen von früher bekannt), Landgerichtsrath Cronmüller er weiß, daß derselbe immer bei solchen Angelegenheiten ist! beizutreten und die indifferenten Arbeitsgenoffen gleichfalls zum und Landrichter Graner als Beisitzer. Aber auch vor diesem Straßenwärter Kirchgeorg hat Sengpiel, Rüffert und Rösfig Anschluß zu bewegen. Ju Gera sprach derfelbe Abgeordnete Forum sollten die mannigfachen direkten und indirekten Beüber die erzieherische Wirkung der Gewerkschafts- Bewegung. weise, die der Beklagte beibrachte, nicht die erhoffte Aufnahme Restaurateur Fröde tritt als Entlastungszeuge für Güttler auf. Der An finden. Auch hier war man der Auficht, daß alle diese Beweise Damit ist die Beweisaufnahme geschlossen. Eine Parteikonferenz für den Reichstage. Wahlkreis nichts bewiesen und so wurde die Berufung zurückgewiesen geklagte Appel, der vier Zeugen auf seiner Borladung Der Vertreter Bingen Alzen wird Sonntag, den 15. Juli, in Arnsheim und dadurch die zweimonatliche Gefängnißstrafe bestätigt. Da stehen hat, ist von Niemand gesehen worden. abgehalten. die Revisionsinstanz nicht in Anspruch genommen oder vielmehr der Staatsanwaltschaft überläßt es hinsichtlich einiger der Ans die Begründung des Revisionsantrags unterlassen worden war, geklagten dem Gerichtshof, wie er entscheiden wolle, während Mit dem elenden Loose der Arbeiter, die nach der Be- so wurde die erfannte Strafe bald darauf rechtsfräftig. Es blieb er bezüglich des größeren Theils der Angeklagten die Verurtheilung endigung der Ausstellungsarbeiten in Lemberg also anscheinend nichts mehr übrig, als die Strafe abzufigen beantragt. Nach kurzer Vertheidigung der Angeklagten sieht sich auf's Pflaster gefeht worden find, ohne daß man sich bemüßigt gesehen und die sämmtlichen Kosten zu bezahlen, wie es durch der Gerichtshof zu einer 3/ 4stündigen Berathung zurück. Das hätte, ihnen 14tägige Ründigungsfrist zu gewähren, hatten sich fürzlich das Urtheil verfügt worden war. Herr von Simolin Urtheil lautete für Müller, Rüffert, Porth, Sengzweifozialdemokratische Versammlungen Lem triumphirte! Zweimal war ihm nun gerichtlich attestirt worden, piel und Hensel auf 100 Mart Geldstrafe odes bergs zu beschäftigen. In beiden Versammlungen erzählten daß er rein und makellos durchs Leben wandle und alle gegen einen Monat Gefängniß und für Ninte, Güttler, die Armen getreu von ihrem Elend. 300 von der letzten Partie theiligen Behauptungen nichts als böswillige Erfindungen feien. Braun, Appel und Barth auf Freisprechung. der Arbeiter mußten fast die ganze Woche auf die Auszahlung und zugleich hatte man es verstanden, diese verleumderischen der armseligen paar Gulden warten. Manche von ihnen haben Bezichte" ganz gehörig zu ahnden. Während aber Herr von ihre legten Kleidungsstücke verkauft, um nicht Hungers zu sterben, Simolin vor Gericht so glänzende Triumphe feierte, herrschte in Ueber den Glasmacher Ausstand in Oldenburg und so find sie jetzt vogelfrei und mittellos, während die der öffentlichen Meinung Stuttgarts eine wesentlich andere AufHerren in den theuren Ausstellungsrestaurants schlemmen fassung. In allen Kreisen gab es Hunderte von Leuten, orakelt das Antisemitenblättchen, die" Hannoversche Poſt" wie und prassen. In der zweiten Versammlung erschienen die bei dem Bekanntwerden dieser gerichtlichen Ent- folgt:„ Die Ausständigen haben im ganzen feine Sympathien im auf der Rednerbühne so verarmte und verhungerte