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Chromrede des Sultans.

Am Vorabend der Wahl in Berlin I.

Ronstantinopel, 18. Ditober. Die kammer wurde heute mit einer Thronrebe des Sultans eröffnet. Die Thronzebe erinnert an Die wierige Lage, in die die Türket burd den 84. Scheidemann für Heimann. fammenbruch Bulgariens geraten sei. Sie babe burch In einer überfüllten Wählerversammlung in den Sophien­ihr Friedensangebot gemeinsam mit den Verbündeten einen fälen sprach gestern abend Genoffe Philipp Scheidemann mit ungebeugtem Stols bekennen, das ist die über woran wir Anteil haben, ein Anteil, zu dem wir uns für die durch die Wirkungen des langen Krieges heimgefuchte türkische für die Kandidatur des Genossen Hugo Seimann. Nation und die heldenhafte Armee ehrenvollen Frieden herbeizus Rede, die häufig von Beifall unterbrochen wurde und zum gegen eine erbrüdende llebermacht. führen versucht. Vereint mit den Mittelmächten habe die Türkei Schluß stürmische Rundgebungen der Zustimmung auslöste, die notwendigen Maßnahmen zur Steerung des Landes getroffen. hatte folgenden Wortlaut: Der Sultan hoffe auf einen günstigen Ausgang, und daß die Armee den während des Krieges erworbenen Ruhm bis zum Ende bewahre. Er flebe zu Gott, daß er die türkische Nation vor Zusammenbruch und Verzweiflung behüte und Spaltungen und Streitigkeiten nicht aulaffe.

Die Kammer wählte Hali! mit 70 Stimmen zum Bräfi benten gegen 50, die für Fethi waren. Niza Pascha wurde zum Senatspräsidenten ernannt.

Die Frontverlegung zwischen Oise und Aisne Berlin, 14. Oktober. ( WTB) Die deutsche Frontverlegung swischen Dife und Aisne ist planmäßig durchgeführt worden. Die deutschen Nachhuten, von einzelnen am Feinde gelassenen Batterien und Geschüten unterstützt, hielten die nur vorsichtig und langsam nachdrängenden Franzosen in respektvoller Entfernung. Die Fran­zosen beschränkten sich in der Hauptsache darauf, die Ortschaften im deutschen Hintergelände mit Bombengeschwadern anzugreifen. In der Zwischenzeit wurde von den Deutschen in aller Ruhe die ungeheuere Arbeit der Rückverlegung der Linien durchgeführt. Es handelt sich dabei nicht nur um die Abbeförderung des gesamten Kriegsgerätes und die Räumung großer Munitionsbestände und Verpflegungsmagazine, sondern um den Abbau zahlreicher Heeresbetriebe zur Instandsegung von Geschüßen, Maschinengewehren usw. mit allen Maschinen und Borräten au Erjanteilen.

Berlin , 14. Oktober. ( WTB.) Die schwierige äu. mung des Chemin des Dames fonnte ohne Störung vom Gegner planmäßig durchgeführt werden. Während vorn die Ins fanterie die Franzosen beschäftigte, fonnte nicht nur die gesamte Artillerie mit allen Munitionsvorräten zurückgeschafft, sondern gleichzeitig auch durch Pionierkommandos alle Unterstände, Höhlen und Stügpunke gesprengt werden. Als alles zurückgeschafft war, begann auch die Infanterie fich unbemerkt vom Feinde zu lösen. Starke Kampfpatrouillen bedten ihren Abmarsch. Erst viele Stun ben nach des glücklich vollendeten deutschen Rückbewegung merften bie Franzosen, daß sie nur noch schwache Seräfte vor sich hatten. und begannen nachzudrängen. inter einer Mente von Sunden, die verborgene deutsche Maschinengewehre und Stü- punkte ber Rampfpatrouillen verbellen sollten. ging bie französische Infanterie vor. Allein die beutschen Kampfpatrouillen ließen sich burch diese neue Kampf­methode nicht schrecken und hielten die französische Infanterie fo energisch ab, daß der Gegner erst Artillerie aufmarschieren- laken mußte. Erst nach tagelangen Kämpfen unter schweden Verlusten vermochten die Franzosen ein Gelände zu befeben, das die deutsche Oberste Heeresleitung planmäßig aufgegeben hatte,

In entscheidungsvollster Stunde des Reiches find Sie berufen, als erste aus dem Volle Ihr Urteil abzugeben über die Rich tung, die die Politik des Reiches feit dem Eintritt meiner Partei in die Regierung eingeschlagen hat.

