Einzelbild herunterladen
 

wie sehr horsichtige Berechnungen annehmen, 600 000 Röpfe einen gewiffer Studschlag auf die bereits sehr weit fort­den Ozean bereits liberquert haben, so darf man sicher sein, daß geschrittenen wirtschaftlichen Verhandlungen zwischen Deutsch­wenigstens Nie Hälfte von ihnen aus Arbeitstruppen besteht, land und Holland gehabt. Es wird für wünschenswert gehalten, mit sehr umfangreichen Anlagen in Frankreich , z. B. einer daß die niederländischen Unterhändler, ehe sie sich festlegen, sich biergleisigen Bahn von Bordeaux bis zur über die Auffassung orientieren, die in dem neuen Kabinett liber Front, vollau heschäftigt sind. Denn Frankreich ist völlig die wirtschaftlichen Verhältnisse herrscht. Infolgedessen ist eine außerstande, die daat erforderlichen Arbeitskräfte seinerseits zu Bause in den Verhandlungen eingetreten. Die liefern. Aber auch die Streitbaren in der Stärke von vielleicht deutschen Delegierten sind inzwischen nach Berlin abgereist. 300 000 Mann stehen jedenfalls noch nicht in voller Zahl an

der Kampfesfront, sondern in ansehnlicher Stärke noch in den unaufhörliche feindliche Gegenangriffe

Uebungslagern; weil ihre Ausbildung noch nicht beendet ist.

ein Zusammenwirken zwischen den bürgerlichen Parteien Ruß­ lands

und den Deutschen anzubahnen, was von den Kadetten nun als der einzige Ausweg zur Wiederherstellung geordneter Zustände in Rußland angesehen wird.

