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Französischer Heeresbericht vom 18. September nach mittags. Westlich von St. Quentin besetzten die Franzosen das Dorf Savy. In der Champagne wurde ein mit starken Sträften unternommener deutscher Handstreich in der Gegend nord­östlich von Mesnil und Les Hurlus abgeschlagen. In der Gegend von Verdun brachten mehrere Handstreiche der Franzosen Ge­

Zwischen Maas und Mosel verlief ber Tag ruhig. Nach wollen. Beschwichtigungshofräte versichern, es sei alles in niffes eine außerordentliche einmalige Kriegsbeihilfe. Diefe beträgt dem Miglingen des Fochschen Planes, die Deutschen im St. schönster Ordnung und zwischen allen maßgebenden Faftoren 50 v.$. bis 100 v. 8. desjenigen Betrages, den der Pensionär oder Mihielzipfel abzuschneiden, haben die Franzosen und Ameri- bestände vollste Uebereinstimmung. Die Liberale Korre- der verstorbene Gatte oder Bater der Hinterbliebenen nach den faner ihre Angriffe noch nicht wieder aufgenommen. Allzu vor spondenz" wendet sich mit ernster Miene gegen manche neuen Bestimmungen an einmaliger Kriegsteuerungszulage er­eilig verkündete der Funkspruch Carnar vom 13. September, daß Seiten, von denen Versuche unternommen werden, die Bersonen, die bereits eine laufende Kriegsbeihilfe beziehen, erhalten halten haben würde, wenn er als Beamter noch im Dienste wäre. die Lage der Garnison von St. Mihiel hoffnungslos fei. Weder Stellung des Reichskanzlers zu untergraben", und meint die einmalige Beihilfe ohne weiteres von Amts wegen, sie brauchen der französische Angriff im Norden noch der amerikanische im Süden damit wohl die Gegenmine von rechts, die einer Regierung also beinen besonderen Antrag zu stellen. fonnte tief genug Raum gewinnen, um den Abzug der bei St. Mihiel Sine Stresemann zum Durchbruch verhelfen will. Die Landratsburg. Der Kreis Bauch- Belzig hat aus ber stehenden Truppen ernstlich zu gefährden. Da die Räumung bei Daß bei allen Mehrheitsparteien und in allen Kreisen dieser Lebensmittelversorgung Ueberschüsse erzielt, und man glaubte mit Tage vorbereitet war, vollzog sich der Abtransport, vor allem auch Barteien Zufriedenheit mit dem gegenwärtigen Kurse diesen nichts Besseres tun zu können, als bayon die Burg Raben­des Artilleriemateriale, glatt, wenn auch mit Verlusten an Mann herrscht, will fie offenbar selbst nicht behaupten, denn sonst stein als Schloß für den Herrn Landrat anzukaufen. Gegen diesen schaften und Geschüben, wie sie bei einer derartigen Operation un- wäre ja die folgende Mahnung überflüssig, die sie an die originellen Plan wurde nun in der letzten Stadtverordnetensißung bermeidlich sind. Bei St. Mihiel standen zum ersten Male öster- Adresse des Reichskanzlers richtet: in Werder einstimmig Protest erhoben. Man meinte, die vor­reichisch- ungarische Truppen im Großkampf an der Westfront. Im Deshalb ist es jetzt an dem Reichskanzler Grafen Hertling, nicht aber dem Bandrat allein zugute kommen. Wir sind gespannt, handenen Weberschüsse dürften nur der Gesamtheit der Bürger, gemeinsamen zähen Verteidigungskampf mit deutschen Divisionen Ernst zu machen mit dem, was er als richtig erkannt hat. Ihm ob diese Meinung obfiegen oder ob die Landräte von Bauch- Belzig füblich der Tombleshöhe besiegelten sie die unzertrennliche steht braußen im Volte wie im Reichstag eine Mehrheit zur Seite, in dankbarer Erinnerung an die Hungerjahre des Weltkriegs hin Waffenbrüderschaft