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Politifdre Webersicht.

Berlin  , den 11. Juli. Zur Geschichte des Liberalismus. Zu Bennigsen's 70. Geburtstage wälzen fich die liberalen und freisinnigen Blätter in Reminiszenzen; wieder und wieder wärmen fie den alten Kohl auf, daß die Liberalen das Dentsche Reich in seiner gegenwärtigen Herrlichkeit geschaffen und daß Bismard, Moltke u. f. w. nur die Exekutoren ihrer Ideen gewesen. Alles hat sich so herrlich erfüllt nach ihrem Sinn, und schnöder Undank sei es, daß die Liberalen nicht an der Spige der Regierung stehen. Die Tante Voß" wirft einen Rückblick auf die Zeit des Nationalvereins; damals habe bei den Konservativen national" und revolutionär" für gleichbedeutend gegolten. Das freisinnige Blatt wundert sich nun darüber, daß heute alles, was reaktionär ist, gerade für sich den Anspruch erhebt, als national" zu gelten. Es will im Juteresse der geschichtlichen Wahrheit" das Zugeständniß, daß die liberale Jdee gefiegt hat und findet es unfaßbar, daß die Siegerin von den Besiegten geprügelt wird. Wer seine Augen den thatsächlichen Verhältnissen so verschließt, daß er sich trotz der handgreiflichsten Wirk­lichkeit in Traumbildern wiegt, der ist kaum mehr zur Erkenntniß zu bringen. Es ist wahr, daß zur Zeit des Nationalvereins hund Jahrzehnte vorher der Liberalismus das Nationalitätsroß ritt, aber eben so wahr ist es, daß er von Bismarck   aus dem Sattel geworfen und dasselbe von Bismarck   und den Nachfolgern der Kamph und Schmalz,

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fabrik Mauser in Oberndorf   war im ganzen Jahr gut beschäftigt, in Kraft. Das ist ja gerade der Spaß dieser inter­auch die Deutsche Metallpatronenfabrit in Karlsruhe   hatte sehr nationalen Polizeihay- Komödie, daß alles, was ges reichlich zu thun. Beide Fabriken haben infolge dessen recht be- fordert wird, seit Jahrzehnten besteht, und daß friedigende Resultate erzielt und gehen mit belangreichen Auf der Zweck der Hat der ist: zu erhalten, was nicht ge­trägen in das neue Jahr hinüber." Trotz dieser anerkennen­

180 Stimmen.

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Der Lockspitel Ungern- Sternberg soll in Gerbien verhaftet worden sein. Wir bezweifeln vorläufig diese un3 sehr unwahrscheinlich klingende Meldung.

den Worte wird man überrascht sein, wenn man jetzt die überausfordert wird nämlich Knebelgesete gegen die glänzenden Ziffern sieht, welche der Jahresabschluß der Waffen- Bresse, und gegen jede den herrschenden Gewalten un­fabrit Mauser vom 31. Dezember ausweist. Aus Fabritaten bequeme Opposition.- und Lizenzen( Patentverwerthungen) ergab sich ein Brutto- Für das französische   Nuebelgeset rechnet man gewinn von 2914 466 M. Demfelben stehen an Unkosten auf eine Majorität von 250 bis 260 gegen 170 bis 218 402. und an Abschreibungen 355 866 m. gegenüber, so daß ein Reingewinn von 2 845 699. gleich 117 pCt. des Aktienkapitals verbleibt. Der Bruttogewinn von Ludwig Löwe  1. Ro. dagegen beträgt für 1893 aus dem Betriebe 2 462 314 m., wozu noch 28 468 M. Vortrag aus dem Vorjahre treten, zu sammen also 2 490 782 M. Dagegen waren erforderlich für Zinsen 421 421 M., für Unkosten 269 533 M. und für Amortisationen 807 109 m. 13 Reingewinn von Ludwig Löwe   u. Co. blieben alsdann 992 719 M. Hieraus ergiebt fich, daß der Schwerpunkt für die Gesellschaft in dem Fabrit­betriebe zu Oberndorf   gelegen hat, dessen Slettoerträgnisse nicht nur den gesammten, für die Generalversammlung der Aktionäre von Ludwig Löwe   u. Co. disponibel gebliebenen Reingewinn von 992 719 m. umfassen, sondern noch um 1352 980 M. darüber hinausgehen.

