COWO
Agitation zu fördern, hat der Vorstand nach Maßgabe der Verhältnisse nachgebend, brei der Streifenden beauftragt, bei der In dem Streit der Stettiner Steinfeger, welcher nun Verhältnisse und Gebietstheile Agitationsbezirke abzugrenzen. Grubenverwaltung anzufragen, ob die Arbeiter, für den Fall, daß mehr schon die fünfzehnte Woche dauert, ist eine Aenderung Junerhalb jeden Bezirkes ist ein Ort ชิน bestimmen, fie die Arbeit zu den alten Bedingungen wieder aufnehmen wollten, bis jetzt noch nicht eingetreten. Beide Parteien beharren auss deffen Mitglieder eine aus fünf Personen zu bildende anfahren könnten. Darauf wurde ihnen der Bescheid, das vorläufig hartnäckigste auf ihren Forderungen, höchstens erklären die Kommission zu wählen haben, welche die Agitation ihres nur etwa 100 Mann etwa die Hälfte der Streifenden und Innungsmeister hin und wieder mal, daß sie unter feinen Un Bezirkes zu regeln und zu fördern hat. Seitens der Kom- die übrigen nach und nach eingestellt werden sollten. Auf die Vor- ständen von dem Lohnabzug( 20 pt.) abgehen, mag kommen. mission muß dem Vorstande auf dessen Verlangen jeder Zeit Vorstellung der Bergarbeiter, daß sie die Arbeit wieder aufzu- was will!", wohingegen die Streifenden durch ihr musterhaftes Bericht erstattet werden. Außerdem ist halbjährlich ein Bericht nehmen gesonnen feien, wenn sie ale die Arbeit wieder auf Verhalten dann zeigen, daß sie die Berechtigung der geplanten im„ Gewerkschafter" zu veröffentlichen. Die durch die Agitations- nehmen könnten und daß sie eventuell mit Feierschichten fürlieb Maßregel unter feinen Umständen" anerkennen. Natür fommission entstehenden Kosten werden vom Verein getragen. nehmen wollten, ging die Grubenverwaltung nicht ein, weil sie lich machen die Unternehmer immer noch die krampfDer Vorstand kann eventuell geeignete Kollegen an die Spige anscheinend eine Anzahl der Streifenden überhaupt nicht wieder hafteften Anstrengungen, fremde Arbeitskräfte heranzulocken. dieser Kommission berufen. Eine Resolution, wonach die einstellen will. Daraufhin beschlossen die Bergleute faft ein- jedoch entspricht der Erfolg den gemachten Aufwendungen in deutschen Tabatarbeiter aufgefordert worden, gegen das Bestreben, stimmig, den harten Kampf fortzusehen und die Arbeit nur dann feiner Weise, denn in den letzten Wochen sind gerade zwei Mann den Tabak durch die Steuerpolitik aufs neue belasten, zur ge aufzunehmen, wenn sämmtliche Streifende wieder eingestellt angekommen, welche ebenso prompt wie alle früheren Zuzügler gebenen Beit energisch einzutreten, wird einstimmig angenommen. würden. wieder abgeschoben wurden. Die Stellung der Streifenden ist Ebenfalls werden die Tabatarbeiter durch eine widerspruchslos angenommene Resolution aufgefordert, für Verkürzung der Arbeitszeit einzutreten. Damit hat die Generalversammlung ihre Arbeit beendet. Es wird zur Wahl der Vereinsbeamten geschritten. Junge wird als Vorsitzender, Lorte als Sekretär, Nieder Welland als Kassirer, Meister als Vorsitzender des Ausschusses gewählt. Meister spricht in seinem Schlußwort, über die Stellung, die er bisher im Verein eingenommen hat und hofft, daß die gefaßten Beschlüsse zur Entwickelung und Stärkung des Vereins beitragen werden. Er ermahnt unter dem Beifall der Anwesenden, fleißig weiter zu agitiren und muthvoll für die Intereffen der Tabatarbeiter einzutreten.
100 Arbeiter sind, wie der Kölnischen Zeitung " aus Coblenz gemeldet wird, im Germania Wert bei Neuwied entlassen worden.
