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Berlin  , 29. August.  (253:33> Tie große Schlacht im Westen dauert mit unverminderter Heftigkeit an und zwingt den Feind tagtäglich, seine durch die blutigen Kämpfe gelichteten Verbände frisch aufzufüllen. Den Engländern brachte auch der achte tfiroßkampftag trotz ihrer Massenangriffe an keiner Stelle einen nennenswerten Erfolg. Die Eigenart der Kämpfe bringt es mit sich, daß die Eng- länder nie wissen, ob die Deutschen   gewillt sind, ihre Angriffe an- zunehmen oder kampflos taktisch wertloses Gelände preiszugeben. In längst von den Deutschen   aufgegebenen Abschnitten fühlen die Engländer nur vorsichtig nach und lassen sich halbe Tage lang von schwachen deutschen   Patrouillen mit wenigen Maschinengewehren aufhalten. Andererseils prallen sie mit Kolonnen gegen vorbe- reitete deutsche Stellungen und erleiden im Feuer der Maschinen- gewehre und Lauerbatterien schwere Verluste. Das wenige, was die Deutschen   in der Somme   Wildnis während ihres letzten Durchmarsches neu gebaut hatten, wivd planmäßig zerstört. Englischer Bericht vom 28. August morgens. Gestern nahmen unsere Trupven südlich der Somme Foucaucourt, das der Feind mir Maschinengewehren zähe geHallen Halle  . Nördlich der Somme griffen wir an und nahmen den größeren Teil des Fronce-Waldcs, wobei wir eine Anzahl Gefangene einer preußischen Gardedivision machten. Südlich der Scarpe verbesserten die Truppen der ersten Armee ihre Stellungen beiderseits der Siraße Arras Cam« b r a i und haben die Ränder von Hancourt und Votry-Notre Dame   erreicht. Nördlich der Scarpe waren heflige feindliche Gegen- angriffe gestern nachmittag längs der Bahn- linie Arras   Douai   angesetzt, die unsere vor- geschobenen Truppen um einige Hunderl Dards znröckdrücklen bis zu den allen deutschen Gräben auf dem Greenland-Hiigel, wo der feindliche An- griff unter unserem Feuer zusammenbrach. Die britischen Truppen führten gestern eine erfolg- reiche örtliche Unternehmung beiderseits der Straße Neufberquin Estaires aus, schoben ihre Linien auf einer Front von etwa vier Meilen vor und machien eine Anzahl Gefangene. Englischer Heeresbericht vom 28. August abends. Südlich der Somme üben australische Truppen Druck auf den Feind aus und haben die allgemeine Linie FreSnes-Herbecourt erreicht. Der Feind leistet harinäckigen Widerstand vor den Flußübergäiigcn bei Brie und Perronne. Auf dem nördlichen Sommeufer nahmen unsere Truppen Curlu und Hardccourt nach hartem Kampf und rücken in der Richtung MaurepaS vor. Zwischen Bapaume   und der Scarpe wurden unsere Angriffe heule fortgesetzt iind an allen Punlten Fortschritte erzielt CroifilleS, wo der Feind Verzweifellen Widerstand leistete, wurde allmählich von Londoner  Trupven umfaßl und ist nun in unserer Hand. Englische Truppen erzwangen sich ihren Weg vor- wäris in der Richtung auf Vraucourt und füdöst- lich Fontaines-les-Croiselles. Nach schwerem, den ganzen Tag andauernden Kamps warfen kanadische Truppen den Feind aus mehreren stark verteidigten Vunklen und Wichligen Grabensysteinen und nahmen die Orte Boirh-Notne Dame und Pelves. Eine Anzahl Gefangene wurde von uns- im Laufe dieser Unternehmung gemacht. Wir schoben unsere Linie tagsüber nördlich Locon vor. Französischer Heeresbericht vom 2 8. August nachmit- tags. Im Laufe der Nacht setzten die französischen   Truppen, die jetzt in Fühlung mit