Die Löwe u. Co. rufen sicherlich aus vollem Herzen begeistert: Es lebe der Militarismus!

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Christliche Arbeiterliebe und Gerechtigkeit im Vatikan  . Ein katholisches Blatt meldet aus Rom  :

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Das ganze Personal der päpstlichen Druckerei wurde plötzlich entlassen, weil Korrekturbogen der neuesten Encyclita schon 8 Tage vor deren offizieller Ausgabe französischen   Blättern zu Händen kamen und von diesen fast wörtlich veröffentlicht wurden. Ein hoher Würdenträger im Vatikan   soll in diese Angelegenheit verwickelt sein."

Das geht ja noch über den Rösicke!-

Der amerikanische   Arbeiterkrieg ist durch die Pro­flamirung des Präsidenten nicht aus der Welt gehert wird heute vom Reichs- und Staats- Anzeiger" veröffentlicht. losigkeit verkündeten. Dazu sitzt das Uebel zu tief und iſt Das Gesetz über die Landwirthschaftskammern worden, wie viele Zeitungen in unglaublicher Gedanken­Im Niederbayerischen Bauernbund, dieser gegen die Bewegung zu weit gegangen. der Rochow's und Eichhorn's in Besitz genommen wurde die Sentrumspartei gegründeten politischen Bauern brückende und flagrante Mißstände, die in der Masse der und geritten ward. Die Liberalen aber liefen ihnen jubelnd organisation, kracht es ganz gewaltig. Eine nach amerikanischen   Bevölkerung als solche empfunden werden durch Dick und Dünn nach und wälzten sich schier vor Fürstenzell   einberufene Versammlung verlief außerordentlich und in deren Bekämpfung die ausstehenden Arbeiter nicht Entzücken, daß die Peitschenhiebe, von denen sie getroffen stürmisch; der Zerfall des Bundes scheint besiegelt. allein stehen. Gewiß ist, daß wir es nicht blos mit einem wurden und werden, von dem ihnen zugehörigen Pferde Streit der Eisenbahnbediensteten zu thun haben- aus geführt werden. Die alte Schmalztante soll sich doch ,, Deutsche Tageszeitung" heißt das Blatt, das in so bedeutsam ein folcher Streit an fich ist nicht noch lächerlicher machen, als sie ist, indem sie hinter Berlin   vom 1. September ab die Interessen des Bundes sondern mit einem allgemeinen Ausbruch der Sem nationalen Roß herbellt, auf dem die Reaktion ihren der Landwirthe neben der Korrespondenz" und der Wochen- Unzufriedenheit, ja der Erbitterung über den Unfug Todtenritt macht. Ihr in die Zügel zu greifen, fehlt ihr schrift Bund der Landwirthe" vertreten soll. Die Ober- der Trusts und sonstigen Unternehmerringe. Wir in Deutsch­und ihrem ganzen Anhang doch längst der Muth und die leitung behielt sich der zweite Vorsitzende des Bundes Dr. land wissen auch ein Liedchen von diesen Ringen" des Kraft. Rösicke vor. Von den Redakteuren ist einer( Dertel- Leipzig) Geldproßenthums zu singen. Wir erinnern nur an unsere fonservativ und einer( Dr. Strehlke vom Frankfurter   Kohlenringe und jetzt an den Brauerring. In Amerika  Verfolgungswahn. Der bekannte geheime Chef Journal") nationalliberal. Man sieht hieraus, wie wenig treiben es diese Ringe, durch die Verhältnisse begünstigt, redakteur der Hamburger Nachrichten" jammert wieder die politische Gesinnung bei den Journalisten der bürger- aber noch weit ärger als bei uns, wo gewisse Schranken einmal über seine Ermission aus dem famofen Dachsbau lichen Presse ins Gewicht fällt, wenn so leicht politische gesetzt sind; und die Ausplünderung des Volts wird dort und behauptet, das Unglück wäre nicht geschehen, wenn in Gegner in ein politisch- kollegiales Verhältniß treten fönnen. in einer Ausdehnung und mit einer Schamlosigkeit der kritischen Zeit teuflische Tücke ihn nicht künstlich von Bei dieser Gelegenheit sei auch erwähnt, daß vor kurzem betrieben, wie selbst unsere Junker es noch nicht fertig Berlin   ferngehalten hätte". Er ist natürlich ganz un- ein Redakteur der freisinnigen Bossischen Zeitung" in die gebracht haben. Der nothwendige Rückschlag ist der schuldig an seinem Sturz. Alles ist künstlich" von An- Bismarckischen Berliner Neuesten Nachrichten" eintrat. gegenwärtige Ausbruch, über den wir leider nur sehr uns deren gemacht. Wo der Größenwahnsinn wuchert, da Bei unseren Gegnern ist die Journalistik eben Geschäft und vollkommen unterrichtet sind. Es wird in bekannter bleibt der Verfolgungswahn nie lange fern. nichts anderes als Geschäft. Art wieder gelogen wie telegraphirt. Alles was die Telegramme aus Amerika   von Ausschreitungen der Arbeiter werden diesmal, der Wichtigkeit des Gegenstandes ent­schreiben, ist entweder erlogen, oder übertrieben, oder ent­stellt. Und alle die bisherigen Leistungen des Telegraphen sprechend, in Schatten gestellt. Vorläufig sind wir jedoch auf die Telegramme angewiesen. Wir lassen die wichtigsten nachstehend folgen und bitten den Leser, scharfe Kritik zu üben:

