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" noch im Kriege stehen, sondern wahrscheinlich auch gegen den Willen der Kurländer, Livländer, Estländer und ganz gewiß auch gegen den Willen eines sehr großen Teils des deutschen  Volkes. Da ergibt sich wohl von selbst die Frage: Ruht der neue Thron aus so festem Grunde, daß man den König von Preußen, den Deutschen Kaiser einladen könnte, auf ihm Platz zu nehmen? Soll der Weltkrieg inS Unendliche fortgesetzt werden, damit 'Wilhelm II.   Herzog des Baltikunis wird und bleiben kann? Sollen deutsche Familienväter noch Jahre über den Weltkrieg hinaus in den baltischen Provinzen festgehalten werden, um den neuen Herzogsstuhl vor dem Umsturz durch.eineunbotmäßige" Bevölkerung zu sichern? Nach jeder dieser drei Richtungen erscheint der eingeschla- gene Kurs verhängnisvoll. Die Kriegslage ist nicht so, daß sie die bestimmte Aussicht böte, die Entente schließlich zur An- erkennung der neuen Herrschaftsverhältnisse im Osten zwingen zu können. Das deutsche   Volk aber will Frieden haben, und es pfeift, mit Respekt zu sagen, auf alle angeblichen Vorteile der Rgndstaatenpolitik, wenn es ohnp sie den Frieden auch nur einen Tag früher haben kann. DieVorteile" der Zusatzverträge und ihrer N'aiSwirkungen sind a.bcr damit noch keineswegs erschöpft. Bei längerer Tauer des Kr ieges werden wir mit einem neuen Umsturz in V l c.' n d zu rechnen haben und mit der Aufrichtung einer RegnTwV, die dem Brester Frieden mitsamt seinen Zusätzen die Anerkcn mung verweigert. Was dann? Dann steht man vor der Frage, man diese Verträge revidieren soll, um einen dauernder» Frieden mit Rußland   zw bekommen, oder ob man es auf tK'e Errichtung einer neuen Ostftont an kommen lassen d.'!ll. Wenn-wer zu jener Zeit soundso die! deutsche   Prinzen uwd der Deutsche Kaiser selbst zu Herrschern in den Randstaaten eingesetzt sind, dann ist der erste Weg ver- sperrt und nur der ztePite, der einer neuen Gewaltentscheidung, bleibt offen. Hätte der Deutsche Kaiser gute Ratgeber, so wurden sie ihm sagen, daß er durch die Annahme des baltischfn Herzog huts in Deutschland   mehr verlieren als an den baltischen Län­dern gewinnen kann: Diese galten Ratgeber scheinen aber nicht vorhanden zu sein,» sonst hätten die Dinge nicht so weit ge- deiben können, wie sie schon gediehen sind. Uns abex fällt die Pflickt zu, offen auszusprechen, daß man sich an verantwort- lichen Stellen über die gesamte Lage der Dinge und über die Stimmung um Lande einem verderblichen Irrtum hingibt! j,- J. Die Wirren in Rußlands  ' Unter den antibolschewistischen Parteien in Sibirien  herrscht keineswegs eine ideale Einigkeit. Nationale und soziale Tendenzen kreuzen sich, reaktionäre Versuche, auf dem Rücken der um daS Banner der Tschechoslowaken geschürten Truppen zur Herrschaft zu gelangen, stiften mindestens Ver­wirrung.. Jetzt ist cS in Ostsibirien zu einemUmsturz' gekommen General Pieshkow hat im Namen H o r w a t h S einen Staats- streich ausgeführt und eine Proklamation erlassen, daß die russischen Streitkräfte im fernen Osten unter seinem Ober- befphl ständen. Auf eine Gegenerklärung der sibirischen Regierung, die sich gegen Horwath wendet, ging ein russischer Truppenteil von Freiwilligen vollzählig zu Horwath üben Es geschah ohne Blutvergießen. Die Kosularbeamten und die Militärs der Verbündeten find, zusammengetreten, um über die Lage zu beraten.. Lenin   hat die landlosen Bauern zum Widerstand gegen die Dorfgrößen aufgerufen, um mit ihrer Hilfe die Reguisitionen ertragreicher zu gestalten. Es zeigt sich aber, daß die landlosen Bauern, die demnach sozusagen