den feindlkchen Nachhuten stehen, ihren Vor- marsch fort. Nördlich und südlich der Avre haben wir Chaulnes, Omiecourf, Balatre, Roiglise und Vervillieres besetzt. Weiter südlich sind wir in den Wald von Crapeaumcsnil eingedrungen und haben OiveS genommen. Heute früh haben wir unser Vpr- Lücken gegen die Somme fortgesetzt. Wir haben nördlich der Avre die allgemeine Linie L i c o u r t P o t te M c S n i l-l e-P e t ick Reslc erreicht. Seit gestern sind etwa 30 Ortschaften wieder. erobert worden. Wir sind im gleichen Zeitraum an gewiffen Stellen 12 Kilometer vorgerückt. Französischer Heeresbericht vom 2 8. August abends. Im Laufe des Tages setzten unsere Truppen die Verfolgung des Fein- des fort, der sich unter unserem kraftvollen Druck auf einer tyront von 30 Kilometer Hals über Kopf zurückzieht. Wir haben die Hohen des linken Sommeufers von Cizancourt bis zu der Gegend östlich Nesle erreicht. Nördlich der Oise   nahmen wir �uzoh, Pont-I'-Eveque, Vauchellcs und Porquericourt. Unser Vorrücken an diesem Tage überschreitet an manchen Stellen zehn Kilometer. Seit dem Morgen wurden etwa 40 Ortschaften Wiek  «» genommen. In dem vom� Feinde zurückgelassenen bedeutenden Material fanden wir 3 mit Kriegsqcrät beladene Eisenbabnzüge. Wir machten 500 Gefangene. Zwischen Oise   und Aisne   fanden lebhaite Kämpfe in der Gegend von Iuvigny statt, in deren Ver- lauf die Amerikaner mehrere feindliche Gegenangriffe tapfer ab- wiesen. Ein starker deutscher   Versuch, die Vesle südlich von Ba- zoches und FiSmeS zu überschreiten, wurde gleichfalls von den amerikanischen   Truppenkörpern angehalten. Auf der übrigen Front war der Tag ruhig.
Das unerreichte Ziel ües Gegners. lTelegramm unseres Kriegsberichterstatters.) Westfront, 28. August. Seitdem Marschall Haig mit vorzugsweise kanadischen Divisionen auch die nördlich der Scarpe stehenden Ver- bände der Armee v. Below angreift, steht der ganze deutsche  Arras  -Bogcn von südlich Lens bis ins Sommc-Tal in s ch w e- rem G r o st k a in p f. Da gerade hier hinter den deutsche  » Linien keine wichtigen strategischen Einzelziele locken, kann der Zweck der neuen ArraS  -Schlacht nur die Zcrfch m ette- n g uu d endliche Durchbrechung unserer Front sein. Au diesem Ziel gemessen, bedeuten auch die gestrigen Kämpfe, deren Schwerpunkt südlich der Scarpe lag, eine glatte Niederlage des Feindes. In immer geschmeidiger werdender Abwehrtaktik, nntcr hervor- ragender Beteiligung vorgezogener leichter Geschütze dämmte die deutsche   Infanterie auch gestern die überlegenen Massen- fluten des Gegners ein und steigerte feine B e r l n st c stellenweise auf erschreckende Höhe. Immer noch hält sich der Schutthaufen deS ehemaligen Bapaume, obwohl es vom Norden und Süden durch den Feind idrohcnd umklammert wird. Einige Trümmcrstättcn Wiedas Bahnhofsvicrtel vonRoenxundChcrisyim Norden, Chaulnes und Rohe im Süden gaben wir preis, andere wie Flers und Montanban erkämpften wir entschlossen zurück, über- all das einzige Ziel im Auge haltend, den Feind sich v eL b l u t e n z u lassen, und die eigene freie Abwchrlinie so günstig wie möglich zn gestalten. Gestern abend lief die deutsche   Lioie von Gavrclle Über Rocnx Hancourt, Hendccourt und Bapaume bis Montauban  . Dauert die Rück- sichtslosigkeit der feindliche« Anstürme an, so wird sich diese Linie in den nächsten Tage» hie und da nach deutschem Be-
Ver S. Großkampftag.