Schon einige Tage zuvor brachte der Telegraph die Mitteilung, daß der Führer der Kadettenpartei Milju tom sich in Kiem auf­hält. Eine andere Meldung, daß Miljukow nach Berlin zu reisen gedenke, wurde dagegen zuständigenorts dementiert. Andererseits hieß es, Miljukow habe nachgesucht, vom deutschen Botschafter bei der ukrainischen Regierung, Herrn v. Stumm, empfangen zu werden, doch wurde dieſes Anfinnen entschieden abgelehnt. Dann teilte der Draht kürzlich mit, daß eine Konferenz der Stadettenpartei Wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Bevölkerung von Berlin , 18. Juli. Am 17. Juli hat der Feind füblich aus ganz Rußland , nicht allein aus der Ukraine , nach Niew zu­Frankreich und England mit ihren voll nutzbar gemachten der Marne bei seinen massierten Gegenangriffen eine fch were fammenberufen wurde. Ueber diese Tagung und deren Beschlüsse Kolonien Algier , Tunis , Australien , Neuseeland , Kanada die blutige Niederlage erlitten. Schon am Morgen des. 17. deutsche Voltszahl noch immer weit übertrifft, so sehen wir in lag das feindliche Feuer auf unsern Stellungen an der Marue front liegen noch keine Nachrichten vor. Doch sind diese Anzeichen an sich dem Schrei unserer Gegner nach mehr Mannschaften an der in großer Stärke. Es steigerte sich im weiteren Verlauf des Tages schon vielsagend, wenn man bedenkt, wie außerordentlich deutsch­ Es ist, nach diesen Anzeichen zu Front ein für uns höchst rahmvolles Ergebnis der vier Kriegs- größter Heftigkeit, worauf ein starker Angriff mit Einfas von urteilen, nicht ausgeschlossen, daß in der Stimmung des russischen vor allem in der Gegend der Straße Igny- Dormans zu feindlich die Kadetten waren. jahre, auf das wir alle Ursache haben stolz zu sein, das uns aber Banzerkraftwagen gegen unsere Linien am St. Agnau- Grunde Liberalismus eine Wandlung vor sich gegangen ist, die es darauf auch mit berechtigter Zuversicht für den weiteren Verlauf des erfolgte. Der Vorstoß des Feindes wurde hier ebenso wie seine absieht, mit Hilfe der deutschen Waffen die ersehnte Ordnung her­schweren Ringens erfüllt. Vergessen wir nicht, daß die anderen, Angriffe aus Le Mesnil Huttier heraus blutig abgewiesen. zustellen. abgesehen von den Streitkräften ihrer oben genannten Staaten auch nordwestlich Benreuil scheiterten feindliche Angriffsver. Vor einiger Zeit meldete die Schweizer Telegraphen- Agentur, und Kolonien, noch Indier, Maroffaner, Senegalneger, Mada- fuche. Der Mittag und Nachmittag des Tages brachten erneut daß eine Konferenz der Kadettenpartei, an der angeblich etwa 100 gassen, Anamiten, Bortugiesen und Russen zum Dienst im start massierte französische Gegenangriffe. Mit Westen gepreßt haben. Dann erft wird uns die unvergleichliche großer Wucht griff der Feind unter Einfas frischer Divisionen unsere Delegierte teilnahmen, sich für eine Intervention der friegerische Ueberlegenheit unseres eigenen Volksheeres und zu folg zu erzielen. Die tiefgegliederten Sturmtruppen, prüfen, welche Bedeutung dieser Meldung beizumessen ist. Auf friegerische lleberlegenheit unseres eigenen Volfsheeres und zu- Stellungen an und versuchte in erbittertem Ringen hier einen Er. Ententemächte ausgesprochen habe. Es läßt sich nicht nach­gleich die Kräfte schonende Art unserer Kriegführung klar. Im die der Feind immer wieder gegen unsere Stellungen südlich jeden Fall erscheint die Lage sich dermaßen zu kennzeichnen, daß die übrigen ist fürzlich in Desterreich Ungarn amtlich mitgeteilt der Marne ohne Rücksicht auf Verluste vortrieb, hatten un- bürgerlichen Parteien und alle nichtsozialistischen Kreise in Rußland worden, daß schon weit über 2 Million Kriegsgefangener aus geheure Verluste und fluteten nach nuglosem Anlauf, ver- sich mehr und mehr mit dem Gedanken der Intervention befreun Rußland in das Donauland zurüdgefehrt seien; wir dürfen also folgt von dem deutschen Feuer, zurüd. Dasselbe Schick­den. Diesem Gedanken bleiben nach wie vor aus prinzipiellen annehmen, daß auch uns eine ins Gewicht fallende Verstärkung fal erlitten starke feindliche Vorstöße gegen den Chataignière Gründen allein die demokratischen Gruppen und speziell die sozial­aus dem Osten teils schon zugeflossen ist, teils noch zufließenwald sowie nördlich der Marne in Gegend Benteuil und demokratische Partei ( die Menschewiki) abhold. Auch Serensfis gegen den Königswald. Auch hier brachte der Feind ebenso fruchtlose mie hohe Blutopfer. Während nach wechselvollen Kämp- Auftreten kann darin nichts ändern. Kerenski war nie ein Partei­fen an den verschiedenen Frontabschnitten alle Feindangriffe zu- mann, und sein Auftreten kann nicht maßgebend sein zur Beur­fammenbrachen, vermochten unsere Sturmtruppen einen Berg- teilung der öffentlichen Strömungen, als deren Sprachrohr er rüden füblich von Pourch zu nehmen und dabei zahl- feinesfalls angesehen werden darf. reiche Gefangene und eine Batterie zu erbeuten.

wird.

Somit stehen nach allem, was wir hören, die materiellen Borbedingungen für den weiteren Fortgang des diesjährigen Feldzuges für uns durchaus günstig, und die Kriegsmüdigkeit in den Reihen der Gegner ist auch größer, als die grimmigen Worte der Clemenceau , Wilson, Lloyd George vermuten lassen. Die augenblickliche Lage sieht nicht so aus, als ob sie unseren Gegnern Eroberungen gestatten würde. Um Reims hat am 15. Juli ein neuer Angriff unserer Truppen begonnen. Welche Bedeutung ihm im Rahmen unserer Pläne zukommt, ob er bereits der Beginn einer neuen großen Offensive ist, das werden erst die kommenden Tage zeigen. Denen sehen wir jedenfalls mit guten Hoffnungen entgegen, weil wir wissen, daß die Bäume unserer Gegner, den Ameri­fanern zum Trotz, nicht in den Himmel wachsen werden.

