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Wilson an die amerikanischen   Arbeiter.

Washington  , 1. September. Präsident Wilson hat anläßlich des Arbeitertages folgende Botschaft erlassen:

Meine Mitbürger! Der Arbeitertag des Jahres 1918 ist nicht wie jeder andere, den wir erlebt haben. Er hat stets eine tiefe Bedeutung für uns gehabt, aber jetzt ist er von allerhöchster Be­deutung. So sehr wir schon vor einem Jahre uns des Kampfes auf Tod und Leben bewußt waren, in dem die Nation eingetreten ist, so erkannten wir seine Bedeutung doch nicht so klar wie wir es jezt tun. Wir wußten, daß wir alle zusammengehörten und daß wir zusammenstehen und kämpfen mußten, aber wir machten es uns nicht so klar wie heute, daß wir alle zu den Fahnen gerufen sind und zu einer einzigen Armee gehören, die aus vielen Teilen besteht und viele Aufgaben hat, und durch eine einzige Pflicht befehligt wird. Wir sind einem einzigen Ziel zugewandt. Wir wissen heute, daß jedes Werkzeug in jeder wesentlichen In­dustrie eine Waffe ist, eine Waffe, die zu demselben Zweck benutzt wird wie das Armeegewehr, und wenn wir sie niederlegten, so wäre kein Gewehr mehr von Nutzen und wozu ist die Waffe?

Wofür kämpfen wir?

Weshalb stehen wir unter den Fahnen? Weshalb müßten wir uns schämen, wenn wir nicht einberufen wären? Anfänglich schien es kaum mehr als ein Verteidigungskrieg gegen einen mili­tärischen Angriff Deutschlands   zu sein. Belgien   war vergewal­tigt, Frankreich   sah sein Gebiet überströmt, Deutschland   kämpfte wieder wie 1870 und 1866, um seine ehrgeizigen Absichten in Europa   zu befriedigen und es war notwendig, der Gewalt mit Gewalt entgegenzutreten. Aber es ist klar, daß dies viel mehr ist als ein Krieg, um das Gleichgewicht der Mächte in Europa  zu verändern. Es ist heute klar, daß Deutschland   sich gegen das wandte, was freie Männer überall wünschen und besitzen müssen, nämlich das Recht, ihr eigenes Schicksal zu bestimmen, Gerechtigkeit zu verlangen und ihre Regierungen zu zwingen, für sie und nicht für die privaten selbstischen Interessen einer regierenden Klasse zu handeln. Es ist ein Krieg, die Nationen und Völker der Welt gegen jede solche Macht, wie

die heutige deutsche Autokratie

sie darstellt, zu sichern, ist ein Befreiungskrieg( war of emanci­pation), und ehe er gewonnen ist, fönnen die Menschen nirgends frei von beständiger Furcht leben und ruhig atmen, während sie ihren täglichen Geschäften nachgehen und wissen, daß die Regierungen ihre Diener und nicht ihre Herren sind. Dies ist daher von allen Kriegen einer, den die Arbeiterschaft unterstüßen muß, und zwar mit ihrer ganzen zusammengefaßten Kraft. Die Welt, das Leben der Menschen können, nicht sicher sein, feines Menschen Recht kann zuversichtlich und erfolgreich gegen eine herrschende Regierung von eigenmächtigen Gruppen und Sonderinteressen behauptet werden, solange Regierungen, wie diese, die nach langem Vorbedacht Defter reich und Deutschland   in diesen Krieg hineingezogen haben, über Geschicke und das Glück von Menschen und Nationen bestimmen dürfen, die Verschwörungen anzetteln, während ehrliche Männer arbeiten, und Feuer anzünden, zu dem unschuldige Männer, Frauen und Kinder den Brennstoff bilden.

Sie sind Kreuzfahrer.

Erfreuliches. Wir brauchent unseren Lesern nicht erst zu versichern daß dergleichen nie im Vorwärts" gestanden hat.

Cassel Fortschrittskandidat in Berlin I  .

