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die Konservativen volles Vertrauen, und das war ihr Tod- scind von vorgestern, Lloyd George  , der jetzt seine ganze Ener- gie und ungeheure Volkstümlichkeit in den Dienst des Krieges bis zum Sieg gestellt hatte. Am Ist. Dezember 1916 zwei Tage vor dem deutschen  Ariedensangebot! wurde das neue konzentrierte Kriegs- kabinett Lloyd George   gebildet. Auf seiner Liste finden sich u. a. zwei von der alten Regierung übernommene Männer, die bei den kommenden Wahlen zu bedeutenden Rollen in ent- gegengesetzten Lagern berusen sind: Balfour   und Hen- d e r s o n. Arthur Henderson  , der Führer der Arbeiterpartei, gehört bekanntlich der Regierung längst nicht mehr an. Die Regie- rung Lloyd George-Balfour hat ihm neulich den Patz ver- weigert, als er nach der Schweiz   reisen wollte, um mit Troelstra über die Frage einer internationalen Sozialisten- konferenz zu sprechen. Zwischen diesen Ereignissen liegt der Kongretz der Arbeiterpartei in London  , der mit grotzer Mehrheit den Burgfrieden kündigte, was soviel besagt, datz die Arbeiterpartei bei den kommenden Wahlen rück- sichtslos mit eigenen Kandidaten vorgehen ivill, wo sie nur irgend Aussicht hat, Erfolg zu erringen. Das be- deutet die Loslösung der Arbeiterpartei vom bürgerlichen Liberalismus. Auf der anderen Seite aber sitzen in der Regierung Lloyd George   neben Liberalen und Konservativen auch noch Arbeitermini st er. Die Dinge liegen also äutzerst ver- wickelt. Die grotzen Strömungen Englands, Konserpativis- mus und Liberalismus, denen sich als dritte nun die stark dem Sozialismus zuneigende Arbeiterpartei zugesellt, sind in der Kriegs- und Friedensfrage nicht einheitlich. An ihrem Ge- lüge zerren und reißen innere Gegensätze. Der Führer des Liberalismus aber, A s q u i t h, bewahrt eingedenk der Rolle. die er vielleicht wieder zu spielen berufen ist(anders als Balfour Istist), eine wohlabgewogene Zurückhaltung. Der Liberalismus, der bisher seinen einstigen gefeierten Schatzkanzler, den jetzigen Premierminister, mehr aus patrio- tischen Erwägungen als aus politischer Ueberzeugung unter- stützt hat, wird im Wahlkampf seine Fahnen entrollen müssen. Er wird zum Kriegsproblem und zur Schutzzollfrage offen Stellung nehmen müssen, wenn er nicht zwischen den Rädern zerrieben werden will. Die Arbeiterpartei ist eine entschiedene Gegnerin des Wirtschaftskrieges nach dem Kriege. Um die Sache durch drei Namen auf eine kurze Formel zu bringen: Asqnith mutz mit Lloyd George   oder mit Henderson gehen. Indes scheint schon heute sicher, datz sich Lloyd George   bei den Wahlen mehr auf die Konservativen als auf die Liberalen stützen wird, obwohl er auch heute noch kein Konservativer ist. Was ihn mit der Masse der Konservativen verbindet, dos ist der fanatische Wille, den Krieg bis zum Aeutzersten auszu- fechten, alles andere, auch die Zollfrage, ist ihm nur Mittel zum Zweck. Die Parole wird also auf der einen Seite lauten: Lloyd George   und Krieg bis zum Sieg und olleS, was zum Sieg nötig ist!" Ob ihr von der andern Seite ein gleich klares und entschlossenes Programm entgegengestellt werden wird, steht noch dahin. ss Auch die zum 3st. November ausgeschriebenen Wahlen sind für die Regierung Lloyd George   ein K r i e g s m i t t e l, die Wahrscheinlichkeit, datz im nächsten Vierteljahr irgendwie unversehensFrieden ausbrechen" könnte, wird durch diesen Termin auf ein äußerstes Mindestmatz' herabgesetzt. Für die weitere EntWickelung aber werden die Wahlen, hei denen S o l- baten, Arbeiter und Frauen zu entscheiden haben, von einer Bedeutung sein, deren man sich auch in Deutschland  recht klar bewußt werden sollte. Auf keinen Fall kann es die Ausgabe Deutschlands   oder deutscher, ihrer Verantwortung bewußter Politiker sein, der englischen Kriegspartei billiges Agitationsmaterial zu liefern!
