( Telegramm unseres Kriegsberichterstatters.) Westfront, 15. September 1918. Durch die deutschen Neberflutungen bei Hamblain, Sailly,
fordert, daß das eigene Bolt dieser Katastrophe gerüstet gegenüber
Die österreichische Friedensnote.. Das hat der Alldeutſche Verband getan, und die Tatsachen
haben ihm recht gegeben. Gleich unbegründet und lächerlich Weitere englische Stimmen. ist der Vorwurf, der Alldeutsche Verband verlängere durch seine anAmsterdam, 16. September. Reuter meldet aus London : geblich überspannten Ziele den Krieg. Der Altdeutsche Lecluse gegenüber der Armee Below zur Untätigkeit gezwungen, hat Wir erfahren aus hiesigen gutunterrichteten Kreisen, daß die Verband hat keine überspannten Ziele. Was er verder Engländer seit mehreren Tagen sein Hauptangriffsfeld süd= lich der Straße Arras - Cambrai gegen die Armee österreichische Note von den Verbündeten eine sorgfältige langt sind nur Lebensnotwendigkeiten des deutschen Volks, Marwis verlegt. Mit gewaltigem Menschen- und Materialeinsas Prüfung erfahren wird. Es dürften wohl deshalb einige während England noch während des Krieges seine Weltherrschaftssucht er hier offenbar den alten Cambraibogen, den Ende März Tage vergehen, bevor eine Antwort erteilt werden kann. pläne zäh und erfolgreich verwirklicht. Der Vernichtungswille undie Armeen Below und Marwit gemeinsam wegoperierten, aufs Inzwischen gibt man der Meinung Ausdruck, daß wenig von ferer Feinde ist nicht abhängig von irgendwelchen deutschen Kriegsneue in die deutsche Front zu schlagen, um von ihm aus nördlich einer Konferenz zu erwarten sei, ehe nicht von seiten der Mittel- zielen. Es ist keine Kriegsverlängerung, wenn man durch feste und südlich hinter die deutsche Siegfriedstellung zu gelangen. In mächte den einzelnen bestimmten Punkten zuge- deutsche zuversichtliche Sprache die Achtung des Ausländers vor schwerem Ringen, bei dem die Artillerie aller Kaliber entscheidend stimmt worden ist. Dazu gehört die Anerkennung der Not- dem eigenen Volke vermehrt, wenn man den Glauben an den Sieg mitwirkte, sind hier und da schmale Landfetzen verloren gegangen, aber die Angriffshandlung als solche ist völlig abgeschlagen worden. wendigkeit einer Entschädigung an Belgien und im eigenen Lande stärkt. Die wahren Kriegsverlängerer Hartnädig und ohne Rücksicht auf die Opfer wie im April 1917 Serbien durch die Mittelmächte. Der offizielle Inhalt der sind diejenigen, die den englischen, französischen und amerikanischen greift General Mangin mit der 6. französischen Armee noch immer Note befindet sich noch nicht in den Händen der englischen Re- Beitungen Gelegenheit geben, von deutschem Friedensgeplärr" und zwischen Ailette und Aisne an. Er hat sich über das gierung, da amtliche Telegramme von außerhalb auf einem Friedenswinselei" zu schreiben." Laffaux- Straßenkreuz nach Osten vorgearbeitet, die aus den vor- Umwege einlaufen. gehenden Kämpfen blutig berühmte Allemantschlucht genommen und zielt augenblicklich gegen die Baudessauschlucht und Chavignon hin. Wir stehen hier seit mehreren Tagen in einer neuen Schlacht um den Chemin des Dames. Diesmal versucht der Gegner den wichtigen Bergrücken von Westen nach Osten flanfierend aufzumeißeln. Die heute gemeldeten Angriffe zwischen Aisne und Besle dürften als von Süden kommende Unterstützung dieser Operation anzusehen sein. Die deutsche Armee Carlowit verteidigt hier in schweren hin- und herwogenden Nahkämpfen jeden Fußbreit
Boden.