Ein Jahr

Friedensresolution.

Heute vor einem Jahr, am 19. Juli 1917, nahm der Reichs­tag mit 214 gegen 116 Stimmen bei 17 Enthaltungen die folgende Entschließung an:

Der Reichstag erklärt:

Wie am 4. August 1914 gilt für das deutsche Volt auch an der Schwelle des vierten Kriegsjahres das Wort der Thronrede: Uns treibt nicht Eroberungssucht!" Zur Verteidigung seiner Freiheit und Selbständigkeit für die Unversehrtheit seines territorialen Be­fisstandes hat Deutschland die Waffen ergriffen.

Deftlich Reims richtete der Feind lediglich Teilangriffe gegen unsere Stellungen nördlich Perthes sowie nördlich und westlich von

ihrer

haben.

Kerenskis Einfluß in Rußland .

Das Berliner Bureau der Petersburger Telegraphen- Agentur ver­breitet die folgende Mitteilung: Das Zentralorgan der Kadetten­partei Nasch Wet" schreibt über das Auftreten bon Re­

Zu diesem Thema eine immerhin beachtenswerte Aeußerung.

maifiges. Sie hatten reinerlei Erfolg. Der 17. Juli ist ein befonders schwerer blutiger Tag für unsere Gegner, sie tros aller er gewaltigen Anstrengungen die gestrige Schlacht verloren renstiin Paris : Wenn Kerenski wenigstens Scharfsichtigkeit Französischer Seeresbericht vom 17. Juli na chmittags. Süblich der Marne griffen die Deutschen , indem besäße, so müßte er alle Maßnahmen treffen, um in Vergessenheit fie neue Streitfräfte vortrieben, gestern abend die Höhen bon St. zu bleiben. Wenn die russische öffentliche Meinung um ettvas ärmer Agnan, Chapelle Monthodon an. Es gelang den Deutschen , geworden ist, so jedenfalls nicht in ihrer berneinenden Haltung in Bourdonnerie einzudringen. Die Schlacht dauert gegenüber Kerenski . Fast alle Parteien und Zeitungen mit Heffigkeit auf den bewaldeten Abhängen unmittelbar südlich jeder Richtung gedenken der Rede von Kerenski mit dieses Punktes fort. Weiter östlich hielten die Franzosen trop sehr der größten Mißbilligung und drücken in diesem ein­lebhafter Angriffe des Feindes die Südränder der Wälder von zelnen Falle ihre Entrüstung einstimmig aus." Diese Bouquigny und Nesle. Die Deutschen versuchten ferner Nachricht des Kadettenblattes über die Stimmung der Bourgeois­dessen sie sich bemächtigten.

Die Debatte

im österreichschen Abgeordnetenhaus.

einen mächtigen Borstoß in der Richtung auf Montboisin, prese zeigt, daß Sereneti teine Anhänger mehr hat, weder in den Gegenangriff wurden sie aus diesem Ort zurückgeworfen. Zwischen Volksmassen noch in den Bourgeoiskreisen. der Marne und Reims heftige, aber kurze Kämpfe im Walde von Courtecon. Ein deutscher Angriff in der Gegend von Vrigny scheiterte vollkommen. De stlich von Reims blieben örtliche deutsche Angriffsversuche ohne Erfolg, besonders in der Gegend von Prunah. Die Deutschen erlitten bei dem Versuch, ihren Sturm auf Beaumont zu erneuern, eine blutige Schlappe, überall wurden die französischen Stellungen ohne Einbuße gehalten. Französischer Bericht vom 17. Juli abends. Der Reichstag erstrebt einen Frieden der Berständigung und Verzögert. Die Schlacht dauerte heute mit Erbitterung an. Wir der dauernden Versöhnung der Völker. Mit einem solchen Frieden behaupteten die gesamte Front. West I ich Reims ist es dem find erzwungene Gebietserwerbungen und poli- Feinde trotz seiner Anstrengungen nicht gelungen, seinen Vorteil tische, wirtschaftliche oder finanzielle Berauszubauen. Unsere Truppen hemmten durch heldenhaften Wider­stand und gemaltigungen unbereinbar.

