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ſchädlich ſein, fie können, bleiben fie in einem richtigen Ber- Jeingeladen hatte, so wäre es den Ruſſen ganz anders und au ihrem| Arbeiteraufstände in Omsk   und Samara  .

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Und Elsaß Lothringen  ? Was Elsaß- Lothringen   an­

hältnis zur eigenen Leistungsfähigkeit, sogar höchst nützlich und Vorteil ergangen. borteilhaft seiin. Viele fluge Leute in Deutschland   und zu ihnen gehören wohl auch Graf Roedern und Herr von Haven­ſtein fönnen sich für die Zeit nach dem Kriege gar nichts mehr wünschen als eine recht massive Auslandsanleihe Deutsch  lands. Uebrigens sind die deutschen   Schulden an das Ausland gar nicht so ganz gering, wenn auch die verschiedenen Kredite in privatwirtschaftlicher Form eingerechnet werden. Noch mesent­licher ist, daß in den besetzten Gebieten, die doch noch nicht deutsch sind. Milliarden deutscher Noten umlaufen, daß das Reich für die dort emittierten Noten Verpflichtungen über nommen hat und daß alle die großen Mengen bunter Bettel furzfristigster Biebungen auf die deutsche   Reichsbank- über das neutrale Ausland verkauft werden.

Ueberflüssig, daran zu erinnern, wieviel die deutsche Steuerpolitik zu wünschen übrig läßt, wie dem Reichs­ tag   Jahr für Jahr ein Staatshaushalt vorgelegt wird, der nicht stimmt, wie die dauernde steuerliche Deckung des Schulden­dienstes nachhinkt, wie die für die Verringerung der Kriegs­schuld bestimmte einmalige Kriegssteuer zur Stopfung des Defiaits im ordentlichen Staatshaushalt mißbraucht wurde. Des Eiapopeias für große Kinder sind wir müde. Daß wir schadenfroh auf die notleidenden Feinde zeigen können, ist ein verdammit billiger Spaß ohne einen Funken Sinn und Witz und hilft nicht über die eigene Not. Nur eins fann helfen: die nüchterne Klarheit über die allgemeine Misere und die ent­schlossene Kraft, unter Opfern und mit harter Arbeit eines einigen Volkes die Spuren dieses unglückseligen Strieges zu tilgen.

Die Bereitschaft zum Verständigungs­frieden.

Nene Neuerungen Troelstras. Troelstra   weilt seit kurzem in der Schweiz  . Sein Auf­enthalt ist mit Deutungen bedacht worden. die der Reise 3wed beimessen wollen. Derartige Kommentare, die auf eine Friedensaktion hinwiesen, sind als unzutreffend bezeichnet worden. Troelstra   hat nun eine Unterredung für die Deffent­lichkeit gehabt, die in der Gazette de Lausanne" mitgeteilt wird. Die Nordd. Allg. Rtg." gibt daraus wieder, was sich auf die Frage nach dem Zustandekommen des Friedens be­zicht. Troelstra   fagt:

unferes holländischen Genossen einen bedeutsamen politischen

Ich bin der Ansicht, daß der Augenblick nahe ist, wo Europa  bereit fein wird, einen Verständigungsfrieden zu schließen. Das deutsche Volt ist sehr triegemüde und folgt seiner Regierung nur aus Notwendigkeit. Wenn die gegenwärtige Offensive endgültig scheitert und wenn das deutsche Volt sich dadurch überzeugen läßt, daß jede von der einen oder anderen Seite versuchte Offensive zu verhängnisvollem Mißerfolg verurteilt ist, wird es bereit sein, den Verständigungsfrieden zu schließen, den die deutschen  Sozialisten schon wünschen und erlangen wollen.

