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Nr. 238 35. Jahrgang

Groß- Berlin

Die Menge".

Beilage des Vorwärts

Wieviel Einheiten sind mindestens notwendig, damit daraus eine Menge" entsteht?- Lache nicht, lieber Refer, die Frage ist ernst und hat mich in verschiedenen Augenblicken meines Lebens stark beschäftigt. Namentlich dreimal habe ich erleben müssen, daß der Begriff der Menge im gewöhn­lichen Leben ganz außerordentlich überschätzt wird.

wurde bestimmt, daß, abgesehen vom Bezugschein, die Betreffenden einen Ausweis über ihre Person vorlegen müssen, da es sich herausgestellt hatte, daß man mit diesen Karten Handel trieb und sie mit 1, 2 und 3 M. bezahlt wurden.

Berliner Lebensmittel.

Am 1. September treten neue Butterpreise in Kraft. Der Preis für die Kopfportion von 40 Gramm ist auf 48 Pf. festgesetzt. Die Preisfestsetzung ist durch die Veränderung der Erzeugerpreise für Butter und Milch veranlaßt.

Gemäß dem Beschluß des Lebensmittelverbandes Groß- Berlin gelangen demnächst in Berlin auf Abschnitt 57 der Lebensmittel. Das erftemal war es, als ich den Bericht des Kreisblattes farte der Stadt Berlin 250 Gramm Auslandsmarmelade in X über die dort stattgefundene konservative Wählerver- zur Ausgabe. Die Voranmeldung findet in den durch ein Aus sammlung las. Auf dieser waren zugegen: Der Vorsitzende, hängeschild gekennzeichneten Geschäften am 30., 31. 8. und 2. 9. ein Gendarm, der konservative Kandidat, ein Ritterguts- statt. Sobald die Ware den Kleinhändlern zugerollt ist, wird der besitzer aus der Umgegend, sein Kutscher, fünf von dem Berkauf beginnen. Der Kleinhandelshöchstpreis beträgt 2 M. für Rittergutsbesitzer mitgebrachte Landarbeiter, der Redakteur Die Ersagmittelstelle Groß Berlin und für die Provinz des Kreisblattes und ich, im ganzen 12 Personen. Trotzdem Brandenburg erläßt heute eine Bekanntmachung betr. Neuregelung berichtete das Kreisblatt am folgenden Tage, der Kandidat über Herstellung und Verkauf von markenfreier Wurst aus Biegen, babe bor einer andächtigen Menge" gesprochen. Kaninchen- und Geflügelfleisch.

Damals lächelte ich, wurde aber bald belehrt, daß der Begriff der Menge noch weit geringer sein fann als 12. Ich war Zuhörer in einem bekannten Landfriedensbruchprozeß. Der Angeklagte sollte, wie das Gesez sagt, vor einer Men­schenmenge" zu Gewalttätigkeiten aufgereizt haben. Der Beklagte berief sich darauf, daß zur Zeit der Tat die Straße bereits gesäubert" war und sich nur noch ganz wenige Per­fonen in der Nähe befunden hätten. Aber der Staatsanwalt dozierte mit strenger Miene: Meine Herren, der Begriff der Menschenmenge ist im Geseß nicht genauer beschrieben. Daher muß angenommen werden, daß zur Erfüllung dieses Begriffs unter Umständen bereits die Zusammenrottung von zwei Personen genügt..."

Bis gestern glaubte ich, daß diese Definition eines Staatsanwalts nicht zu unterbieten sei. Ich bin befehrt. Als ich gestern meinen amtlichen Lebensmittelkalender studiere, finde ich dort auch eine Bekanntmachung über Verkauf von Eiern auf Abschnitt soundsoviel der grün- gelb- roten Lebens­mittelfarte, und am Schluß heißt es wörtlich: Menge: Ein Gi..

Ich wiederhole meine zu Anfang gestellte Frage: Wieviel Einheiten sind mindestens notwendig, damit eine Menge" entsteht? Wer lacht noch?

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das Pfund.

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Schon wieder ein Raubüberfall."

