Ein Pendant.
Kreuzzeitung und Unabhängiger Zeitungsdienst zur Präsidentenwahl.
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Gegen die Wahl eines Sozialdemokraten zum stellvertreten den Reichstagspräsidenten haben nach eigenem Geständnis der Wahlakt als solcher ist geheim- gestimmt die Konser vativen und die Unabhängigen. Es ist nicht das erste Mal, daß wir diese beiden Extreme in holder Uebereinstimmung finden, aber es ist einigermaßen erheiternd, die Ausführungen zu vergleichen, mit denen beide Teile ihren Schritt begründen. Die fonservative Kreuzzeitung" schreibt:
an. Es bleibe also nur Auflösung und Wahlkampf
Die Verschwörung der Wahlrechtsfeinde. I was diesen Rahmen überschreitet, nimmt die Regierung nicht Das Dunkel, das die Wahlrechtsfeinde über ihr heimliches übrig. Wenn die Wahlrechtsfreunde hierbei eine einheit. Treiben in den letzten Tagen gebreitet haben, hellt sich stufen- liche Front bilden, werde zweifellos eine Mehrheit für das weise auf. Zu der Meldung, daß bereits ein festes Abgleiche Wahlrecht erreicht werden. Nach Aussprache wurde eintommen zwischen den beiden konservativen Fraktionen und stimmig folgende Entschließung angenommen: dem rechten Flügel der Nationalliberalen vorliege, zu dem sich die Verschwörer am Dienstag offen bekennen würden, schreibt die freifonservative„ Post", diese Mitteilungen seien nicht unrichtig, griffen aber den Dingen etwas vor:
Nach unserer Kenntnis besteht zwar der Entwurf eines Abkommen s, der im Grunde bereits die Zustimmung der betreffenden Gruppen gefunden hat; erst am Montag aber merden die geplanten Sibungen beteiligter Frattionen die Sachlage endgültig flarstellen. Wenn das Berliner Tageblatt" aus dem Inhalt des Abkommens bereits einige Einzelheiten zum besten geben zu fönnen glaubt, so haben wir feine Veranlassung, ihm auf diesem Wege zu folgen, solange die beteiligten parlamentarijchen Gruppen selbst nicht an die Oeffentlichkeit zu treten geneigt sind und solange das Ablommen noch nicht endgültig ge schlossen ist. Uebrigens dürfte das" Tageblatt" mit seiner Behauptung, es feien zwei Bufatftimmen vorgesehen, und zwar eine für Alter und eine für Familienstand, nur aus einer sehr oben orientierten Quelle geschöpft haben, wennschon an deren Aussage einiges richtig ist.
Für die konservative Auffassung ist der Gegenfah zur Sozialdemokratie wegen ihrer Stellung zur Monarchie, zur bürgerlichen Gesellschaft als solcher, und zu der politischen Frage, die im Augenblick für die Zukunft die wichtigste ist, nämlich zur Gestaltung der Friedensziele, ein so großer und grundlegender, daß ihr ein besonderes Entgegenkommen gegen diesen politischen Gegner unmöglich bleibt, und die Konservativen fönnen, wie an dieser Stelle häufig ausgeführt wurde, auch eine Politif nicht mitmachen, die davon ausgeht, daß es nötig sei, durch Entgegenkommen gegen sozialdemokratische Forderungen die Sozialdemokratie und durch sie die Arbeitermassen bei der Stange zu halten. In der Richtung dieser von uns stets abgelehnten Politik Richtig dürfte sein, daß neben der Alterszusatzstimme eine würde aber unseres Grachtens eine Beteiligung an den Maz- weitere Zusagstimme für Besitz oder wirtschaftliche nahmen gelegen haben, die aus rein politischen Gründen Herrn Selbständigkeit in Anlehnung an den Kompromißantrag Scheidemann auf den Präsidentenstuhl gebracht haben. Da- Lohmann geplant ist. Diese Grundlage hat die Regierung be zu kommt, daß gerade diefer es war, dessen Wahl von der sozial- reits als un annehmbar bezeichnet. Nachdem sie aber ihre demokratischen Fraftion vorgeschlagen und verlangt wurde. Mit Waffe der Parlamentsauflösung bereits aus der Hand gegeben feinen gegen den Siegeswillen gerichteten Aeuße rungen und mit seinen Ankündigungen, die Drohungen hat, haben die Reaktionäre natürlich den letzten Funken Respekt verzweifelt ähnlich sahen, ist er in der Frage der Friedensziele, vor der Regierung verloren und glauben, ihr getrost auch noch in der zurzeit die Entscheidung über die Zukunft Deutschlands diesen Tort antun zu können. Wer selber, wie die Herren Fried liegt, einer ber hervorstechendsten Träger einer berg und Drews, Arme und Beine in den Block steckt, darf sich Politit, die nom tonfervativen Standpunkte nicht wundern, wenn er wacker gehänselt wird. aus aufs schärfte betämpft werden muh, gang ab
" Der Zentralausschuß der Fortschrittlichen Bolkspartei er achtet die fönigliche Botschaft vom 11. Juli 1917 nur dann als durchgeführt, wenn das gleiche Wahlrecht bedingung s= los und ohne Kürzung der Rechte des Abgeord= netenhauses zur Annahme gelangt.