Berteidigung unseres Landes auch der sozialdemokratische Teil des Volfes, hat seine Sache in Das Bolt, ganz besonders diesem Striege gut gemacht. Und wenn der Erfolg, für den es blutete und Litt, nicht eintrat, jo tam das daher, weil man wohl seine stumme, geborsame Kraft gebrauchen, nicht aber seine Stimme hören wollte. Jest hört man seine Stimme, muß man sie hören. Das Volk fordert im Innern jede politische Sie werden dieser Politik am deutlichsten Ihre Zustimmung Freiheit, derer sich irgend ein anderes Volf der Welt erfreuen Ramen meines Freundes Hugo Heimann vereinigen. In beit wahrlich nicht weniger, als irgend ein anderes. erbeilen, wenn Sie, worum ich Sie bitte, Ihre Stimmen auf den darf. Es verdient nach seinen ungeheuren Leistungen diese Frei Das Volk dieser Zeit, in der der Reichstag nicht mehr ein aufgeklebtes verlangt das Ende dieses ungeheuren Böllergemegels durch einen Schmuckstück der deutschen Verfassung darstellt, sondern ihr Frieden, der die Wiederholung einer solchen Katastrophe für alle wesentlichster Bestandteil geworden ist, braucht die Beiten ausschließt. Boltsvertretung mehr denn je Männer, die imstande sind, mit Nur in der unbedingten Sicherheit des fünftigen

Geben Sie brauchen ihn!

