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zu warten, bis jene Möglichkeit eine bollendete Tat- fache ist? Das politische Ziel ist die Stabilisierung der Verhältnisse im Osten. Ein wünschenswertes Ziel, dessen Erreichung stür- mischen Eifer lohnt! Aber wird dieses Ziel erreicht, wenn die doch nicht ganz geringe Zahl der Opponenten gegen die deutsche Herrschaft im Osten hoffen darf, mit den Engländern, Fran> zosen und Amerikanern noch einmal an den Schlachtengott zu appellieren? Ohne den niederschmetternden militärischen Sieg kann der Brester Frieden nicht der internationalen Diskussion entzogen werden. Aber diese Diskusston kann begrenzt werden, wenn die Regelung der Ostfragen so erfolgt, daß weder die Rand- Völker, noch die großen russischen Parteien eine Neuregelung um jeden Preis durchsetzen wollen und durchsetzem zu können. hoffen dürfen. Dazu genügt weder eine Verabredung mit wohl gesiebten Notabeln, noch der Brcster Frieden, der von einer Regierung geschlossen ist, die sich nicht im unbestrittenen Besitz der Hoheitsrechte befindet, sondern im Grunde nur eine Partei im Bürgerkriege ist. Die bolschewistische Regierung ist von Deutschland   anerkannt, aber nicht von der Entente und großen inncrrussischen Parteien? die sibirische Regierung ist von der Entente und den grundsätzlichen Gegnern der Bolschewisten, aber nicht von Deutschland   anerkannt. Die sibirische Regierung lehnt jede verbindliche Verpflichtung aus dem Bretter Vertrage für sich ab. Kurz und gut: Der Brester Frieden ist keinJDefi- nitivum, sein Schicksal hängt von dem Ausgang des Bürger- krieges in Rußland   und des Feldzuaes im Westen ab. Darum warnen wir in letzter Stunde, die Ehre des derit- ' schen Volkes für Königreiche zu engagieren, die auf Flugsand gebaut sind, Staaten zu produzieren, deren Schaffling von noch ganz unklaren Rückwirkungen auf die Mittelmächte sein kann. Das deutsche   Volk schlägt sich für D c u t s ch l a n d, nicht für Polen  , Litauen  , Kurland  , Estland  , Livland  .. Und der elende Frieden von Brcst-Litowsk ist nicht die Knochen eines einzigen deutschen   Soldaten wert!__ Troelftra über öie Aloglichkeit einer inter  - nationalen Konferenz. »lnstcrdam, 13. August. In einer Unterredung, die der Sonder- Korrespondent desHandelsblad" mit T r o e l st r a in Verey hatte, erstarte letzterer, daß er eine sehr günstige Meinung über die Beschlüsse des französischen   Soziali st enkon- gresfes habe. Die Resolution zeige, daß der Friedenswille der französischen   Sozialisten qualitativ viel ernster und stärker geworden sei. Ueber die Zusammenberufung einer sozialistischen internationalen Konferenz habe er nichts Näheres tveder auS Paris   noch aus London   vernommen, und er nehme in dieser Angelegenheit eine abwartende Haltung ein. In einem offenen Brief an Henderson habe er sich siir Organi- sie.rung der von diesem ausgehenden Idee zur Abhaltung riner intcr- nttttonalen Sozialistenkonferenz zur Verfügung gestellt. Ob die beiden Eremplare des niederländischen Textes dieses offenen Briefes an Henderson ihre Adresse erreicht haben, wisse er nicht. In diesem offenen Briefe an Henderson halte er sich nur für eine Konferenz disponibel, die als ehrlichen Versuch, den Frieden zu fördern, beabsichtigt sei und ebenso eine gleichartige Aktion der sozialistischen  Partei in allen Ländern darstelle. Hat man sich einmal dar- über geeinigt, sagte Troelstra  , dann ffnde sich alles andere von selbst. Aber über diese alles beherrschenden Fragen habe ich n o ch keine Sicherheit. Ueber die Verweigerung des Passes für die Teilnahme an der RcichSkonferenz in London  sprechend, sagte Troelstra  , daß wahrscheinlich in erster Linie die französische   Regierung die Haupttreiberin gewesen sei, ihm keinen Paß für diese Konferenz auszustellen. Die Regierung habe ihn verhindern wollen, einzelne wichtige Tatsachen zur Kenntnis der interalliierten Sozialisten zu bringen. Er bedauere jedoch nicht, daß er nicht in London   oder Paris   gewesen sei. Er würde in seiner Rolle als Friedensvermittler nicht am