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Fürst Bismarck   gedachte im Gegentheil, noch recht Ueber die Sonntagsruhe in der Papierindustrie Amt blieb und das Sozialisten- Ausnahmegesetz erlosch, auch in der Kreuz- Beitung". Er erklärt die vollständige lange im Amt zu bleiben, und vielleicht wäre, wenn er im äußert sich in beachtenswerther Weise ein Papierfabrikant thatsächlich eingetreten, worauf er spekulirte: irgend ein 24 stündige Sonntagsruhe auch in dieser Industrie für Butsch, der den im Jahre Jahre 1890 it e u zu leicht durchführbar.- wählenden Reichstag hinreichend na ch= giebig gestimmt hätte für den Ausbau der Ausnahme- Ueber die gegen die Sozialdemokratie praktizirte gesetzgebung nach dem Herzen des Fürsten Bismarck. Saalsperre freut sich die National- Beitung". Wie glück Frgend ein hring- Mahlow   hätte sich schon noch ge- lich wäre sie, wenn die nationalliberale Partei unter einer funden, die nöthige Arbeit zu leisten, und vielleicht Saalsperre überhaupt leiden könnte. Alle in Berlin   sich wäre selbst Herr Brausewetter dann so weit gekommen, den politisch bethätigenden Nationalliberalen gehen bequem in Ausspruch nicht zu thun, daß es Lockspitel überhaupt nicht den fleinsten der heute von der Sozialdemokratie über­giebt, daß sie nur in ganz fonfusen Röpfen eine Schein füllten Säle.- existenz führen."

Selbsterkenntniß. Der Wahrheitsfreund Stöder leitartikelt in seinem Reichsboten" über das moralische Defizit". Nun, in dem Thema weiß er Bescheid.