Der Reichstag weist auch alle Pläne ab, die auf eine wirt= ichaftliche Absperrung und Verfeindung der Völker nach dem Kriege ausgehen. Die Freiheit der Meere muß sichergestellt werden. Nur der Wirtschaftsfriede wird einem freundschaftlichen Zusammenleben der Völker den Boden bereiten. Der Reichstag wird die Schaffung inter­nationaler Rechtsorganisationen tatkräftig fördern.

Solange jedoch die feindlichen Regierungen auf einen solchen Frieden nicht eingehen, solange sie Deutschland und seine Verbün­deten mit Groberung und Vergewaltigung bedrohen, wird das deutsche Volk wie ein Mann zusammenstehen, unerschütterlich aus­Harren und fämpfen, bis su und seiner Verbündeten Recht auf Leben und Entwicklung gesichert ist.

In seiner Ginigkeit ist das deutsche Volk unüberwindlich. Der Reichstag weiß sich darin eins mit den Männern, die in heldenhaftem Kampf das Vaterland schüßen. Der unvergängliche Dank des gangen Volfes ist ihnen sicher."

unaufhörliche Gegenangriffe mit abwechselndem Borstoß und Zurückgehen

at den Druck des Feindes. Südlich der Marne war es uns im Verlauf der Kämpfe an den Waldhängen nördlich Com blizy and estigny möglich, den Feind am Südrand des Waldes von Bouquigny und Chatdigniers und östlich Ceutly auf: zuhalten. Den Deutschen gelang es, auf dem Mont Voisin wieder Fuß zu fassen. 3wischen Marne und Reim 3 dauert der Kampf nördlich neuil im Königswald an, wo die Deutschen eindrangen und den unsere Truppen Schritt für Schritt verteidigen. Der Wald von Courtan ist ebenfalls der Schauplatz heftiger Kämpfe; der Feind wurde westlich Nan teuil La Fosse aufgehalten. Pourch, das Ziel mächtiger An­griffe, die wiederholt erneuert wurden, konnte von den Deutschen nicht erreicht werben. Der glänzende Gegenangriff der italienischen Truppen westlich von diesem Dorfe warf den Feind in das Tal der Ardre zurück. Biele feindliche Tote vor den Linien bezeugen die schweren, von unseren Gegnern erlittenen Verluste. Die Lage im Abschnitt Brigny und südwestlich Reims ist under­ändert. Destlich Reims brachen wir den Angriff zwischen Beau= mont, an der Vesle und Sillery. Unsere Stellungen auf der ganzen Champagnefront blieben unversehrt.

Um den Gedankeninhalt dieser Erklärung mird nun seit einem Jahre gekämpft. Leider ist es in diesem Jahr nicht ge­fungen, der feindlichen Welt die Ueberzeugung beizubringen, daß die auswärtige Politik Deutschlands wirklich nach den hier Amerikanischer Bericht bom 18. Juli vormit­niedergelegten Grundsägen geleitet wird. Woran die Schuld- tags. Die Amerikaner gewannen im Marne - Abschnitt den und daß sie nicht nur auf einer Seite liegt, ist in diesem völligen Besitz des Südufers zurück. Nordwestlich vort Chateau­Blatt im Lauf des letzten Jahres oft genug ausgeführt worden. Thierry versuchte der Feind abermals bei Baur einen Angriff, Die 216 Reichstagsabgeordneten, die vor einem Jahr jene ber jedoch vollständig in unserem Infanterie- und Artilleriefeuer Resolution annahmen, sollten heute ernstlich darüber nach scheiterte, bevor er unsere Linien erreichte. denken, ob sie auch wirklich alles getan haben, um die aus­

wärtige Politif des Reiches mit ihrem Geifte zu erfüllen. Die

Sozialdemokraten sind sich freilich stets der großen Vero pflichtung bewußt geblieben, die sich aus ihrer Annahme ergab, man fann aber nicht behaupten, daß sich dieses Bewußtjein geradlinig und ungebrochen durch das Parlament hindurch bis in die obersten Reichsstellen hinein durchsetzte. Gleich in der Sigung vom 19. Juli fiel aus dem Munde des neuen Reichskanzlers Michaelis das verhängnisvolle Wort: Wie ich sie auffaffe." Dann kam die Gründung und das wüste Treiben der Vaterlandspartei. Und dann kam der Frieden von Brest - Litomsf.

