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Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Der Laubenkolonist.

Die laufenden Arbeiten im Dtiober. Noch find wir bisher von den zerstörenden Nachtfrösten ver­schont geblieben, obgleich sie mehrmals schon arg drobten. Darum auch ist noch manches Gemüse zu einer besseren Entwicklung ge­kommen, als man vorher zu hoffen wagte. Und vielleicht, daß noch mals 14 Tage verstreichen, bis dann wirklich einmal eine Frostnacht den empfindlichen Gewächsen ein Ende bereitet. Also noch Ruhe behalten und die Ernte des Wintergemüses so weit wie möglich binausschieben! Es gilt auch noch Borkehrungen bereit 3 halten, um nötigenfalls etwaige Buschbohnen ober auch Tomaten gegen Frost schüßen zu können, falls der Frucht behang noch so ist, daß er die Arbeit lohnt. Tomaten find ja fo häufig an Mauern, Wänden und ähnlichen Plätzen hoch gezogen, hier läßt sich ja ein Schutz so leicht anbringen, zumal an folchen Stellen der Frost viel weniger wirksam ist. Wo ein Schuh nicht möglich ist, werden vor einer zu erwartenden Frostnacht die Tomatenbüsche ausgezogen und an frostfreiem Ort, mit den Wurzeln nach oben, aufgehängt. Hier reift der weitaus größte Teil der Früchte langsam und völlig nach, auch wenn es noch viele Wochen dauert. Eine Einwirkung der Sonnenstrahlen ist dazu durchaus nicht nötig, wie so oft fälschlich behauptet wird. Erfahrungen haben bestätigt, daß die ganz grünen Früchte mit der Zeit auch im Finstern völlig nachreifen.

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auf Horden gelegt wird oder ob er im Freien eingemietet werden foll. Wurzelgemüse soll erst einige Zeit nach dem Ernten an der freien Luft liegen, bevor es endgültig an Ort und Stelle tommt. All diese fleinen Dinge, die vor allem ein möglich it trockenes Ein­wvintern des Gemüses bezwecken, fördern die Haltbarkeit des selben sehr.

Dienstag, 1. Oktober

aber auch hier heißt es nicht eilen, sondern Ruhe bewahren und die Früchte so lange wie möglich am Baume hängen lassen. Mit jedem Tage nehmen sie noch an Güte und Gewicht zu. Nur solche Sorten, die, ohne wurmsbichig zu sein, leicht fallen, oder wo die Früchte einen ausgesprochen gelblichen Schein erhalten statt des einfachen Grün, müssen gepflückt werden. Aber auch nur an trockenen Tagen Das Jdeal der Einwinterung ist ja ein schöner, großer pflüden- und vorsichtig pflücken. Da darf keine Frucht Keller, der recht fühl, nicht zu hell und gut lüftbar ist. Hier können gedrückt oder geschlagen werden, darf ihr fein Stiel zerbrochen die Kohllöpfe entweder auf Horden liegen oder in mehreren Lagen werden, auch darf kein Fruchtholz vom Baum geriffen werden. Die übereinander auf dem Erdboden oder aber auch noch, mit Strunt Früchte sollten, bevor sie in den Ueberwinterungsraum kommen, und Wurzein versehen, an diesen, an einem Gerüst oder an der an der freien Luft liegen bleiben, damit sie ausdünsten. Der beste Wand, Wurzel nach oben, aufgehängt werden. Das Wurzel leberwinterungsraum ist ein redyt kühler, doch frostsicherer, dunkler gemüse aber wird lagenweise in reinen Sand oder in loie, teller, dessen Luft nicht zu troden sein soll. Hier werden sowohl fandige Erde in Pyramiden oder Bankform eingeschlagen. Die Birnen wie Nepfel auf Horden gelegt, möglichst nur in einer Lage, Luft im Keller darf weder zu feucht noch zu trocken sein. Im Frucht an Frucht. Nur wo der Plah nicht ausreicht, mögen zwei erfteren Falle, also wenn sie zu feucht ist, muß andauernd gut ge- Lagen kommen. Immer aber ist für frische Luft zu sorgen. lüftet werden; ist es dagegen zu troden, wird der Boden öfters Nach dem ersten starten Frost werden die Knollen von Dahlien fein mit Wasser überbrauft. Bu große Feuchtigkeit begünstigt natur- und Sanna herausgenommen, ebenso die Zwiebeln von Gladiolen, gemäß das Faulen ebenio febr, wie die zu trockene Luft das Gemüse Montbretien, der großen, weißen Sommerhyazinthe. Alle werden zum Bellen bringt, so daß es auf diese Weise verdirbt. Bo Steller troden und frostfrei überwintert. Verblühte Stauden und Som­nicht zur Verfügung stehen, ist es vielleicht möglich, im Garten mit merblumen werden abgeschnitten und auch im kleinen Blumen­Hilfe einiger Bohlen und Latten und Bretter oder Reisig und beeichen wird Sauberkeit geschaffen. Stroh, eine Leine Erdbude herzustellen, die recht vertieft wird, so daß nur ein Dach nötig ist. In folder Erdbude läßt sich alles Gemüse bequem unterbringen. Sie bat noch den Vorzug, auch Obwohl Arabien dent bei laltem Wetter das Gemise zugänglich zu halten.

