Nr. 168 35. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
176. Sigung. Donnerstag, den 20. Juni 1918, nachmittags 2 Uhr.
Am Bundesratstisch: Kommiffare.
Auf der Tagesordnung stehen Mitteilungen des Rechnungshofes zur Reichshaushaltsrechnung 1913. Sie werden dem Ausschuß für Rechnungssachen überwiesen. Es folgen
Petitionen.
Eine Reihe wird debattelos den Anträgen des Ausschusses ents sprechend erledigt. Der Heilmagnetiseur Weißenberg petitioniert um Entschädigung für unrechtmäßig erlittene Schutzhaft, sowie für die Erlaubnis zur Wiederausübung seines Berufs, die ihm das Oberkommando untersagt hat.
Die Kommission beantragt, die Petitionen dem Reichskanzler als Material zu überweisen. Abg. Dr. Cohn- Nordhaufen( Unabh. Soz.) kritisiert das Verhalten der Militär- und Polizeibehörden gegenüber dem Betenten, der in Schuzhaft genommen worden ist, um den von ihm begründeten Verein, der sich mit Heilwirkungen religiöser und anderer Art beschäftigt, zu vernichten. Redner beantragt, die Petitionen dem Reichskanzler zur Berücksichtigung zu überweisen. Unter Ablehnung dieses Antrages wird dem Antrag der Kommission entsprochen. Eine Petition der Gesellschaft für Soziale Reform verlangt, daß bei staatlichen Lieferungen den kaufmännischen, tech nischen und Bureauangestellten angemessene Bezahlung und angemessene Teurungszulagen durch besondere Vertragstlaufeln gesichert werde.
Abg. Sachse( Soz.): Nicht nur die staatlichen Betriebe sollen Musterbetriebe sein, sondern der Staat soll überhaupt ein muster gültiger Arbeitgeber auch insofern sein, daß er darauf achtet, daß bei Arbeiten, die für ihn ausgeführt werden, stets anständige Arbeitsbedingungen vorhanden sind. Deshalb sind die Forderungen dieser Petition durchaus berechtigt.
Die Petition wird dem Antrag der Kommission entsprechend dem Reichskanzler als Material überwiesen.
Es folgen Berichte des Ausschusses für Handel und Gewerbe über Betitionen; sie werden entsprechend den Anträgen des Ausschusses debattelos erledigt.
Nächste Sigung Freitag 2 Uhr. Anfragen, Friedensver trag mit Rumänien , Etat des Pensionsfonds, Aenderung des Kriegssteuergeleges, Novelle zum Besoldungsgesetz. Schluß 3 Uhr.
24. Generalversammlung der Groß
Einkaufsgesellschaft.
Die 24. ordentliche Generalversammlung der Großeinkaufsgesellschaft Deutscher Konsumvereine tagte heute im Anschluß an den Genossenschaftstag im Gürzenich. Die Delegierten der Generalversammlung sind die gleichen wie die vom Genossenschaftstag, nur die Bahl der stimmberechtigten Vertreter ist geringer.