als Hilfs- organe der staatlichen Verwaltung funktionieren, allzu derb zupacken, wo eS etwa» zu fa'fsen gibt. Das geht aus einem Telegramm hervor, da« Lenin   an alle Gouvernements- Sowjets und alle Ernährungskommissionen geschickt hat: AuS verschiedenen N«chnchten geht hervor, datz die, A n<« schösse armer Bauern' die Interessen der Bauern mittleren Wohlstandes verletzen. Die Losung der.Aus- fchüsie armer Bauern" wurde m dem Sinne gedeutet, als ob die .armen Bauern' in Gegensatz zu der übrigen Bevöllerung ge- stellt werden sollten. Dw Macht der Sowjets hat niemals einen Kamps gegen Bauern mchtteren Wohlstandes geführt, im Gegen« teil, sie war stets bestrebt und ist eS noch, die Bedürfnisse der Bauern deS Mittelstandes zu befriedigen. Denselben Sinn haben das Gesetz über die Sozialisirruna von Grund und Boden. die Verordnungen über die Einführung der Höchstpreise für Brot, über die Organisation von Einbringungstrupp». über den Warenaustausch usw., in denen die Sowjetmacht den Interessen hauptsächlich der Bauern mittleren Wohlstandes entgegenkommt, welche erst jetzt nach einer Jahrhunderte langen Knechlichaft die EMwickkweoSsteihrit bekommen haben. ES wird allen GottvernemeutSsowsA» und SrnährungSlommissionen streng« stens vorgeschrieben, die Bereinigung der armen Bauern mit den Bauern mittleren NehlflsudeS zu erstreben.' Daraus geht auch hervor, datz die SozialisterungS bestrebungen Lettin« bor dem bäuerlichen Privateigentum mittleren UmfangL Halt machen und die Einführung des kollektivistischen Großbetriebes für ihn kein absolutes Ziel ist. ' Nach einer der letzten Mitteilungen der PTA.   beschlossen die Ententemächte die Erhaltung der ehemaligen russischen Gesandtschaften in den Ententeländern. Die Mittel zur Fort­führung dieser Gesandtschaften sind den Gesandten aber nur unter der Bedingung übergeben worden, daß sie die Sowjet« Herrschast nicht anerkennen, sondern bekämpfen wollen. Auch der Zaretvitsch ermordek? London  , 26. August, filleuter.)Daily Mail' meldet: Ein russischer Fürst, der dieser Tage in England ankam, habe mitgeteilt. datz für* nach der Erscht-tzung deS Zaren auch der garewitsch von den Boljchewiki«rmordet worden sei. Streit um den Nordtanknsus. Der VolkSrat der T e r e k g e g e n d ersuhr auS Telegrammen, datz die Delegierten des Nordkaukasu», die sich gegenwärtig in K o n st a n t i n o p e l arsthalten, dort angeblich die Unabhängigkeit des Nardkaukusu« proklamiert und diese bei der kaiserlich türkischen und bei anderen Regierungen notifiziert halten. Der Volksrat der Terekgegend, der auS Fraktionen der Tschetschener  , der Kabardiner, der Oltiner, der Jnguscher, der Bolocharen und der Koiaten besteht, erklärt, daß die Bölkerschoften der Terekgegend niemals irgend jemanden irgendwohin mit dem oben erivnhnlen Ziele als Dsiegierten geschickt haben. Ferner erllärt der VolkSrai datz. wenn einzelne Privatpersonen, die sich in Kon« stantinopel befinden und sich sür die Delegierten dieser Völker« 'chastrn ausgeben. dieS von selten dieser Personen nichts weiter als Uiurpaiion und Abentsueriucht ist. Der Volksrat drückt sein Er- staunen über die politische Kurzsichtigkeil und die Naivität der türkischen giegieruug auS. welche sich von den Ankömmlingen habe irreleiten lasten. Ter VolkSrat der Terekgegend, der aus den oben erwärmen Fraktionen besteht, erklärt feierlich, datz die Völker tu Terekgegend einen untrennbaren Teil der Russischen Föderativen
