frsnzSsischen MilitärkrZfte stA an kiem z e w a l t- samen Bvrrücken der in das Innere Rußlands vordringenden englischen Armee beteiligt hatten und auf diese Weis« dazu beitragen, dir Unantastbarkeit des russischen Territoriums zu- nicht« zu mache«, erfuhren wir erst von der in sibirischen Blättern erfolgten Veröffentlichung des Aufruf? des Herrn Guine, des Befehlshabers der französischen Mission bei den aufständischen Tschccho- Slowaken, worin eine Begrüßung der kon- rerrevolutionären Aktionen der Tschecho-Blowake« ent- halten ist; ferner wird darin in beleidigender Form der Bruch mit der russischen Regierung gemeldet. Wenn seitens der französischen Negirrung keine Aufklärung über diese Tatsache erfolgt, so müssen wir konstatieren, daß eine B c r- b i n d u n g des konterrevolutionären tschecho-slowakischcn Auslandes mit den Agenten der französischen Regierung dokumentarisch festgestellt ist, wodurch für die Republik eine durchaus unerträgliche Situation geschaffen wird." Tie Räteregierung rechnet bereits damit, daß die fran- zdsische Regierung eine Ausklärung schuldig bleiben wird. Die Achlußwendung der Note an Frankreich gibt kaum mehr der- büllt zu erkennen, daß die Räteregierung auch gegenüber Frankreich vom nutzlosen Protest zu dem„entschiedenen Widerstände", von dem in der Note an England die Rede ist. über- gehen wird. Der Widerstand im Murmangebiet wird ohnehin auch Zusammenstöße mit französischen Soldaten mit sich bringen. Gegenrevolutionäre Zalfthmelüungen. Moskau , 14. Juli. (P. T.-A.) Di« Meldung über das Bor » rücken bewaffneter Bauern unter dem Oberbefehl dos rechten S. Z. Tschernow nach Moskau ist unzutreffend. Die Einnahme von Kasan durch die Tschecho-Slowaken wird ebenfalls kategorisch widerrufen. Die Tschccho-SIowaken befinden sich von Kasan in einer Entfernung von einigen 100 Werst. Der Aufmarsch deS Generals Kaledin nach Moskau , über welchen Schweizer Blätter berichten, ist ebenfalls unwahr. General Kaledin ist getötet und seit einigen Monaten begraben. Die Machinationen der Ruhland feindlichen Presse gehen ioweit. daß die französischen Blätter eine siegreich« Schlacht der Tschecho-Slowaken zwischen TobolSl und Semipalatinsk melden. In Wiillichkeit sind diese beiden Städte mehr als 1CKX) Werst von einander entfernt. Schlietzlich ist die Nachricht darüber, dah der Sowjet der Volkskommissare von einer besonderen chinesischen Garde beschützt werde, widerrufen. Die Petersburger Telegraphen-Agentur. die sowohl alle Er« folge, als auch alle Mißerfolge der Sowjet-Trnppen meldet, ist nicht imstande, alle unwahren Nachrichten, die im Auslände über Rußland verbreitet werden, zu widerrufen. Infolgedessen bittet sie, alle Nachrichten über Kriegsoperationen in Rußland , die keinen offiziellen Charakter tragen, mit größter Porsicht aufzu» nehmen. Moskau , 15. Juli. lP. T.'A.) Die englische Zeitungsnachricht über die Ankunft der tschecho-slowakischen Truppen in Pens« wird dadurch widerrufen, daß in Pensa sich Tschecho-Slowaken nur als Kriegsgefangene befinden. Nicht nur die Stadt Pensa allein, sondern auch der ganze Rahon im Osten von derselben bis zur Wolga ist in Händen der Sowjettruppen. Die Lage in