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er gestatten, daß der mit wirksamen Befugnissen ausgestattete Reichsaufsichtsbeainte darüber wacht, daß der Steuergesetz­pflichtige dent Reich auch seinen vollen Tribut zollt. Die Bundesratsvertreter haben ob dieser angeblichen Unterhöhlung das föderativen Reichscharakters gebebt, aber der Hauptausschuß ist hart geblieben. Die ausgebaute Reichsaufsicht wird dafür zu sorgen haben, daß so ungeheure Unterschiede in dem Auf­fommen einer Reichssteuer, wie sie bei der Kriegsgewinnsteuer zu verzeichnen waren, nicht wieder vorkommen. Nach dem Maßstab des Auffommens in dem Bundesstaat niit der schärf­ften Steuerkontrolle, nämlich Württembergs, hätte die Kriegs­gewinnsteuer der Reichskasse statt 5,7 mehr als 9 Milliarden Marf bringen müssen.

Nach der materiellen Seite hin ist der Ausschuß­arbeit der Stempel aufgedrückt worden durch die beträchtliche Erweiterung der Besiz besteuerung. Die in das Gesetz über die Kriegssteuer der Gesellschaften im 4. Kriegs­geschäftsjahr durch Beschluß des Hauptausschusses eingefügte Steuer auf das Mehreinfommen und das Vermögen hemirft. daß diefes Giciek statt der erwarteten 600 Millionen etma 1800 Millionen Mark Einnahmen liefern wird. Mit faurer Miene haben die einzelstaatlichen Finanzminister auch diese Erweiterung des Bimdesratsprogramms genehmigen miiffen. Den Trost, daß mit der Abwehr der Besteuerung der regulären Einkommen durchs Reich ihr Dogma des bundes­staatlichen Privilegs der Einkommenbesteuerung gewahrt sei, fann man ihnen einstweilen gönnen. Er wird sich als ein Scheintrost crweisen. Denn nicht nur ist Mehreinkommen auch Einkommen, sondern auch die Erfassung des normalen Ein­fommens durch das Reich ist bei dem ungeheuren Bedarf der Reichsfasse eine Frage furzer Zeit.

Die Mehreinkommensteuer, die erst beginnt bei Einkommen bon menigstens 10 000 m. und bei einem darüber hinaus reichenden Einkommenszuwachs von mindestens 3000 M., steigt von 5 Proz. für die ersten 10 000 m. bis auf 50 roz. bei Mehreinkommen von mehr als 200 000 M. Die Vermögens­abgabe läßt Vermögen von weniger als 100 000 M. frei, trifft aber die größeren Vermögen mit 1 vom Tausend für die ersten 200 000. und steigt bis auf 5 vom Tausend bei Vermögen bon mehr als 1 Million. Auf eine Vermögensrente von 5 Proz umgerechnet, ergibt das eine besondere Besteuerung des Ver­mögenseinkommens von 2-10 Proz. Das ist gewiß, wie selbst cin Zentrumsabgeordneter aussprach, eine bagatellartige Be­lastung im Vergleich zu der Besizbesteuerung in England. Und menn man die enormen Vermögensverschiebungen durch den Krieg betrachtet und bedenkt, daß in Preußen die Zahl der Ein­fommen von über 100 000 m. von 5215 im Jahre 1914 auf 8926 im Jahre 1917 und das Gesamteinkommen dieser Zenjiten­gruppe von 1265 auf 2227 Millionen angewachsen ist, daß ferner bei einer jährlichen Zunahme von 15 Proz. die Zahl dieser Steuerpflichtigen im Jahre 1918 2561, ihr Gesamteinkommen 2561 Millionen( mehr als doppelt soviel wie 1914 auf dieselbe Gruppe entfiel!) betragen wird, so können weder persönliches Mitleid noch volkswirtschaftliche Bedenken irgendwelcher Art gegen dieses Maß der Besitzbelastung wach werden. Man hätte ruhig noch kräftiger zugreifen können, aber vorläufig war eine Mehrheit für eine schärfere Bejizzsteuer nicht zu bilden.

Artilleriekampf und Erkundungstätigkeit habe. Niemand wisse aber, wie es ihm gelungen fel, aus Rußlant

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im Westen Deutsche   Seeflieger gegen englische U- Boote vor der Themse  Schweres Ringen am Monte Pertica.

Berlin  , 8. Juli 1918, abends. Amtlich. Englische Teilangriffe beiderseits des La Bassée  - Kanals find unter schweren Ver luften gescheitert.

Amtlich. Großes Hauptquartier, 8. Juli 1918.( W. Z. B.)