richtigen Platze gewesen sein, wenn er in London   bei dem plötzlichen Austauchen Kerenskis anwesend gewesen wär. Kerenski   rufe die kapitalistischen   Regie- rungen auf, eine sozialistische Regierung zu stürzen. Er, Troelstra  , stehe durchaus nicht auf Seiten der Bolschewiki, im Gegen- teil halte er die russische   Revolution durch den Terrorismus und -durch d'« jeden praktischen Sinnes bare Haltung der Extremen für lwffnungslos kompromittiert. Aber wenn das Wort Selbstver- sügungSrecht noch einige Bedeutung haben soll, dann müsse es dem Ringen der verschiedenen Kräfte in Rußland   überlassen bleiben, aus dem Chaos zu einer Neuordnung zu gelangen. Zweitens wurde ihm durch Verweigerung des Passes erspart, die Einladung der französischen   Regierung zum Besuche der französischen  Front, die sein Freund Branting   angenommen habe, abzu- schlagen. Troelstra   erklärte, wir als Gegner der Fortsetzung des 5Meges, haben an den verschiedenen Fronten, too diese gelegen sein mögen, nichts zn schaffe«. Eine �rbeiterkonferenz üer Entente. London  , 12. August. Reuter erfährt: Auf Anregung des demnächst in England erwarteten Präsidenten des amerikani- schen Arbeiterverbandes Samuel Gompers   wird vom 17. bis 19. September in London   eine interalliierte Arbeiter- und Sozialistenkonferenz abgehalten werden. Wie verlautet, werden neben den amerikanischen  Delegierten ebenso wie bei der Konferenz vom 26. Juni Partcivcrtretcr aus Frankreich  . Belgien  . Italien  , Serbien  , Griechenland  , Portugal  , Kanada   und Rußland   zur Teilnahme eingeladen werden. London  , 10. August. Reuter erfährt: In der Konserenz der Vertreter der den. internationalen Organisationen angeschlossenen britischenGewerkschaftcn.dieam Freitag im Unterhausc abgehalten wurde, wurde endgültig beschlossen, in der nächsten Jahreskonferenz twr Gewerkschaften? die im September stattfinden wird, die sofortige Errichtung eines internationalen Bureaus zu beantragen, das nicht nur dazu beitragen soll, die Fühlung zwischen Großbritannien  , den Kolonien, den Alliievten und den neutralen Nationen während des Krieges enger zn gestalten, sondern auch helfen soll, die zahl- reichen Probleme, die bei Abschluß der Feindseligkeiten sich sicher ergeben werden, zn erledigen. Es handelt sich also allem Anschein nach um ein Bureau, von dem die Gewerkschaften der Mittelmächte von vornherein ausge. schlössen sein sollen._ . Die Verwaltungstätigkeit der Sowjet- regievung. Eine Unterredung mit Worowsky. Der russische Gesandte in Stockholm   Worowsky hält' sich jetzt in Berlin   auf als Führer der russischen Delegation, die hier Verhandlungen mit den Finnen führt. In einer Unterredung, die der Gejazch.te ÄM Bcrlwer KoMjpoMytW fcg.�Nqien SJiaxct
Journals", Dr. Friedegg, gewährte, sagte er: Die Lage der Sowjet- regierung ist schwierig, aber die meisten Nachrichten, die dar- über vorliegen, sind übertrieben. Die inneren Verhältnisse in Rußland   sind ziemlich gut, so gut, wie sie bisher waren. Daß die deutsche   Gesandtschaft aus Gründen der Sicherheit Moskau  verlassen hat, beweist nicht das Gegenteil. Nicht einmal die Zaren konnten sich in ihren besten, stärksten Zeiten vor einem Meuchelmord schützen. Wenn hier die Nachricht vorliegt, daß auch Lenin   und Trotzki Moskau verlassen hätten, so genügt der Zusatz, daß die Sowjetregierung nach Kronstadts   übergesiedelt wäre, als Beweis einer Erfindung, mit der man nicht zu rechnen braucht. Denn Kronstadt   ist eine Festung, die im Finnischen   Busen liegt, ganz abgeschnitten von Rußland  , und es hätte für die Regierung gar keinen Sinn und Zweck, sich dorthin zu begeben. Ich kenne sehr wohl einzelne Stimmen aus der deutschen   Sozialdemokratie, dj  « unserer Regierung den Vorwurf machen, daß wir zu wenig ge» leistet hätten. Tarauf kann ich nur folgendes erwidern: Erstens hätten uns die deutschen   Sozialdemokraten aktiv unter- stützen sollen. Das haben sie leider nicht getan. Stakt dessen haben sie uns durch unfruchtbare Kritik vielfach geschadet und uns diskreditiert. Dann meine ich, daß es