Unstimmigkeiten übe? polen  ? Im Gegensatz zu der Annahme, datz im Hauptquartier eine Einigung zwischen den Mittelmächten über die polnische Frage erzielt worden sei, behauptenKölnische Zeitung  " und Der Tag", datz das Ergebnis noch der Nachprüfung der beiden Regierungen unterliege und Graf Burian an der austropolnischen Lösung festhalte. DieFrankfurter Zeitung  " meldet aus Wien  :
Das Dlumenbeet. Von Wilhelm Scharrelmann  . Was für ein wunderbarer Tag war es! Der Mittag lag mit flimmerndem Licht auf dem Fluß, und die Planken des Schiffes waren warm von der Glut der Sonne. Der Himmel strahlte in einem tiefen, südlichen Blau, aus verborgenen Tiefen leuchtend, und weiße Wolken standen wie ferne Gebirge mit schneeigen, unberühr- tsn Gletschern und schimmernden Eisspitzen am Horizont und rag- ten in die blaue Unendlichkeit empor. Noch niemals war ein Himmel so tief und feierlich, ein Fluß so weit und still. Niemanld war sonst auf dem Schiffe. Einsam und still segelte es den Fluß hinab. Die Segel glänzten und rauschten leise im Winide, und die Strömung trug es mitten auf dem breiten Fluß dahin, der jetzt wie flüssiges, grünes Glas aussah, mit großen, schimmernd blanken Stellen und kleinen, krausen Strudeln, die neben dem Schiff dahinwirbelten und wieder verschwanden. ' Aber das Merkwürdigste waren die Blumen, die das ganze Zchiff bedeckten! Es war, als wenn man sie aus vollen Händen darüber ausgeschüttet hätte, verschwenderisch, mit gebeseligen Hän- den und schönheitsdurstigen Augen! Wie schön sie waren in ihrer stummen Fracht! Da waren schimmernde Chrysanthemen mit ge­lockten Blumenblättern, voll und üppig, da zogen sich große Gir- landen von Bord zu Bord, und wohin der Fuß trat, bedeckte eine Flut rieselnder, kühler Blumenblätter den Boden, locker wie Schaum und weich und kühl wie Seide. Das Schönste aber Ivar die feierliche, süße Stille, die über Schiff und Wasier lag. Das leise Brausen des Windes in den Segeln war wie ein Orgelton, der erst die klingende Süße der Stille ganz empfinden ließ. Wie breit der Fluß nun geworden war!! Hohe Palmen stan- den am fernen Ufer mit langen, tief herabhängenden Wedeln, weiße Häuser lagen wie Paläste in dem Samtgrü» der Wälder und auf den Spitzen der Berge erhoben sick Marmortempel in unbefleckter Reinheit wie die Gebärden Verklärter. War es nicht, als wenn ein Klang von ihnen herüberdrängc, leise verhalten, ein Klang, der weich und zart wie ein Hauch durch die Luft ging... wie eine Glocke, und doch wieder ganz verschieden davon ein Ton, der klang, als hätte die stumme Schönheit des Users Stimme bekommen, als sängen die Tempel auf den Bergen ein Lied m einer unnennbar weihevollen Haronmie: leise und gedämpft.