Der Amerikanervorstoß bei St. Mihiel ist bis heute im rein Taktischen steckengeblieben. Neue Kämpfe um die deutsche Sehnenstellung werden erwartet. Seit einigen Tagen sind die Franzosen auch im Nordosten von Verdun lebendiger geworden. Die Bergafung des deutschen Hintergeländes und die starken Patrouillenvorstöße in den Wäldern östlich von Damloup denten auf die Ausdehnung der französisch- amerikanischen Angriffs absich ten nach Norden. Die ernsthafte Offensive hier aus Linie Rerdun- Bont- e- Mousson würde 31 einer franzöfifchen Schlacht gegen Met und das Erzbecken von Briey führen. Doch ist mit der Möglichkeit bloßer Demonstrationen zu rechnen. Die deutsche Armee in der Woevreebene steht abwehrbereit. Jede Ueberraschung ist hier ausgeschlossen.
Dr. Adolf Köster, Kriegsberichterstatter.
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Französischer Heeresbericht vom 14. September abends. SüdTich von St. Quentin haben wir unsere Linien bis an die Waldränder von Fontaine- les- Clercs vorgeschoben. Zwischen Oise und Aisne machten wir an verschiedenen Punkten bei örtlichen Angriffen, die den Zweck hatten, unsere Stellungen zu verbessern, Fortschritte, Troß lebhaften feindlichen Widerstandes haben wir das Dorf Allemant und die Mühle von Lafaut genom men. Wir haben auch östlich von Sanch und nordöstlich von Celles an der Aisne unseren Fortschritt ausgebaut. Die Zahl der bis jetz gezählten Gefangenen beläuft sich auf 2500. Südlich der Aisne , in der Gegend von Merval machten wir Fortschritte und nahmen das Dorf Glennes; an 200 Gefangene fielen uns in die Hände. Französischer Heeresbericht vom 15. September nachmittags: Bei Vauraillon hielten die Franzosen im Laufe der Nacht drei deutsche Gegenangriffe gegen ihre neuen Stellungen auf. Abend 3. Südlich von der Oise hat der Feind sich abermals mit Gegenangriffen zur Wehr gesezt; unsere Stellungen sind restIos gehalten worden. Im Laufe des Tages haben wir uns der Hochfläche östlich von Vauraillon bemächtigt; weiter südlich ist Yas Gehöft Mennejean überschritten worden, ebenso haben wir die Auppe nordöstlich von Celles überschritten. Die Anzahl der feit geſtern früh bis jest an der Aisne gemachten Gefangenen überschreitet, so weit bis jetzt gezählt, 3500.
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Abgesehen von dem Ritt des Herrn Wegener nach Polen ist die Dämpfung des annerionistischen Kriegsgeschreis ebenso unverkennbar wie die Sorge, für die Wirkungen des so oft verherrlichten, so oft angeratenen Kriegs nicht mithaftbar gemacht
zu werden.
" Daily Expreß " erklärt: Die österreichische Friedensnote bringt den wahren Frieden nicht näher. Die vorläufigen Friedensbedingungen wurden von den Alliierten immer wieder mitgeteilt. Es sind: Die Zurücknahme beutscher Truppen aus Belgien und Frankreich , die Aufhebung der Verträge von Brest- Li towsk und Bukarest , Bürgschaften für Wiederherstellung und Entschädigung sowie die Anerkennung des Rechts aller Völker auf Am zweiten Tage der Verhandlungen glänzt ein Selbstbestimmung. In der österreichischen Note befindet sich nicht. Professor Melzer aus Hannover . Er hat das Referat für den die geringste Andeutung, daß die Mittelmächte irgendeiner dieser offenbar von dem Bestreben diftiert, alles zu übertrumpfen, was abwesenden General Keim übernommen, und seine Worte sind vorläufigen Bedingungen zustimmen