an den Präsidenten der Vereinigten Staaten

weitem Blick für das Ganze die Intereffen der breiten Massen Friedens, in der Befreiung von den Lasten eines neuen Wett der Bevölkerung wahrzunehmen. Der einzige Kandidat, der in rüftens in der vollen Freiheit seiner politischen Betätigung im dieser Beziehung volle Gewähr für ein erfolgreiches Wirken bietet. Innern erblidt es die Möglichkeit seiner Erhebung aus diesem des Bürgertums in voller Begeisterung für unsere große Sache geburt ist Hugo Heimann . Er ist vor 20 Jahren aus den Kreisen Zusammenbruch der menschlichen Zivilisation und seiner Wieder­zu uns gekommen, er hat an der Stelle, an die ihn die Partei gestellt hatte, in der Berliner Kommunalverpaltung, hingebend In diesem Sinne haben wir und erfolgreich gewirkt. Er hat dies getan, ohne irgendein Aufgeschrieben, in diesem Sinne haben wir seine drei Rückfragen und Gewinn. hebens mit seiner Berson zu machen, ohne Verlangen nach Ruhm So ist er nicht nur ein ausgezeichneter sozial- beantwortet. Wir Sozialdemokraten werden zuversichtlich und demokratischer Parteigenoffe, sondern auch ein vorbildlicher vertrauensvoll an den Berhandlungstisch treten, weil wir den Bürger, ein Mann von veichen Erfahrungen, der bei jeder Glauben an die Menschheit nicht verloren haben. Die fachlichen Arbeit für das Wohl des Boltes auf dem Bosten Welt hat bein Interesse an der Befried gung einer blinden Rach sein wird. sucht, die sich am deutschen Bolte austoben will. Sie hat kein diesen Mann für ben Steichstag wir Interesse an einem zertretenen, gefnechteten, berarmten Deutsch­ land , das in seinen Feffeln Inirscht und von Mitteln der Ver­Mein Parteigenosse Hugo Heimann steht auff dem Boden der zweiflung seine Befreiung ersehnt. Die Welt hat fein Interesse Politik, die wir seit Beginn des Krieges getrieben haben. Nichts benn fie braucht die Arbeit des deutschen Wolfes, und sie weiß, baran, Deutschland mit Arbeitslosigkeit zu bestrafen, bindet ihn an uns als feine ehrliche Ueberzeugung und das un­zerstörbare Gefühl der Zusammengehörigkeit, das in zwanzig- daß Slavenarbeit schlecht rentiert und nur freie Arbeit fich jähriger gemeinsamer Arbeit festgewurzelt ist. Aus dieser Ueber­zeugung billigt er auch den letzten bedeutungsvollen Schritt, den in dem Bekenntnis zu der Freiheit und Gleichberechtigung aller Das Programm des Präsidenten Wilson gipfelt wir unternommen haben. Wenn er sich selber darüber äußern will, so möchte ich ihm nicht vorgreifen. Aber da ich einer der Völker, und das ist, wie ich schon früher bei den programmatischen Hauptbeteiligten, um nicht zu sagen Sauptleidtragenden. Sundgebungen des Präsidenten Wilson oft gesagt habe, auch das bei diesem Schritte bin, möchte ich mir erlauben, Ihnen in eini- Programm der deutschen Sozialdemokratie. gen Worten auch meine Meinung darüber vorzutragen. Wir wollen auff die Friedenskonferenz geben, um dort nachdrück­Als vor einem Jahre die Frage zum ersten Mal an ane lich das Recht unseres Boltes auf bevantrat, und an einer Regierung zu beteiligen, die nicht nur aus Sozialdemokraten besteht, sondern an der auch bürgerliche Barteien teilnehmen, sagte ich, wenn man sich heutzutage auf einen Ministersessel sebe, so sei das ungefähr ebenso, als ob man ohne Badehose auf einem Ameisenbaufen Blab nähme. Das war ein Scherz, aber die Dinge sind furchtbar ernst getoorden, und bie Zeit zum Handeln ist für uns gekommen. Wir sagten uns in vorhinein: Wenn wir einmal in die Regierung hineingingen, dann dürften wir es nicht so tun, daß mir beim Eintritt in unser Amt unsere Gesin­nung in der Garderobe abgeben.

Sozialdemokraten als Minister können mar bann dem Bolte Das gleiche Wahlrecht gesichert. etmas nügen, wenn sie als Minister Sozialdemokarten bleiben. Ich möchte fast sagen, wenn sie doppelt und dreifach fe ft Die Konservativen geben den Widerstand auf. fteben in den Ueberzeugungen, die sie sich in vieljährigem Rampf für die politische Freiheit und die wirtschaftlichen Intereffen des Die tonservative Fraktion des Abgeorb. werftätigen Voltes errungen haben. Sozialdemokraten durften Abgeorderttätigen netenhauses bat in einer am Sonntag abgehaltenen nicht in die Regierung eintreten, wenn sie ihr, ohne an ihrem Situng ein stim inig folgenden Beschluß gefaßt: Wesen etwas zu ändern, als gefälliges Mäntelchen dienen sollten. durchzusehen, das durchzusehen, was im Augenblick das Entschei­Sie mrriten nur eintreten menn fie inftanbaefekt maren, etwas dende, das unbedingt Notwendige ist. Dazu war vor einem Jahre die Zeit noch nicht reif, jetzt ist fhe es.

In der Stunde der höchsten tot des waterlandes und m der Erwägung, daß wir auf schwere Kämpfe für die Unversehrtheit des vaterländischen Bodens gerüstet sein müssen, hält es die Kon­fervative Fraftion des Abgeordnetenhauses für ihre patriotische Pflicht, alle inneren kämpfe zurüdzustellen. Sie ist gewillt, zu diesem Zwecke auch schwere Opfer zu brin­gen. Sie glaubt nach wie vor, daß eine weitgehende Radikalisie­rung der preußischen Verfassung nicht zum Heil des preußischen Baltes dienen wird, ist aber bereit, den Widerstand gegen die Ein­führung des gleichen Wahlrechts in Breußen entsprechend dem jüngsten Borgehen ihrer Freunde im Herrenhaufe aufzugeben, um die Bildung einer Einheitsfront nach anken zu gewähr Leiften.

