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Nr. 245 35.Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Freitag, 6. September 1918

Stadtverordnetenversammlung. Reichsbundes und verglich sie mit den jüngsten Richtlinien des die Fälschung eines Urlaubscheins, so belasten Rabiger mittelbar

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gruppe, Herr Karl Tiedt, sprach über die Forderungen des Meter groß) und in den zwanziger Jahren stehend beschrieben. Wie Reichsausschusses für Kriegsbeschädigtenfürsorge. noch zwei weitere Fälschungen, die jetzt aufgedeckt worden sind,

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Schon zu Beginn des Krieges war man sich an leitender Stelle menn sie auch wiederum mit dem Betruge nicht in Verbindung bewußt, daß die durch das Mannschaftsversorgungsgesez festge- stehen. St. war während seiner Militärzeit beim Magistrat als legten Rentenfäge viel zu niedrig waren, und es ist denn auch an Hilfsarbeiter tätig. Dort hat er ein Blankosparkassenbuch, das fangs bei der Festlegung der Renten eine anerkennenswerte Weit- fchon mit den Unterschriften, aber noch nicht mit Namen und herzigkeit zu beobachten gewesen. Leider hat in der Folge der Nummer eines Einlegers versehen war, an sich gebracht. Geist einer bureaukratischen Sparsamkeit fich ge Frage, wie er dazu gekommen und was er damit beabsichtigt habe, griffen, die hier am allerwenigsten angebracht ist. Eine beantwortet er ebenso ausweichend wie die nach der Ursache seines Jahre 1917 erbrachte Gebarens am Tage der Entdeckung des großen Betruges. ES unterliegt wohl feinem Zweifel, daß das Buch einer Fälschung und einem Betruge dienen sollte.

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Neberfahren und getötet wurde in der Schloßstraße in Steglib,