Das unbekannte Arabien.

europäischen Kulturzentrum

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ist ein genügend startes Deden nötig, um fie frostsicher zu halten. naheliegt, gehört es zu den wenigst erforschten Ländern der Erde. Wie mit den Tomaten, geht es in diesem Jahre auch mit den ist die Errichtung einer solchen Bude nicht möglich, dann wird das wirtlichen Natur des großen Landes, das über 3 Millionen Qua­Der Grund dafür liegt einmal in der Buschbohnen, die zum Reifwerden bestimmt werden. Nicht Gemüse einfach so wie die Kartoffel eingemietet. Nach brattilometer umfaßt, dann aber auch in dem triegerischen Cha­alle sind bisher zur Reife gelangt, die warme Sonne fehlte uns. langjähriger Erfahrung fann ich nur sagen, daß fich das Gemüse rafter der dort wohnenden Völker, deren Eingreifen in den Welt­Etwas retten läßt sich von denen, die bisher noch grün find, das in folchen Mieten bei einigermaßen forgfältiger Behandlung tabellos trieg nicht ohne Einfluß auf die Gestaltung der Lage in diesem durch, daß die Büsche ausgezogen werden, gebündelt und an Haus hält, bis weil in das Frühjahr hinein. So bolte ich bis in den Gebiete geblieben ist. Wie unbekannt die ganzen Verhältnisse wänden oder in der Laube zum trodnen aufgehängt werden. Sie April dieses Jahres noch Rot und Weißkohl, bis Mitte Mai noch Arabiens sind, geht aus der in einem Aufsatz der Naturwissen fönnen dazu auch so gebracht werben, daß sie an einem sonnigen, Kohlrabi, Mohrüben, Kohlrüben und Rote Beete aus der Erbiniete schaftlichen Wochenschrift" hervorgehobenen Tatsache hervor, daß trodenen Ort in Pyramidenform aufgejezt werden, wobei die heraus, und alles in bestem Zustande. In vorigem Jahre war es die Schäßungen der Einwohnerzahl für die Gegenwart zwischen Wurzeln nach innen, die Taschen nach außen tommen. So trodnen basfelbe. Es ist besonders darauf zu achten, daß das Gemüse nicht 3% und 11 Millionen schwanken, weil sie eben jeder sicheren die erst halbreifen Wohnen langjam ab und sind dann wie die an feucht liegt, denn unter solchen Verhältnissen ist seine Haltbar. Grundlage entbehren. Im Altertum war Arabien zwar dichter reifen Früchte aufzubewahren und zu verwenden. Im Geichmad find leit nicht möglich. In feuchten Lagen wird das Gemüse daher oben bevölfert als es jetzt ist, bei der verhältnismäßig geringen Frucht­folche nachgetrockneten Bohnenfrüchte naturgemäß viel feiner und auf ben Erbboden gelegt, dazu noch an erhöhter Stelle, mogegen barkeit des Bodens war die Betölkerungszahl jedoch immer ziem und angenehmer als völlig ausgereifte. Es ist etwas für Fein in trodenem Erdreich eine Grube von 30-50 em Tiefe aus- lich gering. Das Klima und die Bodenbeschaffenheit des Landes schieder. Im allgemeinen wird, wenn das Wetter einigermaßen geschachtet werden kann, die das Gemüse aufnimmt. Ratürlich haben sich aller Wahrscheinlichkeit nach während der langen Zeit. aufagt, die eigentliche Ernte des Wintergemüses bis in das zweite fann im legteren Falle noch eine Lage von 40-60 em über die über die geschichtliche Nachrichten vorliegen, nicht geändert. Die Drittel des Monats hinausgeschoben. Zuerst ist der Weißfohl Erdoberfläche lommen. Höher als 1 m sollte fein Gemüse ge- Kultur ist jedoch