Nr. 240 35. Jahrgang
Groß- Berlin
Eine Kartoffelfahrt.
1. Beilage des Vorwärts
Das waren schlechte Aussichten für Frau Hilde. Sollte fie Fahrgeld und Zeit nuplos geopfert und die Anstrengung der Reise ohne Erfolg auf sich genommen haben? Sie will trotz alledem versuchen, Kartoffeln zu erlangen.
Sonntag, 1. September 1918
be
streng durchgeführt. An diesen beiden Bahnhöfen mit Kar- fagen. A fo! Felddiebe fah man in den Frauen und Kindern, toffeln durchzukommen, sei nicht mehr möglich. die ihre gelanften und bezahlten Startoffeln heimtrugen Einen guten Fang glaubten wohl GIT ihnen die Russen gemacht haben, รูป bie auf dem Bollens Rittergut Dorf, dem Befigtum eines Serru S. 6. Mühlenthol, schäftigt waren. Babricheinlich hatten sie sich nach Dieben auf die Laner gelegt und freuten fich mun, sie glücklich erwischt zu haben. „ Der Jertum fäßt sich ja aufklären, dachten die Frauen. Aber das war doch nicht ganz so leicht, weil die Ruffen ohne deutschen Militärpoften ausgezogen waren und auch ein deutscher Angestellter vom Gut erst später herbeifam. Den Striegsgefangenen, die bier Gutspolizei gespielt hatten, mußten die vermeintlichen Startoffelfie mit den Worten:„ Stellen Sie die gellauten Startoffeln da hin!" diebe zum Gut folgen. Dort empfing die Frau des Gutsinipettors Die Beschuldigten erhoben Einspruch gegen den Verdacht, aber das half ihnen nichts. Tatsächlich wurden die Kartoffeln bis auf weiteres einbehalten- man weiß nicht, ob immer noch an einen Diebstahl geglaubt oder der Kartoffellauf als unerlaubt angesehen wurde- worauf die Frauen und Kinder nach Hause gehen durften. Ja, dieser Krieg schafft eigenartige Zustände!
Frau Hilde war wieder einmal vor Ablauf der Woche Dem Nat der Bänerin folgend, ging Frau Hilde in die mit der Kartoffelration zu Ende und jah für sich und ihre Hütte eines Landarbeiters. Ein altes Mütterchen, das allein Familie einige Tage verschärften Hungerns voraus. Bisher im Hause war, fand sich nach mancherlei Bedenken schließlich hatte sie es nicht gewagt, hinauszufahren, um auf verbotenem, bereit, zwanzig Pfund Startoffeln abzugeben. Endlich hatte aber viel benutztem Wege einige Pfund Kartoffeln einzu- Frau Hilde, was sie so sehnlich begehrte. Aber die Freude faufen, denn nicht jedem glückt es, und man hat ja schon über diesen Erfolg wurde gedämpft durch die bange Frage: oft gehört, daß Frauen, nachdem sie sich stundenweit mit einem Wie die kostbare Frucht nach Hause bringen? Den Gendarmen Sädchen Kartoffeln geschleppt hatten, die kostbare Last auf den Bahnhöfen A. oder C. in die Hände laufen, das ging am Bahnhof durch den Gendarm abgenommen wurde. Das nicht an. Also galt es, noch eine Station toeiter, nach D., zu mochte Frau Hilde nicht riskieren. Aber jegt will sie es gehen, und wenn es auch da nicht glücken sollte, war Frau wagen. Eine Nachbarin hat ihr nach eigener Erfahrung einen Silde entschlossen, zu Fuß nach Berlin zu marschieren. Weg gewiesen, auf dem man mit Sicherheit so etwa zwanzig Sie ließ sich den Weg nach D. beschreiben und schritt Pfund Kartoffeln nach Hause bringen könnte. Man brauche wacker aus. Anfangs ging es ganz gut. Aber mit der Länge nur mit der Eisenbahn nach A. fahren, von dort eine Stunde des Weges wurde die Last immer schwerer. Stunde um nach dem Dorfe B. gehen, wo man ohne Umstände Kartoffeln Stunde verging. Die Beine ermüdeten, die vom Druck des taufen und mit dem nächsten Zuge von A. wieder nach Hause Rucksacks berührten Knochen schmerzten, der Hunger quälte, fahren könne. In einigen Stunden sei die ganze Sache er- denn in der Annahme, sie werde mit dem Mittagszuge wieder ledigt. zurückfahren, hatte Frau Hilde nicht ein Stückchen Brot mit genommen. Es würde ja auch zu Hause gefehlt haben. Endlos schien der Weg. Mehrere Stunden war Frau Silde bereits gewandert. Da begegnete ihr eine Frau, die im Walde einen Beutel voll Pilze gesammelt hatte. Sie erzählte, ein Soldat, der Gendarmendienst verrichte, habe sie auf der Landstraße angehalten und den Inhalt ihres Beutels fontrolliert.