Notwendig

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Mostan, 30. Juli. Verspätet.( P. I.A.) Das von den angt, so ist es tlar, daß das deutsche   Volt niemals in den Gedanken Tschecho- Slowaken geübte reaktionäre Regime rief einen seiner Rückgabe au Frankreich   feinwilligen wird. Das größe Buge Arbeiteraufstand gegen die Tschecho- Slowaken in ständnis, das die deutschen   Sozialisten machen könnten, wäre die Bu- Dmst und in Samara   hervor. Beide Aufstände wurden lassung eines Plebiszits, das drei Jahre nach der Unterzeichnung des blutig unterdrückt. Friedens von Deutschland   und unter seiner Kontrolle zu organisieren Die Lage an der Wolga   und im Dongebiet. wäre. Wenn Frankreich   und die Alliterten aus der Rückgabe Elsaß  . Lothringens   eines ihrer wesentlichen Kriegsziele machen, wird der Moslau, 30. Juli. Verspätet.( P. T.-.) Die Sowjet­Krieg no 10 Jahre dauern, wenn das materiell möglich ist. Truppen rüden weiter erfolgreich gegen die Tschecho- Slowaken im Deutschland   könnte auf Elsaß- Lothringen   nur verzichten, wenn es Wolgagebiet vor. Auf der Mittelwolgafront stehen die militärisch vernichtet wäre. Sowjet- Truppen schon 7 Werst vor der Stadt Simbirsk   und be= Das einzige Land, das in der Lage ist, den Krieg noch zu fegten die Eisenbahnstation Nifulino in der Nähe der Stadt verlängern, ist Amerika  . Und kann man sich einbilden, daß die Syiran. Auf der Südwolgofront sezten die Sowjet­Franzosen weitertämpfen, um den Amerikanern ein Vergnügen zu Truppen über die Wolga  , befestigten sich auf dem östlichen Ufer und machen? Der deutsche Militarismus ist eine Plage, aber nahmen Balakowo ein. Noch weiter östlich von Balakowo haben der Militarismus, der ihn nieberringen könnte, würde eine zweite ich die Sowjet- Truppen in der Stadt Nikolajewsk festgesetzt und Plage sein und ebenso unerträglich nach Striegsende bleiben. Und die Tschecho- Slowaken 25 Werst nördlich von Nikolajetét in die militärischen Ausgaben der Völker würden verzehnfacht sein. der Nichtung nach Samara   zurüdgeslagen. Auf der Was soll dann aus den kleinen Ländern werden, die unfähig sind, Nordwolgafront befinden sich die Sowjet- Truppen auf dem Dit­ihr Budget ähnlich zu belasten? Was man unterdrücken muß, ift ufer der Kama und Wolga   in den Städten Tichistopol, Spaßt und die gebeime Diplomatie, sind die lächerlichen fleinen Menjelinst und rüden in der Richtung der Stadt Birst Machenschaften der gegenwärtigen Diplomatie, die die Neden, die bor. ein Diplomat beim Diner hält, in der ganzen Welt durch die Tele- Mostan, 30. Juli. Verspätet.( P. T- A.) General traßnow graphenagenturen verbreiten läßt und so das Leben der Völker rüdt, nachdem er große Kräfte angesammelt hat, nach erschüttert. dem Norden des Dongebietes gegen die Station Filonowo vor, die Troelstra   fordert ein neues Organ für die Pflege der auf der Eisenbahnlinie liegt, welche 3arizyn mit Rußland ver­Beziehungen der Staaten und Völker, ein Organ fort- bindet. Die Sowjet. Trupen, darunter auch Sowjet- Stojaken­geschrittener Kultur, die das höchste Ziel in der Sicherung Abteilungen, gehen unter beständigen Kämpfen langsam zur Station der Entwicklungsfreiheit sicht. Filonowo zurück. Moskau  , 5. August.  ( P. T.-A.) Nach der Einnahme Syfrans

Das einzige Mittel, zu einem regulären,

friedlichen, internationalen Leben zu ge- durch die Tschecho- Slowaken wurden von den Tschechen und ruſſi­langen, ist, sagte Troelstra  , die Schaffung eines internationalen ichen Reaktionären nicht nur die Arbeiter verfolgt, sondern auch die Organs, das über die Staaten gestellt wird und in der Lage Juden, von denen einige erschossen wurden. ist, einen bestimmenden Einfluß auszuüben, um bewaffnete$ 16 ban Jm Norden Ruhlands. Sonflikte zu vermeiden.

