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Groß- Berlin

,, Bolt die Kohlen ab!"

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Teuerungszuschläge, im Buchdruckgewerbe.

Tfelbständig zu machen. Der Innungsbund hofft auf biefem Wege Junvermeidlich ist. Eigenartig aber war ein Vorgang, der sich in mit einem Schlage feine alten Projekte zur Konzessio- leinem Dorfe des Kreises Osthavelland zugetragen hat und dieser Ein junges nierung des Friseurgetoerbes" zu verwirklichen. Die Tage das Spandauer Schöffengericht beschäftigte. billigen Arbeitskräfte der Lehrlinge und jungen Gehilfen möchte Mädchen aus Spandau war im Frühjahr zur Pflege der erkrankien man auch fernerhin nicht missen, jedoch verhindern, daß wenn sie Großeltern in ein Dorf des Kreises Dfthavelland gekommen. Dort Man schreibt uns: Diese fortgesetzte Mahnung des Groß- Ber- zu alt", zu anspruchsvoll geworden sind, sie sich selbständig machen arbeitete in einer Tischlerwerkstatt ein friegsgefangener Russe, der, Tiner Kohlenverbandes hat unter der Einwohnerschaft feineswegs fönnen. Das einfachste Mittel zu diesem Zweck wäre freilich, daß als die Großeltern des Mädchens hintereinander starben, sich bei ungeteilte Frende geweckt; auch im Vorwärts" sind schon ver- der Bund sein Monopol der Abgabe von Nafierseife an die Geschäfts- der Beerdigung gefällig erwies. Bei der Verteilung der Erbschaft schiedene Arten von Bezugsberechtigten" zum Wort gefommen, inhaber dazu benüßte, die etwa selbständig werden wollenden Geschenkte das junge Mädchen dem Russen zwei Bilder. Das eine denen die Mahnung zum Abholen der Kohlen auf die Nerven geht, hilfen aufs Trodene zu fezen. Dabei ist sattsam be- war ein Gruppenbild von mehreren Mitgliedern der Familie, weil die Geschichte für sie noch einen besonderen Hafen hat. Es sei fannt, daß es jetzt an Friseuren fehlt. das andere ihr eigenes Bild in Kabinettformat. Diese dem erwiesene gestattet, im Hinblick auf diese Mahnung die Aufmerksamkeit auf Dem schlauen Plan des Innungsbundesvorstandes, die ganze Ausländer Aufmerksamkeit gelangte zur Kenntnis die Leute zu lenten, die mehr oder weniger unfreiwillig Konkurrenz, die seit dem Kriege entstanden ist, und durch die Ent der Ortsbehörde, welche in der Handlungsweise des jungen Mäd­zum ersten Oktober ibre Wohnung, wechseln. laffungen von Gehilfen aus dem Heeresdienste noch etwa entstehen chens einen Verstoß gegen jene Verordnung erblickte und Anzeige Bei entsprechender Einteilung hätte man mit dem vorhandenen wird, mit einem Federstrich lahmzulegen, wird der Bundesrat erstattete. Vor dem Schöffengericht stellte die Angeklagte jede Kohlenvorrat bis zum Umzug gereicht. Aber da liegt dem gehoffentlich seine Zustimmung berjagen. schlechte Absicht entschieden in Abrede; sie habe damit nur den plagten Familienvater der Kohlenberband in den Ohren mit seinem legten Wunsch des Großvaters erfüllt, der ihr aufgetragen habe, ewigen Holt die Kohlen ab!" Erft 6 Zentner Küchenbrand, neuer­dem Russen ein Bild zu