,, Nicht ohne ärztliches Einverständnis." Gegen das Urban rantenhaus der Stadt Berlin richtet sich eine Beschwerde, die einen nun schon um volle fünf Monate zurückliegenden Fall betrifft. Wir geben auf die Angelegenheit erst jest ein, weil erit jegt das Beschwerdeverfahren zu einem gewissen Abschluß gelangt ist.
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bas Der nach
Mit froher Hoffnung und der bestimmten Aussicht auf eine mäßige, aber sehr willkommene Vermehrung der unzueingeliefert wurde, starb im Krantenbaus am nächsten Tage. Bei Ein siebzigjähriger Patient S., der mit einer Lungenentzündung reichenden Startoffelration trat Frau Silde am nächsten einem Siebzigjährigen brauchte man einen raschen Tod nicht aufeingeliefert wurde, starb im Krankenhaus am nächsten Tage. Bei Morgen die Reise an. Die Fahrt in dem bis zum äußersten fällig zu finden, aber ein Sohn des Verstorbenen meinte aus seinen bollgestopften Eisenbahnwagen vierter Klasse war eine Qual im Krantenhaus gemachten Beobachtungen schließen zu dürfen, daß für die schwächliche Frau. Sie atmete auf, als fie nach einer der alte Mann ein Opfer falicher ein Opfer falscher Behandlung Stunde den Marterkasten verlassen und die Wanderung in geworden fei. Er beschwerte sich bei der Krankenhaus der frischen Morgenluft antreten konnte. Doch der Marsch auf bie einer Eingabe, Vorwürfe gegen Der Schreck fuhr Frau Hilde in die müden Glieder. Der deputation dem durch den nächtlichen Gewitterregen aufgeweichten Land- Kontrolle auf den Bahnhöfen ging fie aus dem Wege. Sollte Arzt- und Schwesternperfonal der Anstalt erhob. wege war auch keine Annehmlichkeit. Aber was tut man sie jetzt, auf der Landstraße, noch das Unglück treffen, daß Beschwerdeführer um den Kern der Sache herumzugehen, so daß einer Reihe von Wochen eintreffende Bescheid schien dent nicht, um ein paar Pfund Kartoffeln zu erlangen. ihr ein Hüter der Ordnung die paar Kartoffeln abnahm? er später fich noch mit einer Eingabe an den Magistrat wandte. Im Dorfe B. angelangt, ging Frau Hilde in den ersten Mit flopfendem Herzen sette sie den Weg fort. Aengstlich Diefer veranlagte dann die Krankenhausdeputation zu nodmaliger Bauernhof. Welche Freude! Eine Reihe von Säden, mit hielt sie Ausschau nach jedem Menschen, der in der Ferne Brüfung, und deren Ergebnis liegt in einem erst nach Monaten Kartoffeln gefüllt, lehnten da an der Wand. Da wird doch auftauchte und atmete erst auf, wenn sie erkannt hatte, daß erteilten neuen Bescheid jetzt vor. eine Kleinigkeit für mich zu haben sein, dachte fie. Sie trug er feine Uniform trug. Es ist nicht möglich, aus der Darstellung des Beschwerdeführers der Bäuerin ihr Anliegen vor. Doch die schüttelte den Kopf: Wir fönnen auch nicht ent Endlich, nach fünfstündigem, nur durch kurze Ruhepausen alle Einzelheiten bier wiederzugeben. Wir dürfen keine Kartoffeln verkaufen, wir müssen alles öfter unterbrochenen Marsch erreichte Frau Hilde todmüde scheiden, ob seine Ansicht zutrifft, daß der Tod seines Baters durch abliefern."-Da half fein Neden und kein Bitten. Die den Ort D. Mit der Straßenbahn gelangte fie nach E. und worden sei. Aber das wollen wir feststellen, daß der neue Bescheid die ihm im Strankenhaus widerfahrene Behandlung befahlennigt Bäuerin ließ sich auf nichts ein, sie habe Unannehmlichkeiten, von dort mit dem Borottzuge im glücklichen Besit von nicht dazu beigetragen hat, diefe Annahme der Hinterbliebenen zu ja Strafe zu fürchten, wenn sie Kartoffeln verkaufen würde. avanzig Pfund Kartoffeln unbehelligt nach Berlin .