Hätte Herr v. Heydebrandt diefe Erklärung vor Monaten abgegeben, als die Regierung zum erstenmal die Vorlage im dienst und ein Beweis politischer eitfichtigteit ge­Abgeordnetenhause einbrachte, so wäre sie zweifellos ein Ber­wesen. Aber damals flang es bon fonservativer Seite ganz anders, damals schlug Herr v. Heydebrandt die schärfften Töne der Entrüftimg gegen die Regierung an. Heute wird sich nie­mand über die Gründe dieses Berzichts auf Widerstand täuschen.

Aburteilung der Schuldigen.

Ein Beschluß des bayrischen Landesparteitags. Der in München tagende Landesparteitag der sozial­bemokratischen Partei Bayerns hat nach einem Referat des Barteivorstandsmitgliedes Hermann Miller folgende Ent­schließung angenommen:

Ich will heute teine Vorwürfe barüber erheben, daß es fo lange gedauert hat, bis die Hindernisse beseitigt werben fonnten, die sich nicht dem Eintritt von Sozialdemokraten in die Regie­rung, sondern der Einwirkung sozialdemokratischer Grundsäße auf die Regierung entgegenstemmten. Sie wiffen alle, daß

verhängnisvolle Fehler

belohnt macht.

Freiheit und Gleichberechtigung an berfechten, aber auch freimütig zu erklären, daß wir für alle Beiten darauf verzichten, die Rechte fremder Völker zu tränken. Daß der tommende Frieden uns auch Leistungen auferlegen wird. die wir als Opfer empfinden, brauche ich Ihnen nicht erft zu sagen. Wir alle sind von dem schmerzlichen Gefühl dieser Vor­stellung durchdrungen, müssen aber mubig genug sein, aus einer gegebenen, nicht von uns und nicht vom deutschen Volke verschul deten Lage, die notwendigen Folgerungen zu ziehen.

Aber für das, was wir heute als Opfer empfinden, werden wir reichlichen Ersat finden, wenn das Programm des Präfi denten Wilson, was uns verheißen ist und wofür wir uns nach­drücklich einsehen wollen, als ein unteilbares Ganzes durchgeführt wird. Dieses Programm berheißt uns, um es noch einmal zu fagen, wirtschaftliche Gleichberechtigung und politische Freiheit aller Völker und einen dauernden, von feiner Striegsgefahr mehr umbrohten Frieden. In einem solchen Frieben wird das deutsche Bolt auch nicht verelenden und verhungern, sondern es wird arbeiten und redlichen Lohn finden; es wird seine Wunden heilen taches or dareen und, che eine Generation vergangen ist, als ein freies und glüd­Daß dieses fünftige Glüd nur bunch eine tiefgreifende Re­form unserer Wirtschafiuerfaffung

der sozialen Golbarität, zu erreichen, das ist meine, das ist im Geifte bes Sozialismus, unsere, das ist ganz besonders auch meines Freundes Hugo Hei­ mann heilige Ueberzeugung.