werden. Keim etwa hätte sagen können. Zunächst tobt er seinen Zorn gegen Bayer aus, den er einen„ fleinen württembergischen Spießbürger von engstem Gesichtskreis" nennt. Daß„ dieser in die Reichsfanzlei verschlagene Schwabe" vom Plaze eines Bismarck reden dürfe, sei für das Deutsche Volt eine schwere Demütigung." Ein anderer Redner verfährt dern auch nach bewähr ten alldeutschen Rezepten, indem er Payer's ganzes Auftreten auf dessen angebliche französische Herkunft zurückführt! Troß seines Alldeutschtums kann dieser Herr nämlich so viel französisch, daß er das französische Wort payer bezahlen kennt. Bayer hieße also eigentlich payer usw.... Den Höhepunft aber erreicht Melzer's Zorn bei der Besprechung der Burian- Note. Herr Melzer nennt sie einen
Daily Telegraph " schreibt: Von der österreichisch- ungarischen Regierung wurde ein endgültiger Schritt unternommen, der beweist, daß sie nichts gelernt und alles vergessen hat. Der Vorschlag. ist völlig absurd und unaufrichtig. Wir fragen natürlich, warum dieser Augenblick für einen derartigen Appell gewählt worden ist und worauf er sich gründet. Der wirkliche 3wed ist zweifellos, Zeit für die Reorganisation ihrer erschütterten Truppen zu gewinnen. Kein besserer Weg, diese Pause zu er reichen, war möglich, als diesen Zantapfel in die Diskussion zu werfen, Gefühlsgegensätze zu schaffen und falsche Hoffnungen auf
einen möglichen Frieden zu erwecken. Deutschland wird seine Gesinnung nur durch eine entscheidende Niederlage ändern.
Aft schnödefter Felonie, einen schweren Bruch der Nibelungentreue. Wie " Morning Post" schreibt: Wir sind bereit anzunehmen, daß die soche Worte in Desterreich wirken und welchen Schaden für die Note von Deutschland diktiert ist. Wir haben es mit dem deutsche Sache sie anrichten, das schert Herrn Melzer ebenso ersten endgültigen Friedensangebot Deutschlands zu wenig, wie sich je ein Andeutscher darum bekümmert hat, wer die tun. Es ist im wesentlichen der Vorschlag eines Waffenstillstandes. von ihm eingeworfenen Fensterscheiben bezahlt. Natürlich be Selbst wenn fein formeller Waffenstillstand gefordert würde, muß steht für Herrn Melzer kein Zweifel, daß man Belgien bedas Bewußtsein, daß Diskussionen stattfinden den Geist der fann, das allein ist die Frage( der„ Vorbehalt der militärischen halten muß, wenn man es nehmen kann. Ob man es behalien alliierten Völker und Heere erschlaffen, während Erreichbarkeit" macht Schule.) die deutschen Heere die Pause benutzen würden, um Zeit zu gewinnen, die sie für Ruhe und Erholung brauchen. Deswegen ist die erste Frage, ob die Alliierten jetzt einem Waffenstillstand zustimmen wollen, der tatsächlich den Strieg unter diesen Bedingungen beenden würde. Nur eine Antwort ist möglich: jetzt pausieren, würde natürlich bedeuten, die Ergebnisse des vicljährigen Krieges wegzuwerfen, für immer alle Siegeshoffnungen aufzugeben und die gemeinsame Sache der Zivilisation zu verraten.
Ein Pfarrer Hermann aus Wörth macht die Feststellung, daß in Elsaß- Lothringen nur noch ein Fünftel entschieden deutsch gesinnt sei. Der Verbandstag nahm das ohne Widerspruch auf. Welches Geheul hat doch die alldeutsche Presse seinerzeit hierüber erhoben, als Gen. Wendel im Reichstag in viel milderer Form die Wirkungen der Militärdiktatur im Reichsland auf die Gesinnung der Bevölkerung fennzeichnete. Diesmal, Bauer, ist ganz was anderes.