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Mit bedeutend herabgestimmten Erwartungen versuchte Frau Hilde ihr Glück in einem anderen Antoefen. Auch hier wies man ihr Verlangen nicht unhöflich, aber mit einer nicht zu erschütternden Bestimmtheit ab. Auch im dritten Bauernhofe erlebte fie den geichen Mißerfolg. Versuchen Sie es bei den Tagelöhnern" jagte die junge Bäuerin, die braucher nichts abliefern und haben von ihrer Ernte vielleicht etwas übrig. Aber wenn Sie hier wirklich Kartoffeln bekommen, am Bahnhof werden Sie Ihnen ja doch abgenommen."
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Solche„ Hamsterfahrt" ist fein Vergnügen. Aber bie bittere Not treibt täglich hunderte armer Großstadtbewohner hinaus, um unter den schwersten Umständen ein wenig aur Aufbefferung der fümmerlichen Nationen zu erstehen,
Kriegsgefangene als Gutspolizisten.
entiräften. Die Beschwerde sagt unter anderm, der Krante sei nach seiner Aufnahme nicht sofort von einem Arzt unter sucht worden, und noch stundenlang nachher habe man feinen Arzt hinzugerufen. Sie bemängelt, daß die Dberschwester angeordnet habe, den Krankeft zu baden, und daß er nachher tros falter Witterung( es war am 31. März!) bei oben offenen Zenfiern und offener Tür mit born geöffnetem Hemb ins Bett gefegt worden sei. Ueberbies sei dem Kranken, der auch am Halse eine Dritsen Die Ernährungsschwierigkeiten haben zu einer Mehrung der entzündung gehabt hatte, von einer noch nicht geheilten Schnittgelddiebstähle geführt, die den Landwirten und auch den gartenbau - wunde der Verband abgenommen und nicht erneuert worden. treibenden Bewohnern der Umgebung von Berlin viel zu schaffen In ihrem Bescheid erwiderte die Krankenhausdeputation, die Das glaubte nun Frau Hilde besser zu wissen. Ihre Nach- macht. Man begreift es, daß gegenüber dieser Plage die Eigen Maßnahmen der Oberschwefter feien nicht ohne ärztlies barin und auch andere Bente hätten doch vor acht Tagen Kar- tümer der Feldfrüchte nicht müßig bleiben, sondern Abwehrmaßregeln& inverständnis erfolgt. Man habe den Kranken, der in toffeln von hier unbehelligt nach Berlin gebracht. treffen. Aufsehen hat in Neuenhagen an der Ostbahn eine schon hoffnungslosem Zustande aufgenomme in Das mag schon sein" erwiderte die Bäuerin aber Diebesjagd erregt, die sich im Gebiet des benachbarten Bollens- wurde, nur möglichste Erleichterung schaffen wollen. Da er unter dem von ihm ausgehenden üblen Geruch zu leiden hatte, habe man jest wird strenger fontrolliert. Am Bahnhof wohnt der Kar- dorf unter sehr fonderbaren Umständen abspielte. Aus dem landhausmäßig bebauten Teil des Gemeindebezirks ihn gebadet und das Zimmer gelüftet. Gine sofortige weitere Untertoffelhändler, an den wir liefern. Der sieht, was da vorüber- Reuenhagen begaben sich zur Abendzeit mehrere Frauen und Kinder juchung würde ihn sehr angegriffen haben, ohne ihm zu helfen. getragen wird und ärgert sich, wenn hier ein paar Zentner zu einem in der Kolonie Nieberheide wohnenden Landwirt, um 28eil im Augenblick eine weitere Erleichterung nicht möglich war. Partoffeln verfauft werden, die nicht durch seine Hände fleine Mengen Kartoffeln zum üblichen Preis zu kaufen. fei damit bis zum üblichen ärztlichen Nachmittagsbesuch gewartet gehen. Der hat nun die Sache angezeigt, und seitdem muß als sie sich mit ihren Startoffeln gemeinsam auf den Heim worden. Der Drüfenverband habe, da er vertruftet, übelriechend