überhaupt leichter ist zu kritisieren, als zu handeln, besonders für Leute, die selbst nichts getan habem die russische   Bewegung zu unterstützen. Selbst- verständlich ist Ruhland in einem Zustand der Unordnung. Das kommt vom Krieg und allerdings auch von der Revolution. Denn auch die Revolution ist an und für sich k c i n e j ch a f s e n d e Kraft. Sie muß erst das Alte niederreißen, dann bekommt sie das Terrain, Neues aufzubauen. Alle Transport- und Produktions- mittel sind durch den Krieg untergraben, durch die Okkupation der Ukraine   sind wir von unserer Getreidekammer abgeschnitten, durch die konterrevolutionäre Bewegung der Tschecho-Slowaken auch von Sibirien  . Unter solchen Bedingungen, in solcher Atmosphäre konnten natürlich nicht alle Organisation sabsichten unserer Regierung durchgeführt werden. Außerdem sehen unsere Kritiker nur die Aeußerlichkeiten. Die Haupt- arbeit geschieht aber bei uns keineswegs in Petersburg   oder in Moskau  , sie liegt nicht im Verpflegungstvesen, sie liegt im Volke selb st. Die Massen sind heute ganz anders, als sie vor uns waren. Die Massen sind gewachsen moralisch, geistig und politisch. Jedes Dorf in Rußland   hat heute seine politische Or- g a n i s a t i o n, die mit vollem Verständnis dos Interesse ihrer Mitglieder wahrt. Und das geschieht, obwohl die gegenwärtige Re- gierung an einem Mangel an tüchtigen und zuver- lässigen und intelligenten Kräften leidet, weil die ganze bürgerliche Intelligenz Sabotage treibt. Der größte Teil der Arbeit wird deshalb durch einfache Mitglieder der Arbeiterklasse ge- leistet. Was haben die Sowjets in den neun Monaten unserer Herrschast nicht alles für die Volksschule getan, für die Kinder- gärten und die' Kinderkolonien! Da ist in gewaltigem Maßstab ge- arbeitet worden. Dann unsere wirksame Bekämpfung der Arbeits- losigkeit! Nicht nach den Früchten von oben sind wir zu beurteilen, sondern nach den Wurzeln, die wir inS Volk gelegt haben. Das ist das Wesentliche. Der Schwerpunkt ist nach unten gegangen. Wenn man unserer Regierung den Vorwurf macht, sie habe sich ungeschickterweise mit den linken Sozialrevolutionären überwarfen, so ist darauf folgendes zu sagen: Als die linken Sozial- revolutionäre nach dem Abschluß des Friedens von Brest-Litowsk  für die Fortsetzung des Krieges eintraten, haben sie den Anschluß an die Bauernsch�aft verloren, weil die Bauernschaft Rußlands   absolut gegen den Krieg ist eher sind noch die Industriearbeiter für die Fort- sctzung des Kriege? zu haben. So haben die linken Sozialrevolu- tionäre den Kontakt mit den Massen, ihre ganze soziale Kraft ein- gebüßt, und sie sind heute nichts weiter als eine kleineJntelli. genzschicht, die uns übrigens seinerzeit, als wir mit ihnen zu- sammengingen, nicht eine einzige leistungsfähig« Arbeitskraft geliefert hat. Wenn man uns den Vorwurf macht, wir wären nur Theoretiker, so behaupte ich» daß zum Beispiel in Lenin   viel praktischer Verstand steckt. Außerdem entsprechen die Dekrete unserer Regierung, die einen theoretisieren- den Eindruck machen, den praktischen Forderungen unseres Lebens. Manches davon wird vielleicht mit der Zeit zu differenzieren sein, aber darauf beruht die innere Stärke der Sowjetregierung, daß wir Theorien verwirklichen. Wir haben die Massen von der alten ökonomischen und Politischen   Sklaverei befreit. Die Negierung Kerenski   hat den Massen auf dem Papier allerhand politische Rechte gegeben, hat aber in Wirklichkeit die politische und wirtschaftliche Entrechtung der Massen beibehalten. Die Rechte der Gutsbesitzer sind ausrcckiterhalten geblieben, desgleichen blieben alle Rechte der begüterten Klassen unberührt. Unsere Sache gegen die Tschecho-Slowaken ist zuerst etwas schlaff geführt worden, auch der Verrat Murawjows hat ungünstig auf die Gestaltung der Dinge ge- wirft, aber der gegenwärtige militärische Führer der Sowjettruppen, W a z e t i s, scheint die Sache gut zu führen. Wazetis hat es in der alten russischen Armee vom einfachen Soldaten bis zum Oberst ge- bracht, und er hat jetzt schnell die