Verharrt das Abgeordnetenhaus bei einem Widerstande, so ist es ohne weitere Verzögerung aufzulösen.
An die Parteifreunde richtet der Zentralausschuß die drin. gende Aufforderung, schon jest umfassende Borbereifungen für den Wahlkampf zu treffen und im Einverständnis mit der Parteileitung rechtzeitig eine Verständigung mit anderen Parteien zu treffen."
An Stelle des berstorbenen Bräsidenten Dr. Kaempf, der dem Geschäftsführenden Ausschuß als Schatzmeister angehört hat, wurde der Vorsitzende des Verbandes der Hiri- Dunderschen Gewerkvereine, Stadtverordneter Hartmann, zum Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses gewählt. Abg. Kanzow wurde zum Schahmeister berufen.
Kiem, 8. Juni. Aus einem in Melitopol aufgefangenen bol
schewistischen Funkspruch aus Taschkent nach Moskau geht hervor, daß die Stellung der Sowjetregierung in Turkestan start erschüttert infolge Sungersnot, Choleraepidemie und Acbeitslosigkeit der Bevölkerung. Der Taschfenter Sowjet fordert fofortige Verladung von Getreide und zehn Millionen Rubel für die Ausgaben des Sotpjet. Die Bitte kann nicht erfüllt werden,
Geſche selbst von früheren Erinnerungen aus der Zeit vor dem Gott wollte die Ablehnung des Wahlrechts. Da Turkestan augenblicklich von Großrußland durch die Truppen
Kriege."
Dagegen zetert auf der anderen Seite der unabhängige Beitungsdienst:
Von den Regierungssozialisten war Herr Scheidemann zu einem der Vizepräsidenten vorgeschlagen worden. Die Frattion Ser Unabhängigen Sozialdemokraten hat sich in ihrer Sizung vom Freitag hiermit beschäftigt und erklärt, daß sie zwar den Anspruch jeder der stärkeren Fraktionen anerkennt, im Präsidium vertreten zu sein, daß sie sich aber das Recht wahrt. Personen abzulehnen, die ihr aus persönlichen oder politischen Gründen( oder aus beiden) des Ber trauens unwürdig gelten, bas eine solche Wahl ausdrüden soll. Diesen Fall hat die Fraktion bei Berrn Scheidemann als borliegend gefunden. Als Persönlichkeit ist Herr Scheidemann für die Unabhängige Sozialdemo fratie Deutschlands erledigt, nachdem diese ihn öffentlich unehrenhafter Handlungen im Sinne des Parteistatuts und des Treubruchs beschuldigen mukte, diese Beschuldigungen aufrechterhält und jedem Unbefangenen gegenüber zu beweisen imftande ist. Einem solchen Mann, der Hundert tausende von Sozialdemokraten in dem früher in ihm als Mensch gesebten Vertrauen aufs schlimmste ge= täuscht, seine Treulosigkeit und ſtrupellose Geschäftstattit ( in Firma Scheidemann, Ebert, Braun u. Co.) durch eine eklatante Vertrauensfundgebung zu erwidern das hieße Uebermenschliches von unserer Partei verlangen.
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Für den Zentrumsmann Fehrenbach haben die Unabhängigen als ganz selbstverständlich gestimmt, dem Sozialdemokraten Scheidemann ihre Stimme zu geben, das erschien ihnen ein übermenschliches Anfinnen". Ein Selbstzeugnis, wie der Klassenkampf" der Unabhängigen sich lediglich darauf konzentriert, den Kampf innerhalb der Arbeiterschaft immer verschärfender und erbitternder zu gestalten. Aber freilich, das unabhängige Berliner Mitteilungsblatt" hofft ia, sich in kurzer Zeit mit der Kreuzzeitung " über die Kriegsziele zu verständigen. Da ist es ja nur logisch, wenn die Unabhängigen gegen den Mann stimmen, den die Kreuzzeitung " für den hervorstechendsten Gegner der konservativen Politik erklärt.