Drum noch einmal helfen Sie uns, fprechen Sie, indem Sie heute alle für Hugo Heimann stimmen, unferer Bolitif Ihre begangen worden sind, Fehler, die sich jest an unferem Bolte Boltes, aber Sie haben als erste das Wort, und das deutsche. Billigung aus. Sie sind nur ein ffeiner Ausschnitt des deutschen aufs schwerste rächen. Und ich glaube, die meisten von Ihnen Bolt, die Welt hört auf Sie. Wenn heute der sozialdemokratische werden mir zustimmen, wenn ich sage: Ge wäre beffer gewesen, Kandidat als gewählt hervorgeht, so wird das das deutlichste wenn wir das, was wir jetzt durchgesetzt haben oder durchfehen Beichen dafür sein, daß unser Bolt entschloffen ist, aufrecht den wollen, johon viel früher hätten durchsetzen können: die Weg zu einem dauernden Frieben der Gerechtigkeit für alle und durchgreifende Demokratisierung Deutschlands , die Autonomieser nifchen Mitbürger im Rahmen des Deutschen Reiches, ben Bor Gljak- Bothringens unb bie nationale Gleichberechtigung ber pol- ber Freiheit für afte zu geben. Drum noch einmal, heute alle pol- Mann für die Sozialdemokratie! rang ber Zivilgewalt über eine politisch dilettantierende Militär Alle Mann für Hugo Heimenn! gewalt, aufrichtiges und unzweideutiges Bekenntnis zum Boffer. bundfrieben, flare und offene Sprache über Belgien . Es wäre beffer gewesen, man hätte unseven at gehört in jener

.

In beg folgenben Debatte entwidelte Genoffe Sugo ei. verhängnisvollen Beriobe ber auswärtigen Bolt, mann noch einmal unter lebhaftem Beifall sein Brogramm, wo­die dem Ausbruch diefes entsetzlichen Krieges boranging, bor ber bei er fich sowohl mit den Fortschrittlern wie mit den Unabhängi­Gröffnung des unbeschränkten U- Boot- Strieges beim Abschluß des gen auseinandersetzte. Dann nahm der Kandidat der Unabhängigen, Friedens von Brest - Litowst. Sie alle haben diese Ereignisse mit Richard Müller, das Wort, dem Richard Fischer entgegentrat. beidenschaftlicher Spannung berfolgt und fennen unsere Saltung. Sie stand regelmäßig in fchärfftem Gegensak au dem, was wirt. Dier fetten wieber die üblichen Störungen ein, die baburch mög­lich geschah und was, wie wir jetzt alle wiffen, zum Schaden des lich waren, daß gegen Schluß zahlreiche Richtwähler gewaltsam deutschen Volles geschehen ist. Wir haben daran teinen Anteil in den Saal brangen und Spektabelten. Die Bersamm lung endete unter starter Unruhe. tragen dafür feine Verantwortung

Der Barteitag der sozialdemokratifer Bartel Bayerns Sozialdemokratische Friedenskundgebungen

fordert vom Reichstag die Einsehung und Wahl eines Staats­

Eine Maffenbersammlung der Sozialdemokratle in Frant.

Die heutige Versammlung Frankfurter Bürger und Arbeiter Begrüßt das Friedensangebot ber neuen Reichs­regierung und diefe selbst als eine Erlöfung von langem Drud, wünicht ihren Schritten für einen Rechtsfrieden und für die demokratiie Mengeburt Deutschlands vollen Erfolg und verspricht, fich wie ein Mann in altgewohnter Dis ziplin und Drganisation in ter bie nene Boltsvolitit und ihre weiteren Fortichritte bis zur völligen Be freiung Deutschlands von Kriegsnot und alldeutscher Junter­herrschaft zu stellen.

Letzte Nachrichten.

Amsterdam , 14. Oktober. Aus London wird gemeldet: Bord albane, der ehemalige Bordtangler und Kriegsminister fagbe in einem Interview: Ich glaube, daß Wilson keinen über­eilten Schritt un wird. Es wäre unsicher, ein Abkommen ohne gute Bürgschaften, daß es auch ausgeführt wird, abzuschließen,

gerichtshofes zur Fefiftellung und Aburteilung aller Schuldigen, furt a. M. nahm nach einem Referat des Genossen Dr. Duard Lord Haldane über den deutschen Friedensschritt. die frühere Friedensattionen zum Scheitern einstimmig folgende Resolution an: brachten und damit die Berantwortung tragen für den ungldlichen Kriegsausgang und für bie Lasten und Opfer, die wir während und nach bem Kriege au tragen haben. Diese Untersuchung hat vor feiner auch noch so hochstehenden Berfon haltzumachen. Ferner fordert der Parteitag eine nach dem Willen des Colles durch Gefes berbeizuführende Strafausietung und Untersuchungs­einstellung bezüglich aller politiiden verbreden und Vergeben, ferner aller nicht aus unehrlicher Gesinnung erwachienen militärischen Verbrechen und Bergeben. Unter Betonung der sozialdemokratifden Grundläge fordert der Barteitag die Ueberführung Deutschlands in einen Boltsstaat mit bollkommener Selbstbeft mmung und Verwaltung des Volfes in Reich, Staat und Gemeinde. Zur Berbinderung fünftiger Striege und zum Biederaufbau menschlicher Stultur ist die preußische beschrittenen Politit. Angliederung an einen Bund der freien Böller notwendig."