Archangelsk . Moskau , 14. Juli. Räch einer weiteren Meldung der .JSwestia" aus Archangelsk find dort neuerding« einzeln und gruppenweise serbische und italienische Offizier« und Soldaten«in- getroffen. Diese bildeten unter dem Schutze der dortigen englischen und französischen Konsulate eine sich ständig vergrößernde Abteilung von bisher über 300 Mann. Der Zweck dieser Abteilung warnach der engli- schen Murmanlandung außer Frage. Da« Gouvernements- Exekutivkomitee hat deshalb ungeachtet der Proteste der verbündeten Konsulate beschlossen, die serbischen und rralieni schen Trupe n zu entwaffnen und au? Archangelsk zu entfernen, wa« angeblich inzwischen geschehen sein soll. verfthiimmerung der Sowjetlage. Moskau , 16. Juli. (P. T.-A.) Infolge der Tätigkeit der Ukrainer , die ihre Hauptkräfte nach dem Südosten richteten» ist der Berkehr zwischen Zariziu und Jckaterinodar nnter. brachen. Dadurch ist Rußland vom nördlichen Kaukasus abgeschnitten, was eine bedeutende Berschlimmeruug der allgemeinen Lage zur Folge hat. Sturm im Lager der Linkssozialrevolutionäre. Moskau , 14. Juli. Räch einer Meldung der.Jsweftija" hat am 12. Juli eine stürmische AraktionSsitzung der Linken Sozial. revolutionäre stattgefunden, auf der zwei scharf geschiedene Strömungen hervortraten. An der Spitze der«inen Gruppe steht Kalegajcw, der die Taktik des alten Aentral'-Komitecs billigt; die andere Strömung verwirft die Politik des früheren Zentral» Komitees. d>« zu Abenteuern geführt habe. Kalegajcw ließ die Vertreter der Opposition nicht zu Worte kommen. Das Ergebnis der Sitzung war die Bildung eines neue» Zentrol-KomitecS, in dessen Reihen sich die Spiridonowa, Kamkow, Karelin befinden.> Am 12. und 18. Juli wurde eine ganze Reihe verhafteter Sozialrevolutionäre, gegen die kein« Beweise vorlagen, am Aufstand beteiligt gewesen zu sein, darunter K a lc g a j e w, in Freiheit gesetzt. Stockholm , 16. Juli. In einer großen, in der Fabrik von Michelson abgehaltenen Arbeiterversammlung erklärte T r o tz k i öffentlich, daß der Petersburger Kommissar für Presseangelegrn- Veiten Goldstei«, der beste der bolschewistischen Agitatoren und die rechte Hand de« Vorsitzenden des Petersburger Sowjets, Zinowiew, von einem durch Boris Sawinkow gedungenen Mörder getötet wurde. Die Sozialrevolutionäre Partei gibt öffentlich bekannt, daß sie zwar für den Mord des Grafen Mirbach, nicht aber für den Mord Goldsteins aufkomme. Stockholm , 15. Juli. Laut„Nawoja Shisn" wurden i n d e r vergangenen Woche 800 Sozialrevolutionäre verhaftet. 500 foziälrepolutionäre Organisationen wurde« aufgelöst. Unter den Verhafteten befinden sich alle sozialrevolutionären Führer und auch einige Kadetten. Schutz der Moskauer deutschen Botschaft. Moskau , 15. Juli. (P. T. A. ) Schon vor einigen Tagen wur. den der deutschen Botschaft in Moskau durch die russische Militär- behörde 200 Gewehre zum inneren Schutz der Botschaft übergeben. Desgleichen wurde der Botschaft das Nachbarhau» über- lassen, um darin die deutschen Kriegsgefangenen unterzubringen. Tie russischen Kriegsgefangencu. In Sowjetkreisen ist man unzufrieden mit der ge- planten Maßnahme, die russischen Bürger, welche wäh- rend des Krieges in Gefangenschaft geraten sind, und von der
