Einzelbild herunterladen
 

Nr. 196 35.Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Freitag, 19. Juli 1918

Das neue Dienststrafverfahren gegen also um 8 M. Das Wieteinigungsamt entschied, daß nur ein Miets- noch gar nicht zu denken war. Ja, das alles wußten wir Professor Henkel.

-

-

Hauswirte, auf Mietssteigerung einsetzte, benutte Herr M. die Ge- fann und daß bei der Mehrzahl der eingereichten und noch der Legenheit und steigerte den Mietszins ab 1. Ottober 1917 auf 39 M., Belieferung harrenden elf Abschnitte an eine Erledigung preis von 35 M. zu zahlen sei. Bereits nach einem halben Jahr, selber- und wir selber nannten alle Einreichungstermine, damit zum 1. April 1918, erfolgte eine weitere Steigerung auf 43 M., jeder sich ein Urteil darüber bilden könnte, wieviel Kartenabschnitte Herr M. wohl endlich belieferungsreif wären und wieviel noch nicht. Zu­das Mietseinigungsamt erhöhte die Miete auf 39 M. hatte also, wenn auch erst ein halbes Jahr später, seinen Willen geben muß die Nährmittelstelle das, worauf es uns antam, nämlich durchgesetzt und eine Erhöhung des Mietszinses um 8 M. erreicht. Die Tatsache, daß auch die schon in den Tagen vom 26.- 28. Juni Der Appetit kommt beim Essen. Herr M. Kam zum drittenmal und eingereichten Abschnitte 40-42 der Berliner Lebensmittelkarte noch Das nicht in allen Bezirken beliefert sind. Sie erklärt die Verzögerung nahm zum 1. Oktober 1918 eine Steigerung auf 46 M. vor. erschien dem Mietseinigungsamt unbillig, es entschied, Fräulein aus Erkrankungen des Personals der zufahrenden Händler, ver­brauche eine Erhöhung der Miete nicht zu zahlen, der Mietspreis spricht aber, daß auch diesen Bezirken im wesentlichen am Donners­von 39 M. jei angemessen. Uns dünkt dieser Preis für die kleine tag der laufenden Woche die Waren geliefert sein werden. Der Herr M. wollte aber innerhalb eines Zusatz im wesentlichen" läßt die Möglichkeit offen, daß selbst der Wohnung sehr, sehr hoch. Wir Jahres durch drei Steigerungen den Mietspreis um 15 M., nämlich hier angegebene Zeitpunkt noch überschritten werden kann. von 31 auf 46 M. erhöhen, also eine ca. 50 prozentige Erhöhung sind gespannt darauf, wann die lange Vorfreude" auf die aus den vornehmen. Wäre man hier nicht berechtigt, von einem Startenabschnitten 40-42 winkenden Genüsse wirklich und wahr­Wohnungswucher zu sprechen? Ausbesserungen der haftig für alle Einwohner Berlins vorüber sein wird. Wohnung sind nicht erfolgt, die anderen Lasten( womit die Haus­wirte ihr Vorgehen rechtfertigen) haben auf keinen Fall eine der­artige Steigerung erfahren. Wäre es hier nicht angesichts der­artiger Fälle angebracht, daß das Oberkommando eingreift und die Kündigung einer Wohnung von der Genehmigung einer unpartei ischen Stelle abhängig macht? Das Vorgehen derartiger Hauswirte grenzt doch an Gemeingefährlichkeit und ist geeignet, Ruhe und Frieden zu stören. Die Lehrer- und Beamtenvereine wenden sich. ebenso wie die Gewerkschaften gegen die unverschämten Miets­steigerer. Was sagen sie zu dem dargelegten Fall ihres Kollegen?

-

Der Verband zur Bekämpfung der Wohnungsnot. Vom Berliner Magistrat wird uns geschrieben: Die Beratungen der Groß- Berliner Gemeinden über die Gründung eines Verbandes zur Bekämpfung der Wohnungsnot find gestern einen wesentlichen Schritt vorwärts gediehen. Es bestand Einverständnis sowohl über den Charakter des Verbandes als auch über den Charakter Maßnahmen, die zur Bekämpfung der durch Krieg hervorgerufenen Wohnungsnot zu ergreifen sind. Ferner be­