Die polnische Frage.

Bei der fortgesetten ersten Lesung des Budgetprovisoriums äußerte der Deutschnationale Haber namens einer Gruppe von Deutschnationalen gegen die österreichisch- polnische Lösung die aller­größten Bedenken, begrüßte die entschiedene Haltung der Deutschen und erklärte, diese könnten dem einseitigen Diktat der Polen nicht entsprechen.

Der Obmann des Bolenflubs, Tertil, führte aus, die gestrige Rede des Ministerpräsidenten sei vom Standpunkte aller Barteien zu bedauern. Ebensowenig wie gegen die Deutschen lasse fich auch gegen die Polen und die anderen Bölfer regieren. In Besprechung der österreichisch polnischen Lösung er­klärte der Redner: Die Worte des Ministers des Aeußern erledigen zwar unsere Sache nicht, sie berühren sie sehr behutsam, aber sie find doch als ein erster Anfang von dem, was unter dem Grafen Czernin geschehen ist, geeignet, die Hoffnung zu begründen und das Vertrauen anzubahnen. Die geplante 3 weiteilung Ga­ liziens werde nie zustande kommen. Die Polen seien bereit, mit den Ukrainern von Volk zu Volk zu verhandeln, aber nur auf Grund der Einheit des Landes. Der Redner erklärte schließlich namens des Polenflubs, daß er die Abstimmung über das Budget­provisorium vom Vertrauen zu jener Regierung abhängig machen werde, die zur Zeit der Abstimmung bestehe.( Beifall bei den

Polen .)

Conci( Italiener ) drückte seine Ehmpathien für Tschechen und Südflawen aus und erklärte, gegen das Budgetprovisorium stimmen zu wollen.

Der Deutsche Hartl erklärt, das deutsche Volt sei nicht der Meinung, daß mit denen, die den Staat und die Dynastie ver­raten haben, eine Verständigung gesucht werden solle.

Der Allpole Glombinsky erklärte, das polnische Bolk

werde sein politisches Jdeal, das in der Zusammenfassung aller polnischen Ränder und in dem Zugang zum

Meere bestehe, stets aufrechterhalten. Das polnische Problem sei eine internationale Frage. Die deutsche und österreichi­

Erfolgreiches Einschreiten gegen bäurischen iche Bolitit gegen Polen habe allen Stredit verloren. Lebensmittelwucher in Belgien .

Aus Brüssel meldet Wolffs Bureau: Der französische Eiffelfunk. spruch vom 16. Juli, nachmittags 5 Uhr, verbreitet die Nachricht, die deutsche Verwaltung in Brüssel habe vor einiger Zeit alles Gemüse auf dem Brüsseler Markt requirieren lassen. Aus diesem Anlaß habe das Militär einschreiten müssen und es sei zu einer Schießerei gefommen, der fünf Bauern zum Opfer gefallen feien, dreizehn Bauern seien verwundet worden.