Westlicher Kriegsschauplak. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht

Die Artillerietätigkeit lebte am Abend auf. Sie nahm während der Nacht beiderseits der Lys, am La Bassée  . Kanal und zu beiden Seiten der Somme zeitweilig große Stärke an. Rege Erkundungstätigkeit. Stärkere Vorstöße des Feindes bei Merris und südlich der Lys scheiterten.

M

Heeresgruppe Deutscher Kronprina. Westlich von Chateau Thierry   hielt lebhafter Fener­tampf an. Borstöße des Feindes gegen den Clignon- Ab­schnitt und südwestlich von Reims   wurden abgewiesen.

Reutnant Billik errang seinen 22. Luftfieg.

Der Erste Generalquartiermeister.

Ludendorff.

Berlin  , 8. Juli. Am 6. Juli nachmittags haben zwei Staffeln der Seeflieger des Marine- Korps unter Führung von Oberleutnant der Reserve Christiansen und Leutnant der Reserve Becht vor der Themse  - Mündung die englischen U- Boote C. 25 und E. 51 durch Bombentreffer und Maschinen­gewehrfeuer, schwer beschädigt. Feindliche Zerstörer ver­suchten die beiden U- Boote einzuschleppen. C. 25 wurde zulett im sinkenden Zustande beobachtet.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Der österreichische Bericht.

Wien  , 8. Juli 1918. Amtlich wird verlautbart: Das Ringen um die Casson- Stellungen östlich des Monte Pertica dauerte bis in den Nachmittag an. Siebenmal hatte fich das tapfere Ottocaner- Regiment Nr. 79 im Gegenstoß auf den Feind geworfen, ehe dessen Angriffskraft völlig gebrochen war und er endgültig in seine Gräben zurückflüchten mußte. Der Regimentskommandant der Ottocaner, Oberstleutnant Karl Zoller, ist an der Spize seiner Braven den Heldentod gestorben. Sonst im Südwesten keine größeren Kampfhandlungen. In Albanien   ging gestern der Italiener an der mittleren und unteren Vojusa mit starkem Westflügel zum Angriff über. Wir nahmen unsere im Flußtal vorgeschobenen Postierungen gegen die Hauptstellung zurück.

Die Angestellten der Murmanbahn haben sich in einer am

zu entkommen. Er sei plötzlich zu einem Essen erschienen, das die Unterhausmitglieder Branting   zu Ehren gaben. Entgegen den vielen Gerüchten, die über Kerenski   feit seinem Sturz zirkulieren, ist die Petersburger Molwa" in der Lage, folgenden Bericht über Kerenskis Odyssee zu geben:

Nachdem der Feldzug gegen Petersburg   mißglückt war, rettete sich Kerenski   verkleidet als Matrose nach uga und von dort nach Taganrog  , wo er sich dem lokalen Sowjet zu erkennen gab in der Hoffnung, bei den südlichen Sowjets Unterstüßung gegen Peters­ burg   zu finden. Da Kerensfi in Taganrog   ein kühler Empfang bereitet wurde, begab er sich zu den Donkojaken. Dort betrachtete man ihn aber als den Schuldigsten an dem Emporkommen der Bolschewiki. Ende November begab sich Kerenski   wieder inkognito nach Petersburg  . Er fühlte sich aber durch die ständigen Nach­forschungen gezwungen, eiligst über die Grenze nach Finnland  zu reisen. Dort lebte er bis zum Ausbruche des finnländischen Bür­gerfrieges größtenteils in Tammerfors  . Da er jedoch fürch­tete, in die Hände der Roten Garde zu geraten, floh er durch Finn­ land   nach Nordfarelien und von dort durch Russisch- Karelien und Archangelsk   nach Norwegen  . Ueber die Kornilow­Affäre hat Kerenski   in Norwegen   eine ausführliche Broschüre ver öffentlicht.

Die weißruthenische Unabhängigkeit.

Kowno  , 7. Juli. Wie die Baltisch- Litauischen Mitteilungen" erfahren, wandte sich eine weißruthenische Abordnung an Rakowski, den Vorsitzenden der russischen Friedensdelegation in Kiew  , mit einer Dentschrift über die Unabhängigkeit Weißrutheniens. Die Abordnung berief sich auf die An­erkennung der Unabhängigkeit durch die Mittelmächte. Rakowski nahm die Denkschrift nicht an.

Deutsch  - dänische Handelsberatungen.