zurückgegangen. Heute sind weite Strecken ver­zu bergen. Erst dann kommt Rotfohl und viel später auch der lagert werden. In der Breite kann dieses Maß überschritten ödet, wo früher reiches Leben blühte, und man findet die Reste Wirsing an die Reihe. Letzterer hält viele Grad Kälte ohne werden, besser es geichiebt das aber nicht. Wo die Miete zum Teil von Schlössern und Burgen, ja von Städten in Tälern, in denen den geringsten Schaden aus. Auch Kohlrabi fann noch bis in in die Erde tommt, wird natürlich sehr an Dedmaterial geipart. beute nur Nomaden hausen. Das Sinken des Kulturstandes ist den November stehen bleiben, da er viel frosthärter ist, als alles ist ratiam, bevor Erde aufgebracht wird, mit einer dünnen aber nur eine Folge politischer oder wirtschaftlicher Aenderungen gemein angenommen wird. Das Wurzelgemüse ist ja an und für Lage Stroh abzudecken, wiewohl auch die Erde direkt auf das Ge- feit dem Verfall des Abassidenreiches, durch den die Bewässerungs­fich schon gegen Frost geschützt und kann daher feine Gente mit aller müse fommen lann. Vorerst wird die Dedlage möglichst dünn auf- technik zurüdging; denn ohne die sorgsamste Wasserhaltung und Ruhe möglichst spät vorgenommen werden. Erwähnen möchte ich gebracht, um möglichst der Luft Zutritt au laffen. Erst später, Aufspeicherung des Ergebnisses der wenigen Regenfälle ist ein er­noch, daß. wo sich noch Blumenkohlstauden befinden, wenn anbaltender Frost drobt, ist start zu decken. tragreicher Landbau nirgends möglich. Auch dadurch, daß das noch feine Blumen" gebracht Бабет, bor Froft noch mit Im übrigen wird der Garten nach und nach leer. Nur ber Beduinenelement das lebergewicht über die seßhafte Bevölkerung gutem Ballen int einen Keller, Erbbude, froft Grün- und Braunkohl( Blätterkobl) bleibt als einziger draußen; erlangte, ist der Rückgang der Kultur mit berbeigeführt, sodasz freien Schuppen oder ähnlichen Ort eingeschlagen werden, ob vielleicht gefellt sich ihm noch Rosenlohl zu. Bem jest Dung zur fich im Laufe der Jahrhunderte die Wüste über Gegenden er­in Erde oder Sand ist gleich. Auch an eine geschüßte Hauswand Berfügung stebt, der mag diesen aufs Land bringen und unter- streďte, in denen früher ein blühendes Leben herrschte. im Freien, wo ein Schutz anzulegen möglich ist, ist ein solcher graben, aber nur nicht zu tief. Der Dung foll vielmehr so nabe Einschlag zu bringen. Hier entwickeln sich nach und nach alle Blüten. wie möglich an der Erdoberfläche zu liegen kommen, damit Notizen. Noch ein Wort zur Gemüseernte selbst. Vor allen Dingen soll er so schnell und gründlich wie möglich verwest. Je tiefer dagegen nur an trodenen Tagen Douergemüse geerntet werden. Nur er int die Erde tommit, besto leichter bertorft er und Königgräger Straße ist die erfte der angekündigten Jbjen Vor­folches gibt Gewähr für Haltbarkeit. Regennasse Karoiten, Kohl wird wertlos. Nur an der Erdoberfläche, soweit die Luft guten stellungen Rosmersholm" mit Frene Triefch als Rebekka Weſt auf Töpfe und anderes zum Lagern eingebracht, ganz gleichgültig Zutritt hat, ist eine gute Batterientätigkeit möglich und nur den 11. Dftober festgesetzt. In der ersten Hälfte des November wohin, wird meistens durch Fäulnis zugrunde geben. Die