Ein anderes Flugblatt beschäftigt sich mit einem Artikel des Vorwärts", in dem die Aeußerung Wilsons, Gewalt bis zum Sie kämpfen nicht, um ihrer Nation einen selbstsüchtigen Vorteil Aeußersten" zurückgewiesen wurde und beschuldigt den Vorwärts" zu erringen. Sie würden jeden verachten, der für selbstsüchtige der Fälschung, da Wilson nicht von Gewalt, sondern von Kraft Vorteile irgend einer Nation kämpfen würde. Sie geben ihre gesprochen hätte. Wir hatten, wie in solchen Fällen üblich, die Leben hin, damit die Heimstätten allenthalben, so wie ihr eigenes telegraphisch gegebene Uebersetzung benutzt, da die Uebermittlung Heim, das sie in Amerika   lieben, heilig und sicher bleiben mögen, des Urtertes vierzehn Tage oder noch länger dauern kann. Der und damit die Menschen frei seien, wie sie es verlangen. Sie Urtert enthielt das englische Wort force", das sowohl Gewalt" fämpfen für die Ideale ihres eigenen Landes, für große, un- wie Kraft" bedeuten kann. sterbliche Ideale, die allen Menschen den Weg erleuchten Ob nun der Vorwärts" in solchen Blättern mit Unrecht der sollen dorthin, wo es Gerechtigkeit gibt und wo Menschen mit er- Fälschung bezichtigt wird oder selbst gefälscht wird, auf alle Fälle hobenem Haupte und befreitem Geiste leben. Deshalb fämpfen ist zu bedenken, daß diese Blätter die Zensur der feindlichen sie mit erhabener Freude und deshalb sind sie unüberwindlich. Militärstellen passiert haben und weiter nichts als ein feindliches Darum wollen wir diesen Tag nicht nur zu einem Tage machen, Kriegsmittel sind. Diese Erkenntnis liefert den Maßstab für an dem wir von neuem einsehen, was wir zu tun im Begriff sind, ihre Kritik. und an den wir unsere Entschlossenheit erneuern, sondern auch zu einem Tage der Weihe, an dem wir uns ohne Zögern und ohne Einschränkung der großen Aufgabe widmen, unserem eigenen Lande und der ganzen Welt zu dienen, um allen Gerechtigkeit zu bringen und es kleinen Gruppen politischer Herrscher auf der ganzen Welt unmöglich zu machen, unseren Frieden oder den Frie den der Welt zu stören oder aber irgendwie aus denjenigen Werk­zeuge und Marionetten zu machen, von deren Zustimmung und von deren Macht die Autorität und ihre eigene Existenz ab= hängt. Wir können aufeinander rechnen, die Nation ist einig. Sie geht nicht mit einer besonderen Klasse zu Rate, sie will keinen pri­baten oder besonderen Interessen dienen, ihr Geist wurde durch diese Tage. die den Unrat hinwegbrennen, geklärt und gestärkt. Das Licht einer neuen Ueberzeugung ist zu jeder Klasse bei uns durchgedrungen, da wir einsehen, wie nie zuvor, daß wir Ka­meraden sind, die voneinander abhängen, unwiderstehlich, wenn wir einig sind, rechtlos, wenn wir uneinig sind. So reichen wir uns die Hand, um die Welt einem neuen und besseren Tage zuzuführen.

Mit großer Kraft hat Präsident Wilson in dieser Rede Ziele proklamiert, die nicht einem einzigen Volt, sondern der ganzen Menschheit, besonders der Arbeiterklasse aller Ränder angehören. Wir befinden uns damit in vollem Einver­ständnis, abgesehen davon, daß wir das von ihm empfohlene Mittel für menschenunwürdig und abscheulich halten. Wo war denn Wilson in der Zeit des Friedens, in der wir, unbe­hindert durch die Notwendigkeiten der Verteidigung, den Kampf gegen alles führten, was er jetzt für bekämpfenswert er­klärt? Er war auf der anderen Seite der Barrikade, als Haupt einer jener bürgerlichen Regierungen, die im Kampf gegen die Befreiung der Arbeiterklasse solidarisch sind, und er hat damals mit der deutschen   Autokratie im schönsten Einvernehmen gelebt. Erit jezt, wo er mit Deutschland   im Kriege steht, hat er seinen Haß gegen die deutsche   Autokratie entdeckt. Wir sind daher be­rechtigt und verpflichtet, einen Bundesgenossen" abzulehnen, der mit Kanonen und Granaten übers Meer gezogen kommt, um deutsche Arbeiter in feldgrauer Uniform zu zerschmettern. Wir wissen uns in dieser Ablehnung eins mit den amerikanischen  Sozialisten, die Wilsons Methoden der Weltbefreiung ebenso verwerfen wie wir und dafür die schwersten Verfolgungen zu

Die Vertrauensmännerversammlung der Fortschrittspartei in Berlin I   hat den Landtagsabgeordneten Geheimen Justizrat Cassel als Kandidaten für die bevorstehende Reichstagsersatz­wahl aufgestellt.

Die Vaterlandspartei für Lynchjustiz.

