=
Das japanisch- chinesische Abkommen.
Zwar defenfiv, aber... Amsterdam , 8. Juni.„ Algemeen Handelsblad" zufolge erfährt„ Daily Expreß " aus Tokio , daß der japanische Militärdelegierte General Ugafi über das chinesisch- japanische Abkommen erklärte, das Abkommen sei zwar defensiv, sei aber deswegen nicht notwendig auf die Verteidigung beschränkt. Es beziehe sich auch nicht nur auf den Osten. Die japanische Regierung habe Munitionsbureaus zur Ausführung des kiirzlich angenommenen wirtschaftlichen Mobilmachungsgesetzes eingerichtet; außerdem ist ein Munitionsrat, der aus 50 Sachverständigen der Industrie und der Wissenschaft besteht, eingesetzt worden.
fich von 162 auf 1209 Fälle usw. Sierbei ist besonders| mehr Entbehrungen zu erdulden hat, durch das Angebot zu berücksichtigen, daß es sich um mehr zufällige Fest- von Gastfreundschaft zur Milderung des Loses der Kriegsgefangestellungen bei den Betriebsrevisionen handelt. Da die Zahl nen beiträgt, so fann auch auf seine weitgehende Bereitwilligkeit, der Revisionen abgenommen hat, hätte eigentlich auch die Zahl bei der Heimschaffung von Gefangenen mitzuwirken und Hilfe zu der festgestellten Verstöße abnehmen müssen. Aus diesen Bu- leisten, gerechnet werden. Der Minister gab dann der Ueberzeugung sammenhängen ergibt sich, daß die Zahl der Zuwiderhand- Ausdruck, daß die Verhandlungen in derselben entgegen lungen noch viel größer ist, als in den Ziffern zum Aus- kommenden Gesinnung geführt werden würden, die boridruck kommt, und daß die nicht entdeckten Geseges übertretunges Jahr vorhanden gewesen sei, und sprach unter Hinweis auf die gen einen riesengroßen Umfang haben. Die Ur- Ergebnisse der deutsch - französischen Verh and jache liegt in dem Ausnahmegeset bom 4. August fungen in Bern die Hoffnung und die feste Erwartung aus, 1914, das wenigstens die Kontrolle durch die Arbeiterschaft daß die Konferenz Erfolg haben werde. fast unmöglich macht. Sodann verließ Minister Loudon die Situng, die unter Beitung Die Anzahl der Anlagen, in denen Zuwiderhandlungen des Gesandten Vredenburgh fortgesetzt wurde. Es gelangte festgestellt wurden, verminderte sich von 3671 auf 2245 bei das Programm für die Konferenz den Berstößen gegen die Arbeiterinnenschutzvorschriften und zur Besprechung. Die Konferenz wird sich u. a. mit den folgenvon 6017 auf 1754 bei den Bestimmungen zum Schuße der den Punkten beschäftigen: 1. Einhaltung der bereits be= jugendlichen Arbeiter. Die Verminderung ist eine Folge der stehenden Uebereinkünfte, 2. Behandlung und Beschäf 3usammenlegung der Betriebe und der Abtigung der Kriegsgefangenen, 3. Bergeltungsmaß- graphenagentur.) In einem der bürgerlichen Bresse zugenahme der Zahl der Revisionen. Auffällig ist die regeln, 4. Vorbereitung des Abkommens über die Rückkehr in das gangenen Telegramm aus Paris heißt es, daß man in Paris über gewachsene Milde gegen die Unternehmer. Während im Waterland goder die Internierung in einem dritten Lande von Stockholm erfahren habe, daß in Moskau Verhandlungen über eine Jahre 1913 noch 1858 wegen den Zuwiderhandlungen be- Kriegsgefangenen und bürgerlichen Internierten, 5. die bei der fünftige deutsche Beaufsichtigung der sibiristraft wurden, berminderte sich die Zahl auf 239 im Auswahl der unter Punkt 4 fallenden Kategorien von Kranten ichen Bahn bis Jrkusk begonnen würden. Gleichzeitig verJahre 1917. Eine solche Sühne" kann auf keinen Fall ab- und Verwundeten einzuhaltenden Methoden, 6. Verbesse- langt die französische Presse unter Hinweis auf obige Depesche ein schreckend wirken. nährung von Kriegsgefangenen und Internierten. rung der Zustände in Lagern mit Einschluß der Er. rascheres Einschreiten Japans gegen Rußland . Nach einigen Beratungen allgemeiner Art wurde die Sibung auf nächsten Montag verlagt.