Weibliche Fabrikinspektorin. In England ist wiederum eine Frau und zwar Marie Anderson zum Fabrikinspektor ernannt worden.
Ein Zeichen der Zeit. Laut amtlicher Bekanntmachung find in den Monaten März und April im Kreise Pinneberg 224 Personen wegen Bettelns resp. Landstreichens in Haft ge bracht worden.
Gewerkschaftliches.
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Daß der Streit nicht schon längst zu unsern gunsten ent- feit der vorigen Woche insofern noch günstiger geworden, als es schieden ist, verdanken wir einer Anzahl Kameraden, die entgegen gelungen ist, trotz des Verbots" des Innungsverbands- Borsigendem gegebenen Versprechen die Arbeit wieder aufgenommen haben den Kuhlbrodt über 40 Mann auswärts in Arbeit zu bringen; und gleich den fistalischen Bergleuten Ueberschichte arbeiten, diejenigen, welche noch in Stettin sind, find dort jetzt abfolut wodurch die Zechenverwaltung in die Lage versetzt wird, ihren unentbehrlich zur Ausübung des Sicherheitsdienstes", d. h. zur Verpflichtungen nachzukommen, wenn auch mit großen Verlusten. Kontrolle. Unbedingt muß spätestens am 20. Juli( nicht 16., wie Genossen! Mitarbeiter! Der Kampf zieht sich in die Länge irrthümlich früher geschrieben) die Enscheidung fallen; und da und die Lage der Streifenden wird eine ernste! Wollt Ihr, daß der Geist der bis dahin Auslernenden ein thatsächlich guter ist, die Bergleute durch den Hunger getrieben der Zechenverwaltung fo ift die beste Hoffnung vorhanden, daß diefer mit feltener auf Gnade und Ungnade fich ergeben sollen? Wollt Ihr, Hartnäckigkeit geführte Kampf zu Gunsten der Arbeiter enden tönnt Ihr es zugeben, daß ein Theil der Streitenden, und wird. Bis dahin wird dringend gebeten, für Fernhaltung des besonders diejenigen, welche für die Besserstellung der ärmlichen Buzuges zu sorgen. Lage ihrer Mitarbeiter eingetreten, gemaßregelt werden? NB. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck
Nein, das tönnt, das dürft Ihr nicht zugeben! Wenn irgend es in Euren Kräften steht, dann werdet Ihr dies zu verhindern suchen! Und Ihr könnt es verhindern, wenn Ihr die hier am Deister streitenden Bergleute nach besten Kräften unterstützt. Bedenkt aber, daß die Bergleute acht Wochen lang auf teine Unter stügung Anspruch erhoben haben, troßdem ihre Löhne früher recht ärmliche waren! Jeht nun find ihre Mittel erschöpft und fie sind der Unterstützung dringend bedürftig. land3, an unsere Gesinnungsgenoffen mit der Bitte, uns nach Vertrauensvoll wenden wir uns an die Arbeiterschaft Deutsch Kräften in dem Rampfe zu unterstützen und bemerken dabei, daß schnelle Hilfe doppelte Hilfe ist.
In der Hoffnung, daß unsere Bitte nicht erfolglos ist, zeichnet mit Brudergruß Im Auftrage des Romitees W. Wallbaum, Bergmann . Bantorf am Deister .
NB. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten.
An die Arbeiter Deutschlands ! Mitarbeiter! Genossen! Echon acht volle Wochen tobt der hier am Deister ausgebrochene Lohnkampf! Acht Wochen schon haben die Bergarbeiter der Zeche Antonie" zu Bantorf den ihnen von der Grubenverwaltung aufgedrungenen Kampf geführt im Bewußtsein auf ihr gutes Recht; acht Wochen lang haben sie sich Entbehrungen aller Art auferlegt, um sich beffere Arbeits und Lohnverhältnisse zu erringen. Zu wiederholten Malen haben sie der Der Schuhmacherftreit in Offenbach ist beendet. Die Grubenverwaltung die Hand zu einem Vergleich geboten, aber Differenzen bei der Firma Schardt u. Komp. wurden durch die stets sind sie schroff zurückgewiesen. In der am Sonnabend, den Lohnkommission in Verbindung mit der Kommission der betr. 6. Juli, hier abgehaltenen Versammlungen wurden, dem Druck der Arbeiter zur beiderseitigen Zufriedenheit erledigt.
gebeten.
