Daß aber heut die Massen hinter dem Bierboykott stehen,das werden die Rösicke und Konsorten deutlich gemerkthaben und das wird außerdem bewiesen durch das Wuth-geheul der gesammten bürgerlichen Presse. Daß die bürger-liehen Blätter in ihrer Verlogenheit ihren Lesern den Unter«schied zwischen der damaligen und der jetzigen Situationverschweigen, finden wir bei diesen Kostgängern des kapita«listischen Unternehmerthums begreiflich. Für die ehrlichen Leutejedoch wollen wir noch einmal darauf hindeuten, daß der Anlaßund Grund deS schwebenden Bierkricges die barbarische Doppel-Tezimirung der Brauereiarbeiter ist, während es sich imJahre 90 um eine die Allgemeinheit nicht so tief berührendeAngelegenheit handelte. Damals konnte deshalb die Parteieine andere Stellung dem Boykott gegenüber einnehmen.Heute würde sie ehrlos gehandelt haben, wenn sie die uner-hörte Brutalität deS Brauerrings nicht mit dem Boykottbeantwortet hätte. Die Bebel'schen Voraussetzungen füreinen berechtigten Boykott treffen bei dem diesjährigenBierboykott in vollstem Maße zu. Wir haben die Massenhinter uns und wenn die„Norddeutsche Allgemeine Zeitung"meint, daß der Besuch der 32 Versammluugen auf„Therl-nahmlosigkeit' deuten lasse, so versprechen wir ihr— fallsdie Schützlinge des offiziösen Blattes die Lokale hergeben—von ISy 000 Versammlnngsbesnchcrn den Boykott übersämmtliche Ringbrauereien Berlins und Umgegend bestätigenzu lassen.—Unter den frechen Lüge«, die der„Brauer-ring" verbreitet, befindet sich auch die: die sozialdemo-kratische Partei habe den Boykott veranlaßt, weil sie eS inder Macht gehabt habe, den Boykott der Rixdorser Ver-sammlung aufzuheben— dadurch, daß sie dies nicht ge-than, habe sie sich mit dem Boykott einverstanden erklärt,und den„Ring" zur Abwehrmaßregel des 16. Mai— derfamosen D o p p e l d e z i m r r u n g— gezwungen.Unverschämter ist nie geschwmdelt, frecher ist nie ge-logen worden. Der Boykottbeschluß jener Rixdorfer Ver-sammlung war eine rein lokale Angelegenheit,welche dre Gesammtpartei nichts anging. Die Gesammt-Partei, d. h. die offizielle Vertretung derselben, miß-billigte den Beschluß, wie schon wiederholt ausgesprochenward, aber sie hatte weder einen Grund, noch auch einRecht, sich in diesen Lokal st reit einzumischen. Wosollte eine große Partei wie die unsrige die nöthigen Ver-waltungskräfte herbekommen, wenn sie sich ohne Rothi» Lokalangelegenheiten einmischen wollte?— ganz ab-gesehen davon, daß dies dem demokratischen Geist und derdemokratischen Organisation unserer Partei wider-sprechen würde. Die Nichteinmischung ist daher in solchenFällen Regel bei uns— und Ausnahmenerfolgen nur, wo die Genossen am Ort eS verlangen oderwo das Parteiinteresse es erheischt. Weder das Eine nochhas Andere lag in dem gegenwärtigen Falle vor.Hätte der Brauerring ebenso wie wir dieNeutralität beobachtet, so wäre aller Wahr-scheinlichkeit nach die Rixdorfer Lokalangelegenheit, dieden Brauerring ebenso wenig anging wie unseren Ge-sanmltpartei, längst in Güte geschlichtet worden.Der Generalisfiinus des Brauerrings, Ehren« Röficfe,wollte aber seine Macht zeigen— und er steckte die ar-beiterfreundliche Nase m den Baumspalt, aus dem er sienun herausziehen mag, wie der begehrliche Bär im ReineckeFuchs.Freilich—„die sozialdemokratische Partei hätte dieRückgängigmachung deS Rixdorfer BoykottbeschlnsseZ erwirken können"— darin hat Rösicke allem Vermuthennach Recht, aber sollte die sozialdemokratische Partei Deutsch-lands denn dem Rösicke und seinem Brauerring Polizei-d i e n st e leisten? Das unS znzumuthen, ist doch der Gipfelder Unverschämtheit.Und wir sprechen unS wieder, wenn Bier. Rösickeunsere Dienste anruft, um seine arbeiterfreundliche Naseaus dem klemmenden Baumspalt zu befreien. Bis dahin,Gott befohlen!