schenken, weil er sich bei der Beerdigung dings weitere 10 bis 20 Zentner und dazu die erfreuliche Aussicht, In einer am Montag abgehaltenen Versammlung der tarifireuen der Großmutter so hilfreich erwiesen habe. Der Gerichtshof fah in daß noch vor dem Herbst der ganze Bedarf freigegeben wird. Das der Ueberreichung des Gruppenbildes keine unerlaubte Handlung, wäre alles schön und gut, wenn nicht hinter der Mahnung zum Ab- Druckereien des Kreiſes VIII( Berlin und Vororte) berichtete der bedenklicher aber sei die Ueberreichung des eigenen Bildes an deir holen der Kohlen die Drohung lauern würde: as nicht bald Brinzipal Kreisvertreter Stadtrat Heenemann( Wilmersdorf ) Fremden. Dies sähe wie ein Versuch aus, eine Annäherung an­über die Verhandlungen des Tarifausschusses der deutschen Buch­Es muß ohne weiteres zugegeben werden, daß es ein ganz un Teuerungszulagen, die sich bis zu 15 M. die Woche für die Ge- fich gerade die Verordnung wegen unerlaubten Verkehrs mit Kriegs­drucker. Es wurde beschlossen, die vom Tarifausschuß vorgeschlagenen zubahnen oder könne vielleicht als die Aeußerung eines bereits bestehenden Verhältnisses betrachtet werden. Hiergegen aber wende bernünftiger Zustand wäre, wollte man die voraussichtlich ohnehin Ferner wurde auf Grund dieser Das junge Mädchen wurde zu 50 M. Geldstrafe nicht geringen Schwierigkeiten des mauges noch dadurch steigern, bilfen stellen, zu bewilligen. daß man die Mieter wingt, ihren Winterborrat an Kohlen als Bulagen eine weitere Verteuerung der Drucksachen beschlossen, die gefangenen. tarifamtlich zum Gesez erhoben werden soll. Danach werden vom Ballast mitzuschleppen, statt ihnen zu gestatten, sich nach dem Um 1. Auguſt d. J. ab zu den bisherigen Teuerungszuschlägen, die sich Bereiteltes Konzert. Der Reichsbund der Kriegs. zug einzudecken. An den Kohlenverband darf wohl die Bitte ge bis zu 120 Proz. erstrecken, weitere 25 Proz. und vom 1. De beschädigten und ehemaliger Kriegsteilnehmer, richtet werden, neben seiner Aufforderung zum Abholen der frei- zember d. J. ab erneut 15 Broz, mithin vom 1. Dezember 1918 Bezirk Süd- Ost, bittet uns, folgende Mitteilung zu veröffentlichen: gegebenen Kohlen auch eine Bekanntmachung zu veröffentlichen, ab zusammen 40 Proz. neue Teuerungszuschläge festgelegt. Infolge plötzlicher Abkommandieruit g des Musikmeisters nach welcher zum mindesten für die umziehenden Familien teine Herrn Fredrich vom Ers.- Feld- Artl.- Negt. Jüterbog " waren wir Sohlentarte vor dem 1. Oftober verfällt. Sehr leider nicht in der Lage, unser Konzert am letzten Sonntag in der ernstlich zu erwägen wäre auch, ob nicht den umziehenden Familien geplanten Weise zur Ausführung zu bringen. Wir bedauern diese ein Wechsel in der Kohlenbezugsstelle gestattet werden für uns sehr unangenehme Situation, bitten unfere verehrten fann. Die Ablehnung eines solchen Verlangens bedeutet für den Freunde aber trotzdem, uns ihr Wohlwollen auch fernerhin zu Betroffenen unter Umständen den Ausschluß vom Kohlenbezug.

