Gewerkschaftsbewegung
Neue Bestimmungen für die Entlassung von Tabak
Arbeiterinnen bezweckte.
arbeitern.
Die Zentrale für Kriegslieferung von Tabatfabrikaten( Sih Minden i. W.) hat mit Rücksicht auf die starke Einschränkung der Herstellung von Zigarren, die gegenwärtig nicht weniger als 60 v. H. der Herstellung der ersten sieben Monate des Jahres 1917 beträgt, am 29. Januar 1918 eine Reihe Bestimmungen über die lassen, die in der Hauptsache, gemäß dem Wunsche der Tabakarbeiterverbände, den Schutz der berufsständigen Arbeiter und In den Jahren 1915 und 1916 mochten ohne den Ersatz für die zum Heeresdienst eingezogenen Tabakarbeiter etwa 70 000 neue Arbeitskräfte in die Industrie eingetreten sein. Dann kam der Tabakmangel. Um nun besonders die alten, schwachen und gebrechlichen Arbeiter vor der Entlassung zu schüßen, war es notwendig zu bestimmen, daß die neuangelernten Arbeitskräfte zuerst entlassen werden mußten. Das wurde denn auch verfügt, indem sämtliche vor dem 1. August 1914 in der Zigarrenherstellung nicht beschäftigten Personen entlassen werden sollten.
Mit den Nohtabafvorräten steht es nämlich so, daß die Zi garrenfabrikation trop der Beschränkung der Herstellung auf 40 v. H. nur noch bis in die ersten Monate des kommenden Jahres mit verfügbaren Rohstoffen rechnen kann. Dann würden natürlich fämtliche in der Bigarrenherstellung Beschäftigten zu entlassen fein. Die neue Verfügung geht nun von dem Gesichtspunkt aus, daß schon jetzt Rücksicht auf die spätere Beschränkung und den gänzlichen Schluß genommen werden muß, und da auch andere als Berufsunständige zur Entlassung kommen müssen, muß eine grundsäßlich andere Regelung eintreten, immer aber unter Schonung der alten und schwächlichen Personen. So ist von nun ab nicht nur die Berufsständigkeit, sondern auch die Verwendbarkeit in anderen Berufen maßgebend. Es heißt jezt: In der Zigarrenindustrie dürfen nur Arbeiter weiter beschäftigt. werden, die bereits vor dem 1. August 1914 in ihr tätig waren, mit Ausnahme solcher, welche zur Arbeit in anderen Erwerbsztveigen nicht fähig find.
Im Anschluß hieran ersucht auch die Redaktion der Bureau- Igelegten Fassung festzuhalten. 3. In den Abschnitten 8 find die angestellten" um Wiedergabe folgender Bemerkung: Forderungen aufzunehmen: Internationale Regelung des ArbeiterDie Zentralfommission der Krankenkassen hebt in ihrer Be- schutzes und der Arbeiterversicherung, Ausbau und Vereinheitlichung richtigngsnotiz noch die Tatsache hervor, daß der im Organ der des Arbeiter- und Angestelltenrechts unter rechtlich völliger GleichBureauangestellten über die Angestelltenversammlung gebrachte Bestellung der landwirtschaftlichen Arbeiter und Dienstboten; Ausdehricht wesentlich anders laute als der Bericht im„ Vorwärts". Dieser nung und sinngemäße Anwendung der Arbeiterschutzgesetze auch auf Einwand scheint sehr gesucht. Wie der Zentralkommission nicht diese. 4. Die endgültige Abfaffung eines Agrarprogramms erscheint unbekannt ist, leiden wir wie andere Gewerkschaftsblätter unter zwar dringlich, erfordert aber längere Zeit. Es sind deshalb einstder Papierknappheit und sind deshalb infolge Raummangels in weilen Richtlinien für die Stellung der Partei zu den klein- und Bericht war im Hinblick auf diese Umstände stark gekürzt. Er ent- Grundfäßlich allerdings spricht sich die Versammlung dafür aus, zuunserer Berichterstattung sehr beschränkt. Der von uns gebrachte mittelbäuerlichen Betrieben in das Aktionsprogramm aufzunehmen. hält nur das Wesentliche, und deshalb vor allem die für grund- nächst nur beſtimmte, festumrissene Forderungen für die Zeit des legende Verhandlungen von der Versammlung gutgeheißenen Richt- Ueberganges von der Kriegs- in die Friedenswirtschaft aufzustellen, linien. Für unsere Mitglieder im Reich kam dann noch eine von der Schaffung eines allgemeinen Aktionsprogramms im jebigen Orientierung über die errungenen Teuerungszulagen in Betracht. Zeitpunkte, wo die Verhältnisse noch vollständig im Unklaren liegen
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Parteinachrichten.