der beiden verbündeten Heere. auf die geftüßt ein Staatsmann mit starkem Willen sein Biel er füro auf dem Rabenstein refidieren werden. reichen kann. Sollten sich im eigenen Hause Widerstände regen, Adelsforgen in großer Zeit. Eine Frage, die entscheidend für so müssen sie beseitigt werden. Wir brauchen eine Staats- den Ausgang des Weltfrieges werden kann, behandelt der Wirk!. leitung, die in allen Gliedern dem Volfe Zuversicht einffößt, Geheime Rat v. Pamel- Nammingen in der Kreuzzeitung ". und die Gewähr dafür bietet, daß nicht hinten umgestoßen wird, Gr fragt:" Hat die Schriftleitung der Gothaischen Geneals­was born aufgebaut ist. gischen Taschenbücher das Recht, in denselben einen Viel deutlicher geht ein Bentrumsorgan vor, die Zeit- amilienartitel ohne Antrag und Zustimmung, ja jogar fangene ein. Der amerikanische Angriff in der Gegend von schrift der christlichnationalen Arbeiter, Deutsche Arbeit", gegen den bestimmten Willen und Widerspruch der Familie zum Abbrud zu bringen?" Dem Herrn ist nämlich folgendes bittere Franzöfifcher Heeresbericht vom 13. September abends. deren Herausgeber, Franz Rohr, über das Schwanken und Unrecht geschehen: Im Laufe des Tages haben wir zwischen Sery und der Straße Saudern der Regierung in entscheidenden innerpolitischen St. Quentin- Ham Fortschritte gemacht. Nördlich der Fragen schreibt: Alles gehe so unfroh zu, so wenig zukunft­Ailette haben wir unsere Stellungen nördlich von Nentheuil- vertrauend. Hertling, dessen staatsmännischer Ruf nie allzu La Fosse erweitert. Zwei deutsche Gegenangriffe in der Gegend groß. gewesen sei, handle nach der Methode eines alten Arztes non affaug und bei der Farm Moisy wurden abgewiesen. mit Beruhigungspillen und fühlenden Kompressen: Zu bor­Die Erfolge in der Gegend von St. Mihiel sind im amerikanischen wärtsreißenden Zaten lange es bei dem Nebeneinander von Heeresbericht verzeichnet. Zivilpolitik und militärischer Machtentfaltung sowie bei der Un­Amerikanischer Bericht vom 18. September abends. Km ausgeglichenheit der Strömungen im Bande hinsichtlich der Abschnitt von St, Mihiel erzielten wir neue Fortschritte. Dank der außenpolitischen Ziele und der innerpolitischen Entwicklung Berbindungen unserer in diesem Abschnitt fämpfenden Truppen mit den westlich vorgehenden haben wir die ganze vorspringende nicht. Ede ausgeglichen, wobei wir Puntte 12 Meilen nordöstlich Der Sinn dieser und ähnlicher Veröffentlichungen läßt van St. Mihiel erreichten. Jm Werfaufe dieser Kampfhand- sich wohl dahin zusammenfassen: Sturmmellenartig verbreitet lungen fielen zahlreiche Gefangene in unsere Hände. Der Feind sich die Erkenntnis, daß eine mit Entschloffenheit durch­ist infolge unseres beständigen Vorrüdens gezwungen, sich zurück- geführte Politik des demokratischen Fortschritts nach innen zuziehen. Auf seinem Rückzug zerstörte er ungeheure Material- und des Verständigungsfriedens nach außen eine unbedingte mengen. Die Zahl der bereits gezählten Gefangenen erhöht sich Notwendigkeit ist. Gegenüber dieser fachlichen Notwendigkeit auf 13 300. Unfere Linie verläuft jetzt über Serbeuville, Thillot, find, wie man mit echt sagt, alle Personenfragen nebenfäch­Mattonville, Saint Benoit, Kammes. Jaulny , Thiaucourt, Biépille. lich. Das heißt aber dann schließlich auch, daß Personen an Der österreichische Bericht. die Spitze des Reiches gehören, denen man eine solche Ent. schlossenheit zutrauen kann.