der Gendarm am Bahnhof jedem die Kartoffeln abnehmen." weg machten und dabei das Gebiet von Bollensdorf durchschritten, und erhigt war, abgenommen werden müssen. Jedenfalls fei, Während dieses Gesprächs fam eine andere Berlinerin trat ihnen aus dem Dunkel der Heide ein baumlanger, mit einem fchließt der Bescheid, eine Pflichtversäumnis weder der Oberschwester Mit lautem Ruf gebot er noch dem Arzt vorzuwerfen. hinzu, die nicht Kartoffeln, aber Gemüse kaufen wollte. Sie nüttel bewaffneter Mann entgegen. Halt, und auf sein Pfeifen gefellten sich zu ihm noch ein paar Geperficherte, fie habe vor einigen Tagen selbst gesehen, daß am fährten, so daß es für die erschrodenen Frauen und Kinder fein mit flaren Worten, aber zwischen den geilen zugegeben, daß den Wenn wir diese Darstellung richtig berstehen, so wird Bahnhofe A. niemand mit Kartoffeln durchgelassen wurde. Entrinnen gab. Stuffen waren es, die ihnen so den Weg vertraten, Stranten tatsächlich zunächst tein Arzt untersucht hat. Daraus Frauen, die nicht mehr als fünf Pfund Kartoffeln hatten, rufiiie Striegsgefangene das erkannten die Ge- würde folgen, daß die Oberschwester entschieben hätte, hätten sie abgeben müssen und seien weinend und jammernd ängstigten bald an den Abzeichen, die sie an den Kleibern der ob der Zustand ichon boffnungslos mar oder mit leeren Händen nach Hause gefahren. Auch an der Station Männer bemerkten. Kartoffeln getlaut! Deutsche nicht. Was sie daraufhin anordnete, foll nicht ohne ärztliches C., die näher an Berlin liegt, werde die Kontrolle ebenso Frauen tauen! Hunger haben!" hörten sie die Männer Einverständnis" geschehen sein. Berichtete fie einem Arzt über den
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Lodz.
Das gelobte Land.
Roman von B. St. Reymont.
Suchen Sie Beschäftigung für jemand?"
nicht
seit Jahren von der Hand in den Mund lebte; daß er immer wuchs, daß er die riesigen Ziffern der Ein- und Ausfuhr bewieder nach einer anderen Verdienstmöglichkeit suchen mußte; wundern fonnte, und daß der Umsatz jährlich um viele daß er stets bloß auf dem Wege zum Vermögen war und es Millionen zunahm.
ihm immer wieder aus den Händen entschlüpfte; er erklärte Seine trockene, semitische Seele bersant in diesen Ziffern es sich mit einem Mangel an Glück, machte aber trotzdem un- und ergözte sich an ihrer immer steigenden Höhe. verdrossen immer neue Kontors auf, immer neue Läden oder Stola blickte er auf die neuen Millionäre und verehrte sie Agenturen und endete immer mit einem Bankrott. Die Hoff- aus ganzer Seele. In aufrichtiger Verzückung bewunderte Ja, ich fenne hier so einen armen Teufel, der seit zwei nung berlor er nie, schritt immer mit demselben Glauben er vom Bürgersteig aus die Pracht ihrer Gespanne und ihrer durchs Leben, in Lodz und seine Macht vergafft, betäubt von Wohnungen; enthusiastisch verbreitete er in der Stadt die Jahren vergeblich Arbeit sucht." Ein Fachmann?" dessen Größe und hypnotisiert von den Millionen, die sich um Höhe der Summen, die verschiedene Baumwoll- und Halbihn herum wälzten. wolltönige für ihre Behausungen auswarfen.
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Ein gewefener Gutsbefizer, aber ein Mann von matelLoser Anständigkeit."
„ Das ergibt zusammen so große Qualifitationen, daß er noch die nächsten zwei Jahre mit demselben Erfolg eine Stelle suchen fann."
Ein sehr armer Mann mit zahlreicher Familie, fie sterben fast Sungers."