Weißrussen   gegen die Abtrennung Weiß­ rußlands  .

Moskau  , 5. August.  ( P. T. A.  ) Die Ende Juli in Moskau   stattgefundene Konferenz der Weißrussen   wendet sich in einer Resolution gegen jeden Versuch der in der Minster Gruppe befindlichen Großgrundbefizer( gegen Stir mund und andere, die sich die weißrussische Regierung nennen), die Trennung Weißrußlands   von Rußland   mit Silfe von Ausländern zu verwirklichen, um dadurch die Herrschaft der Großgrundbefizer an be­festigen.

Maloys pazifistische Schuld. Schluß der Verhandlungen. Paris  , 5. Auguft.( Havas.) ( Havas.) Vor dem Obergericht ſetzte

ist natürlich, daß die Regierungen der Alliierten Bourdillon sein Plaidoyer fort und fagte, die einzige Be­ibre Bereitschaft dadurch zeigen, daß fie die schuldigung, die der Generalstaatsanwalt aufrecht erhalte, fei die Bässe erteilen. Der franzöfifche Sosialist Longuet hat im behauptete Gleichgültigkeit Malvys bei Verhinderung der pazifistischen übrigen die Meinung der franzöfifchen Sozialisten in der aus. Propaganda. Malvy babe immer erklärt, er fei ein Geg übrigen die Meinung der franzöſiſchen   Sozialisten in der aus- ner der gerichtlichen Behelligungen der Arbeiter gezeichneten Gutſchließung zum Ausdruck gebracht, die soeben von organisationen gewesen. Sie werden, fuhr der Verteidiger der Mehrheit des französischen  . Nationalrates angenommen ist. Welches wären

die Grundlagen dieses Berständigungsfriedens? Die Deutschen   werden sicherlich Belgien   feine Unabhängigkeit wiedergeben, aber unter der Bedingung, daß diesem Lande eine vollkommene und absolute Neutralität auferlegt wird. Gicher ist, baß man, wenn die Neutralität auferlegt ist, nicht mehr von voll ständiger Unabhängigkeit sprechen kann,-

I

Moskau, 2. August. Die hiesige Bresse   meldet: Der Rat der Volkskommissare genehmigte in einer Sigung 300 Millionen Rubel aum Kampf gegen die Tschecho- Slowaken und Ententetruppen auf Murman. Nach einem Befehl des Murmanster Sowjets ist die Annahme und Weiterbeförderung aller Telegramme ins Ausland eingestellt. 15 000 Personen, die beim Vormarsch der Ententetruppen an der Murmanbahn flüchteten, werden nach dem Gouvernement Woronesch evakuiert. Die Stärke der Serben auf dem Murman wird mit 3000 Mann angegeben. In Wologda   wurde eine gegenrevolutionäre Verschwö rung entbedt. 40 Offiziere wurden verhaftet. Troski ist mit Ertragug in Petersburg   eingetroffen. Archangelst durch die englischen Kriegsschiffe find die russischen  

Moskau  , S. Auguft.( W. T. B.) Bei der Beschießung von Batterien an der Sewernaja Dwina   vernichtet worden.

Die Spaltung der Linksfozial- Revolutionäre

Moskau, 29. Juli. Verspätet.( P. 2. A.) Die am 28. Juli stattgehabte Stonferenz der Linken jozialrevolutionären Partei führte zu einer Teilung nach drei Richtungen. Die erste Richtung unter der Führung von Sachs verurteilt schroff die gange Politit des früheren Zentralfomitees. Die andere- unter der Leitung des früheren Volkskommissars für Landwirtschaft Role­ga je werklärte, daß sie vorläufig in der Partei der Linken Sozialvevolutionäre verbleibe, sich jedoch weiteste Aktionsfreiheit vorbehalte, sie hält in Zukunft alle terroristischen Artis­nen der Partei, welchen Zied sie auch haben mögen, für ungu­läffig. Die dritte Richtung mit Frau Bizenfo an der Spize, verteidigt völlig die Politit des früheren Zentralfomitees. Nichtungen von Sachs und Kolegajeto zusammen besigen mehr De legierte als diejenige von Frau Bizenko.