Republik bilden. Der VolkSrat der Terekgegend protestiert gegen die Hepbeiziehung des Nordkaukasus durch die transkaukasische Re- gierung in die Akte der Unabhängigkeitserklärung TranskaukastenS. Diese Resolution wurde durch den Volksrat der Terekgegend in einer namentlichen Abstimmung einstimmig angenommen, gez.: Der Vorsitzende des Boltsrates der Terekgegend. B. Bogdanoff. Die japanifthen Neisunruhen. In Japan   sind große Hungerkrawalle ausge- brachen, die zu den ernstesten Erschütterungen des Mikado- reiches zählen. Tos Volk verlangt nach seinem wichtigsten Nah- rungsmittel, dem Reis. In 18 Präfekturen sind die Demon- strationen mehr oder weniger ernst gewesen. In Nogoya plün- derte die aufgeregte Volksmenge während vier Nächte die Reis- laden. In Kobe wurden die Bureaus der Sunsukai-Gesellschast und die Räume des BlattesKobe-Schinulun" in Brand ge- steckt. In Tokio   wurden die Fensterscheiben zahlreicher Läden eingeschlagen. Die Polizei bewacht die Brücken, Eisenbahnen und die Wohnungen der Minister. Die ungewöhnliche Höhe der japanischen Reispreise wird dem Kricgswucher zuge- schrieben. Der Mikado sandte drei Millionen Aen zur Unter­stützung derjenigen, die sich infolge der enorm hohen Reispreise nicht mit Reis versorgen konnten. Die Regierung sieht für den gleichen Zweck zehn Millionen Jen vor. Ein Erlaß des Mikado ermächtigt zur Beschlagnahme sämtlicher Reisvorräte bei Privatpersonen und Händlern. Man erwartet, daß die Be- schlagnahme der Reisvorräte zu einem Staatsmonopol führen wird. Die Regierung gibt nun zweimal täglich einen Bericht über die Lage aus, die, wie aus den letzten Drahtmeldungen aus Tokio   hervorgeht, zu einer teilweisen Ministerkrisis führen kann. Der Minister des Innern und der Verkehrsminister sollen ihre Entlassung schon verlangt haben. Diese Unruhen sind um so bemerkenswerter, als der japa- nische Kuli wegen seiner geringen Ansprüche in der ganzen Welt berühmt, man könnte vielleicht sogar sagen: berüchtigt ist, weil ihn seine niedrige Lebenshaltung zum Lohndrücker qualifiziert. Doch darf man einen lindernden Einfluß auf Ja- paus neuen Kriegswillen nicht annehmen. Denn die bisherige Hilfeleistung für die Tschechoslowaken in Sibirien   wird von der japanischen Presse nur als eine militärische Episode be- trachtet. Es werde aber die Zeit kommen, wo Japan   berufen sein werde, auf breiter Grundlage vorzugehen.Nishi-Nishi" ist der Meinung, daß die Japaner jetzt nur die ersten Pfeile abgeschossen haben und das Land voll bewußt sei, daß es alles übernehmen müsse, um mit Ehre aus der ganzen An gelegenheit herauszukommen. Die Landung in Wladiwostok   sei eine Kleinigkeit im Vergleich mit dem, was in der Zukunft kommen mag. Japan   ist nicht geschlossen in das neue Kriegs­abenteuer hineingegangen. Es hat nicht an zahlreichen Stim­men gefehlt, die von einer reservierten Haltung und relativen Neutralität den größten Vorteil für das Land erwarteten. Nachdem sich aber Japan   einmal engagiert hat, wird es sich, be­sonders wenn sich der Krieg ohne einen entsibeidenden Erfolg der Entente in die Länge zieht, kaum vom Präsidenten i l s-o n abhalten lassen, mit starken Kräften in Sibirien  , selbst wenn es nicht allzu weit nach dem Westen vordringt, ein­zugreifen, um seine Diplomaten zu dem Sprüchlein zu legi­timieren: J'y suis, j'y raste(hier bin ich und hier bleibe ich) Japanischer Kriegsbericht. Tokio  , 21. August. Die Transbmkal-Kosaken, bie sich dem emd angeschlossen hatten, sind jetzt in ihre Heimat abgezogen. rifolgedessen zählt der Feind, der in der Gegend von Daulig steht, nunmehr ungefähr 3000 Mann. Ein Teil der feindlichen Truppen rückte in die Gegend nördlich von Grodekowo, wurde aber von russi- schen Truppen zurückgeschlagen. Auf unserer rechten Ussuriflanke setzte der Feiiid seine Angriffe fort, die bis zur Nacht vom 18. August dauerten, aber abgewiesen wurden. Seitdem be steht kein Anzeichen für eine Erneuerung der Angriffe.