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Sinder hatte er nicht und arbeitete bloß für seine Frau, Das war David Halpern, der jezt nach seiner Wohnung damit sie alljährlich nach Franzensbad fahren fonnte; er ging und über Myszkowski nachsann.. selbst tam nie aus Lodz heraus; und es war ihm auch gleich- Myszkowski war für ihn, den Verehrer des Geldes, ein gültig, was er aß, wie er wohnte und wie er sich fleidete. ganz unverständlicher Mensch. Er konnte nicht begreifen, wie Er besaß nichts, war aber glücklich, daß Lodz immer reicher man sich nicht nach Millionen bücken kann, die einem von wurde, daß er diesen wahnsinnigen Betrieb mit anschauen selbst zurollen. Das ist doch feine Ausnahme. An solchen mangelt's fonnte: die aufgestapelten Waren, das Getöse der arbeitenden Solche Gedanken beschäftigten ihn, als er leise eine Tür in Labz nicht." Maschinen, den Lärm auf den Straßen, die vollgestopften im dritten Stod eines großen Hauses öffnete. Bevor er einVielleicht könnten Sie da helfen. Irgendeine Stellung Magazine , die neuen Bauten, Millionäre, Fabriken, alles, trat, bernahm er gedämpfte Klänge, die aus der Tiefe eines mit beliebigem Gehalt, die gewöhnlichste würde für ihn schon was diefen Koloß zusammensette, der jetzt unter dem stillen, dunklen Storridors flossen. Er betrat die Wohnung. eine wirkliche Wohltat bedeuten. Entschuldigen Sie, daß ich dunklen Himmel, und dem dahinfließenden Monde ruhig Sie mit einer Bitte belästige, obgleich ich Sie faum fenne." schlief. Das ist nicht der Kernpunkt der Frage; die Hauptsache ist, daß ich leider nicht weiß, was ich Ihnen antworten soll. Die besser bezahlten Stellungen sind nie frei, weil doch für jeden Bosten sich zwanzig Standidaten melden, und zwar hauptfächlich Fachleute.
Er liebte Lodj.
Wie er die Fabrikanten und die Arbeiter liebte und sogar die einfachen Bauern, die alljährlich im Frühling in Scharen hereinzogen und auf, den Straßen laut erzählten, neue Fabriken und neue Häufer würden gebaut und die Be
" Bei dem handelt es sich ja um die gewöhnlichste Arbeit; triebe verstärkt. wenn Sie also irgendwie könnten
Borowiecki gab ihm seine Visitenkarte.
Was ging es ihn an, daß dieses Lodz schmutzig war, Mag Ihr Protegé mit dieser Visitenkarte morgen nach- schlecht beleuchtet, schlecht gepflastert, schlecht gebaut, daß allmittag zu mir in die Fabrit tommen. Ueber Stellungen jährlich die Häuser über den Köpfen der Einwohner zuberfüge ich nicht, aber ich werde versuchen, etwas für ihn fammenstürzten, sich die Menschen bei hellem lichten Tag in zu machen. Ich garantiere Ihnen natürlich nicht für den Den Seitengassen Messer in den Leib rannten! Erfolg."
Sie gingen nach verschiedenen Richtungen auseinander.
Seine Frau schlief schon. Da er jedoch Hunger verspürte, durchsuchte er die Speisekammer und ging mit einem Stückchen Zucker er fand nichts anderes leise in die Süche, um sich Tee zu machen. Der Samowar war schon ausgegangen, er goß sich jedoch Tee in eine Tasse und trant ihn in dem winzigen Vorzimmer, leise auf und ab gehend, um seine Frau nicht zu wecken und um etwas von der durch die Tür hereindringenden Musik zu hören.
Da es ihm aber bald zu langtveilig wurde, ging er mit der Tasse in der Hand über den Sorridor und flopfte ganz vorsichtig an die Zür, hinter der die Musik erklang. Herein!" ließ sich eine Stimme bernehmen. Rühn trat er ein, nichte wohlwollend den Spielenden mit dem Kopfe zu, ließ sich am Ofen nieder und lauschte, der An solche Nebensächlichkeiten dachte er nicht, ebenso wie Lee in fleinen Zügen trinkend, in andächtiger Hingebung. er nicht daran dachte, daß hier Tausende Hungers starben, Horn blies die Flöte, Malinowsti spielte auf dem Cello, daß Tausende im Elend verkamen, daß Laufende mit der Schulz auf einem Klarinett und Blumenfeld, der das Quintett Anspannung aller Sträfte um eine elende. Existenz fämpften, leitete, auf einer Violine. Langsam schritt David Halpern die Piotrkowerstraße und daß dieser stille, immerwährende und fürchterliche Kantpf, Die giveite Geige spielte Stach Wilczet. Justu Jastutsti entlang, sann über Myszkowski nach und vertiefte sich in der Kampf, der sogar ohne Hoffnung auf Sieg geführt saß im anderen Zimmer. den Anblick der Stadt, die er aus ganzer enthusiastischer Seele wurde, mehr Menschen jährlich fortraffte, als die schrecklichsten Außer Horn waren sie alle Schultameraden und verliebte. Epidemien. jammielten sich zweimal wöchentlich, um zusammen zu „ Das gerade macht den Betrieb," redete er sich ein und musizieren. freute sich, daß, die Stadt mit wahnsinniger Schnelligkeit Corti. folat.)
XIV.
Er wollte nicht daran denken, daß diese Stadt ihm alles genommen hatte, was er von seinem Vater ererbt; daß er