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Das schreibt kein sozialdemokratisches Blatt, sondern, man höre und staune, der Berliner   Börsen- Courir". Ein rentables Geschäft ist auch in den jetzigen Anarchistisches Polizeiblech. Aus Paris   wird tele­schlechten Zeiten die Fabritation von Mord- graphirt: waffen. Das ersieht man aus dem Geschäftsberichte der Firma Löwe und Komp. in Verlin. Wir entnehmen dem Börsen Courir" die folgenden Mittheilungen hierüber:

Das gesammte Aktienkapital der Waffenfabrik Mauser im Nominalbetrage von zwei Millionen Mart ging Ende Dezember 1887 in den Besitz von Ludwig Löwe   u. Ko. über, und zwar für den Preis von 3 072 000 m., welcher theils mit 750 000 m. nomin. Löwe- Aktien( zum Kurse von 330 pt. angerechnet) theils in baar beglichen wurde. In dem Geschäfts­bericht von Ludwig Löwe   u. Go. für 1898 heißt es: Die Waffen­

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Paris  , 11. Juli. Wie der Figaro" erfährt, wird sich bas internationale Uebereinkommen zur Unterdrückung der Anarchisten auf polizeiliche Maßnahmen beschränken, und zwar sollen die Anarchisten ständig überwacht, die ausländischen Anarchisten ausgewiesen und nach ihrem Heimathlande abs geschoben werden. Die Schweiz   sei diesen Vorschlägen günstig gestimmt, Italien   dagegen bekämpfe dieselben. Die Maßregeln würden noch vor dem Oktober d. J. in Kraft treten.

Die polizeilichen Maßregeln", die der Figaro" in seiner Weisheit voraus verkündet, find längst schon

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Chicago  , 10. Juli. Debs, der Führer der Streifenden ist unter der Anklage der Verschwörung verhaftet worden. Die Lage hat sich gebeffert, die Eisenbahnzüge beginnen wieder zu verkehren. In Voraussicht des morgen beginnenden großen Ausstandes kommen immer noch reguläre Truppen an. Die Lage in Californien   ist sehr ernst. Sechs Kompagnien Soldaten haben sich auf einem Dampfer von San Francisco  nach Sacramento   begeben; dieselben führen Gatling- Kanonen mit sich. Die Ausständigen, welche 1500 Gewehre und eine große Anzahl Revolver besigen, sind auf eine Belagerung vor bereitet.

Chicago  , 11. Juli. Der Großmeister der Ritter der Arbeit" hat den Ausstand angeordnet. Heute streiten fast eine Million Arbeiter. Der Ausstand soll bis zur Regelung der von den Arbeitern der Pullman- Werke aufgestellten Forde­rungen dauern. Debs und die übrigen Führer der Streifenden find gegen hohe Kaution aus der Haft entlassen worden.

Chikago, 9. Juli. Die Ausständigen haben sich heute im allgemeinen ruhig verhalten. Nur einzelne Versuche fanden statt, Waggons in Brand zu stecken. Die Aufrührer mußten stets vor der Polizei fliehen. Die während der letzten 14 Tage stattgefundenen Feuersbrünste haben feinen so großen Schaden angerichtet, als man vermuthet hatte. Feuerwehr war eben gleich am Plaze. Jezt bewacht bewacht die Polizei namentlich die Wasserwerke, damit der Stadt nicht die Wasserzufuhr abgeschnitten wird. Mittlerweile sind die penfionirten Polizisten Chikagos aufgefordert worden, aufs nene einzutreten. Die Freiwilligen vermehren sich. In Chicago  giebt es eine standinavische Kavallerie Kompagnie. Sie hat den städtischen Behörden ihre Dienste angeboten und ihr An­erbieten ist angenommen worden. Auch 200 Mann von der Grand Army of the Republic haben sich erbötig erklärt, zur Aufrechthaltung der Ordnung zu helfen. Diese sind die Veteranen vom letzten Bürgerkriege. Jetzt sind weitere 1000 Mann reguläre Bundestruppen in Chicago   eingetroffen. In Omaha   erwartet ein anderes reguläres Infanterie Regiment weitere Befehle. In den großen Wiehhöfen Chicagos wird noch immer nicht gearbeitet. Die Personenzüge aber fahren ruhig ab. Gestern versammelten sich hier die Abgeordneten von fast 100 Gewerk­vereinen. Die Sigung dauerte bis zum Tagesaubruch, ohne daß eine Einigung erzielt wurde. Jeder Antrag, einen allge­meinen Ausstand anzuordnen, unterlag, bis die Proklamation des Präsidenten Cleveland   verlesen wurde. Darauf wurde sofort einstimmig beschlossen, den Generalausstand um 7 Uhr am Mittwoch Morgen zu befehlen, wenn Herr Pullman sich bis dahin nicht einem Schiedsgericht untergeordnet hätte.- Der Krieg zwischen China   und Japan   gilt für unvermeidlich. Eine Depesche aus der Hauptstadt Japan'  s meldet: Die japanische   Regierung erklärte, daß sie nur unter den von ihr selbst angegebenen Bedingungen ihre Truppen aus Korea   zurückziehen wird. Der Krieg mit China   gilt hier als unvermeidlich.