Die Kunstbauten der Bahnen und Straßen werden gleich den Unterständen gesprengt. Tie Hauptlast der Kämpfe um diese für uns bedeutungslose Einode tragen nach wie vor die australischen Divisionen. Sie alle sind zwischen der Somme und Chaulnes, oft sogar zum zweiten oder dritten Male eingesetzt. Südlich Chaulnes mußten bereits Franzosen   die Engländer ablösen. Ebensowenig Erfolg wie die britischen Truppen hatten am 28. August die mit Unterstützung der Amerikaner angreifenden Franzosen nördlich der Aisne  . Ter Masseneinsatz der in Serien von Hunderten während des vergangenen Jahres fertiggestellten Panzerwagen sollte die Erfolge sichern. Es zeigt sich jetzt, daß die auf die Tanks gesetzten großen Hoffnungen sich nicht erfüllen. Die deutsche   Per- teidigung wird der Sturmwagen täglich besser Herr. Infanterie, Tankabwehrgeschütze und Krastwagenflaks haben sich in der Ab- wehr und Erledigung des neuen feindlichen Kampfmittels zu- sehend- vervollkommnet.
dürfnis ändern. Bis heute hat der Gegner au der ganzen Front nirgends einen entscheidenden Erfolg erzwingen können. Wie das drüben auf die Truppe nnd ihre Führung wirken wird» bleibt kaltblütig abzuwarten. Ge- fangencnaussagcu aus jüngster Zeit lassen darauf schließen, daß der strategische Mißerfolg und die schweren Verluste die an- s ä n g l i ih e Hochstimmung bei den Engländer« und Franzosen merklich untergraben habcn. Dr. Ad. K ö st e r, Kriegsberichterstatter. Gegen üie Verschleppung ües Caillaux  - vrozej?es. DieHumanits" teilt mit, Caillaux   sei an Arteriesklerose er« krankt und werde voraussichtlich in den nächsten Tagen ins Ge- fundheitsgefängnis in FreSne übergeführt und zur Untersuchung feines Zustandes würden mehrere Aerzte herangezogen. Caillaux  beschwerte sich über die ihm zuteil werdende Behandlung. Seine Ueberführung in die politische Abteilung könne erst dann erfolgen, wenn über die Anschuldigung und den aburteilenden Gerichtshof beschlossen sei. Der Hungertod. Eine österreichische Statistik. Die österreichischen Blätter veröffentlichen folgende dürre Statistik, die in der Tat keiner Erläuterung bedarf: Es werden jetzt die Zahlen über die Ausbreitung des Hungerödems in Böhmen   vom Monat Juli bekanntgegeben; es geht daraus hervor, daß die Hungerkrantheiten in stetem Wachsen be- g r i s f e n s i n d. In den meisten Orten DvutschböhmenS habcn sich die Todes- und Erkrankungsfälle gegenüber dem Monat Mai vervielfacht. Tie Höchstzahl finden wir wieder im Bezirk Reichenbcrg; dort zählte man bereits im Mai 809 Kranke und 5 Tote. Im Juli stieg diese schreckliche Zahl auf 1500 Kranke und 30 Tote! Diesem Bezirk reiht sich Warnsdorf an, wo die Hungerkrankheit schon im Mai 659 Opfer mit 7 Toten forderte; heute zählt der amtliche Bericht 1281 Kranke mit 2V Toten auf. Ilnd wie dort, so auch in den anderen 38ezirken der Randgebiete Deutschböhmens: Haida 369 Kranke, 2 Todesfälle; Teplitz   155 Kranke(Mai 34); Hohenclbe 144 Kranke(Mai 17); Weipert 131 Kranke, 6 Tote(Mai 114 Kranke, 4 Tote); Schluckenau 127 Kranke (Mai 9); Rcichenberg-Stadt 119 Kranke; Graslitz   95 Kranle, 5 Tote(Mai 24 Kranke); Neudek  -Platten 85 Kranke, 8 Tote(Mai 45 Kranke, 5 Tote); Aussig   85 Kranke, 2 Tote(Mai 47 Kranke); Gablonz   82 Kranke. 