Kopenhagen  , 8. Juli.  ( Meldung von Rizaus Bureau.) Der deutsche aus sechzehn Mitgliedern bestehende Ausschuß, der die Verhandlungen über den deutsch  - dänischen Handels­verkehr führen soll, ist gestern abend von Berlin   eingetroffen.

Die Liga der Menschenrechte an Wilson.

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Laut Pays" forderte die Liga der Menschenrechte den Präsidenten Wilson auf, darauf hinzuwirken, daß die Entente­regierungen ihre Kriegsziele veröffentlichen und die Erklärung abgeben, daß sie nicht beabsichtigen, ihren Frieden dem be­siegten Gegner aufzuzwingen, sondern daß sie den Frieden aus sich selbst heraus organisieren wollen zum Besten der Menschheit.

Es liegt nahe, bei dem Ruf der Liga der Menschenrechte, dieser Schöpfung eines so ideal gesinnten Geistes wie Pressensé es war, aufzumerken, zumal in dieser Phase des Krieges, in der der Schrei nach dem Gewaltfrieden zum Kriegsziel geworden ist. Aber Vorsicht ist geboten. Was heißt das: den Frieden aus sich selber heraus organisieren? Es ist angebracht, daran zu erinnern, daß die Liga der Vergleicht man das Erreichte mit den Regierungsvor­Menschenrechte vor gut zwei Jahren in der Briand  - Zeit­schlägen, so erscheint es auch keineswegs unwesentlich. Wenn inan, was unbedenklich geschehen kann, die Börsensteuern zu den 28. Juni in Kter abgehaltenen Versammlung für ihre bolichewifti- mit einem Bekenntnis zu der Forderung nach Wiederausliefe Bejizsteuern zählt, so wollte die Regierung bei 2200 Millionen schen Bertreter ausgesprochen und die Mitglieder der Sozial. rung von Elsaß- Lothringen   hervortrat. Damit aber sprang Bejikstenern zählt, so wollte die Regierung bei 2200 Millionen revolutionären und menschemistischen Partei aussie den Striegsverlängerern bei, und sie hat von ihrer Forde­Mark Verbrauchssteuern 800 Millionen Mark Besitzsteuern zu dem Eisenbahner- Sowjet ausgefchloffen. Der rung seither nicht abgelaſſen. gestehen. Nach den Ausschußbeschlüssen werden den 2200 Mil- Delegiertenfongreß aller Militär- und Seeabteilungen des Ab- Der Ruf der Liga rechnet denn auch mit dem Siege der lionen Verbrauchssteuern 2000 Millionen Mark Beschnittes Weißes Meer- Murmansk hat die Einberufung eines all fit steuern gegenübergestellt. Berücksichtigt man ferner, daß das Branntweinmonopol vorläufig gar feine, die übrigen russischen   Kongresses der Seeleute beschlossen, um die Aufgaben der Flotte in der jetzigen Lage zu klären. neuen Verbrauchssteuern nur in der zweiten Hälfte des laufen- Flotte in der jetzigen Lage zu klären. Die im Abschnitt Sysran gelegenen Stationen Nalehta und den Etatsjahres Erträge liefern, so ist im Jahre 1918 nicht ganz nowospasskoje sind von den Nätetruppen eingenommen. In mit einer Milliarde neuer Verbrauchssteuereinnahmen, dagegen der Richtung auf Shadrinsk   zeigen sich Kosatenpatrouillen. mit den vollen 2 Milliarden Marf Besitzsteuereinnahmen zum Abschnitt Omsk   entwideln sich kämpfe zugunsten der Nach Ablauf des Jahres 1918 fällt aber die Mehrätetruppen. Auch im Dongebiet wird mit den Kosaken einkommen- und die Vermögenssteuer, wenn sie nicht erneuert heftig gekämpft.

Alliierten. Sie sind es, die die Welt neu einrichten sollen, und bei diesem Wert sollen sie menschheitlich gnädig ver­fahren. Was die Liga für den Friedensbau, der ihr vor­schweben mag, voraussetzt, trennt ihre Forderung durch eine breite Kluft von dem, was wir Verständigungsfrieden nennen. Albert Thomas   für deutschen   Staats­kapitalismus.