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Die Berliner Stadtverordnetenversammlung sollte gestern in ihrer ersten Sigung nach den Sommerferien eine mehr als reichliche Tagesordnung erledigen. Alles, was sich in den zwei reichliche Tagesordnung erledigen. Alles, was sich in den zwei Serienmonaten angesammelt hatte, wurde ihr für diese. Sigung vorgelegt. Sie half sich, indem sie ein paar der wichtigsten Sachen abfezte. Aus den Verhandlungen sei hervorgehoben die Erörterung, die sich an den Antrag Barenthin betr. die Ver- Statistik aus dem Rheinlande vom mehrung der Kinderheimstätten fnüpfte. Auf die als höchste Rentenleistung an die zu 100 Broz., also völlig erwerbs Begründung des Antrages durch Dr. Meyl antwortete der unfähigen Krieger die Summe von monatlich 68,80 Mart. Stadtmedizinalrat Weber mit einer ausführlichen Zur Linderung der Not ist ein falscher Weg beschritten worden: der Darlegung der Pläne, die der Magistrat bereits Sammelaufruf. Die Kriegstrüppel sind Gläubiger des Staates, bor dem Hause Nr. 17, der 50jährige Kaufmann Aug. Stanica. aber nicht Almosenempfänger! aufgestellt hat. Wenn das alles durchgeführt wird, hätten wir eine sehr erfreuliche Vermehrung der Heimstätten für teilung von 8ufagrenten. Vorbedingung zur Erlangung Der Redner wandte sich sodann gegen die Art der Er- Er geriet unter einen Triebwagen der Linie K. Die Leiche wurde beschlagnahmt. Kinder zu erwarten. Schon zum Oktober d. I. sollen die für dieser Rente ist, daß der Beschädigte einschließlich der sonstigen Im Wintergarten erfreut eine Tänzerin, Silda Garden, fie zur Verfügung stehenden Betten um ein Beträchtliches ver- Rentenbezüge nicht mehr als 3/4 feines Friedenseinkommens bezieht die die gute Schule des Stala- Theaters in Mailand genossen hat, mehrt werden. Auch für die Unterbringung von Kindern an eine naive Forderung im Zeitalter des unverschämten Lebens- durch Anmut, Jugend und angeborenes Tanztalent. Wo sie sich der See und im Gebirge soll mehr als bisher getan werden. mittelwuchers, die ausschließlich den Minderbemittelten um auf diefe Vorzüge verläßt, ist sie entzückender Wirkungen gewiß( fo Aufsehen erregte die Mitteilung des Stadtmedizinalrats, daß sein Recht bringt. Eine Ungerechtigkeit bedeutet die Unterscheidung besonders in Lijgts Rhapsodie); wo sie aber den bloßen Kostümtanz für diesen Plan ,, der Kämmerer Feuer und von Kriegs- und Friedensdienstbeschädigung eine lettere fann in Rubinsteins Walzer und den Ausdruck ernsterer Stimmungen Das übrige Programm ist echtes und Flamme ist". Der ist allerdings in allem, was Geld kostet, eine tiefgreifende Umgestaltung erfahren haben, überhaupt nicht gutes Varieté. Joh. Bar ist ein Wurf- und Fanglünstler von Rang, es im gegenwärtigen Kriege, wo alle militärischen Verhältnisse versucht, versagt sie noch. die wichtigste Person. Nach diesen vielversprechenden Erklä- geben. Die Behandlung und Beurteilung der durch die Feuer- im Kinderkostüm führen die Geschwister Schent hübsche Akrobatik rungen wurde der Antrag als gegenstandslos zurückgezogen. wirtung hervorgerufenen Nerven- und Gemütsleiden als sogenannte vor. Als Damendarsteller und Sänger glänzt Hans René. Waur­Rentenneurose verdient allgemeinen Protest. Der Vorsteher Michelet eröffnet die Sigung mit einem Nach­haft grotesken Ult verübt die Baezoldt- Truppe in ihren Radfahr­Der Neichsbund fordert vor allem das Rechtsmittel- tunststücken, worin wirklich Unglaubliches geleistet wird. Loro's ruf für die verstorbenen Kollegen Sanitätsrat Dr. Isaac verfahren. Bisher steht dem Antragsteller auf Rente wohl der Binnsoldaten nennt sich eine fomische Mujifnummer, die in der und Hotelbefizer Leis( Linte). Neueingeführt wurde als Nach- Einspruch zu, aber die Behörde ist zu keinerlei Begründung Barodie des Kafernenhofs in steinerweichenden Tönen ihres gleichen folger Kaempfs Fabrikbefizer Rosenthal( Linke) und der zum ihrer Entscheidung verpflichtet. In dieser Hinsicht stellen die neuen sucht. Meisterlich sind die beiden Ellerts, fie jonglieren und werfen Stadtrat gewählte Dr. Sect. Die Vorlage betr. Errichtung von Ambulatorien und dar, besonders die Einführung der Spruch behörden in erster find die Gebr. Classon. Richtlinien des Ausschusses einen anerkennenswerten Fortschritt die Hüte mit Eleganz. Ein paar tüchtige Gleichgewichtstünstler Die altbeliebte Kunst, in zugerufenen Schaffung von Oberarztstellen in den städtischen Krankenhäusern wird auf Antrag des Stadtv. Keyserling ( Linke), Instanz, gege 1 deren Beschluß noch eine Berufung an eine Ober- Sprüchen einen gereimten