Feldpost- Abonnenten

den

Der Präsident Dr. Ebsen bemerkte, es handle sich jetzt um den Fall Reichenbach, und da dieser Fall in der Vorinstanz öffent­lich verhandelt worden ist und damals das meiste Aufsehen erregt hat, halte sich das Gericht für verpflichtet, ihn auch jetzt öffentlich zu verhandeln. Dieser Fall betrifft die sogenannte Prinzen­operation. Nach den Angaben der Assistenten in der vorigen Instanz sollte der Prinz Bernhard zur Lippe . im Operationssaal erschienen sein und es wurde zunächst eine Operation vorgenommen, nämlich die Entfernung einer 40 Pfund schweren Wucherung, die glänzend verlief und dann, als die Operationsfälle erledigt gewesen feien, habe Prof. Hentel gefragt, ob nicht noch etwas Interessantes zu operieren sei. Darauf sei ohne Vorbereitung eine Frau herein­gebracht worden, die an Gebärmutterkrebs litt. Diese Frau jei dann eiligst operiert worden, nachdem ihr zuvor das vor kurzem eingenommene Frühstück aus dem Magen gepumpt worden sei. Die Assistenten hatten nach ihrer Aussage in der Vorinstanz den Ein­druck, als ob hier eine Kunstleistung vor dem Prinzen gezeigt wer­den sollte. Die Frau ist denn bald darauf gestorben, dem Prinzen sei aber von Prof. Henkel nichts von dem Tode gesagt worden. Der Pring habe sich sehr anerkennend über die Operation ausgesprochen und gesagt, nun könne er ja ruhig eine Bekannte die Zeugen glaubten, es handle sich um seine Schwester auch zu einer gleichen Operation mitbringen. Der ats Gast anwesende Dr. Bleh soll nach der Angabe des Assistenten Dr. Teilhaber gesagt haben:" Henkel ist doch der größte Verbrecher." Frau Reichenbach war eine 42 jährige Landwirtsfrau. Prof. Henkel bestreitet, daß die Frau Reichenbach in Gegenwart des Prinzen operiert wor­den sei. Er habe nie eine überstürzte Operation vorgenommen. Es wird nun die Aussage des durch einen beauftragten Richter ver­nommenen Prinzen Bernhard zur Lippe vorgetragen. Er sagt aus: Ich sprach den Wunsch aus, gelegentlich einer Ope­ration beiwohnen zu können. Die Gelegenheit dazu bot sich bei der einem Fall von durch Röntgentherapie behandelter Krebserkrankung, wofür ich mich besonders interessierte. Bei der Frau wurde eine Geschwulst von 50 Pfund entfernt. Außerdem wurde in meiner Gegenwart nur noch eine leichtere Operation vorgenommen. Der Operation der Frau Reichenbach fann ich nach den ganzen in Be­tracht kommenden Umständen nicht beigewohnt haben. Nach meiner Erinnerung ist keine der Frauen, die ich habe operieren sehen, ge­storben. Darauf wird die Aussage des Stabsarztes Dr. Bley­Dresden berlesen. Sie lautet: Gegenüber der Aussage des Prinzen zur Lippe muß ich meine Darstellung aufrechterhalten. Eines Tages erschien ein Herr, der von Professor Henkel als Prinz zur Lippe mir vorgestellt wurde. An diesem Tage wurden reichlich viel Fälle operiert. Der Prinz dürfte mehreren Operationen beige­wohnt haben. Eine von den Frauen, die in Gegenwart des Prinzen operiert worden war, wurde einige Zeit, nachdem sie hinausgebracht war, als gestorben gemeldet. Davon, daß die Frau unvorbereitet operiert und ihr der Magen ausgepumpt worden sei, habe ich nichts bemerkt. Prof. Hentel: Ich habe nie eine Patientin ohne Einverständnis operiert und auch nie eine Schauoberation vorge= Es folgt die Vernehmung des Dr. Felix Teil­haber, derzeit Oberarzt im Felde. Er war von April bis Sep­tember 1911 Privatassistent bei Prof. Henfel und ist, wie er zu­gibt, im Unfrieden von ihm geschieden. Der Zeuge befundet, daß Prinz zur Lippe mehrfach bei Operationen dabei gewesen sei, er stand Uebereinstimmung über den örtlichen Umfang des Verbandes erinnert sich sonst niemals Privatlente in Kliniken gefehen zu und die zeitliche und finanzielle Begrenzung seiner Aufgaben. Ueber haben. Allgemein werde das auf deutschen Kliniken auch nicht Brauch sein. Präs: Der Prinz soll sich aber tatsächlich mit medi­zinischen Dingen beschäftigen. Beuge Dr. Teilhaber: Ja, er hat mir erzählt, daß er in Afrika Neger behandelt hat. Es war, als der Prinz da war, nichts mehr zu operieren da und da fragte Prof. Henkel, ob nichts mehr vorhanden sei. Er sprach dann mit Dr. Busse, dem Assistenzarzt, hin und her und ich hörte, wie Busse ablehnte, weil die Frau nicht vorbereitet sei. Aber Henkel gab den Befehl, die Frau vorzuführen. Jedenfalls ist die Frau eine halbe Stunde nach der Operation gestorben. Ich wurde von der Schwester herausgerufen und fand die Frau ganz blau. Ich gab ihr noch eine Sprite und machte Henfel Mitteilung, hörte aber, wie er nachher ganz ruhig mit dem Prinzen sprach, als dieser ihm seine Aerkennung für die glänzende Leistung aussprach und dafür, wie großartig er operiere. Als ich dem anwesenden Frauenarzt Dr. Bley von der Sache Mitteilung machte, war er ganz empört und sagte Henfel ist doch der größte Verbrecher." Präs.: Dr. Bley hat das in Abrede gestellt. Zeuge Dr. Teilhaber: Ich habe es noch ganz genau in Grinnerung. Referent Oberverwaltungs­gerichtsrat na ut hält dem Zeugen entgegen, daß er als möglich zugegeben hat, daß Frau Reichenbach schon früher einmal operiert worden sei und daß dieser Umstand doch auch gegen eine Schau­