Ein überaus dreister Raubanfall ist am hellen lichten Tage in Charlottenburg verübt worden. In der Kaiser- Friedrich- Str. 57 daselbst wurde die Pensionsinhaberin Anna Fürst von zwei Männern, die am Tage vorher ein Zimmer gemietet hatten, über­fallen und schwer verletzt. Die Täter, die das von ihnen gemietete 3immer fast völlig ausgeplündert hatten, versuchten au flüchten, wurden jedoch eingeholt und festgenommen. Wir erfahren hierzu noch folgende Einzelheiten: Am Montagnachmittag erschienen bei der 56jährigen Witwe Anna Fürst ein Soldat, ein Mann in Zivilkleidung und eine Frau und mieteten ein Zimmer, das sie sofort bezogen. Der Vermieterin erschienen die Mieter von vornherein nicht ganz zuverlässig, und ihr Verdacht verstärkte sich, als sie am Dienstagmorgen gegen 9 Uhr den Soldaten dabei antraf, als er mit einem großen Paket das Zimmer verließ. Frau F. argwöhnte sofort, daß sich in dem Paket, Zimmer befanden und verlangte Zutritt zu dem Zimmer, der ihr das die Gäste nicht mitgeführt hatten, gestohlene Sachen aus dem aber gewaltsam verwehrt wurde. Auch lehnten die Mieter ent­schieden ab, ihr, sobald sie das Pensionat verließen, den Schlüssel zu dem Zimmer auszuhändigen. Im Laufe der erregten Unter­redung fiel plötzlich der Soldat über die Pensionsinhaberin her, schlug auf sie ein und zog schließlich ein bolchartiges Meffer, mit dem er auf die Frau blindlings einschlug, bis diese besinnungslos zu Boden fiel. Dann ergriffen die Täter die Flucht, alsbald ver­folgt von Hausbewohnern, die auf die Hilferufe der bald wieder In den von der Gemeinde Weißensee als Nieß zum Bewußtsein gelangten Frau Fürst hinzueilten. Es entspann Braucherin genugten Häusern an der Ecke der Langhans- und der sich eine wilde Jagd, doch gelang es schließlich, einen der Flücht­Friesidestraße hatte, wie wir in Nr. 216 und in Nr. 218 berichteten, linge auf dem Stuttgarter Plaz einzuholen. Der andere Täter und der Verwalter mehrere nach Steigerung der Mieten neu abge- die Frauensperson wurden noch im Laufe desselben Tages auf dem schlossene und durch Unterschriften schon vollzogene Verträge für Stettiner Bahnhof festgenommen. Die Ueberfallene hat eine schwere ungültig erklären wollen, weil er versehentlich die Mieten Schädelverlegung erlitten, die ihr mit einem stumpfen Gegenstand noch nicht genug gesteigert hätte. Das von den Mietern zugefügt worden sein muß. Ihre ganze Kleidung war durch Dolch­angerufene Mieteinigungsamt hat inzwischen, wie wir hören, unter ftiche zerfetzt; glücklicherweise hat sie nur leichtere Stiche und Risse Aufhebung des schon angesetzten Verhandlungstermins furzerhand davongetragen. Die Verletzte erhielt auf der im gleichen Hause den Bescheid erteilt, es bleibe bei den bereits in ihren Händen be- befindlichen Rettungswache die erste ärztliche Hilfe und verblieb in findlichen Verträgen. Daß an der Gültigkeit der Ver- ihrer Wohnung. Augenblicklich besteht Lebensgefahr nicht mehr. träge nicht gerüttelt und nur so entschieden werden Die Verhafteten sind gestern in das Moabiter Untersuchungs­fonnte, verstand fich von selbst. Wahrscheinlich hätte das Einigungs- gefängnis eingeliefert worden und verweigerten borläufig jede Auskunft über ihre Person. amt auch die von den Mietern schon angenommenen Steigerungen, die der Verwalter als irrtümlich und noch zu niedrig bezeichnete, für mehr als reichlich erklärt. Der Verwalter, der den tollen Ver­leber Obstbewirtschaftung. Das Kriegsernährungsamt fchreibt: such machte, die Verträge umstoßen zu wollen, ist durch einen Nach- Die Verordnung über den Absatz von Frühobst im Havelobstgau folger abgelöst worden. Nach seiner Darstellung fonnte man an­vom 24. Mai ist von der Reichsstelle für Gemüse und Obst, da die Frühobsternte im wesentlichen als Beendigt anzusehen ist, aufgehoben nehmen, daß er im Einverständnis mit seinen Vollmachtgebern geworden. Die durch die Verordnung der Reichsstelle vom 19. Juli für das ganze Reich erlassenen Bestimmungen über die öffentliche Bewirtschaftung der Aepfel, Birnen und Zwetschen gelten selbstver­ständlich auch im Havelobftgau.

handelt hätte.