Et Mihiel wird erfolgreich fortgesetzt,

Wien , 14. September. Amtlich wird verlautbart: Italienischer Kriegsschauplah.

Deftlich der Brenta und auf dem Monte Solarofo wurden feindliche Borstöße abgeschlagen, bei San Dona an der Pieve italienische Ueberschiffungsversuche vereitelt.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Bei den t, und t. Truppen teine größere Kampfhandlung. Albanien .

Nördlich von Bojani entriffen unsere Truppen dem Feinbe einige zäh verteidigte Gehöfte. In den erkämpften Stellungen wurden heftige, durch Panzerkraftwagen unterstützte italienische Gegenangriffe zurüdgewiefen. Die Jtaliener wichen in Unord­nung. Im Tompr Gebirge bauten wir unsere jüngst er­rungenen Erfolge durch weiteren Raumgewinn aus.

Der Chef des Generalstabes.

v. Dandl in Budapest . Budapest , 13. September. Der bayerische Minister­präsident v. DandI, der heute in Budapest eingetroffen ift, ftattete am Nachmittag dem Ministerpräsidenten Dr. Weferle einen Besuch ab.

Man richtet sich ein.

Helsingfors , 14. September. Als Aufenthalt für den fünf tigen König wird der ehemalige faiserliche Palai mit der größten Beschleunigung eingerichtet. Das bisher dort befindliche Auswärtige Amt zicht aus. Die ehemalige Schloß fapelle wird als Bibliothek des Königs eingerichtet. Der An fauf eines Landgutes in der Nähe von Helsingfors als Residenz der föniglichen Familie ist geplant.

Friedrich Karl von Seifen wird es also wenigftens in wohnlicher Beziehung beffer haben als der deutsche Fürst, her bor ihm sich auf das Experiment einlich, den Thron eines fremben, innerlich teils gleichgültigen, teils widerstrebenden Boltes einzunehmen, Ser weiland mbret bon

Ibanien.

Hamburg - Amerika - Dods beschlagnahmt. Washington , 12. September. ( Reuter.) Der Verwalter des feindlichen Eigen. tums hat die Dods und Kohlenstation der Hamburg­Amerita- Linie auf den Jungferninseln beschlagnahmt.

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Die Morgenpoft" beschützt weiter die

Alldeutschen.

Die Familie hatte sich deshalb geweigert, sich in das Taschen­buch des Briefabels aufnehmen zu lassen, weil sie sich als ein zur ältesten städtischen Aristokratie gehöriges Batcisiergeschlecht und als eine von Alters her landgesessene, altfreie Adelsfamilie zum eingeborenen Adel vont Niedersachsen rechnet, der ihr nicht dadurch genommen oder be­schränkt sein kann, daß ihm durch ein kaiserliches Diplom aus der Mitte des 16. Jahrhunderts der Reichsadel und der Abel der österreichischen Grblande hinzugefügt wurde. Dadurch, daß die jetzige Schriftleitung, obwohl die Familie sich es bestimmt verbeten hatte, den Familienartifel dennoch im Taschenbuch des Briefadels für 1918 zum Abdruck gebracht hat, hat sie sich eine Entscheidung über die Art des dels angemaßt, die ihr gar nicht zusteht, denn über die Frage, ob eine Familie zum eingeborenen del gehört. oder nicht, hat in Niedersachsen einzig und allein die Betracht kommende staatliche Autorität bon Niedersachsen zu entscheiden.

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Wie soll nun, fragt Herr v. Bawel- Rammingen in flammender Entrüftung, hier Remedur geschaffen werden? Ja, wie foll?! Glücklicher wirkt. Geheimbderat, der in dieser Beit Teine anderen Sorgen hat!.

Letzte Nachrichten.

Auch Wilson droht mit dem Schützengraben. Amsterdam , 14. September. Aus Washington wird gemeldet: Auf den unglaublichen Angriff des Chefredakteurs Cuno von Präsident Wilson hat den aus ständigen Arbeitern der ber Morgenpost" er ist übrigens der gleiche, bem der Kriegs- Maschinenindustrie in Britishport in Connecticut , die die minister v. Stein vor einiger Zeit seine Ansichten über den Krieg anvertraute hat Prof. Delbrück in sehr feiner Weise nur mit folgender brieflicher Anfrage geantiportet:

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Sehr geehrter Herr!