"
Die Genehmigung von Sonntagsarbeit nach § 105f der Gewerbeordnung soll abgenommen haben. Die Bewilligung von Weberarbeit von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern hat einen wachsenden Umfang. Bon 1916 auf 1917 stieg die Summe der bewilligten 1 e ber stunden von Arbeiterinnen bon 15 auf 23 Millio. nen, die der von jungen Leuten" von 7 auf 8 Millionen. Die Zahl der Arbeitstage, für die für Arbeiterinnen Nacht im Ardre- Gebiet, bei dem 300 Gefangene gemacht und Berlin , 9. Juni. ( W. T. B.) Der deutsche Vorst of arbeit erlaubt wurde, stieg von 25 millionen im mehrere Maschinengewehre erbeutet wurden, traf in die NahtJahre 1916 auf 44 millionen im Jahre 1917 stelle französischer und englischer Divisionen und zwang die die der für jugendliche Leute unter 16 Jahren von 314 auf 54 Millionen. Besonders bedauerlich ist, daß die zwei Franzosen zur eiligen Heranführung von Verstärkungen, sowie teilige Arbeitsschicht, also die Teilung des Tage- 3 verluftreichen Gegenangriffen. Das deutsche Feuer merts in Tag- und Nachtschicht von je rund 12 Stunden, noch liegt mit großer Heftigkeit auf den rückwärtigen Verbindungen die vorherrschende ist. Im Jahre 1917 wurde in Preußen für der Franzosen und Engländer, vor allem auf den Marneübergängen von Port- à- Vinson bis Epernay . 26 Millionen solcher Nachtschichten von Arbeiterinnen die be Bahnhof Epernay selbst wurde unter Fernfeuer genommen. hördliche Erlaubnis gegeben! Die Arbeitgeber jugendlicher Arbeiter erhielten die Genehmigung zu rund Mehrere Brände wurden beobachtet. 31 Millionen solcher Nachtschichten. Die Bahl der Betriebe mit dreiteiligen Arbeitsschichten von je acht Stunden ist noch stark in der Minderheit. Ihre Existenz in allen Berufs- und Industriezweigen beweist aber, daß sie sehr wohl möglich ist.
Das Bild des Arbeiterschutzes in der Kriegszeit ist überaus traurig. Der Raubbau an der Arbeitskraft der Frauen, Mädchen und Kinder wird sich schwer rächen. Die ohne jede tertliche Bearbeitung beröffentlichten Ziffern der Gewerbeaufsicht können die Sozialdemokratie nur in ihrer Forderung bestärken: Fort mit dem Aus. nahm geseb zum Arbeiterichuz! Die Aufhebung mußio bald wie möglich durchgeführt werden!
Die deutsch - englische Konferenz über
Gefangenenaustausch.
Saag, 8. Juni. Korrespondenzbureau. Heute nachmittag wurde die Konferenz über Kriegsgefangenenan= gelegenheiten im Treves- Gaal eröffnet. Der Minister des Auswärtigen, Loudon, leitete die Zusammenkunft. Man erwartet, daß die Konferenz zehn bis vierzehn Tage dauern wird.
Bei der Eröffnung der Kriegsgefangenenkonferenz hielt der Minister des Auswärtigen Loudon, eine Rede, in der er seiner Genugtuung über die zweite Busammenkunft im Saag während des Krieges, die sich zur Aufgabe stelle, das Los der Kriegsgefangenen zu beffern, Ausbrud gab. Der Minister erinnerte an die verschiedenen Punkte, über die man sich im Jahre 1917 geeinigt habe, und an die fegensreichen Folgen, die sich daraus für Tausende ergäben, und berührte dann kurz einige Gegenstände, über deren Behandlung in der jetzigen Konferenz man sich bereits verständigt habe. Er fuhr fort: Menn Holland, bas mitten zwischen den kämpfenden Ländern liegt und infolge des Krieges immer
Skizze zu den letzten Fortschritten
frées Deniso
Oise
Noyon
Cutry
Ram
Dommiers
Soissons
Villers Cofferêts
Gewinn vom 27.5.- 2.6.18
La Ferté Milono
Crépy en Valois
Meaux
darcy
6
Château Thierry Dormans
Marne
P. TB.5898
Épernay
Reims
Vesle
Die Frage der Einberufung des österreichischen Reichsrats.