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Freitag, 21. Juni 1918
Joufuhr zu vermehren und heranzuschaffen, was irgend zu Der Mieterbund Groß- Berlin erachtet Höchstpreise für haben ist. Mieträume als geeignetes Mittel und schlägt den Er. Im Anschluß an diese Mitteilungen fam Oberbürger- laß folgender Notverordnung bor : I. Eine Steigerung meister Wermuth- und das war wohl der eigentliche Zweck des Mietzinses ist nur in Form von Zuschlägen zum der Konferenz auf die in der Mittwochnummer des„ Vorwärts" Friedensmietzins zulässig. II. Friedensmietzins ist der für den enthaltenen Angaben zu sprechen, die ein Vertreter unseres Blattes 1. August 1914 vereinbarte, sonst der damals angemessene Mietzins. bei einer Pressekonferenz mit Herrn v. Tilly gemacht hat. Diese III. Als Höchstzuschläge sind bis auf weiteres zulässig: 15 Broz. Angaben sagte der Oberbürgermeister seien für den Magistrat bei Mieträumen mit zentraler Heizung und Warmwasserversorgung, - sehr kränkenb. Es handle sich um die Herren Bürger- 8 Proz. bei solchen ohne zentrale Heizung, 5 Proz. bei solchen ohne meister Reide und Stadtverordnetenvorsteher zentrale Heizung und ohne Warmwasserversorgung. IV. Die gest Michelet . Die Sache habe aber durchaus nicht deu Charakter fegung der Zuschläge in diesem Rahmen erfolgt auf Antrag des einer Heimlichkeit. Sie sei ganz harmlos. Herr Michelet Mieters durch das Ginigungsamt und, wo ein solches nicht besteht, habe vom Gute Falkenberg sechs Mandel Kohlrabi und 10 Pfund durch das Amtsgericht. Die Bemessung der Zuschläge erfolgt nach Mohrrüben bekommen, außerdem zehn Köpfe Salat. Bürgermeister Maßgabe der Erhöhung der Hausunkosten. Bei der Steigerung für Reicke habe zwei Wochen hintereinander von der G. m. 6. H. Ge- Kriegsteilnehmer, Kriegsbeschädigte und Kriegerwitwen müssen deren müse in ungefähr denselben Mengen bezogen. wirtschaftliche Verhältnisse berücksichtigt werden. Eine Kündigung darf in diesen Fällen bis zu zwei Jahren nach Friedensschluß von dem Vermieter nicht erfolgen, wenn nicht grobe Verstöße des Mieters vorliegen. V. Die Vereinbarung und die Zahlung höherer Buschläge wird mit... bestraft. VI. Diese Verordnung tritt am 16. Oktober 1918 in Kraft.
Herrn Oberbürgermeister Wermuths Merger ist begreiflich, seine Entrüstung über uns aber durchaus unangebracht. Nach seinen eigenen Angaben bleibt die Tatsache bestehen, daß zu einer Beit, in der Gemüse und Obst für die große Masse der Berliner Bevölke
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Kriegsbeschädigtenfürsorge.
Die erivähnte G. m. b. H. babe die Magistrateware zu verteilen, sie sei aber auch befugt, Geschäfte auf eigene Rechnung zu machen. In der Regel werde die Ware waggonweise an den Großhandel, und nur ausnahmsweise an Kleinhändler oder Verbraucher abgegeben, die sich infolge von Beschädigung oder wegen drohenden Verderbens nicht zur Weitergabe an den Handel eignet. In solchen Fällen würden berücksichtigt die Angestellten und Arbeiter der G. m. 6. H., Beamtenorganisationen fönglicher Behörden und von Korporationen, sowie Angestellte von Privatunternehmungen, Die beste Fürsorge, die man den Kriegsbeschädigten erweisen Wohlfahrtsvereinen, Sanatorien und auch Einzelpersonen. Der lann, ist die, daß man soweit es die Art der Beschädigung zuMagistat habe dies Verfahren der G. m. 6. H. ausdrücklich ge- läßt ihre Arbeits- und Erwerbsfähigkeit wieder herstellt. Dies billigt. Wie Oberbürgermeister Wermuth sagte, fönne nicht an- Biel hat sich das Kaiser Wilhelm Haus, ein aus den erkannt werden, daß Mitglieder städtischer Köperschaften deswegen, Mitteln einer privaten Stiftung ins Leben