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11. war der Bericht über den Unglücksfall auf drei Ginzelheiten in einem Sabe zusammengeschmolzen! Die jungen Männer machten aus dem Absturze in eine Gletscherspalte einen Absturz schlechthin, aus dem Genidbruche einen farblosen Tod, aus den als Notzeichen geschwenkten Lodenmäntein Mäntel schlechthin. Bei den Mädchen wurde aus dem Ortler , der ursprünglich als Ort des Unfalles angeführt war, irgend ein Berg, der Schneesturm berblaßte zu einem Unwetter, aus den Bergführern wurden Männer, das Schwenken der Lodenmäntel wurde zu einem Winken mit Tüchern und schließ lich mit Fahnen.
Es wurden aber nicht nur Bestandteile ausgelaffen, fondern einige wurden verändert und neue, die im Urterte nicht vorkamen und als Erfindungen zu betrachten sind, wurden eingeschoben; eine der Versuchspersonen schaltete willfürlich eine Höhle in die Erzäh lung ein, eine andere fügte eine bestimmte Jahreszahl hinzu, obwohl die Vorlage mur Monat und Tag enthielt; bei den Zahlenangaben war die Willkürlichkeit überhaupt groß; bald wurde von awei, dann wieder von sechs Touristen gesprochen( in der Urform waren es brei); auch die Anzahl der Kinder des Abgestürzten wurde abweichend angegeben. Dieses Versuchsgerücht" enthält die beiden bezeichnenden Merkmale des achten Gerüchtes, das sich frei berbreitet: es findet sich ein fortschreitendes Verblassen und Abbrödeln der ursprünglichen Erzählung, und neue Einzelheiten werden hinzugefügt.
H
In welchem Maße Abweichungen und Veränderungen beim Weitererzählen einer Tatsache vorgenommen werden, das hängt davon ab, wie leicht beweglich im Gemüte die in Betracht kom mende Menge ift. Frauen und Kinder zeichnen sich durch erhöhte Suggestibilität und durch stärkere Phantasietätigkeit aus; fie neigen mehr dazu, Nachrichten ohne Prüfung von anderen zu übernehmen und Veränderungen vorzunehmen.
Notizen.
da
Deutiches Opernhaus. Morgen, Dienstag, fingt Sofie Palm- Cordes die" Carmen" als Gaft.
Der Reichs- Gottes- Vote sagt es.
Dem gleichen Wahlrecht ist zu seinen irdischen Gegnern auch Die französische Arbeiterklasse und die Kriegsziele. noch ein himmlischer erstanden: Der liebe Gott in Person. So Genf , 9. Juni. ( T. U.) ( T. U.) Wie die Pariser Blätter melden, verhält es sich wenigstens nach dem Zeugnis, das Bast or traten die Sozialisten der Deputiertenfammer mit Bertretern der Böhmerle in Nr. 20 des Reich 3- Gottes Boten" ab- Gewerkschaften und zahlreichen radikalen Abgeordneten zu einer legt. Uns liegen zwar seine Worte nicht im Original vor, aber sie Besprechung zusammen, in der die Unruhe weiter Bevölke werden uns durch den Mund eines anderen frommen Blattes, des rungskreise über die Kriegsziele der Regierung Elberfelder„ Evangelisch- lutherischen Wochenblattes" übermittelt, besprochen wurde. Man trennte sich wieder, ohne sich über eine dessen Verleger nebenbei der schwerliberal- alldeutsche Landtags- Tagesordnung geeinigt zu haben. Die rechtsstehende Presse verabgeordnete Backmeister ist. Dieses fromme Organ zitiert mit Besucht die radikal- sozialistische Bewegung und die erwähnte Zugeisterung und Inbrunst Böhmerles erleuchtete Wrote. Also sprach sammenkunft als deutsche Umtriebe hinzustellen. Pastor Böhmerle, der Reichsgottesbote:
des
Groß- Berlin
Neue Vorschriften über das Strafregister.