Schließlich holte sich auch Herr Bacmeister billige Lore beeren, indem er England mittels der U- Boote auf die Knie zwang. Allerdings nur rednerisch. Doch zu seiner Unterstützung Amsterdam , 16. September. Wie ein hiesiges Blatt er erhob sich Admiral z. D. Grapow mit der feierlichen Erklärung: fährt, wird der Friedensvorschlag der österreichischen Regie- Der Erfolg des U- Bootes tommt, des fönnen Sie sicher sein. Gr rung an die Alliierten durch Vermittlung der spa- kommt, wie Scheer e3 jagt. Fragen Sie nicht wann, wo nischen Gesandtschaft in Wien und schließlich durch und wie. Sie werden es aber erlauben." Amerikanischer Bericht vom 15. September abends. Wachsende die spanische Regierung in Madrid den Regierungen der Ver
Tätigkeit der Artillerie und der Flieger im Abschnitt von St. Mieinigten Staaten, Englands und Frankreichs übermittelt Essener Verband und Unternehmergelder.
biel. Bei Tagesanbruch hat der Feind bei St. Hilaire einen werden. Gegenangriff gemacht, ist aber mühelos abgeschlagen worden- und
hat eine Anzahl von Gefangenen in unseren Händen gelassen. Auf
Eigenartige Kaffenführung.
Vor einiger Zeit berichteten wir über seltsame Beschuldigun
dem linken Mofelufer sind unsere Linien um ein bis zwei nicht, daß durch eine Wahlreform, nach der Teltow- Beeskow gen, die führende Personen des gelben Effener Kriegsbeschädigtenenglische Meilen( 1600, bzw. 3200 Meter) vorgeschoben worden und begreifen nunmehr Villecey und Norroy mit ein. Gelegent von nun ab sieben Vertreter wählt, dies Verhältnis zum mindesten verbandes wegen des Verbleibs von Unterstütungsgeldern gegenJich der Vorschiebung unserer Linie bis jenseits von Jaulny auf 1: 4,4 herabgedrückt ist. Im übrigen ist seine Bezugnahme einander erhoben haben, die dem Verband von der Firma Krupp haben wir 72 weitere. bei seinem überstürzten Rückzuge vom Feinde auf das vergangene Reichstagswahlrecht aber deswegen völlig bezurückgelassene Geschüße erbeutet, was die Gesamtzahl der bis langlos, weil ja die Sozialdemokratie, die durch die ungerechte Heute genommenen Geschüße auf mehr als 200 bringt. Wahlkreiseinteilung verursachte Ungleichheit des Stimmgewichts stets leidenschaftlich bekämpft hat, während die Konservativen sie
Die Wahlrechtskommission des Herrenhauses zu erhalten trachteten.
tritt heute wieder zu einer Sizung zusammen, nachdem sie sich am legten Freitag bis zu diesem Dienstag vertagt hatte. Ein Sonntag dauert bei dieſem gesegneten Ausschuß eben drei Tage und man wird sich heute mit dem bayerischen Bergsteigerspruch begrüßen: Zeit lassen!
In der Sache selbst bemängelt es Herr Kahrstedt , daß wir den Unterschied des Stimmgewichts bei einem Berufswahlrecht nach dem Herenhausantrag auf 1: 6 bis 1:10 angegeben haben. Gr selbst berechnet den Unterschied nur auf 1: 3 bis 1: 4, indem er ben Berufszugehörigen noch ihre nichtberuflich tätige Familie zuMit eifrigster Bereitvilligkeit hatte am Freitag Staatsminister der. Aber selbst wenn Herrn Kahrstedt's Berechnung ebenso richtig rechnet. Also ein konservatives Wahlrecht für Frauen und KinDr. Friedberg dem Ausschuß befundet und bezeugt, daß er wäre wie sie falsch ist, so dürfte doch auch ein Mann seines Geistes vom Geiste der Verständigung beseelt sei und er fügte nicht behaupten, daß ein Wahlrecht, das selbständigen Unternehdie Bitte daran, auch weiterhin dieses Geistes voll zu bleiben. Soweit die auf die amtlichen Berichte des Ausschusses angewiesene Wahlrecht bezeichnet werden könne. Und das ist der springende mern das drei- bis vierfache Stimmgewicht gibt, als ein gleiches Oeffentlich feit zu sehen vermag, hat