werter südlich zwischen EoureelleZ und le Sars sowie zwischen Lignh und Bapaume   Tankgeschwader bereitstellte. Sie wurden sofort unter Feuer genommen und die anrückenden Infanteriekolonnen zerstört. Der sich hier entwickelnde Angriff wurde auf diese Weise im Keime erstickt. Der Feind hat nach diesen blutigen Verlusten in den Morgenstunden des 27. feine Angriffe hier nicht erneuert. Englischer Bericht vom 27. August. Am Montagnachmittag und-abend fanden zwischen Mariecourt und Bapaume sowie auch nördlich davon schwere Kämpfe statt. Der Feind griff wiederholt mit starken Kräften an. wobei er große Verluste durch unser Feuer erlitr, aber unsere Fortschritte nicht hindern konnte. Die Engländer und Waliser stürmten durch Montauban   und längs des großen Höhenrückens, nahmen den Hochwald und erreichten Longuer-al. Hier warf uns ein heftiger Gegenangriff um 0 Uhr abends gegen Bazentin-Ie Grand und den Hochwald zurück. Auf dieser Linie brachen wir den Angriff des Feindes und beim Wiedervorgehen setzten wir uns östlich vom Hochwald fest. In früher Nacht machte der Feind zum zweitenmal einen Gegen- angriff und wurde durch Schützenfeuer zurückgetrieben, bevor er unser« Stellungen erreichte. Nördlich vom Hochwald machte der Feind zweimal«inen Gegenangriff und drückte in der Nähe von L i g n y- Th i l lo y
Die französische presie zur Solfschen Reüe. Nach Eintreffen der deutschen   Zeitungen mit dem genauen Wortlaut der Rede des Staatssekretärs Dr. Solf kommt der T e m p Z" nochmals auf sie zurück. Lord Robert Eecil habe nur auf Grund der verkürzten Agenwrmeldungen einen F o r t fch r i t t in den Solffchen Ausführungen erblicken können, der Wortlaut müsse ihn vom Gegenteil überzeugen, ganz be­sonders der Absatz über Belgien  . Das Argument Solfs, daß Kolonisieren Missionieren bedeute, werde bald durch das ange kündigte Weißbuch beantwortet werden, inzwischen müsse man auch SolfS Neichstagsrede vom 6. März 1913 wieder hervorholen, in der Solf erklärt habe, mit der Theorie, daß alle Menschen gleich eien, könne man in den Kolonien nicht durch- kommen. Solf fehle jegliche Autorität, wenn er jetzt die Ko- lonien zurückverlange, nachdem er so viele Mißbräuche geduldet habe. DaS FricdenShindernis liege nicht in Afrika  , sondern bei den deutschen   Regierungsmännern. Figaro" schreibt: Jedesmal, wenn Deutschland militä» rische Rückschläge erleidet, läßt es gemäßigte Töne hören, wi« jetzt Solfs Rede. Kein Staatsmann der Entente wird sich durch solchen Kunstgriff täuschen lassen. PayS" meint, Eecil habe wohlgetan, den deutschen   Kunst- griff bloßzustellen;«s wäre aber wünschenswert, daß die Entente eine klare Umschreibung ihrer Stellung zu der Kolonialfrage veröffentliche. Lansüowne kein Eingänge?. DemAllgemeen HandelSblad' zufolge erklärt die radikale WochenschriftNation' im Gegensatz zurTimes", die behauptet, daß Lord LanSdowne mit seiner Auffassung in England allein stehe, sie könne auf Grund zahlreicher Berichte versichern, daß LanSdowne nach der Veröffentlichung seines ersten Briefes bei der britischen Armee der volkstümlichste Staatsmann und vielleicht der einzige volkstümliche Staatsmann überhaupt sei. Die feinülichen Großangriffe. Berlin  , 23. August. Den Kämpfen, die während des ganzen Tages des 26. August vor der Front der Armee v. Below tobten, folgten von 7 Uhr abends an nochmals zwei Großangriffe bei Mory und zwischen Bapaume   Faureuil.' Während bei Vaulx und Beug- natre beide Angriffe