Die amtlichen Kommuniques über die Beratungen im Grotzen Hauptquartier werden in der bisher üblichen Weise mit der Lupe untersucht und an die geringen Differenzen im Wortlaut werden Kommentare geknüpft, für die vorläufig jede verlätzliche Grundlage fehlt. Es steht nur soviel fest, datz D i r e k t i v b e s ch l ü s se, die man hier gewünscht hatte, im Grotzen Hauptquartier   nicht g e- faßt worden sind. Daß trotzdem kein Teil daran denkt, das Bündnis zu lockern, ist selbstverständlich. Ob aber die Per- tiefung des Bündnis s e-s überhaupt z u vermeiden sein wird, steht dahin. Bringt der Frieden den Völkerbund, so ist jedes andere Bündnis überflüssig, bringt er ihn nicht, so wird das Gewicht der Tatsachen stärker sein, als der Eigensinn einzelner Staatsmänner und Kabinette. Die Anzeichen deuten vorläufig hin auf einen baldigen und versöhnlichen Abschluß deS Krieges. Die Anerkennug der Tschecho- slowaken als kriegführende Nation, die jetzt auch von der öfter- reichischen Presse zur Kenntnis genommen und besprochen wird, ist ein SkweiS für den bösen Willen der leitenden Ententemänner. An den faktischen Verhältnissen in der Monarchie ändert er natürlich gar nichts. Zu diesen Meldungen ist vor allem zu sagen, datz eine amtliche Mffteffung über die tatsächlichen Ergebnisse der im .Hauptquarffer über die. Ostgrenzen gepflogenen Beratungen nicht vorliegt. Sie ist aber in kurzer Zeit zu erwarten, da vor ihrer Formulierung wohl die am Sonntagabend erfolgte Rückkehr des Staatssekretärs des Aeußern abgewartet wurde. Daß ein weiterer Aufschub vernneden wird, liegt im allgemei- nen Interesse. Hoffentlich bestätigt sich der frohe Optimismus, der aus dem allgemeinen Nachruf vom 13. August über die Kaiserbegegnung hervorleuchtete und der wohl auch für die Annahme einer Einigung über Polen   veranwortlich ist. In dieser Kundgebung hieß es: Die ernmite Zusammenkunft der erlauchten Souveräne hat das innige Einvernehmen und die völlige Uebercinstimmung in bezug aus die polltlscben und militärischen Aufgaben wieder zu- tage treten lassen, auch die gleiche und treueste Auslegung des Bündnisses festgestellt." Würde über die polnische Frage keine Verständigung er- zielt worden sein, so wären wohl die Redewendungen vom
Wo war er denn? Wo fuhr das Schiff und was für Ufer waren das? War es der Ganges  , der sein Schiff trug, der heilige Fluß? Grüne Inseln lagen im Strome, deren Wälder traumhaft still ins Wasser schauten, und das Schiff glitt unhörbar an ihnen vor- bei, sacht von dem blanken, ruhigen Wasser getragen. Und doch hatte es im Vorbeifahren dre Vögel in den Bäumen geweckt, die sich nvn erhoben, große, reiherartige Vögel, die in lautlosem Fluge über den Fluß kamen und sich aus dem Schiffe niederließe, die goldenen Flügel fallend und leise auf den Tauen der Masten aus und nieder wippend; Vögel mit rotem, leuchtendem Gefieder und kleinen, blauen Federkronen auf den Köpfen, mit Augen, die wie grüne Edelsteine schillerten; Vögel, die wie Reiher flogen, königlich, mit vorgestreckter Brust und zurückgebeugten Köpfen. Er erinnert sich nicht, jemals solche Vögel gesehen zu haben. Traumvögel mußten sie heißen, die aus einem Märchenlande ent- flogen schienen und ihre Federkronen wie junge Königinnen trugen! Traumvögel, von deren Federn Golöstaub zu rieseln schien, wenn sie das Gesieder leise schüttelten und mit scharfen Augen von ihren Sitzen herabsahen auf ihn, der regungslos am Mäste stand und zu ihnen hinaufblickte. Und nun? WaS war das? Stießen da nicht kleine Boote vom Strande, links und rechts von beiden Ufern? Mädchen saßen darin, auf schlanken Flöten blasend, die nackten, braunen Körper wie Bronze schimmernd. Leise legten ihre kleinen Schiffe an das seine, und die Flötenbläserinnen stiegen herauf und begannen sich leise zu dem Klang ihrer Flöten zu drehen, tanzend in der Glut der warmen Sonne. Eine hielt seine Blicke fest. Ihre Augen waren sanft und groß wie die einer Gazelle und ihre Hüften weich und schmiegsam, von der schwarzen Flu; ihres Haares umspült, das über die Schultern niederfloß wie ein Wassersturz. Als die Vögel sie erblickten, ließen sie sich vor ihr von den Rahen und Masten des Schiffes herab, ließen sich die goldschimmern- den Federn von ihr streicheln und bohrten ihre harten Schnäbel. die wie aus Stahl gehämmert schienen, liebkosend in ihre kleine, braune Hand. Und Jnunpra lachte, leise, mit einer Stimme, die wie das Rieseln eines schnellen Baches klang, der über weiße Kiesel hüpit. Aber nun setzten alle andern ihre Flöte« ab. und Jnunpra lächelte und begann allein zu blasen, eine Melodie, so sanft und süß. als wenn ihre kleine Blumenseelz selber sing«, und nicht die Flöte, die an ihrem Munde hing. O Jnunpra!
