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Gewerkschaftsbewegung

an die Zahlstellen hat sich das Verbandsvermögen von 187 625 M. Iteistet. Nicht minder betrauert die Genossenschaftsbewegung in dem auf 235 750 M. erhöht. so früh Verstorbenen einen überaus tätigen Anhänger, der in stiller Zur Beratung über die Durchführung der Teuerungszulagen Kleinarbeit für deren Ausbreitung gewirkt und als langjähriges Einberufung von drei Gauleiterfonferenzen notwendig. Berdienste erworben hat.

Die freien Gewerkschaften und der Volks- und der weiteren Regelung der Tariffrage für 1918 machte sich die Aufsichtsratsmitglied des Konsumvereins Ludwigshafen sich große und für Freiheit und Vaterland.

Die Lage der Dachdecker.

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wir

Kurt Eisner  , der bekanntlich im Zusammenhang mit der Streif­betwegung im Januar in München   verhaftet wurde, ist, wie mit­geteilt wird, nach Leipzig   übergeführt worden.

Der Neue- Welt- Kalender für 1919 ist soeben erschienen. Der Preis des mit reichem Inhalt ausgestatteten Kalenders beträgt 60 Pfennig.

Industrie und Handel.

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In Nr. 37 des Correspondenzblattes" vom 14. Eeptember behandelt Franz Krüger   den von der unabhängigen Sozial- In einer gut besuchten Versammlung des Dachdeckerverbandes, demofratie aufs schärfste angefeindeten Beitritt der Generalfommis- die am Sonntag in Willes Saal abgehalten wurde, sprach der fion zum Voltsbund für Freiheit und Vaterland in einem länge- Verbandevorsißende Thomas Frankfurt a. M. über die Lage im ren Artifel. Den Vorwurf, die Generalfommission habe durch Dackdeckerberuf. Nach einer Betrachtung der durch den Krieg ver­diesen Beitritt den Klassenkampf und die Arbeiterinteressen verursachten Störungen unseres Wirtschaftslebens führte der Redner raten und sich in ein bürgerliches harmonieduseliges" Fahrwasser aus: Nach dem Kriege gilt es Ordnung zu schaffen in dem wirt­begeben, widerlegi Krüger. Zu jeder Zeit sei es von der flassen- fchaftlichen Wirrwarr. Da hat die Vertretung der Arbeiterklasse die bewußten Arbeiterschaft aufs schärfste verurteilt worden, wenn Aufgabe, die Verhältnisse für die Arbeiter so günstig wie möglich man in der Gewerkschaftsbewegung die Arbeiter aus religiösen, zu gestalten. Durch die Parteispaltung ist die politische Bewegung politischen und sonstigen Gründen auseinandergerissen und ver- der Arbeiter zum Teil entwertet. Also wird die gewerkschaftliche Kolossale Preissteigerung für Baumwolle. schieden organisiert und dadurch dem Unternehmertum Hilfe ge- Bewegung für die nächste Zukunft eine um so größere Be= Infolge des schlechten Ernteausfalls, der zurückgehenden leistet habe. Aber auch das Zusammenarbeiten mit bürgerlichen deutung haben. Sie wird die gesamte Arbeiterbewegung re­Organisationen und Einzelpersonen sei von uns noch nie grund präsentieren, denn sie wird alle Kräfte der Arbeiterschaft zusammen Anbaufläche und des sehr starken Verbrauchs für Heeres­säglich verurteilt