3 Tote(Mai 64 Kranke, 6 Tote); Elbogen  96 Kranke, 2 Tote(Mai nur' 10 Kranke); Trautenau   77 Kranke, 1 Todesfall(Mai 38 Kranke); Faltenau 74 Kranke, 3 Tote(Mai 24 Kranke); Tetschen   68 Kranke, 2 Tote(Mai 37 Kranke); Eger 63 Kranke, 5 Tote(Mai 5 Kranke!); Rochlitz   65 Krank«(Mai 8 Kranke); Zwickau   103 Kranke(Mai 14 Kranke); Deutsch  -Gabcl 3 Kranke, 5 Tote(Mai 3 Kranke); iBenscn 49 Kranke; Saaz  50 Kranke und 6 Tot«(Ma> 1 Kranker); Böhmisch-Kamnitz   34 Kranke; Asch 20 Kranke(Mai 14 Kranke); Karlsbad   17 Kranke, 3 Todesfälle(Maj 6 Kranke; es stich dies nur di« Krankenhaus- fälle; die Gesamtzahl im Bezirk ist noch nicht bekannt); Görkau  12 Kranke; Brüx 6 Krank«(Mai 6 Kranke). TaS sind die wich­tigsten deutschen Bezirke die tschechischen Bezirke blieben auch im Julj von der Hungerwassersucht verschont, gerade so wie im Mai, gleichwie im Vorjahr. Nur der Bezirk Prag   verzeichnet 7 Krankheitsfälle: 5 Fälle in Kölligsaal, 3 Fälle in Eule. 1 Fall in Karolinental. Karolinental hat außerdem noch 8 Erkrankungen und 2 Todesfälle in der Landesirrenanstalt in Bohnitz. Hierzu kommt noch der tschechische Bezirk Mühlhausen  , welcher, sonst ödem- frei, im Juni 53 Erkrankungen aufweist, die jedoch nicht aus das
Konto der dortigen Bewohnerschaft, sondern auf die schlechte und mangelhaste Ernährung in der Irrenanstalt Woporan zurückzuführen sind. Auch die Strafanstalt Karhaus hat 4 Todesfälle. Die finnisch-russischen Friedensverhandlungen sind für einige Wochen vertagt worden, damit die Unterhändler Gelegenheit er- halten, sich mit ihren Regierungen persönlich in Verbindung zu setzen. Ameriknnisch-mexikanische Freundlichkeiten. Das Gvenzposten- gefecht bei Nogales ist abgeflaut. Generalmajor Holbrook wurde mit dem Grenzschutz betraut und erhielt ausreichende Instruktionen. Wie verlautet, wird der mcxianische Militärgouverneur auf An- ordnung Carranza- kommen, um da- Bedauern der mexi- kanischen Regierung auszusprechen. Külfertreue Arbeit. Ein neues Verleumder-Fluzblatt. Nachdem dieKaisertreuen" jüngst behauptet hatten, die Sozialdemokratie sei von Amerika   bezahlt, verkünden sie jetzt in einem neuen Flugblatt, daß derVorwärts" von der deutschen   Regierung gekauft sei. Es wird darin gesagt: Die sozialdemokratisch«.Münchener Post" spricht vom kaiser- treuen Skandal. Unser Wirken ist kein Skandal, aber ein Skandal ist es, daß die oben genannten Zeitungen nnd ihr.Trotz unsere ehr- liche Arbeit derart begeifern, und ein noch viel größerer Skandal ist«S. daß diese Blätter.von der Regierung bezahlt werden. Daß dieNorddeutsche Allgemeine Zeitung" ohne die Staatsunterstützung keine drei Tage erscheinen konnte, das weiß jedermann. Daß aber derVorwärts" jahrlich von der Regierung eine viertel bis eine halbe Million erhält und da-Berliner Tageblatt" gar 2!«» Millionen nach amtlichen Quellen, das wissen die wenigsten. Rudolf Mosse   erhält für seine Zeitungen insgesamt vom Reich jährlich 3?L Millionen! Seit Beginn des Weltkriege- 15 Millionen! Tiefe blödsinnige Verleumdung ist bekanntlich schon ein- mal von einem gewissen Dr. Hopfen verbreitet worden. Tie Vereinigung Groffstädtischer Zeitungsverleger hat daraufhin festgestellt, daß es sich um die teilweise Rückvergütung der Papierpreissteigerung bandelt, die allen Zeitungen ohne Unterschied der Richtungen, denunabhängigen" ebensogut wie den alldeutschen, nach Maßgabe ihres Papierverbrauchs zusteht. Mit seinen(übrigens willkürlich gegriffenen) Zahlen will aber derBund der Kaisertreuen" den Anschein erregen, als obVorwärts" undBerliner Tageblatt" von der Re- gierung irgendwelche Ertravergütungen erhielten. Es macht sich gut, daß derBund", der sein Publikum derart anlügt nnd anschwindelt, sich selber als den Vertreter dergermanischen Weltanschauung" bezeichnet, diekein De- magogentum kennt". Weiter heißt es in dem Flugblatt: Wir kämpfen für die Rechte der Krone, auch wenn sie mit Pauken und Trompeten in den Abgrund fahren will." Das Blatt