gerufenes Institut, geweil sie Beamte der Stadt sind, hinter den Beamten, Arbeitern und steckt. Ueber die Einrichtungen, den Betrieb und die Erfolge des Angestellten anderer Organisationen zurückstehen sollen. Kaiser Wilhelm Hauses hielt dessen Chefarzt, Oberstabsarzt Dr. Mannheim, am Dienstag einen durch finematographische Vorführungen illustrierten Vortrag in der Urania . Das Kaiser- Wilhelm- Haus unterhält im Langenbeckhause in der Biegelstraße eine mit modernen Maschinen und Werkzeugen aus. gerüstete Ausbildungswerkstatt. Die Kriegsbeschädigten, die hier als Berufsarbeiter ausgebildet werden, sind als friegsunbrauchbar aus dem Lazarett entlassen, sie stehen aber noch im militärischen Dienstverhältnis, find fasernenmäßig einquartiert, die Ausbildung gilt als militärischer Dienst und ist militärisch organisiert. In der Werkstatt werden nur Arbeiten für die Kgl. Gewehrfabrik in Spandau ausgeführt. Ein Ingenieur, ein Meister und mehrere Vorarbeiter leiten die Ausbildung unter ständiger ärztlicher Kontrolle. Die ärztliche Nach behandlung durch Massage, Heißluft, Elektrizität usw. erfolgt während der Arbeitszeit, die auf 8 Stunden täglich bemessen ist. Die Arbeit wird nach den ortsüblichen Stücklöhnen bezahlt. Das Kaiser. Wilhelm- Haus hatte anfangs nur friegsbeschädigte Arbeiter der Waffen- und Eisenindustrie aufgenommen. Später erstreckte es feine Tätigkeit auch auf Arbeiter anderer Berufe, die infolge der Beschädigung ihren erlernten Beruf nicht mehr ausüben konnten und nun zu Arbeitern der Waffenindustrie ausgebildet wurden. Wenn die Ausbildung vollendet ist, werden die Kriegsbeschädigten aus der Werkstatt und aus dem Militärverhältnis entlassen, um wieder als Arbeiter in dic Industrie einzutreten. Das Staiser- Wilhelm- Haus wurde am 1. Mai 1916 eröffnet. Es hat bis zum 1. Januar 1918 den Industrien der Eisen- und Waffenindustrie 583 Kriegsbeschädigte zugeführt, welche durch die Ausbildung durchschnittlich 77 Proz. der Arbeitsleistung eines Vollarbeiters erreicht hatten, während bei dem Eintritt in die Anstalt die Arbeitsfähigkeit im Durchschnitt auf 36 Proz. herabgemindert war.
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Den Geschäftsbericht erstattete Geschäftsführer Berger. Filmvorführungen gaben uns einen Einblick in den Betrieb des Hamburg , der den gedruckten Bericht ergänzte. Nach dem Bericht rung entweder unerreichbar oder selbst bei stundenlangem Anstehen Kaiser Wilhelms- auses. Wir sahen Männer mit nur einer gesunden fileg die Zahl der Gesellschafter im Jahre 1917 von 874 auf 925. nur in minimalen Quantitäten zu haben war, kommunale Häupter Hand, während die andere durch den Verlust mehrer Finger ver Das Warengeschäft G.G.G. hat entsprechend dem fortdauernd steigen- mühelos diese Waren in recht erheblichen Mengen ins stümmelt war. Sie alle hatten gelernt, die verstümmelte Hand so gefchid: den Druck auf das Wirtschaftsleben einen weiteren Rückgang er Haus geschickt erhielten. Denn dabei, daß es sich um erhebliche zu benutzen, daß sie mit bewunderuswerter Fertigkeit am Schraub litten. Der Warenumfaz ging von rund 134 Millionen Mart auf Mengen handelt, bleiben wir trotz Herrn Wermuths Angaben nach stock und an der Drehbank arbeiteten. Ebenso flott arbeiteten 108 Millionen Mark zurück. Durch die Nationierung weiterer Waren wie vor. Natürlich nicht erheblich im Verhältnis zur Gesamtver- andere Männer mit einer völlig gelähmten Hand, die durch sinnwurde ein Rückgang im Umfaz der Läger um ungefähr die Hälfte sorgung Groß- Berlins, aber sehr erheblich im Verhältnis zu dem, reiche Stüz- und Haltevorrichtungen verwendungsfähig gemaci herbeigeführt. Die