worden. Während des Krieges hätten sogar fassen, um diefe Riesenkraft im Interesse der Arbeiter anzuwenden. bekleidung und Munitionserzeugung, sind die Preise für Seute, die den Unabhängigen sehr nahe stehen, wiederholt Von dieser Kraft sind wir Dachdecker ein Teil. Wir haben amerikanische Baumwolle enorm gestiegen. Der niedrigste mit Bürgerlichen   zusammengearbeitet und sogar mit ihnen uns io einzurichten, an den Aufgaben, welche Preis für ein Pfund in diesem Jahr betrug 25,70 Cents, der Wahlen gemacht. Eduard Bernstein  , Dr. Breitscheid u. a. die Zukunft der Arbeitesklasse stellt, erfolgreich mitwirken fönnen. höchste 38,20 Cents.  ( 1 Cent hat nach Friedenswährung fäßen z. B. in der Vereinigung Zentrales Völkerrecht" zusammen Wir sind in den leßten zehn Jahren etwas in den Hintergrund 4,2 Pf.) Ein Pfund Baumwolle würde heute in Deutschland  mit bürgerlichen Bazifisten. Und im November 1915 habe geraten. Das ist eine Folge unserer Tarifpolitik, die nur auf den unter Berücksichtigung der Frachtenteuerung und der Valuta­in Königsberg i. Pr. die schon damals stramm oppositionell ge- Abschluß örtlicher Tarife bedacht war, also nur die örtlichen Ver­finnte sozialdemokratische Parteileitung bei den Stadtverordneten- bältnisse in erster Linie berücksichtigte und dabei die Allgemein- verschlechterung mindestens 8 M. gegen etwa 1 M. im Frieden wohlen ein Kompromiß mit den bürgerlichen Organisationen ab- intereffen nicht genügend beachtete. Den Gedanken des zentralen fosten. Schon dieser Umstand weist ganz abgesehen von geschlossen und einen gemeinsamen Wahlaufruf mit der Fortschritt- Tarifabschlusses haben wir nicht gepfleat. So entstand ein gewisses dem Mangel an Ware und den Absichten der Entente, einen fichen Volkspartei, mit der wildalldeutschen nationalliberalen Durcheinander örtlicher Tarife und örtlicher Intereffenvertretung. Wirtschaftskrieg zu führen auf die große Bedeutung der Partei und dem erzreaktionären Haus- und Grundbesitzerverein Nachdem der Krieg in den wirtschaftlichen Verhältnissen alles über Stapelfasererzeugung hin, die Baumwolle und Wolle teil­unterzeichnet. den Haufen geworfen hatte, fagte sich der Zentralvorstand. daß in weise entbehrlich macht. Wenn also im Volksbund sich verschiedene Richtungen der Tarifpolitik ein neuer Weg eingeschlagen werden müſſe. So Angeblich beabsichtigt Wilson sogar Höchstpreise zur Verfolgung bestimmter Ziele zusammengefunden haben, so sind wir durch zentrale Verhandlungen feit Avril 1917 zu einem für Baumwolle einzuführen, wobei er aber auf sehr fann feine Rede davon sein, daß die freien Gewerkschaften durch zentralen Tarif gekommen. Die Berliner   Kollegen sind ja nicht diese Zusammenarbeit an sich irgendwie von dem Wege abgewichen daran beteiligt. Sie haben ihren eigenen Tarif. was sich zum fräftigen Widerstand der südstaatlichen Farmer stoßen wird. sind, den sie bisher verfolgt haben. Teil daraus erklärt, daß die Berliner   Bauunternehmer Da der Volksbund für die schleunige Herbeiführung eines eine lokale Organisation