Wien , 9. Juni. ( Meldung des Wiener K. K. Telegr.- Korrefp.Bureaus.) Den Blättern zufolge hatte Ministerpräsident v. Sei d- ler gestern Besprechungen mit verschiedenen Parteiführern, denen er die Vorausschungen mitteilte, unter welchen er die Einberufung des Reichsrates noch im Juni für möglich halte. Der Ministerpräsident erbat die eheste Antwort der Parteien und bezeichnete als äußersten Termin den 15. Juni. In der nächsten Woche werden die meisten Parteien Beschlüsse über ihre taktische Haltung faffen.
Die Stockholmer Mitteilungen sind von Anfang bis Ende ertragung der sibirischen Bahn an die Deutschen haben stattgefunden, funden. Keinerlei Verhandlungen über eine Weberebenso wenig irgendeine Forderung oder ein Vorschlag von seiten der deutschenn Regierung in dieser Hinsicht. Die Depesche stammt aus den gegenrevolutio= nären russischen Kreisen, die durch diese Nachricht die veranlassen wollten. Alliierten zu einer schrofferen Haltung gegenüber Rußland
Die Reform
des schwedischen Gemeindewahlrechts. Der Widerstand der Ersten Kammer. Stockholm, 8. Juni. Der Regierungsantrag auf Reform des Gemeindewahlrechts wurde in der Ersten Kammer mit 70 gegen 50 Stimmen abgelehnt. Die 3 meite Kammer nahm den Antrag mit 122 gegen 50 Stim
men an.
Die Reform des Gemeindewahlrechts hat in den legten Kabinettskrisen Schwedens eine einflußreiche Rolle gespielt. Das Andrängen von links hat auch diese Forderung obenan auf ihre Fahne stehen, und die Regierung hat ihrer Verpflich tung, diefer Forderung Genüge zu tun, gehorcht. Wie aber die Abstimmung in den beiden Kammern zeigt, ist der Widerstand der Rechten noch nicht gebrochen.
Sofortige Deportation für lästige Ausländer.
Washington, 7. Juni.( Reuter.) In einem neuen Geseb, über das im Repräsentantenhause jüngst berichtet wurde, wird angeordnet, daß sämtliche ausländischen Anarchisten in den Vereinigten Staaten festgestellt und für die sofortige Deportation bereit gehalten werden sollen. Das jezt geltende Gesez verbietet die Depor tation von Ausländern, wenn sie fünf Jahre im Lande gewesen sind.
Mit solchen Rechten räumt die demokratische Union nunmehr radikal auf, und da bei derlei drakonischen Gesezen die Paragraphen aus Kautschuk gefertigt zu werden pflegen, werden der richterlichen Feststellung, was alles als Anarchist behandelt werden darf, die weitesten Grenzen gegeben sein.
Bei den Wahlen für das rumänische Parlament, das aus zwei Senatskollegien und drei Kammerkollegien gebildet wird, wurden am Donnerstag für das erste Kammerkollegium 66 Regierungskandidaten, 3 Carpisten, und zwar Peter Carp, fein Sohn Gregor Carp und der ehemalige Minister Nenitescu sowie General Averescu ale Unabhängiger gewählt. Die Wahlen verlaufen ruhig und ohne Zwischenfall. Die Parlamentsfizungen, die am 17. Juni beginnen sollen, werden im Jassper Nationaltheater abgehalten werden.
Deutsches Theater: Aufführung des der, Gott und den Menschen angenehm, leicht allen Pflichten nach weiteren Leben zu allem Großen trieb. Er renommiert mit dem
Vereins„ Das junge Deutschland".
Rain" von Friedrich Kofffa
Zwei Dichtern der jungen Generation widmete gestern mittag das Deutsche Theater seine Kunst. Friedrich offta und Franz Werfel sind ihre Namen. Mit dieser Sonntags- Aufführung schloß der erste interessante Byllus von Vorstellungen, burch die der neugebildete Verein„ Das junge Deutschland" die Stücke junger, sonst kaum gespielter Dichter auf ihre Bühnenkraft erproben will. Hoffentlich ist seiner Wirksamkeit auch weiterhin ein günftiger Fortgang beschieden.