Eine Versammlung der Vaterlandspartei, die gestern ábend in der" Philharmonie" stattfand, hatte sich Herrn Bacmeister  als Referenten verschrieben. Nachdem der Vorsitzende v. Lochow seinem Unmut über die inneren Feinde", die" Flaumacher" usw. Luft gemacht hatte, schlug Herr Bacmeister   in dieselbe Kerbe. Er wetterte gegen die jämmerliche Haltung des Volkes" während der lebten militärischen Ereignisse, gegen die großschnäuzigen Wasch­weiber", die nicht mehr an den Sieg glaubten und durch ihre Stimmung die Geschäfte des Feindes besorgten. Zu ihnen ge­hörten das Berliner Tageblatt" und die Frankfurter Zeitung  ". Der Artikel des Kapitäns Persius im Berliner Tageblatt" über den U- Boot- Krieg vor einigen Tagen sei eines Seeoffiziers untürdig; in Amerika   oder Frankreich   würde so ein Mann zweifel­

o der ynch justiz verfallen.

Bundesratsarbeit. In der gestrigen Sitzung des Bundesrates wurden angenommen: Der Entwurf einer Verordnung über Sto Ionial waren, der Entwurf einer Verordnung über Saat= tartoffeln aus der Ernte 1918, der Entwurf eines Gesetzes zur Aenderung des Portofreiheitsgesetzes vom 5. Juni 1869 und der Entwurf einer Verordnung beir. Tagegelder, Fuhr­kosten und Umzugsfosten der Beamten der Militär- und Marineverwaltung.

Landesverratsprozeß. Der Ladierermeister Hartmann in Köln   wurde vom dortigen Kriegsgericht wegen Bandesverrats zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Sein Vergehen wurde darin gefunden, daß er den Leiter des Reklamations bureaus einer Firma veranlassen wollte, Personen zu reklamieren, lediglich um sie damit dem Heeresdienst zu entziehen.

Industrie und Handel.

Es

Ihr kennt den Charakter dieses Krieges. Es ist ein Krieg, den die Industrie stüßen muß. Die Arbeiterarmee daheim ist ebenso wichtig und wesentlich wie die Armee der Kämpfenden Keine allgemeine Erhöhung der Eisenpreise. cuf den fernen Schlachtfeldern des gegenwärtigen Kampfes. Der Arbeiter ist in diesem Kriege ebenso notwendig erdulden haben. Bon amtlicher Seite hören wir, daß die Nachrichten, in denen wie der Soldat. Der Soldat ist sein Vorkämpfer und Ver- Es ist die Zeit nicht zu Worten, sondern zu Taten," von verschiedenen Zeitungen eine allgemeine Erhöhung treter. Den Sieg nicht erreichen, hieße alles gefährden, wonach sagte Graf Hertling  , bevor er seine lezte Ansprache hielt. Hier der Eisen- und Stahlpreise, und zwar insbesondere mit der Arbeiter gestrebt hat, und das er wert hielt, seitdem die Frei- follte es gelten! Beigen wir durch Taten, daß wir keine Auto- Rüdficht auf die Kohlenpreiserhöhung, Warenumsatzsteuer und heit zuerst zu tagen begann und er seinen Kampf für die Ge- tratie sind, das allein kann den Sinn der uns feindlichen Frachtenverteuerung, angekündigt wird, nicht zutreffen. rechtigkeit aufnahm. Die Soldaten an der Front wissen das. Der Völker ändern. Alles andere, was als offiziöse Antwort serviert ist lediglich eine bereits seit längerer Zeit bevorstehende Herauf­Gedanke daran stählt ihre Muskeln. wird, ist leeres Gerede, bringt uns feinen Schritt weiter! segung der Roheisenpreise erfolgt und auch nur für die­jenigen Roheisensorten( Stahleifen und Gießereiroheisen), die bis­her von den Herstellern erheblich unter ihren Selbstkosten an die weiterverarbeitenden Werke geliefert werden mußten. Dagegen findet tros des höheren Kohlenpreises und trotz der Warenumfah­steuer eine Erhöhung der gesetzlichen Höchstpreise für die Walz­fabrikate nicht statt, und zwar weder für die vom Stahlwerks­verband bewirtschafteten Produkte( Halbzeug, Formeisen, Ober­baumaterial), noch für die B- Produkte( Stabeisen, Röhren, Bleche, Draht und deren Verfeinerung). Die Erhöhung der Preise für die Oberbauten- Roheisensorten bewirkt aber nur einen Ausgleich inner­halb der Eisenindustrie.