trägt die geschmackvolle UeberschriftHeeres- bericht von der inneren Front" und die Unterschrift:Der Bund   der Kaisertreuen. Für den Vorstand: von Knobels- d o r f f, Major z. D.. Vorsitzender. Dr. jur. Friedrich K a r b o. Direktor der Deutschen Ansiedlungsbank, Rittergutsbesitzer, Landtagsabgeordneter, Berlin  ." �üüetttfche Schulpropaganöa. Tie Tätigkeit des Provinzial-Schulkollegium Kassel  . Das bekannte bunte Plakar, das zur Annexion Belgiens   auf- fordert, ist au» in vielen Schulen aufgehängt worden. Für jene der Provin, Hessen   ersvlne die Berbreilung zentral durch das Provinzjal-SÄuIkollegium in Kassel  . Uns geht ein solches Plakat mir vorgedruckter Adresse zu. die lautet:An den Herrn Drrelior der Oberrealschule in.. Nur der Ortsname ist mrt   Trnle ge- schrieben. Das Exemplar trägt den Amtsstempel sowie den Ver- merk:. F r e i laut Ablös. Nr. 21. Kgl. Pr. Prov. Schulkollegium." Genoße v. Vellmar   legt seine Mandate nieder. Nach einer Meldung der.Münchener Post' hat Genosse v. Vollmar den Bureaus de» Reichstags und des bayerischen Landtags mitgeteilt, daß er aus Gesundheitsrücksichten seine Man- date niederlege. Man wird in der sozialdemokratischen Partei und weit über sie hinaus diesen Beschluß lebhaft bedauern, weil mir ihm die Hoffnung verschwindet. Genossen v. Vollmar bald wieder im parlamentarischen Leben auftauchen zu sehen, in dem er zur Zeit seiner Vollkraft eine so bedeutende Rolle gespielt hat. Schon seit Jahren jedoch war Genosse v. Vollmar durch seine schwere Krank- heit dem politischen Leben ferngehalten, und im Reichstag   war er längst nur noch ein gern gesehener, aber seltener Gast. Wir wünschen dem verdienten, im 69. Lebensjahre stehenden Parteigenossen in seiner Zurückgezogenheit Erholung, die es ihm ermöglicht, wieder seine Kraft für die Partei einsetzen zu können. wie dies seinen eigenen Wünschen entspricht. Sein Rücktritt vom Reichstagsmandat macht eine Nachwahl in München   II notwendig. Dort war Genosse v. Vollmar bei den Wahlen von 1912 niii 56 601 Stimmen gewählt worden. Außer- dem wurden Stimmen abgegeben: Liberale 23 899, Zentrum 19 241, Bauernbund 1349 und konservative 544. Der KroiS ist seit 1890 sozialdemokratisch, durch Vollmar. vertreten, für dessen markante Persönlichleit nun ein Nachfolgn�gemcht werden muß. Ter Reichskanzler ist gestern aus dem Heluptguerrtier nach Berlin   zurückgekehrt. Die Wahlrechtskommission deS preußischen Herrenhauses wird nicht, wie es beabsichtigt war, am 2. September, sondern erst am 4. September zusammentreten. Am Montag werden aber bereits die beiden Fraktionen zu Vorbcratungen sich vereinigen. Bcrbilligung der Zigaretten. Der Bundesrat soll die Absicht haben, der Zigaretten industrie die Ermächtigung zu erteilen, bei der Zigarctrenherstcllung bis zu 50 Proz. Ersatz für Tabak zu ver- wenden Dadurch soll nicht nur eine Streckung der vorhandenen Vorräte aus mehrere Jahre, sondern auch eine.Herckbdrückung des Kleinverkaufspreises der billigsten Sorte auf etwa 5 Pf. für da- Stück erreicht werden. Lesste Nachrichten. Versenkung eines französischen   Truppentransporters. Bern  , 29. August.Journal" meldet aus Port VeiidreS: Durch ein U-Boot wurde auf der Hohe von Port Vendres ein un- genannter französischer   Truppentransportdampfe r� ver- senkt. Besatzung und Truppen seien gerettet, nur S a ch- s chK den sei angerichtet worden. Aufschub der polnischen Siaatsratstagung. Warschau  ,"28. August. Die Presse bringt heute eine Mitteilung, daß der Zusammentritt deS Staatsrates, welcher auf den 2. September festgesetzt war, vorläufig auf- geschoben ist,