nommen.

-

-

-

-

-

-

-

Wer das Abonnement auf den Vor­wärts" noch nicht erneuert hat, muß sofort 1,80 M. an den Vorwärts- Verlag 6. m. b. H., Berlin SW, Lindenstr. 3, oder an die bekannten Ausgabestellen einsenden, um sich die pünktliche Weiter­lieferung für Monat August zu sichern.

einzelne Punkte der Organisation wird am tommenden Donnerstag endgültig beraten werden. Den Beratungen wohnte ein Vertreter des Oberpräsidenten bei, welcher das lebhafteste Interesse der Staatsbehörden, insbesondere des Wohnungskommissars, an dem erfolgreichen Ausgang der Verbandlungen befundete.

die

Die Flut saurer Milch.

Völlige Sonntagsruhe in Charlottenburg . Das von der Charlottenburger Stadtverordnetenversammlung vor etwa einem Vierteljahr beschlossene Ortsstatut über die Ein­führung der vollständigen Sonntagsruhe im Handelsgewerbe, mit Ausnahme der Lebensmittelgeschäfte, ist jetzt vom Bezirksausschuß genehmigt worden. Die Verordnung wird demnächst zusammen mit der gleichlautenden der Stadt Berlin und einiger anderer Groß­Die völlige Sonntags­Berliner Gemeinden veröffentlicht werden. ruhe in Charlottenburg tritt mit dem 1. August ein.

Neue Straßennamen in Charlottenburg . Der Charlottenburger Polizeipräsident hat 13 neuen Straßen, drei öffentlichen Blägen, zwei Brücken und einem Bart neue Namen gegeben. So heißt die Straße 6 in Abteilung V jetzt Am Boltshause", die nördliche Grenzstraße längs des Hohenzollerntanals Saatwinkler Damm", ferner gibt es jeßt eine Rognißstraße, eine Königin- Elisabeth- Straße, eine Meerscheidtstraße. Mehrere der neuen Straßenzüge tragen Namen, die an Ostpreußen erinnern, so die Ostpreußenallee, die Soldauer Straße und die Masurenallee. Neu sind die Bezeichnungen Salierallee, Waldeckallee, Reußallee und Soorstraße. Der Plaz an dem Südende der Oldenburgallee hat den Namen Oldenburgplatz. der Plaz am Südende der Straße 17a der Abteilung V den Namen Soorplag erhalten. Ein weiterer Plaz führt die Bezeichnung Siemensplay. Die Fußgängerbrüde am Nordende des Bahnhofs Wigleben heißt jezt Wiglebensteg, die Brücke über die Ringbahn im Zuge der Neuen Kantstraße Ostpreußenbrüde". Der städtische Bart an der Scharrenstraße ist nach dem früheren langjährigen Charlottenburger Oberbürgermeister Schuhsteruspark" benannt worden.