Das war eine große Sache, als im preußischen Landtage sich 52 Männer Mehrheit fanden aus den verschiedensten Parteien, welche das allgemeine gleiche Wahlrecht ablehnten. Wir können das nicht anders denn als eine Bes wahrung Gottes ansehen. Wir haben in dieser Sache gar keine Parteiinteressen oder auch nur politische Gesichtspunkte, sondern nur solche des Glaubens. Wir glauben, daß es gegen jede gött Landgerichts geführt, in dessen Sprengel der Bestrafte geboren Das Strafregister wird bekanntlich von der Staatsanwaltschaft liche Ordnung geht, alle Menschen allgemein gleich zu werten, und daß eine solche Widergöttlichkeit Fluch bringen ist. Die neuen Vorschriften über die Löichung von Strafen haben muß; wir glauben weiter, daß es ein schreiendes Unrecht auch eine Aenderung der Bestimmungen über die Strafregister und ist, jetzt im schwersten Weltkriegsringen so etwas Ent die wechselseitige Mitteilung der Strafurteile notwendig gemacht. fcheidendes zu erzwingen; wir wissen endlich ganz nach einem Beschlusse des Bundesrats treten fie am 1. Auguft in gewiß, daß dies Wahlrecht den antichristlichen Geistern Wirksamkeit. Wenn Vermerte im Strafregister gelöscht sind, so darf die Herrschaft in die Hände gibt, und davor möchten nur den Gerichten, der Staatsanwaltschaft und auf ausdrückliches wir gerne unser Volt so lange wie möglich bewahrt wiffen aus Ersuchen den höheren Verwaltungsbehörden Auskunft erteilt werden. reinster und tiefster Liebe zu ihm. Werden die christlichen Grund- Im übrigen sind gelöschte Vermerke als nicht eingetragen zu belagen gesprengt, geht unser Volt Schritt für Schritt dem Gerichte handeln. Sind nur Gefängnis und Festungshaft bis zu einem zu. Es ist uns flar, daß bei vielen Gegnern des Wahlrechts nicht Jahre, Arrest, Saft, Geldstrafe oder Verweis vermerkt und seit Bieser tiefste Gesichtspunkt maßgebend ist; und ebenso wissen wir, der letzten Verurteilung zehn Jahre vergangen, so darf über den daß nicht alle Befürworter des Wahlrechts dem Antichristentum Inhalt des Registers nur den Gerichten, den Behörden der Staatsdie Tore öffnen wollen aber der Weg ist's und bleibt's. Nun anwaltschaft sowie auf ausdrückliches Ersuchen den höheren Verwird gekämpft und gerungen wie's zu Ende läuft, ist noch waltungsbehörden Auskunft erteilt werden. Vermerke über Vernicht abzusehen. Leider ist bei vielen, die maßgebend sind, urteilungen im Ausland sind denen des Inlands gleichzuachten. große Verblendung das ist das schmerzlichste. Wir in das Register aufgenommen werden jetzt auch die Entscheidungen wissen ja, wenn's diesmal nicht kommt, fo fommt's ein andermal; der Konsulargerichte, der Militärgerichte und der Strafverfolgungstommen tut's die Geister ruhen nicht. Aber jeder Aufenthalt behörden, durch die ein Strafverfahren durch Einstellung, Nichtist Gewinn für unser Volt. eröffnung des Hauptverfahrens oder Freisprechung beendet wird. Dasielbe gilt bei Einstellung des Verfahrens oder Entmündigung wegen Geisteskrankheit.
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Pastor Böhmerle scheint uns trotz aller Erleuchtung doch nicht start genug im Glauben zu sein. Denn wenn er schon das gleiche Wahlrecht für Satanas Wert und seine Ablehnung für Gottes. Willen hält, so müßte er doch auch dem lieben Gott so viel Macht zutrauen, den Sieg der Widergöttlichkeit" zu verhindern. Da doch aber ein Pastor an Gottes Almacht nicht zweifeln barf, fo muß es wohl mit Gottes Willen in dieser Sache einen Hafen haben. Denn," sagt Pastor Böhmerle,„ kommen tut's!"