im Lager Gröba befindliche Kataopackerei und was in dieser Zeit auf den Kopf der Bevölkerung fam. Namentlich tvar. Wenn für die Filmaufnahmen nicht etwa besonders günstige Delabfüllerei wurden völlig stillgelegt. Der Warenbezug von Herr Reide sollte doch ruhig zugestehen, daß er recht gut beliefert Fälle ausgesucht sind, sondern wenn sie den Durchschnitt der Aus genossenschaftlichen Organisationen stellte sich auf 5 304 820 m. worden ist, und sollte sich nicht dadurch decken, daß Herr Michelet bildungserfolge wiedergeben, dann muß anerkannt werden, daß die gegen 6 694 320 m. im Vorjahr. In den Produktionsbetrieben der weniger als er erhalten hat. Herr Reicke sollte schließlich auch Ausbildungsmethode des Kaiser- Wilhelms- Hauses sehr gute Resultate GE.G. brachte das Jahr 1917 für einzelne derfelben starte Umiaz nicht die Behauptung seines Amtsfollegen unwidersprochen passieren erzielt. Neben dem sozialen Gedanken, die Kriegsbeschädigten wieder zur rüdgänge. Der Rückgang drückt sich nicht so sehr in den Wert- lassen, daß die ihm gelieferten Waren dem Verderb ausgesett Erwerbsfähigkeit in ihrem Beruf beranzubilden, ist im Kaiserzahlen, als in denen der hergestellten Erzeugnisse aus. Am stärksten waren, denn daß in Berlin Kirschen, Stachelbeeren, Kohlrabi usw., Wilhelm- Hause auch der Gesichtspunkt maßgebend der Waffenbavon betroffen sind die Seifenfabriken, die Zigarrenfabriten und selbst in größeren Mengen, nur dadurch vor dem Verderb bewahrt industrie noch während des Krieges brauchbare Arbeiter zuzuführen. die Kautabatfabrik. Der Mangel an Rohstoffen zwang diese In- werden können, daß sie in die Küche des Bürgermeisters wandern, Man darf wohl fragen, ab unter diesen Umständen die Ausbildung duſtrien zu tief einschneidenden kriegswirtschaftlichen Maßnahmen. Klingt nicht weniger als wahrscheinlich. Wir haben übrigens die nicht so einseitig ist, daß es den Kriegsbeschädigten, wenn die ArDer Gesamtumsag in den Fabriken der G.E.G. betrug rund 24,5 genannten beiden Herren lediglich als Beispiele herausgebeitsgelegenheit in der Waffenindustrie nach Friedensschluß zurückMillionen Mark; die Betriebe beschäftigten 1214 Personen. Die griffen, weil wir nach den Vorgängen in der Pressebesprechung verBankabteilung der G.E.G. hat im Berichtsjahr einen weiteren schiedentlich um Angabe von Namen gedrängt worden sind, und geht, schwer wird, durch Berufsarbeit ihren Erwerb zu finden. Notwendig und wünschenswert ist die Schaffung von Aus Sie stand im Zeichen der den weil wir annahmen, daß an diesen beiden die Oeffentlichkeit zu bildungswerkstätten mit öffentlichen Mitteln, wo möglichst für alle Aufschwung zu verzeichnen. deutschen Geldmarkt ganz allgemein charakterisierenden Geld- nächst das meiste Interesse hätte. Vielleicht hätten wir in jener Berufe Striegsbeschädigte ausgebildet werden. Nur so kann das flüssigkeit. Die Bankeinlagen sind wiederum gewaltig gestiegen, Pressebesprechung von der Aufrollung der Sache überhaupt Abstand fie erreichten die Höhe von rund 71 Millionen Mart gegen 43 Mill. genommen, wenn nicht ein den fortschrittlichen Kommunalkreisen soziale Ziel: den Kriegsbeschädigten die Erwerbsfähigkeit als Arbeiter zurückzugeben, erreicht werden. Mark im Vorjahre. Nach der Bilanz, die in Attiva und Passiva sehr nahestehender Herr sich so gewaltig über den Abfluß von Obst mit rund 134,9 Millionen Mart abschließt, beträgt der Rein- und Gemüse durch geheime Kanäle entrüstet hätte. gewinn der G.E.G. rund 1 486 000 m. gegenüber 2 176 000 m. im Jahre 1916; er ist also zurückgegangen.
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Städtische Wohnungsfürsorge.