abgeschlagen wurden, drang der Engländer vorübergehend weiter südlich bis zur Eisenbahn vor. Seine starken Kräfte traten, aus Faureuil herauf in südwestlicher Richtung zum Sturm an. Sie liefen vor das vorzüglich liegende Feuer der zum Teildirekt schießenden Batterien und fluteten bald unter schweren Verlusten, gedrängt von der In- fanterie, zurück. Weiter südlich hatte der Feind sich an Ba- paume schon dicht herangearbeitet. Aber auch hier wurde er nach erbitterten Kämpfen wieder zurückgeworfen. Die abgeschlagene Infanterie wurde durch das von unseren Fliegern gut geleitete Artilleriefeuer gefaßt. Alle Anstrengungen der Eng- Iqnder, noch am 26. abends in Bapaume   einzudringen, blieben erfolglos. Zu gleicher Zeit wurde beobachtet, daß der Geynein
unsere Angriffs- truppen 400 500 D a r d S zurück, wo seine Infanterie auf- gehalten und zurückgetrieben wurde. Die Neuseeländer setzten sich nach schwerem Kampfe an der äußer st en Nordgrenze von Bapaume   fest, die Engländer drangen weiter nördlich gegen Beugnatre vor und kämpften hart um Croisillcs. Auf dem rechten Flügel. der Schlachtfront fetzten die Australier ihre Fortschritte zu beiden Seiten der Somme, namentlich gegen Donpierre und östlich von Suzanne, fort. Auf dem linken Flügel der Schlachtfront nahmen die Kanadier   nachmittags den Rücken östlich von Manicourt und setzten sich östlich von Guemappe fest. Nördlich der Scarpe er- neuerten die Schotten den Angriff in der Nacht und machten in der Richtung auf Plouvem Fortschritte. Die Zahl der seit dem Morgen des 21. August gemachten Gefangenen überschreitet 21 000. Englischer Bericht vom 27. August abends. Heute morgen haben unsere Truppen bei den Kämpfen rittlingZder Scarpe wieder angegriffen. Sie überwanden den Widerstand des Feindes in der alten Front der Verteidigungslinie, die von ihm vor seiner Offensive am 21. März gehalten wurde. Kanadische Truppen sind tief in die deutschen   Stellungen zwischen den beiden Flüssen Sen.see und Scarpe eingedrungen. Sie nahmen Cherish, Vis en Art und den Wald von Lesart und machten viele Gefangene. Auf dem rechten Flügel überschritten kanadische und schottische Truppen den Sensee-Fluß und erstürmten Fontaines-Les Croiselles, setzten sich an den Hängen eines Außenwerkcs südlich des Torfes fest und machten einige hundert Gefangene. Nördlich der Scarpe erstürm- ten andere schottische Bataillon« Roeux. den Greenland-Hügel und Gavrelle. Englische Truppen nahmen Besitz von Arleux-en Gohelle und der alten deutschen   Frontlinie südlich dieses Ortes. Zwischen Croisilles, Bapaume   und südlich davon waren englische und neu- seeländische Truppen in schwerem Kampf und wiesen eine Zahl entschlossener Gegenangriffe deuffcher Divi. s i o n e n zurück, die erst kürzlich zur Verstärkung an die Schlacht. front herangebracht waren. Schwere Verluste erlitten diese beut- schen Divisionen bei ihren erfolglosen Angriffen. Trotz der An- strengung, unseren Bormarsch zu Verbindern, stürmten unsere Truppen das Dorf Beugnatre und machten an verschiedenen Punkten zwischen diesem Orte und Croisilles Fortschritte. Auch südlich von Bapaume   gewannen engtische und. walisische Truppen Boden gegenüber heftigem feindlichen Widerstand. Wir erreichten die westlichen Ausläufer von Flers und vertrieben den Feind aus Longueval, dem Walde von Delville und dem Walde von Bornafay. Gegenangriffe preußischer Garden wurden in diesem Abschnitt ab- gewiesen. Rittlings der Somme zwangen australische, eng- tische und schottische Bataillone den Feind aus unserer ganzen- An» griffsfront zurück. Unsere Truppen gewannen das Hochland östlich von