Der Vorbehalt der militärischen Erreichbarkeit. Alldeutscher Wunsch nach einem ,, Verständigungsfrieden". Am 28. August hatten wir hier einen Rechtfertigungs­versuch des Borsigenden des Alldeutschen Verbandes  , Heinrich Cla B, besprochen, der auf die Beteuerung hinauslief, die Alldeutschen hätten ihre Kriegsziele nur unter dem Vorbehalt ihrer militärischen Erreichbarkeit aufgestellt. Wir sagten, das fei ein ziemlich glattes Eingeständnis, daß die Alldeutschen das deutsche   Volk durch Vorspiegelung unerreichbarer Ziele an den Abgrundsrand gebracht hätten. Die Deutsche Zei­

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Die Beschwerde des Pfarrers Greber abgewiesen.

Wegen Enthebung von seiner Pfarrstelle hatte sich der Reichs­tagsabgeordnete Pfarrer Greber bei dem Erzbischof von & öln über den Bischof von Trier   beschwert. Diese Beschwerde ist nunmehr abgewiesen und die Verfügung des Bischofs von Trier  bestätigt worden.

Diese Bestätigung war vorauszusehen. Sich beim Erzbischof über den Bischof beschweren, hieß, bei den bekannten Gesinnungen des Kölner   Kardinals doch nur, einen gewissen Jemand bei seiner Großmutter verklagen.

Versuch begrüßt werden, das andauernde Anziehen der Preis­Diese Entscheidung fann mit ungemischter Freude als ein schraube zu verhindern und der Erhöhung der Kohlenpreise ihre gefährliche Wirkung für das allgemeine Preisniveau zu nehmen. Die besonderen Ausschüttungen an die Aktionäre, die Dividenden­rückten Steigerungen der Börsenkurse der Montanwerte rechtfertigen vollkommen die Ablehnung einer allgemeinen Preiserhöhung für Eisen und Stahl.

tung" fommt jezt auf jene Notiz zurück zu der sie unter dem Der Reichskommissar für Wohnungswesen. erhöhungen und die volkswirtschaftlich gesehen- ber.

schönen Titel Aljüdische Verdrehungsversuche"( alles, was nicht alldeutsch ist, ist nämlich jetzt bei den Herren alljüdisch) folgendes schreibt:

Wenn die Leute des Vorwärts" sich mit dem wirklichen all­deutschen Kriegsziel nur den zehnten Teil der Zeit beschäftigt hätten, den sie dem verfälschten, von ihnen und anderen der Ceffentlichkeit vorgelogenen widmen, so müßten sie wissen, daß der Alldeutsche   Verband bei jeder Gelegenheit, wo das Kriegsziel behandelt wurde, den Vorbehalt der mili­tärischen Erreichbarkeit ausdrücklich gemacht hat. In der bekannten Denkschrift des Herrn Claß sowohl, wie in seiner Flug­schrift über das Kriegsziel findet sich der Vorbehalt wiederholt.

Bekanntmachung des Reichswirtschaftsamts, Der Reichskanzler( Reichswirtschaftsamt) hat am 31. August 1918 folgende Bekanntmachung erlassen:

I. Für die besonderen Aufgaben der Reichsverwaltung auf dem Gebiete des Wohnungswesens in der Zeit des Ueberganges von der Kriegs- zur Friedenswirtschaft ist im Reichswirtschaftsamt ein Reichskommissar für Wohnungswesen bestellt worden, dem folgende Aufgaben zugewiesen sind:

1. Verteilung verfügbarer Heeres- und Marinevorräte für Bau­zwecke im Einvernehmen mit dem Reichskommissar für die en'tbehrlich werdenden

dez

Verwertung Heeres- und Marinegutes,

Diese Feststellung fann unser Urteil nur bekräftigen. Wer während eines Krieges Ziele aufstellt, von denen er 2. Förderung der Erzeugung von Baustoffen, gar nicht weiß, ob sie militärisch erreichbar sind, und das 3. Regelung des Absabes von Baustoffen, Bolf immer wieder dazu auffordert, für diese möglicherweise 4. Gewährung von Bauzuschüssen aus den durch gar nicht erreichbaren Ziele bis zum Weißbluten zu kämpfen, den Reichskommissar bereitzustellenden Mitteln. jeden aber, der ihre Erreichbarkeit bezweifelt, als Flau­macher" und Miesmacher" beschimpft, der treibt sein Bolt Reichswirtschaftsamts bei der Durchführung der oben genannten I. Der Reichskommissar vertritt den Staatssekretär des an den Rand des Abgrunds. Ueber die alldeutsche Politik Aufgaben nach außen hin selbständig. Ihm wird ein Ausschuß bei­find die Aften geschlossen. gegeben, der in grundsätzlichen Fragen zu hören ist. Den Vorsiz In der Deutschen Zeitung" beklagt sich ferner der Ge- im Ausschuß, dessen Mitglieder vom Reichskanzler ernannt werden, neral der alldeutschen Revolution v. Gebsattel   über die step- führt der Reichskommissar.  tische Behandlung, die seinem Burgfriedens"-Vorschlag in III. Als Reichskommissar ist der Unterstaatssekretär im der Presse der Linken zuteil wurde. Er ist recht unglücklich Königlich Preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wirt­darüber, daß diese Presse zwar den Verständigungsfrieden liche Geheime Rat Dr. Freierr von Goels von der Brügghen mit den äußeren Feinden predigt, aber von einer Verständi- bestellt.