Endgültige Regelung der Explosionsschäden in Adlershof . Die feinerzeit erfolgte große Explosion der Kahlbaumichen chemischen Fabrik in Adlershof hatte in diesem Ort und den benachbarten Ge­meinden umfangreiche Schäden angerichtet, über deren Regelung es zu weitläufigen Auseinandersetzungen gekommen war. Jetzt hat sich nach eingehenden Verhandlungen der Neichsfistus bereit erklärt, die in den Gemeinden Adlershof , Alt- Glienicke und Johannisthal an gerichteten Schäden zu ersezen, ohne jedoch eine rechtliche Verpflich­tung hierzu anzuerkennen.

Ueber die spanische Grippe hat in der letzten Sigung der Berliner medizinischen Gesellschaft Prof. Lubarsch, Direktor des Pathologischen Institute, berichtet. Er stellte fest, daß es sich um eine Abart der Jnfluenza handele und daß die Tatsache, daß gerade die jüngeren Leute so schwer unter ihr zu leiden haben, daraus erkläre, daß diese Jugendlichen noch nicht durch Ueberstehen von früheren Influenzaerkrankungen Schutzstoffe in ihrem Körper gebildet haben.

" Der Wahre Jacob" ist eingetroffen und gelangt heute aur Ausgabe.

Die Lichtspiele Neue Philharmonie. Copenider Straße 96/97, bringen vom 19. bis 25. das Filmwerk Rigoletto".