abgeholt wird, verfällt!

Berliner Lebensmittel.

In der Zeit vom 11. bis 17. wird an diejenigen Kunden, die in die Speisefettkundenlisten der in den Bezirken der 117-119.. 152., 160.- 170., 173., 185., 190., 205., 207., 209., 211., 236. und 241. Brotfommission gelegenen Geschäfte( Verkaufsstellen, Filialen) eingetragen find, pro Kopf 125 Gramm Käse verteilt in dens jenigen Geschäften, die durch ein Aushängeschild: Verkauf von Käse der Fettstelle Groß- Berlin" gekennzeichnet sind.

Auf Abschnitt 48 der Gierfarte fann vom 11. bis 25. ein Gi abgegeben und entnommen werden.

Der Kleinhandelsverkaufspreis für sämtliche Sorten der als Erfaz für Kartoffeln zur Verteilung kommenden Hülsenfrüchte ist auf 16 Pf. je 100 Gramm festgelegt.

Ganz ohne Kartoffeln!

berurteilt.

schenken."

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Turnverein Fichte" Berlin . Die sportlichen Wettkämpfe am Sonntag brachten folgende Resultate: Dreifampf- Altersklasse: Gurg 55 Punkte. Klasse A: Fable 74 Bunfte, Klasse B: Kolberg 64 Punkte. Klasse C: Turet 64 Punkte. Turnerinnen: Schröter 47, Seifrit 46 Punkte. Sonderwettkämpfe Männer, Stabweitspringen: Fable 7,40 Meter. Diskuswerfen: Fahle 30,25 Meter. Sperr­werfen: Fable 33,85 Meter. Lehrlinge, Distuswerfen: Henneberg 25,15 Meter. Sperrwerfen: Henneberg 34,15 Meter, Schaebetal 32,95 Meter. 5X100 Meter- Stafette, Männer: Norden I 1 Min. 10% Set. Frauen: 1. Abt. 1 Min. 24%, Sel. Lehrlinge: Südost 1 Min 11% Sel. Diympische Stafette, Lehrlinge: Südost 4 Min. 45% Set. Spiele in Faust und Tamburinball bildeten den Schluß des Tages.