Löhne nicht annehmen wollten, die der Kriegsbeirat durchgesetzt sie für ein Jahr von der Arbeit ausgeschlossen werden, auch sollten hatte, mitteilen lassen, wenn sie nicht zur Arbeit gingen, so sollten die Rekrutierungsräte Auftrag erhalten, nicht länger ihre Ansprüche auf Befreiung vom Militärdienst, die sie auf Grund ihrer Nüblich­Ich habe Ihren Artikel gegen mich in Ihrer Dienstag feit für die Kriegsproduktion genöffen, anzuerkennen. Präsident Nummer gelesen und kann darauf nur erwidern, daß ich Sie Wilson teilt den Arbeitern mit, daß das Kriegsdepartement die Ver­bitte, Ihren Herrn Mitarbeiter auf Ehre und Gewissen zu fragen, waltung, der Geschüßfabrik der Smith and Western Comp. in ob er meinen Auffah in den Preußischen Jahrbüchern wirtlich Springfeeld übernommen habe, die sich weigerten, ben Beschluß des felber gelesen oder sich mit dem Auszug im Berliner War Labour Board anzuerkennen. Tageblatt" begnügt hat.

Hochachtungsvoll

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Delbrüd."

Verliner Ausbrecher verhaftet.

Das Eisenbahnunglück bei Amsterdam . Amfterdam, 14, September. Wie nunmehr festgestellt ist, be­Hieran hängt Herr Cuno nochmals einen zweispaltenlangem trägt die Zahl der bei dem Eisenbahnunglück in der Nähe von Weesp artifel, um dargutun, daß es das größte Verbrechen sei, wenn man getöteten Personen 80, die der Verwundeten 38. den Andeutschen einen Teil der Schuld an der Kriegsverlängerung zuschiebt. Delbrück dürfe- das erlaubt Cuno gnädigst die An­deutschen verstiegene. Toren" nennen, aber die Schuld an der Hannover , 14. September. Der frühere Matrose Johannes Ariegsverlängerung dürfe er lediglich den englischen Andeutschen" Brand, der feinerzeit aus dem Berliner Gefängnis ausgebrochen auſchieben. Ein paar bjäbe später gibt Cuno ſelber zu, daß diese Aufrufe eine Belohnung von 3000 M. ausfepten, da es sich um einen vom Schlage der Mayje, der Bottomlen, der Repington und Sughes war und auf deffen Wiederergreifung die Generalkommandos durch Jingos, deren Krigsschuld in Deutschland niemand, auch wohl Del- meldet wird, in einer Höhle bei Kirchweihe in der Nähe von Landesverräter handelte, ist, wie dem Hannoverschen Courier" ge­brüd nicht, unterschäbt und leugnet, durch das Treiben der Bremen verhaftet und gestern in das biefige Gerichtsgefängnis II deutschen wesentlich angeregt und gestärkt werben, aber eingeliefert worden. Schuld an ber Kriegsverlängerung haben die verstiegenen, Toren" deshalb doch nicht. Dies sind, fein Engel ist so rein... andeutschen weiter unter ihre Fittige. So nimmt die angeblich überaus demokratische Morgenpost" die

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Feststellungen zur Doppelmordsache in der Spandauer Straße.