Zu den Klagen über angesäuerte Milch erfahren wir jetzt, daß die Fettstelle Groß- Berlin tatsächlich, wie wir in Nr. 194 andeuteten, diese Milch mit Kenntnis ihrer Beschaffenheit an die Händler ge- Aufklärung eines großen Schwindels. Im August v. J. wurde weist, für Krante und Schwangere sowie für die und mit Giro-, Scheck- und Ueberweisungskonten bei der Sparkasse langen läßt. Auch das trifft zu, daß die Fettstelle die Händler an eine Danziger Großfirma durch Machenschaften mit einem Geldbrief über 4 Jahre alten Kinder die angesäuerte Milch um 123 000 Mart geschädigt. Der Fälscher, der sich Walter von zu verkaufen und die noch einwandfreie Milch den Lindner nannte, und nach Einzahlung von 50 Mart ein Scheckbuch füngeren Kindern vorzubehalten. Aus den Kundenlisten erhielt, erhob auf Grund der erschwindelten Konten 25 000, bann wird für jeden Händler abgezählt, wieviel Liter angefäuerte Milch 70 000 und endlich dann noch 8000 Mart. Erst bei der Verrechnung und wieviel Liter nicht angefäuerte ihm zustehen, und beim Verkauf der Sparkasse mit der Großfirma tam der Schwindel ans Licht, zu hat dann jeder Händler die ihm gegebene Anweisung zu befolgen. Die gleich auch die Machenschaften mit einem Geldbrief, die das Ge­Milchkunden, deren Erregung in vielen Zuſchriften an uns zum ichäft 20 000 Mart tofteten. Die Ermittelungen ergaben, daß sich Ausdruck gekommen ist, tun den Händlern unrecht, wenn sie ihnen hinter, Walter von Lindner" ein 27 Jahre aiter Bureauasistent Bruno operation spreche. Verantwortung für die Beschaffenheit der jetzt in den Kunz verbarg, der bei der Firma angestellt gewesen war und ein Der Zeuge fann darüber keine Auskunft geben, bleibt aber dabei, daß es sich um eine bloße Schauoperation Handel gebrachten Milch aufbürden. Die Händler müssen gewisses Vertrauen genossen hatte. Kunz war durch seinen Hang vor dem Prinzen gehandelt habe. Zeuge Dr. Busse- Jena war nehmen, was ihnen zugeteilt wird und können Milch, die schon an­zum Wohlleben auf die schiefe Bahn geraten. Er unterschlug erst Assistenzarzt bei Senfel. Es handelte sich um eine Patientin, die gefäuert bei ihnen eintrifft, nicht in einwandfreie verwandeln. Das die 20 000 m., verließ dann seine Stellung und setzte nun die nach dem Frühstück eiligst operiert wurde und der dazu der Magea Berfahren der Fettstelle Groß- Berlin, gegen das man vom Stand- Schwindeleten bei der Sparkasse ins Wert. Seine Dreistigkeit ausgepumpt wurde. Der Zeuge war der Meinung, daß die punkt der Gesundheitspflege die schwersten Bedenken haben muß, ging so weit, daß er, obwohl er dort nicht unbekannt war, noch Batientin infolge mangelhafter Unterbindung gestorben sei, hat erscheint geradezu unglaublich. Sie meint aber, dazu genötigt eine Weile in Danzig blieb und den Lebemann spielte. Als aber nachher festgestellt, daß der Tod eingetreten ist infolge Ein- zu sein, weil auch fie nehmen muß, was zu triegen ist. Für besser Husarenleutnant" besuchte er die vornehmsten Wirtschaften sprigung des Narkotikums in das Rüdenmark. Diese Einspritzung hält sie, die Bevölkerung zum Teil mit angefäuerter Milch zu ver- und machte einmal an einer Stelle mit einer Sängerin hat aber Hentet nicht selbst vorgenommen. Praktischer Arzt jorgen, als auf diese Milch zu verzichten, und so die hierher ge eine Zeche von 2000 m. Ein zweites Verhältnis knüpfte Dr. Wehner- Orlamünde , der nächste Beuge, war gleichfalls langende Milchmenge noch weiter zu verringern. Damit die Liefe der Schwindler mit einer früheren Zigarettenarbeiterin Elsbeth früher Assistenzarzt bei Henfel und bekundet, daß das Magenaus- rung auch der angesäuerten Milch den Berlinern gesichert" wird, Schulz aus Neu- Beelitz an. Abwechselnd mit ihr und der Sängerin, pumpen einer Patientin in feinem Zusammenhang mit der Ope- bezahlt man fie den Milchbauern ebenso hoch, wie die einwandfreie zuweilen auch allein, tam er nach Berlin , um auch hier den ration vor dem Prinzen gestanden habe. Frau Reichenbach wurde Milch. großen Mann zu spielen, bei dem es auf Geld nicht ankam. Die weiteren Ermittelungen ergaben, daß er sich nach Neu- Beelit Dr. Luetgebrune: Es erscheint der Verteidigung notwendig, Zu demselben Thema teilt der Magistrat Berlin folgendes zur Feststellung der Glaubwürdigkeit Dr. Teilhabers aus einem mit: Wie bereits verschiedentlich hervorgehoben, wird die Milch auf gewandt hatte, wo er unter dem Namen Walter Schwarz als Ghe­mann der Schulz auftrat. Aus Papieren, die er hier sehen ließ. Urteil des Amtsgerichts Weimar festzustellen, daß Dr. Theilhaber dem Lande nicht mehr so sachgemäß wie früber behandelt, ins- schien hervorzugehen, daß sich Herr Schwarz als Kriegsbeschädigter eines Nachts auf dem Wege von der Kneipe in den Krankenjaal, besondere infolge Mangels an Arbeitskräften nicht den gebotenen in einer Auseinandersetzung mit der Militärbehörde über seine der Fräulein Dr. Kusing unterstand, noch Licht gesehen hat. Er Erfordernissen entsprechend gereinigt und gefühlt. Die hierdurch Rente befand. Unter dessen richtete er sich in Bromberg eine feine begab sich hinein und hörte von der Hebamme, daß gerade eine gesteigerte Empfindlichkeit der Mitch hat in Verbindung mit der seit Wohnung ein, um sich dort unter dem Namen Schulz häuslich Patientin entbinde. Darauf hat er sich über die Kranke gebeugt einiger Zeit herrschenden Gewitterluft dazu geführt, daß annähernd niederzulassen. Bevor er jedoch dazu fam, ermittelte ihn aber ein und ihren Leib gepreßt, so daß ein Dammriß entstand. Er hat am ein Drittel der gesamten, in das Gebiet der Fettstelle Groß- Berlin Wachtmeister in Neu- Beelig. Außer Kunz wurde auch seine Ge­nächsten Tag Kollegen gegenüber sich in burschifosem Zon gerühmt: eingehenden Milch in fauerem Zustande hier ankommt. Es läßt liebte Elsbeth Schulz festgenommen. Eine Anzahl Papiere, die der " Wissen Sie, was ich heute nacht geleistet habe? Ich legte mich fich daher nicht vermeiden, auch einen Teil der fauren Milch in den Schwindler benutzte, haben, wie die Ermittlungen weiter ergaben, einer Patientin auf den Bauch, bumms, gab es einen Dammriß Verkehr zu geben, zumal auch ihr ein erheblicher Nährwert zu Schwestern der Schulz angefertigt, die in Danzig und anderen und das Kind war heraus!" Fräulein Kusing war auch empört, fommt. Die Fettstelle Groß- Berlin hat jedoch angeordnet, daß Städten, in behördlichen Stellungen waren. daß Dr. Theilhaber sich über die Diagnosen in Gegenwart der jaure Milch an Kinder bis zu vier Jahren nicht ausgegeben werde Kranken ungeniert unterhielt. Sie erklärte, daß sie mit Dr. Theil- und den Kleinhändlern entsprechende Anweisungen erteilt. Sollten Ein folgenschwerer Straßenbahnzusammenstoß hat sich am Königs­haber nicht mehr zusammenarbeiten könne. Dr. Theilhaber wurde troßdem diese Altersklassen faure Milch erhalten, so liegt eine Un- tor zugetragen, wo schon mehrfach solche stattgefunden haben. Ein vom Landgericht Weimar wegen Körperverlegung damals zu zwei regelmäßigkeit bei der Abgabe vor. Die Fettstelle Groß- Berlin gut besetzter Wagen des Oftrings 4 fuhr auf einen haltenden Wagen Wochen Gefängnis verurteilt. Nach Vernehmung des Sachver-( Milch) legt Wert darauf, von derartigen Vorfällen durch eine An- des Stadtrings I von hinten auf. Beide Wagen wurden stark be­ständigen Prof. Lezer schränkt der Zeuge Dr. Theilhaber zeige Kenntnis zu erhalten. Die Fettstelle bleibt im übrigen schädigt und ein Dugend Fahrgäste mehr oder weniger feine Aussage in wesentlichen Punkten ein und gibt die Möglichkeit weiterhin bemüht, die Ausgabe der sauren Milch nach allen Kräften schwer verlegt. Sie wurden im Krankenhaus Friedrichshain ver­zu, daß ein anderer Todesfall in Betracht kommt. einzuschränken. bunden und dann zum größten Teil entlassen. Unter den Ver­letzten befanden sich eine Fahrerin, Sanitätsrat Dr. Gumpert, Greifswalder Str. 188, Frau M. A. Rückert, Koppenstr. 15 und Johann Kopplin, Steinmez, Transvaalstr. 44. Ferner Willi Klein, Mühlte, Frankfurter Str. 10 und Fr. Schmidt, Lichtenberg . Petersburger Str. 58, Otto Gallat, Carmen- Sylva- Str. 26, Ernst