Notwohnungen in Gemeindeschulhäusern? Was soll die Stadt Berlin zur Milderung der Wohnungsnot tun, die uns bevorsteht? Weil unsere Stadtverwaltung im Wohnungs­wesen trotz allen Mahnungen der sozialdemokratischen Stadt­verordneten noch nie etwas getan hat, ist sie jest doppelt rat- und bilflos. Selbst wenn sie heute zum Bau eigener Wohnhäuser auf eigenem Grund und Boden schreiten wollte, wäre ihr das in der Kriegszeit durch den Mangel an Baustoffen und Arbeitskräften er schwert. In Beratungen, die schon zwischen Vertretern von Ge­meinden Groß- Berlins stattgefunden haben, ist von Berlin unter anderem vorgeschlagen worden, Notwohnungen in Schulhäusern ein­Sollte in Berlin die Kartoffelknappheit so arg sein, daß trotz zurichten. Gedacht wird in erster Linie an Gemeindeschulhäuser mit Schultüchen, die als Gemeinschaftstüchen dienen könnten, und weitestgehender Beschränkung der Nation auch die uns noch gewährte Ein Volkskonzert des Philharmonischen Orchesters findet heute mit Brausebädern, die für die Gesundheitspflege wichtig wären. fläglich geringe Menge nicht allen Verbrauchern geliefert werden 110 Gemeindeschulhäuser Berlins mit 3066 Klassenzimmern, 900 fann? Aus dem Stadtteil Gesundbrunnen erfahren wir, daß ein Nebenräumen, 94 Aulen und 65 Turnhallen würden nach einem dortiger Kartoffelhändler in der vorigen Woche eine beträchtliche in der Philharmonie, Bernburger Straße 22/23, statt. Beginn des von der Baudeputation entworfenen Plan zur Verfügung gestellt und Anzahl Kunden abgewiesen hat mit der Begründung, er habe nicht Stonzerts 8 Uhr. Eintrittspreis 30 Pf. Kasseneröffnung 7 Uhr. Wie Pferde verschwinden. Der 17 Jahre alte Rutscher Walter in Wohnungen für obdachlos gewordene Familien und Einzel- genug Kartoffeln erhalten. Ein Lefer unseres Blattes flagt uns, personen umgewandelt werden können. In die übrigen Schulhäuser daß seine Familie schließlich überhaupt keine Kartoffeln zu Pommerening eines hiesigen Spediteurs traf in einer Schant­soll dann die Gesamtheit der Gemeindeschulen sich teilen, so daß faufen bekam, obwohl die ganze Woche hindurch täglich bei wirtschaft drei ihm bekannte junge Männer, einen Mar Biesalsti, dem Händler nachgefragt worden war. Er macht sich darauf ge- einen fahnenflüchtigen Soldaten Georg Paschte und einen Erich jedes Schulhaus gemeinschaftlich von zwei oder faßt, daß die laufende Woche, in der seine Frau wieder bisher Vierkant. Diese überredeten ihn, sich ein Fuhrwerk von ihnen gar drei Schulen an den Vor- und Nachmittagen noch teine Kartoffeln erhalten hat, mit denselben Mißerfolgen enden stehlen zu lassen. Am nächsten Tage fuhr Pommerening nach dem von 8 Uhr morgens bis 7 Uhr abends benutzt wird. So recht will er's nicht glauben, daß er den vollständigen Kaiser- Franz- Grenadier- Platz und von dort nach dem Anhalter to erden müßte, was auch im Winter 1916/17 wegen Verlust der ohnedies fargen Kartoffelration aus der übergroßen Güterbahnhof. Diesen hatten sich die drei als geeignetsten Platz der Kohlennot schon nötig war. Nach Kriegsausbruch wurden in Berlin viele Gemeindeschulhäuser zur Benutzung als Kasernen hin- Startoffelknappheit zu danken haben soll. Möglich ist auch, daß ausgesucht. Unterwegs stiegen sie zu dem Kutscher auf den Wagen, gegeben, sehr zum Schaden der Schule, wie die Souldeputation selber wieder mal bei der vielgepriesenen Verteilungsorganisation" irgend der mit