Eröffnung öes Reichsrats. Rede Seidlers. Wie«, 16. Juli. Nach Viermonatiger Pause hat das A b g e. crdnetenhauZ seine Tätigkeit wieder aufgenommen. Nach einer Ansprache des Präsidenten Groß beschloß das Haus mit Zweidrittelmehrheit, sofort die erste Lesung des Budgetprovisoriums zu beginnen. Ministerpräsident Dr. v. Seidler fvon den Tschechen mit lärmenden Zurufen, von den Deutschen mit lebhaftem Beifall uno Händeklatschen empfangen) verwies zunächst auf die Darlegungen des Ministers des Aeußercn, wobei er erklärte:..Unbeschatrt der unbeugsamen Energie, mit der wir an der erfolgreichen Fort- führung des Krieges festhalien, werden wir nicht verabsäumen, wie bisher auch künftighin alle sich bietenden Möglichkeiten zur Anbahnung de« Frieden« eifrig zu verfolgen.(Lebhafte Zustimmung.) Unentwegt halten wir an dem gemeinsamen Friedensangebot der verbündeten Mächte vom Dezember 1016, an den in der Thronrvde und in der Antwort auf die Papstnote niedergelegten Gedanken fest. Getrost dürfen wir in die Zukunft blicken. Vereint mit unfern treuen Bunde«. genossen(Beifall links) werden wir das Ende dos Weltkrieges zu erzwingen vermögen. Der Ministerpräsident sprach dann über die E r n ä h r u n g s- Verhältnisse. Ungarn werde, soweit als möglich, das Ergebnis des Frühdrusches der Armee und Oesterreich zur Verfügung stellen. In der Zeit von der zweiten Augustwoch« ab werde e« möglich sein. die Brotration in der normierten Höhe auszugeben. Von einem völligen Wechsel des inländischen Aufbringungssystems sei eine radikale Abhilfe kaum zu erwarten. Der legitime Handel müsse in das System ausgiebiger«ingeschaltet werden. In der Besprechung der inneren Politik erinnerte der Minister» Präsident an sein ursprüngliches Programm, welches den politischen Waffenstillstand anstrebe. Je länger die völlige Klärung der ouS- wärtigen Situation sich hinausschob, desto schwieriger gestaltete sich das Festhalten an dieser Methode. In der Hoffnung auf große nationale Vorteile, die sich aus den Friedensbedingungen ergeben könnten, versagten einzelne Parteien konsequent die Mitwirkung am Werke der inneren politischen Verständigung. Der Ministec- Präsident erinnerte an die Weigerung de« Tschechcnklub», an der VcrfassungSrevision teilzunehmen, und erklärte: Wenn die Regierung sich nicht dem Vorwurf der politischen Passivität auS° setzen wollte, mußte sie dasjenige tun, waS sie tun konnte, nämlich ein Programm der nationalen Autonomie zur Durch- führung bringen; so entstanden die Verhandlungen über die KreiScinteilung in Böhmen . Wenn in dem Umstände, daß die Regierung von dem so lange geduldig angestrebten Ein. vernehme» der Nationen endlich absah, die Andeutung eines deut- schen Kurses erblickt wird, so liegt cS mir fern, dem entgegentreten zu wollen, denn wenn es einen politischen Kurs in Oesterreich gibt, so kann eS nur ein solcher sein, daß den berechtigten Interessen deS Volke» Schutz gewährt wird.(Lebhafter Beifall, Händeklatschen linIS.) In Oesterreich läßt sich nicht gegen die Deutschen , ebenso- wenig ohne die Deutsche » regieren, das gilt für jede Regierung. (Lebhafter Beifall bei den Deutschen .)