Gestalten, scheidungen die Hände über dem Kopf zusammenschlugen. Publikum, da die Bevölkerung die Berechtigung der Maßnahmen daß die Zuhörer der wachsenden Kultur" Galiziens mit Flüchen In allen Kreifen der Bürgerschaft war ja schon häufig der Direktion anerkennt, umsomehr, als der Lohn der Glasmacher und Verwünschungen gedachten. über die wüsten Gepflogenheiten des genannten Herrn gesprochen ein sehr guter zu nennen ist; verdienen doch Meister und Obers worden ,. überall hatte man sich diese oder jene Details desselben meister ein Jahrgeld von 2400-3000 m." zu erzählen gewußt. Nur die Polizei allein wußte nichts, oder Heiliger Nepomuck! Also der Lohn der Glasmacher ist ein wollte wenigstens nichts wissen. Und Angesichts diefes frag- guter zu nennen, weil meister und Obermeister ein Jahrwürdigen Nenommee's sollte ein Gerichtshof kaltlächelnd erklären: geld von 2400-3000 m. beziehen! ich finde feine Schuld an diesem Menschen! Und bei dieser Sach- Nun, wir sind bereits gewöhnt von den Verfechtern des Urlage sollte ein Redakteur zwei Monate ins Gefängniß wandern, germanenthums in Arbeiterfragen den haarsträubendsten Blödsinn Bemerkt mag noch sein, daß zwei Berufe, die der Maurer blos weil er 3 gewagt hatte, in verblümter Form dasselbe in zu hören und sind um so eher geneigt zu entschuldigen, als wir und Zimmerleute, nach der Ausstellung die Rechnungen ihres feinem Blatt zu schreiben, was man sich in Bekanntenkreisen 22. uns nahe den Hundstagen befinden. Unterstützungsfonds zusammenstellten, wobei sich zeigte, daß den ziemlich ungenirt mittheilte! Und als vollends gewisse Einzel- Die Löhne der Berglente sind in den letzten Jahren ganz Ausstellungsarbeitern nicht weniger als 9000 Gulden baar gezahlt heiten aus der Beweisaufnahme bekannt wurden, als man er enorm geſunten. Nach der amtlichen Statistik betrug der durch werden mußten. Dabei sind die Kosten für Apotheke, Aerzte und fuhr, daß ein Zeuge unter Eid ausgesagt, daß er mehrfach von schnittliche Schichtlohn der Bergarbeiter des Dortmunder Reviers Spitäler nicht gerechnet. Die Krankheitsdauer belief sich auf Simolin zu gewissen Unsittlichkeitsaften benutzt worden sei und im Jahre 1891 4,05 M., im Jahre 1892 3,90 m., 1893 3,66 M. 8 Jahre 4 Monate. Das hat die Arbeit unter freiem Himmel grnaue Angaben hierüber machle, als man von einem Rendezvous- Dabei ist noch zu bedenken, daß diese Zahlen Durchschnittszahlen in Herbst und Winter dem Verein als Nußen gebracht! In ven- Schreiben an einen jungen Herrn erfuhr, da war man vielfach sind, daß also naturgemäß viele Bergarbeiter weniger verdienten. felben beiden Berufen waren unter den bei der Ausstellung be- über dieses Endresultat aufs Höchste indignirt. Man fonnte zum Daß die meisten jetzt noch weniger verdienen, das zeigt die Thats fchäftigten Arbeitern 5 Todesunjälle, 15 Schwerverwundungen Theil jenes Urtheil in einer Weise kritisiren hören, die nicht sache, daß in der letzten großen Versammlung ein Mindestlohn und 70 leichtere. Und das in zwei Berufen. So tragen die gut wiederzugeben wäre. Dazu tam noch, daß plötzlich eine von 3,50 m. gefordert wurde. Und doch zahlen die BergwerksProletarier die Kosten jedes Kulturfortschritts", und dafür anonyme Broschüre erschien und massenhaft verbreitet wurde. Gesellschaften größten Theil noch ganz annehmbare wirft man sie nach der beendeten Arbeit erbarmungslos auf die Dies hatte zur Folge, daß sich