zwei Pferden im Werte von 15 000 m. bespannt war. Bald darauf kam Bommerening nach der Wache des 7. Neviers bald erkannte. Inzwischen ist es ihr wohl nehmen, wir und zeigte an, daß ihm sein Fuhrwert gestohlen worden sei. angelungen, alle Schulhäuser wieder frei au bekommen und Die Kartoffelversorgung im Wirtschaftsjahr 1918/19. Man schöpfte Verdacht, weil er Peitsche und Schürze auf dent ihrer Bestimmnng zurückzugeben. Bon der jetzt geplanten Um Der Bundesrat hat dem Entwurf einer Verordnung über die Wagen hatte liegen lassen und weil die Ermittlungen ergaben, wandlung so vieler Schulhäuser in Notwohnungen droht der Schule bei ihm noch am Bahnhof zioei Männer auf dem eine neue schwere Schädigung, die in Lehrerkreisen die stärksten Kartoffelbersorgung zugestimmt. Die neue Verordnung läßt die daß Bedenken und den lebhaftesten Widerspruch hervorruft. Die Be- bisherige Verordnung mit einigen belanglosen Abänderungen in Fuhrwerk gesessen hatten. Diese hätten von dem Diebstahl doch nugung der Schulhäuser vom Morgen bis zum Abend ist eine Ge- Geltung. Die neue Verordnung tritt mit dem 1. August in straft. wohl etwas sehen müssen. Von der Kriminalpolizei noch einmal fahr für die Gesundheit, die Verlegung des Unterrichts auf den Im Laufe des August, sobald sich die Ernteergebnisse annähernd gründlich verhört, gab der Bursche endlich zu, daß er es hatte iväten Nachmittag beeinträchtigt den Unterrichtserfolg und greift übersehen lassen, wird, wie im Vorjahre, durch die im Rahmen der steglen lassen. Er hatte sich bald nach der Anzeige in einer Schant­übrigens auch in das Familienleben störend ein, zumal wenn viel- neuen Verordnung zu erlaffenden Ausführungsbestimmungen die wirtschaft mit den Dieben getroffen und von ihnen 200 m. erhalten. leicht aus derselben Familie ein paar Kinder am Vormittag und nähere Ausgestaltung der Bewirtschaftung erfolgen, welche ins- Wie nun weiter festgestellt wurde, waren die Diebe sofort nach der besondere den Umfang und die Sicherstellung der Ernte, die Ab- Landsberger Allee zu einem Roßichlächter gefahren. Dieser schlachtete ein paar andere am Nachmittag zur Schule gehen müssen. Die Bedenken, die gegen die Einrichtungen von Roiwohnungen grenzung des Bedarfs der Selbstversorger, die Festlegung der gleich die beiden Pferde und gab den Dieben ein anderes, mit dem in Schulhäusern sprechen, sind in der letzten Sigung der Berliner Ration der versorgungsberechtigten Bevölkerung sowie die näheren fie unverdächtig den Wagen nach Neukölln brachten, um ihn dort Verpflichtungen der Kommunalverbände und Vermittlungsstellen zu stehen zu lassen. Die Geschirre verkauften fie nach der Komman Stadtverordnetenversammlung von dem Vertreter der sozialdemo fratischen Fraktion bereits in der schärften Weise zum Ausdruck ge- regeln haben wird. Der Verkehr mit Saatkartoffeln wird, wie im dantenstraße. Der Roßichlächter verkaufte das Fleisch des einen bracht worden. Seitens des Magistrats wurde erwidert, daß dieses Vorjahre, durch eine besondere Verordnung des Bundesrats geregelt Tieres sofort an seine hiesige Kundschaft, das des anderen verschob er an einen Schlächter. So waren beide Pferde und Geschirre in Brojekt nur als äußerster Notbehelf in Frage kommen fönne. Wir wenigen Stunden spurlos verschwunden. sind aber der Meinung, daß man es prinzipiell verwerfen und unter keinen Umständen darauf zurückkommen dürfe.