als erste operiert und feineswegs unvorbereitet. Rechtsanwalt

-

Groß- Berlin

Der städtische Lehrer als Hauseigentümer.

*

Die Nährmittelstelle predigt Geduld. Zu unserer in Nr. 194 veröffentlichten Betrachtung über Nährmittelborfreuden" äußert sich die Nährmittelstelle des Berliner Magistrats. Die Zuschrift ist verfaßt nach dem Rezept, das wir von mancher aus dem Rathaus gekommenen Antwort zur Genüge tennen. Sie fchidt eine weitfchweifige Aufzählung von Wilmersdorf . Räseverteilung. In der Zeit vom 18. bis 24. Eigentümer des Hauses Fürbringer str. 11 ist der städtische allerlei nicht bemängelten Selbstverständlichkeiten voraus und endet werden an diejenigen Einwohner, welche in die Speisefett- Kunden­Lehrer Manig. Im Jahre 1914 bezog die alleinstehende Arbeiterin verschämt mit dem Eingeständnis des gerügten Fehlers. Weber- liſten der in den Bezirken der Brotfommiffionen 1, 4a, 4b, 6b, 7 F. in diesem Haufe eine aus einem einfenstrigen Zimmer, Küche flüffigerweise setzt sie auseinander, daß für die Nährmittelverteilung und 8 in Wilmersdorf gelegenen Geschäfte( Filialen, Verkaufsstellen) und mit einem Fenster versehenen Gang bestehende Wohnung zum eine Voranmeldung berlangt wird, daß diese dem Verbraucher die eingetragen sind, je 125 Gramm Fausttäse verteilt. Die Geschäfte Preise von 31 M. pro Monat. Nach ihrer Angabe sei die Wohnung Belieferung sichern soll, daß nach Einreichung der Kartenabschnitte sind durch ein Aushängeschild: Verkauf von Käse der Fettstelle jeit Jahren nicht renoviert worden. Als nun die Bewegung der es nicht ohne eine Wartezeit von in der Regel 10 Tagen abgehen Groß- Berlin" gekennzeichnet. Der Käse darf nur auf die zurzei