die Sympathien noch mehr als Dividenden. Damit diese auch ja nicht zurückgehen, sorgen die Straße. zuvor dem Berurtheilten zuwendeten und der Glaube an die Bergwerksbesitzer durch Verminderung der Produktion dafür, daß Engelreinheit des Herrn v. Simolin immer mehr abnahm. In die Preise in die Höhe getrieben werden. Die entlassenen Todtenliste der Partei. In Neumünster wurde am folge deffen liefen zahlreiche Zuschriften und Mittheilungen auf Arbeiter aber mögen sehen, wo sie bleiben, nach deren Schicksal 3. Juli der Bigarrenarbeiter Klaus zien au beerdigt. Er der Redaktion der Tagwacht" ein, in welchen dieser und jener fragen die Ordnungsstügen nicht. gehörte zu denjenigen Arbeitern, die immer bereit sind, sowohl Wint gegeben wurde. So gelang es allmälig, neues Material Der Patriotismus unserer herrschenden Kreise bekommt auf gewerkschaftlichem wie politischem Gebiete für die Interessen zusammenzubringen, und auf grund desselben die Wiederaufnahme sofort ein Loch, sobald der Geldbeutel in Betracht kommt. Das des Proletariats einzutreten. des Verfahrens zu betreiben."
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Die Versammlungen forderten die Regierung und den Magiftrat auf, Mittel zu schaffen, um der Arbeitslosigkeit zu steuern, und zugleich beschloffen sie auf dem sozialdemokratischen Landes- Parteitage, der am 12. bis 15. Auguft in Lemberg tagen soll, zu beantragen, daß im ganzen Lande für die Einführung des BehnStundentages agitirt werde.
Polizeiliches, Gerichtliches: c.
gefehen.
Soziale Ueberlicht.
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zeigt sich wieder einmal recht deutlich bei dem Bau des NordDitsee Karals. Ueber die an dem Bau beschäftigten Arbeiter schreibt das Hamburger Echo" treffend:
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Depeschen.
( Wolff's Telegraphen- Bureau.)
Wegen Majestätsbeleidigung wurde in Es ist bemerkenswerth, daß bei dem„ nationalen Werk", der Greifswald der Parteigenoffe Gustav Wegner aus Wol= Erbauung des Nord- Ostsee- Kanals, meist fremde Arbeiter: Russen, gaft zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt. Das Vergehen In unserem letzten Berichte glaubten wir, daß es nun mit Bolen, Italiener beschäftigt werden; nicht etwa deshalb, weil sie foll auf einem Bergnügen des Wolgafter Allgemeinen Arbeiter den Maffenverurtheilungen wegen Spazierengehens ein Ende bessere oder ebenso gute Arbeiter sind als die Deutschen denn vereins begangen worden sein, als es sich darum handelte, einige habe, wir haben uns jedoch getäuscht. Am Mittwoch mußten sich dann hätten wir dagegen selbstverständlich nicht das Geringste Störenfriede zu entfernen. wiederum eine Anzahl Genossen verdonnern" laffen. Wenn einzuwenden sondern weil sie billiger und anspruchsloser sind wie In Peit in der Mark Brandenburg hatten mehrere Ar auch der Verhandlungssaal nicht so überfüllt war, als Deutsche , weil sie eine schlechtere Lebenshaltung als diese den drei beiter einige Wochen vor der Maifeier eine Rollette" ver- in größeren Verhandlungen, so genügte die haben und sich mehr gefallen lassen. Deshalb der internationale der Angeklagten und Zeugen doch, den anstaltet, um aus deren Erträgniß die Kosten von Ergöglich- Bahl Saal Drang des Unternehmerthums und die Verleugnung des natio teiten zu bestreiten, die bei der Maifeier für die Kinder zc. zu füllen. Es waren neun Spaziergänger aus Löbtau , die nalen