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etwas nicht stimmt.

werden.

goldenen

Ein vielsagendes Gutachten. In bemerkenswerter Weise sprach Ein räuberischer Ueberfall wurde am Montag nachmittag um fich der praktische Arzt Dr. D. über die Gesundheitsverhältnisse der 3 Uhr in der Lothringer Straße verübt. Eine Rauch großstädtischen Bevölkerung in einem vom Berliner Kaufmanns­,, Gotteswillen sechs Kinder!" gericht eingeforderten Gutachten aus. Die in der Verlags- warenhändlerin ging um diese Zeit von der Zentralmarkthalle nach Wieder schildert uns eine finderreiche Kriegerfrau, was sie er- anstalt von Wegner tätig gewesene Buchhalterin Hedwig G. ihrer Wohnung im Vorderhause des Grundstücks Lothringer lebte, als sie auf die Wohnungssuche ging. Um ihver erkrankte an Lungenkatarrh und mußte deshalb dem Dienst fern- Straße 76. Als sie die Treppe hinaufstieg, tam plöglich ein Mann Rinder willen muß fie die Wohnung aufgeben, in der sie wieder bleiben. Das junge Mädchen hatte geäußert, daß es schon früher hinter ihr her und versette ihr mehrere Faustschläge gegen die Schläfe und auf den Kopf. Dann entri er ihr die Holt Auseinandersetzungen mit dem Hausverwalter hatte, weil dieser einmal etwas an der Zunge gehabt habe und darum leicht emp die Kinder nicht auf dem Hof dulden wollte. Eines Tages schrieb findlich sei. Auf diese Aeußerung ftützt der Beklagte 23. feine ihwarze lederne Handtasche, die 2000 W., ihren alle Lebensmittelfarten für fie dem Verwalter, sie würde mohl ziehen, wenn das nicht anders weigerung, der Gehilfin Gehalt zu zahlen, indem er einwendet, daß Sneifer, ihr Kundenbuch und Die Frau würde. Darauf kam von dem Hauseigentümer die Antwort, er sei die Klägerin schon frank ins Geschäft gekommen wäre und ihm awei Personen und zwei Lotterielose enthielt. und des Ruckes die mit der Sündigung einverstanden und habe bereits anderweitig argliftig die Krankheit verschwiegen hätte. Dieser Auffassung tritt fiel unter der Wirkung der Schläge und über die Wohnung verfügt. Als dann die Frau sich auf die Woh- aber der Kasserarzt Dr. D., der. die Gehilfin behandelte, scharf Treppe hinunter, konnte aber noch um Hilfe rufen. Trotzdem ent­nungssuche begab, sah sie erst, wie schwer jetzt eine mit Kindern gesegnete" Familie eine neue Wohnung findet. Sie hielt es für entgegen. Der objektive Befund hätte einen akuten Lungenkatarrh fam der Räuber mit der Beute. Auf seine Ergreifung hat die das beste, von vornherein die Hauseigentümer oder deren Ber - ergeben, eine plöglich aufgetretene unverschuldete Krankheit, die Kriminalpolizei eine Belohnung von 500 M. ausgesetzt. Er ist etwa walter darüber aufzuklären, welche Kinderschar sie mitbringen allerdings durch die schon an und für sich geschwächte Lunge be- 28 Jahre alt und kräftig gebaut, hat einen kleinen, dunklen Schnurr­schleunigt wurde. Veranlassung sei die heutige Lebensbart und trug einen fleinen, runden, grauen Hut, einen dunklen würde. Sobald einer bereit schien, ihr eine Wohnung zu vermieten, etwa eines Handlungsgehilfen. gab sie sich als glückliche" Mutter von sechs Kindern weise. Bei 75 Prozent der großstädtischen Be- Jackettanzug und ein weißes Vorhemd. Er machte den Eindruck zu erkennen und fragte, ob man sie mit ihnen hineinnehmen wolle. pölferung sei nach seiner reichen Erfahrung in der Kranken­fassenpraris der Zungenbefund derartig, daß eine einfache Aber da kam sie böse an. Nein, nein," wehrte eine Verwalterfrau Charlottenburg . Kleinkinderfürforge. Die Fürsorge für die ab, dann hat es keinen Zweck, dann fann ich Ihnen die Wohnung Erkältung die Entwickelung des Lungentatarrhs herbeizuführen ge­eignet sei. Bei normaler Lebensweise könne auch voll finder vom 1. bis 6. Lebensjahr hat neben der Säuglingsfürsorge nicht vermieten." In einem anderen Hause erklärte die Portier­tommene Heilung und Erwerbsfähigkeit eintreten. Auf die Stadt Charlottenburg seit dem 1. April 1911 eingerichtet. In frau sehr bestimmt:" Der Wirt hat mir streng verboten, Familien mit Kindern zu nehmen." Wieder in einem anderen Hause rief die Grund dieses Gutachtens kam das Kaufmannsgericht zur antrags- jeder der Charlottenburger Säuglingefürsorgestellen werden beson­Da darf ich gemäßen verurteilung der beklagten Firma, indem es den dere Wochensprechstunden für Kinder vom 1. bis zum vollendeten Verwalterin: Um Gottes willen sechs Kinder! Ich hätte ja," fügte fie inwand, daß die Buchhalterin ein chronisches Leiden hei Eintritt 6. Lebensjahre abgehalten. In diesen Sprechstunden werden in regel­Ihnen die Wohnung nicht vermieten." mäßigen Zwischenräumen zunächst solche Kinder, die bis zum voll­milder hinzu, selber sieben, wenn sie noch lebten. Aber ich bin doch verschwiegen habe, durch das