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In der Doppelmordsache haben die weiteren Ermittlungen zu höchst interessanten Feststellungen geführt. Die Täter haben, wie Der anstößige Schuhmann". jept feststeht, den Mord schon lange geplant und vorbereitet. Unr Ausschluß von der Offizierstafel. sich mit Weber befannt zu machen und diesen zum Betreten der Rühleschen Wohnung zu veranlassen, haben sie mindestens Wenn es nach den Begriffen unserer Herrschenden eine fecha berschiedene Postanweisungen an fich felbft Der Widerstand der Jren. Daily Telegraph " meldet aus ftaatserhaltende Zätigkeit gibt, so ist es sicher die eines bzw. ihre Wirtin gerichtet, und zwar innerhalb des Beitraums vont Dublin vom 8. September, daß dis netrutierungstampagne nur föniglich preußischen Schußmannes. Nun aber beklagt sich 24. August bis 5. September. Die Anweisungen find sämtlich mit langfame Fortschritte madhe. Bis jetzt betrage die Bahl der frei. die Preußische Schußmanns-Zeitung"( Nr. 35), daß der verstellter Sandschriftziei in Rundschrift geschrieben. Gine willigen Stefruten 4620. Die Sinnfeiner täten alles, um die Schuhmann von demselben Staate, den er schützen solle, miß ist am 24. Auguft mittags auf Postamt Berlin- Friedenau I, die Kampagne au yall au bringen. achtet werde, und zwar nicht nur im Zivildienst, sondern auch anderen fünf sämtlich auf dem Sofpoftant aufgegeben. Dies ist um so merkwürdiger, als das Hofpostamt in der Spandauer Straße im Heere. der Nühleichen Wohnung schräg gegenüber gelegen ist. Unter den Erft fürzlich befand sich ein Kamerab in unserer Mitte, der an Frau Nühle gerichteten brei Anweisungen befinden sich zivei feit Anfang des Strieges im Felde steht und der recht unangenehme noch aus dem Monat August, lautend über 4 und 5 M. A13 Ab­Erfahrungen gemacht hat. Er sollte auf Vorschlag feines fender ist bei diesen beiden Sendungen Fr. Stubenrauch, Generals zum Offizier der Landwehr ernannt werben. Friedenau , Rheinstr." angegeben. Diese fleinen Beträge sollten Alles ging gut, nur als die Zivilstellung in Frage kam, da einmal zur Bestellung des Lofalanzeiger", das andere Mal zum fonnte er nicht befördert werden, weil er den Titel Schußmann" auf einer Kaffeekanne und zweier Laffen dienen. Als Empfänger führte. Der Titel genügte dem Anschein nach der nicht an Frau Rühle gerichteten Anweisungen war Adolf den höchsten militärischen Stellen nicht. Stubenrauch, Butterhändler engros", bei Frau Rühle wohnhaft, Schließlich hat sein Truppenteil doch durchgefeßt, daß er genannt. Es handelt sich hier um Beträge von 10, 40 und 50 M. das Offizier patent erhalten hat, weil er ein äußerst tüchtiger Die häufige Absendung von Bostanweisungen beziveďte augen Soldat ist. scheinlich, den Weber sicher zu machen. Am 7. September, dem Tage des Mordes, war Weber nicht dienstlich in der Rühleschen Wohnung. An diesem Lage ist er offenbar lediglich dorthin ge­gangen, um die ihn am Tage zuvor gelegentlich der Bestellung der lebten Bostanweisung versprochene Butter in Empfang

Zur Wahl in Berlin I. Reichstagserfatwahl und Landtagswahlen.

Das Berliner Tageblatt" beschäftigt sich mit der sozial­demokratischen Kandidatur in Berlin I und gibt der ernsten Sorge Ausdrut, daß durch den bevorstehenden Wahlkampf der notwendige Bujammenhalt der beiden Parteien, Fortschritt und Sozialdemokratie, bei den Landtagswahlen und in sonstigen politischen Fragen gestört werden fönnte. Um diese Störung zu verhindern, schlägt es vor, die Kandidaturen Kempners und Hei­manns zurüdzuziehen und sie durch eine Kandidatur Dernburg zu ersehen, die dann auch von der Sozialdemo­fratie zu unterstützen wäre.