Prinzips". Das ist der„ Schuß der nationalen Arbeit", arrangirt werden sollten. Da sie dazu die polizeiliche Ge- fich zu verantworten hatten. Den Vorsitz führte Amtsrichter soweit die deutschen Arbeiter dabei in Betracht kommen. nehmigung nicht eingeholt hatten, müssen sie nach dem Urtheil Dr. Domsch, während als Vertreter der Staatsanwaltschaft des Schöffengerichts jeder 6 M. und die Kosten des Verfahrens wiederum Dr. Vollmer fungirte. Angeflagt waren: 1. Pro bezahlen. Noch strenger verfuhr die gewissenhafte Dame Themis butten- und Milchhändler Ernst Müller, 2. Handelsmann mit einem Parteigenoffen, der in dem nicht zum Stadtbezirk ge: Julius Rinte, 3. Lokomotivführer Friedrich Güttler, hörenden Orte Beiß- Rittervorwert wohnt und in der Stadt 4. Kellner Karl Rüffert, 5. Kassirer August Porth, Paris, 5. Juli. Deputirtenkammer. Im weiteren Ver= Beiß den Wahren Jakob" gegen Entgelt verkauft hatte. Er 6. Töpfer Friedrich Sengpiel, 7. Verkäufer Ernst Braun, hatte feinen Wander- Gewerbeschein gelöst, der 18 M. gefoftet 8. Stellmacher Martin Appell, 9. Schloffer Friedrich Barth. laufe der Sigung beantragte Pelletan den Erlaß einer Amnestie hätte, und muß nun doppelt so viel, also 36 M. und die Kosten Gleichzeitig wurde über den Dachdecker Otto Hensel, der am 1. Ber- für wegen Streit- und Preßvergehen Verurtheilte und ver zahlen. handlungstage nicht erschienen war, abgeurtheilt. Die Löbtauer An- langte für seinen Antrag die Dringlichkeit, welche abgelehnt Polizeilich aufgelöst wurde der Klub der geklagten waren bezichtigt, an einem durch die Tharandterstraße, wurde.( Widerspruch auf der äußersten Linken.) Vaillant be= Münchener Unabhängigen Frei Wort". Wilsdrufferstraße, Schulstraße, Wernerstraße, Cottaerstraße und gründete eine Interpellation betreffend die Maßregeln zur Abgewiesen wurde der Burger Schuhwaa ren Dresdenerstraße gehenden Auf- und Umzug theilgenommen zu Berhinderung der im Mai an dem Grabe der Föderirten von fabrikant Zad mit seiner Klage gegen den Genossen Bock= haben. Die Angeklagten geben alle zu, am 1. Mai einen 1871 auf dem Père Lachaise beabsichtigten Rundgedung. Gotha , der bekanntlich als Vertrauensmann der deutschen oder einige der erwähnten Straßen pafsirt zu haben, aber von Ministerpräsident Dupuy vertheidigte diese Maßnahmen und Schuhmacher ein Flugblatt herausgegeben hatte, in welchem einem Umzuge weiß niemand etwas. So ist Müller nur auf erklärte, die Regierung würde eine Berherrlichung der Rommune 1. A. die Aufforderung enthalten war:... so lange der Geschäftswegen gewesen. Rinte hält es für überflüssig, dem Ge nicht dulden. Das Land empfinde Abscheu bei der Erinnerung Vaillant brachte hierauf eine Streit in Burg dauert, die anderen Schuhwaaren- Verkaufs- richte eine Auskunft zu ertheilen, denn wenn er hinreichend ver- an die Kommune.( Beifall.) geschäfte und Schuhmacherwerkstätten in Halberstadt , als das dächtig erscheine", so möchten die Zeugen diesen Verdacht erst Tagesordnung ein, in welcher die Regierung aufgefordert wird, Lokomotivführer Güttler( der uns als Paris die Todten von 1871 ehren zu lassen. Diese ges Schuhwaarengeschäft der Firma Tad u. Ko. in Halberstadt zu begründen. berücksichtigen." In dieser Aufforderung konnte das Halber- Antisemit gar nichts angebt) ist nur ein Opfer der ordnung wurde mit 470 gegen 65 Stimmen abgelehnt. Hierzu eine Beilage.
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