Gutachten als widerlegt ansah. ebenso Angestellte wie Sie." So oder ähnlich erging es der für sich Die Ausrottung der Havelschwäne nimmt ihren unaufhaltfamen endeten 1. Lebensjahre bereits die Fürsorgestelle besucht haben, wei­und ihre sechs Kinder eine Unterkunft suchenden Mutter noch in gortgang. Während im vorigen Jahre die Brut eine Vermehrung ter vorgestellt. Zugelassen werden jedoch alle Kinder im Alter von mehreren Häusern. Erfahrungen dieser Art könnten denen, die um etwa drei Dutzend ergeben hatte, die sich allerdings auf die 1 bis 6 Jahren, auch wenn sie die Säuglingsfürsorgestellen vorher nach Mehrung des Nachwuchses rufen, zu denken geben. Wer soll lange Strecke von Dranienburg bis zur Pfaueninsel verteilten, nicht besucht haben. Mütter und Pflegemütter erhalten dabei un­Lust haben, noch Kinder in die Welt zu sehen, wenn er mit Kin- wurden in diesem Frühjahr noch nicht zwanzig junge Schwäne ge- entgeltlichen spezialärztlichen Rat über die für das Gedeihen des dern so schwer eine Wohnung findet! Eine der wich- zählt. Brutstätten waren wohl mehrere vorhanden, doch eine nach Kindes gebotenen Maßnahmen und die Bermeidung von Schädlich­tigsten und notwendigsten Maßregeln der Bevölkerungs- der andern verschwand. Entweder war das Nest zerstört oder es feiten. Eine ärztliche Behandlung findet nicht statt. Diese Klein­politik wäre die Beschaffung von Wohnungen für waren die Gier geraubt worden. Auf der ganzen Oberhavel ist hindersprechstunden werden an folgenden Tagen abgehalten: Säug­tinderreiche Familien. Will man noch länger untätig nur eine Brut ausgekommen, und zwar in der Nähe der Pulver- lingsfürsorgestelle I, Berliner Str. 137: Mittwoch, 2-3 Uhr; II, mit ansehen, wie in Zeiten der Wohnungsknappheit viele dieser fabril, wo sich das Nest also gewissermaßen unter ständiger Aufsicht Wilmersdorfer Str . 111: Dienstag, 2-3 Uhr; III, Kirchplab ba: Familien von Haus zu Haus gehen müssen und förmlich um Auf- befand, und nur diesem Umstande ist es zuzuschreiben, daß dieie Freitag, 1-2 Uhr; IV, Nehringstr. 11: Dienstag,- Uhr; nahme zu betteln gezwungen sind? Es rächt sich jetzt, Brutstätte nicht auch vernichtet worden ist. An dieser Stelle V, Saijerin- Augusta- Allee 102: Dienstag, 2-3 Uhr; VI, Raiserin­daß Staat und Gemeinden die Wohnungsherstellung bisher nicht als schwimmt ein Schwanenpaar mit sieben Jungen. Eine ebenso Auguste- Viktoria- Haus, Mollwigstraße: Mittwoch, 2-3 Uhr; VII, ihre eigene Aufgabe betrachtet, sondern der privaten Erwerbstätig zahlreiche Schwanenfamilie ist bei ist bei Wannsee zu beobachten; Horstweg 28: Donnerstag, 2-3 Uhr. Die Mütter und Pflege­auch dort wurde das Nest während der Brutzeit von Menschen be- mütter, die zugleich einen Säugling und ein größeres Kind der Für forgestelle vorstellen wollen, können ausnahmsweise auch die größe­Ein zünftlerisches Plänchen. sonders betreut. ren Kinder in der Säuglingssprechstunde mit vorstellen. Der mit dem Monopol der Verteilung der Rafierfeife be ,, Gegen die guten Sitten." Anklagen gegen weibliche Personen Der Kampf gegen die Tuberkulose. Der Ünverstand und die dachte Barbier, Friseur und Perüdenmacher- wegen unerlaubten Verkehrs mit Kriegsgefangenen kommen auf Unkenntnis, die noch in den weitesten Schichten vorhanden sind, Innungsbund hat an den Bundesrat das Ersuchen gerichtet, Grund der bekannten Verfügung des Oberkommandos in den macht es notwendig, über die Vorsorge und Verhütung der Schwind­ihn zu ermächtigen, nur an die vor dem 4. August 1914 bereits Marken in neuester Zeit wieder häufiger vor den Gerichten zur jucht in diesen Kreisen aufklärend zu wirken und den Kranken und felbständig gewesenen Friseurgeschäftsinhaber Rafierfeife abzugeben Verhandlung. Dabei tönnen auch äußerlich harmlos erscheinende deren Umgebung mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Dieser Auf­aus Gründen der Nationierung". Annäherungen unter diese Berordnung fallen. Es arbeiten ja biele gabe unterzieht sich für die Bewohner Charlottenburgs das

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feit überlassen haben.

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Der Friseur Jnnungsbund verlangt also nichts mehr und nichts Tausende von Kriegsgefangenen in inneren Betrieben, insbesondere städtische Fürsorge amt für Lungenkranke im Ver­weniger, als daß die älteren Friseurgehilfen, die aus dem Heeres- in der Landwirtschaft, wo sie Wohnung und Beköstigung erhalten, ein mit dem Baterländischen Frauenverein vom Roten Kreuz. Hier dienste als Kriegsbeschädigte entlassen sind, verhindert werden, sich wobei ein gewisser Verkehr zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern kann sich jeder unentgeltlich untersuchen lassen, Gine ärztliche Be­