wird, wieder weg, wogegen die Verbrauchssteuern weiter fließen. Nach Mitteilungen aus tschechischen Kreisen in Moskau   ver- Wie Phoner Blätter aus Paris   berichten, erörterte die franzö Das ist der Kardinalfehler unserer Kriegssteuergesetzgebung, stärkt sich der Einfluß der tschechischen Kommunistenpartei unter fische Kammer in der Sigung am 2. Juli die Erneuerung der Pri­dag bis jetzt alle Besitzsteuern einmalige, die Verbrauchssteuern den tschechischen Soldaten. Ginzelne tschechische Abteilun- vilegien der Bank von Frankreich auf weitere 25 Jahre. Mehrere Wir werden min freilich auch dauernde gen haben sich geweigert, gegen die Rote Armee zu Abgeordnete befürworteten die Vorlage. Albert Thomas  fämpfen, und verlangen genaue Angabe der Kriegsziele und der legte dagegen dar, eine Erneuerung auf 25 Jahre sei russischen Friedensbedingungen, sowie Verhandlungen mit der nicht notwendig. Der Kredit der französischen   Banknoten sei russischen Regierung. nicht an die Erneuerung geknüpft, weil der Kredit der Bank von Frankreich nicht von dem Kredit der anderen Banken getrennt werden könne. Der Kredit Frankreichs   sei ein Faktor des Sieges an der Front. Uebrigens tönnte auch ein 25jähriges Privileg den Notenumlauf von 30 Milliarden nicht herabjeßen. Das Problem gehe weit über die Machtbefugnisse der Bank von Frankreich hin­aus, während für die Kursfrage die Erneuerung nicht genüge. Thomas befürwortete die Schaffung einer fontrollier. ten unabhängigen Bank, da der Wirtschaftstrieg nach Friedensschluß in Frankreich   ganz beson= ders scharf sein werde. Die Lösung liege vielleicht in einer

aber dauernde sind. Besitzsteuern bekommen, nicht nur in Form der Mehrein­kommens- und Vermögensbesteuerung, sondern insbesondere auch der viel schärferen Erbschaftsbesteuerung, aber Stämpfe wird es zunächst noch kosten. Mit wachsendem Erstaunen werden die von den Verbrauchssteuern hart betroffenen Volksmassen Kenntnis nehmen von der Ablehnung der sozialdemokratischen Erbschaftssteuer- Resolution durch die bürgerlichen Barteien im Hauptausschuß. Wenn die bürgerlichen Parteien nicht wollen, daß die Erbschaftssteuerfrage eines Tages in noch viel höherem Grade das Machtverhältnis der Parteien um­schichtet, wie sie es nach den Steuerfämpfen von 1909 tat, so werden sie nicht mehr lange um den heißen Brei herumgehen dürfen.

Moskau  , 7. Juli.  ( Meldung der Petersburger Telegraphen Agentur.) Der Vizepräsident des Vollzugsausschusses des Sowjets in Jekaterinburg   hat dem Rat der Volkskommissare telegraphisch  mitgeteilt, daß die Nachricht von der Ermordung des ehemaligen 3aren eine der üblichen provokatorischen Lügen ist.

Kosakischer Hilferuf aus Turkestan  an die Alliierten.

Die Kammer ging sodann zur Erörterung der einzelnen Ar­titel über, ohne zu einer Abstimung zu gelangen. Das Gesetz wird nunmehr schon seit drei Wochen erörtert.