—Das Urtheil im Klansenburger Tendenzprozessegegen die Rumänen wurde vom obersten Gerichtshöfe Un-garns natürlich bestätigt, sind doch— in Ungarn dieRichter den Politikern gern zu Diensten.—Die progressive Einkommensteuer wurde, wie wirvorausgesagt haben, von der französischen Deputirten-kammer abgelehnt, und zwar sowohl die Vorlage deS Ge-nossen I a u r ä s mit 364 gegen 142 Stimmen, alsauch der Gegenvorschlag Cavaignac mit 267 gegen232 Stimmen. Hierauf wurden die üblichen Phrasen vonder Bereitwilligkeit der Bourgeoisie, Steuern zu zahlen, ge-macht und endlich eine Resolution des Deputirten Maretangenommen, betreffend die Ernennung einer Kommission,welche die allgemeine Steuerreform prüfen soll.—Unser belgischer Freund und Genosse VoldevS,der Vorsitzende des Brüsseler Kongresses, der Hauptführerder belgischen Arbeiter in dem vorjährigen Kampf um dasWahlrecht, ist, wie wir schon einmal andeuteten, infolge derübermenschlichen Anstrengungen schwer erkrankt. Heutehaben wir die traurige Mittheilung zu machen, daß VoldersNervensystem total zerstört und jede Aussicht aus Genesungverschwunden ist. Der Kampf um die Befreiung deS Volkesist ein aufreibender und die Reihe der Märtyrer wird immerlänger.—Lord Salisbury hat in England mit seinem ver-kappten Anarchistengesetz eine so üble Aufnahme ge-funden, daß er— wie die„Times" schreibt— den Ent-wurf fallen lassen will. Die„Norddeutsche Allgemeine"wird nun einsehen, daß sie über die englischen Dinge imallgemeinen und die Salisbury'sche Bill im besonderen sehrschlecht unterrichtet war.—Tie italienische Krise. Herr C r i s p i ist zwarDank dem Revolver seines Landsmanns Lega und Dankdem Dolche seines anderen Landsmanns Cesario über dienächsten Schwierigkeiten hinweggekommen und hat, nach-dem die Kammer sich„auf unbestimmte Zeit" vertagt, füretliche Monate„freie Hand", aber schon wird er von neuenSchwierigkeiten umringt. Der Kammer mußten ausgedehnteKonzessionen in bezug aus Reduktion des Armeebudgets ge-macht werden. Nun heißt jedoch Reduktion des Armee-budgets thatsächlich Reduktion der Armee— und wie kanneine Regierung, die mit der Masse des Volkes im Krieg ist,die Armee reduziren? Eine Kommission von Generalenhat erklärt, der Kammerbeschluß könne nicht durch-geführt werden und der italienische Kriegsministerweigert sich demgemäß, die verlangten Reduktionenvorzunehmen. Einstweilen thut Crispi noch so, als wolleer für den Kammerbeschluß eintreten, und sucht nach einemneuen Kriegsminister. Das ist indeß eitel Komödie. DerKammcrbeschluß wird gebrochen werden. Und das be-deutet den Verfassungsbruch. Freilich, die Kammer,welche soeben mit Bewilligung der schmachvollen Ausnahme-aesetze den Becher der Niedertracht bis auf die Hefe geleerthat, wird schließlich auch in dieser Frage sich der Regie-rung unterwerfen, allein das Volk kann die alten Lastenfür die Armee nicht weiter tragen.— Die äußerste Grenzedes Möglichen ist erreicht, und jenseits dieser Grenze liegtder offene Bankrott und die Revolution.