haben. Den Weg des zentralen Tarif Berständigungsfriadans ohne Groberungen und Kriegsentschädi- abschlußes dürfen wir nicht wieder verlassen. Gerade für die Zeit gung eintrete, die Schaffung einer internationalen Rechtsorgani- der Uebergangswirtschaft ist die zentrale Regelung der Lohn- und sation der Völker zur Schlichtung aller Streitigkeiten, schleunige Arbeitsverhältnisse nötig. Durchführung einer allgemeinen Abrüstung, sowie auf innerpoli- Die Aussichten find für die Dachdecker günstig. Während des tischem Gebiet die Gleichberechtigung aller Staatsbürger, rüd- Krieges sind nur die allernotwendigsten Reparaturen ausgeführt sichtslosen Kampf gegen die Wahlrechtsfeinde, weitgehende Be­teiligung aller Glieder des Volkes an der Verwaltung im Reich, worden. Nach dem Kriege machen sich gründliche Erneuerungen nicht geben, weil die Verladungen in den Herbstmonaten von der Staat und Gemeinde, Ausbau der Sozialgesetzgebung und freies notwendig. Auch die an die Stelle der abgedeckten Kupferdächer agengestellung, die bis Mitte August ausgezeichnet Koalitionsrecht verlange, so sei in diesen Forderungen feine ein- getretene sehr mangelhafte Bedachung muß durch eine dauerhafte war, abhängen. Die Nachfrage der Landwirtschaft nach Kalisalzen was wir sehr be ist nach wie vor außerordentlich groß, und die Industrie zige enthalten, denen nicht jeder Gewerkschafter und jeder So- erfezt werden. Dazu kommt, daß der Krieg flagen viele unserer Kollegen dahingerafft hat und andere, fo war trotz aller Schwierigkeiten in der Lage, wesentlich mehr zialdemokrat zustimmen könne. Dieser Zusammenschluß sei gerade gegenwärtig umfo drin- schwer beschädigt sind, daß sie den Beruf nicht mehr ausüben als den Friedensbedarf zu liefern. Das bekannte Richt­gend notwendiger, als die Eroberungspolitiker und die Feinde fönnen. Da fait gar keine Lehrlinge mehr ausgebildet werden, jeder freiheitlichen Ausgestaltung Deutschlands   in der Vaterlands- fehlt auch der junge Nachwuchs bei den Dachdeckern. Also die Aus- preisabkommen wurde für das lekte Vierteljahr 1918 sowie für die partei, dem Bund der Kaisertreuen, dem wiederauflebenden sichten in unserem Gewerbe find nicht mehr so trostlos wie vor ersten bier Monate 1919 neu beschlossen mit der Maßgabe, daß bis Reichsverband gegen die Sozialdemokratie und in anderen Or- einigen Jahren. Wenn wir berstehen, die Zeit zu nußen, wenn wir zum 15. November jedem Gesellschafter das Recht des Rücktritts. ganisationen geschaffen haben, die mit riesigen Mitteln aus den auch unsere Organisation den neuen Anforderungen entsprechend zum 31. Dezember 1918 zusteht. Millionen der Schwerindustrie und agrarischen Kriegsgewinnler ausbauen, und uns nicht durch die politischen Gegeniäße an der arbeite. Hätte die Generalfommission sich ferngehalten vom Einheitlichkeit der Gewerkschaftsbewegung hindern lassen, dann kann Volksbund, so wäre ihr wahrscheinlich von den Unabhängigen der uns der Erfolg nicht verlagt bleiben. Der Vortrag fand allgemeinen Beifall. Vorwurf gemacht worden:

" Seht nur, wie diese Führer der Arbeiter diese Gelegen­heit vorbeigehen lassen, um einen energischen Kampf für Frie den und freiheitliche Errungenschaften zu führen, weil sie schon vollständig in der Hand der Regierung sind und nicht mehr zu mudsen wagen. Sogar die Bürgerlichen sind radikaler."

Es sei daher notwendig, diesem sinnlosen Kampf entschieden entgegenzutreten und überall die Mitarbeit der Gewerkschaften im Bolfsbund mit allen Kräften zu fördern.

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Parteinachrichten.

Massenkundgebung der Dresdner   Arbeiterschaft.

Guter Geschäftsgang in der Kaliindustric.

In der Gesellschafterversammlung des Kalisyndikate wurde mit­geteilt, daß der Absatz in den ersten acht Monaten 1918 rund 8,1 Millionen Doppelgentner Reintali im Werte von etwa 211 Millionen Mart betragen hat. Ein Bild über den Gesamtabsatz läßt sich noch

natürlichen deutschen   Kalimonopol unabhängig zu machen oder es

In den Ententestaaten dauern die Bemühungen an, sich vom doch wenigstens so darzustellen, als wenn man unabhängig wäre. So gibt das Board of Trade Journal" in seiner lebten Nummer einige Angaben über die Fortschritte, die diese Versuche erzielt haben: Im Jahre 1916 versuchte man, die Hochofengase auf Stali au bearbeiten. Man versuchte durch Beimengung eines kleinen Prozentsatzes von gewöhnlichem Salz zu der Beschidung des Hoch­ofens das im Erz vorhandene Kali freizumachen und damit zu be= wirken, daß es sich mit den ausströmenden Gasen zu Botasche ver­Die sozialdemokratische Parteileitung und der Vorstand des bindet. Auf diese Weise hofft man 50 000 Tonnen Kalisalze jährlich Gewerkschaftskartelle zu Dresden   hatten für Sonnabend nachmittag aus den Chloridabgasen zu erhalten, womit man den Landesbedarf die Dresdner   Bevölkerung zum Protest gegen die unhaltbar ge- beden will. Die Versuche wurden angestellt von der British Potash wordenen Ernährungsverhältnisse aufgeboten. In dichten Scharen Comp., deren Aftien zur Hälfte im Besitze der Regierung sind. Aus dem Kriegsausschuß für das Schneidergewerbe. strömten Arbeiterinnen und Arbeiter in der zweiten und dritten Nachsteuerdings sucht man Kali aus Feldspat zu gewinnen. Auch andere Die vom Bekleidungsamt des Gardekorps und dem Bekleidungs- mittagsstunde nach dem ausgedehnten Schügenplag. Um 3 Uhr standen Versuche, wie die Ausnußung der beim Waschen der Rohwolle sich instandjehungsamt beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen hatten die Massen auf dem großen Blaze und seinen Zufahrtstraßen, beson- ergebenden Abfälle sind im Gange." Soweit die Darstellung des am 22. April ac. eine Aufbesserung ihrer Löhne verlangt. In ders in der Rizenbergstraße, Kopf an Kopf. An die 20 000 Menschen Board of Trade Journals". Demgegenüber muß darauf hingewiejen der zweiten Hälfte des Juli teilten die beiden Bekleidungsämter mochten zusammengeströmt sein, um ihrer Unzufriedenheit mit dem werden, daß alle diese Dinge sich auf dem Papier besser ausnehmen als in der Praxis, daß die Hochöfen viel zu verstreut liegen, uin den Arbeitern mit, daß ihre Forderungen abgelehnt seien. Bu gegenwärtigen Stande der Kriegsernährung kraftvollen Ausdruck zu die rationelle Ausnutung leicht zu gestalten und schließlich, daß leicher Zeit reichten die Arbeiterausschüsse namens der Beschäf- geben und die Berücksichtigung ihrer Forderungen auf tatkräftige England mit seiner kommenden intensiven Landwirtschaft ein Mehr­ligten erneute Forderungen ein. Da der Bescheid der Bekleidungs- Erfaffung und gleichmäßige Verteilung aller verfügbaren Nahrungs- faches feines alten Bedarfs an Stali   zu decken haben wird. ämter sehr lange auf sich warten ließ, so riefen sie den Kriegs­den Vereinigten Staaten   wissen die Finanzial Times" zu berichten: ausschuß an. Am legten Mittwoch verhandelte der Kriegsausschuß mittel nachdrüdlich zu fordeen. Es besteht kein Gründ, daran zu zweifeln, daß Amerika   für un­über die Anträge der Arbeiterausschüsse; die Vertreter der Be­begrenzte Zeit nach dem Kriege genügend Kali für seinen landwirt­schaftlichen und industriellen Bedarf erzeugen könne. Vermehrter Bedarf wird durch steigende Kalierzeugung aus beñeren Quellen gedeckt werden. Die Binnenseen des westlichen Nebraska   liefern eine jehr leicht zugängliche Menge von mäßig hochprozentigen Kalijalgen, die durch bloßes Austrocknen ohne weitere chemische Behandlung zu gewinnen find. Kali wird auch als Erzeugnis gewisser Industrien Die Vereinigten Staaten   bezogen bis Kriegsausbruch gewonnen." 250 000 Tonnen Kali   aus Deutschland  . Im Jahre 1917 betrug ihre Eigenerzeugung, deren Gestehungskosten außerdem sehr hoch sind, erft 32 509 Tonnen und für das laufende Jahr wird nur auf den doppelten Ertrag gerechnet. Der demonstrativ zur Schau getragene Optimismus scheint also verfrüht. Troßdem wird immerhin mit der Möglichkeit einer Erschüttung des deutschen   Kalimonopols über fuck oder lang gerechnet werden müssen.