Stantus zu fabrizieren, belebt Georg dem sie zu weit geht, und nachdem Stadtv. Dr. Weyl( l. Soa.) ihm pruchbehörde zulässig ist. Allerdings wäre die Erweiterung der Bauer. Kurzweilig und vielseitig ist das Zeichen des neuen Prev gegenüber eine weitere Ausdehnung befürwortet hat, an einen Aus­Rechte dieser zweiten Instanz erwünscht. Eine allgemeine Enttäuschung riefen die Teuerungs­schuß von 15 Mitgliedern überwiesen. Im städtischen Kaiser- und Kaiserin- Friedrich- Kinderkrankenhaus auschläge hervor, die den tatsächlichen Verhältnissen nicht im ent- grundbahn Inselbrüde, bringt bont 6. bis 12. September den grohen und im Waisenhaus Alte Jakobstraße werden Säuglings- ferntesten technung tragen. Wir wünschen auch eine Gliede Film Frühlingsstürme im Herbst des Lebens" mit Fern Andra in der pflegeschulen errichtet; das erstgenannte Krankenhaus soll rung der Ansprüche nach dem Beruf und nicht nach dem Dienst Hauptrolle. gleichzeitig als Krankenpflegefchule für das erste Semester der aus- grad, aber was wir bei den Entschließungen des Reichsausschusses vermissen, ist eine Grenze der Rente nach unten, die doch not­Stadtverordnetenversammlung. zubildenden Pflegerinnen dienen. Stadtv. Dr. Wey I beanstandet, daß von den Schülerinnen wendiger ist als eine nach oben! Es kommt doch vor allem darauf Sizung nach den Ferien hatte 21 Punkte auf der Tagesordnung, Verpflegungs- und Ausbildungsgeld erhoben werden soll; angesichts an, daß der Rentenempfänger nicht verhungert! Der Reichsbund die aber sämtlich von geringer Bedeutung waren. des Nuzzens, den deren Arbeit der Stadt gewähre, habe diese das wünscht eine Reform des alten Mannschaftsversorgungsgefezes die durch das Kriegsgesetz zur Vereinfachung der Verwaltung für des Nuzzens, den deren Arbeit der Stadt gewähre, habe diese das nach großzügigen Gesichtspunkten, feine Ergänzung durch ein neues. Die Striegszeit vorgeschlagene Bestimmung über die Beschlußfähig Stadtmedizinalrat Dr. Weber verteidigt die Vorlage; es seien Statt dessen scheint es aber, als sollte eine Renteuquetschung feit der Versammlung, die hiernach schon eintreten kann, wenn nur übrigens für ein Drittel der Pläge Freistellen vorgesehen. einsegen, die sich zu den empörendsten Formen versteigt. So wurde ein Drittel der Mitglieder antvesend sind. Diese Bestimmung wurde einem Manne, dem beide Füße amputiert sind, ohne Debatte angenommen. eine vollständige Gewöhnung an seinen Zustand lage des Magistrats, den Zahnärzten bei der Versorgung der Krieges mitgeteilt, daß ihm die Rente entzogen werde, weil Durch die andauernde Teuerung hervorgerufen war eine Vor­eingetreten ſeil familien höhere Säße zu bewilligen, sowie eine weitere Vorlage, Berlangt muß ferner werden, daß der Kriegsbeschädigte Garan den bei den Krantenanstalten beschäftigten Aerzten, Schwestern tien für einen ausreichenden Schutz gegen Ausbeutung im und Unterpersonal bei Beurlaubungen eine erhöhte Beköstigungs­Wirtschaftsleben erhält. entschädigung zu gewähren. Beide Vorlagen fanden Annahme. Bei Zur Begründung des Anirages weist Stadtv. Dr. Wehl auf Beifall der Versammlung fanden, wurde eine Resolution ein- Erhöhung vor allem eine gleichmäßige Erhöhung für Aerzte, Nach den Ausführungen des Vorsitzenden, die den ungeteilten der letteren beantragten unsere Genossen neben einer stärkeren die durch den immer fortwütenden, Weltkrieg zur dringendsten Not­wendigkeit gewordenen Wiederaufbau der deutschen Volkskraft hin; timmig angenommen, die dringend auf die Notlage der Kriegs- Schwestern und Unterpersonal, während nach der Vorlage die Er­zu diesem Postulat stehe die Tatsache des Rückgangs im Kräfte- beschädigten hinweist und schleunigste Abhilfe verlangt, wenn ich höhung nach der jetzt schon gewährten Vergütung abgestuft wer­zustand der Säuglinge und der Schulkinder in unerfreulichstem nicht eine bedrohliche Mißstimmung bis ins Unerträgliche stei- den soll. Gegenfag. Die eine Heimstätte in Heinersdorf , die musterhaft gern foll. Die liberale Mehrheit verkannte die Berechtigung des Antrages geleitet werde und Vorbildliches leifte, genüge schon jetzt nicht ent- ben fürzlich erfolgten Anschluß der Ortsgruppe Groß- Berlin des Bum Schluß wies der Leiter der Versammlung, Kupfer, aut nicht, erklärte aber erst beim Etat auf diese Anregung zurückfommer fernt dem Bedürfnis; bis zu 7 Wochen vergingen, im Hochsommer zu wollen. fogar 10-11, ehe ein Kind Aufnahme finde. Die neue Anstalt Essener Verbandes an den Preußischen Landes- Kriegerverband hin. märe awedmäßig auf die Insel Scharfenberg oder nach Lante zu berlegen.