sich dieser Verständigung geist darin geäußert, daß man zunächst ohne alle Rücksicht Punkt! Denn die Konservativen wollten uns ja gerade beweisen, gungsgeist darin geäußert, daß man zunächst ohne alle Rücksicht daß ihr berufsständisches Wahlrecht mit dem föniglichen Verauf die so überaus gründlichen Ausschuß- und Plenarberatungen über das Berufswahlrecht im Abgeordnetenhause von der Regierung allerhand Material darüber verlangte und unter abfichtlichem völligem Uebersehen ihres Gintretens für das gleiche Wahlrecht sie zur Rechenschaft darüber aufforderte, warum sie nicht dicfe und jene Zahlen dem Berufswahlrecht zugrundelegen wolle jo, als ob sie überhaupt für das Berufswahlrecht eingetreten wäre oder die Verpflichtung hätte, es zu tun! Von einer Verwahrung der Regierung gegen derartige verständigungsgeistliche Zumutun gen hat man nichts gelesen. Weiter hat man dann das Berufs wahlrecht trotz aller seiner Ablehnung durch die Regierung formell beantragt und schließlich hat man aus lauter Verstän=
bigungsgeist auch darüber beraten, wie man zu den Wahlrechts
zugefloffen sind. Nachdem wir eine uns hierzu übersandte„ Berichtigung" des Essener Verbandes bereits beleuchtet haben, erhalten wir das folgende kuriose Schreiben, deffen naiv- anmaßenden Inhalt wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen:
„ An die Redaktion des Vorwärts", Berlin . Wir nehmen Bezug auf den Artikel Wo blieb das Geld?" in Nr. 248 Ihres Blattes und fordern Sie auf, die im letzten Absatz angedeuteten viel direkteren Wege innerhalb drei Tagen in Ihrer Zeitung zu veröffentlichen. Sollte eine Veröffentlichung. nicht erfolgen, so sehen wir uns veranlaßt, den Klageweg zu beschreiten.
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Verband wirtschaftlicher Vereinigungen Kriegsbeschädigter für das Deutsche Reich. J. A.: gez. H. Zeller." Wenn der Verbandsdiktator Adorf- trotz der Unterschrift bewußten Geistes des Herrn Zeller trägt das Schreiben den Stempel seines selbstglaubt, uns durch derartige Drohnoten einschüchtern zu können, so irrt er ganz und gar. Wir kennen auch andere Fälle, in denen Herr Adorf pathetisch mit Ginleitung von sprechen des gleichen Wahlrechts durchaus vereinbar sei. Klage gedroht, diese aber dann wohlweislich unterlassen hat. Vor Schließlich braucht kaum angeführt zu werden, daß der Grund- Gericht werden wir gern die verlangten Auskünfte geben; wollen gedanke des berufsständischen Wahlrechts schon deswegen verfehlt aber einstweilen zunächst der Oeffentlichkeit die Gründe mitteilen, ist, weil bei der Wahl zur höchsten gesetzgebenden Körperschaft nicht aus denen es sehr wohl möglich ist, daß gewisse Zuwendungen nur rein berufliche Interessen in Frage kommen. Ein einfacher selbst Vorstandsmitgliedern des Essener Verbandes nicht bekannt Bandwirt aus Hinterpommern schreibt uns mit Recht, er habe gar sind. Die Kassenverwaltung des Essener Verbandes weist keine Lust einen Mann zu wählen, nur weil diejer auch Landwirt nämlich recht erhebliche Mängel auf, die mit der Zeit ist, sondern er verlange einen Vertreter, der die Gesamtheit seiner auch unter den Herrn Adorf blindlings ergebenen Verbandsmit Weltanschauung im Reichstage zum Ausdruck brächte. Das dürfte gliedern Unruhe erregten. Auf heftiges Drängen einer Düsselauch die Meinung der Ueberzahl aller Wähler sein. dorfer Kreistagung vom 12. Mai d. J. wurde endlich ein Kon= trollausschuß gewählt, um die Kassenverhältnisse des Ver
Alldeutscher Verbandstag in Hannover . bandes zu prüfen. Der Bericht der Reviſoren wurde am 8. Auguft
Jetzt wollen sie keine Kriegsheter sein!