findet sich abscheulich, doch fehlt ihm alles 38utrauen, daß er durch| Kraft der Sehnsucht zu ihm zu so hellen Flammen wachsen ließ. eigene Kraft des Willens sich je ändern könne. Er bewundert Abel, Diese Erinnerung hat ihm den Sporn gegeben, der ihn in seinem Erfolgen, die er jo errungen. Doch plöblich, als der irdische Gemahl erscheint, verfliegt der Rausch und hinter der verklärten Sehns suchtsphilosophie erhebt sich wieder der alte Erdengram, daß er sie nicht befizen durfte. Aus der Glysäischen Schattenwelt, zat der sein eigenes Schattenleben auf der Erbe nur ein Vorspiel war, verlangt es ihm nach warmer Wirklichkeit und dem beschränkten aber faßlich flaren Glüd, das sie zu bieten hat, zurück. Wie im Traumbild fließen die Gegenfäbe ineinander über, und wie ein Traumbild verschwindet plötzlich die Gestalt in Dunkel. Ein Spiel der Reflerion in hrischem Gewand. Dem Darsteller Herr Konrad Veidt gelang es, das vage unbestimmt Berschwebende in Ton und Haltung stimmungsvoll abzuspiegeln. dt.
tommt und gebantenlos auch jugendlichen Leichtsinn nicht verschmäht. Er, der den Bruder morden wird, schrickt vor dem Gedanken an die Tötung eines Opfertieres wie vor etwas Gräßlichem zurück. Und diese eifersüchtige Bewunderung paart sich mit einem Einschuß frankhafter Erotik. Mit magischer Gewalt zieht's ihn, der noch nie ein Mädchen berührte, zu dem schönen Bruder; heimlich füßt er ihn, wenn er ihn schlafend findet. Gewiß, in diefem seelischen Gemälde des verbitterten und sich verstoßen dünkenden jugendlichen Gemüts sind Züge von großer Feinheit, aber die Ueberfülle der durcheinander wogenden Regungen verwirrt, und man versteht vor allem nicht, warum der Dichter seine Gestalt auf den Namen Kain, mit dem so völlig andere Vorstellungen sich verbinden, getauft hat. Daß dieser eingeschüchterbe und dann wieder extatisch aufbegehrende Bursch, durch die harte Entgegnung des Bruders, der sich sein ewiges Spionieren verbittet und welchem dabei Worte jähen Haffes auf die Zunge dringen, zu dem Entschluß des Mordes aufgestachelt wird, erscheint als bloßer, wenn überhaupt, nur pathologisch erklärbarer Zufall, wirkt nicht als tragisches, aus tiefen seelischen Notwendigkeiten erwachsenes Geschic, das fortreißt und erschüttert.- Der innere Kontrast der Brüder, von Kains Berwühltheit und Abels sonnig frohem Ginn, fam in der Darstellung der Herren Deutsch und Thimig höchst eindrucksvoll heraus. Sehr gut war auch Decarli als patriarchalisch- bäuerlicher Adam.
Die Wissenschaft vom Gerücht. Kriegsgerüchte auf, ganz wie im Beginne des Krieges, wenn auch Nach beinahe vier Kriegsjahren treten doch noch manchmal nicht mehr im gleichen Grade; ganz besonders häufig ist es, daß urplöblich Gerüchte von großen neuen Gefangenen- und Beutezahlen verbreitet werden, die allgemein geglaubt werden. Wie fommen solche falschen Gerüchte zustande? Die Beantwortung dieser Frage gehört in das Gebiet der Psychologie der Aussage, das ganz gut erforscht ist. Den Teil, der als Psychologie des Gerüchtes zu be Beichnen ist, behandelt jetzt Dr. Hergig von der Landesirrenanstalt am Steinhof, Wien, in einem fesselnden Auffaße der Zeitschrift „ Natur und Kultur", die in München im gleichnamigen Verlage erscheint.