deutschen Regierung gezwungen werden, nach Friedensschluß in deutschen Fabriken zu arbeiten, den deutschen Soldaten gleichzu st eilen. Die Sowjetkreise sind der Ansicht, daß die früheren Kriegs- gefangenen nach Friedensschluß freie neutrale Bürger geworden sind. Wenn sie in der deutschen Landwirtschaft oder Industrie beschäftigt werden, so müssen sie alle Rechte und den vollen Verdien st des freien. Arbeiters ge- n i e ß e n._ MilitarkommWonen längs der russischen Grenze. Moskau , ll. Juli.(P. T. A. ) Der russische oberste Militärrat beschloß, russische Militärkommissionen in den Hauptpunkten längs der Demarkationslinie einzusetzen; fünf- zehn Oertlichkeiten für solche Kommissionen sind schon au§- ersehen. Vertreter des Kommissariats für auswärtige Ange- legenheiten werden diesen Kommissionen beigegeben werden. Diese Kommissionen wurden in der Hoffnung geschaffen, daß deutscherseits die Ernennung ähnlicher Kommissionen erfolgen wird, denen es dann vorbehalten sein soll, durch persönliche Fühlungnahme miteinandecr alle sich ergebenden Reibungsflächen zu beseitigen und andere schwebende Fragen zu lösen. Die Ent- scheidung über Fragen von prinzipieller Bedeutung wäre von den höheren Militärinstanzen abhängig. Was man nicht sagen darf. Tie Zensur in Frankreich . „Lc Populaire" vom 7. d. bringt einen Artikel von Amödse Dunoiß über die Denkschrift des Fürsten LichnowSky. Einigen einleitenden Sätzen folgen vier weiße Spalten, deren Text also von der Zensur gestrichen ist, und dann heißt eS weiter: Aber, was bedeuten rückblickend« Vorwürfe, mag man sie nach der«inen ober nach der anderen Seite richten, mag man die Regierungsmethoden als Ganze« an- klagen, da« ganze System der auswärtigen Politik, das auf Rüstungen, Bündnisse. Imperialismus und Kolonialabenteuer ge- gründet ist? Heute nach vier Jahren furchtbaren Kriegs hindern sie da« Gewesen« nicht, gewesen zu sein. Nur ein« Frag« stellt sich dem menschlichen Bewußtsein, die Frage des Frieden«. Der Zusammenhang ergibt deutlich, daß in den gestriche- nen Stellen ausgeführt war. wie groß auch Deutschlands Schuld sein möge/ andere seien darum nicht ganz schuldlos, Und das ist'S, was man heute in Frankreich nicht sagen darf.
Heimkehr der verschleppten Elsaß-Lothringer. In Ausführung des Berner Abkommens über Zivilgefangene traf am Mon- tagnachmtttag der erste Transport mit gegen 800 Elsaß-Lothringern in Konstanz ein. Tie Verschleppten, denen ein festlicher Empfang bereitet wurde, werden nach Erledigung der sonitätSpolizeilichen Revision und der Zureiseförmlichkeiten in den allernächsten Tage» in ihre Heimat zurückkehren können. Unter den Zurückgekehrten be- findet sich auch Bürgermeister Cotzmann von Mülhausen,- der seit Beginn des Krieges gefangen war. Feldmarschall Eonrad v. Hoehendvrsf ist auf erneutes Ersuchen seiner Stellung als Befehlshaber an der Tiroler Front enthoben worden. Ein Handschreiben de» Kaisers, das ihm den erblichen Grafsnstand zuerkennt, rühmt, was«r im Frieden und während der ersten ÄriegSzahr« als Chef des Generalstabe« geleistet hat. Bei Regierungsantritt Kaiser Karls verließ er diesen Posten._
Die Beschießung von Pari« durch da? weittragende Ge- schütz wurde am Montag wieder aufgenommen. Die amerikanischen Truppen in Frankreich . Aus Washington wird gemeldet: General March gab bekannt, daß au« den amerikanischen Divisionen in Frankreich endgultiz drei Armeekorps von je 225 000 bis 250 000 Mann or- g a n i s i e r t worden sind. Die Verschiffungen dy: Truppen nehmen ohne Unterbrechung im Tempo der letzten Monate ihren Fortgang. Westlich de« Jordan?, meldet der türkische Heeresbericht vom 15. Juli, entrissen wir dem Feinde in der Nacht vom l3. zum 14. Juli Teile seiner Stellungen und hielten sie gegen äußerst heftige Gegen- angriffe. Der Feind erlitt hierbei schwere Verluste. Ein gleich- zeitiger Angriff von unseren Kräften östlich des Jordans löst« beim Feinde heftige Gegenwirkung aus. Ein« feindliche Kavallerie- division, unterstützt durch Panzerkraftwagen, warf sich unseren Truppen entgegen. Sie wurde beinahe völlig aufgerieben, nur Trümmer der feindlichen Division konnten entkommen.