nobile officium, davon Abstand zu nehmen.

unverändert an.

Die Versammlung, lehnt schließlich den bezüglichen Antrag Dr. Wehl gegen eine kleine Minderheit ab und nimmt die Vorlage Ein Antrag der Stadtbb. Barenthin u. Gen.( U. Soz.) vom 27. Juni geht dahin, den Magistrat zu ersuchen, schleunigst die Einrichtung einer neuen heimstätte für fräntliche und schwächliche Kinder in die Wege zu leiten.

Stadtmedizinalrath Dr. Weber: Es steht der Abschluß eines Vertrages mit einer Anstalt in Lichtenrade bevor, der uns 100 Betten zur Verfügung stellt.( Beifall.) Auch sonst haben wir tunlichst für die Vermebrung der Bettenzahl gesorgt, ebenso für die Möglichkeit, Kinderheilstätten an der See den kränklichen Berliner Kindern zu gänglich zu machen. Scharfenberg würde sich, wie wir festgestellt haben, hervorragend für die gleichen 2wede eignen.

Hiernach wird der Antrag vorläufig zurückgezogen. Zur Verminderung der Unsicherheit auf den Straßen Groß­Berlins ist vom Oberkommando in den Marken eine Verstär­fung der öffentlichen Beleuchtung bis auf 40 Proz. des Friedensgasverbrauchs angeordnet worden. Die Mehrkosten von etwas über 1 Million Mark im Haushalt für 1918 werden be­willigt, nachdem die Vorwürfe, die Stadtv. Eichhorn( U. Soz.) hierbei gegen die Berliner Verwaltung erhebt, durch den Stadtrat At a ft eine Richtigstellung dahin erfahren haben, daß die Verstär­fung der Beleuchtung gerade auf Anregung und Antrag des Ma­gistrats vom Oberbefehlshaber in den Marken angeordnet sei. Der Antrag Barkowski( Soz.) betreffend die Ernährung der Berliner Bevölkerung, wird für heute von der Tagesord­

nung abgesett.

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nachgehen zu wollen.

Reich und

gramms.

Die Neue Philharmonie, Cöpenider Str. 96/97, an der Unter­

Charlottenburg.

mende Erklärung ab.

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Die erste

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Schließlich wurden noch zwei von allen Fraktionen eingebrachte wichtige Anfragen behandelt. Die erstere lautet:" Beabsichtigt der Maßnahmen zur Linderung der Wohnungsnot. Magistrat in allernächster Zeit der Versammlung eine Vorlage Der Berliner Magistrat hat an den Reichskommissar für das betr. Teuerungszulage jämtlicher in städtischen Diensten stehenden Wohnungswesen, Unterstaatssekretär Freiherrn von Coels, eine Ein- Perfonen zu unterbreiten? Da für die Beamten eine Leuerungs­gabe gerichtet, die den Fortschritt des von Berlin in Angriff ge- Borschuß auf die zu erwartende Zulage angeboten worden es ist ihnen bereits ein zulage in unmittelbarer Aussicht steht ift es nommenen Programms zur Abhilfe der Wohnungsnot in Berlin eingehend darlegt. Aus der Zahl der vorhandenen leerstehenden erklärlich, daß auch das Hilfspersonal und die Arbeiter bedacht Sleinwohnungen, Läden. Kontore, Fabrikräume, Werkstätten und werden müssen." Der Oberbürgermeister gab eine entgegenkom­dergleichen sollen etwa 20 000 Seleinwohnungen ausgebaut und so unter Aufwendung erheblicher Mittel und durch Abschluß ent- Die zweite Anfrage lautet: Wie weit sind die Verhandlungen sprechender Verträge mit den Vermietern eine Wohnungsreserve zwischen den Groß- Berliner Gemeindeverwaltungen über Abhilfe zur Unterbringung heimkehrender verheirateter und jezt woh- und Vorbeugung des Wohnungsmangels in Groß- Berlin gediehen? nungsloser Striegsteilnehmer geschaffen werden. Sind bereits Schrite unternommen, um die Bewilligung staatlicher Staat sind um Erstattung der sehr erheblichen Aufwendungen zur Beantwortung dieser Anfrage wies der Oberbürgermeister darauf Mittel zur Einleitung solcher Maßnahmen zu erwirken?" Bei der Durchführung dieses Programms, die die von den städtischen Körper- hin, daß die Verhandlungen für einen Wohnungsverband Groß­fchaften bewilligten 5 Millionen Mark start übersteigen werden, an- Berlin , zwar sehr langsam vom Fled kommen, aber noch immer gegangen worden. Unabhängig hiervon soll zur Belebung des Neu­baues, insbesondere von Kleinwohnungen, eine Organisation ge- Charlottenburg müsse nur die eine Bedingung stellen, daß Span­zur Hoffnung auf das Zustandekommen des Verbandes berechtigen. schaffen werden, die für die vom Reich und Staat in Aussicht ge- bau sich nicht vom Verband ausschlösse. Aber auch wenn die Be­stellten, den Gemeinden unmittelbar zuzuführenden Bauzuschüsse als Subventionsträger zu dienen geeignet ist. Dieser Organisation soll, mühungen um das Zustandekommen des Verbandes scheitern sollten, wenn möglich, Gesellschaftsform und über Berlin hinaus sich er- so habe der Magistrat wenigstens für Charlottenburg vorgearbeitet, was in seinen Kräften lag, so daß mit dem Bau/ von Kleinwohnun­streckende Reichweite gegeben werden. gen begonnen werden kann, sobald Geld und Rohstoffe zur Ver­fügung stehen. Ein Teil von Nord- Charlottenburg ist als Sied­lungsgebiet für Kleinwohnungen in Anspruch genommen worden, ohne daß man auf die Fertigstellung des allgemeinen Bebauungs­Ferner find planes für Nord- Charlottenburg zu warten brauche. Verhandlungen mit einer Reihe von gemeinnützigen Baugenossen­schaften geführt worden, um diese, die zum Teil schon in Charlotten­ burg Genossenschaftshäuser errichtet haben, zu weiterem Vorgehen Ganz entschiedenen zu ermutigen und dabei zu unterstüben. Protest hat der Magistrat beim Reichskommissar für das Woh­nungswesen dagegen eingelegt, daß durch die immer mehr über­hanbnehmende Beschlagnahme von Hotels und Wohnungen für Striegsgesellschaften die Wohnungsnot noch weiter gesteigert werde. Jn Charlottenbura find nicht weniger als 2200 Räume durch Kriegs­Der Reichskom­gesellschaften ihrem Wohnzwed entzogen worden. missar hat Abhilfe zugesagt. Zum Schluß betonte der Oberbürger-. meister, daß dem Reichskommissar auch bereits ein ganz bestimmtes