schwächsten Stellen der Tschecho-Slowaken herausgefunden. In den letzten Tagen haben die Tschecho-Slowaken beträchtliche Niederlagen erlitten. Ich selbst werde, sobald meine Berliner   Geschäfte erledigt sind, nach Stockholm   aus meinen Posten zurückkehren. Gegenwärtig führt die Geschäfte der Stockholmer   Gesandtschaft mein zweiter Sekretär, der erste ist in Familienangelegenheiten in Rußland  . Die Berliner  Verhandlungen mitden Finnländern gehen nur lang- sam vonstatten, dennoch hoffe ich, daß sie etwa in drei Wochen ab» geschlossen werden können. Die Streitpunkte, über die wir uns bis­her nicht einigen konnten, bestehen im wesentlichen im folgenden: Die Finnländer stehen auf dem Standpunkt, daß zwischen Finnland  rrnd Rußland   Krieg war, und daß es sich um den Abschluß eines Friedensvertrages handle. Nach meiner Meinung haben wir einen Teilungsvertrag abzuschließen, einen Ver- trag zwischen dem ncuenfftandenen Staate Finnland   und uns. Daraus ergeben sich Differenzen um ökonomische Werte. Eine Einigung halte ich für sicher. Es liegt im Interesse Finnlands  , in Zukunft gute Nachbarverhältnisse zu Rußland   zu haben, ohne ein solches Verhältnis zu Rußland   ist Finnland   nicht lebensfähig. Die finnländische Industrie ist ganz auf den russischen Und ukrainischen Markt angewiesen, nach dem Westen Europas   ist sie nicht konkurrenzfähig, andererseits bedarf Finnland  dringend>des russischen   Getreides und anderer russischer Lebensmittel. In Finnland   herrscht jetzt Hunger. Bei den Ver- Handlungen bedienen wir uns der russischen und finnischen Sprache, es wird aber alles mV Deutsche   übersetzt wegen der Anwesen- heit der deutschen   Herren. * Es verwundert uns nicht, daß ein Beamter der Sowjetregierung mit einem gewissen Optimismus von den Erfolgen dieser Regierung spricht. Leider werden seine Angaben durch die aus Rußland   ein- laufenden Nachrichten(auch solche, die keineswegs auS voreingenom­mener Quelle stammen), zum Teil widerlegt. ES ist gerade vom sozialistischen Standpunkte auS recht bedenklich, wenn Worowski   die Frage der E r n ä h r u ng als eine solche zweiter Ordnung hinstellt und glaubt, über dies Probsiun mit dem Hin-.
weis aus die Politisierung der Bauernschaft hinweggleiten zu können. Gerade dieser Punkt ist für die Fortdauer der bolschewisti- schen Herrschaft von entscheidender Bedeutung. Da zwingt es doch zum Nachdenken, wenn man z. B. in einem Moskauer   Brief der Internationalen Korrespondenz" die Angabe findet, daß in Moskau  die Brotration für Arbeiter 100 Gramm täglich, für Wohlhabende nur 50 Gramm beträgt, die aber nicht einmal regelmäßig zur Ver- teilung kommen. Die Verproviantierung geschehe wesentlich durch. den Schleichhandel, obwohl auf diesen die Todesstrafe stehe, bei ganz ungeheuerlichen Preisen: In Moskau   zahlt man für Roggenmebl schlechtester Qualität zirka 300 100 Rubel per Pud(zirka 16 Kilo) 25 M. für das Kilo für sogenanntes weißes Mehl, toelches auch mise- rabler Qualität ist, 500 600 Rubel, und in Petersburg   sind die Preise noch viel höher. Das hat dazu geführt, daß alles ganz- ungeheuerlich im Preise gesttegen ist und nur zu diesen Preisen kann sich die Bevölkerung auch nur das Notdürftigste ver- schaffen. Die Regierung hat verhältnismäßig niedrige Höchst­preise festgesetzt, zu denen fast nicht geliefert wird, und der Lebens- mittelverkehr spielt sich tatsächlich im Schleichhandel ab. Butter oder andere Fettstoffe werden überhaupt nicht auf Karten ab- gegeben. Man zahlt für ein Pfund(russisch zirka 400 Gramm) Butter 16 18 Rubel, aber dieser Preis dürfte erheblich steigen, sobald die jetzt verhältnismäßig noch große Butterproduktion im Herbst herabgeht. Ein Ein kostet ein Rubel. Fleisch ist fast gar nicht zu haben, außer etwas Kalbfleisch, welches ganz phantastische Preise kostet. Weiter zeigt der Moskauer   Brief an sehr drastischen Beispielen, wie die örtlichen Sowjets sich um die von Moskau   kommenden Be- fehle und Weisungen absolut nicht kümmern, so daß eine Jen- tralmacht in Rußland   überhaupt nicht mehr existiert..