ausschließungsgründen des Abgeordnetenhauses noch einen weierstattet und lautete einfach vernichtend. Der Kontrollteren, die Verseßung in die zweite Klasse des Soldatenstandes, hinausschuß stellte fest, daß die ganze Kassenführung eine höch st zufügen könnte. Auch da hat die Regierung den festen Willen zum Der Alldeutsche Verband hielt am 13. und 14. September mangelhafte war. Einordnungsmäßiges Rassen= Nachgeben bewiesen und eine Aeußerung des Kriegsministers in in Hannover eine. Tagung ab, die von der Deutschen Zeitung" buch sei bis zum Juni 1918( nach mehr als einjährigem Bestehen Aussicht gestellt. mit entsprechendem Schwung eingeleitet wird. Das Blatt nennt des Verbandes!) überhaupt nicht vorhanden. Ebenso fehlten jegSollte es etwa mehr als ein bloßes Manöver sein, daß die die Gegner der Audeutschen„ Lässige, Taube, Blinde und liche Belege über die seit Bestehen des Verbandes vereinnahmten " Deutsche Tageszeitung" in einem ihrer Anti- Bayer- Artikel die Re- Memmen", sagt aber von diesen selbst, sie wüßten, daß alles und verausgabtn Gelder. Ein Kassenbuch für diese Zeit wäre gierung der Herren Drews und Friedberg wegen ihres Ver- verloren sei, wenn sie versagten. anscheinend erst in letzter Zeit mit rekonstruierten Zahlen ständigungswillens beinahe I obie? Und dann preist Herr Fried- In der Versammlung sprach der Vorsitzende CI a Bß, der das angelegt worden. Weiter wurde festgestellt, daß Verbandsvorberg den Verständigungsgeist der Herren Herren: Das ist ja gerade- Nationalgefühl der Franzosen pries. General v. Gebsattel standsmitglieder für Reisen unglaubliche Gelder liquidiert haben; zu das System Lobichdirski- Lobdumirski! teilte mit, einer unserer hervorragendsten Generale habe ihm so habe einer für eine Reise nach Berlin über 1000. berausgabt! Wie lange noch?! fürzlich gesagt:„ Wir haben den Sieg bereits er- Das ist nur einiges von dem, was uns in letzter Zeit über stritten. Wir müssen ihn festhalten. Das ist in der das Geschäftsgebahren des Adorf'schen Verbandes bekannt Verteidigung des berufsständischen Wahl- Seimat zu verbreiten!" Was Herr v. Gebsattel geworden ist. Wünscht Herr Adorf noch mehr zu erfahren, hiermit tat. Verbandsdirektor Dr. Leo Wegener forderte, jo mag er uns ruhig weiter mit seinen Berichtigungen und Drohwas immer auch aus Polen werden mag, Abtretung eines briefen bombardieren.
rechts.
Tagung des Volksbundes für Freiheit und Vaterland. Der Volksbund für Freiheit und Vaterland beabsichtigt am 26./27. Oftober d. J. in Berlin eine größere Tagung abzuhalten. Sie soll
In der Kreuz- Zeitung " unternimit ein Dr. Ulrich Kahr- Sicherheitsgürtels. Vertreibung der Polen aus ihm und Bestedt, den Antrag der konservativen Herenhaus- Fraktion gegen siedelung durch deutsche Katholiken. unsere Kritik zu schüßen. Herr Kahrstedt, der uns Unwissenheit in In einer angenommenen Entschließung heißt es:* allen möglichen Dingen vorwerfen möchte, behauptet selber, daß„ Der Alldeutsche Verband weist den Vorwurf, zum Kriege in einer geschäftlichen Sitzung des Vorstandes, des Aktionskomitees nach dem gegenwärtigen Reichstagswahlrecht Unterschiede gehebt zu haben, mit Verachtung zurück. Es heißt nicht zum und des Ausschusses bestehen sowie in einer Mitgliederversammim Stimmgewicht im Verhältnis 1:30- Wahlkreis Schaumburg- Kriege heßen, wenn man die politische Entwicklung der Weltlage lung, bei der zu den wichtigsten Fragen der Kriegspolitik und der Lippe und Teltow - Beeskow vorkämen. Herr Kahrstedt weiß also durchschaut und voc einer kommenden Katastrophe warnt, wenn man linneren Politik Stellung genommen wird.
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