Merieourt. FontaineS-leS Cappy und die Wälder zwischen diesem Orte und der S»mme wurden einigen hundert Gefangenen genommen. VermandevillerS ist in unserer Hand. Französischer Bericht vom 27. August nachmittags. Südlich von der Avre bauten die ftanzösischen Truppen am Morgen ihre Fortschritte in der Gegend von St. Mard weiter aus, nachdem sie mehrere feindliche Gegenangriffe zurückgewiesen hatten. Wir haben bei den gestrigen Kämpfen 1100 Gefangene gemacht, darunter 36 Offiziere, von denen 2 BataillonSfübrer sind. Zwischen Life und Aisne   scheiterte gestern abend ein deutscher Gegenangriff West- lich von Chavigny, der uns 30 Gefangene einbrachte. In der Gegend östlich von Bagneux schoben wir unsere Linie um ungefähr 1200 Meter vor. Im Laufe der Nacht war der Artillerie- kämpf zwischen Ailette und Aisne   ziemlich rege. Französischer Heeresbericht vom 27. August abends. Unserem andauernden Drucke weichend, wurde der Feind heute gezwungen, seinen Rückzug beiderseits der Avre weiter fortzusetzen. Auf einer Front von ungefähr 20 Kilometern machten unsere Truppen, indem sie jeden örtlichen Widerstand brachen, einen Borstoß, der an gewissen Punkten 4 Kilometer Tiefe übersteigt. Wir halten die allgemeine Linie: unmittelbar westlich von Chaulncs, Punchtt, LiancourS, Ver- pillieres. Wir haben besetzt: Hullu  , Fransart, Cremery, Gruny, CerrepuiS.Rohe, Lancourt, Crapeaumesnil. Wir haben Gefangen« gemacht. Der Artillerietampf wird ziemlich lebhaft in der Gegend von Lassißny und zwischen Oise   und Aisne   fortgesetzt. Orientbericht vom 26. August. In Albanien   konnten unsere Truppen dank dem Schach das wir dem Gegner im Laufe seines bestigen Angriffes am 25. August auferlegten, ihren l e i ch- ten Rückzug ohne Störung ausführen. Die Verbindung mit den italienischen Truppen wird aufrechtgehalten. Britische Flieger babcn feindliche Lager in der Gegend von Demirhiffar mit Bomben belegt._ Schluß ües Lusitaniaprozesies. Der Richter Meyer von dem Admiralitätsgericht der Vereinigten Staaten   hat, wie Reuter meldet, entschieden, daß die Cunard-Linie nicht für den Verlust von Leben und Gut bei der Zerstörung der Lusitama haftbar ssei, und begründet dies wie folgt: Die Bersentung deS Schiffes ist durch eine unrechtmäßige Hand- lung der deulschen Regierung erfolgt, ausgeführt durch einen Unter- seebootskommandanten. Die Haslbarkeit trifft diejenigen, die sür die Versenkung des Schiffes rechtlich wie moralisch verantwortlich sind. Die Bereinigten Staaten und deren Ver« b ii n d e t e haben sich der Rechte der Geschädigten zu erinnern. wenn der Augenblick gekonimen ist. um Schadenersatz sür eine der unverzeihlichen Handlungen unserer Zeitz  » veranlassen. Der Richter behauptet ferner, die von ihm während l'/s Jahren gepflogene Untersuchung habe ergeben, daß das Schiff nicht bewaffnet gewesen sei und auf der Fahrt, auf der es versenkt worden sei, keine S P r e n g st o ff e an B o r d ge- habt habe. Was die von der deutschen   Botschaft aus ergangene An- zeige angehe, die vor der Benutzung des Dampfers gewarnt habe, o sei der Führer des Schiffes durchaus berechtigt gewesen, an dem fraglichen Tage mit einer großen Anzahl neutraler Nichtkämpfer aus einem neutralen Staate auszufahren, andernfalls hätte es den Anschein gehabt, als ob seine Reederei geneigt gewesen wäre, dem Versuch der beut- "chen Regierung zur Einschüchterung der briti- chen Schiffahrt nachzugeben. Berufung im Prozeß Ehamberlain. In dem Prozeß derFrankfurter Zeitung  ' gegen Ehamberlain hat Justizrat Dr. Claß(Mainz  ) für den Verurteilten Berufung gegen das Schöffengerichtsurteil eingelegt.