Berliner Lebensmittel.

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Auch die Vorlage wegen Erhöhung der Miete für die Amtsräume des Standesamts XIIa in Moabit verfällt dem Schick­sal der Absetzung, nachdem der Magistratsvorschlag, dem Vermieter auch schon innerhalb der Vertragsdauer, die noch bis 1. Oktober Auf Abschnitt 51 der Eierkarte kann vom 9. bis einschl. 21. Sep­1919 läuft, eine Erhöhung der Miete um 25 Proz. zu gewähren, tember ein Ei entnommen werden. Da in der letzten Zeit die von den Stadtverordneten inte( 1. Soz.), Mommien( Fr. Lieferungen von Inlandseiern verhältnismäßig start waren, Fr) und Ad. Hoffmann( U. Soz.) teanstandet und als bedent- ist der Magistrat in der Lage gewesen, den Preis für ein jetzt zur lich bezeichnet worden ist. Es soll mit dem Vermieter nochmals ver- Abgabe gelangendes Ei auf 38 Pf. festzusezen. handelt werden. leber die auf die Berliner Bezugsfarte Hh vorangemeldeten Den gleichen Beschluß faßt die Versammlung hinsichtlich der Vorlage wegen Erhöhung der Miete für die Steuer- Heringe wird anderweit verfügt werden, wenn bis zum 7. d. M. taffe III, turfürstenstr. 143. die Abholung nicht erfolgt ist. Der Einbau eines dritten Beichenverbrennungsofens im Kre= Bis Dienstag, den 10. September, wird an diejenigen Kunden, matorium Gerichtsstraße 37/38 wird beschlossen. Mit dem die in die Speisefettkundenlisten der in den Bezirken der 152., 153., Bau einer zweiten Feuerbestattungsanlage auf dem 160., 161., 163., 164., 169., 170., 173., 185, 188., 203., 207. städtischen Grundstück an der Die stelmeyer- und Matthias- und 211. Brotkommission gelegenen Geschäfte eingetragen find, pro straße erklärt sich nach längerer Debatte die Versammlung einver- Kopf 125 Gramm Käse verteilt. standen. In der Beratung wird die Frage der Anlegung eines Do­fumentenbuchs betr. die Zustimmung zur Ginäscherung erneut zur Lehrkursus für Fürsorgerinnen. Das Kaiserin Auguste- Bittoria- Projekt eingereicht worden sei, um ihn für eine Beteiligung aus Sprache gebracht. Bürgermeister Dr. Reide erklärt, der Sache Haus in Charlottenburg beabsichtigt gemeinsam mit der Preußischen Reichs- und Staatsmitteln neben denen der Gemeinde zu gewin­Landeszentrale für Säuglingsschuß einen halbjährigen Lehrgang nen; die Verteilung der aus öffentlichen Mitteln aufzubringenden zur Ausbildung kommunaler Fürsorgerinnen einzurichten. Der Gelder auf diese drei Instanzen dürfte eine Hauptfrage sein. Lehrgang umfaßt neben Säuglings- und Kleinkinderfürsorge Genosse Rabenstein fonnte dem Oberbürgermeister feine auch Schwangeren und Wöchnerinnenfürsorge, Tuberkulose- und Anerkennung dafür aussprechen, daß die Stadt jetzt endlich fich an­Wohnungsfürsorge, Strüppelfürsorge, Jugendfürsorge, Vormund schickt, auf dem Gebiete des Wohnungswesens es anderen, nament­schaftswesen, Kriegswohlfahrtspflege, überhaupt alle wichtigsten lich füddeutschen Städten gleichzutun und nachzuholen, was so lange 8weige der sozialen Fürsorge. Jbre Mitwirkung haben das Kriegsamt, versäumt sei. die Städtische Wohlfahrtsschule in Charlottenburg sowie eine Reihe von Fürsorgeeinrichtungen in den Groß- Berliner Gemeinden bereits zugefagt. Der Kursus beginnt am 1. Oftober des Jahres. Als Schulgeld wird von den Teilnehmerinnen je 100 M. gefordert. Für Wohnung und Beköstigung haben sie selbst zu sorgen. In dring lichen Fällen fann einer beschränkten Zahl von Schülerinnen die Stursgebühr erlassen werden. Zugelassen sollen in der Regel nur geprüfte Krankenpflegerinnen oder Säuglingspflegerinnen werden. 19 f. bezw. 14 Pf. Die Ausgabe des Garns an die Einwohner Anmeldungen, die möglichst umgehend zu erfolgen haben, sind zu richten an das Organisationsamt für Säuglings cuz im Kaiſerin Auguste- Vittoria- Haus in Charlottenburg , Mollwig- Privatstraße. Der Betrug bei der Seehandlung. Der Buchdrucker Nowad, bei Jm Stadttheater Moabit fand am Mittwoch eine politische dem die Betrüger 100 Briefbogen und 100 Abisfarten herstellen Perfammlung des Reichs bundes der Kriegsbeschädigten und ließen, wurde gestern von der Kriminalpolizei noch eingehend ge­cyemaligen Striegsteilnehmer statt. Der Vorsitzende der Drts- hört. Die Auftraggeberin wird als dunkelblond, Klein( etwa 1,60