6309
Depeschen.
( Wolff's Telegraphen- Bureau.)
ist das fieben Meilen von hier entfernte russische Grenzstädtchen Memel, 9. Juli. Wie das Memeler Dampfboot" meldet, Blunjan durch eine ungeheure Feuersbrunst völlig vernichtet; Biehstand ist verbrannt. Einige Kinder sind in den Flammen umgekommen, der gesammte 370 Häuser find abgebrannt, über 2000 Menschen find obdachlos.
Paris , 9. Juli. Der General Ebon, welcher aus tödtete, ist vom Kriegsgerichte freigesprochen worden. Unvorsichtigkeit den Unterlieutenant Schiffmacher vor kurzem
Caen , 7. Juli. Hier wurde heute der Anarchist Santo Baldi verhaftet; derfelbe ist Desterreicher, 40 Jahre alt und war Kolporteur anarchistischer Blätter.
Marseille , 7. Juli. Heute Vormittag fanden 21 neue Hauss suchungen bei Anarchisten statt: 3 Anarchisten, darunter 2 Jtas liener und 1 Franzose wurden verhaftet.
Hamburg , 9. Juli. Infolge eines Blitzschlages brannte am Sonnabend Abend ein der Norddeutschen Jute- Spinnerei in Schiffbeck gehörendes Magazin nieder. Das Magazin und die darin lagernden 5000 Ballen Jute waren versichert. Der Betrieb bleibt ungestört.
Mittwoch, den 11. Juli, Abends 8 Uhr: 30 grosse
öffentliche Volks- Versammlungen
I. Kreis:
Röllig, Neute Friedrichstr. 44. Deigmüller, Alte Jakobstr. 48a.
* II. Kreis:
Arminhallen, Kommandantenstr. 20.
Möhring, Admiralstr. 18c.
Poppe, Lindenstr. 106.
Kratz, Schönleinstr. 6.
III. Kreis:
Renz' Salon( Jnh. Vehse), Naunynstr. 27.
Klubhaus Süd- Ost, Waldemarstr. 75.
IV. Kreis( Osten):
#
Kolberger Salon, Solbergerstr. 23.
Gmünderstr. 35.
Schneider's Salon, Belforterstr. 15.
Jägerhaus, Schönhauser Allee 103.
Charlottenburg.
Bismarckshöhe, Wilmersdorferstraße.
Triesethau's Salon, Sophie Charlottenstr. 94.
Jacob, Grunewaldstr. 110.
Rixdorf.
Kummer, Berlinerstr. 136. Apoldt, nesebeckstr. 16.
Nieder- Schönhausen.
loging
Timm, Lindenstr. 25.
Elysium, Landsbergerstr. 40-41. M Konkordia, Andreasstr. 64.
Vowinkel, Hauptstr. 83.
F861281
V. Kreis:
Betonpol 35
Boltzmann, Lichtenbergerstr. 16.
VI. Kreis:
Reichert, Müllerstr. 7.
Weitere Lokale werden noch in der Mittwoch- Nummer bekannt gemacht.
Referenten:
Augustin, Bebel, Faber, Fischer, Frank, Gerisch, Glocke, Frau Greifenberg , Hansen, Dr. Heymann, Hilpert, Hoffmann- Pankow, Jahn, Kiesel, Ledebour , Liebknecht, Mattutat, Metzner, Näther, Pfannkuch, Pötzsch, Retzerau, Singer, Stabernack, Timm, Vogtherr, Wagner,
Zadek und Zubeil.
Die Boykottkommission.
Verantwortlicher Redakteur: Hugo Pössch in Berlin . Drud und Verlag von Maz Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2-
Hierzu zwei Beilagen.