vom Zentralverbanö deutscher Inöustrieller Für starken frieden.— Die ArbeitStammern.— Gegen KriegtzsozialismuK. Der Zcntralverband Deutscher Industrieller hat am 12. Juli eine Tagung abgehalten, worüber die ihm nahestehende Presse jetzt berichtet: Nach dem von Regierungsrat a. D. Dr. Schweighoüer, M. d. 2l.� erstatteten Geschäftsbericht hat der Zentralverband während dos Krieges eine außerordentliche Mitgliederzunahme zu verzeichnen. Die Verhandlungen wurden von dem Vorsitzenden Landrat a.D. Rötger, M. d. A.. mit eingehenden Darlegungen über den unter Ansicholtung der Industrie getätigten Ost frieden und die Verhandlungen über die künftigen deulich-öst-rreichisch- ungarischen WirtschastSbeziehungen eingeleitet. Der Vorsitzende schloß mit einein Ausblick auf die wirlschaftliche Zukunft und er- innerte daran, daß die Interessen der Unternehmer und Arbeiter einander begegnen in der Forderung eines starken Friedens, der uns Rohstoffbezug und Auslandsabsatz sichert. E« ist da« auch der Weg. der zum sozialen Frieden lührt. Soziale Fragen werden nicht durch unausgesetztes Nachgebengegen politische Forderungen, sondern nur dadurch gelöst, daß das Verständnis unserer Arbeiterschaft für die Zusammenhänge des wirtschaftlichen Lebens in weitestem Um- fange gefördert wird.— Diesen Ausführungen stimmte die Versammlung ebenso zu wie den Gründen, die der Geschäftsführer Dr. Schweighoffsr für die Notwendigkeit alsbaldigen und vollständigen Abbaue« der Z w a n g's>v i r t s ch a s t»ach dem Kriege vortrug. In der Frag- einer mitteleuropäische» Wirtschaftsgemeinschaft wurde die Bedeutung deS politischen und militärischen Bündnisses mit Oesterreich« Ungarn voll anerkannt, indessen betont, daß ein engeres Wirt- schaftSverhältnis nicht dazu führen dürfte, daß die tv e l t w i r t s ch o s t l i ch e n Beziehungen Deutschland«. die für den Rohstoffbezrig unentbehrlich sind und den nicht minder unentbehrlichen Auslands- absatz unserer Erzeugnisse ermöglichen, auf« Spiel gesetzt werde». ES steht hier die Frage zur Ent- scheidung. ob Deutschland seine handelspolitische Zukunft lediglich nach kontinentalen GestchtSpuntlen oder aber nach Weltwirtschaft- lichen Bedürfnissen mid Interessen zu orientieren bat. In den nächsten Monaten wird sich die Industrie über ihre Stellungnahme im positiven Sinne schllltstg werden müssen.— Dem ArbeitSkammergcsctzciltwurf gegenüber nimmt der Zentral- verband Deutscher Industrieller grundsätzlich eine ablehnende Haltung ein in der Ueberzeugung. daß die Tätigkeit von Arbeits- kammern den sozialen Frieden nicht fördert, sondern rm Gegenteil schädigt. Für den Fall, daß das Gesetz zustande kommt, muß die Industrie auf folgenden Mindestforderungen bestehen: fachliche Gliederung. Abstufung deS Wahlrecht «. Nicht- Öffentlichkeit der Verhandlungen, ausreichende Bürgschaften für völlige Unparteilichkeit deS Vorsitzenden, der die Verhandlungen lediglich zu leiten, ober kein Stimmrecht auszuüben hat. Es muß mit aller Bestimmtheit erwartet werden, daß die Negierung(ReichswirtschaftS- amt� an ihrem Widerspruch gegen den örtlichen Aufbau und die Errichtung besonderer Arbeitnehmerabteilungen unbedingt festhält.