Die linksradikale Kritik an den Unabhängigen. Daß die Unabhängigen trob aller Alobigkeit und tros ihres demonstrativen Radikalismus oder gerade wegen der zur Schau getragenen Absichtlichkeit ihre Anhänger nicht voll befriedigen, ist eine Binsenwahrheit. Die Opponenten finden nur nicht das Ohr der Oeffentlichkeit, sei es mangels einer Zeitung, fei es, weil ihre Bublikationsmittel über einen ganz engen Kreis nicht hinausdringen. Die unabhängige Preise hütet sich natürlich wohlweislich vor dem Geständnis. daß die Brüder zur linken Hand die Demagogie ihrer Partei rücksichtsloser verhöhnen als die Regierungsiozialisten". Die Leipziger Volkszeitung" übersteht auch die schärften und beſtbegründeten Angriffe der linksradikalen Bremer Arbeiterpolitik". Die Bremer Arbeiterpolitik" nimmt den Brief Franz Mehrings an die„ Prawda" wieder zum Anfak einer heftigen Attade. Ge müsse zwar jedem Barteimitglied die schärfste Kritik freistehen, aber wenn diese Kritik die Gebrechen der Partei für unheilbar erklärte, so sei der innere Bruch längst vollzogen. Der Brief ist ganz offenbar diktiert von dem Wunsche, daß man für das Verhalten der unabhängigen Partei nicht verantwortlich sein will, daß man innerlich nichts mit ihr zu tun habe." Die Bremer Linksradikalen Die alte sowohl wie die neue Verfügung( vom 29. Juli 1918) sehen in dem Brief Mehrings die glänzendste Rechtfertigung für verlangt ferner, daß die in der Zigarrenindustrie verbleibenden Ar- ihre Sonderbestrebungen. Die Verbindung mit den Haajeleuten beiter voll beschäftigt werden müssen. Manche Unternehmer hatten fönne für einen Linksradikalen von echtem Schrot und Korn nicht noch nach der ersten Verfügung die Arbeitszeit beschränkt oder ließen von Dauer sein oder müsse zu seiner Knochenerweichung führen. aussehen, um ihr Personal zu halten. Die Arbeiter aber hatten Und dann gießt die„ Bremer Arbeiterpolitik" die ganze Schale den Schaden davon durch erhebliche Verdienstverminderung. Da ihres äßenden Hohnes über die radikalen Unabhängigen, die nicht aber Arbeitskräfte überflüssig sind und immer mehr werden, ist einmal die Courage zu einer wirklichen Auseinandersehung mit es vor allem nötig, die jungen Arbeitskräfte abzustoßen, zumal es Mehring hatten: Mehring hinauswerfen, das wollten sie nicht; in anderen Berufen an Arbeitern mangelt. Die Tabatarbeiterver- denn einen Standal, der vielleicht eine mehr oder minder große bände mußten im Interesse der Arbeiterschaft gerade darauf be- Bahl von Gesinnungsfreunden Mehrings veranlaßt hätte, mitzustehen. Soweit die Vollbeschäftigung nicht möglich ist, sind die- neben, wollten sie unter allen Umständen vermeiden. Mehcings jenigen Arbeiter zu entlassen, welche nur nebenbei zur Erlangung Stritif aber folgeleisten und die Bartei nach seinem Wunsche umeines für