gegen

zu

Der Sozialdemokrat Daszinsky erklärte im Verlaufe seiner Rede im Abgeordnetenhause, daß Oesterreich infolge mangelhafter Vorbereitungen für den Krieg in Abhängigkeit von Teutschland, das seine Armee gut vorbereitet in den Kampf marschieren liek, gefontmen sei. 3ivei Drittel dieses Staates seien nicht deutsch, sie müßten in der Abhängigkeit vom Deutschen Reiche ein natio na les, politisches und wirtschaftliches Unglüd fehen. Das Ergebnis der sogenannten Vertiefung des Bündnisses mit Deutschland sei, daß Oesterreich militärisch, politisch und wirt Die deutsche Verwaltung ist jüngst mit Unterstützung der bel- schaftlich vollständig seiner Selbständigkeit beraubt und zu einem Gine richtige Politik wird aber nicht dadurch falsch, daß sie gischen Polizei lediglich zu dem Zwecke, der minderbemittelten Be- Vasallenstaat Deutschlands heruntergedrückt werde.( Beifall bei den Parteigenossen, den Tschechen und Südflawen.) Man trete nicht befolgt wird. Die Reichstagsentschließung vom 19. Juli völkerung den auf der notwendigen Gemüse Preisen zu ermöglichen, zeigt die Richtlinien, die nicht nur einer höheren Gerechtigkeit, annehmbaren Preisen. bas gegen Südslawen , Tschechen und Polen auf, weil sie Deutschland nicht untertan sein wollten. Das ukrainische Bolt wäre glücklich, und Bauern eingeschritten sondern auch den dringendsten Lebensinteressen des deutschen wucherische Gebahren der zwar Volfes entsprechen. Wege, die von ihnen abführen, find Ab- mit gutem, von allen loyal denkenden Belgiern anerkanntem enn es die deutschen Soldaten nicht auf sich hätte, wenn ihm seine ( Der Ruthene wege, die gefährlich sind. Erfolg. Das ist die Wahrheit, die allerdings der Propaganda- Schweine und Ochsen nicht geraubt würden. Die Gegner der Reichstagsentschließung haben sicher dienst der Entente nicht verbreiten darf. Was darüber hinaus von bon Smal Stockyj rief: Ueberlassen Sie das lieber dem ukrainischen Volke!") nicht geglaubt, daß heute, ein Jahr nach ihrer Annahme, der einem Einschreiten des deutschen Militärs, von Kriegswille der Gegner noch ungebrochen sein würde. Sie Toten und Verwundeten gesagt wird, ist schamlose Lüge. Die Nach der von der Obmännerkonferenz der Abgeordneten ge­sollten sich nicht länger der Einsicht verschließen, daß es niemals ganze schaurige Geschichte ist frei erfunden. troffenen Vereinbarung soll der tschechische Antrag auf Er die militärischen Mittel allein sein fönnen, die der Welt den hebung der Anklage gegen die Minister am Montag Frieden wieder bringen, sondern daß es zu diesem Zwecke auch Eine Neuorientierung der Kadetten? aur Berhandlung gelangen, worauf am Dienstag die Verhandlung einer Annäherung der Gesinnung der Völker bedarf. Zu über die dringlichen Anfragen betreffend die militä.. ihr war die Reichstagsentschließung vom 19. Juli ein Schritt, Ein Telegramm aus Stockholm vom 17. Juli meldet aufrischen Ereignisse folgen soll. Der Ministerpräsident er­und dies bleibt ihre geschichtliche Bedeutung. Grund einer Drahtnachricht des Helsingforser Vertreters von Härte, daß die Regierung der Erörterung der militärischen Ange. Svenska Dagbladet": legenheiten nur zustimmen fönne, wenn dies in geheimer Sizung Meldungen aus Rußland bestätigen die Gerüchte über einen geschehe. Es wurde weiter vereinbart, sämtliche dringlichen An­Radettenpartei in deutsch freundlichem Sinne. fragen militärischer Natur in einen von allen Parteien einge­E3 bestätigt sich, daß eine Anzahl Kadettenführer fich nach ie w brachten Antrag umzuivandeln. In der Debatte hierüber sollen Am 26. Juli soll die zweite begeben, und es ist kein Geheimnis, daß sie Verhandlungen mit alle Parteien zu Worte gelangen. dem dortigen deutschen Oberkommando anzuknüpfen suchen, um 1 Lesung des Budgetprovisoriums beginnen.

Die deutsch - holländischen Verhandlungen umschung der Stimmung in der Leitung der

Haag, 18. Juli. Korrespondenzbureau. Die Unsicher. heit in den innerpolitischen Verhältnisfen die mit dem Rücktritt des Kabinetts im Zusammenhang steht, hat

*