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gung mit den Andersgesinnten in der Heimat nichts wissen

will.

Dazu ist zu bemerken, daß die Kriege zwischen den Böl- Der Vorwärts" in feindlichen Flugblättern.

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fern vergänglich, die Kämpfe der Ideen aber unvergänglich In feindlichen Flugblättern, die über den deutschen   Gräben ab­sind, solange die Ideen selbst Bestand haben. Wir bekämpfen geworfen werden, findet sich nicht selten eine Bezugnahme auf den ja die Aldeutschen auch nicht mit Handgranaten und Gift- Vorwärts", teils um ihn zu beschimpfen, teils um ihn unter gafen, aber ihren Geist wollen wir aus der deut- Fälschung feines Inhalts als Gewährsmann heranzuziehen. So fchen Politif ausrotten. Die Sehnsucht der All- enthält, wie uns mitgeteilt wird, eines dieser Flugblätter folgendes deutschen   nach einem inneren Verständigungsfrieden ist auch angebliches gitat aus dem Vorwärts": Die lette Offenfive des ein Zeichen der Reit, aber sie wird keine Erfüllung finden, Feindes beweist, daß er sich von seiner Mattigkeit erholt hat. denn in diesem Falle sind wir ganz entschieden für einen für uns war es ein Märatag." Damit foll der Glauben Siegfrieden". wedt werden, für den Vorwärts" seien Erfolge der Gegner etwas

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Aus dem Berliner   Wirtschaftsleben.

Die Hoch- und Untergrundbahn( ohne die Schöneberger, Wil­ mersdorfer   und Dahlemer Babu) beförderte im Monat Auguſt d. J. 7 773 131 Personen gegen 7671 060 Personen im gleichen Monat 1031 102 m. des Vorjahres. Die Einnahmen betrugen 1485 280 m. gegen Die Straßenbahn Warschauer Brücke- Lichtenberg vereinnahmte im August 1918 29 768 M. gegen 24 201 M. Die gesamten Betriebseinnahmen seit dem 1. Januar 1918 be­tragen 12 377 024 M. gegen 9 533 021 M. im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Die Einnahmen der Großen Berliner   Straßenbahn und der von ihr mitverwalteten Bahnen betragen im Monat August d. J. borläufig abzüglich der Verkehrssteuer 9 105 389 M. im August 1917 endgültig 6 272 540 M., im August 1918 also mehr 2 832 849 M.

Großhandels beruft eine außerordentliche Mitgliederversammlung Eine neue Rede Solfs? Der Zentralverband des Deutschen für Freitag, den 4. Oktober in den Plenarsißungsiaal des Preußi­ schen Herrenhauses   zu Berlin  , Leipziger Str  . 3 ein. Im Anschluß an diese Mitgliederversammlung wird Herr Staatssekretär Dr. Solf einen Vortrag halten, zu dem noch besondere Einladungen ergehen werden. Des weiteren ist eine große Kundgebung des Zentralver­organisationen für die Freiheit der Wirtschaft für Mitte Oftober in bandes mit den übrigen zentralen berufsständigen Wirtschafts­Aussicht genommen.

Letzte Nachrichten.

Eine schwere Explosion

ereignete sich gestern nachmittag in einer chemischen Fabrit in der Riedelstraße zu Briz. Bei dem Unglück, das anch Lebensgefährlich verlebt, eine Arbeiterin Berta Stieb, Gräfe­einen starken Brand hervorrief, wurden drei Personen einen starten Brand hervorrief, wurden drei Personen ftraße 7, eine Arbeiterin aus der Karlsgartenstraße 10 und der Ar­beiter Otto Wolff aus der Thüringer Straße 39 zu Neukölln. Ueber die Ursache der Explosion konnte noch nichts festgestellt werden.