den Lebensunterhalt nicht notwendigen Verdienstes tätig orientieren, das wollten sie noch weniger. Was also taten fie? find, sowie solche, welche nicht durch häusliche Verhältnisse oder an Sie zogen sich ins Gebiet der Qualle zurüd. Jedem Schwerthieb, dere zwingende persönliche Gründe an ihren Wohnort gebunden der, wenn er auf festen Widerstand traf, hätte durchschlagen müssen, und körperlich imstande find, sich in anderen Erwerbszweigen zu fetten fie ein breiiges Gemisch von Urschleim entgegen." Die Unbetätigen. Aus wirtschaftlichen Gründen können auch jetzt, wie nach der ersten Verfügung, Betriebsstätten stillgelegt werden. Neu- abhängigen hören sich diese schneidende Kritik an und lassen sie deund Wiedereinstellung von Arbeitern darf nur mit Genehmigung mütig über sich ergehen, ohne aufzumucken. der Zentrale erfolgen, und sind arbeitslose berufsständige, in anderen Erwerbszweigen nicht verwendbare, vornehmlich auch friegsDie Kölner Parteigenossen zur Taktik der Fraktion. Eine beschädigte Tabatarbeiter zunächst zu berücksichtigen. Bei dem Sibung der sozialdemokratischen Vertrauensleute der Wahlkreise Wiederaufbau der Industrie sind jene Tabatarbeiter vorzugsweise Köln - Stadt, Köln - Land und Mülheim nahm einen Bewieder einzustellen, die im Heeres- oder Hilfsdienst gestanden richt des Kölner Reichstagsabgeordneten Meerfeld über die haben, sowie jene, die nach ihrer Entlassung in anderen Erwerbs- jüngste Tagung des Reichstags entgegen. Die Aussprache zog sich ameigen tätig gewesen sind.
und sich noch alles im Flusse befindet, jedoch abzusehen. Sollte trotzdem das Aktionsprogramms zustande kommen, so hält die Versammlung dessen endgültige Sanktionierung durch einen deutschen Parteitag für notwendig.
Industrie und Handel.
Zweifel an der Stapelfaser.
Der Verband der sächsisch- thüringischen Webereien hat sich, wie in der Sitzung der Handelskammer Greiz mitgeteilt wurde, längere 3eit mit Prüfung der neuen Stapelfaser der Vereinigten Glazstofffabriken in Elberfeld befaßt, um die Herstellung und Verarbeitung dieser Gespinstfaser im sächsisch- thürigischen Webereibezirk in größe rem Umfange in die Wege zu leiten. Das Ergebnis ist, daß man var die Bedeutung der Sache an und für sich nicht verkenne, aber die großen Hoffnungen, welche die Reichsbekleidungsstelle in diese neue Erjabfaser knüpft, in dem Umfange, wie dies geschieht enigstens für die nächste Zeit nicht teile. Man hält die Er
wartungen für verfrüht.
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Die Börse hat natürlich ohne den Schimmer eines eigenen Urteils die Aktien der Vereinigten Glanzstoffabriken A.-G. mächtig in die Höhe gesezt. Die vorliegenden Kaufaufträge fonnten nur zu einem kleineren Teil und unter Vernachlässigung der kleinen Orders erfüllt werden.
Die Lurussteuer.