diese verarbeitet den Dung in die Stoffe, die der Pflanze zur folgen.Die Stüßen der Gesellschaft mit Else Lehmann als Lona Heffet. leinen Posten, die in fleinen Gärtchen überhaupt in Frage Rahrung dienen. Aber auch der Teil des Landes, der nicht gedüngt Schachipieler. Der Berliner Arbeiter- Schachklub stellt tommen find in out in a limit Nachmittagen einzubringen. hy life hod. alles Wodenen bue " Wegel." Integraben, werden aber bleibt in rober allen Schachspielern, die nur Conntags über freie Zeit verfügen, Oplermuisin gu werfügung. besten die Einwinterung der verschiedenen Gemüsearten vor zu geben. Bu betonen ist noch, daß vor dem Umgraben alle Jeden Sonntag vormittag von 9 bis 1 steht dieses zur freien De­fich zu gehen hat. Zunächst wird einmal strenge Auslese Gemüserefte und alles gröbere Unkraut vom Lande gesammelt und nutzung in folgenden Lokalen: Neukölln( für Erwachsene und gebalten. Nur völlig ausgereifte Stüde lohnen das Ein- auf den Rompoftbaufen gebracht werden foll. Wie schon im vorigen Jugendliche) Baffage- Festfäle", Bergstr. 151; Berlin ( Erwachsene) wintern und erhalten sich gefund. Gleich ist, ob es sich um Wurzel Monat betont wurde, soll und muß in jedem Garten ein Kompost- Rogen- Restaurant, Kleine Auguststr. 14;( Jugendliche) Berlin N., gemüse handelt, oder um Kohlarten. Also auf die eine Seite das bestehen, der alles Verwesbare aufnimmt und zu Stoffen umseßt. Funtes Gesellschaftshaus", Triftstr. 63. Interessenten werden an Gute, auf die andere Seite das Fragliche, Unbollfommene. Regteres bie gleich dem besten Dünger wirken und den Pflanzen viel gelernt und Gästeturniere veranstaltet, bei denen die Sieger Bücher­wird im Keller oder einem anderen Vorratsraum aufbewahrt und zuträglicher find als mancher Dung. Wohl daran ist der, preise erhalten. dient zum Verbrauch während der nächsten Wochen. Das gute, ber auch irgendein Kleinvieh hält. Hier wird ja der weitaus Das Prager Knopfmuseum. In Brag ist das zum Einwintern bestimmte Gemüse tommt nun entweder in faubere, größte Teil aller Abfalstoffe des Gartens und der Küche durch den Knopfmuseum in neuen großen Räumen eröffnet worden. recht luftige Steller, Erdbuden, leere Mistbeettaften, oder auch einfach Magen biefes Kleinviebes wandern und dadurch schon in gute, für Durch diese einzigartige Sammlung wird erwiesen, daß die in Mieten, grad wie man es mit den Kartoffeln auch macht. Den die Pflanze bald aufnehmbare Form gebracht. Auch all dieser Geschichte, Technik und Kunst der Kleiderberschlüsse ein großes Teil Stohl stelle man vor dem Einwintern möglichst noch so auf, daß Dung soll auf den Kompost. Alles wird gut durcheinander ge- dessen in Anspruch nimmt, was überhaupt die Entwicklung der das gewöhnlich im Kopf befindliche Waffer herausläuft. Im all mifcht und alle vier Wochen einmal umgesetzt. Das gibt zum menschlichen Bekleidung und in neuerem Sinne auch der Mode um­gemeinen entblößt man den Kohlkopf nicht allzufehr. Einige der Gerbit fowohl wie zum Frühjahr einen febr wertvollen Dungftoff. faßt. So tritt das Knopfmuseum gleichberechtigt dem Modemuseum pien Füllblätter bleiben zum Schuß an ibm, gleich, ob er im Keller Jm Oktober fommt nun auch alles Winter obst vom Baume, in Berlin zur Seite.