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Ein zweiter Fall. Ein Kamerad als Offizierstellvertreter nahm stets an der Tafel der Offiziere teil. Es wurde da manches Gespräch geführt, an dem auch der Kamerad sich rege beteiligte und von den Offizieren gerne angehört wurde. Eines Tages erfundigte sich der Hauptmann, der ihn anscheinend zu nehmen. bis dahin für einen akademisch gebildeten Juristen gehalten hatte, Auch sonst haben sich interessante Umstände ergeben. So hat nach seinem früheren Beruf. Der Kamerad erwiderte, ohne fich 3. B. Frau Nühle am 31. Auguft einer Bekannten gegenüber er­feiner Stellung zu schämen: Nein, Herr Hauptmann, ich bin nicht Akademiker, ich bin nur föniglicher Schutzmann

Am nächsten Tage durfte unser Kamerad nicht mehr an der Offiziertafel teilnehmen. Warum? Das tonnte er sich ja leicht denken.

Ob der Weg, den das Berliner Tageblatt" vorschlägt, für beide Barteien gangbar wäre, möchten wir dahingestellt sein laffen. Grundsätzlich würde wohl feine der beiden ein Mitberatungsrecht der anderen bei der Aufstellung ihrer Wahl. bewerber anerkennen wollen. Ganz recht hat aber das Ber­Die Schußmanns- Zeitung" behauptet, es sei bielen liner Tageblatt" mit der Auffaffung, daß ein lokal begrenzter Stameraben ähnlich ergangen; deshalb wollten die Schuhleute Vorgang wie diefer Wahlkampf die großen Linien der Politit nicht mehr Schuhmann", sondern Wachtmeister" ober etwas für beide Barteten nicht verwirren barf. Bei einigem guten Mehnliches sein. Auch andere Achselstücke wollen sie Willen von beiden Seiten wird sich diese störende Nebenwirkung haben. auch vermeiden lassen.

Die schleichende Krise.

Bleibt Hertling?

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Die Schuhleute haben eine feine Witterung. Titel, Treffen und Achselstücke sind die Zeichen, unter denen einst weilen noch in Preußen Freie Bahn dem Tüchtigen"

währt wird.

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zählt, daß die neuen Mieter ihre Sachen, bestehend aus einem Stoffer und einer Holzkiste, durch einen Hausdiener geschickt hätten. Tatsächlich haben die bezeichneten Sachen zu dieser Zeit auf dem Korridor gestanden. Die Brüder Friedrich und Adolf Stubenrauch hatten angeblich einen Stand in der Markthalle oder wollten einen solchen eröffnen. Sie haben schon vor ihrem Zuzuge bei Frau Nühle und Butter mitgebracht. Alle Personen, die über die Absender der Staffee getrunken und sich bierzu angeblich 2 laschen Milch, Brot Bostanweisungen Angaben machen können, wollen sich umgehend beim Kriminalfommiffar Gennat melden. Besonders kommt es an

auch auf Ermittlung des Mannes, der die Sachen der angeblichen Brüder nach dem Hause Spandauer Str. 35 hingeschafft hat. Auch diejenigen Personen, die mit Frau Rühle in der lesten Zeit ge ge- fallen fich melden, ferner Reugen, die den Briefträger Weber ant sprochen haben, von der Kriminalpolizei aber noch nicht gehört find, Sonnabend, den 7. September, vormittags oder an vorhergehenden In einem Teil der Bresse wird seit einiger Zeit lebhaft Tagen in Begleitung zweier jüngeren Leute gefehen haben. Un­Ariegsbeihilfe für Reichsbeamte im Ruhestande. Die Reichs zweifelhaft find die Gebrüder Stubenrauch verschiedentlich gesehen die Frage erörtert, ob es eine innere Krise gibt oder nicht. beamten im Ruhestande und Hinterbliebenen von Reichsbeamten worden, wie sie das Haus Spandauer Str, 35 betraten oder ver Mufgeregte Aapitolswächter entdecken Weiniſterſtürzer, die sie erhalten nach einem undichreiben des Reichsfanglers in ließen. Ebenso ist anzunehmen, daß das Schreiben bzw. die Ab durch Aufbeckung ihrer Minengänge" unschädlich machen gleider eife wie in Preußen im Falle bes Bedürf- I sendung der Postanweisungen beobachtet ist.