Die

fort, darüber zu urteilen haben, ob seine Politik flug oder unilug war, aber man fann fie nicht wie der Generalstaatsanwalt. uls verbrecherisch bezeichnen. Es ist nicht zu leugnen, daß Malvy gegenüber den Organisationen der Anarchisten völlig pflicht­gemäß verfuhr. Zahlreiche Rundschreiben beweisen, daß er fort­gefest Anweisungen gab, um nach Drudschriften zu fahnden und die Verfasser zu bestrafen; wenn indeffen der Minister es einige Male vorzog zu unterhandeln anstatt zu bestrafen Moskan, 5. August. Amtlich wird bekanntgegeben, daß der Lösung nicht besser als die Anwendung, von Gewalt? Malvy Sozialrevolutionäre Alexandrow, der nach dem Attentat auf den erhob sich und versicherte, er habe das Bewußtsein, dem Vaterlande Grafen Mirbach verhaftet wurde, in Moskau   hingerichtet worden ist. gedient zu haben. Damit schließen die Verhandlungen.

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war diese

Was den Frieden von Brest 2ito wit anlangt, so find die Deutschen   zu feiner Revision bereit. Was den Andeutschen erlaubt hat, diesen für die sozialistischen   Prinzipien vernichtenden Frieden zu schließen, ist die Tatsache, daß die Russen von der Entente sich Genf  , 5. August. Nach Beendigung der Rede des Verteidigers selbst überlassen waren. Wenn die Alliierten eingewilligt hätten, Malbys vertagte sich der Senat. Heute hielt er eine Geheimfizung an den Verhandlungen teilzunehmen, wie Deutschland   sie ja dazul ab, um das Urteil über den ehemaligen Minister zu fällen.

Blick auf Reims  .

I.

West front, Ende Juli.

Gine rumänische Ententelegion. Wie die Pariser   Zeitungen melden, wird General Iliescu, der ehmalige Oberbefehls. haber der rumänischen Armee, an der französischen   Front das Kommando über eine transsylvanische Legion übernehmen...

der Pierquin- Ferme, am Kanal bei Neuvillette, gegenüber der Tur- 1 daß Nivellette von Schwarzen wimmelbe, daß alle diesen toten binenanlage des städtischen Elektrizitätswertes. Eine feste Slam­mer nur nach Süden noch offen griff um die schwerbedrolyte Stadt.

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Wir standen in den Weinbergen von Saint Thierry und sahen Es war ein Sonntagmorgen. Und es war März. Und die Reims   zum zweiten Male jetzt von Westen- vor uns liegen. Schlachten dieses Jahres hatten noch nicht begonnen. Um die Wald- Wir sahen es von den grünen Kuppen seines Forts, in dessen kühlen bügel von Fort Berru spielte die Frühlingssonne. Silbergraue bomben sicheren Rasematten vor ein paar Wochen noch französische Käschen tropften von den Bäumen. Lerchen Kletterten in den Generäle tampiert hatten. Wir fahen es vom bröckelnden Holz­Himmel. Zwischen den kleinen geplaßten Gasgranatenhülfen auf turm eines friegsbeschädigten Schlosses, dessen Zimmerwände be­den Wiesen beiderseits des Höllen- Weges" nidten weiße Ofter- schmiert waren mit den schamlosen Ausgeburten einer geilen Bbane blumen. Und drei Feldmäuse hüpften hungrig in dem gelben taste. Die Stadt lag unter, vor und neben uns wie Heidelberg  Sande, aus dem die Trümmer des Forts Nogent ragten.