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Lodz. Das gelobte Land.

Roman von B. St. Reymont

Das eintönige, trodene Rattern der Webstühle, die wie graue Stelette hinter den Fensterscheiben zitterten, erfüllte die Luft und vereinte sich mit dem mächtigen Brausen der Müllerschen Fabrit.

Rasch durchschritt Moritz Welt die absterbende Gegend, veil ihn das Elend der einfallenden Häuser mit Abscheu er­füllte, das schwindsüchtige Rattern der Webstühle und das so schwach, wie mit den letzten Atemzügen pulsierende Leben ihn aufregte.

m wetten zuti in vic OLDE

schinenteilen, Riegelsteinen für die Fundamente, Ballen von Dachpappen, Menschen und dem Lärm der Maschinen, die hier aufmontiert wurden.

Morih, schid mir den Jaskulski her! fchrie Baum, der in einer blauen Bluse, mit einer Pfeife zwischen den Zähnen, ganz berrußt mitten unter den Arbeitern stand, die die Ma­schinen aufstellten. Er half ihnen eifrig.

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Die bien- Borstellungen. Jm Theater in der

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Führst du sie nur deshalb ein?" Morig fragte Ieise, mit einem bestimmten Hintergedanken, und klemmte seinen Kneifer fest.

Und deshalb, daß, wenn einmal Feuer ausbrechen sollte, höchstens ein Stockwert abbrennt, und nicht alles."

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Nu..., manchmal ist das ja nicht so... schlimm." Karl erwiderte ihm nichts und entfernte sich. Morit Der alte Jaskulsti, den Borowiecki für allerlei Dienste ging noch in der Fabrik herum und bemerkte, daß überall beim Bau der Fabrit angestellt hatte, tam schleunigst herbei- anständig und sehr teuer gebaut wurde. Das regte gelaufen. ihn auf. He da, Edelmann, vier kräftige Leute zum Aufzug her. Schnell," schrie Baum und stellte weiter mit den Monteuren die Maschine zusammen, die der Aufzug auf einen Unterbau hinaufheben sollte. Als ihm Moriz aus der Ferne laut etwas zurief, erwiderte er kurz: Stör ' mich nicht, kannst es Sonn­tag sagen. Sarl ist im Hof."

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Jm Kontor sah er sich die Lohnliste der Arbeiter durch und machte den Bauführer auf die nach seiner Ansicht unglaubliche Höhe der Löhne aufmerksam, betrittelte ver­schiedenes und fand alles zu gut und zu teuer.