innigen Einvernehmen" und dervölligen Uebereinstinv- mung" als arge Ueberlreibungen zu bezeichnen. Die Lösung der polnischen Frage kann mit Bewußtsein hinausgeschoben werden, um sich im Osten nicht festzulegen; sie darf nicht aus Verlegenheit verzögert werden, weil sich die Mittelmächte nicht einigen können. Die vorläufige Unentschiedenheit läßt vermuten, daß auch die galizienischen Polen   noch gehört werden, ehe das letzte Wort fällt. Vermutlich wird es aber nach einigem Hin und Her doch bei den angedeuteten Grundzügen der ge- planten Regelung bleiben.
Englischer Bericht vom 17. August. Gestern nacht und heute wurde nördlich von Proyart unsere Linie etwas vorgeschoben. Wir erzielten Fortschritte nördlich Lihons auf einer Front von fast einer Meile. Englischer Bericht vom t8. August, morgens. Wir verbesserten unsere Stellungen südlich Vucquoh leicht und vertrieben eine feind- tiche Strcifabteilung nahe davon. Französischer Heeresbericht vom 17. August, abends. Unsere Truppen setzten tagsüber ihr Vorgehen fort. In unseren Kämpfen nördlich und südlich der Avre haben wir die zäh verteidigten Graben und das Cäsarlager in der Gegend westlich von Roye   genommen, südlich des Flusses haben wir unsere Linien bis zum Rande von Beuvraigncs vorgeschoben. Seit gestern überschreitet die Zahl der in den Kämpfen südlich und nördlich der Avre gemachten Getan- genen 1000. Wir haben außeroem zahlreiche Maschinengewehre und wichtiges Kriegsgerät erbeutet. Weiter südlich hat unsere Infanterie Conny für Matz genommen. Ein starker feindlicher Gegenangriff auf die Ferme Carnoy wurde zurückgeschlagen. Nord- lich der Aisne   ermöglichte uns eine heute morgen ausgeführte ort- liche Unternehmung in der Gegend von Autreches, feindliche Stel- lungen aus einer Front von fünf Kilometern und in einer Tiefe von 1500 Metern einzunehmen, wobei ungefähr 240 Gefangene in unseren Händen verblieben. Amerikanischer Heeresbericht vom 17. August, abends. In den Vogesen haben sich unsere Truppen im Lause eines gelungenen örtlichen Angriffs des Torfes Frapelle bemächtigt. voller �lbwehrerfolg an öer /tore. _33crli«, 18. August. Seit dem 15. August hat der Feind Tag für Tag seine verlustreichen Angriffe beiderseits der Avre fortgesetzt, die ihm trotz aller Anstrengungen und trotz starken Einsatzes an Aden- schen und' Material keinen Erfolg einbrach- ten. Am 17. August rannten wiederum an derselben Front vom früben Morgen bis in die späten Abendstunden hinein dichte feinbliche Sturmtruppen vergeblich gegen die deutsche Front an._ Am Vormittag dieses Tages war es wieder der Abschnitt zwischen den beiden großen von Westen aus Rohe führenden Straßen, in dem der Gegner seine mit allen Kampfmitteln unterstützten Kräfte zu vergeblichem Stoß zusammensaße und nutzlos blutete. Seine tiesgegllsderten Angriffe zwischen Fresnoy und der Avre, die er auch am Abend zwi- schen 7 und 9 Uhr noch mehrfach wiederholte, wurden s äm tlr ch v e rku streich abgewiesen. Südlich der Avre setzte der Feind zwei starke Timkanzrifse an, von denen der letzte allein mit 80 Panzerwagen gegen unsere Linien pvrbrach. Beide Angriffe scheiterten unter schweren LPsern für den Feind, dessen Panzerwagen von Uns zu- s a m m e ngeschossen oder erbeutet wurden. Bei Abwehr mehrfacher feindlicher Angriffe aus dem Park von Tilloloy heraus unterstützte« Schlachtslieger wirkungsvoll durch Bomben und Ma- schinengewehrfeuer den deutschen   Gegenstoß. Bei Beuvraignes, wo am vorhergehenden Tag sechsmalige feindl-che Angriffe schei- t er te n. bäuften sich aufs neue die Leichen de? Angreifers bei feinem auch am 17. 