-»Der amerikanische Generalstreik ist mißlungen,wie wir das voraussagten, und wie alle Generalstreiks, diebisher versucht wurden, mißlungen sind. Und fügen wirhinzu: wie alle die etwa noch versucht werden sollten, miß-lingen werden und müssen. Die ArbeiterorganisationenAmerikas sind unzweifelhaft besser, als die aller übrigenLänder, mit einziger Ausnahme Englands. Wären siejedoch auch zehnmal so gut als sie sind, so würde die Pro-klamirung des Generalstreiks ein Schlag ins Wasser ge-blieben sein.Der Generalstreik ist— wie schon auf dem PariserKongreß konstatirt ward— heutzutage unter allen Um-ständen undurchführbar. Und von dem Augenblick an, Ivoer durchführbar wird, d. h. wo die Arbeiter die nothwendigeOrganisation und Macht haben, ist er sinnlos, denndann sind die Arbeiter im stände, alle ihre Forderungenohne Generalstreik durchzuftthren. Und ein Generalstreikgehört doch sicherlich nicht zu den Zielen des Sozialis-mns. Die Proklamation des Großmeisters der Arbeits-ritter,— die beiläufig nicht eine Million, sondern höchstenseine Viertelmillion stark sind— war so ziemlich wirkungs-los. Und es hat den Anschein, als sei auch der Eisenbahn-streik etwas weniger allgemein und heftig geworden. Da-gegen fängt der sozialreformatorische Charakter der Bewegungan, mehr hervorzutreten. Der Ruf nach einer Umgestaltungdes Eisenbahnwesens und anderer kapitalistischer Groß-betriebe, die sich bisher am gemeinschädlichsten er-wiesen haben, zum Beispiel der Bergwerke, er-töut in den Vereinigte» Staaten immer lauter. Undes ist sehr wahrscheinlich, daß das— beiläufig nicht erstvon gestern datirende— Bestreben, die Eisenbahnen, Tele-graphen und Bergwerke zu verstaatlichen, durch diejetzige Krisis der Verwirklichung zugeführt wird. Seit 1877,das heißt seit 17 Jahren, sind die Vereinigten Staaten in-folge der maßlosen, vor keiner Gewaltthat zurückschreckendenUebergrisse des Kapitalismus ein Schauplatz periodischerBürgerkriege. Und es wird schlimmer von Jahr zu Jahr,bis endlich einmal die Ursache aus dem Wege geräumt ist.Die neuesten betreffenden Depeschen" ans Amerikalauten:Chicago, IL. Juli. Mehrere Führer der Ausständigenforderten die Angestellten der Pullmaniverke auf, von DebSdie Beendigung des Streits zu verlangen, da daS dem Landezugefügte Uebel zu groß sei. Die Angestellten erklärten sichdamit einverstanden. Man glaubt infolgedessen, daß der Streikoffiziell als beendigt erklärt werden wird. Die Züge verkehrenwieder regelmäßig.Nach Meldungen aus Kalifornien ist die Sttnatlon daselbstunverändert.Washington, 13. Juli. Bei einer Besprechung mitden Führern der streikenden Arbeiter gab der Präsident Cleve-land die Zusicherung, er werde eine besondere Kommission mitder Erhebung einer Enquete über den Streik betrauen, fallsdie Arbeiterführer versuchen würden, die Ordnung wieder her-zustellen.Herr Cleveland soll nur dafür sorgen, daß die vor-geschlagene Enqnetc-Kominission nicht eine Schivindel-Kommission werde, wie die meisten derartigen Koiiimissioneiiin den Vereinigten Staaten. Und außerdem ist es noth-wendig, daß die Enquete sich auf die Gesammt-Ursachen der ganzen gegenwärtigen Bewegung er-streckt, von welcher der Streik ja nur einen Theilbildet.—Varkvitrnrszvilstke»».Au alle in Berlin arbeitenden Parteiqeuossen deSFrankfurt- Lebnser Wahlkreises! Parteigenossen!Seit Mitte Mai dauert in Berlin der Bierboykott und noch istein Ende nicht abzusehen. Das Bestreben der Herren vom Bier-ring geht nun dahin, ihr Bier, waS die ArbeiterschaftBerlins verschmäht, in der Provinz an den Man» zubringen. Landsleute! An Euch liegt es nun, dahinzu wirken, daß die Arbeiterschaft in den Provinzorten sichebenfalls solidarisch erklärt mit den Ausgesperrten der Brauerei-arbeiter Berlins. Um ein systematisches Vorgehen z» ermög-lichen, bitte» die Unterzeichneten um die Beantwortung folgendertragen an die Unterzeichnelen: 1. Wo stehen uns im Frankfurt-ebuser Kreise Säle zur Versügung? 