Von drei an der einen Langfeite des Schüßenplages errich­fleidungsämter wendeten ein, daß der Kriegsausschuß für die Be- teten Tribünen begannen um Uhr die beiden Vertreter Dres­Handlung der Lohnfragen der Bekleidungsämter unzuständig sei. dens im Reichstage, die Genossen Gradnauer und Bud, und Dieser Einwand der Bekleidungsämber wurde vom Kriegsausschuß der Vorsitzende der sozialdemokratischen Landespartei, Genoffe zurückgewiesen, indem er sich für zuständig erklärte. Bei den Sindermann, ihre Ansprachen, in denen fie die Zustände im weiteren Verhandlungen ergaben sich jedoch Schwierigkeiten in­sofern, als die Forderungen für alle auf den beiden Beklei- Ernährungswesen und die stiefmütterliche Behandlung Sachsens   bei bungsämtern, also auch der Schuhmacher, Sattler  , Transportarbeider Lebensmittelzuteilung fachlich aber scharf fritifierten und die der usw. gestellt waren. Da der Kriegsausschuß für das Schnei. Forderungen des Volkes zur Besserung der Ernährungsverhältnisse Dergewerbe nicht ohne weiteres seine Zuständigkeit ausdehnen kann, geltend machten. so würde entweder vor den anderen in Frage kommenden Kriegs- Die Ansprachen wurden oft von lauter Zustimmung unter ausschüssen verhandelt werden müssen oder die Einwilligung zur brochen und mit stürmischem Beifall aufgenommen. Um 3% Uhr Verhandlung vor dem Kriegsausschuß des Schneidergewerbes unterbreiteten die Versammlungsleiter eine Entschließung, in der feitens des Kriegministerium zu geben sein. a. eine Erhöhung der Brotration auf mindestens 4 Bfund Wegen der Lohnstreitigke ben gaben die Vertreter der Be­Kleidungsämter die Erklärung ab, daß in allernächster Zeit eine ohne Streckung und der Kartoffelration auf 10 Pfund pro Stopf Rohnerhöhung zu erwarten sei, jedoch könnten sie noch nicht er- und Woche verlangt wurden. Des weiteren wendet sich die Ent­Tlären, in welcher Höhe eine Aufbesserung gewährt werde. schließung scharf gegen die Sondervorrechte für Selbstversorger und die bisher stattgefundene Sonderbelieferung an Kur- und Bade­orte usw. Am Schlusse der Resolution heißt es:

Mit Rücksicht darauf, daß wegen der Zuständigkeit des Kriegs­ausschusses noch eine Aeußerung des Kriegsministeriums von den Bekleidungsämtern eingeholt wird und wegen der in Kürze in Aus­sicht gestellten Lohnerhöhung wurde die Sache vertagt.

Wie von den Vertretern der Arbeiterausschüsse dargelegt wurde, ist eine Lohnaufbesserung auf den Bekleidungsämtern dringend notwendig. Es erscheint daher das Drängen der Ar­beiber nach einer recht baldigen und wesentlichen Lohnerhöhung durchaus gerechtfertigt.

Der Verband der Buch- und Steindruckerei- Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen im Jahre 1917.

11.

Angesichts des Ernstes der Situation rufen die Versammelten daher den Reichsbehörden zu: Erfüllet eure Pflicht gegenüber den an Unterernährung leidenden Schichten des Volkes, ehe diese gesundheitlich vollständig zugrunde gehen!"

Ein Wald von Händen erhob sich bei der Abstimmung als Gelöbnis, den Forderungen durch die Förderung der politischen und gewerkschaftlichen Organisationen und der Parteipresse mit allem Nachdrud Geltung zu verschaffen. Die Entschließung wird durch eine Abordnung der Dresdener Arbeiterschaft im Kriegs­ernährungsamt in Berlin   vertreten werden. Die gewaltige Kund­

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Aus

Englands Oberherrschaft auf Spitbergen. England hat in der legten Zeit der Beförderung Spitzbergen­scher Kohlen nach Schweden   Hindernisse in den Weg gelegt. Ver­Handlungen zwischen Schweden   und England haben das Ergebnis gehabt, daß von 9000 To. auf Spigbergen geförderter Koblen 800 Tonnen nach Schweden   geführt werden dürfen, den Rest Nor­ wegen   erhält.

Soziales.

Jugendfürsorgetag.

Mit dem dritten Quartal 1917 ist wieder eine Aufwärts­bewegung im Mitgliederbestande eingetreten. Am 1. Juli 1914 waren 15 586 Silfsarbeiter organisiert, am Schlusse des ersten gebung wird ihren Eindruck auf die verantwortlichen Stellen nicht geordnetenhauses für die außerordentlich große Zahl der ange­

verfehlen.