unter den Neckarwäldern. So nahe

Von diesen Hügeln, die den Kranz der Ostforts tragen, sahen berg und zeichnete mit bloßem Auge jede Kirche, jedes Haus. wir zum ersten Male Neims zu unseren Füßen liegen- ein paar Silometer vorwärts in einer weiten Mulde, von Hügeln einge­

schlossen, deren jübliche hoch in den Noimjer Bergwald steigen. Aber damals spielte der Meimjer Bergwalb noch keine Rolle in ben beut. schen Heeresberichten. Und auch das Besle- Tal nicht, das jich grün fumpfig- breit hinter den weißgrau verworfenen Trümmern der Forts von Pompelle nach Südosten zog.

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Häuser nur Suliffen waren, die plötzlich Feuer spien. Eine un­beimliche Etille brütete über der toten Stadt. Manchmal fiel ein Schuß von den Wiesen am Kanal herauf, durch die die neuen freien Linien zogen. Ein paar Gewehrschüsse und ein paar Feffelballons, Die unbeweglich in dem blauen Himmel standen, das war das einzig Menschliche in der großen flimmernden Mulde an diesem Junitag.

III.

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Bewegung geraten. Im Osten und Westen und Süden der Stadt. Dann kam der 18. Juli. Die deutschen   Heere maren wieder in ir standen auf dem Fort Bumont. Es war wieder ein Morgen. Wir fahen Reims   zum dritten Male. Die Stadt war tot wie immer. ein Mann saß im Wein- Sie lag jest weiter ab als damals im Mai. Sie lag im Dunst des Morgens. Es war wenig zu erkennen. Aber das fümmerte uns Aber es war noch dieselbe Totenstille wie im März. Ueber nicht. Niemand achtete auf die Stadt, sondern jeder auf das dumpfe dem braunen Häufermeer ein sommerliches Flimmern. Die Ka- Rollen in den süblichen Bergen, auf den hochliegenden Brennzünder thebrale lag mit ihrem ausgebrannten Dach jetzt abgewandt- und der Schrapnells, mit denen der Franzose sich anschoß. Denn dort ir jaben ihr von der Seite in das zerkrabte, bernarbie Antlik, in unten bewegten sich die deutschen   Truppen langsam durch die Wäl­diese figurenschwere Faffade mit der zertrümmerten Riesenrose, mit der des Ardre- Baches gegen den Rüden von Reims  . den mächtig emporstrebenden und doch so luftigen, in ihren Wun­Der Tag erwachte die Luft erfüllte sich mit Jaulen und über die Besle Eine tote Stadt in der Frühlingssonne- zwischen Gräben den so beseelten Türmen. Wir standen der Stadt nur noch viel Brummen. Wir fuhren in den Marnebogen auf die Wälder zu, in denen gekämpft ward. und Kononen eine tote Großstadt von einst über 100 000 Gin näher als damals. Aber sie selber hatte sich nicht stören lassen in über die Ardre wohnern. Tausende von braun grauen Häusern und Straßen ihrem abweisenden Schlaf. Auch mit eingedrüdter rechter Flante ber je näher wir tamen, desto stiller ward es. Stein Vormarsch, sondern auf der ganzen Linie Halt. Kolonnen standen endlos auf allen über die Schultern ragend eine Kathedrale mit stumpfen Tür lag jie spröde wie immer in der deutschen   Umflammerung. men und aufgeriffenem Rücken an den Rändern hohe Schorn­Bon den Weinbergen, die die nördlichsten der auf dem sonnigen der Straße. Batterien machten Kehrt. Deutsche   Tants mit Toten­steine, tot, gelb, durchlöchert, abgeschnitten und wieder Häuser Dithang des faltigen Reimfer Bergwaldes liegenben berühmten föpfen auf den Stirnen tappien schwerfällig uns entgegen, fuhren und andere Kirchen, alte, neue ein tunstvoll erforenes Meer von Champagnerberge sind, konnten wir über die Nordstadt hinweg die bis an ein Straßenkreuz und drehten mit fomischer Grazie auf