Stockung der femülichen Gffensive. Berlin  , 13. August. Nachdem ffich die englische Offensive zwischen' Ancre und Avre nach den schweren und opferreichen ver- geblichen Angriffen der letzten Tage an der Grenze des alten Somme  -SchlachtfcldcS festgclaüfcn hat, verhielten sich die Engländer am Vormittag des 12. ruhig und setzten erst im Verlaufe des Nach- mittags� und abends zu starken Teilangriffen beiderseits der Römerstraßc sowie südlich des Luce-Baches an. Teilweise brachen diese Angriffe bereits im deutschen   Abwehrfeuer zusammen. Wo die britischen   Sturnrwellen bis an die deutschen   Linien heran- kamen, wurden sie im Gegen st wieder geworfen. Da- gegen setzten die Franzosen nochmals mehrere frische Divi- s i o n e n ein, um die Stellungen zwischen Avre und Oise  , auf die die Deutschen   in so geschickter und für die Franzosen   so Verlust- reicher Weise ausgewichen waren, doch nocb zurückzubrechen. Starke Kavalleriemassen standen zur Verfolgung bereit. Im Morgendunst griff die französische   Infanterie an. Allein trotz der schweren Beschießung, die dem Angriff vorangegangen war, empftng ungeschwächtes Maschinengewehrfcuer die Sturmwellen. In der Gegend des Loges-Waldes, von der Matz bis östlich RessonZ und südlich L'Ewuvillon rannten die Franzosen immer wieder vergeblich an. Tie Art, wie sie'an manchen Stellen bis zu fünfmal hintereinander vergeblich stürm- ten, erinnerte an die russischen Massenopfer. Allein die gewaltigsten Anstrengungen der französischen   Regimenter blieben vergeblich. Wo sie geringe Vorteile errangen, wurden sie ihnen alsbald wieder durch die Deutschen   abgenommen, die im raschen G e g e n st o ß die Fran- zosen aus den genommenen Gräbeit wieder warfen, den Fliehenden nachsetzten und ihnen zahlreiche Gefangene abnahmen.
Französischer Heeresbericht vom 12. August abends. Zwischen Avre und Ocse haben unsere Truppen das Dorf Gury genommen und einige Fortschritte nördlich von Roye-sur-Matz und Chevincourt gemacht. An der Veslefront haben wir zwei heftige Angriffe gegen unsere Stellungen auf dem Nordufer de? FluffeS in der Gegend von FiSmeS   abgewiesen. Sonst war der Tag überall ruhig. Französischer Heeresbericht vom 18. August nachmittags. Von der Nacht ist kein Ereignis von Bedeutung zu melden. Mehrere fxindliche Handstreiche in den Vogescn und im Ober-Elsaß  hatten kein Ergebnis. Englischer Bericht vom 12. August. Wir haben unsere Linie in der Nähe der Straße nach Roye  , östlich von FortueScourt und auf dem Südufer der Somme vorgeschoben und dabei Hunderte von Gefangenen gemacht. Wir haben Prohard südlich von der Somme nach heftigem Gctecht besetzt, in dem der Feind schwere Berluste an Gefangenen und Toten balle; der Kampf dauert an. Die Fran- zosen auf dem rechten Flügel der Engländer haben LeS Loges ge- nommrn. Englischer Heeresbericht vom 13. August mittags. Wir machten einen weiteren Borstoß im den Stellungen nördlich der Straße von Roye und an dem Norduser der Somme und brachten weitere Ge» iangene ein. Ein feindlicher Angriff auf unsere Stellungen im Ah- schattl Maris wurde abgeschlagen.