2. In welchen Lokalenwird Berliner Ringbier verschänkt. Hierbei sind besonders dieBahnhossrestaurationen von Berlin, Küstrin und Frankfurt zu be-rücksichtigen.Genossen! Um die ganze Angelegenheit des Näheren zuerörtern und zweckmäßige Beschlüsse zu fassen, findet am Mitl-w o ch, den 18. Juli, Abends 8 Uhr, bei Tempel, Langestr. 86,eine Versammlung statt. In dieser Versammlung zu erscheine»,ist Pflicht eines Jeden unserer Arbeitsbrüder aus obigem Kreise.Im Auftrage der Vertrauenspersonen aus den Ortschaften Neu-Hardenberg, Gusow, Neu- Langsow, Golzoiv, Gorgast undManschnow. � �Der LandeSvorstand der badischen Sozialdemo-k r a t i e ladet zu einer Delegirten-Versammlung ein, die aneinem der nächsten Sonntage stattsinden soll. Die Wahlvereins-vorstände werden aufgefordert, demnächst Versammlungen ein-zuberusen und Delegirtenwahlen vornehmen zu lassen.Tie Petition der Geraer Parteigenossen um schleunigsteEinführung eines Gewerbegerichts ist bereits mit 1800 Unter-schriften versehen; ein Beweis jedenfalls, wie schwer die vor-handene Lücke in der Rechtsprechung bei gewerblichen Streitig-keiten von den Arbeiten! empfunden wird.Eine Hiobspost geht der„Kreuz-Zeitung" aus Ober-s ch l e s i e n zu:„Die„Gazeta Opolska" klagt, daß viele Leserder polnischen oberschlesischen Blätter diesen abtrünnig gewordenseien und dafür das polnisch geschriebene sozialdemokratischeBlatt läsen. Bereits an zweitausend Grubenarbeiter seien demsozialistischen Bergarbeiter-Verbande beigetreten, täglich fändenzwei Versamnilungen statt, früh für die Arbeiter der Nacht-schicht, Abends für die über Tage. Die Säle seien stets über-füllt, am nächsten 1. Mai werde eine rothe Fahne feierlich ge-weiht werden. Der„Oberschl. Anz." bestätigt, daß zur Zeit inOberschlesien mit Hochdruck für den Sozialismus gearbeitetwerde, es mache sich jedoch bereits ein kräftiger Gegendruck durchVerweigerung der Lokale zu Versammlungen geltend. DaS Blattwarnt vor Maßregelungen, da dadurch neue Agitatoren geschaffenwürden. Am meisten thun sich die zahlreichen Berginvalidenhervor, da diesen Niemand etwas anhaben kann."Ueber die organisirten Arbeiter Stuttgarts veröffent-lichte die„Schwäbische Tagwacht" eine Statistik, die von umso größcrem Interesse ist. als sie nicht nur über die Betheiligungder Arbeiter am Gewerkschaftsleben, sondern auch darüber Auf-schluß giedt, in welcher Stärke die einzelnen Berufe imSozialdemokratischen Verein vertreten sind. Wirbringen die Statistik hiermit zum Abdruck.!) Schreiner 219, Drechsler 24, Bürstenmacher 2.*) In dieser Ziffer sind nach der Parteistatistik auch Tag-löhner inbegriffen.Die Parteistatistik führt unter dieser Ziffer Maurer, Gipserund Steinhauer zusammen auf.*) Der Sozialdemokratische Verein zählte 1381 Mitglieder,die hier fehlenden 188 vertheilen sich auf hier nicht angegebeneBerufe.¥*»Die dümmsten spießbürgerliche» Vorwürfe und Lüge»gegen die Sozialdemokratie kurz und erbaulich zusammen-gefaßt zu habe», ist das Verdienst des ultramontanen„EuskirchmerBolksblatts". In Euskirchen ,var eine Volksversamnilungabgehalten worden, in der unser Parteigenosse Hofrichteraus Köln über das, waS wir wollen und nicht wollen,die Leute mit solchem Erfolge aufklärte, daß denSchwarzen die Haare zu Berge stiegen. Was war gegendie Wirkung der-H-s sozialdemokratischen Irrlehren zu thuu?Neue geistige Mittel weiß das Hirn der alten Gesellschaft nichtmehr auszugrlibeln— zum Teusel ist der Spiritus, das Phletpuaist geblieben— so griff man denn zu dem gräulichen Unsinn, verunter Mißbrauch der Firma„gesunder Menschenverstand" beidenen, die nicht alle werden, noch immer verfangen hatte, undes entstand ein Artikel. der in dieser humorarmen Zeitjedem unserer Parteigenossen ein frohes Viertelstündchen bereitenwird. Der ZentrumSmann kämpft darin gegen die Sozialdemokratenwie folgt an:„Nicht die Liebe, sondern der Haß ist auf ihreFahne geschrieben. Ihre Hauptkunst ist kritisiren, wie eS besserzu machen ist, wissen sie nicht.