8. hier mehrfach wiederholten vergeblichen Vorstoß. Ter gestrige Kampftag, an dem der Feind aufS neue schwere blutige Verluste erlitt. ohne irgendeinen Erfolg, geschweige denn eines seiner Angriffsziele erreichen zu können, ist wie- derum ein voller Abwehrerfolg der deut- schen Waffe. Sie bläst so schön, daß all« andern sie mit Blumen werfen, die fi| aus der Luft zu greifen scheinen und Rosenblätter wie Regen an Jnunpras braunem Körper herniederrieseln. Aber ihm ist es wie ein Wunder! Denn während er steht und horebt, gebannt wie ein Gefesselter, ist ihm, als ob sich seine Seele in ihm löse und zu Jnunpra eile. Denn JnunpraS Musik, die aus den kleinen, roten Lippen ihres Mundes m die schlanke Flöte strömt, ist wie das Reuschen der Blutader, die zu seinem Herzen führt... Tie ürigen aber schreiten ihren Reigen um ihn, und Jnunpra spielt dazu auf ihrer Flöte, ein Melodie, so sanft und erhaben zu- gleich, wie die Gebärden der Tempel aus den samtgrünen Bergen. Die Märchenvögel aber über ihm haben sich an die Rahen des Schiffes geklammert, und eS ist, als wenn das Brausen ihrer Flügel das Schiff zu schnellerer Fahrt triebe, datz eS dahinfährt, wie eine sieghafte Galeere! Weiter und weiter wird der Fluß, und nun er- reicht das Schiff das Meer, das sich mit weiten Annen vor ihm austut, eine schimmernde Unendlichkeit... Am Lager des eben Gestorbenen ist eS ganz still. Nur das leise Schluchzen einer Frauenstimme. Trösten Sie sich", sagt die Schwester da leise zu der Auf- weinenden:Sehen Sie nur den Ausdruck auf seinem Gesicht? Er ist ohne Schmerzen hinübergegangen, und wer weiß; welche Welt ihm ausgegangen ist? Ist es nicht, als lächelte er?"
Ter Komvonift Bogumil Zcpler ist in Krummhübel  . als er sich eben zur Heimreise nach Berlin   anschickte, 60jährig einem Herz» schlag erlegen. Mit ihm geht ein Muiiker dahin, der. inte einst Offen bach und Johann tSrauß, der heiteren, leichtgeschürzten Muse diente, ohne dabei der Plattheit der modernen Alltagsoperette zu verfallen. Gerade-darum vielleicht konnte er sich mit einer ge- schäststüchtigen Konkurrenz an Erfolge:, nicht messen. Popularität erreichte der Doktor der Medizin, den die Liebe zur Musik ganz ge» fangen nahm und dem erlernten Beruf entfremdete, zum erstenmal als Komponist des Wolzogenschen UeberbrettlS. Hier, wo eS galt, da" verblödeteVariete" undChantant  " wieder auf ein« dem Kulturmenschen erträgliche Höbe zurückzuführen, war Zepler in seiner.i Element. Weniger nachhaltig war der Erfolg seiner komischen Opern und Operetten(Brautnacht in Hira. jtzick und Pocket. Monsieur Bonaparie u. a.). Zuletzt hat er denStra- lower Fischzug", ein Volksstück nach Gläßbrenner, mit dem die Schauburg" am Zoo ihre diesjährige Spielzeit eröffnen will, mit einer Begleitmusik versehen. Wen« dies der Theatererfolg werden soll, de« Zepler anstrebte, er hat ihn nicht mehr erleht!