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Was sich von selbst verstand!

Den prügelnden Lehrern.

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SIX

Freitag, 30. August 1918

Der Zoo wird teurer! Infolge der Teuerungszuschläge für Gehälter, Löhne, Kohlen, Futtermittel hat sich die Zoo- Verwaltung entschlossen, die Eintrittspreise zu erhöhen. Vom 1. September ab fostet der Eintritt Wochentags wie Sonntags 1 M., abends 60 f. Der billige Sonntag ist auf 50 Pf. für Erwachsene erhöht, für Kinder dagegen auf 25 Pf. herabgesetzt worden. Die Soldaten zahlen im Striege weiterhin 10 Bf.

Das nächste Boltskonzert des Philharmonischen Orchesters findet Straße 22/23, statt. Beginn des Konzerts 8 Uhr. Die im Vorverkauf nicht untergebrachten Karten werden abends an der Kasse verkauft. Der Eintrittspreis beträgt 30 Pf. Kasseneröffnung 7 Uhr.

heute Freitag, den 30. Auguſt, in der Philharmonie, Bernburger

Charlottenburg. Allgemeine Speisung. Die Ausgabestelle in der Pestalozzistraße 50 wird Sonnabend, den 31., geschlossen. Anmel Dungen werden dort am Freitag und Sonnabend nicht mehr an­genommen. Den Teilnehmern wird anheimgestellt, sich zwecks weiterer Beteiligung an der allgemeinen Speisung an die in der Nähe gelegenen Ausgabestellen Friedbergstr. i nd Kaiser- Friedrich­Str. 100 zu wenden.

-Städtisches Fleischschauamt. Im städtischen Fleischschauamt Spreestr. 27/30 in Charlottenburg befindet sich eine Trichinenunter­suchungsstation. Hier kann jeder wochentäglich von 8-10 und 5 bis 6 Uhr Schinken, Speck, Schweinefleisch und Wurst untersuchen lassen. Die Untersuchung kostet für den Schinken 50, für ein Stück Sped, Schweinefleisch oder eine Wurst 15 Pfennige. Da viele Fleisch­waren aus den belegten Gebieten, in denen eine geordnete Fleisch­beschau nicht besteht, eingeführt wird, ist die Untersuchung ein dringendes Gebot der Vorsicht, wie verschiedene Fälle von Trichinose­erkrankung beweisen. Zur Untersuchung genügt aber nicht ein be­liebiges Stück Schinken oder Sped, sondern es muß der ganze Schinken, das ganze Stück Spec oder Schweinefleisch oder die ganze Wurst eingeliefert werden, da nur der Fachmann entscheiden kann, in welchem Teile die Trichinen sich aufzuhalten pflegen. Außerdem erfolgt gleichzeitig eine Untersuchung auf Finnen. Da nur erbsen­große Proben entnommen werden, auch eine Feststellung über die Herkunft oder Markenfreiheit der Fleischware nicht erfolgt, so fann im gefundheitlichen Interesse nur geraten werden, von dieser Ein­richtung allgemein Gebrauch zu machen( soweit die Gebrauchs­gegenstände dazu beim Publikum vorhanden sind. D. Red.).

Mariendorf . Verkauf von Auslandsmarmelade. Die Gemeinde verkauft auf die noch nicht belieferten Abschnitte 55 der Groß­Berliner Lebensmittelfarte 225 Gramm ausländische Marmelade zum Preise von 90 Pf. Der Verkauf findet in den drei Gemeinde­läden statt. Wer die Ware nicht bis zum 4. September abholt, verliert das Bezugsrecht. Auf Abschnitt 56 der Großberliner Lebensmittelfarte gibt es 250 Gramm ausländische Marmelade; die Karten sind bis Sonnabend, den 31. August, den Händlern vorzulegen. Der Verkauf beginnt Donnerstag, den 5. September, nachmittags 4 Uhr, und endet am 12. September. Der Preis für Für Personen über 70 Jahre 250 Gramm beträgt 1 M. werden abgegeben: entweder 1 Pfd. Himbeersaft zum Preise von 1,28 M. oder 1 Kilogramm- Doie gezuderte Kompott­früchte für 1,75 M. oder 2 Kilogramm- Dose ungeauderte kompottfrüchte zum Preise von 4 M. Vorzulegen ist der Bezugschein für Zwieback. Der Verkauf findet statt in den drei Gemeindeläden bis Sonnabend, den 31. August.