London  , 8. Juli. Die Times" erfährt aus Peking   vom 3. Juli, Die Regierung hat ihre Zustimmung zur Erweiterung des daß die russischen Konsuln in Chinesisch- Turkestan in ihren Befehr kurzfristigen Privilegienerneuerung. Man müsse sich vorbe­Besitzsteuerprogramms an die Bedingung geknüpft, daß richten nach Beling furchtbare Schilderungen von den Er reiten. Deutschland   organisiere jest schon den un aber nun auch alle Steuern mit dem Ertrag, den sie erhofft, eignissen in dem von den Bolschewiki beherrschten benachbarten gehenerlichsten Staatskapitalismus, der die Reorganisation Deutsch­gleichzeitig verabschiedet werden. So kommt es, daß der Aus- russischen Gebiet geben. Hiernach haben die Bolschewiki lands ermöglichen solle unter Berücksichtigung sozialer und wirt schuß für das Branntweinmonopol in der letzten Woche Tag und im März ein Ultimatum an die Bucharei gerichtet, worin der schaftlicher Bedürfnisse und Wünsche. Diese Organisation sei Nacht an dem schwierigen und umfangreichen Gesez gearbeitet Rüdtritt des Emirs und die Einführung der bolschewistischen Re- na chahmenswert. bat, um es unter Dach zu bringen; so kommt es auch, daß die rungsform verlangt wurde. Die Expedition, die ausgeschickt wurde, Weinsteuer wieder von 10 auf 20 Broz. erhöht wurde. Immer um diesem Ultimatum Nachdruck zu geben, soll sich höchst brutal be­hin sind einige Verbesserungen bei den Verbrauchssteuern erzielt nommen haben. Die auf dem Lande arbeitenden Bauern feien aus worden, die in der Vollversammlung zum Teil noch umstritten Banzerzügen niedergeschossen, Städte feien geplündert und Frauen Der Widerstand des französischen   Privatkapitalismus gegen die werden dürften. Die wichtigste und nicht mehr angefochtene feien vergewaltigt worden. Der Staatsbank seien 40 Millionen Folgen des schuldentürmenden Weltkriegs, die das Staatsmonopol Verbesserung ist die beim Umsatzsteuergesetz erreichte, wonach die Rubel gestohlen worden. Im April sei dann ein Abkommen geschlossen erzwingen, scheint nicht gering zu sein. Nun sucht Thomas ihm Gemeinden neben den ihnen in der Vorlage schon zuerkannten und demzufolge die Bevölkerung entwaffnet und die Armee auf beizukommen mit dem Hinweis auf die Gefahr, daß Deutschland  Anteil von 10 Proz. des Steuerertrags weitere 5 Proz. bis 12 000 Mann, die ausschließlich mit alten Waffen ausgerüstet sind, finanzpolitisch Frankreich   überholen könne. Er appelliert an den zum Betrage von 50 Millionen Mark bekommen sollen mit der herabgesetzt worden. Die russischen Flüchtlinge feien ausgeliefert Patriotismus, aber was läßt sich damit schließlich bei jener Schicht Verpflichtung, sie zur Beschaffung billiger Lebens- und den Bolschewistischen Truppen sei gestattet worden, alles, was bem Recht, ihr Kapital möglichst staatlich unbeschränkt wirtschaften der Gesellschaft ausrichten, deren Patriotismus sich ergibt aus mittel zu verwenden. fie benötigten, zu requirieren. zu lassen.

Im ganzen ist die sozialdemokratische Kritik an dem Steuer­plan des Reichsschatjekretärs, wenngleich die Verbrauchssteuern nicht zu werfen waren, nicht vergebens gewejen. Die größten Verbesserungen, die erreicht wurden, sind im Plenum nicht mehr gefährdet.

Die Gegenrevolution in Rußland  

Weiter meldet die" Times":" Der Sowjet bon Taschkent hat sich die Semirjetschenst- Provinz unterworfen. Die stojaten bebölterung hat sich gut gehalten, ist aber nicht imftande gewesen, Widerstand zu leisten. Sie hat sich jetzt in der nördlichen Ecke der Provinz versammelt, von wo sie am 5. Juni einen dringenden Hilferuf an die Alliierten richtete.

So wollen die Alliierten es haben. Sie werden den Hilferuf nicht ungehört verhallen lassen. Für ihre Sache ist es natürlich Die Ententetruppen im Murmangebiet- Das Aufstands- von ungeheuerer Bedeutung, an ein gegenrevolutionäres Westsibirien gebiet der Tschecho- Slowaken Die Zarenmordlüge. die riesigen und reichen Gebiete Turkestans anzugliedern. Moskau  , 6. Juli. Die hiesige Bresse meldet: Am 16. Juni ist in er ein Panzerzug mit englischen, französischen und serbischen Truppen unter Führung russischer Offiziere eingetroffen. Der Führer des Zuges gab an, der Zug jei einge­troffen, um die Stadt gegen anrüdende Finnländer zu verteidigen.

Die Jerfahrten Kerenskis  .

Dänische Blätter melden aus London  , daß Kerenski   vor seinem bekannten Auftreten in der Londoner Konferenz der englischen Ara beiterpartei mehrere Tage unbekannt in London   sich aufgehalten

Aufregung in Spanien  .

Die Annahme des Spionagegeſetzes. Das Reutersche Bureau meldet vom Sonntag aus Madrid  : Das Spionagegejez hat in der liberalen und Sozia Listenpresse Empörung hervorgerufen, da sie die Maß­nahme als deutschfreundlich ansieht. Sie glaubt, daß eine Kabinettstrije eintreten wird.

Die Kammer besprach das Gesez in einer sehr heftigen Dis­fussion, die die ganze Nacht andauerte. Der Minister des Aeußern antwortete auf die scharfe Kritik, die von sozialistischer Seite geübt wurde, und leugnete, daß das Gesetz als Maulkorb der Presse ge­meint sei. Der 8 wed sei, die unverschämte Sprache gewiffer Organe gegen gewisse Staatshäupter zu mäßigen.

Schließlich wurde das Gesetz angenommen. Die außerhalb des