Laut Bekanntmachung des Reichskanzlers über die Sicherung einer Umfassteuer auf Lurusgegenstände vom 2. Mai 1918 war für den Kleinhandel angeordnet worden, auf Edelmetalle, Edelsteine, iomie Gegenstände aus oder in Verbindung mit diesen Stoffen eine Rücklage in Höhe von 20 Proz. des Entgelts zu bilden. Der Reichs tag hat mit rüdwirtender Kraft den Sab von 20 auf 10 Proz. herabgesetzt, so daß bei der ersten Steuererklärung für die Zeit vom 5. Mai bis zum 31. Juli 1918 dieser Sag von 10 Broz. in Rechnung zu stellen ist. Die Berechnung dieses 10prozentigen Sabes erfolgt von dem Gesamtentgelt, das der Verkäufer erzielt hat, also von dem früheren Verkaufspreis plus 25 Proz. Aufschlag für die Steuer. Wenn z. B. ein Gegenstand mit Verkaufspreis von 100 mt. vor dem 5. Mai nunmehr den Steueraufschlag erhielt, also mit 125 m. verkauft wurde, so ist von diesem Betrage jetzt als Steuer 12% M. zu deflarieren, während der Restbetrag des Aufschlages an den Käufer zurüdgezahlt werden kann. Falls in unzutreffender Weise nur ein Aufschlag von 20 Proz. genommen worden ist, so wären jetzt als Steuerbetrag von 120 M. 10 Proz., alfo 12 M. anzurechnen, so daß eine Rückzahlung von 8 M. nur in Frage fäme.
Gerichtszeitung.
durch 3 Sibungen hin. Von den 30 Rednern, die zu Worte tamen, muß der Angestellte in die Verlegung des Urlaubs willigen? Entstehen Streitigkeiten über die Berwendbarkeit. der Ar- sprachen sich eine Reihe gegen die lehte Kreditbewilligung aus und beiter in anderen Berufen, jo entscheidet darüber ein Bezirksaus- forderten die Ablehnung weiterer Kriegskredite. Die ganze Ausschuß. Solcher Bezirksausschüsse werden von der Zentrale 10 ein- brache zeigte, welche politische Verwüstung durch das Versagen der gerichtet, denen je zwei Vertreter der Unternehmer und zwei der Regierung Sertling, durch das Geschrei der Eroberungspolitiker, Arbeiter angehören werden. In letter Instanz entscheidet die durch das verbrecherische Verhalten der Mehrheit des preußischen Zentrale. Abgeordnetenhauses und durch die Kriegsnot angerichtet worden ist. Mit allen gegen vier Stimmen wurde folgende von dem Par teivorsitzenden Genossen Sollmann eingebrachte und begründete Entschließung angenommen:
Zur besseren Hinüberleitung der Arbeiter und Arbeiterinnen in andere Berufe, besonders dann, wenn die Herstellung von 3igarren ganz eingestellt werden muß, haben die Unternehmer Perjonalfarten zu führen, die bei Entlassungen sofort an die Arbeitsnachweise abzugeben sind.
Das sind im wesentlichen die Bestimmungen, die künftig für die Beschäftigung und Entlassung von Tabafarbeitern, soweit die Bigarrenherstellung in Frage fommt, gelten. Der Krieg wirkt schwer auf die Tabatindustrie, besonders aber auf die Tabatarbeiter; so schmerzlich es ist, wenn altgeübte Arbeitskräfte ihren Beruf verlassen müssen, es fonnte nicht verhindert werden; aber Licht und Schatten möglichst günstig zu verteilen, ist Aufgabe der organisierten Tabafarbeiter. Und fie glauben, es bei der Mitwirkung bei dieser Verfügung getan zu haben.