— Im wetteren Verlauf derVerhandlungen wurden neben anderenTageS- fragen auch die Steuerreformen eingehend besprochen. Zum Schlüge teilte der Vorsitzende mit, daß das Direktorium des Zentralverbandes Deutscher Industrieller eine öffentliche Kundgebung gegen den Krieg« sozialiSmu « und für die freie Wirtschaft nach dem Kriege unter gemeinsamer Beteiligung von Industrie und Gewerbe, Handel und Seeschiffahrt, Landwirtschaft und Mittelstand für Okiober d. I. in Aussicht genommen hat. Wüßte man es nicht schon längst, so würde man aus diesem Bericht erfahren, woher in der Frage der Arbeits- kammern der Wind weht. Hier stehen bisher der Zentral- verband der Industriellen und der Bundesrat Arm in Arm gegen die Gesamtheit der gewerkschaftlichen Verbände und gegen die Mehrheit des Reichstags I
Der Kampf um da« gleiche Wahsrecht in Preußen. Die ch r i st- lich-sozialen Vertraueiisinänner von Minden - Ravensburg sprachen sich im Einvernehmen n>it dem Hai-ptvorstand der Partei für ein Zusammengeh«» mit der Sozialdemokratie im kommenden Wahlkamps um das gleiche Wahlrecht au«.
Letzte Nachrichten. Bon der Reimsfront. Amerikanischer Bericht vom 15. Juli, abend«. Unsere Truppen beherrschen den B e n d- F l u ß. Do ist der deutsche Plan hier vollständig gescheitert. Auf unserem linken Flügel am Bend- Fluß machte eine berühmte deutsche Division den ganzen Tag hin- durch wiederholt Versuche, den Fluß zu überschreiten. Aber alle An- griffe scheiterten unter unserem Feuer und kein einziger Deutscher überschritt hier bis zur Stunde den Fluß. Die Zahl unserer Ge- fangenen bei dem Gegenangriff am Be'ch-Fluß beträgt jetzt zwischen 1000 und 1500, darunter ein vollständiger Brigadestab. De.r Kampf dauert in diesem Bezirk in der heftig st en Weise an._
Friedensforderung der sozialistischen Minderheit in Frankeich. Bern . 16. Juli. Das Komitee zur Verteidigung de« internatio- nalen Sozialismus, daß sich auS Angehörigen der Minderheit der (JonfeWration General du Travail zusammensetzt, veröffentlich! einen Antrag, der dem Kongreß der E. G. T. als Minder- hcitsantrag zur Abstimmung vorgelegt werden soll. Der An- tragt besagt, daß von der französischen Regierung die Revision der Kriegsziele, die Darlegung der Friedens he- dingungen auf Grundlage der Grundsätze der russischen Revolution und Wilsons gefordert werden; ferner soll die französische Regierung sich förmlich verpflichte«, fo- fort in Friedensverhandlungen einzutreten, sobald diese Bedingungen von den Mittelmächten angenommen sind. Die französische Re- gierung soll aus alle imperialistischen Absichten verzichten. Die sozial- demokratische Parlamentsgruppe soll in diesem Sinne handeln. Auch dieser Antrag spricht sich gegen die reaktionären M a ch e n s ch a f te n auS, welche die Intervention in Ru ß» lqnd und die Erdrosselung der russischen Revolution bezwecke». �