Rezeptzwang für baumwollene Verbandswatte. Durch Bekannt. machung der Reichsbekleidungsstelle ist mit Wirkung vom 9. Juni auch für baumwollene Verbandswatte der Rezeptzwang eingeführt worden. Die Verläufer werden deshalb gewarnt, baumwollene Verbandswatte ohne ärztliche Verordnung abzugeben, da sie sich sonst strafbar machen.
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,, Der Wahre Jacob" ist eingetroffen und gelangt heute aur Ausgabe.
Der Berichterstatter ging auch auf die öffentliche Be Ueber die Maßnahmen, mit denen der Magistrat der drohenden wirtschaftung ein und betonte dabei, diefe hätte viel einfacher Wohnungsnot zu begegnen denkt, teilt Stadtrat Löhning in einer und besser durchgeführt werden können, wenn sie mehr nach fauf- tonferenz mit Vertretern der Presse folgendes mit: männischen Grundsägen geleitet und die genossenschaftlichen EinNach sorgfältigen Ermittelungen beträgt der Bedarf an richtungen von vornherein zur Bedarfsregelung herangezogen Wohnungen für die heimkehrenden Krieger in Berlin 15 000, in Nähgarn für Brennesseln. Die Neffel- Anbaugesellschaft, Berlin W 8, worden wären. Hoffentlich gehe es bei der Uebergangswirtschaft Groß- Berlin 30 000. Dazu fommt der laufende Bedarf von jähr gibt allen Sammlern von Brennesseln, die zehn kilo trodne beffer; es werde nicht unversucht bleiben, die G.E.G. dabei zur lich 5000 Wohnungen in Berlin , 10 000 in Groß- Berlin. Nach Stengel durch den Vertrauensmann der Gesellschaft abliefern, Geltung zu bringen. Die G.E.G. ist an 16 Kriegsgesellschaften der letzten Wohnungsstatistik, die im Mai 1917 aufgenommen außer dem Sammellohn ein Wickel schwarzes oder weißes Nähgarn beteiligt. wurde, gab es in Berlin 34 500 leerstehende Wohnungen, aus Brennesselmischgarn. Den Revisionsbericht gab Bäst lein Hamburg. Die darunter 26 000 Kleinwohnungen. In 45 Vororten standen Revisionsfommission hat festgestellt, daß die Bilanz richtig ist und 12 800, davon etwa 8000 Kleinwohnungen leer. Nach Anbeantragt Entlastung der Geschättsführer. sicht der Statistiker hat sich die Zahl der leerstehenden Wohnungen Nach einer kurzen Aussprache, in der die Förderung der seit 1917 erheblich verringert. Der gegenwärtige Bestand wird für Produktion alkoholfreier Weine durch die G.E.G. gewünscht wurde, Berlin auf 14000, für die 45 Vororte auf knapp 5000 geschäßt. genehmigte die Generalversammlung die Jahresrechnung und ent- Die vorhandene Wohnungsreserve genügt also dem Bedarf nicht, lastete die Geschäftsführer und den Aufsichtsrat. Der Reingewinn es muß deshalb auf andere Weise für Befriedigung des Bedarfs fommt entsprechend dem Vorschlag der Geschäftsleitung und des an Kleinwohnungen gesorgt werden. Der Magistrat denkt an die Aufsichts ates zur Verteilung. bauliche Instandsetzung vorhandener Wohnungen, ferner an den Als Revisor wurde Herr Gauß- Stuttgart wiedergewählt. Umbau der leerstehenden Läden und Geschäftsräume( das sind in Für den verstorbenen Geschäftsführer Würfel, dem der Berlin etwa 19 000, in den Vororten etwa 5000). Weiter fönnen Borsigende einen ehrenden Nachruf widmete, wurde der bisherige städtische Gebäude zu Wohnzwecken benutzt werden. Die Freigabe Leiter der Seifenfabrit Gröba- Rifa, Pezold, als Geschäfts- von Dach- und Kellerivohnungen fommt faum in Frage, da ihre führer gewählt. Bei der Wahl des Aufsichtsrats wurden Zahl gering ist. Hinter den angegebenen Maßnahmen steht die die ausscheidenden Mitglieder Bäst lein( Hamburg ), Braun Notwendigkeit von Neubauten, seien es Baraden oder feste Bau( Gmünd), Kaufmann( Hamburg ), Klözzel( Nürnberg ), lichkeiten, die nach Ausnugung der angeführten Möglichkeiten ins Schulze( Halle ), Bösch( Cannstatt), wieder und Hans Bauer Auge gefaßt find. Das notwendigste für diesen Zweck ist die fo( München ) neugewählt. fortige Befchaffung von Baumaterialien. Hierzu hat der Magistrat Damit war die Tagesordnung erledigt. An die Tagung schloß einen Striegsvorschuß von fünf Millionen Mark bei der Stadt fich die 6. Generalversammlung der Verlagsgesellschaft deutscher verordnetenversammlung beantragt. Da das Wohnungsproblem Konsumvereine, in der mehr interne Punkte erledigt wurden. nur im Zusammenarbeiten mit den Vororten bewältigt werden fann, wird die Schaffung eines Wohnungsverbandes Groß- Berlin angestrebt. Diese Bestrebungen dürften in nächster Zeit zum Ziele führen.