Nur das Rauschen mächtiger Maschinen ergößte ihn; mit " Ich weiß, was ich mache," antwortete stets Start auf einem süßen Gefühl der Kraft und des Lebens durchdrang ihn seine Bemerkungen. das Sausen ungeheuerlicher Fabriforganismen. Der Anblic Borowiecki stand im Hof bei riesigen Gruben, in die Stalk Das wird ja ein Palais und keine Fabrik. Und großer Fabriken allein stimmie ihn fröhlich. Unwillkürlich geschüttet und sofort gelöscht wurde. Die weißen Kaltwolten übrigens ist dieser Komfort für anfere Verhältnisse zu koſt­lächelte er zu den Müllerschen Bauten hinüber, wohlwollend verdeckten die weißen Silhouetten der Arbeiter und die Um- spielig!" blickte er auf die danebenstehende Spinnerei Trawinstis und riffe der Wagen und Menschen. Borowiecki war fast ganz Das ist kein Komfort, das ist Haltbarkeit, die billiger ließ seine Blicke lange über die roten, stillen Pavillons der weiß von dem Staub. Für einen Augenblic fam er zu ist als Schund. Sieh dir doch die Blohmanschen Bauten an. Baumschen Fabrik schweifen, die auf der anderen Seite der Moris herüber, begrüßte ihn und flüsterte ihm ins Ohr: Billig haben sie's gebaut und müssen jetzt jedes Jahr aus­Straße stand, und deren mit Staub und Spinnweben ver- Weißt, die Farbmaschinen haben sie nicht geschickt; fie bessern, damit nicht alles einstürzt." schleierte Fenster leblos in die Welt blickten, wie sterbende Augen. hätten teine fertigen, reden sie sich aus." Na, wir werden ja sehen, was diese polnische Wirtschaft Hinter der Trawinskischen Spinneret, hinter einigen Sie wollen's nicht auf Stredit geben. Was machen wir jet?" ergeben wird," sagte Moritz ironisch. brachliegenden Plägen baute Borowiecki die alte Meißnersche" Hab' schon nach England geschrieben, es wird etwas Wirst dich schon überzeugen. Leb' wohl, Moritz." Fabrit um, die er für einen lächerlichen Preis gekauft hatte, länger dauern und etwas teuerer sein, aber wir friegen sie! Man muß sich sichern!" dachte Morig beim Verlassen nachdem sie mehrere Jahre unbenügt dagestanden hatte. Die verfluchten Schwaben!" schimpfte er wütend. der Fabrik. Die ganze Front umgab ein Gerüst. Ein Stockwert Morig Welt ertviderte gar nichts, musterte bloß Boro- Sarl bestieg das Gerüst, um die Arbeit zu kontrollieren, wurde aufgesetzt. wiecki aufmerksam, musterte dann aufmerksam die ganze lief dann zu dem seitwärts gelegenen Play hin, wo Ziegel Guten Tag." rief Moriz zu David Halpern, der mit Fabrit, die Arbeiter, auch einen Teil der Maschinen, die in abgeladen wurden, tummelte sich zwischen Erdhausen herum, einem Schirm unter dem Arm und mit hoch erhobenem Kopf dem Hof mit dicen Decken verhüllt aufgestellt waren. Dann zwischen den Kaltgruben, den Ziegelhaufen, dem Bauholz, in der Mitte des Hofes stand und den Arbeitern zuschaute. schnüffelte er in allen Eden herum, sah noch einmal zu Mar zwischen den vielen ankommenden und abfahrenden Wagen, Guten Tag! Ein schönes Stück Fabrit friegen wir zu! herein, ging zum Zementlager, wo der alte Jastulski wirt- erteilte Jaskulski Befehle, die jener schnaufend, mit immer Und wie das alles schnell geht, das ist ja ein Vergnügen, da schaftete, prüfte alles mit besonderer Aufmerksamkeit und war mehr verschüchtertem Gesicht sofort ausführte, sah zu Mar zuzuschauuen. Ich bin krant, der Arzt sagte mir: Herr immer weniger befriedigt. herein und lief fortwährend im Umkreis der Fabrik herum. Halpern, Sie müssen sich erholen, Sie dürfen nicht arbeiten. ,, Das ist ja Teig und fein Kalt!" sagte er, bei den Von seiner nie erlahmenden Energie und seiner ständigen So erhole ich mich denn, ich arbeite gar nichts, gehe nur so Maurern stehen bleibend. Anwesenheit aufgeftachelt, wuchs die Fabrit überraschend in Lodz herum und schau zu, wie es vor meinen Augen ,, Mögen andere mit Sand mauern, ich möchte nicht, daß schnell. twächst. Das ist die beste Medizin für meine Krankheit." mir alles auf den Buckel fällt," meinte Borowiecki. it Borowiecki da?" Gestern hab' ich ausgerechnet, daß die Monierschen " Vor einem Augenblick habe ich ihn in der Spinnerei Gewölbe uns zweitausend Rubel mehr kosten werden, wie gefehen." Morig trat in ein niedriges, mit Glas gedecktes| gewöhnliche." Gebäude, das zur Spinnerei ausersehen war. " Sind aber, was Haltbarkeit anlangt, viertausend mehr Die sehr hellen Säle waren völlig vollgestopft mit Ma- wert. Gegebenenfalls brennt sie das Feuer nicht durch."

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Borowiecki achtete weder auf den erstickenden Staub, noch auf die Sonne, die immer glühendere Feuerstrahlen herabgoß, nicht einmal auf seine Ermüdung achtete er. Vom Morgengrauen an war er mit den Arbeitern bet der Ar­beit und ging auch erst mit ihnen, als die Dämmerung ein­brach. Forts. folgt.)