„ Die Vertrauensleute der sozialdemokratischen Vereine
bon
Die 2. Kammer des Berliner Kaufmannsgerichts verneinte diese Frage gelegentlich eines zur Entscheidung gekommenen Rechtsftreites. Die 2 Beklagte, die„ Hauptstelle für gemeinschaftliche Handwertslieferungen", hatte ihrer seit zwei Jahren in Stellung gemejenen Stenotypistin Frieda G. einen Urlaub von 14 Tagen erteilt, der am 1. Juli beginnen sollte. Auf Grund gegenseitiger lebereinkunft wurde der Antrittstag des Urlaubs um fünf Tage verschoben. Als sich die Klägerin am Tage vor dem Urlaubsbeginn von dem erkrankten Direktor verabschieden wollte, ließ ihr dieser Köln - Stadt und-Land und von Köln- Mülheim erklären, daß die Namen fahren, aber sie werde ja sehen, was es für folgen haben jugen, wenn sie auf ihren Urlaub fuße, dann möge sie in Gottes Partei an dem alten sozialdemokratischen Grundsahe der Landes- werde. Da das junge Mädchen bereits die Pension gemietet und verteidigung festhalten muß. Mit der sozialdemokratischen Politik, überhaupt alle Reisevorbereitungen getroffen hatte, trat es seinen die auf einen Wiederaufbau der Internationale und auf einen urlaub an. Drei Tage später erhielt es die Aufforderung, bei VerVölkerbund gerichtet sein muß, ist die Bewilligung von Mitteln für meidung sofortiger Entlassung unverzüglich zurückzukommen. Da militärische, wirtschaftliche oder finanzielle Vergewaltigungen unver- die Klägerin dem nicht Folge leistete, wurde sie entlassen. In der einbar. Deshalb müssen die sozialdemokratische Reichstagsfraktion und Verhandlung stellte der Vertreter der Beklagten den Grundsatz auf. die Massen im Lande alles aufbieten, um die Reichsregierung zu es müsse dem Arbeitgeber überlassen bleiben, einen erteilten Urlaub einer eindeutig klaren Bekundung und Betätigung ihrer Kriegsziele zeitlich zu verlegen. Das Kaufmannsgericht trat dieser Auffassung in diesem Sinne zu drängen. jedoch nicht bei. Ein einmal erteilter Urlaub tönne nicht einseitig Die Art des Wechsels im Auswärtigen Amt hat das Mißtrauen zurückgezogen oder verlegt werden. Eine derartige Maßnahme entgegen die Regierung verschärft. Im Einverständnis mit dem Reichs- spreche nicht der Verkehrssitte. Es würde sonst auch dem Gehilfen Die Berichtigung der Zentralkommission der Kranken- tagsabgeordneten für Köln - Stadt, dem Genoffen Meerfeld , bedauert zur Unmöglichkeit gemacht werden, die notwendigen Vorbereitungen faffen. die Versammlung, daß dieses Mißtrauen in der leider recht ein- und Dispositionen für eine Erholungsreise zu treffen. Da die EntWir werden um Aufnahme folgender Zeilen ersucht: feitigen Fraktionserklärung bei der jüngsten Kreditbetvilligung so laffung für unbegründet angesehen wurde, erkannte die Beklagte Von einer Reise zurückgekehrt, werde ich auf die in der gut wie überhaupt nicht zum Ausdruck gekommen ist. ein Monatsgehalt vor Urteilsfällung an. Nummer des Vorwärts" vom 28. Juli enthaltene Berichtigung Die Vertrauensleute sind der Ansicht, daß nach der durch außerWann kann die Wählerliste eingesehen werden? der Zentralfommission der Krankenkassen gegen den Bericht über parlamentarische Einflüsse herbeigeführten Entlassung Kühlmanns die Versammlung der Krankenkassenangestellten in der Nummer und der verdächtig hinhaltenden Wahlrechtspolitik des Grafen HertDas Oberverwaltungsgericht hat eine für Gemeindewahlen unvom 12. Juli aufmerksam gemacht. Die Redaktion hat bereits ganz ling ein verschärfter Kampf gegen die Regierung dringend geboten gemein wichtige Entscheidung getroffen und Wahlen für unrichtig darauf hingewiesen, daß die Zentralfommission Dinge be- war. gültig erklärt, weil die Wahlen