Groß- Berlin
Die geheimnisvollen Adressen.
Höchstpreise für Wohnungen,
Ein Bolkskonzert des Philharmonischen Orchesters fiubet heute in der Philharmonie, Bernburger Straße 22/23, statt. Konzerts 8 Uhr. Eintrittspreis 30 Pf., Staffeneröffnung 7 Uhr. Beginn des Die Lichtspiele Neue Philharmonic, Cöpenider Straße 96/97, bringen am 21. zwei Uraufführungen, und zwar„ Die Töchter des Herrn von Dornberg" und" Noman der Herzogin von Corwy". Im Admiralspalast findet am 22. die 100. Aufführung der Prin zeifin von Tragant" statt.
Radrennen in Treptow . Der dritte Vorlauf zum„ Memento 1914" vereinigte gestern Günther, Krupkat, Lewanow und Wittig am Start. Krupkat fuhr begünstigt durch viel Mißgeschick seiner Wettbewerber ein Rennen für sich. Lewanowy und Wittig hatten unter Radschaden zu leiden, wodurch sie viel Boden verloren, und Günther gelang es nicht, feine einstmalige Klasse wieder zur Geltung zu bringen. Später platte noch an Lewanows Führungsmaschine ein Reifen, wodurch der Motorführer Bajorath topfüber in den Innenraum der Bahn stürzte, ohne jedoch ernsten Schaden zu nehmen. Lewanow fiel aber dadurch vollends ganz aus dem Im Entscheidungslauf des großen Hauptfahrens gelang es Rütt nach scharfem Kampf Lorenz noch kurz vor dem Bande zu schlagen. Ein fleines Dauerrennen über 15 Kilometer und ein Prämienfahren für Flieger über eine Meile umrahmten das Programm. Ergebnisse:„ Memento 1914" 3. Vorlauf, 50 Kilometer: 1. Strup.
Rennen.
Der Mieterbund Groß- Berlin bat beschlossen, folgende NeIn einer Konferenz mit Pressevertretern machte ein Magistrats- folution dem Staatskommiffar für das Wohnungswesen zu untervertreter zahlenmäßige Angaben über die in letzter Zeit nach Berlin breiten: Die Mieteinigungsämter und die bestehenden Mieterſchug fat 43 Min. 55 Set., 2. Wittig 2690, 3. Günther 4610 Meter, gelangten Zufuhren von Gemüse und Obst. Die Zufuhr hat bestimmungen zur Verhütung von übermäßigen Mietsteigerungen 4. Rewanow weit zurück. Hauptfahren Entscheidungslauf, 900 fis hiernach in den letzten Tagen zwar gehoben, sie reicht aber zur baben sich in Groß Berlin als unzulänglich ermeter: 1. Rütt 1 Min. 47 Set., 2. Lorenz, 3. Hoffmann, 4. Häukler, Dedung des Bedarfs nicht aus; doch ist der Magistrat bemüht, bielwiesen. Eingreifende gesetzliche Maßnahmen find erforderlich. 5. Abrabant.- 15- Nilometer- Rennen: 1. Suschfow 13 Min. 34 Sct.