tlagte sie still und leise vor sich hin: Und wie fommt es, mich schützen würde? Wo weilt er, der einzige Hort, auf daß mir jetzt gerade einfällt das wahrsagende Wort, so den ich baue? Kann meine angstvolle Stimme ihn rufen einst der Altvater Jochai zu mir gesprochen, da er mich über Berg und Thal? Hört denn sein Ohr den flüchtigen warnte vor der Hinneigung zu den Bekennern des Ge Schritt meiner Sohle? D, daß meine Klage ein Zauber­treuzigten? Hat er nicht damals vor meine Augen gestellt spruch wäre, der ihn fesselte, und herbeizöge mit unwider das Schicksal der Engel Asa und Asael, denen les gelüftete tehlicher Gewalt; daß der hochgelobte Gott die Schwester nach Bräuten der Erde? Seit Jahrtausenden schweben doch wieder in seine Hand gegeben hätte, damit er Zeit die Armen zwischen Himmel und Erde, wo sie aufgehängt gewinnen möge, an seine unwürdige Magd zu denken! hat in seinem Zorn der eifrige und hochgebenedeite Gott. Welche Leiden ich auch schon erduldet habe, welcher Und ihr Schicksal... ist es nicht das Meine? Einer Liebe Kummer mir auch noch bevorstehen mag, seine Nähe allein hingegeben, die bald wie eine faufte Gluth mein Innerstes dünkt mir schon ein Balsam für alle Wunden, die das erwärmt und veredelt, bald aber wie ein ungeduldig Feuer Schicksal schlägt. Und meine allzu gefällige Einbildungs­meine Seele quält, und anschmiedet an einen Gegenstand, kraft gaufelt mir nur zu oft eine schmeichelnde Täuschung der unftät und raftlos sich immer meiner Sehnsucht ent- vor. Bocht mein Herz bang und ungeduldig, so höre ich zieht, bin ich bald niedergegangen zur Tiefe, bald schwebe den Hufschlag seines geschwinden Roffes. Zittern meine Pulse, ich auf zur Höhe der Himmel. Die Pflicht ruft mich ge- so vernehme ich seinen nahenden Schritt. In den Glocken, bieterisch auf die Echwelle wenigstens des Kerters, in die gerade jetzt herübertönen aus der Stadt, spricht seine welchem meine Väter athmen, da die rohe Willkür mir das anmuthige Stimme, aus dem Abendroth dort an den Bergen Glück versagt, ihn mit denselben zu theilen; die Liebe aber schaut sein freundlich Angesicht. Ungeduldig berge ich mich hält mich hier in diesem engen Raume zurück. Ihr ver- hinter diesen Riegeln, da ich doch von jenen Höhen den trauend, die mir Schutz und Beistand den Meinigen ver- geliebten Namen ausschreien möchte durch die Welt. Zür heißt, überlasse ich Jochai und Ben David ihren Leiden. nend sieht mein Auge jenes verschlossene Fenster an, das Wird aber dieses Vertrauen sich erfüllen? Wird denn mir die Aussicht nach der Heerstraße verbirgt, auf welcher der Freund erfüllen können, was er zu erfüllen wünscht? er daher ziehen wird. Wenn er käme, jetzt fäme, im An­Reißt mich das Verweilen aus dieser Stätte nicht endlich drange der höchsten Noth! Wenn ich ihm fönnte entgegen­auch in den Abgrund, aus welchem ich meinem Vater eilen auf den Flügeln des Auges, uni ihn zu begrüßen, nimmer emporreichen werde