bollen Beifall.

Der Sozialistenführer Hyndman erklärte, daß kein Waffen­still stand zustande kommen dürfe, ehe die deutschen Armeen aus den besetzten Gebieten zurüdgegangen sind. Die Deutschen befän

Ebenso bekannte fich eine von mehr als 1500 Männern und den sich in der Gefahr einer Unterwerfung ohne Beispiel in der Frauen besuchte große Boltsversammlung in Harburg a.. nach Geschichte. Warum sollten die Alliierten diesen Vorteil aufgeben?. einem Referat des Genossen änisch gegen ein balbes Dugend unabhängige Stimmen einmütig zu der von der Partei am 5. Oft.

Richard Strauß und Wien .

ten, 14. Oftober. Die Blätter berichten über die Verhand lungen mit Generalmufifdirektor Richard Strauß , daß es in hohem dem Verbande der Wiener Sofoper angehören werde, Der Künstler Grade wahrscheinlich sei, daß Strauß vom Dezember 1919 ab

ausüben. Mit den adutinistrativen Angelegenheiten der Hofoper werde sich Strauß nicht beschäftigen. Keineswegs strebe er die Ent fernung Gregors aut.

Also Demokratie! Die alldeutsche Tägliche Rundschau", wie Die Forderung nach der Einsetzung eines Staatsgerichts- andere Blätter ihres Schlages, bestrebt, die Berantwor hofes zur Aburteilung aller Schuldigen findet unfern tung für die jetzige Lage von den Audeutschen abzuwälzen, ver soll auf die künstlerische Leitung der Hofoper maßgebenden Einfluß fällt in ihrer Montagnummer auf die Ausrede, die Alldeutschen, Zweifelhaft sein tönnte nur, ob jetzt die nach ihrer Ansicht bie große Mehrheit des Volkes schon, solange der Frieden noch nicht unter Dach und Fach ausmachten", hätten niemals während dieses Krieges einen ist, der geeignete Zeitpunkt hierfür gegeben ist. Aber spätestens 6 eft im men den Ginfluß ausüben önnen". So? Warna eine oche nach Friedensschluk muß dieser Ausschuß in ist dann die Tägliche Rundschau" nicht mit uns für die fo. Funktion treten und dann sollte er seine Untersuchungen fortige Demokratisierung Deutschlands einge­Sylva Taronca österreichischer Ministerpräsident? über die gesamte Kriegsdauer wie auch die Vor- treten? Das wäre ja das unfehlbare Mittel mewesen, um Wien , 14. Oftober. Die Mittagsblätter melden, der Kaiser zeit des Krieges erstrecken. Aber klar muß heute schon her großen Wehrheit bes beutſchen Wolfes ben entſcheibenden Ein- habe das Rücktrittsgesuch des Ministerpräsidenten Freiherrn von fluß zu sichern. Aber die Tägliche Rundschau" hat die Demo­ausgesprochen werden: die Demokratie benft nicht fratisierung bis aufs äußerste bekämpft, ein Beichen, daß sie mit Sussarek angenommen und den Grafen Sylva Larouca mit daran, die Sünden derer, die vor ihr re- dem Einfluß ihrer Richtung unter dem nichtdemokratischen System der Bildung des Kabinetis betraut. Eine Bestätigung dieser Mel­gierten, unter ihren Mantel zu nehmen! äußerst aufrieden war. bung liegt nicht boc