Weißensee. Ans der Gemeindevertretung. In das Kuratorium der gewerblichen Fortbildungsschule wurden sämtliche bisherigen Mitglieder auf weitere drei Jahre erneut gewählt. Die Errichtung einer Gemeinde- Befohlanstalt zeitigte bei einigen bürgerlichen Ver­tretern ihren fleinbürgerlichen Standpunkt, weil sie befürchteten, daß den fleinen Schuhmachern eine gefahrdrohende Konkurrenz entsteht. Als jedoch der Bügermeister feine Erfahrung mit der Besohlung feiner eigenen Stiefel in der Familie zum Besten gab, waren auch diese Herren mit der Errichtung einverstanden. Unter dem Namen Gemeinde- Besohlanstalt Inh. Bruno Sensfuß" wurde ein Vertrag angenommen, wonach der Unternehmer jede gewünſchte Arbeit an Ausbesserungen von Schuhen auszuführen hat. Als Sohlen kommen Erfaßsohlen aus Leder zur Verarbeitung zu den von der Ersatz­fohlen- Gesellschaft festgesezten Höchstpreisen. Die Preise sind durch Aushang im Geschäft zu ersehen. Die Besohlanstalt ist von 9-12

H

Glückssterns Unglück. Ungewöhnliches Pech hatte ein Brotkarten­Friedrichsfelde. Abgabe von Einmachezuder. Der vom Kreis händler, obwohl er ausgerechnet Glücksstern heißt. Der Mann hatte überwiesene Einmachezuder gelangt auf den Sonderabschnitt 6 mit mit seinem verbotenen Handel bisher guten Erfolg, auch Mittwoch dem Zucker auf den laufenden Abschnitt 17 vom Dienstag, den 2., noch, als er in der Alten Schönhauser Straße auf Abfaz ausging. bis Sonnabend, den 6. September, durch die Kleinhändler zur Ausgabe. Borsichtig und sorgfältig fuchte er die Leute aus, denen er ein An­gebot machte, und dennoch lam er endlich an den Unrechten, einen Kriminalbeamten, der jene Gegend auf Brotkartenhändler beobachtete. Der Beamte nahm Glücksstern fest, als er auch ihm Starten anbot, dazu noch seinen Bruder, der den Verhafteten zu befreien versuchte und endlich noch einen dritten Mann, der dazu kam und sich ein­mischte, einen gewissen Zingelmann, der sich ebenfalls als Brotkarten­händler entpuppte.

Nowawes . Lebensmittel. Abschnitt 46 der Zuderkarte und Abschnitt 22 der Zuckererfaglarte müssen von heute bis Montag, den 2. September, dem Kleinhändler zur Anmeldung vorgelegt werden. Die Ausgabe des Buders erfolgt von Donnerstag, den 5., bis Dienstag, den 10. September.

Gleichzeitig mit der Ausgabe dieses Verbrauchszuckers wird auf Abschnitt 46 der Zuderkarte ein Pfund Einmachezucker verteilt. Die Eierfarten müssen heute und morgen dem Kleinhändler zur Anmeldung vorgelegt werden. Von Mittwoch, den 4., wird auf jeden Abschnitt ein Ei a 38 Pf. abgegeben.