können die rettende Hand? schon im fernen Dämmerschein? Warum nicht jenes Fenster, D, Mutter, welcher das Paradies sei, und die Palme des das unnüße Vorsicht verschloß, kann eröffnen die muthige ewigen Friedens, Mutter, erinnere Dich, wenngleich ein Hand. Vom Aufgange fommt alles Gute, alles Wahre. abgeschiedener Geist, Deiner Tochter, und leiste Hilfe! Bom Sonnenaufgange hier sieht der hochgelobte Gott in Hreiniger Gott, zu dem Jakobs Söhne beten, wie die Ver- unsere Tempel; von dort muß auch Dagobert wieder heim- Pinneberg   sind von unserer Partei vor der Hauptwahl 105, Von der Agitation. Bei der Reichstagswahl im Kreise Kühn schlug ihre Hand den verschloffenen zwischen Haupt- und Stichwahl 42, aufammen 147 Wähler­ehrer des Menschgewordenen, schüße Du den edlen Mann, fehren!"- den ich ehre wie einen Seligen und Gesegneten des Herrn, Laden des Fensterleins auf, und ihr Blick sucht unter den versammlungen abgehalten worden. Als Referenten waren thätig: daß er bald zurückkehre, und durch seine Kraft und Groß- Rosen, die der Niedergang dem blaudunkeln Often zuwarf, v. Elm in 48, Moltenbuhr 14, Förster 14, Frohme 10, Stolten 9, muth das Truggewebe zerreiße, das meines Vaters Unschuld, den Geliebten. Umsonst! Leer war und blieb die Straße. Kölle 7, R. Fischer- Berlin 6, Stromberg 5, F. Steinfatt, Bebel, unser aller Geschick umhüllt! Schon drang der Verrath Längs der Gartenmauer jedoch troch ein Mann schwer Singer und Liebknecht in je 4, Emma Ihrer  , Sittenfeld, Wein­über diese Schwelle; wer weiß, wie lange der verbrecherische und unbehilflich hin, beschäftigt, wie es schien, Kräuter zu heber, Schippel, Gerisch und Wurm in je 3, Röske, E. Fischer, Unhold seine Drohungen aufschiebt? wer weiß, ob mich sammeln im tauigen Abendschein. Zufällig richtete sich auf Bubeil und Auer in je 2 Versammlungen, Franz Diedrich, nicht vielleicht der nächste Tag, verrathen und verkauft in ihn Esthers Auge, zufällig blickte er zu dem flingenden Megger, Legien, Liebscher, Baker und Martitte in je 1 Vers den Händen der Feinde fieht? Ich möchte fliehen, und Fenster empor, und schnell fuhr das Mädchen zurück. fammlung. In 46 gegnerische Wählerversammlungen wurden wage es doch nicht. Wie entkomme ich den Kundschaftern Es war der Judenarzt Joseph, der dort unten verkehrte, offiziell Redner entfandt, und zwar in 4 nationalliberale, 10 freis sinnige und 32 antisemitische Versammlungen. Auf Molkenbuhr hes Unfeligen, die vielleicht hinter jedem Baume lauern? und Eſther flehte zum Himmel um die Gnade von dem kommen 21, G. Fischer 8, Kölle 5, v. Glm, Franz Diedrich, Wohin könnte und dürfte ich entfliehen? Wo lebt der Gefürchteten nicht erkannt worden zu sein. Stolten und Frohme je 2 solcher Versammlungen; auf Soun, cusch, der mich ausnehmen ,.... wo ist die Beste, die! ( Fortfehung folgt.) Förster, Lesche, Stühmer und E. Heine je i Versammlung.

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