— Unter scheinheiliger Maskesuchen sie Euch zu bethören und ist eS ihnen auch schon ge-lungen, einige Gimpel zu fangen. die nicht die Grütze haben,den Kern aus.den schönen Phrasen herauszuwickeln.—Gegen die Religion haben die Herren nichts, sie selbstbesitzen aber keine. Für Eure religiösen Uebungen haben sienur ein mitleidiges Lächeln und über Eure Geistlichenschimpfen sie.— Die Ehe wollen sie nicht beseitigen— so langedie Liebe dauert,— ist diese nicht mehr vorhanden, steht dieNeuwahl frei.— Niederreißen wollen sie nicht,— der armeMann soll sein Häuschen behalten,— während die Herren Agi»tatoren wahrscheinlich sich mit den Palästen begnügen.—Glücklich wollen sie jeden Menschen machen, vorläufig aber nur sichselbst mit den sauer verdienten Groschen des Arbeiters.— DaS glück-liche Leben versprechen sie Euch und sie selbst führen es.— Sie trinkenWein und Bier und verlheidigen den Schnaps des Arbeiters, weildieser ihr bester Bundesgenosse ist.— Sie leben fein, kritisirenaber niit Vorliebe die dicken Bäuche, zu welchen sie nur infolgeihrer Verbissenheit nicht gelangen.— Den Geldsack verdonnernsie, so lange sie selbst ihn nicht besitzen.— DaS Ein-kommen der Geistlichen möchten sie beseitigt wissen undihre Herren Abgeordneten können mit 10 000 Mark pro Jahrnicht rundkommen, wie Liebknecht und Einger.— DenGedanken an ein Jenseits verlachen sie und versprechenEuch selbst ein Jenseits, das weder jetzt noch späterzu erreiche,, ist.— Ein glückseliges Reich, in dem biS dahinunbekannte Freude herrscht, wollen sie Euch erstreben und gründenund können vorläufig nicht einmal eine genossenschaftliche Bäckereiin Berlin ans den Schwung bringen.— Euch wollen sie dasLeben durch verkürzte Arbeitszeit leicht und angenehm machen,und niemand schinipft mehr über zu lange und angestrengteArbeitszeit, als die Arbeiter in sozialdemokratischen Druckereien,Bäckereien:c. Keine Klage soll mehr über Eure Lippenkommen, und niemand beklagt sich mehr als die be-dauernswerthen Näherinnen deS sozialdemokratischen Ab-geordneten Singer. Das ist die sozialdemokratische Machein ihrer nackten Wirklichkeit.— Drum lieber Leser, laßDich nicht bluffen und noch mehr Du, liebe Leserin.— Mitder katholischen Religion und der Ehe fällt die geachtete Stellungder Frau und der Jungfrau.— Zusammengehen und sich trennennach der Liebe, wie ein Sozialdemokrat sie kennt, bedeutetdie Umwandlung Euskirchens in eine ebensobekannte wie berüchtigte Gasse.— Drum laßt Euchnicht nehmen, was bis heute Eure Freude und Stolz ist, denbraven Familienvater, das gut erzogene Kind und denzukünftigen ordentlichen Ehegenossen.— Geht's andersnicht, im Orthol, wachsen für Wölfe in Schafskleidernnoch kräftige eichene Besenstiele.— WaS die Sozialdemo-kraten zu geben vermögen, dokumentirt sich aber wieder ambesten in Frankreich, wo der Präsident Carnot beim Verlassen desHandels-Palastes ermordet wurde."Wir haben bei der Intelligenz des deutschen Arbeiterstandesnatürlich nicht nöthig, die hier zu einem Blüthenstraußeultramontaner Dlimmheit und Bosheit vereinigten Vorwürfeimd Lügen zu widerlegen. Das würde auch die Komik desArtikels beeinträchtigen, die sich u. a. noch darin ausspricht,daß der kleine Zentrnmsmann in der Hitze des Ge-