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War das auch Gottes Wille? Ein Hamsterlager aus der Taufe gehoben. Also berichtet die„ Sübhannoversche Beitung", bas amtliche Organ für den Kreis Einbeck :
In der Kirche der hiesigen Baptistengemeinde steht ein großes Laufbasiin. Die Polizei hatte Nachricht betommen, daß in diesem Taufbassin ein schönes hamster lager verborgen sei und glaubte natürlich zunächst an einen bösen Scherz, da es doch für unmöglich gehalten werden mußte, daß in einer Kirche ein Hamsterlager sich befinden sollte und dazu noch an einer Stelle, wo die sündhaften Menschen zur Taufe kommen, wo die segnende Hand aufs Haupt gelegt, wo ernste Lehren und Ermahnungen erteilt werden. Um den etwaigen falschen Angaben sofort entgegentreten zu fönnen, hielt die Poli zei doch unbermutet eine Revision ab und fand wider Erwarten fein versteckt- ein großes Hamsterlager im Laufbaffin bor , als ba waren: 6 Zentner Hafer, 1 Zentner Roggen und zirka 1 Bent ner ff. Bohnen. Die verblüfften Beamten beschlagnahmien die Waren, die natürlich gleich fortgeschafft wurden. Das amtliche Organ spricht sein tiefstes Bedauern aus, daß
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Briefverkehr nach Nußland. Nach Rußland werden fortan gewöhnliche und eingeschriebene offene Briefe und Bostkarten des allgemeinen Verkehrs und Gefangenen brieffendungen befördert. Die Sendungen des allgemeinen Verkehrs sind nach den Gebührensähen Des Weltpostvereins freizumachen. Folgende Sprachen sind zuge= laffen: deutsch, russisch, fleinrussisch, polnisch, finnisch, dänisch , englisch, französisch, holländisch, italienisch, norwegisch, schwedisch , spanisch und ungarisch.
Jubiläum der Berliner Sparkaffe. Am 15. Juni find bundert Jahre feit der Errichtung der Berliner Spartaffe verflossen. Es findet an diefem Tage abends 6 Uhr eine Feier im Bürgersaal des Rathauses statt. Nach einer Ansprache des Oberbürgermeisters Dr. Wermuth wird der Spartaffendirettor einen Lichtbilder.
Fast Du den Wunsch,
die Arbeiterschaft von ihren politischen Fesseln zu befreien?
Dieser Wunsch wird Wirklichkeit,
wenn Du Dich mit Deinen Klaffengenossen vereinigst in der
eine heilige Stätte, von der Gottes Wort verkündet werden soll, au Sozialdemokratischen Partei Deutschlands ! folch einer entwürdigenden Sache benutzt wurde. Indessen beißt es weiter- wissen wir, daß im Kampfe ums tägliche Brot Deshalb zögere nicht! Fülle den folgenden Schein aus und auch ernste Christen strauch ein fönnen, trok ernster und sende ihn an Theodor Fischer , Berlin SW 68, Lindenstr. 3. feierlicher Worte der Seelsorger."
Wer aber war der ernste Christ, der hier geftrauchelt ist? Die Südhannoversche Zeitung" verschweigt es schamhaft.
- Die pfiffige Rechnung. Der Schweizer Schriftsteller Th. Bärwart erzählt in feinen eben erschienenen Roßwiler Ge schichten"( Emil Birkhäuser, Basel ) eine Anekdote, die er im Briefwechsel mit dem Berner Redakteur J. V. Widmann erlebt hat. Bärwart hatte feine dichterischen Erftlinge an Hans Merian, ben Redakteur der ehemaligen Gesellschaft" in Leipzig , gesandt, der fie thm mit einem schnöden Kompliment zurückschickte. Du," sagt ihm ein Freund, das ist eigentlich gang günstig für dich. Merian hat nämlich einen heftigen Gegner an J. V. Widmann in Bern . Dit schicht die Gedichte an Widmann und teilit ihm Merians Urteilständigung mit der Regierung und der Linken, ohne welche mit. Dann findet er sie aus Troß gegen Merian schön."
Cefagt, getan! Und die Antwort? Widmanns Antwort? Ich stimane fonft felten oder nie mit Hans Merian überein. Aber diesmal hat er recht."
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Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zum Sozialdemokratischen Verein meines Wahlkreises.
Name:.
Geburtsort und Datum:
Der Zentralausschuß der Fortschrittlichen Volks partei trat am Sonnabend in Berlin zu einer zweitägigen Verhandlung zusammen. Ueber den Wahlred tsfampf in BreuBen referierte Abg. Dr. Pachnide. Er gelangte nach dem Beruf: B. T." zu dem Resultat, daß auch das neue, von den Mehrheitsparteien jetzt ausgearbeitete Kompromiß zu einer Ver
die Minister Friedberg und Drews das ganze Gesetz wohl nicht machen wollen, unmöglich führen könne. Was sich im Rahmen des gleichen Wahlrechts hält, nimmt die Mehrheit nicht an,
Genaue Adresse: