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Gewerkschaftsbewegung

und erffären fich voll und ganz bamit einverstanden. Sie erwarten wirklichung der Hier vorgeschlagenen Staats- und Verwaltungs von dem inzwischen zur Vermittlung angerufenen Kriegsamt reformen als einen wichtigen Schritt zu einer freiheitlichen demo­eine gerechte Brüfung und entsprechende Behandlung ihrer einge- fratischen Umgestaltung und zur sozialen und fulturellen Hebung reichten Forderungen." Bayerns.

II.

13. Berbandstag der Schneider. Staffel, 14. Oktober. Der Verbandstag wurde hente vormittag vom Verbands­Die Lohnbewegung der Bäcker Berlins  . borfizenden Stühmer Berlin   im Restaurant zum kleinen Stadt­Die Verhandlungen des Verbandes der Bäcker und Konditoren part" bei Anwesenheit von 55 Teilnehmern eröffnet. Er erinnerte mit den Arbeitgeberorganisationen haben bis jetzt den Erfolg ge­in feiner Eröffnungsrede daran, daß am 1. Oftober d. J. 80 Jahre habt, daß mit der Brotfabrikantenvereinigung und mit der Freien seit Bestehen des Verbandes verflossen sind. Die Generalfommiffion Vereinigung der Bächermeister ein Abkommen zustande gekommen bertritt Silberschmidt Berlin. Bei Prüfung der Mandate ift. Die Berhandlungen mit dem 8wedverband der Bäderinnungen gebendste Verkürzung der Arbeitszeit die Umstellung ihrer Betriebe wurde das Mandat von Langer Breslau wegen Wahlbeeinfluffung find noch nicht abgeschlossen. für ungültig erklärt. Kunze Berlin   und Spreeberg Hamburg wurden als Vorfigende des Verbandstages bestimmt. Bei Fest fegung der Tagesordnung fam ein Antrag, die Haltung der General­tommiffion als besonderen Bunft zu behandeln, zur Ablehnung. Ein Berliner   Delegierter will jedoch beim Geschäftsbericht des Vor

standes unbeschränkte Nedezeit haben.

Den Vorstandsbericht erstattete hierauf Berbandsvorsitzender Stühmer, der den bereits von uns besprochenen gedruckten Be­richt ergänzte. Er verbreitete fich besonders eingehend über die Bemühungen des Vorstandes für die Durchsetzung von Teues rungszulagen. Die zunehmende Teuerung mache eine er neute Teuerungsanlage notwendig. Redner begründete folgende Forderungen, deren Aufstellung Vorstand und Beirat emp­1. Ein weiterer Kriegszuschlag von mindestens

fehlen:

40 Bro. auf den Gesamtlohn.

2. Erhöhung der Grundlöhne für sämtliche im Städ

John beschäftigten Schneider und Schneiderinnen. 8. Erhöhter Kriegszuschlag für etmarbeiter in folchen

Nach dem Abkommen mit den Brotfabrilanten beträgt der Wochenlohn für Gesellen mindestens 84 M., für Hilfe­träfte, die bei der Herstellung von Badware beschäftigt werden, mindestens 42 M. einen Wochenlohn von mindestens 76 M. für Gefellen und Die Freie Bereinigung ber Bädermeister bat mindestens 42 M. für Hilfskräfte bewilligt.

Der Parteitag der bayerischen Sozialdemokratie fordert von Reich, Staat und Gemeinden, daß sie alles aufbieten, damit mög­lichst fystematisch eine reibungslose Ueberleitung der heutigen Kriegswirtschaft in die Friedenswirtschaft erfolgt. Der Küftungs­industrie muß die Verpflichtung auferlegt werden, durch weit­in die Friedenstwirtschaft unter möglichster Beibehaltung ihrer bis­herigen Arbeiter zu vollziehen. Das Reich hat die Verpflichtung, durch finanzielle Beihilfen den Uebergang der Rüstungsindustrie zur Friedenswirtschaft planmäßig zu unterstützen und damit kabr­Strophale Wirkungen einer plöblichen großen Arbeitslosigkeit zu züglich ausreichende Beschäftigungsmöglichkeit berhindern. Reich, Staat und Gemeinden haben weiter under­nach eintretendem Friedensschluß vorzubereiten und die hierfür Außerdem enthalten die Vereinbarungen mit ben beiben ge- notwendigen Mittel bereitzustellen. Zur Milderung der nach dem nannten Arbeitgeberorganisationen folgende Bestimmungen: Alle Kriege einfeßenden und in der ersten Zeit sehr umfangreichen Ar­träfte zu erhöhen. Wenn dadurch die vorstehenden Mindestlöhne stüßung auf breiter Grundlage zu organisieren und hierfür ent­Löhne find sofort um 10 M. für Gesellen und 5 M. für Hilfe beitslosigkeit ist schnellstens eine ausreichende Erwerbslosenunter­nicht erreicht werden, find diese zu zahlen. Größere und leistungs- sprechende Mittel bereitzustellen. Der Barteitag ertvartet, daß das sechs Wochentagen täglich 9 Stunden einschließlich der Bau- Gewerkschaften und in Verbindung mit den Bundesstaaten alles fähige Betriebe zahlen höhere Löhne. Gearbeitet wird nur an den neue Reichsarbeitsamt in großzügiger Weise unter Mitwirkung der fen, leberstunden sind zu vermeiden, wo sie nicht umgangen unternimmt, um die Intereffen der arbeitenden Bevölkerung zu werden können, find sie den Gesellen mit 1,80 M., den Hilfskräften fördern. Bei dem eintretenden Waffenstillstand find sofort die mi­ist nur in dringenden Notfällen zu leisten und wird dann jede an- bau umfangreich und schnellstens einfegen tann. Um dies zu er­mit 90 Pf. für die Stunde zu vergüten. Sonntagsarbeit litärischen Bauverbote aufzuheben, damit der Kleinwohnung 3- gefangene Stunde den Gesellen mit 3 N., den Hilfskräften mit möglichen, muß das Reich endlich große Mittel fofort bereitstellen als einen Behrling halten; bevor der zweite Behrling ein- bayerische Stateregierung und die Gemeinden müssen deshalb so­1,50 m. vergütet. Betriebe ohne Gesellen dürfen nicht mehr zur Vergütung des verlorenen Mehraufmandes der Baukosten. Die gestellt wird, müssen mindestens zwei Gefellen beschäftigt werden. fort ausreichende Mittel gewähren unter späterer Verrechnung mit machiveis zu schaffen. Das einzusehende Tarifamt hat einen zentralisierten Arbeits- dem Reiche, damit die Bautätigkeit endlich beginnen kann. Die Boltsernährung wird besonders in der Uebergangswirtschaft unter Bäder und Konditoren legte ehold die vorstehenden Bergesundheit verlangt aber, daß mit den bisherigen Fehlern der Gr­Einer am Dienstagabend abgehaltenen Bersammlung der großen Schwierigkeiten zu leiden haben. Die Erhaltung der Bolts­einbarungen vor und führte aus, daß auch die Innungen bereit nährungswirtschaft gründlich gebrochen wird. Für die notwendig find, hinsichtlich der Löhne und der Arbeitszeit dieselben Bugeten Lebensmittel wie Bcot, Kartoffeln, Fleisch, Fett, Gier, Käse ständnisse zu machen, die die Freie Vereinigung gemacht hat, so usw. müssen die Nationen erhöht werden. Der Landwirtschaft baß also auch mit den Jnnungen eine Vereinbarung zustande müffen so bald als möglich die nötigen Arbeitsfräfte, ferner Ge­fommen wird. hinsichtlich der Sonntagsruhe einen großen Fortschritt bedeuten, fügung gestellt werden. Diese Begünstigungen müssen dazu dienen, Der Referent betonte, daß die Vereinbarungen spanne, Maschinen, Geräte, Futtermittel und Kunstdünger zur Ver­Auch die Innungsvertreter sind dem Standpunkt beigetreten, daß die Preise der Agrarprodukte zu fenten. Der Parteitag ist sich die Sonntagsarbeit während der Kriegszeit zu entbehren ist. Aber voll der großen Aufgaben zum Aufbau einer neuen Kultur sowie nach dem Kriege wird die Sonntagsruhe bei einem Teil der Bäcker der Widerstände, die der grundsäblichen Umgestaltung des Staates nehmern mit der größten Entschiedenheit bekämpft werden wird. schaftlichen Gesellschaft entgegenstehen, wohl bewußt. Vertrauend meister auf den alten Widerstand stoßen, der aber von den Arbeit an Haupt und Gliedern zu einer demokratischen, freien genossen­Die volle uneingeschränkte Sonntagsruhe muß endlich eine dau auf die Kraft unseres Wolfes, erwächst der Sozialdemokratie die ernde Einrichtung im Bädergewerbe merden. Dem Antrage des Referenten entsprechend stimmte die Ber- und politische Macht der organisierten Arbeit von unten herauf die Pflicht, geschloffen zusammenzustehen, um durch die wirtschaftliche fammlung den Bereinbarungen zu. fulturwidrige fapitalistische Herrschaft zu beseitigen.

Drten, wo im Tarif ein Heimarbeiterzuschlag nicht vorgesehen ist. 4. Bertürzung der Arbeitszeit in allen Begestellt trieben, wo diefelbe noch mehr als 9 Stunden beträgt, mit ber Maßgabe, daß eine Magimalarbeitszeit von 9 Stunden täglich nicht überschritten werden darf.

Zum Schluß seiner Ausführungen ging Stühmer auf die Streit fragen beatgl. ber gewertidaftlichen Kriegspolitit, die Angriffe auf die Generaltommiffion ein. Er weift zurück, daß diefe Fragen der wichtigste Punkt des Verbandstages fein sollten, und bestreitet entschieden, daß die Gewerkschaften während des Krieges einen anderen Weg gegangen find als in Friedenszeiten. Die Generalkommission babe nach bestem Wissen und Können alles getan, um die Leiden des Krieges für die Arbeiterschaft herabzu mildern. Wenn der Berbandstag über diefe Fragen entschieden habe, müsse der Streit darüber aus den Mitgliederversammlungen verschwinden.

Der Raffenbericht gab sodann Heitmann   Berlin, ber die Finanzverhältniffe näher erläuterte. Aufgabe des Verbandstags müsse sein, die Kaffenverhältniffe so zu gestalten, daß der Verband allen Anforderungen, die nach dem Krieg an die Organisation herantreten werden, gewachsen ist. Der gegenwärtige Raffenbestand beträgt rund 935 000 m.

Für den Ausschuß berichtete Stärbig-   Hamburg, daß Beschwerden über die Tätigkeit des Vorstandes nicht eingegangen find. Man lönne daraus schließen, daß die Mitglieder mit der­selben aufrieden seien. Auch über den Inhalt des Verbandsorgans find Beschwerden nicht erhoben worden.

Es fezte nun die Diskussion über die Berichte ein. Bu nächst sprach für die Dppofition in unbeschränkter Redezeit off (   Berlin), der eingehend eine längere   Berliner Resolution, die fich gegen die Kriegspolitik der Gewerkschaften richtet, begründete. Wir berichten über diese Aussprache morgen im Bufammenhang

mäßig widerlegt.

19 Personen) 2,97 m. 880 mit ihrem Lohn über dem Durchschnitt.

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Bayerischer Parteitag.  

München, den 18. Oftober 1918. des Landes die Vertreter des werftätigen Volfes nach   Bayerns Inmitten fich überstürzender Ereignisse waren aus allen Teilen Hauptstadt geeilt, um auf dem 14. sozialdemokratischen Parteitag der Volksstimme gebührenden Ausdrud zu verleihen.

Industrie und Handel.

Bolen im fünften Kriegsjahr.

vereins, schreibt dessen Vertrauensmann für Bolen, Robert Shu­Jm Deutschen Außenhandel", dem Organ des Handelsvertrags­tezky,   Warschau:

gens.

Am Sonnabend wurde der Tätigkeitsbericht des Landesvor­flambes entgegengenommen und der Geschäftsführung einstimmig du strie ist zusammengebrochen und die wenigsten Betriebe sind Balen hat sich in den Kriegsjahren start verändert: Die In­Entlastung erteilt, Ebenso fand die Neuorganisation der sozial in Gang. Der Handel hat fich größtenteils durch Leute boll Die Lohnverhältniffe der Militärfattler. demokratischen Partei   Bayerns im Sinne des vom Zentralvorstand zogen, die vor dem Kriege dem angesehenen Kaufmannsstande nie In einer am Montag abgehaltenen Mitgliederversammlung der borgelegten Entwurfs nach kurzer Debatte mit einigen Menderungen angehört haben. Der Rapitalbesig hat sich stark verschoben: Biele auf Militärausrüstung beschäftigten Sattler und Arbeiterinnen trug gegen wenige Stimmen Annahme. der Verbandsleiter Schulze die Ergebnisse einer fürzlich vom Mit großer Spannung wurde am Sonntag früh allgemein ber jahrelang ausgeübter Arbeiter- Unterstübung, ferner durch Miete­Großfapitaliften find durch Requifitionen, Betriebsstillstand bei Verband aufgenommenen Statistik, die um beswillen sehr inter- Vortrag des Genossen Hermann   Müller-   Berlin über Reichs- Berlufte, wie auch durch Nichteinbringen ihrer Außenstände in Ruß­effant ist, weil es die irrige Annahme, in der Rüstungsindustrie und Auslandspolitik erwartet. Genoffe Müller verstand es, ein land fapitalschwach geworden. Umgelehrt haben viele Tausende in würden ganz allgemein fabelhaft hohe Löhne verdient, zahlen- flares und wahrheitsgetreues Bild der inner- und außenpolitischen   Lodz und   Warschau, die vor dem Kriege mur einen Wochenverdienst zahlen- Verhältnisse zu zeichnen, die zum Weltkrieg und schließlich zu der bon 25-80 Rubel hatten, im Striege, hauptsächlich in den Jahrest Die Erhebung erstreckt sich auf 88 Betriebe der Militärbranche. heutigen unerquicklichen Lage für   Deutschland führten. Mit schat- 1916/1917, größere Vermögen erworben. Da aber der Krieg immer Sie ist also, wie der Referent betonte, so umfassend, daß fie ein fen Worten wandte sich der Redner gegen die Kriegsheber und länger dauerte und nur wenige dieser Kaufleute auch 1918 noch getreues Bild von den Lohnverhältnissen der   Berliner Militärsattler Kriegsverlängerer, deren unverantwortliche Treibeveien für das größere Summen verdienten, so befizen auch diese Kriegsgewinnler, bietet. In den 38 Betrieben find 1106 männliche und 758 weib- treter des werftätigen Volles wurde hier zum unerbittlichen Angaben, heute meist nur noch einen Teil ihres gewonnenen Vermö deutsche Volf von so verhängnisvoller Wirkung waren. liche, im ganzen 1864 Arbeitskräfte beschäftigt. Die Jugendlichen Kläger der verantwortlichen und verantwortungslosen Persönlich Der Ver- die mittlerweile große Anschaffungen machten und viel Geld aus­unter 17 Jahre find nicht berücksichtigt. Die festgestellten Löhne beiten im Reiche, deren Schuld heute unwiderleglich feststeht. Das find folgende: 724 tordarbeiter verdienen durchschnittlich Volf aber wird von den Schuldigen, die die Verantwortung für die dem Wertzutachyse ihrer Immobilien gut daran, obgleich sie die pro Stunde 1,83 M. Bei den Handarbeitern beträgt der Durch Millionenopfer an Gut und Blut trifft, Rechenschaft verlangen. Mieten nicht besonders erhöhen konnten. Viele haben auch den Die Haus befiber in den größeren Städten Bolens find dank fonittsverdienft 1.80 M., bet den Maschinennähern( es sind nur Der wiederholte lebhafte Beifall, der sie trefflichen Ausführungen jetzigen niedrigen Rubelfurs benützt, um ihre Sypothekenschulden Von den 724 Affordarbeitern stehen des Redners begleitete, steigerte fich zu stürmischer Zustimmung, zurückzuzahlen, da Rubel ja von den Schuldnern angenommen wer arbeiter sind 382 festgestellt. Sie haben einen durchschnittlichen mit aller Kraft des Herzens unser Glaubensbekenntnis abzulegen Lohn als Genosse Müller mit dem Sabe schloß: Alle Ursache haben wir, den müssen. Stundenlohn von 1,51 M. Bei den Handarbeitern beläuft sich der für den Völkerbund, der ein Wegbereiter sein wird der   inter- mügend bekannt: Sie hat sowohl fulturell wie finanziell durch den Durchschnittslohn auf 1,50 m., bei den Maschinennähern auf 1,75 M. nationalen Sozialdemokratie. Die Vorgänge in der Bandwirtschaft Bolens find ge­Bei 156 Lohnarbeitern steht der Lohn über dem Durchschnitt. 301 Attordarbeiterinnen haben einen durchschnittlichen Borwärts" bereits gestern mitteilte, fand einstimmige Annahme.   Deutsche Besetzung des Landes start aufflärend und belehrend ge Die hierauf angenommene Entschließung, deren Wortlaut der Bauer ist ein Kulturmensch" geworden. Hier bat besonders die Krieg gewonnen. Aus dem bedürfnislosen, verarmten polaischen Stundenverdienst von 1,26 M. Bei den Handarbeiterinnen beträgt der Durchschnittsverdienst 1,13 M., bei den Maschinennäherinnen und Tim m- München Bericht über die nächsten politischen haben, wie überall, auch in   Polen dem Bauer eine neue finanzielle Am Nachmittag erstatteten die Genossen Segib.   Nürnberg wirft. Die hervorragenden Preise für Vieh und Ackerprodukte 1,40 m. pro Stunde. Von den Affordarbeiterinnen baben 121 und wirtschaftlichen Aufgaben in   Bayern. Während Grundlage gegeben. Schweres Geld haben auch die Wald­mehr als den Durchschnittsverdienst. Bei den 457 8ohn Gegitz im politischen Teil   Bayerns Verfassung und Verwaltung einer besitzer verdient, wie überhaupt alle, die mit der Holzindustrie zu arbeiterinnen beläuft sich der durchschnittliche Stundenlohn unbarmherzigen Kritik unterzog, behandelte Timm den wirtschaft­auf 0,76 m. Er beträgt bei den Handarbeiterinnen 0,72 M., bei lichen Teil, wie Demobilisierung, Arbeitslosenfür. tun hatten. den Maschinennäherinnen 0,86 m. durchschnittlich. Von den Lohn- sorge und Arbeiterfragen, Wohnungsfürsorge und arbeiterinnen stehen 222 über dem Durchschnitt. Der Referent Voltsernährung mit sicherer Sachkenntnis und Gründlichkeit. fchloß seine Ausführungen mit der Bemerkung: Das find Löhne, Der Parteitag folgte den beiden Rednern mit interessierter Auf­die den heutigen Verhältnissen in feiner Weise entsprechen, um so merksamkeit und gab seinem Einverständnis durch wiederholte 8u­weniger tönnen die Arbeiter und Arbeiterinnen der Militärleder stimmungstundgebungen beredten Ausrud. ausrüstungsbranche mit ihrem Verdienst auskommen, als die Arbeitszeit in vielen Betrieben wegen Arbeitsmangel unter 58 Stunden in der Woche verkürzt worden ist. Die Lage der Arbeit­nehmer muß hiernach als recht ungünstig bezeichnet werden.

BP

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S

Der einmütige Wille des Parteitags gab fich fund durch An­nahme von zwei Entschließungen, die in folgenden Forderungen gipfeln:

I.

Soziales.

Aus der Alkoholgegnerbewegung.

Im Festsaal des Preußischen Abgeordnetenbauses tagte bom 30. September bis 3. Oktober der 9.   deutsche Abstinententag. Ueber Forderungen für die Gastwirtschaftsgefeggebung und die Gasthaus. reform sprachen die Schriftleiter F. Goesch- Hamburg und Reichs­Hierauf berichtete Schulze über die mit den Fabrikanten am Damit ein neues   Bayern ohne katastrophal fich auswirkende tagsabgeordneter G. Davidsohn-   Berlin. Die Forderungen um­8. Ditober gepflogenen Verhandlungen über die Forde Krisen erstehen lann, müssen alle in der rüdständigen bayerischen faßten n. a. ein Einspruchsrecht der Einwohnerschaft bei der Er­rung auf Erhöhung der Teuerungszulage. der Vorwärts" in der legten Sonnabendnummer mitgeteilt bat, Daher muß mit dem mittelalterlichen Ständewesen, das noch in der Privatintereffes beim Alkoholverkauf, Sammlung der für den Wie Verfassung und Verwaltung liegenden Bindernisse beseitigt werden. teilung und Erneuerung von Schanterlaubnis, Ausschaltung des find die Verhandlungen ergebnislos geblieben, weil das Angebot Neichsratstammer ein längst überlebtes Dasein fristet, vollständig Alkohol geltenden Bestimmungen in einem Alkoholgefeß. Die ber Unternehmer so gering war, baß es von den Arbeitern nicht aufgeräumt werden. Mit ihm sind alle Vorrechte der Geburt und Jugendarbeit der Altobolgegner in Aufklärung und Organisation angenommen werden konnte. Diese haben sich deshalb an das des Standes zu beseitigen uns das Fideikommißwesen aufzulösen. behandelten Pfarrer J. Bauled- Bochum, Studienrat Dr. C. Neu­Striegsamt gewandt. In den Verfassungs- und Verwaltungsverhältnissen   Bayerns müssen mann- Neisse und Fräulein H. Lohmann- Bielefeld. Ueber die Ein­In der Disfuffion fiber den Bericht des Referenten tam der die neu gewordenen Machtverhältnisse zur Geltung kommen. Zu gliederung der Enthaltsamkeitsbewegung in die allgemeinen Be­lebhaftefte Unwille über das Verhalten der Fabrikanten zum Aus- diesem Zwecke ist die Einführung des Proportionalwahlrechts für wegungen der Volkswohlfahrt und Boltserziehung, namentlich der brud. Einige Redner bedauerten, daß die Arbeiter sich durch den alle volljährigen   bayerischen Staatsangehörigen eine Notwendigkeit Bevölkerungspolitit, sprachen Bater präf. F. Syring- Heidhausen Abschluß des Reichstarifs gebunden haben, anstatt die Konjunktur geworden. Die durch das Proportionalwahlrecht vom Volke ge- und Frau Joh. Friese- Schmidt- Schwerin. Die Erörterung der Frage in der ersten Kriegszeit auszunuzen, wie es die Unternehmer getan wählte Kammermehrheit hat das verantwortliche Ministerium zu- der Aufgaben der im   deutschen Zentralverbande zur Bekämpfung haben. Wären die Arbeiter so vorgegangen, dann hätten fie jest sammenzusehen und den Regierungsfurs zu bestimmen. In die des   Alkoholismus organisierten Bereinigungen erfolgte auf Grund doppelt so bobe Löbne wie die zurzeit bestehenden. Nur durch über Hände der Kammer wird die Wahl der Bundesratsmitglieder ge- eines Vortrages des Dr. N. Burckhardt-   Berlin im Sinne der Be lange Arbeitszeit fonnten die Arbeiter in den Zeiten der besten legt, die auch von ihr mit Instruktionen versehen werden. Mit der grüßung des Geh. Konsistorialrats Universitätsprofessors D. Mah­Konjunktur auskömmliche Verdienste erzielen. Berfassung zugleich ist die Verwaltung freiheitlich auszugestalten ling, der die nationale, soziale und ideale Richtung der Bewegung Folgende Resolution wurde einstimmig angenommen: und zu vereinfachen. Als Grundlage für die Wahlen zu allen hervorhob, die zielbewußt unser deutsches Volt innerlich frei und Die am 14. Oftober taaende Versammlung der auf Militär öffentlichen Körperschaften dient das Proportionalwahlrecht des froh machen will. Grster Vorsitzender des Zentralverbandes zur ausrüstungen beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen nimmt Landtags. Die Aufgaben der Selbstverwaltung der Gemeinden, Bekämpfung des Alkoholismus wurde Prof. Dr. Delbrüd- Bremen, empört Kenntnis von der ablehnenden Galtung der Militär- Distrikte und Kreise sind zu vertiefen. Der Erwerb des Bürger- weiter Dr. Burchardt-   Berlin, Geschäftsführer F. Goefch-   Hamburg. ausrüstungsfabrikanten, eine zeitentsprechende Erhöhung der jezigen rechts darf an teine Gebühr geknüpft werden. Gin freies   Bayern Leuerungszulage eintreten zu lassen. Diese Haltung ist um so muß die vollständige Gewissens-, Religions- und Kulturfreiheit ber= unverständlicher, als die Mehrzahl der Fabrikanten in ihren eigenen wirklichen. Der in der vorgeschlagenen Weise demokratisierte und Betrieben borbem das Verlangen der Arbeitnehmer als berechtiat in seinen sozialen und kulturellen Funktionen erweiterte Staat wird anerkannt hat. Die jetzige forporative Weigerung zeigt aufs auf allen Gebieten, besonders auf dem der Lebensmittelfürsorge, neue, daß die Vereinigung   Deutscher Heeresausrüstungsfabrikanten, der Produktion und Verteilung der Bedarfsartikel, höhere Leistun unbeschadet der Lage der Arbeitnehmer, jeden noch fo gerechten gen vollbringen als der bisherige engherzige Klassenstaat. Er ist Ausgleich verhindert, wenn für sie nicht ein besonderer Extraprofit imstande, alle Schaffenden, die werktätige städtische und bäuer­babei herausspringt. liche Bevölkerung, im Interesse der Gemeinschaft wirksam zu för­dern. Er kann eine Produktionspolitik großen Stile treiben und in ungeahnter Weise die Produktivkräfte   Bayerns erschließen. Der Parteitag der Sozialdemokratie   Bayerns erstrebt deshalb die Ver­

Da es nicht Aufgabe der Arbeiterorganisation fein fann, höhere Breise für die Unternehmer von den Behörden zu erwirten, so be­grüßen die Verfammelten die Haltung ihrer Verhandlungskommission

Frauen- Lefenbende.  

Lichterfelde. Donnerstag, den 17. Oftober, abends 8, 1hr, bei Drägert, Hindenburgdamm 45, Fortlegung des Vortrages: Die rote Feld post. Ernstes und Heiteres aus der Zeit des Ausnahmegesehes. Referent: Genosse Bid.

Berantwortlich für Politik: Erich   Kuttner,   Berlin; für den übrigen Teil des Blattes: Alfred Schols, Neukölln; für Anzeigen: Theodor Glode,   Berlin. Berlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. S.,   Berlin. Drud: Vorwärts- Puchbruderet unb Berlagsanstalt Baul Singer u. To, in   Berlin. Lindenstraße 3. Hierzu 1 Beilage und Unterhaltungsblatt.