unter Benutzung einer nicht richtigt, die weder in dem Bericht enthalten, noch in der Versamm- Von der Fraktion wird erwartet, daß sie bei Fortdauer der ordnungsmäßig ausgelegten Liste vorgenommen worden seien. Das Tung behauptet sind. Die in der Versammlung aufgestellte Be- jebigen Regierungsmethoden ihr Verhältnis zum Reichskanzler jo- Gericht führte u. a. aus, es stehe fest, daß einigen Wählern, welche hauptung, daß die A.O.K. der Stadt Berlin und die O.. der Me- bald als möglich gründlich klärt. die Liste während der Dauer der Auslegungsfrist einsehen wollten, chanifer nicht rechtzeitig genügende Maßnahmen getroffen hätten, Bei neuen Versuchen der Unklacheit und des Hinhaltens muß die Einsichtnahme nicht möglich war, weil der Gemeindevorsteher, um die ungeheure Mehrarbeit der Verwaltung während der Grippe- die Reichstagsfraktion in die entschiedenste Oppositionsstellung in dessen Wohnung die Liste auslag, von Hause abwesend war. Epidemie zu bewältigen, muß aufrechterhalten werden. Bezüglich treten." Diese Tatsache würde unerheblich sein, wenn bekanntgemacht wäre. Der O.K. der Mechaniker ist ja in derselben Nummer des„ Vordaß die Liste nur zu bestimmten Tagesstunden zugänglich sei und wärts" vom 28. Juli nach eigener Anschauung der Redaktion in Mit dem Entwurf des neuen Aktionsprogramms der Partei jene Wähler die Liste zu einer anderen Stunde hätten einsehen der Notiz Jm Krankenpferch" das notwendige gesagt. Diese un- hat sich in zwei Bersammlungen der Ortsverein der Partei in Fürth wollen, oder aber, wenn sie, sofern die Einsichtnahme nicht auf begeheure Ueberfüllung der Kassenräume ist zwar durch die Grippe- in Bayern beschäftigt. Nach einer sehr regen Aussprache entschied stimmte Stunden beschränkt war, sich zu einer nicht angemessenen Epidemie verschlimmert, aber nicht herbeigeführt, sondern besteht sich die Versammlung zunächst für folgende allgemeine Feststellun- Beit in der Wohnung des Gemeindevorstehers eingefunden haben Ms unangeschon seit Jahren. Die Kasse hat während des Krieges ihre Mit- gen: Der in der Parteipresse veröffentlichte Entwurf eines" Ak- würden. Keine dieser Voraussetzungen liege vor. gliederzahl mehr als verdopzelt, ohne auch nur einen einzigen Ab- tionsprogramme" soll nach feiner Einleitung das Erfurter Bro- messen könne die Zeit nach 6 Uhr nachmittags, zu der jene Wähler fertigungsschalter mehr zu öffnen. Obwohl die Angestellten der gramm nicht aufheben, sondern nur ergänzen. Die Versammlung den Versuch gemacht hatten, Einblick in die Liste zu gewinnen, im Kasse und unser Verband wiederholt Abhilfe verlangt haben, da billigte diesen Grundsab, konnte aber nicht unterlassen, auszu- Hinblick auf die ländlichen Verhältnisse und in Anbetracht des Umdie Angestellten die berechtigte Unzufriedenheit der Mitglieder aus- sprechen, daß ihm der Entwurf selbst nuc bedingt Rechnung trägt. standes, daß Wähler gewisser Berufskreise erst nach Schluß ihrer zubaden haben, ist Vorstand und Verwaltung dazu nicht zu be- Der Entwurf nimmt zwar einzelne Forderungen des Erfurter Pro- Arbeitszeit Gelegenheit dazu finden, nicht erachtet werden. Der wegen, weil man die dadurch entstehenden Kosten scheut. Lieber gramms herüber, gibt ihnen aber eine weniger präzise, verwässerte Einwand, daß der Gemeindevorsteher zumal in Kriegszeiten durch hält man jahrelang Verhältnisse aufrecht, die geradezu einen Hohn Form. Andererseits läßt er Fragen, die für die nächste Zeit er- private und andere amtliche Geschäfte start in Anspruch genommen bilden auf die Aufgaben der Krankenkassen. höhte Bedeutung erlangen werden, vollständig unberührt; so bei- und daher