Jn Nr. 233 berichteten wir über einen von der Berliner 177. Gemeindeschule( Görliger Straße) gelieferten Pilzausstellung. Der Magistrat Berlin veranstaltet im Verein und 2-6 Uhr geöffnet. Der Siedlungsgesellschaft Niederbarnim Brügelbeitrag zur Kolonialtriegeripende". mit dem Kriegsausschuß für Sammel- und Helferdienst auch in m. b. S. tritt die Gemeinde mit einem Betrage von 100 000 Mark. Wegen eines von der Klasse II O anzufertigenden Auffages über diesem Jahre eine Bilzausstellung im Vortragssaal des Märkischen bei, während weitere 200 000 Mark zur Gründung einer Drts­die Kolonialkriegerspende jah Lehrer Sprenger sich veranlaßt, eine Museums. Sie ist bom 2. September ab täglich von 10-5 Uhr Siedlungsgesellschaft bereit gehalten werden. Für tatsächlich in der Reihe von Schülern mit Stockbieben zu bestrafen. Aus Lehrer bei freiem Eintritt geöffnet. Die in der Mark sich findenden Gemeindeverwaltung verbrachte 25jährige Dienstzeit soll den freisen sind uns zwei Erwiderungen zugegangen, die als Straf- Speisepilze und auch ihre ungenießbaren und giftigen Doppel- Gemeindeangestellten eine Ehrengabe überreicht werden und zwar predigten gedacht sind, als Strafpredigten nicht gegen jenen Lehrer, aänger werden täglich in ergänzter und erneuerter Auswahl zur follen erhalten die mittleren Beamten und Lehrer je 200 Mart, die sondern gegen den Vorwärts". Die Verfasser nehmen beide nicht Schau gebracht. unteren Beamten und Arbeiter je 100 Mart. Anstoß an der von dem Lehrer vollzogenen Abstrafung, sondern an der durch den Vorwärts" bewirkten Veröffentlichung und Be­urteilung. Rektor Euler von der 177. Schule schreibt uns, die genannte Klasse habe sich an der von den obersten Klassen durchgeführten Samm­lung zur Kolonialfriegerspende gar nicht beteiligt. Wir haben das auch gar nicht behauptet, sondern nur in einem einleitenden Satz allgemein die Beteiligung von Schulkindern an der Spendensamm Jung erwähnt. Ein Erlebnis war aber die Veranstaltung mit ihrem Drum und Dran auch für diejenigen Kinder, die nicht mit­fammelten, und der Auffaz wies sie besonders eindringlich darauf bin. Rektor Euler widerlegt nicht, daß der Aufsatz über die Kolonialkriegerſpende einer Reihe von Schülern eine Tracht Brügel eingebracht hat. Daß er über die aftrafung anders urteilt als wir, werden unsere Leser ihm glauber, auch ohne daß wir seine Ein großer Butterdiebstahl, der gegen Ende vorigen Monats Meinungsäußerung in ihrem ausführlichen Wortlaut wiedergeben. verübt wurde, ist jetzt von der Kriminalpolizei vollständig auf­Wir vermissen in der reichlich langen Zuſchrift eine Mitteilung geflärt worden. Damals wurden der Fettstelle in der Hasenheide darüber, wieviel Jungen der Lehrer im Laufe der einen Stunde von einem ungetreuen Kutscher 100 Faß Butter gestohlen. Sie nacheinander verprügelt bat. Nur das erfahren wir, daß auch famen bald darauf, als die Veruntreuung durch die Zeitungen ging, noch andere Schüler wegen anderer Arbeiten von ihm bestraft bei zwei Großbetrieben, die sie gutgläubig erworben hatten, wieder Groß- Berliner Parteinachrichten. worden sind. Zum Schluß flagt Rektor Euler, das Verhältnis der zum Vorschein. Der Kriminalpolizei ist es gelungen, alle Be­Schule zur Elternschaft und ihre Arbeit an der Volkswohlfahrt teiligten nach und nach hinter Schloß und Riegel zu bringen, bis auf Friedrichshagen . Das rücksichtslose Treiben der Vaterlands­werde auf solche Art gefährdet. Auf solche Art" soll heißen: nicht einen, der noch gesucht wird. besonders in den Schnlen Ein Kaufmann Glinsti batte von partei beranlaßt die sozialdemo durch die Stockhiebe des Lehrers, sondern durch Erörterungen im einem Keuticher Sander erfahren, daß ein hiesiger Betrieb eine fratische Parteileitung Montag, den 2. September, abends Vorwärts". Es ist glaubhaft, daß wir auf solche Art" dem be- große Menge Butter von der Fettstelle demnächst abfahren werde. 