Die wenigen Zeilen im ersten Buche Mose über den Brudermord, den Kain, der ältere von Adams Söhnen, an Abel den jüngeren, berübt, laffen die inneren Beziehungen in dem Verhältnis der beiden zueinander ganz im Dunkel. Die Tat wird einzig damit motiviert, daß Gott, der das Früchteopfer des Ackermannes Kain abwies, das Tieropfer des frommen Hirten Abel gnädiglich angesehen" habe. Dadurch war Rain zum Grimm gereizt, und es begab sich, da sie auf dem Felde waren, erhob sich Sain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot". Im übrigen erfährt man nur, daß Kain, als Gott ihn um seiner Tat willen verfluchte, Worte der tiefen Neue spricht: Meine Sünde ist größer, als daß sie mir vergeben werden möge". Das Bild des finsteren und gewalttätigen Jünglings, der als erster Menschenblut vergossen, spielt in ber christlichen Ueberlieferung eine große Rolle, und Byron hat dann" Der Besuch aus dem Elysium" von Franz Werfel. später die Gestalt in seinem Drama„ Kain" zu einem machtvollen Voran ging ein hier und da von Zwiegesprächen unterbrochener Typus menschlichen Rebellentums geprägt, das sich in fühnem Monolog Besuch aus dem Elysium" von Franz Berfel, der unter Trobe wider die Gottheit selber auflehnt, und Lucifer, dem gefalle- den jungen Lyrikern in dem gedrängten bilderreichen Schwunge nen Engel und ewigen Widersacher des Herrn, huldigt. In gewal- seines Pathos als die bedeutsamste Erscheinung gilt. Auch dieser tigen Gesichten läßt der den schauerlich erhabenen Streislauf des Monolog ist schließlich Chrit, ein phantasievolles Sinauf und Gerab Weltalls vor Kains Blick vorüberziehen. Zurückgekehrt wird Kain auf schwanker Leiter der Gefühle, die sich noch nicht zu festerem in seinem Haffe wider Gott zum Mörder Abels, als dieser seinen feelischen Gebilden formten, wie das Bedürfnis des Theaters sie Opferaltar wider Kains frebelhaften Angriff schüßen will. In verlangt. Der einstige Verehrer einer ehemals jungen Dame, der sinnloser Erregung über solchen Widerstand erschlägt er ihn mit nach verstiegener Jünglingsact um die sich spröd verfagende Ge- Als Versuchsstoff diente dabei ein Unglücksfall in den Bergen, einem bom Altar geriffenen Feuerbrand. Was Koffka zu dem alten Mythos hingezogen, dem diefe Dichtung eine Klassische symbolische Prägung lieh, bleibt dem Bus schauer unklar. Er macht aus Byrons stolzen Uebermenschen ein minderwertig dumpf- verworrenes Geschöpf, das höchstens unfer Mit leid rühren kann. Dieser Kain, auch an Gestalt und Antlik häßlich, gilt seinem Vater Adam, von dem er ohne Widerstand jedwede Züchtigung hinnimmt, als unverbesserlicher Tagedieb. Er selber
liebte, in feiner Phantafie einen Strahlenkranz der wunderbarsten Herrlichkeiten wob, sucht die schon lang Vermählte noch einmal aus dem Totenreiche auf. Der Schwärmer hatte sich, wie der jugendliche Held von Jbsens„ Komödie der Liebe" in eine hymnische Begeisterung für jene Art der Liebe, der es bestimmt ist, Sehn sucht zu bleiben, hineinphantasiert. Er will der Angebeteten, die ja in Wahrheit nicht viel mehr als ein triviales Gänschen war, nachträglich noch dafür danken, daß sie durch ihre Weigerung die
Stern und eine Reihe anderer Psychologen haben Verfuche angestellt, die das Entstehen und die Verbreitung eines Gerüchtes aufzubellen geeignet find; freilich gelten für ein fünftliches Gerücht" etwas andere Bedingungen als für das im Volk verbreitete. Die Versuche erfolgen in der Art, daß einer ersten Versuchsperson ein Bericht über irgend ein Ereignis mitgeteilt wird; diese gibt es einer zweiten in der gleichen Weise weiter, und so kann man eine längere Kette bilden. Der Wiener Psychologe v. Rores hat einen solchen Kettenverfuch an jungen Mädchen von 16 bis 18 und jungen Männern von 15 bis 17 Jahren ausgeführt. der wirklich vorgekommen und für den Versuch in geeigneter Weise als Bericht niedergelegt war. Das Weitergeben des Terbes wurde folange fortgesetzt, bis er feine wesentliche Wenderung mehr erlitt. Ursprünglich enthielt er in 11 Gäben 38 mehr oder minder bezeich nende Tatsachen. Hiervon gab die dritte Verfuchsperson nur noch 11 in fünf Säßen wieder, die 11. mur nur noch sieben in drei Gäben! So war es bei den männlichen Versuchspersonen, während die weiblichen dieses Ergebnis noch unterboten; die dritte Versuchsperson gab nur noch acht Einzelheiten in drei Sägen weiter, bei der