nicht in der Lage wäre, fortdauernd in der Wohnung anDer A.O.K. der Stadt Berlin wird besonders zum Vorwurf spielsweise die Stellung der Partei zu den Forderungen für Heer wesend zu sein, greife nicht durch. Abgesehen davon, daß die Ausgemacht, daß sie nicht rechtzeitig mit der Einstellung von Hilfs- und Marine, zur Kolonialpolitik, zur Rechtspflege und Recht- legung der Liste nicht notwendig gerade im Hause des Gemeindefräften vorgegangen ist. Auch die Zentralkommission der Kranken- sprechung, zur Agrarpolitik usw. Soll das Aktionsprogramm aber vorstehers zu erfolgen brauche, fönne die Ginsichtnahme in die Liste tassen kann das nicht bestreiten. Die Kasse stellt z. B. seit längerer voll seinen Zweck erfüllen, so erfordert das die Zusammenfassung auf bestimmte Tagesstunden beschränkt werden; auch könne in Zeit grundjäßlich keine männlichen, sondern nur noch weibliche aller für die nächste Zeit in den Vordergrund stehenden Forderungen geeigneter Weise Vorsorge getroffen werden, daß die Liste auch wähHilfskräfte ein. Ob das lediglich des geringeren Lohnes der und zwar, dem Zwecke mehr entsprechend, in Form eines volfs- rend der Abwesenheit des Gemeindevorstehers eingesehen werden Ietteren wegen geschieht. lasse ich dabingestellt. Ferner geht die tümlich und packend geschriebenen Aufrufes. Auch müsse der inter - könne. Kasse außerordentlich leicht mit der Entlassung von Hilfsfräften nationalen Aufgabe der Sozialdemokratie in dem Aktionsprogramm bor , so daß sie den stärksten Personalwechsel aller Berliner bziv. der Sozialpolitik, des Arbeiterschußes usw. gedacht werden. Krankenkassen während des Krieges zu verzeichnen hat. Auch Gerade nach dem Krieg wird der Konkurrenzkampf der Kapitalisten während der Grippe- Epidemie hat die Personalverwaltung der auf dem Weltmarkte mehr denn je auf Kosten der Arbeiter aller Kasse im Gegensatz zu anderen Kassen erst im letzten Moment und Länder ausgetragen werden. Es seien deshalb nach Feststellung sehr zögernd mit der Einstellung von Hilfskräften begonnen. diefer allgemeinen Mängel folgende Aenderungen im AktionsproDie Krankenkassenangestellten haben auch während der Grippe- aramm vorzunehmen: J. Im Abschnitt 1 die Aufnahme der Klausel Epidemie mit äußerster Kraftanspannung gearbeitet, um den An- Selbstbestimmungsrecht' der Völker, worunter das Recht der Rölfer Arbeiterjugend." sturm der Kranken zu bewältigen. Manche von ihnen sind dar auf Aufrechterhaltung oder Neuaufrichtung ihrer politischen Unabüber selbst zusammengebrochen. Es war daher wohl berechtigt, daß hängigkeit zu verstehen ist. 2. In den Abschnitten 6 und 7 ist an fie alle möglichen Maßnahmen zur Beseitigung der Mißstände Stelle der Forderungen des Fallenlassens hoher Lebensmittelzölle treffen sollten. Verband der Bureauangestellten Deutschlands , Orts- usw." und" Aufhebung aller Verbrauchsabgaben auf notwendige gruppe Groß- Berlin. Lebensmittel" an der bisherigen, im Erfurter Programm nieder
Jugendveranstaltungen.
Prenzlauer und Schönhauser Vorstadt. Jeden Montag und Freis tag bon 7-10 Uhr: Bewegungsspiele auf dem Falkplay. Morgen bei Eichhorn, Danziger Str. 93: Bortrag des Genoffen B. Schulz. Neukölln. Morgen Mittwoch, abends 8 Uhr, im Jugendheim, Berliner Str. 86/87: Vortrag des Genossen Neumann:„ Feinde der
Berantwortlich für Politit: Erich Kuttner , Berlin ; für den übrigen Teil des blattes: Alfred Scholz, Neukölln; für Anzeigen: Theodor Glode, Berlin . Verlag: Borwärts- Verlag G. m b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchbruderei und Berlagsanstalt Baul Singer u. Co. in Berlin . Lindenstraße 3. Hierzu 1 Beilage and Unterhaltungsblatt.