der schäumendem Gestein. Aber gang tot Kein Schornstein raucht. Böhen   von Berru   sehen, an deren Füßen unsere Soldaten lagen, Stelle nach Westen ab. Nach Westen? Jest tamen Last- Kraft­Keine Kuh auf den Wiesen vorm Tor. Rein lebendes Wesen auf auf deren Waldkuppen wir im März gestanden hatten. Vor ihnen wegen auf einer anderen Straße vier, sechs. zwölf. Auf den Straßen der östlichen Vorstadt. Alles so nahe, daß man einen im Südwesten der Stadt wölbte sich der weiße Pommeryhügel ihnen standen dicht gebrängt Soldaten feldmarschmäßig aus. den Straßen der östlichen Vorstadt. Alles so nahe, daß man einen mit seinen Gartenanlagen, seinen Weinkellereien, seinem Sport- gerüstet. In einer diden weißen Staubwolfe ratterten sie vorüber. Mann sehen könnte, der jeßt in sonntäglich weißen Hemdärmeln über das Gleisdreieck von Klein- Betheny ginge. Aber nichts rührt park für die Sekt- Arbeiter. Da sonnten sich die verlassenen Bade- Auch sie biegen nach Westen ab. Und immer mehr Wagen und sich in der braunen Riesenmulde. Die Morgensonne spiegelt sich anstalten unten an der Beste, die halb versunkenen Kähne der Menschen, Minenwerfer und Maschinengewehre. Alles drängte. in den Fenstern einer verlassenen Arbeiterkolonic. Und ein Rabe Binnenschiffer in dem geräumigen Kanalhafen, ein großer runder polterte. fchob sich auf vielen Strajen in derselben Richtung- alles stößt mit schwarzem Flügelschlag über die nassen Wiesen in den Birtus, der Zwillingsschornstein einer Seidenfpinnerei. Alles seit nach Westen. Und alles hastig, fragend, unruhig. Plöblich bier Jahren berwachsen, verwühlt, verplündert. Nur die großen wußten mir, daß drüben zwischen Aisne  Hof einer Zuderfabrit weit vor der Stadt, Sekilager hatten nicht geleert werden können. Trunkenheit und Marne   die große Gegen offensive der Franzosen üste Schlägereien zwangen das französische   Stadtkommando au begonnen hatte. Und an diefem Tage dachte niemand mehr immer schärfeven Berboten. Trotz aller Abtransporte liegen mahr- on Reims. scheinlich noch heute Millionen von Flaschen in den weißen Keller- Es war ein wilder Tag diefer 18. Juli. Und es dunfelte anlagen, die den Pommerh- Hügel umjäumen. schon start, als wir durch die Ruinen von Pontabert wieder nord­wärts fuhren. Diese zerfetzte Waldkuppe Brimont stand rechts in der späten Dämmerung. Dahinter lag noch immer die tote große spröde unbezwungen in der deutschen  schweigend

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Das war im März. Alle Fronten lagen gespannt. Und nie­mand mußte aber jeder fragte, ob auch die alte Krönungsstadt mit in den Strudel gerissen würde, der bald begann. II. daha

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Mitte Juni. Ein Sommernachmittag. Die Angriffsschlachten in der Picardie und Flandern   waren längst geschlagen deutsche  Truppen über Aisne   und Vesle bis an die Marne   vorgedrungen. Ihr linter Flügel hatte sich um Reims   gedreht. Dabei waren alle Forts im Westen der Stadt gefallen. Württemberger lagen vor

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Wieder jahen wir nichts Lebendiges in diesem Riesengrab von Steinen. Und doch hatte die Stadt der Jeanne d'Ar csich noch eben mütend gewehrt gegen jeden, der ihren Häusern zu nahe kam. Wir Stadt mußten, daß Negerbataillone die Kathedrale verteidigten, in deren Umarmung. offenen Hallen fie bei geraubtem Selt nächtliche Gelage abhielten, I

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Dr. Adolf Köster, Kriegsberichterstatter.