Dem Vorschlage des Magistrats, die Reichs- Kriegszulagen zu der Invaliden- und Unfallrente bei der Berechnung des städtischen Rubeneldes unberücksichtigt zu laffen, d. h. von einer Kürzung des lekteren abzusehen, tritt die Versammlung bei. Vom 25. Juli datiert der Antrag Barkowski( Sog.), den Magistrat zu ersuchen, mit der Versammlung in gemischter Depu­tation über die Umgestaltung der Armenverwaltung in ein städtisches Wohlfahrtsamt" zu beraten. Auch dieser Gegenstand soll erst in einer späteren Sizung erledigt werden. Abgefekt für heute wird endlich auch die Verhandlung des Antrags Barkowski auf Abänderung und Ergänzung der Mieterschußverordnung des Bundesrats.

Groß- Berlin

Die Forderungen der Kriegsbeschädigten.

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Schöneberg . Verteilung von Garn. Die Verteilung des von der Reichsbekleidungsstelle für das zweite Stalenderhalbjahr 1918 übermiesenen Näh-, Strick- und Stopfgarns wird Ende dieses Monats erfolgen. Es entfallen auf je zwei Schöneberger Ein­wohner eine Rolle schwarzen oder weißen Nähgarns von etwa 200 Meter zum Preise von 032 M. und auf jeden Haushalt 10 Gramm Stridgarn oder 5 Gramm Stopfgarn zum Preise von

erfolgt ohne Voranmeldung in demjenigen Geichäft; durch das bei der ersten Garnverteilung die Belieferung erfolgt ist, und zwar des Nähgarns gegen Abgabe des Abschnittes 4 der roten und grünen Bezugskarte, des Strick- beztv. Stopfgarns gegen Abgabe des Ab­schnittes 12 der roten Bezugsfarte. Ueber die Verteilung insbe fondere megen Belieferung von Pensionen und der Kleinverarbeiter ergeht noch besondere Bekanntmachung.