8 Uhr, im Brauerei Ausschant. Seestraße, eine Mit­treffenden Lehrer vielleicht umbequem werden. Wir wissen aber, Sander machte sich auch anheischig, ihm diese Butter zu liefern", glieder Versammlung einzuberufen, an der auch Gäſte teil­daß wir durch unsere Kritik dem Wohl der Schule dienen. wenn er fie fofort wieder abseßen tönne. G. bot darauf die 100 Faß nehmen können. Tagesordnung: Friedrichshagener Schul­Hiermit ist auch das geingt, was wir dem Verfasser der zweiten einem Schankwirt Winkel an und durch dessen Vermittlung erwarb ikandal. Referent Landtagsabgeordneter Konrad Haenisch . Zuſchrift erwidert hätten. Er ist Lehrer, versichert aber, daß er sie ein zum Heeresdienst eingezogener und aus dem Lazarett be- Alle Vorwärts" leser sind hiermit eingeladen. Lehrer Sprenger nicht tent. Aus seinem Schreiben spricht eine urlaubter Kaufmann Lehmann, der als Einfäufer eines Großbetriebes freundlichere Gesinnung für uns als aus dem eifernden Herzens- auftrat, für 168 000 M. Nachdem man soweit war, ichob Sander erguß des Rettore, doch eine Strafpredigt hält auch er. Auch er einen Händler Kallenbach als Kutscher bei dem Fuhrbetrieb ein und beklagt, daß solche Veröffentlichungen einen Lehrer in eine unan- dieser spielte ihm dann die Ladung in die Hände und brachte sie genehme Lage bringen. Gewiß, wir wünschten, daß wir das nicht gleich zu Winkel. Von dort wurde sie den beiden Großfirmen nötig hätten. Aber das kann uns nicht irre machen an unserer zugeführt, die sie für ihre Arbeiter verwenden wollten. Lehmann Pflicht, die der Schule gilt. erhielt zunächst 38 000 m. bares Geld und einen Scheck über 30 000 Mart. Die Summe wurde dann verteilt. Als man gerade dabei war, unter der Flagge einer Geburtstagsfeier bei einem Schant- Bass er stand am Memel Tilfit Vor einigen Tagen hatten wir den Uebelstand gerügt, daß sich wirt das gelungene Geschäft ordentlich zu begießen, fam plöglich Sander, der Pregel Insterburg ein großer Teil der Einwohnerschaft schon nachts vor den Schuh - die Kriminalpolizei und nahm die Gesellschaft feft. geschäften aufstellen muß. um am anderen Morgen Schuhe zu er die 10 000 m. noch in der Tasche hatte, ließ seine Brieftasche mit Weichsel Thorn Besonders die Ansammlung vor der Kleiderverwertungs- diesem Schatz heimlich am Bein hinuntergleiten und unter ber Die Schantwirtin fand später die Tasche stelle Groß- Berlin, Kommandantenstr. 80/81, hatten wir bemängelt. den Tisch fallen. Auf unsere Kritik ist diese Stelle zu der Anordnung gekommen, daß und behielt sie einstweilen. Nach einer Stunde kam ein Mann, der von der laufenden Woche ab Schuhe nur gegen Eintrittsfich als ein Bruder des Kutschers Sander vorstellte und klagte, daß Diese werden den Antragstellern zu diefer mit der Brieftasche sein ganzes Handelsvermögen verloren tarten abgegeben werden. Seine Frau und Kinder fäßen nun mittellos zu Hause. geichickt, wie es in der ersten Zeit des Schuhverfaufs gefcheben ist. habe. Die Kleiderverwertungs- Gesellschaft erhielt den Auftrag, die An- Die Wirtin übergab ihm die Brieftasche. Der Mann war aber nahmestellen der Kominunalverbände zu ersuchen, wieder Listen von nicht Sander, sondern ein Unbekannter, der von der Kriminalpolizei solchen Personen anzufertigen, die Schuhe beziehen wollen; ferner noch gesucht wird.

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halten.

Suhpolonaisen.

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Jugendveranstaltungen.

Jugendheim Lindenstraße 3. Heute Diskutierabend Gen. Berger. Wasserstandsnachrichten der Landesanstalt für Gewäfferkunde, mitgeteilt vom Berliner Wetterbureau.

Ratibor

Krossen

Frankfurt

Warthe Schrimm

Landsberg

Neke Elbe

Bordamm

Lettmeriz Dresden

Barby

Magdeburg

27. 28.

cm

192 Saale Grochlitz

27. Wasserstand am

28.

cm

cm

62

60

-33

-32

Havel Spandau

36

38

205

194

Rathenow

-3-1

134

Spree

Spremberg

80

82

143

194 194

116 115

186 186

བྷུ རཱྀ ཀཽ བྷྱཿ ཀྲྀ ཤཱ སྐ ཝཿ ཀཽ ཀཽ ཀཽ ཤྩ

152 Weser

Kersdorf Münden Minden

Marimil.au 400 400

Caub Cöln

76

17 Rhein

83

171 168

-76-193

140

139

Neckar Heilbronn 50 Main Hanau Mosel Trier

21

15

96

-

-7

46