Der bayerische   Landes- Parteitag

Der am 20. und 21. Geptember in Berlin   stattfinde Jugendfürsorgetag muß, da der Sigungssaal des Ab­meldeten Teilnehmer nicht ausreicht, in den Beethovensaal, Wierteljahres 1917 nur noch 6200, das ist ein Verlust von Röthener Str. 32, verlegt werden. Eine kleine Anzahl von Teil­9386 Mitgliedern, von denen allerdings 5068 zum Heeresdienst nehmerfarten steht in der Geschäftsstelle des Deutschen Vereins eingezogen wurden. Die anderen verloren gegangenen Mitglieder werden in der Kriegsindustrie bessere Lohnverhältnisse gesucht und findet am 12., 18. und 14. Oftober im Münchener   Gewert für Armenpflege und Wohltätigkeit, Bernburger Str. 24/25, noch Die Verhandlungen gefunden haben. Bei den weiblichen Mitgliedern ist vom zweiten fchaftsbaufe statt. Den Bericht des Landesvorstandes erstattet zur Verfügung( Teilnehmergebühr 3 M.). Quartal 1917 wieder eine Zunahme zu verzeichnen, bei den männ- Genojie G. Auer, der auch über Ausbau und Stärkung der werden eingeleitet durch eine am Donnerstag, den 19., abends fichen dagegen erst bom vierten Quartal 1917 ab. Am Beginn Organisation, Agitation und Presse spricht. Das Referat über 8 Uhr, in der Berliner   Stadthalle, Klosterstr. 47-59, stattfindende des Jahres waren 6534 Mitglieder vorhanden und am Jahresschluß Reichs- und Auslandspolitik hat Genosse Ab. Müller über Begrüßungsversammlung, auf der Professor Aloys Fischer­7702, darunter 5807 weibliche. Seit dem ersten Quartal ist also nommen: Beitere Punkte der Tagesordnung sind Parlamentarischer München   über Gemeinschaftsarbeit und Persönlichkeitspflege in die Mitgliederzahl um 1502 gestiegen. Der Mitgliederstand von Bericht der Landtagsfraktion, die in der Nachfeffion des Landtags der Jugendfürsorge sprechen wird. 7702 fett fich aus 1895 männlichen und 5807 weiblichen Berfonen zur Beratung stehenden Gesezentwürfe und das Genossen. zufammen. Die Agitation zeigt jetzt wieder beffere Erfolge, da mit fchaftswesen in Bayerni.

den Teuerungszulagen sowie in den Lohnverhältnissen, so unbe­

Jugendveranstaltungen.

friedigend sie noch sind, doch eine Befferung eingetreten ist, weil Den Tod eines rührigen Kämpfers für die Arbeiterschaft hat Verein Arbeiter- Jugend, Abt. Moabit  . Morgen Mittwoch, eben unter dem starten Mangel an Arbeitskräften die Unternehmer unsere Parteiorganisation in Ludwigshafen   zu beklagen. Zugeständnisse machen mußten. Die Arbeitslosigkeit ist gegen das August Müller, Stadtrat in Ludwigshafen  , ist nach längerem abends 8 Uhr, im Lokal Kunze, Birkenstr. 25, Vortrag der Frau Bohm­Schuch: Ziele und Wege der modernen Arbeiterjugend." Gäste will­Borjahr weiter zurückgegangen, im vierten Duartal ist sie jedoch Leiden vor einigen Tagen verstorben. Seit 25 Jahren gehörte tommen. wieder etwas gestiegen. Müller dem Sozialdemokratischen Verein Ludwigshafen   als Mitglied Neukölln. Morgen Mittwoch im Jugendheim, Berliner   Str. 86/87, Die Krankenziffer hat sich infolge der schlechten Ernährungs­verhältnisse außerordentlich erhöht. Im Jahre 1916 wurden 2966 an und in dieser Zeit hat er in eifriger Tätigkeit wertvolle Dienste Vortrag des Herrn Haß: Erziehungsfragen." Krankheitsfälle mit 21 148 M. unterstügt, im Jahre 1917 dagegen geleistet. Unsere Parteigenossen ehrten diese Tätigkeit, indem sie Berantwortlich für Politik: Erich Ruttner, Berlin  : für den übrigen Teil des 3653 Mitglieder mit 25 964 M., es sind also mehr als die Hälfte Wüller das Amt als Stadtrat anvertrauten. Als solcher hat er Blattes: Alfred Schols, Neukölln; für Anzeigen: Theobor Glocke, Berlin  . Berlag: Drud: Borwärts- Buchdruderei und der Mitglieder frant gewesen. Die Jahreseinnahme betrug ins- eine fegensreiche Tätigkeit entfaltet. Von Beruf Maurer  , hat der Vorwärts- Berlag G. m. 5. 6., Berlin  . Berlagsanftalt Baul Singer u. Co. in Berlin  . Lindenstraße 3. gesamt 207 874 M., die Ausgabe 159 249 M. Mit den Vorschüssen Verstorbene auch seiner Gewerkschaftsorganisation treue Dienste ge­Hierzu 1 Beilage und Unterhaltungsblatt.